Osterschmuck für die Ewigkeit: So geht’s richtig – Tipps aus der Werkstatt
Weg mit dem Wegwerf-Kram: Lasst uns was Echtes schaffen!
Ich kann mich noch gut an eine meiner ersten Oster-Lektionen in der Werkstatt erinnern. Damals bekam ich einen Korb Weidenzweige, etwas Buchsbaum und ein paar ausgeblasene Gänseeier in die Hand gedrückt. Die Aufgabe klang simpel: „Mach was Schönes draus. Aber so, dass wir es nächstes Jahr wieder aufhängen können.“ Das hat gesessen. Und genau darum geht es mir bis heute.
Inhaltsverzeichnis
Es geht nicht darum, für ein paar Tage schnell etwas Buntes hinzuklatschen, das nach den Feiertagen im Müll landet. Ehrlich gesagt, die meisten Bastelsets aus dem Supermarkt sind genau das: kurzlebiger Tand. Die Freude daran verfliegt genauso schnell wie die Farbe in der Sonne.
Aber es geht auch anders. Mit ehrlichen Materialien und Techniken, die sich bewährt haben, kannst du Osterschmuck schaffen, der eine Geschichte erzählt. Etwas, das du jedes Jahr wieder hervorholst und denkst: „Wow, das hab ich gemacht.“ Und dafür brauchst du kein riesiges Budget, sondern vor allem ein bisschen Wissen und die richtigen Kniffe. Genau die will ich dir hier zeigen.
Das A und O: Das Material macht den Unterschied
Jedes gute Projekt beginnt mit der Materialauswahl. Das ist beim Osterkranz nicht anders als bei einem massiven Holztisch. Die Eigenschaften des Materials bestimmen, was du damit machen kannst und wie lange du Freude daran hast.
Holz: Mehr als nur ein Stück Brett
Für kleine Osterfiguren oder gedrechselte Eier, die man auch mal in die Hand nehmen kann, ist nicht jedes Holz geeignet. Vergiss die dünnen Bastelplatten aus dem Baumarkt. Wir brauchen ein Holz, das sich gut bearbeiten lässt und nicht sofort splittert. Mein absoluter Favorit ist Lindenholz. Es ist butterweich, hat eine ganz feine Maserung und ist ein Traum zum Schnitzen. Ahornholz ist auch eine super Wahl – etwas härter, aber dafür schön hell und glatt.
Kleiner Tipp: Fahr doch mal zum Tischler um die Ecke und frag nach Reststücken. Oft bekommt man da für kleines Geld (unter 10 €) richtige Schätze mit Charakter. Vor der Bearbeitung muss das Holz aber vorbereitet werden. Ein sauberer Schliff, erst mit 120er, dann mit 240er Schleifpapier, ist die Basis für alles Weitere. Eine simple Grundierung schließt die Poren und sorgt dafür, dass die Farbe später nicht fleckig wird.
Das Ei: Eine zerbrechliche, aber wunderbare Leinwand
Klar, das Hühnerei ist der Klassiker. Für feinere Arbeiten ist es aber oft zu dünn und fragil. Wenn du wirklich was Langlebiges schaffen willst, sind Gänse- oder Enteneier die bessere Wahl. Ihre Schale ist spürbar dicker und verzeiht auch mal einen kleinen Fehler. Die Oberfläche ist oft auch etwas rauer, was die Farbaufnahme verbessert. Du findest sie auf Wochenmärkten, bei Geflügelhöfen oder online, meist für 2-3 € das Stück.
Für den ultimativen Hingucker oder für Projekte im Freien sind Holzeier unschlagbar. Die sind quasi unzerstörbar und wetterfest, wenn sie gut lackiert sind.
Profi-Tipp zum Ausblasen: Viele stechen oben und unten ein Loch ins Ei. Das geht, hinterlässt aber zwei unschöne Löcher. Die Profis machen das anders: Nimm einen winzigen Bohrer (z.B. einen 1-mm-Modellbaubohrer) und bohre nur ein einziges, sauberes Loch am stumpfen Ende. Dann kommt der Trick: Besorg dir in der Apotheke für ein paar Euro eine 20-ml-Spritze mit einer langen Aufziehkanüle. Damit spritzt du Luft ins Ei – der Inhalt wird durch den Überdruck durch dasselbe Loch herausgedrückt. Danach das Ei gründlich mit Wasser und einem Schuss Essig ausspülen, sonst müffelt es später. Glaub mir, das will niemand riechen!
Farben und Wachse: Die Chemie muss stimmen
Die bunten Farbtabletten aus dem Supermarkt sind praktisch, aber die Farben sind oft blass und nicht besonders lichtecht. Echte, tiefe Farbtöne bekommen wir aus der Natur – altes Wissen, das wieder voll im Kommen ist.
Die Magie der Naturfarben
Es reicht leider nicht, Eier einfach in Rote-Bete-Saft zu legen. Damit die Farbe wirklich hält, braucht sie einen Beizstoff. Dieser raut die Eierschale mikroskopisch an und hilft dem Farbstoff, sich fest zu verbinden. Ein Teelöffel Alaun (Kaliumaluminiumsulfat, kriegst du für ca. 5 € im Döschen in der Apotheke) pro Liter Sud wirkt Wunder für helle, klare Töne. So geht’s Schritt für Schritt:
- Der Sud: Für ein kräftiges Rotbraun die Schalen von etwa 10 Zwiebeln in 1 Liter Wasser geben. Für ein leuchtendes Grün oder Gelb eine Handvoll frische Birkenblätter nehmen.
- Die Vorbereitung: 2 EL Essig und 1 TL Alaun in den Sud geben und das Ganze ca. 30 Minuten köcheln lassen.
- Das Färben: Den Sud abkühlen lassen und die Eier hineinlegen. Für intensive Farben lässt du sie am besten mehrere Stunden, oder sogar über Nacht, darin ziehen.
Farben für Holzfiguren
Hier setze ich auf Acrylfarben auf Wasserbasis. Achte unbedingt auf die Norm DIN EN 71-3. Das ist kein Hexenwerk, sondern die Garantie, dass die Farbe speichel- und schweißecht ist – superwichtig, wenn Kinder damit in Kontakt kommen. Für einen traditionellen, matten Look ist Kaseinfarbe (Milchfarbe) genial. Die gibt’s als Pulver zum Anrühren.
Ach ja, und Bienenwachs! Perfekt für feine Muster. Der Duft von geschmolzenem Wachs in der Werkstatt gehört für mich einfach zur Osterzeit dazu. Ein kleiner Block vom Imker oder aus dem Bastelladen kostet um die 10 € und hält ewig.
Werkstatt-Techniken: Vom Basteln zum Handwerk
Gutes Material ist die eine Hälfte, die richtige Technik die andere. Hier zeigt sich der Unterschied zwischen einfachem Kleben und echtem Gestalten.
Der Osterkranz: Stabil für Jahre
Ein Kranz aus einem Styroporrohling? Geht schnell, hat aber keine Seele. Ein echter Kranz wird aus biegsamen Zweigen gebunden. Am besten eignen sich Weide, Birke oder Kornelkirsche. Wenn die Zweige schon etwas trocken sind, leg sie einfach für ein paar Stunden in die Badewanne, dann werden sie wieder flexibel.
So geht’s ganz einfach: 1. Nimm 3-5 lange, biegsame Zweige als Basis. 2. Forme einen ersten Ring in der gewünschten Größe und verflechte die Enden miteinander. 3. Wickle nun immer weitere Zweige um diesen Grundring, bis er die Dicke und Stabilität hat, die dir gefällt. Das braucht etwas Kraft, aber das Ergebnis hält von allein.
Und wie befestigst du die Deko? Die Heißklebepistole ist okay für leichte Sachen wie Federn. Aber für schwere Holzeier oder Figuren ist sie tabu. Die Verbindung wird bei Temperaturschwankungen spröde. Nimm stattdessen lieber dünnen Wickeldraht. Unauffällig durchs Moos geführt und auf der Rückseite verdrillt, hält das bombenfest. Versprochen.
Achtung, Heißkleber! Nur kurz zur Erinnerung: Das Ding ist kein Spielzeug. Die Spitze wird über 200 °C heiß. Flüssiger Kleber auf der Haut bedeutet fiese Verbrennungen. Also: konzentriert arbeiten und bei einem Unfall sofort unter kaltes Wasser halten, nicht versuchen, den Kleber abzuziehen!
Die hohe Kunst des Eierverzierens
Ein bemaltes Ei ist schön. Ein kunstvoll gestaltetes Ei ist ein Schatz.
Die sorbische Wachstechnik (Reservetechnik)
Diese traditionelle Technik erfordert Geduld, aber das Ergebnis ist magisch. Du trägst mit flüssigem Bienenwachs Muster auf das rohe, weiße Ei auf. Alles, was mit Wachs bedeckt ist, bleibt weiß. Dann färbst du das Ei im hellsten Farbton (z.B. Gelb). Nach dem Trocknen deckst du die Stellen, die gelb bleiben sollen, wieder mit Wachs ab. Dann kommt die nächste Farbe (z.B. Rot). Das wiederholst du bis zum dunkelsten Ton. Am Ende erwärmst du das Ei vorsichtig über einer Kerze, wischst das geschmolzene Wachs ab und die leuchtenden Farben kommen zum Vorschein.
Anfänger-Tipp: Bevor du dich ans teure Gänseei (ca. 2 €) wagst, übe die Linienführung mit dem Wachsstift auf einem Papiertuch. Spezialwerkzeug dafür findest du online unter „sorbische Wachsmalstifte“ oder „wax stylus“. Rechne für dein erstes Projekt mit ca. 20-25 € für Eier, Wachs und ein einfaches Werkzeugset.
Die Ätztechnik: Muster aus der Schale zaubern
Hier geht es genau andersherum. Du färbst ein Ei erst dunkel (Zwiebelsud ist perfekt dafür). Dann tauchst du ein Wattestäbchen in Essigessenz und zeichnest damit Muster. Die Säure löst die Farbe und die oberste Kalkschicht an – helle Muster auf dunklem Grund entstehen. Wichtig: Bitte dabei Handschuhe tragen und gut lüften!
Filigrane Durchbrucharbeiten
Das ist die Königsklasse und braucht stabile Gänse- oder sogar Straußeneier. Mit einem kleinen Hochgeschwindigkeitsbohrer (wie einem Dremel) und feinen Fräsern kann man unglaubliche Spitzenmuster in die Schale fräsen. Das erfordert höchste Konzentration. Ganz wichtig: Der feine Eierstaub ist nicht gesund, also unbedingt eine gute Staubmaske (FFP2) tragen. Und plane immer ein oder zwei Reserve-Eier ein. Es ist unheimlich frustrierend, wenn das Meisterwerk kurz vor der Fertigstellung zerbricht.
Vom Lehrling zum Meister: Typische Fehler und wie du sie vermeidest
Jeder fängt mal an und macht Fehler. Wichtig ist, daraus zu lernen. Hier sind die Klassiker:
Fehler 1: Ungeduld beim Trocknen
Farbe und Leim brauchen Zeit. Wer zu früh die nächste Schicht aufträgt oder das Werkstück anfasst, ruiniert alles. Gute Arbeit braucht Zeit. Plane lieber eine Stunde mehr ein, als auf der Packung steht.
Fehler 2: Das falsche Werkzeug
Mit einem Küchenmesser kann man nicht schnitzen. Das ist nicht nur frustrierend, sondern auch gefährlich. Investiere lieber einmal 20 € in ein gutes Schnitzmesser, anstatt jedes Jahr neue, billige Klingen zu kaufen, die eh nur abrutschen.
Fehler 3: Das Projekt überladen
Weniger ist oft so viel mehr. Ein Kranz, der mit allem vollgestopft ist, wirkt nur unruhig. Anstatt fünf knallige Farben auf ein Ei zu klatschen, versuch doch mal, nur mit Zwiebelsud zu färben und dann mit der Ätztechnik ein einziges, starkes Muster herauszuarbeiten. Die Wirkung ist viel größer und edler.
Ein letztes, wichtiges Wort zur Sicherheit
Die Freude am Schaffen darf niemals die Vernunft ersetzen. Denk dran:
- Scharfe Werkzeuge: Immer vom Körper wegschnitzen.
- Elektrische Geräte: Immer Schutzbrille tragen.
- Chemikalien: Immer gut lüften und die Hinweise lesen.
- Lebensmittelsicherheit: Das ist entscheidend! Eier, die mit Lacken, nicht lebensmittelechten Farben oder Säure behandelt wurden, sind NUR Dekoration. Sie dürfen auf keinen Fall mehr gegessen werden. Trenne diese Arbeiten strikt von der Zubereitung essbarer Ostereier.
Und jetzt? Leg los!
Handwerklicher Osterschmuck ist so viel mehr als nur Deko. Es ist eine Verbindung zu Traditionen und eine wunderbare Übung für Geduld und Sorgfalt. Das Ergebnis ist nicht nur ein schönes Objekt, sondern ein Stück von dir. Etwas, das Wert hat, weil deine Zeit und deine Leidenschaft darin stecken.
Fang klein an. Such dir eine Technik aus, die dich fasziniert, und probier sie aus. Du wirst sehen: Die Freude, die ein selbst geschaffenes, langlebiges Werkstück bereitet, ist mit nichts Gekauftem zu vergleichen. Ich wünsche dir viel Spaß und eine ruhige Hand in deiner Werkstatt!
Bildergalerie
Der Lack ist nicht ab: Der richtige Schutz für Holzarbeiten. Ein liebevoll geschnitzter Hase oder ein gedrechseltes Ei braucht ein Finish, das es vor Fingerabdrücken und dem Zahn der Zeit schützt. Ein seidenmatter Klarlack auf Wasserbasis, wie der „Aqua Clou“ von Clou, versiegelt die Farben, ohne einen künstlichen Plastikglanz zu erzeugen. Für eine noch natürlichere Haptik, die das Holz atmen lässt, ist ein Hartwachs-Öl von Osmo eine fantastische, wenn auch pflegeintensivere Alternative.
- Sammeln Sie stabile, trockene Zweige (z.B. Korkenzieherweide oder Birke).
- Verwenden Sie einen dünnen, aber stabilen Draht, um die Zweige zu einem lockeren Strauss zu binden.
- Hängen Sie nur wenige, aber dafür besondere Stücke daran auf.
Das Geheimnis? Weniger ist mehr. Ein solcher Osterstrauch wirkt elegant und natürlich und kann nach Ostern ohne Schmuck als schlichtes Deko-Element weiterleben.
Wie bewahre ich meine Schätze für das nächste Jahr richtig auf?
Die richtige Lagerung ist entscheidend für die Langlebigkeit. Wickeln Sie jedes einzelne Stück in säurefreies Seidenpapier, um Farbabrieb zu verhindern. Eine stabile Box aus Karton, nicht aus Plastik, schützt vor Licht und Stößen, lässt aber die Luft zirkulieren und verhindert so Stockflecken. Ideal ist ein kühler, trockener Ort wie ein Keller oder ein Schrank – der Dachboden ist wegen der Temperaturschwankungen oft ungeeignet.
Seit dem 17. Jahrhundert ist die sorbische Tradition des Eierverzierens in der Lausitz dokumentiert. Dabei werden mit Federkielen und flüssigem Wachs filigrane Muster aufgetragen, bevor die Eier gefärbt werden.
Diese jahrhundertealte Technik ist der ultimative Beweis für die Wertschätzung des Ostereis als Kunstobjekt. Lassen Sie sich von den traditionellen Mustern – Wolfszähne, Bienenwaben, Sonnenräder – für Ihre eigenen, langlebigen Entwürfe auf Holz- oder Keramikeiern inspirieren.
Textile Wärme: Filz statt Plastik. Für weiche, unzerbrechliche Anhänger ist Wollfilz das Material der Wahl. Im Gegensatz zu billigem Bastelfilz aus Kunststofffasern hat reiner Wollfilz eine wunderbar dichte Struktur, franst kaum aus und fühlt sich einfach hochwertig an. Mit einer Stärke von 2-3 mm lassen sich stabile Formen ausschneiden, die auch nach Jahren noch ihre Form behalten.
Fimo Professional: Ideal für sehr detaillierte und filigrane Arbeiten, da es formstabiler ist. Muss im Ofen gehärtet werden.
DAS Lufthärtende Modelliermasse: Perfekt für einfachere, organische Formen. Trocknet an der Luft, ist aber etwas brüchiger und benötigt einen Schutzlack.
Für langlebige Anhänger, die auch mal einen kleinen Sturz überleben sollen, ist Fimo oft die bessere Wahl.
Der Zauber handgemachter Stücke liegt oft in ihren winzigen „Fehlern“. Eine leicht unrunde Form, eine nicht ganz perfekte Pinselstrich – das sind keine Mängel, sondern die Handschrift des Schöpfers. Diese kleinen Imperfektionen erzählen eine Geschichte von Zeit und Hingabe, die maschinell gefertigte Massenware niemals haben wird. Umarmen Sie die Einzigartigkeit Ihrer Werke!
- Farbechtheit: Acrylfarben (z.B. von Schmincke AKADEMIE) trocknen wasserfest auf und behalten ihre Leuchtkraft über Jahre.
- Transparenz: Aquarellfarben eignen sich für lasierende Effekte, bei denen die Holzmaserung sichtbar bleiben soll, benötigen aber zwingend einen Schlusslack.
- Haptik: Kreidefarben (Chalk Paint von Annie Sloan) ergeben eine samtig-matte Oberfläche mit Vintage-Charakter.
Der häufigste Anfängerfehler: Ungeduld beim Trocknen. Wenn Sie verschiedene Farbschichten auftragen oder nach dem Grundieren schleifen, muss jede einzelne Schicht komplett durchgetrocknet sein. Fühlt sich die Oberfläche nur noch leicht kühl an, ist sie es noch nicht. Ein zu früher nächster Schritt führt zu unschönen Rissen, klebrigen Stellen oder vermischten Farben, die die ganze Arbeit ruinieren können.
„Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.“ – Dieter Rams
Dieser Leitsatz des legendären Designers gilt auch für Osterdeko. Statt den Raum mit vielen kleinen, bunten Teilchen zu überladen, setzen Sie auf wenige, dafür aber hochwertig gearbeitete Stücke. Ein einzelner, formschöner Holzhase auf dem Sideboard hat oft mehr Wirkung als ein Dutzend Plastikeier am Fenster.
Eine Technik für die Ewigkeit ist die Pyrografie, das Einbrennen von Mustern in Holz. Mit einem einfachen Brennkolben, wie dem „Brennpeter Junior“, lassen sich Namen, Jahreszahlen oder filigrane Muster auf Holzanhänger oder Eier bringen. Das Ergebnis ist nicht nur wunderschön rustikal, sondern auch absolut abriebfest und dauerhaft – eine Markierung für Generationen.
Warum fühlt sich mein Holzstück nach dem ersten Anstrich plötzlich wieder rau an?
Das ist ein normaler Prozess. Durch die Feuchtigkeit der Farbe stellen sich die feinen Holzfasern, die beim Schleifen niedergedrückt wurden, wieder auf. Die Lösung: Nach dem vollständigen Trocknen der Grundierung oder der ersten Farbschicht einfach noch einmal ganz sanft mit sehr feinem Schleifpapier (Körnung 240 oder feiner) darübergehen. Danach wird die Oberfläche für alle weiteren Anstriche spiegelglatt.
- Ein sattes, erdiges Ocker von Zwiebelschalen.
- Ein zartes Lavendelblau aus Rotkohlsaft mit einem Schuss Essig.
- Ein frisches Lindgrün durch einen Sud aus Petersilie oder Spinat.
Die Alchemie der Natur! Diese Farben sind nicht nur nachhaltig und wunderschön dezent, sie verbinden das Osterfest auch wieder mit seinen natürlichen Wurzeln. Perfekt für ausgeblasene Eier, die später kompostiert werden dürfen.
Wichtiger Punkt: Die Wahl des richtigen Klebstoffs ist entscheidend. Für Holz-auf-Holz-Verbindungen ist ein klassischer Holzleim (z.B. Ponal Express) unschlagbar. Wenn Sie aber Filz auf Holz kleben möchten, benötigen Sie einen flexibleren Alleskleber oder eine Heißklebepistole. Der falsche Kleber kann entweder nicht halten oder das Material unschön durchdringen und Flecken hinterlassen.
Porzellan- und Keramikeier sind die ultimative Investition in Langlebigkeit. Sie sind zwar teurer als ihre Gegenstücke aus Holz oder Plastik, bieten aber eine unvergleichlich glatte und edle Oberfläche. Bemalt mit Porzellanmalstiften (z.B. von edding) und im Ofen eingebrannt, werden die Farben spülmaschinenfest und absolut kratzsicher. Eine Anschaffung, die Sie an Ihre Kinder weitergeben können.
Ein Hühnerei kann auf seiner Spitze das bis zu 200-fache seines Eigengewichts tragen. Seine Bogenform macht es zu einem kleinen Wunderwerk der Statik.
Diese natürliche Stärke ist der Grund, warum wir ausgeblasene Eier so gut verzieren können. Um sie beim Ausblasen nicht zu zerstören, hilft ein kleiner Trick: Kleben Sie ein Stück Tesafilm auf die Stellen, wo Sie die Löcher machen. Das stabilisiert die Schale und verhindert, dass sie splittert.
Denken Sie über das klassische Ei hinaus. Warum nicht einmal dauerhafte Osterschmuck-Formen aus Salzteig herstellen? Das Rezept ist denkbar einfach: 2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz und 1 Tasse Wasser. Daraus lassen sich Hasen, Lämmer oder Blumen ausstechen. Nach dem langsamen Trocknen im Ofen bei niedriger Temperatur (ca. 100°C) werden sie steinhart und können bemalt und lackiert werden. Eine extrem günstige und persönliche Alternative.
Gibt es eine Alternative zum klassischen Osterkranz?
Absolut! Ein „Ikebana-Frosch“ oder „Kenzan“, ein schwerer Metalligel aus der japanischen Blumensteckkunst, ist eine wunderbare Basis für eine minimalistische Osterdeko. Stecken Sie einfach ein paar schöne Weidenkätzchen-Zweige, eine einzelne Blüte und vielleicht ein oder zwei bemalte Wachteleier (auf Schaschlikspießen) hinein. Das Ergebnis ist eine skulpturale und sehr moderne Interpretation des Themas, die auf jeder Kommode eine gute Figur macht.
- Skandinavische Zurückhaltung: Salbeigrün, Nebelgrau, Naturholz und ein Hauch von blassem Rosé.
- Natürliche Eleganz: Verschiedene Brauntöne, Creme, Leinenfarben und ein Akzent in tiefem Moosgrün.
- Moderne Frische: Weiß, Schwarz, helles Holz und ein einziger kräftiger Farbklecks wie Koralle oder Sonnengelb.
Diese Paletten wirken zeitlos und lassen sich jedes Jahr neu kombinieren.
Die Sinnlichkeit des Echten: Schließen Sie für einen Moment die Augen und wiegen Sie ein handgeschnitztes Ei aus massivem Lindenholz in der Hand. Fühlen Sie sein Gewicht, seine glatte, kühle Oberfläche. Riechen Sie den dezenten Duft des Bienenwachses, mit dem es poliert wurde. Vergleichen Sie das mit dem leeren, leichten Klackern von Plastik. Dauerhafter Osterschmuck spricht alle Sinne an und schafft eine tiefere, wertvollere Verbindung.
Leinen statt Baumwolle: Wenn Sie kleine Säckchen, Hasenohren oder Tischläufer für Ostern nähen, greifen Sie zu Leinenstoff. Er hat eine wunderschöne, leicht unregelmäßige Struktur, die sehr edel wirkt. Zudem ist Leinen extrem robust und wird mit jeder Wäsche weicher und schöner. Einmal genäht, halten solche Stücke ein Leben lang.
Laut einer Studie des NABU fallen in Deutschland allein durch Verpackungen jährlich über 18 Millionen Tonnen Müll an. Ein erheblicher Teil davon ist saisonaler Natur.
Jedes Mal, wenn wir uns für ein wiederverwendbares, selbstgemachtes Dekostück anstelle eines eingeschweißten Plastik-Sets entscheiden, setzen wir ein kleines, aber wichtiges Zeichen gegen diese Flut. Es ist eine bewusste Entscheidung für Wert und gegen Verschwendung.
Verleihen Sie Ihren Holzarbeiten einen dezenten, verwitterten „Used Look“. Tragen Sie zuerst eine dünne Schicht dunkler Acrylfarbe auf (z.B. Umbra). Nach dem Trocknen streichen Sie Ihre helle Hauptfarbe darüber. Wenn alles getrocknet ist, schleifen Sie an den Kanten und Ecken mit feinem Schleifpapier vorsichtig die obere Farbschicht wieder ab, bis die dunkle Grundierung durchscheint. Das erzeugt sofort Charakter und Tiefe.
Federn – aber bitte mit gutem Gewissen. Echte Federn sind wunderschön, aber ihre Herkunft ist oft unklar und mit Tierleid verbunden. Eine fantastische und ethisch einwandfreie Alternative sind gestanzte Federn aus hochwertigem Papier oder dünnem Holzfurnier. Diese können Sie selbst herstellen oder von kleinen Manufakturen (z.B. auf Etsy) beziehen und nach Belieben bemalen.
Schauen Sie über den Tellerrand der typischen Osterfarben. Ein tiefes Indigo-Blau, inspiriert von japanischer Shibori-Färbetechnik, kann auf weißen Keramikeiern atemberaubend aussehen. Kombiniert mit Naturholz und weißen Zweigen entsteht eine Osterdekoration, die elegant, unerwartet und absolut zeitlos ist. Ein mutiger Schritt weg von Pastell, der sich lohnt.
