Dein Guide für die Herbstwerkstatt: Nie wieder schimmlige Kastanien!
Herbstliche Kreativität erwartet dich! Entdecke 40 inspirierende Bastelideen, um die Natur ins Zuhause zu holen.
„Die Blätter fallen, die Welt verwandelt sich in ein Farbenmeer.“ Was wäre, wenn diese Naturwunder nicht nur draußen, sondern auch drinnen lebendig werden könnten? Basteln im Herbst ist eine magische Reise, bei der Kinder und Erwachsene gleichzeitig die Fantasie entfalten. Hier findest du frische Ideen, die selbst die einfachsten Materialien in kunstvolle Schätze verwandeln. Lass dich von der Natur inspirieren und bringe den Zauber des Herbstes in dein Zuhause!
Aus der Werkstatt geplaudert: Mehr als nur Basteln
Jedes Jahr, wenn die Luft kühler wird, kribbelt es mir in den Fingern. Es ist diese ganz besondere Zeit, in der die Natur uns die besten Materialien einfach so vor die Füße legt. Ganz ehrlich? Für mich ist das wie ein kostenloser Baumarkt direkt vor der Haustür. Ich bin damit aufgewachsen, durch die Wälder zu streifen und zu lernen, wie man eine gute Kastanie von einer wurmstichigen unterscheidet oder warum ein Eichenblatt so eine robuste Form hat.
Inhaltsverzeichnis
- Aus der Werkstatt geplaudert: Mehr als nur Basteln
- 1. Das Material verstehen: Die absolute Grundlage
- 2. Die richtige Technik: So wird’s was!
- 3. Regionale Schätze: Was die Natur bei dir so hergibt
- 4. Ran an die Arbeit: Projekte für jeden
- 5. Wenn’s mal klemmt: Erste Hilfe in der Werkstatt
- 6. Sicherheit zuerst: Eine ernste Sache
- Bildergalerie
Dieses alte Wissen ist heute noch Gold wert. Es geht nämlich nicht darum, schnell irgendwas zusammenzukleben, das nach drei Wochen schimmelt oder auseinanderfällt. Es geht darum, mit Respekt und ein bisschen Know-how zu arbeiten, um etwas zu schaffen, das wirklich schön ist und auch eine Weile hält. In diesem Guide zeige ich dir, wie du die Schätze des Herbstes richtig behandelst, welche Techniken wirklich funktionieren und welche Fehler du ganz einfach vermeiden kannst. Lass uns das Basteln auf ein neues Level heben!

1. Das Material verstehen: Die absolute Grundlage
Bevor wir auch nur an Bohrer oder Kleber denken, müssen wir eine Sache klären: das Material. Naturmaterialien leben, sie atmen, sie arbeiten. Wer das ignoriert, hat am Ende nur Frust. Das ist die erste und wichtigste Lektion.
Feuchtigkeit: Der unsichtbare Feind (und wie du ihn besiegst)
Frisch gesammelte Kastanien, Eicheln oder Zweige sind voller Wasser. Das ist das Kernproblem. Wenn diese Feuchtigkeit einfach so im warmen Wohnzimmer eingeschlossen wird, fängt alles an zu schimmeln. Kennst du diese Kastanienfiguren, die nach ein paar Tagen schwarze Flecken bekommen? Genau das ist der Grund.
Die Profi-Lösung ist kontrolliertes Trocknen. Leg deine Kastanien und Eicheln auf ein Backblech und schieb sie für etwa eine Stunde bei 50 bis 60 Grad in den Backofen. Achtung: Die Tür muss einen Spalt offen bleiben, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Klemm einfach einen Holzlöffelstiel dazwischen, das reicht völlig. Ein genialer Nebeneffekt: Diese milde Hitze tötet auch alle kleinen Insektenlarven ab, die sich vielleicht darin versteckt haben. So holst du dir keine unliebsamen Mitbewohner ins Haus!

Zweige, Zapfen und Rinde solltest du an einem trockenen, luftigen Ort ausbreiten, zum Beispiel im Heizungskeller oder auf einem überdachten Balkon. Nach ein paar Tagen fühlst du den Unterschied: Ein trockener Tannenzapfen ist leicht und seine Schuppen sind geöffnet, ein feuchter ist schwer und geschlossen.
Blätter konservieren: Für Farben, die bleiben
Klar, Blätter im Buch pressen kennt jeder. Funktioniert auch, aber das Ergebnis ist meist brüchig und die Farben verblassen extrem schnell. Das liegt daran, dass die Zellstruktur dabei komplett zerstört wird.
Kleiner Trick für Profi-Ergebnisse: Konservierung mit Glycerin. Glycerin ist eine zuckerähnliche Flüssigkeit, die du für etwa 5 bis 8 Euro in der Apotheke oder im Drogeriemarkt bekommst – eine Flasche reicht ewig. Es ersetzt das Wasser in den Blattzellen und hält sie geschmeidig und farbecht. So geht’s:
- Mische einen Teil Glycerin mit zwei Teilen warmem Wasser in einer flachen Schale.
- Leg die frischen Blätter hinein. Sie müssen komplett bedeckt sein. Beschwere sie am besten mit einem kleinen Teller, damit sie nicht aufschwimmen.
- Jetzt heißt es warten. Lass sie für drei bis fünf Tage an einem dunklen Ort ziehen.
- Danach nimmst du sie vorsichtig raus, tupfst sie trocken und lässt sie noch etwas nachlüften. Das Ergebnis? Weiche, fast ledrige Blätter, die ihre Herbstfarben behalten und nicht zerbröseln.

2. Die richtige Technik: So wird’s was!
Gutes Werkzeug und die richtige Technik sind das A und O. Du musst keine Werkstatt im Keller haben, aber ein paar Grundlagen machen den Unterschied zwischen „gewollt“ und „gekonnt“.
Das richtige Werkzeug für den Job
Bohren in Kastanien & Co.: Hier brauchst du keine Power. Ein simpler Handbohrer (wird oft als „Kastanienbohrer“ verkauft) oder ein Akkuschrauber auf der niedrigsten Stufe sind perfekt. Wichtig ist aber der Bohrer selbst: Nimm einen scharfen Holzbohrer (2-4 mm) mit Zentrierspitze. Der schneidet sauber. Ein Metallbohrer würde das Material nur quetschen und zum Reißen bringen. Ein ganz wichtiger Sicherheitshinweis aus Erfahrung: Halte die Kastanie NIEMALS nur in der Hand beim Bohren. Wenn der Bohrer abrutscht, landet er im Finger. Spann sie lieber in einen kleinen Schraubstock.
Kleben – aber womit? Die Heißklebepistole (gibt’s ab 10 € im Baumarkt) ist beliebt, aber oft nicht die beste Wahl. Sie ist super für schnelle Fixierungen, aber auf der glatten Kastanienschale hält der Kleber nur oberflächlich. Besser und stabiler ist ganz normaler Holzleim (z.B. Ponal, ca. 5 €). Er dringt leicht in die Poren ein und schafft eine viel stärkere Verbindung. Für die absoluten Profi-Verbindungen, die ewig halten sollen (z.B. Holz auf Stein), ist ein 2-Komponenten-Kleber (Epoxidharz) unschlagbar. Der ist zwar mit 10-15 € teurer und aufwendiger in der Anwendung, füllt aber auch kleine Lücken und hält bombenfest.

Schneiden: Für saubere Schnitte bei kleinen Ästen ist eine Japansäge mit feinen Zähnen genial. Sie schneidet auf Zug und franst nichts aus. Und falls du ein Taschenmesser benutzt: Sorge dafür, dass es wirklich scharf ist. Ein stumpfes Messer erhöht die Abrutsch- und Verletzungsgefahr enorm, weil du mehr Druck brauchst. Die goldene Regel, die man auch Kindern beibringen muss: Immer vom Körper weg schnitzen!
Oberflächen-Finish für die Ewigkeit
Ein fertiges Stück sollte immer einen Schutz bekommen. Das schützt vor Staub, Feuchtigkeit und lässt die Farben leuchten. Eine dünne Schicht Klarlack auf Wasserbasis ist geruchsarm, trocknet schnell und vergilbt nicht. Wenn Kinder mit den fertigen Werken spielen sollen, achte auf den Vermerk „für Kinderspielzeug geeignet“ oder die Norm DIN EN 71-3. Damit bist du auf der sicheren Seite.
Für einen natürlicheren, edleren Look liebe ich Hartwachsöl. Einfach mit einem Lappen dünn auftragen, kurz einziehen lassen und nachpolieren. Das feuert die Holzmaserung richtig an und duftet herrlich nach echter Werkstatt.

3. Regionale Schätze: Was die Natur bei dir so hergibt
Je nachdem, wo du in Deutschland wohnst, findest du ganz unterschiedliche Materialien. Es lohnt sich, die Augen offenzuhalten!
- Im Süden, in den Alpen oder im Schwarzwald, gibt es natürlich eine Fülle an Zapfen von Fichten, Tannen und Kiefern. Die Arbeiten sind hier oft rustikaler und nutzen größere, robustere Holzstücke.
- Ganz anders im Norden an der Küste: Hier ist Treibholz der Star, vom Salzwasser glatt geschliffen. Dazu Muscheln und besondere Steine. Übrigens: Treibholz solltest du immer reinigen, um Salzreste zu entfernen, die später Feuchtigkeit ziehen. Das ist ganz einfach: Leg das Holz für ein paar Stunden in eine Wanne mit normalem Leitungswasser, bürste es danach kurz ab und lass es dann an einem luftigen Ort komplett durchtrocknen.
- In den Weinregionen im Westen findest du im Herbst oft alte, knorrige Rebenstöcke. Die haben fantastische, verdrehte Formen und sind perfekt für Kränze oder kleine Skulpturen.
- Und in den weiten Kiefernwäldern im Osten kann man nicht nur Zapfen, sondern auch die tolle, grobe Rinde (Borke) für Collagen oder die langen Kiefernnadeln für Kränze nutzen.

4. Ran an die Arbeit: Projekte für jeden
So, genug Theorie! Hier sind ein paar Ideen, Schritt für Schritt erklärt. Und denk dran: Immer nur die bereits getrockneten Materialien aus dem ersten Kapitel verwenden, sonst gibt’s später Schimmel-Frust.
Projekt 1: Das Kastanienmännchen – aber richtig (Anfänger)
Material: Getrocknete Kastanien, Zahnstocher (oder Streichhölzer), Handbohrer, kleiner Schraubstock. Zeit: ca. 30 Min.
- Vorbereiten: Wähle eine große, flache Kastanie für den Körper und eine kleinere für den Kopf. Spanne die Körper-Kastanie vorsichtig in den Schraubstock.
- Bohren: Bohre langsam die Löcher für Arme, Beine und Hals (ca. 5 mm tief). Bohre auch ein Loch in die Unterseite des Kopfes.
- Verbinden: Ein kleiner Tipp: Statt Zahnstochern sind abgebrochene Streichhölzer oft besser. Das Holz ist weicher und bricht nicht so leicht. Stecke sie fest in die Löcher. Wackelt etwas? Ein winziger Tropfen Holzleim im Loch wirkt Wunder.
Projekt 2: Der klassische Herbstkranz (Fortgeschrittene)
Material: Biegsame Zweige (z.B. Weide) oder ein Strohrömer (kostet ca. 3-5 € im Bastelladen), dünner Wickeldraht, Gartenschere, diverse Deko (Hagebutten, Zapfen, konservierte Blätter). Zeit: ca. 2 Stunden.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
- Die Basis: Du kannst frische Weidenzweige zu einem Kreis biegen und mit Draht fixieren oder einen fertigen Strohrömer kaufen.
- Bündel machen: Bereite kleine Sträußchen aus deinen Materialien vor (z.B. Hagebutten, Zapfen, ein Blatt) und umwickle die Stiele fest mit Draht. Lass ein langes Drahtende stehen.
- Befestigen: Leg das erste Bündel auf den Kranz und wickle es mit dem Draht fest. Schneide den Draht NICHT ab. Lege das nächste Bündel überlappend darauf, um die Stiele zu verdecken, und wickle es mit demselben Draht fest. Arbeite dich so rundherum. Zieh den Draht immer schön straff!
Gut zu wissen: Schwere Elemente wie große Zapfen solltest du gleichmäßig verteilen, damit der Kranz nicht schief hängt. Befestige sie am besten einzeln mit einem extra Stück Draht.
Projekt 3: Die schnelle 5-Minuten-Deko (Für Eilige)
Keine Zeit für aufwendige Projekte? Kein Problem! Nimm ein großes, schönes Glas oder eine bauchige Vase. Fülle deine getrockneten Schätze – Zapfen, Eicheln, Kastanien, vielleicht ein paar schöne Steine – locker hinein. Eine kleine batteriebetriebene LED-Lichterkette dazu… fertig ist eine stimmungsvolle und edle Herbstdeko in unter fünf Minuten!

5. Wenn’s mal klemmt: Erste Hilfe in der Werkstatt
Selbst bei den Profis geht mal was schief. Wichtig ist, zu wissen, was man dann tut.
- Problem: Die Kastanie reißt beim Bohren. Wahrscheinlich war der Bohrer stumpf oder du hast zu fest gedrückt. Oder die Kastanie war zu spröde. Versuch, mit einem kleineren Bohrer vorzubohren.
- Problem: Der Heißkleber zieht Fäden. Das passiert, wenn man die Pistole zu schnell wegzieht. Dreh die Düse beim Absetzen leicht, das kappt den Faden meistens. Kalte Fäden lassen sich einfach abrubbeln.
- Problem: Der Kranz wird locker und unrund. Du hast den Draht nicht fest genug gezogen. Kleinere, kompaktere Bündel lassen sich besser formen. Leg den Kranz zwischendurch immer wieder flach auf den Tisch, um die Form zu kontrollieren.
6. Sicherheit zuerst: Eine ernste Sache
Okay, jetzt mal im Ernst. Bei aller Freude am Werkeln: Sicherheit ist nicht verhandelbar. Nimm diese Punkte bitte wirklich ernst.
Giftige Pflanzen erkennen: Bring dir und deinen Kindern bei, nur das zu sammeln, was ihr sicher kennt. Die glänzenden Rosskastanien, mit denen wir basteln, sind giftig und dürfen NICHT gegessen werden. Auch die roten Beeren der Eibe sind hochgiftig – also Finger weg! Im Zweifel gilt immer: Liegen lassen.

Sicherer Umgang mit Werkzeug: Trage beim Bohren oder Sägen immer eine Schutzbrille. Heißkleber wird bis zu 200 Grad heiß – fass niemals an die Düse und lass Kinder nur unter Aufsicht damit arbeiten. Ein scharfes Messer ist sicherer als ein stumpfes, aber es muss mit Respekt behandelt werden.
Handwerk bedeutet auch Verantwortung. Für das Material, das Werkzeug und vor allem für dich selbst. Ich hoffe, dieser Guide gibt dir alles an die Hand, was du brauchst.
Und jetzt bist du dran! Viel Spaß in deiner Herbstwerkstatt. Ich bin gespannt, was für tolle Dinge du zauberst!
Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Der ultimative Bohrer-Trick für Kastanien?
Vergessen Sie stumpfe Scheren oder gefährliche Küchenmesser! Das Geheimnis für saubere Löcher ohne Risse liegt in einem simplen Werkzeug: dem Handbohrer, oft als „Kastanienbohrer“ verkauft. Setzen Sie die Kastanie in einen kleinen Schraubstock oder eine Nussknacker-Zange, um sie sicher zu fixieren. Dann mit sanftem, gleichmäßigem Druck bohren. Der Trick dabei: nicht zu schnell und immer im rechten Winkel. So gleitet der Bohrer durch die Schale, anstatt sie zu sprengen.


- Für poröse Materialien (Zapfen, Holz): Ponal Holzleim trocknet transparent und schafft eine bombenfeste Verbindung.
- Für filigrane Blätter & Papier: Ein Sprühkleber wie der von UHU verhindert unschöne Klebstoffflecken.
- Für schnelle Fixierungen (Glas, Keramik): Die Heißklebepistole ist unschlagbar, aber Vorsicht bei empfindlichen Naturmaterialien – die Hitze kann sie beschädigen.
Die Wahl des richtigen Klebstoffs ist entscheidend für die Langlebigkeit Ihrer Kunstwerke.

Wussten Sie schon? Die leuchtenden Herbstfarben waren schon das ganze Jahr im Blatt vorhanden. Das grüne Chlorophyll hat sie nur überdeckt. Wenn im Herbst die Produktion von Chlorophyll stoppt, kommen die Carotinoide (Gelb, Orange) und Anthocyane (Rot, Violett) zum Vorschein.


Die Kunst der Blatt-Rose: Diese kleinen Kunstwerke, wie sie in der Galerie zu sehen sind, erfordern eine spezielle Vorbereitung. Verwenden Sie nur ganz frische, biegsame Ahornblätter. Trockene Blätter brechen sofort. Falten Sie das erste Blatt in der Mitte (Spitze nach unten) und rollen Sie es eng zu einer „Knospe“. Jedes weitere Blatt wird ebenfalls gefaltet und locker um die Knospe gewickelt, wobei die obere Kante leicht nach außen gebogen wird, um die Blütenblatt-Optik zu erzeugen. Mit dünnem Basteldraht am Stiel fixieren.

Farbexplosion konservieren: Um die prächtigen Farben der Herbstblätter zu erhalten, gibt es mehrere bewährte Methoden.
- Wachs-Tauchbad: Geschmolzenes Bienen- oder Bastelwachs versiegelt die Blätter komplett und verleiht ihnen einen sanften Glanz. Ideal für einzelne Deko-Blätter.
- Glycerin-Lösung: Ein Teil Glycerin auf zwei Teile Wasser. Legen Sie die Blätter für mehrere Tage in diese Lösung. Sie bleiben weich und farbintensiv.
- Haarspray-Finish: Für eine schnelle, weniger haltbare Lösung genügt oft schon eine Schicht starkes Haarspray, um die Farbe kurzfristig zu fixieren.


Heißkleber: Ideal für schnelle, starke Verbindungen auf unebenen Oberflächen wie Zapfen oder Rinde. Trocknet in Sekunden. Nachteil: Kann feine Blätter durch die Hitze verbrennen.
Holzleim (z.B. Ponal Express): Perfekt für Holz-auf-Holz-Verbindungen. Trocknet transparent und ist extrem stark. Braucht aber länger zum Trocknen und benötigt oft Druck (Klammern).
Für die meisten Herbstprojekte ist eine Kombination aus beiden Gold wert.

Das richtige Fundament: Ein Türkranz ist nur so stabil wie seine Basis. Statt auf kurzlebige Steckmasse zu setzen, greifen Sie zu einem wiederverwendbaren Rohling aus Stroh oder Weide. Umwickeln Sie diesen fest mit Juteband oder Moos, das Sie mit grünem Blumendraht fixieren. Diese Grundlage bietet nicht nur perfekten Halt für Zapfen, Hagebutten und Blätter, sondern kann nächstes Jahr einfach neu dekoriert werden.


Laut einer Studie im „Journal of Public Health“ kann kreatives Schaffen wie Basteln das Stresslevel signifikant senken und das Wohlbefinden steigern.
Diese „kreative Meditation“ ist genau das, was die Herbstwerkstatt so wertvoll macht. Es geht nicht nur um das Ergebnis, sondern um den Prozess des Sammelns, Sortierens und Gestaltens, der uns erdet und vom Alltagsstress befreit.

- Die Farben bleiben wochenlang leuchtend.
- Die Blätter werden geschmeidig und brechen nicht.
- Sie fühlen sich fast wie weiches Leder an.
Das Geheimnis? Ein Bad in einer Glycerin-Wasser-Mischung (Verhältnis 1:2) für zwei bis drei Tage. Das Glycerin ersetzt das Wasser in den Blattzellen und konserviert sie perfekt.


Warum schließen sich meine Tannenzapfen im Haus wieder?
Tannenzapfen sind hygroskopisch, das heißt, sie reagieren auf Luftfeuchtigkeit. Im feuchten Wald öffnen sie sich, um ihre Samen freizugeben. In trockener, warmer Zimmerluft schließen sie sich zum Schutz. Um sie dauerhaft offen zu halten, müssen sie – genau wie die Kastanien – in den Backofen. Eine Stunde bei ca. 80-100 °C trocknet sie vollständig aus und fixiert die offene Form. Bonus: Das Harz im Inneren duftet herrlich!

Ein Hauch von Magie: Kombinieren Sie Ihre Naturmaterialien mit feinen Lichterketten. Eine batteriebetriebene Micro-LED-Lichterkette mit warmweißem Licht, locker um einen Kranz oder in einem Glas mit Kastanien arrangiert, verwandelt jede simple Deko in einen atmosphärischen Hingucker, sobald es dämmert.


Tipp vom Profi: Für feine Gravuren oder das Aushöhlen von Zierkürbissen ist ein Multifunktionswerkzeug wie ein Dremel 3000 unschlagbar. Mit den verschiedenen Aufsätzen können Sie präzise Muster schnitzen, Löcher bohren oder Oberflächen glätten – weit über die Möglichkeiten eines einfachen Messers hinaus.

Verleihen Sie Ihrer Herbstdeko eine Duftnote! Es sind oft die Gerüche, die eine gemütliche Atmosphäre schaffen.
- Stecken Sie Zimtstangen und Sternanis zwischen die Zapfen in Ihrem Gesteck.
- Trocknen Sie dünne Orangenscheiben im Ofen (bei 50°C) und fädeln Sie sie auf.
- Ein paar Tropfen ätherisches Öl (z.B. Zeder oder Orange) auf einen Holzzapfen geträufelt, wirken Wunder.


„Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“ – William Morris
Dieses Zitat des berühmten Designers ist das perfekte Motto für die Herbstwerkstatt. Statt wahllos zu sammeln, wählen Sie jedes Blatt, jeden Zweig und jede Kastanie bewusst aus. Fragen Sie sich: Passt die Form? Die Farbe? So wird Ihre Dekoration zu einem kuratierten Kunstwerk statt zu einem zufälligen Haufen.

Ein häufiger Fehler: Zu viel auf einmal wollen. Ein überladener Kranz oder ein vollgestopftes Glas wirken schnell unruhig und chaotisch. Konzentrieren Sie sich lieber auf ein oder zwei Hauptmaterialien – zum Beispiel leuchtend rote Ahornblätter und glatte Eicheln. Weniger ist hier oft mehr und lässt die Schönheit der einzelnen Fundstücke besser zur Geltung kommen.


Die gehäkelten Eicheln aus der Galerie sind eine charmante Ergänzung. Verwenden Sie die echten Eichelhütchen! Häkeln Sie mit braunem oder beigem Baumwollgarn (z.B. Schachenmayr Catania) eine kleine Kugel, die in das Hütchen passt. Füllen Sie diese mit etwas Füllwatte, bevor Sie sie schließen, und kleben Sie sie mit einem Tropfen Heißkleber im Hütchen fest.

Klarlack-Spray: Schnell, einfach und versiegelt gut. Ideal für Zapfen und Zweige. Sorgt für eine glänzende, robuste Oberfläche.
Mod Podge (Matt oder Glänzend): Dieser Bastelkleber und -lack in einem ist perfekt für Blätter oder Decoupage-Techniken auf Kürbissen. Er wird aufgetragen, trocknet transparent und schützt das Material.
Für ein natürliches Finish ist die matte Variante von Mod Podge oft die bessere Wahl.


Eicheln benötigen eine ähnliche Behandlung wie Kastanien, um Schädlinge (insbesondere den Eichelbohrer) und Schimmel zu vermeiden. Eine Stunde im Backofen bei ca. 60 °C ist auch hier die beste Methode. Wenn Sie die Kappen für Basteleien abnehmen möchten, tun Sie dies am besten vor dem Trocknen, da sie sich danach nur schwer lösen lassen. Ein Tropfen Kleber hilft später, sie wieder zu befestigen.

Der Trend „Mushroomcore“ feiert die Ästhetik von Pilzen und Moos. Integrieren Sie diesen Look in Ihre Herbstdeko, indem Sie kleine Dekopilze aus Holz oder Filz in Ihre Gestecke einarbeiten. Moos, das zuvor gut getrocknet wurde, bildet eine wunderbare, samtige Basis für Arrangements in Schalen oder auf Tabletts und bringt eine mystische Waldstimmung ins Haus.


Ihre Herbstschätze sind zu schön für nur eine Saison? So lagern Sie sie richtig:
- Reinigen und trocknen Sie alle Teile gründlich, um Schimmelbildung über den Winter zu verhindern.
- Wickeln Sie empfindliche Stücke wie Blatt-Girlanden oder bemalte Kürbisse einzeln in Seidenpapier.
- Lagern Sie alles in einer Kiste mit Deckel an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort wie dem Keller oder Dachboden.

Häufiger Fehler bei Kränzen: Falsche Gewichtsverteilung. Schwere Elemente wie große Zapfen oder Zierkürbisse müssen immer direkt auf dem Basisring und nicht auf anderen Dekoelementen befestigt werden. Benutzen Sie festen Draht, den Sie von hinten durch den Kranz stecken und verdrillen. Leichtere Elemente wie Blätter oder Beeren können dann darum herum mit Heißkleber fixiert werden.


Der deutsche Begriff „Herbst“ leitet sich vom germanischen Wort „harbista“ ab, das „Erntezeit“ bedeutet.
Diese ursprüngliche Bedeutung spüren wir bis heute, wenn wir im Herbst durch die Natur streifen. Wir „ernten“ nicht nur Früchte, sondern auch die Schönheit der Vergänglichkeit, die wir in unseren Bastelprojekten für einen Moment festhalten.

Kürbisse ohne Schnitzen verschönern: Nicht jeder möchte zum Messer greifen. Zierkürbisse lassen sich wunderbar bemalen! Reinigen Sie die Oberfläche mit etwas Essigwasser und grundieren Sie sie bei Bedarf. Acrylfarben (z.B. von Marabu oder Liquitex) haften hervorragend. Ob grafische Muster, Metallic-Akzente in Gold oder Kupfer oder eine komplette Lackierung in einer Trendfarbe – die Möglichkeiten sind endlos und deutlich länger haltbar als eine Schnittfläche.


- Vollständig kompostierbar und umweltfreundlich.
- Bietet besseren Halt für schwere, trockene Materialien.
- Kann wiederverwendet oder einfach im Garten entsorgt werden.
Die nachhaltige Alternative zu grünem Steckschaum? Fest gebundenes Moos, Stroh oder sogar geknülltes Zeitungspapier, das in einem Drahtgeflecht fixiert wird.
Das leise Knacken der Zweige, der erdige Geruch von feuchtem Laub, das sanfte Gewicht einer perfekten Kastanie in der Hand – die Vorbereitung in der Herbstwerkstatt ist ein Fest für die Sinne. Es ist dieser Moment, in dem wir uns wieder mit den Rhythmen der Natur verbinden und aus dem, was sie uns schenkt, mit unseren eigenen Händen etwas Schönes und Bleibendes schaffen.


