Mehr als nur Pappe: So baust du Lesezeichen, die wirklich ewig halten

Warum ein gutes Lesezeichen mehr ist als nur ein Stück Karton

In meiner Werkstatt habe ich über die Jahre schon so einiges gebaut. Von massiven Schränken bis hin zu winzigen, filigranen Holzarbeiten. Aber es gibt ein Teil, an das ich mich immer wieder erinnere: mein allererstes selbst gemachtes Lesezeichen. Es war nur ein kleines Stückchen Kirschbaumfurnier, superfein geschliffen und mit Bienenwachs poliert. Allein der Duft nach Holz und ehrlicher Arbeit… unbezahlbar. Das kleine Ding liegt heute noch in einem meiner alten Fachbücher und ist so viel mehr als ein Platzhalter. Es ist eine Erinnerung an die Freude, mit den eigenen Händen etwas zu schaffen, das bleibt.

Ein Lesezeichen ist doch ein treuer Begleiter, oder? Es reist mit uns durch die besten Geschichten, berührt die Seiten unserer Lieblingsbücher. Genau deshalb sollte es auch was hermachen und nicht nach drei Wochen geknickt und ausgefranst in der Ecke liegen. Hier geht es nicht um schnelles Basteln für ein paar Euro. Es geht darum, das Material zu verstehen, die richtige Technik anzuwenden und mit Sorgfalt bei der Sache zu sein.

In dieser Anleitung zeige ich dir, wie du Lesezeichen herstellst, die nicht nur top aussehen, sondern auch richtig was aushalten. Wir schauen uns Papier, Holz und Leder genau an, checken die Werkzeuge und die kleinen Kniffe, die am Ende den großen Unterschied machen. Das ist kein 08/15-Basteltipp, das ist Handwerk im Hosentaschenformat.

Das Fundament: Eine ehrliche Materialkunde für dein Projekt

Die Wahl des richtigen Materials ist schon die halbe Miete, ehrlich. Jedes Material hat seinen eigenen Charakter, seine Vor- und Nachteile. Wenn du das einmal verstanden hast, triffst du bessere Entscheidungen und ersparst dir ’ne Menge Frust. Bevor wir tief eintauchen, hier ein kurzer Überblick:

• Papier/Karton: Der Klassiker. Super für kreative Gestaltungen, aber nur in der richtigen Qualität wirklich haltbar. Schwierigkeit: Leicht. Kosten: Sehr gering.
• Holz (Furnier): Mein persönlicher Favorit. Fühlt sich warm und edel an, ist extrem langlebig und bekommt mit der Zeit eine wunderschöne Patina. Schwierigkeit: Mittel. Kosten: Gering bis mittel.
• Leder: Robust, flexibel und wird mit jedem Gebrauch schöner. Ein echtes Charakterstück. Schwierigkeit: Mittel bis anspruchsvoll. Kosten: Mittel.
• Epoxidharz: Modern und endlos vielseitig, aber nichts für Anfänger. Fordert Präzision und Geduld. Schwierigkeit: Anspruchsvoll. Kosten: Mittel bis hoch.

Papier & Karton: Auf die inneren Werte kommt es an

Vergiss bitte ganz schnell einfaches Druckerpapier. Das ist für den schnellen Ausdruck gemacht, nicht für ein langes Leben im Buch. Für ein stabiles Lesezeichen brauchen wir da schon schwereres Geschütz.

Die Grammatur ist hier das entscheidende Stichwort. Das ist quasi das Gewicht des Papiers. Ich würde dir raten, nicht unter 250 g/m² zu gehen. Richtig gut wird es mit Papieren und Kartons zwischen 300 und 400 g/m². Die sind steif genug, um nicht zu knicken, aber immer noch flexibel genug, um das Buch nicht zu beschädigen.

Meine Favoriten sind:

• Aquarellpapier: Perfekt, wenn du malen willst. Es hat eine tolle Struktur und ist stark geleimt, sodass die Farbe nicht unkontrolliert verläuft. Gibt’s mit rauer Oberfläche (für lebendige Effekte) oder satiniert bzw. heißgepresst (ideal für feine Zeichnungen mit Tusche). Ein großer Bogen (z.B. 50×70 cm) kostet im Künstlerbedarf wie Boesner oder Modulor zwischen 3 und 7 Euro und reicht für unzählige Lesezeichen.
• Bristolkarton: Superglatt und fest. Die erste Wahl für präzise Fineliner-Zeichnungen oder Stempel, weil nichts ausfranst.
• Büttenpapier: Erkennst du sofort am typischen, faserigen Rand. Sieht extrem edel aus, ist aber auch etwas empfindlicher. Perfekt für einen schlichten Schriftzug oder eine Prägung.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Achte beim Kauf unbedingt auf den Zusatz „säurefrei“ oder „pH-neutral“. Solche Papiere vergilben nicht und greifen auch die Buchseiten nicht an. Sowas findest du im Künstler- oder Architekturbedarf, nicht im Supermarkt um die Ecke.

Holz: Die Wärme der Natur in deiner Hand

Ein Holz-Lesezeichen ist ein Begleiter fürs Leben. Robust, natürlich und es fühlt sich einfach gut an. Wir arbeiten hier aber nicht mit dicken Brettern, sondern mit hauchdünnen Materialien.

• Furnier: Das ist die beste Wahl. Furniere sind dünne Holzblätter, meist nur 0,6 mm stark. Du bekommst sie aus fast jeder Holzart. Helle Hölzer wie Ahorn oder Birke sind super, wenn du sie bemalen oder gravieren willst. Dunkle Hölzer wie Nussbaum oder geräucherte Eiche sehen schon von sich aus unglaublich edel aus. Furnierreste oder Mustersets bekommst du oft günstig bei Tischlereien oder online, zum Beispiel bei Dictum. Ein kleines Sortiment mit verschiedenen Hölzern kostet vielleicht 15-20 Euro und reicht ewig.
• Sperrholz (Flugzeugsperrholz): Extrem dünnes (1-2 mm), mehrschichtiges Sperrholz ist auch eine super Option. Es ist wahnsinnig stabil und verzieht sich kaum.

Für Anfänger: Wenn dir das Zuschneiden von Furnier anfangs zu heikel ist, gibt es einen super Trick. Du kannst online bei verschiedenen Anbietern bereits fertig zugeschnittene Lesezeichen-Rohlinge aus Holz kaufen. Die musst du dann nur noch schleifen, ölen und gestalten. Perfekt für den Einstieg!

Leder: Ein Material, das mit dir lebt

Leder ist flexibel, reißfest und fühlt sich einfach fantastisch an. Es wird mit der Zeit nur noch schöner und persönlicher.

• Pflanzlich gegerbtes Leder (Blankleder): Das ist genau das, was wir brauchen. Es ist fest und lässt sich mit Wasser anfeuchten, was uns später erlaubt, es zu formen oder Muster hineinzuschlagen (das nennt man Punzieren). Eine Stärke von 1 bis 1,5 mm ist ideal. Kleine Reststücke bekommst du für unter 10 Euro in Leder-Shops oder auf eBay.
• Färben & Pflegen: Blankleder ist naturfarben. Du kannst es mit speziellen Lederfarben nach Lust und Laune gestalten. Danach ist aber eine Behandlung mit Lederfett oder -wachs Pflicht! Das schützt es, hält es geschmeidig und verleiht ihm einen tollen Glanz.

Finger weg von dünnem, weichem Bekleidungsleder. Das ist oft chromgegerbt und lässt sich nicht gut bearbeiten. Außerdem können die Gerbstoffe im schlimmsten Fall auf die Buchseiten abfärben.

Techniken aus der Werkstatt: So wird’s richtig gut

Gutes Material ist das eine, die richtige Verarbeitung das andere. Hier sind ein paar grundlegende Techniken, die für ein sauberes und langlebiges Ergebnis sorgen.

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Der saubere Zuschnitt: Die Basis für alles

Ein ausgefranster Rand kann das schönste Projekt ruinieren. Hier ist Präzision gefragt. Benutze immer ein scharfes Bastelmesser oder Skalpell und ein Stahllineal auf einer Schneidematte. Der Trick ist, nicht mit Gewalt in einem Zug durchzudrücken. Führe die Klinge lieber mehrmals mit leichtem Druck über die Schnittlinie. So wird der Schnitt perfekt glatt – egal ob bei Papier, Furnier oder Leder.

Die Oberfläche: Schutz und Veredelung

Eine unbehandelte Oberfläche ist ein Magnet für Schmutz und Feuchtigkeit. Mit dem richtigen Finish schützt du dein Werk und hebst seine Schönheit hervor.

• Papier versiegeln: Ein bemaltes Lesezeichen solltest du schützen. Entweder mit einem matten Sprühlack (Fixativ) oder – mein Geheimtipp – durch Einreiben mit klarem Wachs. Das macht es wasserabweisend und gibt ihm eine samtige Haptik. Vom Laminieren rate ich persönlich ab, das fühlt sich billig an und raubt dem Material seinen Charakter.
• Holz ölen und wachsen: Die schönste Art, Holz zu veredeln. Hartwachsöl oder Leinölfirnis „feuert“ die Maserung an, macht sie also tiefer und farbintensiver. Öl dünn auftragen, 10-15 Minuten einziehen lassen und dann den Überschuss GRÜNDLICH mit einem sauberen, fusselfreien Lappen abpolieren. Dieser Schritt ist superwichtig, sonst bleibt die Oberfläche klebrig!
• Lederkanten polieren: Die Schnittkanten von Leder sehen unbehandelt oft unschön aus. Profis polieren sie. Dazu feuchtest du die Kante leicht an und reibst dann mit einem Stück Hartholz (oder einem speziellen Kantenpolierholz) kräftig darüber. Die Reibungshitze verdichtet die Fasern und schafft eine saubere, glatte Kante.

Ein Projekt Schritt für Schritt: Dein Lesezeichen aus Nussbaum & Büttenpapier

Genug geredet, jetzt wird’s praktisch! Wir bauen jetzt zusammen ein Lesezeichen, das edel aussieht, sich toll anfühlt und die Wärme von Holz mit der Eleganz von Papier kombiniert.

Material & Werkzeug (und was der Spaß kostet)

Für dieses Projekt solltest du mit Materialkosten von ca. 10-15 Euro rechnen, wenn du alles neu kaufst. Günstiger wird’s, wenn du Reste oder Mustersets verwendest.

• Ein Stück Nussbaumfurnier (ca. 5 x 20 cm)
• Ein kleines Stück Büttenpapier (ca. 4 x 8 cm)
• Schneidematte, Stahllineal, scharfes Bastelmesser
• Feines Schleifpapier (Körnung 240 und 400)
• Leinölfirnis oder Hartwachsöl
• Fusselfreie Lappen (ein altes Baumwoll-T-Shirt tut’s auch)
• Guter Kleber (Buchbinderleim oder ein Holzleim wie Ponal Express, der transparent trocknet)
• Optional: Lochzange und ein dünnes Lederbändchen

Die Arbeitsschritte (ca. 45 Min. + Trockenzeit)

1. Furnier zuschneiden: Lege das Furnier auf die Matte. Ein gutes Maß ist z.B. 4 x 15 cm. Schneide es mit dem Messer und Lineal vorsichtig zu. Denk dran: mehrmals leicht ritzen, nicht durchdrücken! Am besten schneidest du entlang der Holzmaserung.
2. Kanten brechen: Die Schnittkanten sind jetzt scharf. Nimm das 240er Schleifpapier und fahre ein paar Mal im 45-Grad-Winkel darüber. Runde auch die Ecken ganz leicht ab. Das fühlt sich später viel besser an.
3. Feinschliff: Schleife jetzt die ganze Oberfläche mit dem 400er Papier – immer in Richtung der Maserung. Wisch den Schleifstaub danach gründlich ab. Du wirst den Unterschied sofort spüren.
4. Holz ölen: Gib ein paar Tropfen Öl auf einen Lappen und reibe das Furnier dünn ein. Lass es ca. 15 Minuten einziehen und poliere dann alles, was überschüssig ist, mit einem sauberen Lappen ab. Das Holz darf sich nicht mehr ölig anfühlen. Lass es dann für ein paar Stunden, am besten über Nacht, trocknen.
5. Papier vorbereiten: Während das Holz trocknet, gestaltest du das Büttenpapier. Ein schöner Stempel, ein kurzer Spruch mit Tusche… weniger ist hier oft mehr.
6. Zusammenfügen: Wenn das Holz trocken ist, klebst du das Papier auf. Trage den Kleber dünn auf die Rückseite des Papiers auf, positioniere es und presse es dann für einige Stunden unter einem schweren Buch. Leg ein Stück Backpapier dazwischen, damit nichts festklebt.
7. Der letzte Schliff: Wenn du magst, kannst du oben noch ein Loch mit der Lochzange stanzen und ein dünnes Lederbändchen durchziehen. Fertig ist dein Unikat!

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Wenn mal was schiefgeht: Fehlersuche für Fortgeschrittene

Auch in der Werkstatt läuft nicht immer alles glatt. Hier sind ein paar häufige Probleme und wie du sie löst:

• Problem: Epoxidharz wird nicht hart oder bleibt klebrig.
  Ursache: Fast immer ein falsches Mischverhältnis oder eine zu kalte Werkstatt. Die Herstellerangaben sind Gesetz! Ein Gramm zu viel oder zu wenig kann alles ruinieren.
  Lösung: Puh, schwierig. Manchmal kann man eine weitere, korrekt gemischte Schicht drübergießen. Meistens heißt es aber: Lehrgeld bezahlen und von vorn anfangen.
• Problem: Das Öl zieht fleckig ins Holz ein.
  Ursache: Die Oberfläche war nicht richtig sauber (Fettflecken von den Fingern!) oder zu grob geschliffen.
  Lösung: Kein Drama. Nochmal fein mit 400er Körnung anschleifen, den Staub super gründlich entfernen (am besten mit einem leicht feuchten Tuch) und nach dem Trocknen neu ölen.
• Problem: Das Holzfurnier bricht beim Schneiden.
  Ursache: Eine stumpfe Klinge oder zu viel Druck beim Schneiden quer zur Maserung.
  Lösung: Immer eine frische Klinge nehmen! Und wenn du quer zur Faser schneidest: erst mehrmals ganz sanft ritzen, um die Fasern zu durchtrennen, bevor du tiefer schneidest.

Sicherheit zuerst: Ein ernstes Wort zum Schluss

Handwerk soll Spaß machen, aber Sicherheit geht immer vor. Nimm diese Hinweise bitte ernst, ich hab schon genug Unfälle durch Leichtsinn gesehen.

1. Scharfe Klingen: Schneide immer vom Körper weg. Konzentriert und ohne Hektik. Eine scharfe Klinge ist sicherer als eine stumpfe, weil du weniger Kraft brauchst und nicht so leicht abrutschst.
2. Staub: Beim Schleifen entsteht Feinstaub. Trag eine gute Staubmaske (mindestens FFP2). Das ist keine Übertreibung, deine Lunge wird es dir danken.
3. Chemie: Beim Arbeiten mit Harz, Lacken oder lösungsmittelhaltigen Klebern sind Handschuhe, Schutzbrille und gute Belüftung absolute Pflicht.
4. Achtung, Brandgefahr! Das hier ist WIRKLICH wichtig: Mit Leinöl getränkte Lappen können sich selbst entzünden! Wirf sie niemals zusammengeknüllt in den Müll. Breite sie zum Trocknen flach aus oder bewahre sie in einem luftdichten Metallbehälter auf.

Ein von Hand gemachtes Lesezeichen ist ein kleines Statement. Ein Zeichen der Wertschätzung für das Buch, die Geschichte und die Zeit, die wir uns nehmen. Ich wünsche dir viel Freude und Geduld bei der Arbeit – ran ans Werk!

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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Für Holz-Lesezeichen ist nicht jedes Furnier gleich. Achten Sie auf Ahorn oder Kirsche für eine feine, gleichmäßige Maserung, die sich gut schleifen lässt. Exotischere Hölzer wie Zebrano oder Wenge bringen dramatische Muster ins Spiel, sind aber oft spröder und erfordern mehr Fingerspitzengefühl beim Schneiden.

• Ledermarken mit einem Hauch Bienenwachs oder speziellem Lederbalsam (z.B. von Tapir) geschmeidig halten.
• Holzlesezeichen vor Feuchtigkeit schützen – ein Tropfen Leinölfirnis versiegelt die Poren.
• Papierlesezeichen? Einmal im Jahr mit einem weichen Radiergummi vorsichtig von Fingerabdrücken befreien.

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Schneeflocken aus Holz & Papier: Die Werkstatt-Anleitung, die wirklich funktioniert

Der häufigste Fehler bei Papier-Lesezeichen: Zu dünnes Papier! Alles unter 250 g/m² knickt schnell und fühlt sich billig an. Investieren Sie in hochwertigen Aquarellkarton oder Bristol-Karton, z.B. von Canson oder Hahnemühle. Die feste Struktur nimmt nicht nur Farbe besser auf, sondern widersteht auch dem Eselsohr-Effekt deutlich länger.

Das älteste bekannte Lesezeichen stammt aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. Es wurde an einem koptischen Kodex in Ägypten entdeckt und bestand aus einem mit Leder verzierten Pergamentstreifen.

Verleihen Sie Ihrem Leder-Lesezeichen eine persönliche Note mit Prägewerkzeugen. Es ist einfacher als man denkt und der Effekt ist beeindruckend professionell. Für den Start brauchen Sie nur:

• Ein Stück vegetabil gegerbtes Leder (ca. 2 mm dick)
• Einen Satz Schlagbuchstaben oder Motivstempel
• Einen kleinen Hammer oder Klopfholz
• Eine feste Unterlage (ein Stück Granit oder ein kleiner Amboss)

Wie schütze ich mein selbstgemaltes Papier-Lesezeichen vor Abrieb und Wasserflecken?

Die Lösung heißt Fixativ-Spray. Nach dem vollständigen Trocknen der Farben (Aquarell, Tusche, Buntstift) das Lesezeichen auf eine abgedeckte Fläche legen und aus ca. 30 cm Entfernung in dünnen Schichten besprühen. Ein matter Sprühlack, wie der von Marabu oder Schmincke, erhält die natürliche Papieroptik und schützt, ohne künstlich zu glänzen.

Finish mit Bienenwachs: Sorgt für eine seidenmatte, natürliche Oberfläche bei Holz. Der Duft ist unschlagbar und die Haptik warm. Muss gelegentlich erneuert werden.

Finish mit Schellack: Erzeugt eine härtere, glänzendere und haltbarere Schutzschicht. Schellack trocknet schnell und feuert die Holzmaserung stärker an. Ideal für Hölzer wie Nussbaum.

Für ein haptisches Erlebnis gewinnt Bienenwachs; für maximalen Schutz hat Schellack die Nase vorn.

Laut einer Studie der Europäischen Umweltagentur fallen in der EU jährlich über 5 Millionen Tonnen Textilabfälle an.

Ein kleiner Beitrag zur Lösung? Upcycling! Aus einer alten Jeans lässt sich ein Dutzend robuster Stoff-Lesezeichen fertigen. Die abgenutzten Stellen und dicken Nähte werden dabei zum charakteristischen Design-Merkmal. Einfach zuschneiden, die Kanten mit einem Zickzackstich sichern und eine Öse für ein Band anbringen – fertig ist das Unikat mit Geschichte.

• Perfekt konservierte Blüten und Blätter
• Eine glasklare, hochglänzende Oberfläche
• Absolute Wasserfestigkeit und Stabilität

Das Geheimnis? Ein hochwertiges Epoxidharz wie „Resin4Decor“ oder „Epodex“ und viel Geduld. Entscheidend ist das langsame Gießen in mehreren Schichten und das Entfernen von Luftbläschen mit einem Heißluftföhn oder Brenner.

Denken Sie bei der Gestaltung an das Genre Ihrer Lieblingsbücher. Ein Lesezeichen aus dunklem Leder mit einer dezenten Messingöse passt perfekt zu historischen Romanen oder Krimis. Ein farbenfrohes, gehäkeltes Exemplar unterstreicht die Leichtigkeit von Sommerlektüre, während ein minimalistisches Holz-Lesezeichen die klaren Linien von Sachbüchern und moderner Literatur ergänzt.

Für präzise Kanten bei Leder und festem Karton:

• Ein scharfes Skalpell oder ein Rollschneider (Marken wie Olfa oder Fiskars sind top)
• Ein Stahllineal mit Korkrückseite, das nicht verrutscht
• Eine selbstheilende Schneidematte als Unterlage

Für Fortgeschrittene: Integrieren Sie Metall. Ein dünnes Messing- oder Kupferblech (ca. 0,5 mm stark) kann als Träger für ein aufgeklebtes Holzfurnier dienen. Das verleiht dem Lesezeichen ein angenehmes Gewicht und eine kühl-glatte Kante, die einen wunderbaren Kontrast zum warmen Holz bildet. Die Kanten müssen sorgfältig entgratet werden!

Stoff-Lesezeichen müssen nicht ausfransen. Der Trick liegt in der richtigen Vorbereitung und Verarbeitung. Statt nur einlagig zu arbeiten, probieren Sie diese Methode:

• Zwei Stoffstücke rechts auf rechts legen.
• Eine dünne Bügeleinlage (z.B. Vlieseline H250) auf eine Seite aufbügeln.
• Zunähen, eine kleine Wendeöffnung lassen, wenden und bügeln.
• Die Kante knapp absteppen, um die Wendeöffnung zu schließen und für Stabilität zu sorgen.

Mein Holzfurnier bricht beim Schneiden. Was mache ich falsch?

Das passiert oft bei sehr gemasertem oder trockenem Furnier. Legen Sie das Furnier zwischen zwei Lagen feuchtes Küchenpapier und pressen Sie es für einige Stunden. Dadurch wird es biegsamer. Ein weiterer Profi-Tipp: Kleben Sie Malerkrepp über die Schnittlinie. Schneiden Sie dann durch das Klebeband hindurch – es stabilisiert die Holzfasern und verhindert Ausrisse.

Gewachstes Leinengarn: Der Klassiker für Lederarbeiten. Extrem reißfest, liegt gut in der Hand und die Wachsschicht schützt Naht und Leder. Die Optik ist rustikal und authentisch.

Polyestergarn (z.B. Serafil): Moderner und in vielen Farben erhältlich. Es ist UV-beständig und absolut wasserfest, aber die Haptik ist synthetischer.

Für ein traditionelles Erbstück ist Leinen unschlagbar. Für farbige Akzente und maximale Haltbarkeit ist Polyester die bessere Wahl.

Lassen Sie sich von japanischer Ästhetik inspirieren. Ein Lesezeichen aus handgeschöpftem Washi-Papier, verziert mit einem einzigen, eleganten Pinselstrich (Ensō-Kreis) und einem seidenen Quastenband, verkörpert die Philosophie des Wabi-Sabi – die Schönheit im Unvollkommenen. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Harmonie und Ruhe.

• Findet das Lesezeichen auch im geschlossenen Buch sofort wieder.
• Schützt den Buchrücken, da nichts dick aufträgt.
• Bietet unendliche Möglichkeiten zur farblichen Abstimmung.

Das Element, das alles verbindet? Ein gut gewähltes Band oder eine selbstgemachte Quaste. Verwenden Sie feines Seiden- oder Stickgarn für eine edle Optik. Eine Öse aus Messing (erhältlich im Bastelbedarf) schützt das Loch im Lesezeichen vor dem Ausreißen.

Gehäkelte Lesezeichen sind charmant, aber oft zu dick. Der Schlüssel zur Eleganz liegt im Material und der Technik:

• Verwenden Sie feines Baumwoll-Filetgarn (z.B.
  

  
  

  Die ultimative Personalisierung für Holz: Pyrographie. Mit einem einfachen Brennkolben können Sie Initialen, kleine Symbole oder sogar filigrane Muster in Ihr Holz-Lesezeichen brennen. Üben Sie zuerst auf einem Reststück, um ein Gefühl für Temperatur und Druck zu bekommen. Der Geruch von verbranntem Holz ist dabei ein Erlebnis für sich.

  
  

  Ich möchte ein edles Lesezeichen, habe aber ein kleines Budget. Gibt es eine Alternative zu echtem Leder?

  Absolut! Probieren Sie

  Laut einer Umfrage des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels lesen 44% der Deutschen mindestens einmal pro Woche in einem Buch. Ein gutes Lesezeichen ist also für Millionen ein ständiger Begleiter.