Schluss mit Plastik-Kram: So baust du Halloween-Deko, die wirklich Gänsehaut macht
Halloween steht vor der Tür! Entdecken Sie kreative und kostengünstige DIY-Deko-Ideen, die Ihr Zuhause in ein gruseliges Paradies verwandeln.
Ein Kürbis schimmert im Mondlicht, während die Schatten der Bäume geheimnisvolle Geschichten erzählen. Was wäre, wenn Sie diese Magie in Ihr Zuhause holen könnten? Mit einfachen Materialien und einem Hauch Kreativität verwandeln sich alltägliche Dinge in faszinierende Halloween-Dekorationen. Lassen Sie sich von 89 einzigartigen Bastelideen inspirieren, die nicht nur das Budget schonen, sondern auch Ihre Gäste verzaubern werden.
Jedes Jahr im Herbst das gleiche Spiel, oder? Die Läden quellen über mit billiger Halloween-Deko, die nach einer Nacht im Regen aussieht wie ein trauriger Klumpen Plastik und dann direkt in der Tonne landet. Ehrlich gesagt, das hat für mich nichts mit echtem Grusel zu tun. Es ist Wegwerfware.
Inhaltsverzeichnis
Als jemand, der seit Jahren Kulissen und Requisiten baut, sehe ich das mit anderen Augen. Es geht nicht darum, ein Vermögen auszugeben. Es geht um eine andere Haltung. Eine gute Deko sollte eine Atmosphäre schaffen, die man fühlen kann. Sie sollte die eine Saison überstehen, und die nächste, und die übernächste. Sie sollte stabil und vor allem sicher sein. Das ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen lieblosem Basteln und echtem Handwerk. Und das Beste daran? Die Profi-Tricks sind oft günstiger und einfacher, als du denkst.
Also, vergiss die fertigen Sets. Ich nehme dich mit in meine Werkstatt und zeige dir die Materialien und Techniken, die wirklich funktionieren. Betrachte es als einen kleinen Spickzettel aus der Trickkiste eines Kulissenbauers.

Das A und O: Eine ehrliche Materialkunde für deine Projekte
Alles steht und fällt mit der Wahl des richtigen Materials. Das ist die erste Lektion, die jeder lernt. Das falsche Material bedeutet Frust, miese Ergebnisse und im schlimmsten Fall sogar Gefahr. Lass uns mal schauen, was im Baumarkt wirklich in deinen Einkaufswagen gehört.
Stabile Platten: Das Rückgrat für alles, was stehen muss
Für alles, was eine gewisse Stabilität braucht – wie Grabsteine, gruselige Wegweiser oder Silhouetten für’s Fenster – sind Holzwerkstoffe einfach unschlagbar. Aber Achtung, hier gibt es gewaltige Unterschiede:
- Sperrholz: Mein persönlicher Favorit, besonders Birkensperrholz in einer Stärke von 10-15 mm. Es ist wahnsinnig stabil, dabei aber relativ leicht und verzieht sich kaum, wenn es einmal nass wird (gute Lackierung vorausgesetzt!). Perfekt, um mit einer Stichsäge coole Formen auszusägen. Es ist nicht die billigste Option, aber eine Platte reicht oft für mehrere Projekte und hält ewig. Rechnet mal mit 20-40 € für eine ordentliche Platte.
- MDF-Platten: Die sind supergünstig und haben eine spiegelglatte Oberfläche, was sie ideal zum Bemalen macht. Der Haken? Sie sind schwer und saugen Wasser auf wie ein Schwamm. Für draußen sind sie also nur geeignet, wenn du sie wirklich penibel mit Lack versiegelst. Für den Innenbereich aber eine super preiswerte Alternative.
- OSB-Platten: Diese Grobspanplatten sind robust und ebenfalls billig. Die raue, unruhige Oberfläche ist für viele Projekte ein Nachteil, kann aber für einen verwitterten, rustikalen Look auch genau richtig sein. Ich nehme sie oft für Bodenplatten oder Rückwände, die man später eh nicht mehr sieht.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Leg eine Platte im Baumarkt immer mal flach auf den Boden. Wenn sie sich schon im Regal biegt, lass die Finger davon. Das erspart dir zu Hause eine Menge Ärger!

Hartschaum: Das Gold des Kulissenbauers
Wenn du große, dreidimensionale Objekte wie Felsen oder Statuen bauen willst, die aber federleicht sein sollen, führt kein Weg an Hartschaumplatten vorbei. Hier gibt es aber nur eine wirklich gute Wahl:
- XPS-Hartschaum (bekannt als Styrodur): Das sind diese dichten, meist rosa, blauen oder grünen Platten aus der Bau-Dämmung. Das Zeug ist fantastisch! Es ist fest, lässt sich mit einem scharfen Teppichmesser präzise schneiden und hat eine glatte Oberfläche. Man kann mit einem Lötkolben Risse oder Inschriften einbrennen und so ultra-realistische Texturen schaffen.
- EPS-Hartschaum (das weiße Styropor): Ganz ehrlich? Lass es sein. Ja, es ist spottbillig, aber es ist eine Katastrophe. Es bricht, es krümelt, und diese kleinen weißen Kügelchen verfolgen dich wochenlang durchs ganze Haus. Der einzige Vorteil ist der Preis, aber der Frust ist es nicht wert.
ACHTUNG, WIRKLICH WICHTIG: Bevor du Hartschaum mit Sprühfarbe oder lösemittelhaltigen Lacken besprühst, musst du ihn grundieren! Die Lösungsmittel fressen den Schaum sonst einfach auf. Ich hab mal miterlebt, wie ein Azubi eine ganze Felswand ruiniert hat, weil er das vergessen hat. Eine Lektion, die schmerzhaft (und teuer) war. Nimm einfach eine günstige Fassadenfarbe auf Wasserbasis oder eine Acrylgrundierung. Problem gelöst.

Stoffe: Für Geister, Spinnweben und das gewisse Etwas
Alte, weiße Bettlaken sind pures Gold. Zerreiß sie in Streifen, lass sie eine Nacht in starkem Kaffee oder schwarzem Tee ziehen und schon hast du den perfekten, vergilbten Stoff für umherschwebende Geister. Für Spinnweben vergiss die billige Watte aus dem Bastelladen, die sieht immer künstlich aus. Hol dir lieber Käsetuch oder Gaze aus der Apotheke. Das kannst du extrem weit auseinanderziehen, an Ecken spannen und mit einem Hauch Sprühkleber fixieren. Wenn du dann noch etwas feinen Sand oder trockene Erde drüberstreust, sieht es täuschend echt aus.
Los geht’s: Profi-Projekte, die du locker schaffst
Genug Theorie, ran ans Werk! Mit diesem Projekt lernst du alle wichtigen Grundlagen, die du für fast jede andere Deko-Idee auch brauchen kannst.
Projekt 1: Der verwitterte Grabstein aus Styrodur
Ein absoluter Klassiker, der immer beeindruckt und weniger kostet als ein Kinobesuch.
Deine Einkaufsliste:
- Eine XPS/Styrodur-Platte (5 cm dick reicht, kostet ca. 8-15 €)
- Kleiner Eimer graue Fassadenfarbe (ca. 10-20 €, reicht für Jahre)
- Kleine Tuben Acrylfarbe in Schwarz und Weiß (ca. 2-3 € pro Tube)
- Zwei dünne Holz- oder Metallstäbe zur Befestigung
Zeitaufwand: Plane etwa 2-3 Stunden reine Arbeitszeit und eine Nacht zum Trocknen der Grundierung ein.

- Zuschnitt & Formgebung: Zeichne die Grabsteinform auf die Platte und schneide sie mit einem langen Teppichmesser oder einer Säge aus. Sei nicht zu perfekt! Brich mit den Fingern oder einer Zange kleine Stücke aus den Kanten. Nimm eine Drahtbürste und schrubbe über die Oberfläche, um eine poröse Steinstruktur zu erzeugen. Die Natur ist ja auch kein Perfektionist.
- Die Inschrift: Jetzt kommt der Spaß. Zeichne Buchstaben oder Symbole vor und fahre die Linien mit einem alten Lötkolben nach. WICHTIG: Mach das unbedingt draußen und trag eine Maske, die Dämpfe sind ungesund! Alternativ kannst du die Schrift auch einfach mit einem stumpfen Schraubendreher fest eindrücken.
- Grundieren, grundieren, grundieren: Das ist der entscheidende Schritt. Streiche den ganzen Grabstein satt mit der grauen Fassadenfarbe ein. Das versiegelt den Schaum und gibt die perfekte Stein-Grundfarbe. Gut trocknen lassen!
- Die Magie der Patina: Mische schwarze Acrylfarbe mit viel Wasser zu einer dünnen Brühe (ein sogenannter „Wash“). Pinsle den ganzen Stein damit ein. Die schwarze Brühe sammelt sich in allen Rissen und Vertiefungen. Nach ein paar Minuten nimmst du einen alten Lappen und wischt die Farbe von den glatten Oberflächen wieder ab. Übrig bleibt eine geniale, schmutzige Tiefenwirkung.
- Das Finish (Dry Brushing): Nimm einen breiten Pinsel, tauche ihn in fast weiße Farbe und streiche ihn auf einem Stück Pappe so gut wie trocken. Jetzt bürstest du nur noch ganz leicht über die Kanten und erhabenen Stellen. Das bringt die Konturen zum Vorschein und lässt den Stein richtig plastisch wirken.
- Befestigung: Steck die zwei Holz- oder Metallstäbe von unten in den fertigen Grabstein und ramme ihn damit sicher in den Rasen. Fertig!

Projekt 2: Die knorrige Spukgestalt
Eine lebensgroße Figur im Garten? Absoluter Gänsehaut-Garant! Das Grundgerüst ist einfacher als du denkst.
- Das Skelett: Hol dir im Baumarkt günstige, graue HT-Rohre (50mm Durchmesser ist super) und ein paar passende 90-Grad-Bögen. Steck und kleb dir daraus ein einfaches Strichmännchen-Gerüst.
- Die Basis: Schraube die „Füße“ des Gerüsts auf eine schwere OSB-Platte. Das ist der häufigste Anfängerfehler: eine zu leichte Basis. Deine Figur muss auch mal einen Windstoß aushalten!
- Der Körper: Umwickle das Gerüst mit Hühnerdraht oder zerknülltem Zeitungspapier (mit Malerkrepp fixiert), um Volumen zu schaffen.
- Die Haut: Jetzt kommt der Theater-Trick! Tauche Streifen von alten Bettlaken in eine Mischung aus Holzleim und Wasser (ca. 3:1). Drapier diese nassen, klebrigen Fetzen um deine Figur. Wenn der Leim trocknet, wird der Stoff steinhart und wetterfest.
Keine Zeit? 5-Minuten-Grusel, der trotzdem wirkt
Manchmal muss es schnell gehen. Hier sind ein paar Ideen, die sofort für Stimmung sorgen:
- Fenster-Geister: Ein altes, in Kaffee getauchtes Laken, von innen ins Fenster gehängt und von hinten mit einer einfachen Lampe angestrahlt, sieht von draußen mega unheimlich aus.
- Blutige Handabdrücke: Misch rote, abwaschbare Fingerfarbe mit einem Tropfen Spüli und mach Handabdrücke an Fensterscheiben oder den Duschvorhang. Geht schnell und lässt sich wieder entfernen.
- Schatten-Spiel: Schneide aus schwarzem Karton eine Katzen- oder Fledermaus-Silhouette aus und kleb sie in die Ecke eines Fensters, hinter dem eine Lampe brennt. Simpel, aber effektiv.

Zurück zu den Wurzeln: Mehr als nur Kürbisse
Ach ja, Kürbisse. Die kennt jeder. Aber bei uns in der Gegend gab es früher etwas viel cooleres: „Rübengeister“. Dafür höhlt man riesige Futter- oder Zuckerrüben aus. Die Arbeit ist mühsamer als beim Kürbis, die Schale ist viel härter. Aber das Ergebnis ist der Hammer. Die Gesichter wirken erdiger, älter und durch die knorrige Oberfläche viel unheimlicher. Das gelbliche Licht einer Kerze, das durch die dicke Rübenwand schimmert, erzeugt eine Gänsehaut-Stimmung, die kein Kürbis hinbekommt. Futterrüben findest du selten im Supermarkt – frag einfach mal auf dem Wochenmarkt oder direkt bei einem Bauernhof in der Nähe.
Licht & Nebel: Die geheimen Hauptdarsteller
Die beste Deko ist nichts ohne das richtige Licht. Stell einen einfachen LED-Gartenstrahler (bekommst du für 15-25 €) auf den Boden und leuchte eine Figur oder einen Baum von unten an. Das erzeugt lange, unnatürliche Schatten und wirkt sofort bedrohlich. Eine Nebelmaschine ist die Krönung. Kleiner Profi-Tipp für Bodennebel: Leite den Nebel durch eine Styroporbox, in der ein paar gefrorene Wasserflaschen oder Kühlakkus aus der Kühltasche liegen. Der kalte Nebel kriecht dann unheimlich über den Boden, anstatt einfach aufzusteigen.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Ein letztes, aber verdammt wichtiges Wort zur Sicherheit
Klingt nach Spielverderber, ist aber die Garantie für eine entspannte Party. Gutes Handwerk ist immer auch sicheres Handwerk.
- Feuer: Lass die echten Kerzen weg. Moderne LED-Kerzen sehen täuschend echt aus und du musst dir keine Sorgen um brennbare Stoffe oder Styropor machen.
- Strom: Draußen nur Kabel und Lampen benutzen, die für den Außeneinsatz gedacht sind (achte auf die Kennzeichnung IP44). Das ist deine Lebensversicherung bei Regen.
- Standsicherheit: Verankere alles gut! Ein umstürzender Hol-Grabstein ist kein Spaß. Denk an Windböen.
- Stolperfallen: Verleg Kabel am Rand oder deck sie ab. Nichts killt die Stimmung so schnell wie ein Gast, der über ein Kabel stolpert.
Du siehst, es geht nicht um Geld, sondern um Kreativität und ein bisschen Geduld. Dein erster Versuch wird vielleicht nicht perfekt, aber du lernst was dabei. Und das Gefühl, etwas so Eindrucksvolles mit den eigenen Händen gebaut zu haben, das ist unbezahlbar.

Und jetzt du! Wenn du eines der Projekte nachbaust, zeig es doch mal. Poste es auf Social Media mit dem Hashtag #GruselHandwerk. Ich bin echt gespannt auf deine Meisterwerke!
Bildergalerie




Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Wussten Sie, dass nach Schätzungen allein in Deutschland jedes Jahr über 2.000 Tonnen zusätzlicher Plastikmüll allein durch saisonale Dekoartikel wie zu Halloween anfallen?
Jeder selbstgebaute Grabstein aus Holz, jede wiederverwendbare Stoffgirlande ist ein kleiner Sieg gegen diesen Berg aus Wegwerf-Plastik. Ihre Mühe zahlt sich also nicht nur in einer besseren Atmosphäre aus, sondern auch für die Umwelt.



Wie erzeuge ich Spinnweben, die nicht wie flauschige Watte aussehen?
Vergessen Sie die typischen „Spinnenweben aus der Tüte“. Profis nutzen einen Trick: Nehmen Sie einen Heißkleber und eine Heißluftpistole. Tragen Sie Klebefäden auf die gewünschte Fläche auf und erhitzen Sie diese dann vorsichtig mit der Pistole auf niedriger Stufe. Die Fäden ziehen sich zusammen, werden dünner und wirken verblüffend echt. Ein wenig Babypuder darüber sorgt für ein staubiges, altes Finish.



- Verwittertes, fast morsches Aussehen
- Natürliche, ungleichmäßige Patina
- Fühlt sich rau und authentisch an
Das Geheimnis? Eine Beize aus Stahlwolle und Essig. Einfach ein Stück Stahlwolle (ohne Seife!) in ein Glas mit gewöhnlichem Haushaltsessig legen und 24-48 Stunden ziehen lassen. Diese Brühe reagiert mit den Tanninen im Holz und lässt es in Minuten um Jahrzehnte altern. Funktioniert am besten auf unbehandeltem Holz.




Der ultimative Schutz für Draußen: Ihre liebevoll bemalten Holz-Grabsteine und Wegweiser müssen Wind und Wetter trotzen. Der Schlüssel ist die Versiegelung. Vergessen Sie normalen Klarlack. Investieren Sie in eine Dose „Bootslack“ oder eine hochwertige „Wetterschutzlasur“ aus dem Baumarkt. Tragen Sie mindestens zwei Schichten auf – besonders an den Schnittkanten, wo Holz am meisten Wasser zieht. So übersteht Ihre Deko nicht nur einen Herbststurm, sondern viele.



Styropor vs. XPS-Hartschaum: Für leichte, aber stabile 3D-Objekte wie Grabsteine oder Mauer-Attrappen ist Styropor (die weiße, krümelige Variante) oft die erste Wahl. Ein fataler Fehler. Greifen Sie lieber zu XPS-Hartschaumplatten (oft rosa, blau oder grün, Marken wie Styrodur sind bekannt). Sie sind teurer, aber die geschlossene Zellstruktur lässt sich schneiden und schleifen wie Butter, ohne zu bröseln, und bietet eine perfekte Oberfläche für Farbe.



„Der wahre Horror liegt nicht im Gezeigten, sondern in der Andeutung. Ein Schatten ist oft beängstigender als das Monster selbst.“



Die visuelle Deko ist nur die halbe Miete. Echter Grusel entsteht im Kopf. Erstellen Sie eine subtile Soundkulisse. Suchen Sie auf Plattformen wie Freesound.org nach „creepy ambient“, „distant wind“ oder „floorboard creaks“. Spielen Sie diese leise über einen versteckten Bluetooth-Lautsprecher ab. Diese unterschwellige Geräuschkulisse wirkt Wunder und versetzt Ihre Gäste in eine ganz andere Stimmung, noch bevor sie die erste Deko bewusst wahrgenommen haben.




So verleihen Sie Stoffen den perfekten „Gruft-Look“:
- Besorgen Sie günstigen Baumwollstoff, Jute oder altes Leinen.
- Reißen Sie den Stoff in Fetzen, statt ihn zu schneiden. Das ergibt authentisch ausgefranste Ränder.
- Weichen Sie ihn in starkem Schwarztee oder Kaffee ein, um ihn fleckig zu vergilben.
- Ziehen Sie die noch feuchten Fetzen über Äste, zerren und zerren Sie daran, um Löcher und eine unregelmäßige Struktur zu erzeugen. Nach dem Trocknen ist der Stoff steif und sieht herrlich modrig aus.



Wie erzeuge ich den überzeugendsten Rost-Effekt auf meinen Requisiten?
Echter Rost ist schwer zu kontrollieren. Imitieren Sie ihn lieber! Grundieren Sie das Objekt (z.B. eine Plastikkette oder ein ausgesägtes Zahnrad) in einem sehr dunklen Braun. Tupfen Sie dann mit einem fast trockenen Schwamm verschiedene Acrylfarben auf: erst ein mittleres Rostbraun, dann helles Orange und zum Schluss einige Akzente in Ockergelb. Der Trick liegt im unregelmäßigen Auftrag – weniger ist mehr.



Entfliehen Sie dem klassischen Orange-Schwarz! Eine anspruchsvolle Halloween-Palette kann viel mehr Atmosphäre schaffen. Denken Sie an die Farben eines alten, nebligen Friedhofs: Moosgrün, tiefes Burgunderrot, Knochenweiß und verschiedene Schattierungen von verwittertem Grau. Diese Farben wirken edler und unheimlicher als die lauten Comic-Farben und lassen Ihre Deko sofort hochwertiger erscheinen.




Achtung, Falle: Sprühlack und Styropor (oder XPS-Schaum) sind Erzfeinde. Die meisten Sprühlacke enthalten Lösungsmittel, die den Schaumstoff innerhalb von Sekunden auflösen und eine geschmolzene, unbrauchbare Sauerei hinterlassen. Grundieren Sie Ihre Schaumstoff-Projekte IMMER zuerst mit einer Schicht lösungsmittelfreier Abtön- oder Acrylfarbe. Erst danach können Sie vorsichtig mit Sprühlack arbeiten.



- Besonders günstig in der Anschaffung
- Extrem leicht und flexibel
- Einfach zu schneiden und zu formen
Das Material? Gewöhnliche Poolnudeln! Sie sind das Skelett für unzählige Profi-Requisiten. Biegen Sie sie zu Tentakeln, schneiden Sie sie in Segmente für knochige Wirbelsäulen oder nutzen Sie sie als Basis für überdimensionale Kerzen. Mit Stoff oder Latex überzogen und bemalt, ist ihre Herkunft nicht mehr zu erkennen.



Laut einer Umfrage von YouGov geben Deutsche im Schnitt nur etwa 30 Euro für Halloween aus – Kostüme und Süßigkeiten inklusive.
Das zeigt: Große Budgets sind nicht die Norm. Der DIY-Ansatz ist also nicht nur kreativer, sondern auch ökonomisch absolut sinnvoll. Mit einer einzigen MDF-Platte und etwas Farbe für unter 20 Euro können Sie Deko für mehrere Jahre erschaffen.



Holen Sie sich Inspiration aus dem Kino! Statt bunter Kürbisgesichter, orientieren Sie sich am deutschen Expressionismus der 1920er Jahre. Filme wie „Das Cabinet des Dr. Caligari“ sind Meisterkurse in Sachen unheimliche Atmosphäre. Lange, verzerrte Schatten, schiefe Winkel und minimalistische, aber wirkungsvolle Kulissen. Malen Sie eine einfache Silhouette einer Figur mit langen, dünnen Gliedmaßen auf eine Holzplatte – das wirkt oft gruseliger als jeder detaillierte Zombie.




Welches Licht sorgt für den besten Gruselfaktor?
Statt einfach nur eine orangefarbene Glühbirne einzusetzen, nutzen Sie die Macht der Kontraste. Kaltes, bläuliches Licht (denken Sie an Mondlicht) lässt Bereiche unheimlich und leblos wirken. Setzen Sie damit die Szene und akzentuieren Sie dann ein einziges, wichtiges Objekt mit einem warmen Lichtpunkt, zum Beispiel eine einzelne Kerze (LED!) oder ein von innen leuchtender Kürbis. Smarte Leuchtmittel von Philips Hue oder Govee erlauben hier faszinierende Farbwechsel.



- Leuchtende Augen, die aus dem Nichts starren
- Absolut wetterfest und wiederverwendbar
- In unter 5 Minuten einsatzbereit
So einfach geht’s: Nehmen Sie eine leere Papprolle (von Küchenpapier etc.), schneiden Sie zwei gruselige Augenformen hinein, knicken Sie ein Knicklicht in der Mitte und schieben Sie es hinein. Verschließen Sie die Enden mit Klebeband und legen Sie die Rolle in ein Gebüsch. Der Effekt ist verblüffend.



Bauschaum: Das organische Monster: Für alles, was unförmig, wuchernd oder schleimig aussehen soll, ist Polyurethan-Bauschaum aus der Dose Ihr bester Freund. Sprühen Sie ihn auf eine Basis aus Drahtgeflecht oder PVC-Rohren, um monströse Wurzeln, Alien-Nester oder groteske Körperteile zu formen. Achtung: Tragen Sie Handschuhe, das Zeug klebt wie Hölle! Nach dem Aushärten kann der Schaum geschnitzt und bemalt werden.




Der ursprüngliche „Jack-o‘-Lantern“ war gar kein Kürbis. In Irland, dem Ursprungsland der Tradition, höhlte man Steckrüben und Rüben aus, um böse Geister abzuschrecken.
Kürbisse kamen erst mit den irischen Einwanderern in Amerika dazu, weil sie dort leichter verfügbar und größer waren. Warum also nicht mal eine gruselige Steckrübe schnitzen für einen Hauch von authentischem Folk-Horror?



Ein einfacher Projektor kann Ihre gesamte Hausfassade in eine Geisterbahn verwandeln. Es muss kein teures Gerät sein. Suchen Sie auf YouTube nach Videos wie „hollusion ghosts“ oder „digital decorating bugs“. Projizieren Sie das Video auf ein dünnes, weißes Tuch im Fenster oder direkt auf die Hauswand. Kriechende Spinnen, schwebende Geister oder schielende Augen – der Effekt ist dynamisch und fesselt jeden Betrachter.



Ihre selbstgebaute Deko ist zu wertvoll für die Mülltonne. Planen Sie die Lagerung schon beim Bau mit ein. Zerlegbare Elemente sind Gold wert. Wickeln Sie empfindliche Teile in Luftpolsterfolie oder alte Decken. Beschriften Sie die Kisten klar und deutlich („Friedhof-Set: Grabsteine“, „Fenster-Silhouetten“). Ein trockener Keller oder Dachboden ist ideal. So haben Sie im nächsten Oktober sofort wieder alles griffbereit.



Heißkleber: Ideal für schnelle Verbindungen, das Anbringen leichter Deko-Elemente und die erwähnten Spinnenweben-Tricks.
Baukleber/Montagekleber: Wenn es halten muss. Nutzen Sie Produkte wie „Pattex Kleben statt Bohren“, um Holzteile dauerhaft zu verbinden, schwere Elemente an Platten zu befestigen oder Styrodur-Konstruktionen Stabilität zu verleihen. Die Trocknungszeit ist länger, aber die Verbindung ist bombenfest und wetterbeständig.




Nutzen Sie die Natur als kostenlose Materialquelle! Knorrige Äste, vertrocknete Blätter, Disteln und verwitterte Rindenstücke sind die perfekte Ergänzung für Ihre Deko. Um sie haltbar zu machen und Ungeziefer fernzuhalten, können Sie trockene Äste mit mattem Klarlack besprühen. So behalten sie ihr natürliches Aussehen, werden aber versiegelt und etwas stabiler.



„Atmosphäre ist keine Zutat, sie ist das Rezept.“ – anonymer Bühnenbildner



Verleihen Sie Ihren Requisiten eine raue, steinerne oder erdige Haptik, indem Sie Textur direkt in die Farbe mischen. Ein Löffel feiner Sand, Vogelsand oder sogar Kaffeesatz, unter nasse graue oder braune Acrylfarbe gemischt, ergibt eine fantastische, griffige Oberfläche. Perfekt für die Simulation von altem Stein auf Grabsteinen aus Styrodur oder für eine rostige Kruste auf „Metallteilen“ aus Pappe.


Vergessen Sie nicht die Details, die den Unterschied machen. Statt einer einfachen Silhouette im Fenster, schaffen Sie eine kleine Szene. Stellen Sie die Silhouette etwas weiter hinten ins Zimmer und platzieren Sie eine einzelne, flackernde LED-Kerze davor auf der Fensterbank. Durch die räumliche Tiefe und das Spiel von Licht und Schatten wirkt die Szene sofort dreidimensional und viel lebendiger – oder eben untoter.


