Dein eigenes Seepferdchen aus Holz: Die komplette Werkstatt-Anleitung (auch für Anfänger!)
Entdecken Sie die magische Welt der Seepferdchen und verwandeln Sie Ihr Zuhause mit unseren 37 kreativen Dekoideen!
„Die See ist ein Ort voller Geheimnisse, und unter ihren Wellen tanzen die Seepferdchen in einem Ballett aus Farben und Formen.“ In einer Welt, in der die Liebe zwischen diesen zarten Geschöpfen so stark ist, dass sie ein Leben lang zusammenbleiben, öffnen sich neue Horizonte für Ihre Dekoration. Lassen Sie sich von der Anmut und dem Charme dieser Meeresbewohner inspirieren und verwandeln Sie Ihr Zuhause in eine maritime Oase!
Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt habe ich schon so ziemlich alles gebaut. Massive Schränke, die ein Leben lang halten, Türen, die jedem Sturm trotzen, und Treppen mit Charakter. Aber manchmal sind es die kleinen, feinen Projekte, die einem so richtig ans Herz wachsen.
Inhaltsverzeichnis
So ein Seepferdchen ist ein perfektes Beispiel dafür. Mit seiner eleganten, aufrechten Form ist es einfach ein wunderschönes Motiv. Aber es hat auch seine Tücken! Das Seepferdchen verzeiht keine Hektik und keine unsaubere Arbeit. Man muss genau hinschauen, mit Gefühl sägen und geduldig schleifen. Genau das ist es, was ich am Handwerk liebe und was ich dir hier zeigen möchte.
Diese Anleitung ist kein schneller 5-Minuten-Basteltipp. Sie ist ein ehrlicher Einblick in die Arbeitsweise eines Handwerkers – aber so erklärt, dass du auch als Anfänger ein tolles Ergebnis schaffst. Also, krempeln wir die Ärmel hoch!
Teil 1: Die Basis – Ohne gutes Holz und Werkzeug geht nix
Jedes gute Werkstück beginnt mit der richtigen Auswahl. Das ist wie beim Kochen: Mit miesen Zutaten zaubert auch der beste Koch kein Festmahl. Bei uns ist das Holz die wichtigste Zutat, also schauen wir uns das mal genauer an.

Die richtige Holzwahl: Mehr als nur Optik
Bevor du losrennst und irgendein Brett kaufst, überleg kurz: Wo soll dein Seepferdchen später hängen? Im trockenen Wohnzimmer oder vielleicht im feuchten Bad oder sogar draußen?
Für trockene Innenräume:
Hier kannst du zu den „freundlichen“ Hölzern greifen. Mein absoluter Favorit für Schnitzereien und feine Arbeiten ist Lindenholz. Es ist butterweich, hat eine kaum sichtbare Maserung und splittert fast gar nicht. Perfekt für filigrane Details. Etwas günstiger und sehr beliebt für Laubsägearbeiten ist Pappelholz. Es ist superleicht und hell, ideal, wenn du dein Seepferdchen später bunt anmalen willst.
Und dann gibt es noch was für die Sinne: Zirbenholz. Es ist ebenfalls weich und gut zu bearbeiten, aber sein großer Pluspunkt ist der intensive, beruhigende Duft, der ewig hält. Ein Seepferdchen aus Zirbe im Schlafzimmer ist purer Luxus für die Nase. Die lebhafte Maserung solltest du aber nicht unter Farbe verstecken – ein Hauch Öl oder Wachs genügt.

Fürs Bad oder den Außenbereich:
Achtung! Hier brauchst du Holz, das Feuchtigkeit abkann. Ein falsches Brett hier, und deine ganze Arbeit ist nach einem Winter nur noch Kompost. Eichenholz ist ein Klassiker: hart, schwer und extrem langlebig. Die Bearbeitung fordert aber Kraft und scharfes Werkzeug. Das Ergebnis ist dafür ein edles Stück mit starkem Charakter.
Eine tolle Alternative ist Lärchenholz. Durch seinen hohen Harzgehalt ist es von Natur aus wetterfest. Es hat eine wunderschöne rötliche Farbe, die draußen mit der Zeit eine edle, silbergraue Patina bekommt. Wer diesen natürlichen Look mag, liegt hier goldrichtig. Und der heimliche Champion in Sachen Haltbarkeit ist Robinienholz. Es ist extrem zäh und unverwüstlich, aber auch eine echte Herausforderung bei der Bearbeitung.
Die praktische Alternative: Plattenwerkstoffe
Ganz ehrlich, für den Anfang ist eine gute Platte oft die beste Wahl. Mein Favorit ist Multiplex (Birkensperrholz). Es besteht aus vielen dünnen, kreuzweise verleimten Schichten, was es superstabil macht – es verzieht sich einfach nicht. Die gestreiften Kanten sind dabei ein eigenes kleines Design-Highlight. Achte für den Außeneinsatz auf die Kennzeichnung „BFU 100“, das bedeutet, die Verleimung ist wetterfest.

Dann gibt’s noch MDF. Billig und superglatt zum Lackieren. Aber Vorsicht: Standard-MDF saugt Wasser wie ein Schwamm. Das ist wirklich nur für absolut trockene Räume und selbst dann müssen die Kanten extrem sorgfältig versiegelt werden. Ich persönlich lasse für solche Herzensprojekte die Finger davon.
Deine Einkaufsliste für den Start
Okay, machen wir es konkret. Damit du nicht planlos im Baumarkt stehst, hier eine Liste für dein erstes, ca. 30 cm großes Seepferdchen:
- Holz: 1x Multiplexplatte Birke, ca. 40×30 cm, 18 mm stark. (Findest du im Baumarkt-Zuschnitt für ca. 10-15 €). Die Dicke von 18 mm ist super, das wirkt wertig und bricht nicht so leicht.
- Sägeblätter: 1x Packung Stichsägeblätter für feine Kurvenschnitte in Holz (z.B. Bosch T 101 AO, kostet um die 8 €). Glaub mir, das richtige Blatt ist die halbe Miete!
- Schleifmittel: Ein Set Schleifpapier mit verschiedenen Körnungen (80, 120, 240). Kostet vielleicht 5 €. Ein einfacher Schleifklotz aus Kork hilft ungemein.
- Kleinkram: Ein einfacher Klebestift oder Sprühkleber, um die Vorlage zu befestigen.
- Farbe/Lack: Acrylfarbe in deinem Wunschton und ein kleiner Klarlack zur Versiegelung (zusammen ca. 15-20 €).
Reine Materialkosten liegen also, wie du siehst, irgendwo zwischen 30 € und 45 €. Dein größtes Investment ist aber gutes Werkzeug und deine Zeit.

Werkzeug: Die Verlängerung deiner Hand
Gutes Werkzeug ist keine Ausgabe, sondern eine Investition in Freude und Sicherheit. Für den Anfang brauchst du nicht viel:
- Eine solide Stichsäge: Modelle für den Einstieg gibt es schon ab ca. 80 €. Achte darauf, dass du die Geschwindigkeit regeln kannst.
- Schraubzwingen: Mindestens zwei! Wer versucht, das Brett mit dem Knie festzuhalten, riskiert nicht nur einen krummen Schnitt, sondern seine Finger. Sicherheit geht vor!
Wenn dich das Fieber packt, sind eine Oberfräse zum Abrunden der Kanten oder eine Dekupiersäge für superfeine Arbeiten die nächsten logischen Schritte. Aber für den Anfang reicht das obige völlig aus.
Teil 2: Ab in die Werkstatt – Schritt für Schritt erklärt
So, genug Theorie. Jetzt wird’s staubig! Plane für dein erstes Projekt ruhig einen ganzen Nachmittag ein. Etwa eine Stunde für Zuschnitt und grobe Form, zwei Stunden für das Schleifen (ja, wirklich!) und eine weitere Stunde für die Farbbehandlung, Trocknungszeiten nicht mitgerechnet.

Schritt 1: Vorlage finden und aufkleben
Ein gutes Ergebnis braucht eine gute Vorlage. Du kannst selbst zeichnen oder online nach „Seepferdchen Vorlage einfach“ oder „Seepferdchen Silhouette“ suchen. Wähl für den Anfang ein Motiv ohne zu viele winzige Details. Druck die Vorlage aus und klebe sie mit Sprühkleber oder einem Klebestift komplett auf dein Holzbrett. Das ist viel genauer als Abpausen und die Papierkante ist eine perfekte Führung für die Säge.
Schritt 2: Der Zuschnitt – Mit Gefühl für die Maschine
Kleiner Tipp vorab: Schnapp dir ein Reststück Holz und säge einfach mal ein paar Kurven zur Probe. So bekommst du ein Gefühl für die Maschine, bevor du dich an dein gutes Stück wagst.
Spann dein Brett mit den Schraubzwingen bombenfest auf einer Werkbank ein. Schutzbrille auf! Wähle ein Kurvensägeblatt und schalte den Pendelhub deiner Stichsäge aus (das verhindert Ausrisse in Kurven). Führe die Säge jetzt ruhig und ohne Druck an der Linie entlang. Lass die Säge arbeiten! Drückst du zu fest, verbiegt sich das Blatt und der Schnitt wird schief. Das ist übrigens einer der häufigsten Anfängerfehler.

(Hier würde ich dir jetzt ein Foto vom grob ausgesägten, noch etwas ruppigen Seepferdchen zeigen.)
Schritt 3: Das Schleifen – Hier entsteht die Magie
Jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen. Nimm dir Zeit für diesen Schritt, es lohnt sich! Beginne mit grobem 80er Schleifpapier, um die Sägespuren zu entfernen und die Form zu glätten. Schleife immer mit der Maserung, niemals quer! Dann kommt das 120er Papier. Deine Fingerspitzen sind jetzt das wichtigste Werkzeug – sie spüren jede kleinste Unebenheit.
Jetzt ein Profi-Trick: Befeuchte das Holz mit einem nassen Schwamm und lass es trocknen. Dadurch stellen sich winzige Holzfasern auf und es fühlt sich wieder rau an. Diese Fasern schleifst du jetzt ganz sanft mit 240er Papier weg. Machst du das, wird deine spätere Lackierung spiegelglatt. Zum Schluss „brichst“ du alle Kanten leicht mit dem feinen Schleifpapier. Das sieht professioneller aus und die Farbe hält besser.
(Und so sieht es nach dem Feinschliff aus – ein Unterschied wie Tag und Nacht, samtweich und bereit für Farbe!)

Schritt 4: Die Oberfläche – Schutz und Charakter
Bei saugfähigen Hölzern oder Platten ist eine Grundierung Pflicht, damit die Farbe später schön gleichmäßig wird. Bei harzigen Hölzern wie Kiefer nimmst du einen Sperrgrund, sonst gibt’s später gelbe Flecken.
Beim Farbauftrag gilt die goldene Regel: Lieber zwei dünne Schichten als eine dicke! Eine dicke Schicht trocknet schlecht und bildet hässliche Farbnasen. Nimm eine kleine Schaumstoffrolle für eine perfekte Oberfläche ohne Pinselstriche. Lass die erste Schicht komplett trocknen (ja, länger als du denkst!), schleife sie ganz sanft an (240er Papier), entstaube sie und trag dann die zweite Schicht auf. Perfektes Finish!
Für den Innenbereich reicht ein Klarlack als Schutz. Fürs Bad oder draußen nimm robusten Bootslack oder ein Hartwachsöl.
Pannen aus der Werkstatt: Was oft schiefgeht (und wie du es vermeidest)
- Problem: Der Schnitt ist total schief und nicht senkrecht.
Lösung: Du hast zu fest gedrückt! Führe die Stichsäge nur, den Rest macht die Maschine. Halte die Säge immer gerade auf dem Werkstück. - Problem: Die Kanten splittern beim Sägen total aus.
Lösung: Klebe die Sägelinie vorher mit Malerkrepp ab. Das stützt die Holzfasern. Und: Ein scharfes, feines Sägeblatt wirkt Wunder! - Problem: Die Farbe hat unschöne Läufer und Tropfen („Nasen“).
Lösung: Du warst zu ungeduldig! Trage Farbe immer in dünnen Schichten auf und lass sie dazwischen gut trocknen. - Problem: Nach dem Lackieren fühlt sich alles wieder rau an.
Lösung: Du hast den Profi-Trick vergessen! Vor dem letzten Schliff das Holz kurz „wässern“, trocknen lassen und dann die aufgestellten Fasern wegschleifen.

Teil 3: Für Fortgeschrittene und Neugierige
Wenn dir das Aussägen zu einfach ist, versuch dich doch mal an einer „Treibholz-Optik“. Dafür bürstest du Nadelholz kräftig mit einer Drahtbürste aus, um die weichen Holzteile zu entfernen. Das erzeugt eine tolle, fühlbare Struktur. Danach mit einer grauen Lasur behandeln – fertig ist der Küsten-Look.
Oder du wagst dich an ein plastisches, also 3D-Seepferdchen. Dafür brauchst du ein dickeres Holzstück und beginnst, mit Raspeln und Schnitzmessern die Form herauszuarbeiten. Das ist fast meditative Arbeit – der Geruch des Holzes, das Geräusch des scharfen Eisens… pures Handwerk.
Teil 4: Worauf es wirklich ankommt
Ein Wort zu Kosten und Wert
Ja, die reinen Materialkosten für ein DIY-Seepferdchen sind überschaubar. Aber bitte vergleiche das nicht mit dem Preis eines handgefertigten Stücks vom Profi. Ein Handwerker verkauft nicht nur Holz und Farbe. Er verkauft seine jahrelange Erfahrung, sein Wissen über Material, die Sicherheit einer perfekten Ausführung und die unzähligen Stunden, die er geübt hat. Ein handgeschnitztes Unikat, das Generationen überdauert, hat seinen Preis – und das zu Recht.

Sicherheit – Das Wichtigste zum Schluss
Okay, jetzt mal im Ernst. Ein Thema, das mir wirklich am Herzen liegt, ist deine Sicherheit. Ich habe in der Werkstatt schon zu viel Leichtsinn gesehen.
- Staub: Holzstaub ist ungesund. Punkt. Trage bei allen Säge- und Schleifarbeiten mindestens eine FFP2-Maske. Das ist keine Empfehlung, das ist eine Pflicht für deine Lunge.
- Farben & Lacke: Immer gut lüften! Die Dämpfe sind nicht ohne.
- Scharfe Werkzeuge: Schnitze immer vom Körper weg und sichere dein Werkstück. IMMER. Eine umherfliegende Stichsäge ist kein Spaß, glaub mir.
Selbermachen ist fantastisch, aber kenn deine Grenzen. Bei sehr großen Projekten oder teuren Hölzern ist der Rat vom Tischler um die Ecke Gold wert. Das ist kein Versagen, sondern Vernunft.
Ich hoffe, dieser tiefe Einblick hat dir Lust gemacht, es selbst zu probieren. Nun wünsche ich dir eine ruhige Hand, viel Geduld und vor allem ganz viel Freude in deiner Werkstatt!
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Welches Sägeblatt ist das richtige für die engen Kurven des Seepferdchens?
Für filigrane Arbeiten wie diese ist die Wahl des Sägeblatts entscheidend. Bei einer Dekupiersäge greifen Sie zu einem Sägeblatt ohne Stift mit möglichst vielen Zähnen pro Zoll (TPI). Sogenannte „skip-tooth“ oder spiralverzahnte Blätter, wie sie z.B. von Niqua oder Pégas angeboten werden, sind ideal. Sie ermöglichen saubere Schnitte und extrem enge Radien, ohne dass das Holz ausfranst. Für die klassische Laubsäge gilt dasselbe: je feiner die Zahnung, desto präziser das Ergebnis.

Wussten Sie schon? Das Seepferdchen ist in der griechischen Mythologie das Reittier des Meeresgottes Poseidon und symbolisiert Macht, aber auch Geduld und Schutz.
Jeder Schnitt und jede Schleifbewegung an Ihrem Werkstück ist also eine kleine Hommage an diese faszinierende Symbolik. Sie erschaffen nicht nur ein Dekostück, sondern einen kleinen Talisman mit Geschichte.

- Eine Oberfläche, die natürlich atmet und nicht versiegelt ist.
- Ein Schutz, der die Maserung des Holzes regelrecht „anfeuert“.
- Ein samtig-weiches Gefühl bei jeder Berührung.
Das Geheimnis? Eine Behandlung mit natürlichem Hartwachs-Öl. Produkte wie das Osmo Hartwachs-Öl oder Rubio Monocoat ziehen tief ins Holz ein und schützen es von innen, anstatt eine künstliche Schicht darauf zu legen. Perfekt, um die Schönheit von Zirbe oder Eiche zu bewahren.

Der letzte Schliff: Oft sind es die Kanten, die ein gutes von einem großartigen Werkstück unterscheiden. Nehmen Sie sich nach dem Feinschliff einen Schleifschwamm oder ein Stück 240er-Schleifpapier und „brechen“ Sie alle scharfen Kanten ganz leicht. Nur eine sanfte Bewegung genügt. Das Ergebnis fühlt sich in der Hand sofort viel wertiger an und fängt das Licht schöner ein.

Für den angesagten „Shabby Chic“- oder „Coastal Living“-Look braucht es nicht viel. Streichen Sie Ihr Seepferdchen zuerst in einem dunklen Ton (z.B. Grau oder Marineblau). Nach dem Trocknen kommt eine Schicht Weiß oder Hellblau darüber. Wenn alles durchgetrocknet ist, schleifen Sie an Kanten und ausgewählten Stellen die obere Farbschicht vorsichtig wieder ab. Eine tolle Farbe hierfür ist die Kreidefarbe von Annie Sloan, die sich besonders gut für diesen Effekt eignet.

Laubsäge: Der meditative Klassiker. Sie erfordert etwas Übung in der Führung, ist aber unschlagbar günstig und leise. Perfekt für Einsteiger, die das „echte“ Handgefühl suchen.
Dekupiersäge: Die elektrische, komfortable Variante. Ideal für dickeres Holz und wiederholte Projekte. Modelle von Proxxon oder Hegner bieten hier eine fantastische Präzision für Hobby-Werkstätten.
Beide führen zum Ziel, die Wahl ist eine Frage der Philosophie und des Budgets.


Denken Sie über das reine Holz hinaus! Die Form des Seepferdchens ist eine wunderbare Leinwand für Materialkombinationen.
- Bohren Sie kleine Löcher und füllen Sie diese mit farbigem Epoxidharz für einen modernen Akzent.
- Kleben Sie kleine, flache Muscheln oder Seeglas auf, um eine strukturierte Oberfläche zu schaffen.
- Verwenden Sie einen Lötkolben, um feine Linien oder Schuppenmuster einzubrennen (Pyrographie).

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung kann der Duft von Zirbenholz die Herzfrequenz im Schlaf um bis zu 3.500 Schläge pro Nacht reduzieren.
Das macht Ihr selbstgemachtes Seepferdchen aus Zirbe nicht nur zu einem Hingucker, sondern auch zu einem kleinen Wellness-Objekt für Ihr Schlaf- oder Wohnzimmer. Der Duft bleibt über Jahre erhalten und kann durch leichtes Anschleifen immer wieder aufgefrischt werden.

Der häufigste Anfängerfehler? Ungeduld beim Schleifen. Man neigt dazu, schnell zu grobem Papier zu greifen und hört zu früh auf. Gehen Sie schrittweise vor: Beginnen Sie mit 80er- oder 120er-Körnung, um die Sägespuren zu entfernen. Arbeiten Sie sich dann über 180er bis zu 240er-Papier hoch. Der Unterschied ist nicht nur sichtbar, sondern vor allem fühlbar.

Mein Holz hat einen kleinen Riss oder ein Astloch. Muss ich es wegwerfen?
Auf keinen Fall! Betrachten Sie es als Charaktermerkmal. Kleine Risse können mit einem Gemisch aus Holzleim (z.B. Titebond II) und dem Schleifstaub desselben Holzes fast unsichtbar gefüllt werden. Größere Astlöcher oder Risse lassen sich mit schwarzem oder transparentem Epoxidharz füllen und werden so zu einem einzigartigen Design-Element.

Die aufrechte, geschwungene Form des Seepferdchens erinnert stark an die organischen Linien des Jugendstils (Art Nouveau). Künstler wie Alphonse Mucha oder Architekten wie Antoni Gaudí ließen sich von solchen Formen aus der Natur inspirieren. Lassen Sie sich von dieser Epoche leiten, um vielleicht noch geschwungenere, fließendere Linien in Ihre eigene Vorlage zu zeichnen.

- Schutzbrille: Ein Muss! Holzstaub und kleinste Splitter gehören nicht ins Auge.
- Staubmaske: Besonders beim Schleifen von MDF oder behandelten Hölzern unverzichtbar. Eine FFP2-Maske ist hier eine gute Wahl.
- Sicherer Stand: Sorgen Sie dafür, dass Ihr Werkstück und Sie selbst stabil stehen und nichts wackelt.


Wichtiger Punkt: Immer mit der Maserung schleifen! Wenn Sie quer zur Holzfaser schleifen, erzeugen Sie feine, aber sichtbare Kratzer. Diese werden besonders dann sichtbar, wenn Sie das Holz später ölen oder beizen. Fahren Sie mit den Fingern über das Holz – es sollte sich in eine Richtung glatter anfühlen. Das ist die Richtung, in der Sie schleifen sollten.

Verleihen Sie Ihrem Seepferdchen eine ganz persönliche Note. Mit einem einfachen Brennkolben (oft als Set für unter 30 Euro erhältlich) können Sie auf der Rückseite Ihre Initialen und das Entstehungsjahr einbrennen. Eine kleine, unauffällige Signatur, die Ihr Werkstück zu einem echten Unikat und vielleicht sogar zu einem Erbstück macht.

„Die Hand ist das Werkzeug aller Werkzeuge.“ – Aristoteles
Dieses Projekt ist der beste Beweis dafür. Es geht nicht nur um das Ergebnis, sondern um den Prozess. Das Gefühl, wie das Holz unter den Händen Form annimmt, die Konzentration beim Sägen, die Zufriedenheit beim letzten Schliff – das ist die wahre Belohnung des Handwerks.

Ein Seepferdchen muss nicht alleine bleiben. Erstellen Sie doch eine ganze Unterwasser-Szene! Ein Stück Treibholz aus dem Urlaub kann als perfekte Basis dienen. Daran befestigen Sie Ihr Seepferdchen mit einem Stück Juteschnur und ergänzen es vielleicht noch um einen Seestern aus Holz oder ein paar bemalte Kieselsteine. So wird aus einem Einzelstück ein kleines, maritimes Diorama.

Holzleim D2: Der Standard für alle Verleimungen im trockenen Innenbereich. Völlig ausreichend, wenn das Seepferdchen im Wohnzimmer hängt.
Holzleim D3 (wasserfest): Die bessere Wahl für das Badezimmer oder die überdachte Terrasse. Marken wie Ponal Express oder UHU Holzleim Wasserfest bieten diesen erhöhten Schutz vor Feuchtigkeit.
Für den kleinen Mehraufwand bei der Anschaffung sind Sie auf der sicheren Seite.

Ihr Projekt muss nicht teuer sein. Schauen Sie mal nach Palettenholz. Achten Sie auf den „HT“-Stempel (heat treated), der anzeigt, dass das Holz hitzebehandelt und frei von Chemikalien ist. Das raue Holz hat oft eine wunderschöne, rustikale Patina. Ein bisschen mehr Schleifarbeit, und Sie haben einen Rohstoff mit Charakter, der Sie nichts gekostet hat.


- Für den Feinschliff: Schleifpapier von Klingspor oder 3M in den Körnungen 120, 180 und 240.
- Für enge Kurven: Ein Set Schlüsselfeilen hilft, die Sägekanten in den Innenecken zu glätten.
- Für die Endbehandlung: Ein fusselfreies Baumwolltuch zum Auftragen von Öl oder Wachs.

Welche Farben schreien geradezu „Meer“?
Für einen authentischen Küsten-Look sind gebrochene, leicht verwaschene Töne ideal. Denken Sie an das verwitterte Holz eines alten Fischerbootes. Farbtöne wie „Stiffkey Blue“ von Farrow & Ball, ein sanftes Salbeigrün oder ein warmes Sandbeige treffen genau diese Stimmung. Ein kleiner Topf reicht oft schon aus und verleiht Ihrem Seepferdchen einen professionellen, maritimen Charakter.

Der Teufel steckt im Detail: Wie gestalten Sie das Auge? Anstatt es einfach nur aufzumalen, versuchen Sie, mit einem 3-mm-Bohrer ein kleines, flaches Loch zu bohren. Drücken Sie eine kleine schwarze Perle oder ein winziges Stück dunkles Holz (z.B. Nussbaum) mit einem Tropfen Leim hinein. Dieser kleine dreidimensionale Effekt verleiht Ihrem Seepferdchen sofort mehr Leben und Tiefe.

Über 70 % der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt, doch die Tiefsee ist weniger erforscht als die Oberfläche des Mondes.
Ihr Seepferdchen ist ein kleiner Botschafter aus dieser geheimnisvollen Welt. Platzieren Sie es an einem Ort, an dem es Sie täglich an die Weite und die unentdeckten Wunder der Ozeane erinnert.

Die Säge hat ihre Arbeit getan, aber jetzt kommen die wahren Formgeber. Eine kleine Holzraspel hilft, grobe Unebenheiten schnell zu entfernen und die Grundform zu verfeinern. Danach übernehmen Holzfeilen in verschiedenen Formen (flach, rund, halbrund), um die Kurven sanft und fließend zu gestalten. Erst wenn die Form perfekt ist, kommt das Schleifpapier zum Einsatz.

- Ein fast unsichtbarer Aufhänger für einen schwebenden Effekt.
- Eine rustikale Juteschnur, die durch ein Bohrloch gefädelt wird.
- Eine Montage auf einem massiven Holzsockel oder einem Stück Treibholz.
Schon bei der Planung sollten Sie über die spätere Präsentation nachdenken. Ein Aufhänger, der direkt im Holz eingelassen wird (z.B. ein Zackenaufhänger), wirkt oft am elegantesten.
Lassen Sie Ihr Werkstück atmen. Egal ob Leim, Öl, Wachs oder Lack – geben Sie dem Material die vom Hersteller empfohlene Zeit zum Trocknen oder Aushärten. Wer hier ungeduldig ist und zu früh weiterarbeitet oder das Stück aufhängt, riskiert unschöne Abdrücke, eine klebrige Oberfläche oder eine nicht haltbare Verbindung. Gutes Handwerk braucht eben seine Zeit.




