Schluss mit wackeligen Figuren: Dein Profi-Guide für Kastanien-Kunst, die wirklich hält
Kastanien sind nicht nur für den Wald! Entdecken Sie kreative Bastelideen, die den Herbst zum Leben erwecken und die ganze Familie begeistern.
„Wo die Kastanien fallen, da blühen die Ideen!“ könnte ein weiser Waldgeist sagen, während die Blätter in den warmen Farben des Herbstes tanzen. Wenn die Tage kürzer werden und die Abende mit dem Duft von frisch gebackenem Brot gefüllt sind, ist es an der Zeit, die Schätze der Natur zu nutzen. Lassen Sie uns die herbstlichen Wunder in Form von kreativen Bastelprojekten entdecken, die nicht nur die Kinder begeistern, sondern auch das kreative Feuer in jedem von uns entfachen.
Jedes Jahr im Herbst, wenn die Luft so wunderbar klar wird und die Blätter in den schönsten Farben leuchten, packt es mich wieder. Diese Zeit schenkt uns nicht nur eine Hammer-Kulisse für Spaziergänge, sondern auch eines der coolsten Bastelmaterialien überhaupt: die Rosskastanie. Klar, wir alle haben als Kinder die Taschen damit vollgestopft und irgendwelche Männchen mit Streichholzbeinen gebastelt, die nach drei Tagen wieder auseinanderfielen. Aber ganz ehrlich? In diesem Naturmaterial steckt so viel mehr Potenzial!
Inhaltsverzeichnis
- Das Material verstehen – Mehr als nur eine braune Kugel
- Die richtige Vorbereitung – Die Grundlage für saubere Arbeit
- Das richtige Werkzeug – Dein bester Freund
- Verbindungstechniken – Wie alles bombenfest hält
- Dein erstes Profi-Projekt: Eine stabile Kastanien-Raupe
- Oberflächengestaltung – Der letzte Schliff
- Ein Wort zum Schluss
- Bildergalerie
Viele denken, mit Kastanien basteln sei nur was für den Kindernachmittag. Eine nette, aber kurzlebige Beschäftigung. Ich sehe das komplett anders. Mit ein paar Kniffen und dem richtigen Know-how kannst du kleine Kunstwerke zaubern, die den ganzen Winter über (und noch länger!) eine super Figur machen. Es geht darum, das Material zu verstehen, das passende Werkzeug zu wählen und die typischen Fehler zu vermeiden. Und das ist keine Hexerei, sondern solides Handwerk, das jeder lernen kann. Lass uns mal zusammen schauen, wie du aus einfachen Kastanien echte Hingucker machst.

Das Material verstehen – Mehr als nur eine braune Kugel
Bevor wir auch nur an einen Bohrer denken, müssen wir kurz über das Material selbst sprechen. Das ist die goldene Regel in jeder guten Werkstatt. Wir sammeln im Herbst die Früchte der Rosskastanie. Die sind für uns perfekt, weil sie so schön groß und rund sind – aber Achtung, die sind ungenießbar und sogar leicht giftig, also nicht mit den essbaren Maronen verwechseln!
Die wichtigste Eigenschaft einer frischen Kastanie ist ihr enorm hoher Wassergehalt von fast 50 Prozent. Das macht sie anfangs schön weich und superleicht zu bearbeiten. Aber genau hier liegt auch die Krux: Im Laufe der Wochen gibt die Kastanie das Wasser an die Luft ab und schrumpft. Das kennst du vielleicht von frischem Holz. Dieser Prozess erzeugt Spannungen im Inneren, was zu hässlichen Rissen führt. Jede Figur, die du aus ganz frischen Kastanien baust, wird nach kurzer Zeit wackelig, weil die Bohrlöcher größer werden und die Verbindungen locker sind. Aus deinem stolzen Hirsch wird dann schnell ein trauriger Wackeldackel.

Und noch was: Eine frische Kastanie ist butterweich, eine wochenlang getrocknete ist steinhart. Versuch mal, in so ein altes Exemplar ein Loch zu bohren – da brauchst du richtig Schmackes und riskierst, dass sie dir einfach zerbricht. Das ganze Geheimnis liegt also darin, den perfekten Moment zwischen „zu nass“ und „zu trocken“ zu erwischen.
Die richtige Vorbereitung – Die Grundlage für saubere Arbeit
Gute Arbeit fängt nicht beim Basteln an, sondern beim Sammeln und Lagern. Das ist die halbe Miete, wirklich!
Sammeln mit Köpfchen
Die besten Schätze findest du meist nach einem windigen oder regnerischen Tag, dann liegen die frischesten Dinger auf dem Boden. Halte Ausschau nach Kastanien, die schön prall sind und glänzen. Eine matte Oberfläche ist oft ein Zeichen dafür, dass sie schon länger liegen und angetrocknet sind. Ganz wichtig: Schau sie dir genau an. Siehst du winzige Löcher? Dann lass sie liegen. Das ist ein untrügliches Zeichen für Wurmbefall, und im Inneren ist dann schon alles hinüber.

Reinigen und Trocknen (aber bitte richtig!)
Zuhause angekommen, reicht eine trockene Bürste oder ein altes Tuch, um Dreck und Erde zu entfernen. Bitte, bitte leg sie nicht in ein Wasserbad! Das zieht nur noch mehr Feuchtigkeit ins Material. Jetzt kommt der kritischste Schritt: das Trocknen. Leg die Kastanien NIEMALS in eine Plastiktüte oder eine geschlossene Box. Dort schwitzen sie, und innerhalb weniger Tage hast du eine Kiste voll Pelz. Glaub mir, den Anblick will man nicht.
Am besten breitest du sie an einem trockenen, gut belüfteten Ort aus. Ein altes Obststiegen, ein Kartoffelnetz oder ein Gitterrost vom Backofen sind ideal. Hauptsache, es kommt von allen Seiten Luft dran. Verteile sie in einer einzigen Schicht, nicht übereinanderstapeln! Für die meisten Projekte ist ein Zustand nach ein bis zwei Wochen Trocknungszeit perfekt. Sie haben dann schon etwas Wasser verloren, sind aber noch nicht bretthart.
Ach ja, und weil die Frage garantiert kommt: Kann man die nicht einfach im Backofen trocknen, um Zeit zu sparen? Ein ganz klares NEIN! Ich weiß, Geduld ist nicht jedermanns Stärke, aber tu dir selbst einen Gefallen: Leg die Kastanien niemals in den Ofen. Durch die schnelle, ungleichmäßige Hitze platzen sie mit einem ordentlichen Knall. Die Sauerei im Backofen willst du wirklich nicht haben.

Dein Quick-Win für heute Abend: Such dir 10 deiner schönsten Kastanien aus und leg sie auf einem Gitterrost aus. Das ist der wichtigste erste Schritt und sofort erledigt. Voilà, Projekt gestartet!
Das richtige Werkzeug – Dein bester Freund
Mit dem falschen Werkzeug wird selbst das schönste Projekt zur Qual. Du brauchst nicht viel, aber das Richtige. Hier mal ein kleiner Überblick, ganz ohne Fachchinesisch:
- Der klassische Kastanienbohrer: Das ist dieses kleine Ding mit Holzgriff und einer festen Metallspitze. Für Kinder ganz okay, weil die Verletzungsgefahr gering ist. Aber ehrlich gesagt, drückst du damit mehr, als dass du schneidest. Die Löcher werden oft unsauber und fransen aus.
- Der Handbohrer (oder Drillbohrer): Das ist mein absoluter Favorit und eine Investition fürs Leben. Er sieht aus wie ein Schraubendreher mit Kurbel und kostet im Baumarkt oder online um die 15 €. Du kannst verschiedene Bohrer einspannen und hast die volle Kontrolle. Die Löcher werden super sauber, ohne dass die Kastanie splittert.
- Der Akkuschrauber: Nur für erfahrene Bastler und mit Vorsicht zu genießen! Wenn du ihn nutzt, dann unbedingt auf der langsamsten Stufe. Eine hohe Drehzahl bringt die Kastanie unkontrolliert zum Rotieren, und das kann fiese Schürfwunden an den Händen geben.
Achtung, Sicherheit! Wenn du mit einem Akkuschrauber arbeitest, spann die Kastanie immer sicher ein! Ein kleiner Schraubstock mit Gummibacken ist perfekt. Alternativ geht auch eine Kombizange. Halte sie niemals nur mit der bloßen Hand fest. Und eine Schutzbrille ist Pflicht – ein abrutschender Bohrer kann böse ins Auge gehen.

Sicherheit für Kinder: Wenn du mit den Kleinen bastelst, gilt eine einfache Regel: Immer dabei bleiben! Das Bohren ist Aufgabe der Erwachsenen. Die Kinder können aber super beim Aussuchen, Zusammenstecken und später beim Bemalen helfen. So hat jeder seine Aufgabe und es bleibt sicher.
Verbindungstechniken – Wie alles bombenfest hält
Eine Figur ist nur so stabil wie ihre schwächste Verbindung. Und genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Der Klassiker mit Tücke: Zahnstocher & Co.
Jeder kennt sie, die Männchen mit Beinen aus Streichhölzern. Das Problem: Sobald die Kastanie trocknet und das Bohrloch schrumpft, wackelt der Zahnstocher lose herum. Die Figur kollabiert.
Der Profi-Tipp: Kleber ist dein Freund!
Hier kommt der Trick, der alles verändert: Gib einen kleinen Tropfen Holzleim (z. B. D3-Leim, eine kleine Flasche kostet ca. 7 €) in das Bohrloch, BEVOR du den Zahnstocher oder ein kleines Ästchen hineinsteckst. Der Leim verbindet das Holz dauerhaft mit der Innenwand der Kastanie. Das hält bombenfest, auch wenn die Kastanie weiter trocknet. Ohne Leim: Die Beine deiner Spinne wackeln nach drei Tagen. Mit Leim: Deine Spinne steht auch an Weihnachten noch stabil auf dem Regal.

Flexible Verbindungen mit Draht
Für bewegliche Teile wie bei einer Raupe oder für Kränze ist Draht die beste Wahl. Dünner Basteldraht aus dem Floristik- oder Bastelbedarf mit einer Stärke von ca. 0,5 mm bis 1 mm ist ideal. Eine Rolle kostet meist nur um die 3 €. Einfach ein Loch durchbohren, den Draht durchfädeln und die Enden mit einer kleinen Zange verdrillen. Da fällt garantiert nichts mehr ab.
Für ambitionierte Projekte
Für eine richtig große Dekofigur, wie eine Spinne fürs Schaufenster, haben Profis auch schon mal dünne M3-Gewindestangen aus dem Baumarkt verwendet. Kastanien durchbohren, Stange durch, mit kleinen Muttern und Unterlegscheiben fixieren. Das ist zwar aufwendiger, aber das Ergebnis ist extrem stabil und sogar beweglich. Nur um mal zu zeigen, was alles geht!
Dein erstes Profi-Projekt: Eine stabile Kastanien-Raupe
Genug Theorie, lass uns was bauen! Diese Raupe ist das perfekte Einsteigerprojekt, um die Techniken auszuprobieren.
Was du brauchst:
- 5-6 mittelgroße, leicht angetrocknete Kastanien
- Eine kleinere Kastanie für den Kopf
- Handbohrer mit einem passenden Bohraufsatz
- ca. 30 cm Basteldraht (0,5-1 mm stark)
- Holzleim (D3)
- Eine kleine Zange
- Acrylfarben und einen dünnen Pinsel für das Gesicht
So geht’s:


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
- Vorbereitung: Leg dir die 5-6 Kastanien für den Körper in einer schönen Reihe zurecht.
- Präzise bohren: Bohre mit dem Handbohrer mittig ein durchgehendes Loch durch jede Körper-Kastanie. Arbeite langsam und mit Gefühl.
- Verbinden & Sichern: Fädle den Draht durch die erste Kastanie. Gib einen winzigen Tropfen Leim an die Ein- und Austrittsstelle des Lochs, bevor du die nächste Kastanie auffädelst. Wiederhole das, bis alle Körperteile auf dem Draht sind. Das verklebt den Draht im Inneren und sorgt für Stabilität.
- Der Kopf: Bohre in die Kopf-Kastanie nur ein Loch, das nicht ganz durchgeht. Gib etwas Leim hinein, stecke das Drahtende hinein und biege den Körper der Raupe leicht, damit sie lebendiger aussieht. Knipse überstehenden Draht am Ende ab.
- Der Feinschliff: Lass alles gut trocknen. Danach kannst du mit Acrylfarbe ein süßes Gesicht aufmalen und vielleicht zwei kleine Ästchen als Fühler in den Kopf stecken (auch hier: ein Tröpfchen Leim!). Fertig ist dein erstes haltbares Kunstwerk!

Oberflächengestaltung – Der letzte Schliff
Eine Kastanie ist von Natur aus wunderschön. Aber manchmal will man sie schützen oder farblich gestalten.
Richtig bemalen: Du hast schon mal versucht, eine glatte Kastanie zu bemalen und die Farbe blätterte ab? Das liegt an der wachsartigen Haut. Der Trick: Raue die Oberfläche vorher mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) ganz leicht an. Danach halten Acrylfarben perfekt. Sie sind flexibel und reißen nicht so schnell, wenn die Kastanie noch etwas arbeitet.
Lackieren für die Ewigkeit: Um deine Werke zu schützen, ist eine Schicht Klarlack super. Sprühlack aus der Dose geht schnell (bitte nur draußen oder bei guter Lüftung!), Pinsellack auf Wasserbasis ist umweltfreundlicher und geruchsärmer. Der Lack versiegelt die Oberfläche, schützt die Farbe und verlangsamt den weiteren Feuchtigkeitsverlust.
Natürlich veredeln: Mein persönlicher Favorit für den natürlichen Look: Ein bisschen Leinöl oder Bienenwachsbalsam auf ein weiches Tuch geben und die Kastanie damit polieren. Das frischt die Farbe auf, schützt das Material und fühlt sich einfach wunderbar an.

Ein Wort zum Schluss
Basteln mit Kastanien ist eine fantastische Möglichkeit, sich mit der Natur zu verbinden und mit den eigenen Händen etwas Schönes und Beständiges zu schaffen. Es lehrt uns Geduld und Respekt vor dem Material. Nimm dir die Zeit, plane ein bisschen und benutze gutes Werkzeug. Du wirst sehen, dass du aus einer einfachen Kastanie so viel mehr machen kannst als nur ein kurzlebiges Wegwerf-Spielzeug.
Und jetzt bist du dran. Geh raus, sammle mit offenen Augen und dann ab in deine Werkstatt – und wenn es nur der Küchentisch ist. Erschaffe etwas Einzigartiges. Ich wünsche dir dabei eine ruhige Hand und ganz viel Freude!
Bildergalerie



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Das Geheimnis langlebiger Kastanien-Kunst? Die richtige Vorbereitung. Legen Sie Ihre gesammelten Schätze für ein bis zwei Wochen an einem luftigen, trockenen Ort aus, zum Beispiel in einem Korb oder auf Zeitungspapier. So verlieren sie langsam einen Teil ihrer Feuchtigkeit, schrumpfen kontrolliert und reißen später nicht mehr so leicht. Die Bohrlöcher behalten ihre Form und Ihre Figuren bleiben stabil.


- Verwenden Sie einen Handbohrer (oft als Kastanienbohrer-Set mit Halterung erhältlich).
- Bohren Sie langsam und mit wenig Druck, um ein Splittern zu vermeiden.
- Für filigrane Arbeiten eignet sich ein Multifunktionswerkzeug wie ein Dremel mit einem feinen 1-2 mm Holzbohrer.
Die Wahl des Werkzeugs entscheidet über saubere Ergebnisse und Ihre Sicherheit.



Der perfekte Kleber: Heißkleber ist schnell, aber oft nicht die beste Wahl. Beim Trocknen der Kastanie kann er sich lösen. Für eine wirklich dauerhafte Verbindung ist ein dickflüssiger Holzleim (z.B. Ponal Classic) ideal. Er braucht zwar länger zum Trocknen, dringt aber leicht in die poröse Oberfläche ein und schafft eine Verbindung, die auch das Schrumpfen des Materials übersteht.


Wussten Sie schon? Die Rosskastanie (Aesculus hippocastanum) ist nicht mit der essbaren Edelkastanie verwandt. Ihr Name stammt angeblich daher, dass ihre Früchte früher als Pferdefutter und Heilmittel bei Pferde-Husten dienten.


Spielen Sie mit Kontrasten! Die glatte, dunkle Oberfläche einer Kastanie kommt besonders gut zur Geltung, wenn man sie mit anderen Naturmaterialien kombiniert. Denken Sie an:
- Raue Tannenzapfen
- Samtiges Moos
- Filigrane Hagebuttenzweige
- Helle Eichelhütchen



Warum bekommen meine bemalten Kastanien eine fleckige Oberfläche?
Das liegt oft an der natürlichen, leicht öligen Schale. Für ein perfektes, deckendes Farbergebnis, besonders bei hellen Tönen, sollten Sie die Kastanien zuerst mit einer Grundierung (Gesso oder ein einfacher Acryl-Primer) behandeln. Nach dem Trocknen haftet jede Farbe, von Acryl bis zum Lackstift von Edding, makellos.


Moderner Look: Sprühlack in Metallic-Tönen wie Gold, Kupfer oder Chrom (z.B. von Edding Permanent Spray) verwandelt einfache Kastanien in edle Deko-Objekte. Am besten im Freien auf einer Pappe anwenden und in zwei dünnen Schichten für ein gleichmäßiges Finish sprühen.
Natürlicher Charme: Ein seidenmatter Klarlack (wie Marabu Klarlack) schützt die Kastanie, erhält aber ihre natürliche Farbe und Maserung. Er verhindert das Austrocknen und bewahrt den tiefen, satten Braunton.
Die Entscheidung hängt ganz von Ihrem gewünschten Stil ab.


Verleihen Sie Ihren Kreationen einen Hauch von „Hygge“, dem dänischen Gemütlichkeits-Konzept. Kombinieren Sie Ihre Kastanienfiguren mit weichen Textilien wie Wollresten für Schals, Filz für kleine Hüte oder Juteschnur für eine rustikale Girlande. So entstehen nicht nur Objekte, sondern kleine Geschichten.



Eine frische Rosskastanie kann bis zu 50 % Wasser enthalten. Beim Trocknen verliert sie an Volumen, was zu lockeren Verbindungen führt.
Genau deshalb ist es ein Profi-Tipp, die Verbindungsstäbchen nicht nur zu stecken, sondern nach ein paar Tagen Trocknungszeit mit einem winzigen Tropfen Sekundenkleber im Bohrloch zu fixieren. Das garantiert dauerhaften Halt.


- Sie sind stabil und wiederverwendbar.
- Sie lassen sich leicht in Form biegen.
- Sie bieten mehr Halt als spröde Zahnstocher.
Das Geheimnis für bewegliche und dennoch stabile Glieder? Dünner Basteldraht! Besonders gut eignet sich eloxierter Aludraht in 1 mm Stärke, den es in vielen Farben gibt.


Wichtiger Sicherheitshinweis: Spannen Sie die Kastanie zum Bohren immer in einen kleinen Schraubstock oder eine spezielle Halterung ein. NIEMALS die Kastanie nur mit der Hand festhalten! Der Bohrer kann abrutschen oder sich verhaken, was zu ernsthaften Verletzungen führen kann. Passende Kastanienhalter aus Holz gibt es für wenige Euro im Bastelbedarf.



Ihre Kastanien-Kunst muss nicht auf den Herbst beschränkt sein. Denken Sie weiter:
- Für Weihnachten: 24 bemalte und nummerierte Kastanien ergeben einen wunderschönen, nachhaltigen Adventskalender zum Aufhängen.
- Für Ostern: Mit Pastellfarben bemalt und zu einem Kranz gebunden, werden sie zur charmanten Türdeko.


Die minimalistische Schönheit von Kastanien passt perfekt zum Wabi-Sabi-Trend. Diese japanische Ästhetik feiert die Schönheit im Unvollkommenen und Natürlichen. Anstatt perfekte Figuren zu schaffen, arrangieren Sie einfach eine Schale mit unterschiedlich geformten, unbehandelten Kastanien. Ein einzelner, gold bemalter Akzent kann dabei die schlichte Eleganz unterstreichen.



Wie bewahre ich meine Kunstwerke für das nächste Jahr auf?
Die richtige Lagerung ist entscheidend. Verpacken Sie Ihre getrockneten Kreationen locker in Seidenpapier und legen Sie sie in einen Schuhkarton oder eine Holzkiste. Wichtig ist, dass die Luft zirkulieren kann. Vermeiden Sie luftdichte Plastikboxen, da Restfeuchtigkeit zu Schimmel führen kann. Ein kühler, trockener Keller oder Dachboden ist der ideale Ort.


„Biophilic Design, die Integration von Naturelementen in unsere Lebensräume, reduziert nachweislich Stress und steigert das Wohlbefinden.“ – Stephen R. Kellert, Professor an der Yale University
Ihr Kastanien-Projekt ist mehr als nur Bastelei. Es ist eine einfache, aber wirkungsvolle Methode, dieses Prinzip umzusetzen und ein Stück beruhigende Natur in Ihr Zuhause zu holen.


Bevor Sie loslegen, ist eine schnelle Reinigung Pflicht. So entfernen Sie Schmutz und eventuelle Schimmelsporen:
- Die Kastanien kurz in lauwarmem Wasser mit einem Schuss Essig waschen.
- Mit einer kleinen Bürste (z.B. eine alte Zahnbürste) sanft abbürsten.
- Anschließend mit einem Tuch gründlich trocken reiben.



Der häufigste Fehler? Ungeduld. Wer mit frisch gesammelten, noch feuchten Kastanien bastelt, riskiert nicht nur Risse, sondern auch lockere Verbindungen. Planen Sie immer eine Trocknungsphase von mindestens einer Woche ein. Die Wartezeit lohnt sich, denn Ihre Werke werden um ein Vielfaches haltbarer und stabiler.


Lust auf eine feinere Bearbeitung? Mit einem Linolschnitt-Messer-Set (oft schon günstig von Marken wie ‚herlitz‘ erhältlich) können Sie vorsichtig Muster in die Schale ritzen. Spiralen, Blätter oder grafische Linien geben der Kastanie eine völlig neue, kunstvolle Textur. Funktioniert am besten, wenn die Kastanie noch nicht komplett durchgetrocknet ist.


Meine Kastanien haben ihren Glanz verloren. Was kann ich tun?
Das ist ein natürlicher Prozess, wenn die Schale austrocknet. Um den satten, tiefbraunen Glanz zurückzubringen und zu konservieren, reiben Sie die trockene Kastanie einfach mit ein paar Tropfen neutralem Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl) oder Bienenwachsbalsam ein. Polieren Sie sie danach mit einem weichen Tuch. Der Effekt ist sofort sichtbar!



- Eine einfache, aber elegante Girlande für den Kaminsims oder das Fenster.
- Individuelle Tischkarten für ein herbstliches Dinner, indem Sie Namen mit einem weißen Lackstift auf die Kastanien schreiben.
- Füllmaterial für eine große Glasvase oder Laterne, gemischt mit einer Lichterkette.
Kastanien müssen nicht immer zu Figuren werden. Ihr dekoratives Potenzial ist riesig.


Zahnstocher: Gut für schnelle Kinderbasteleien, aber sie brechen leicht und bieten wenig Halt in der schrumpfenden Kastanie.
Streichhölzer: Ein Klassiker, aber die Schwefelköpfe sind nicht ideal. Besser sind spezielle Bastelhölzer ohne Kopf.
Profi-Tipp: Besorgen Sie sich im Baumarkt dünne Buchenholz-Rundstäbe (2-3 mm Durchmesser) und schneiden Sie diese mit einer Gartenschere auf die gewünschte Länge. Sie sind stabil, brechen nicht und bieten den perfekten Halt.


Der Zauber liegt im Detail. Kleine Wackelaugen aus dem Bastelladen verleihen Tieren sofort Charakter. Ein winziger Schal aus einem Wollfaden oder ein Hut aus einem Eichelhütchen vollenden Ihr Kunstwerk und heben es von einer einfachen Bastelei zu einem liebevollen Unikat.



Laut einer Umfrage von Statista aus dem Jahr 2021 ist das Basteln und Heimwerken für 27% der Deutschen ein regelmäßiges Hobby.
Das Basteln mit Naturmaterialien wie Kastanien erlebt dabei ein echtes Revival. Es verbindet Kreativität mit Achtsamkeit und dem guten Gefühl, etwas Schönes mit den eigenen Händen zu erschaffen – ganz ohne hohe Kosten.


Kann man die weiße, glänzende Stelle der Kastanie (den Nabelfleck) gestalterisch nutzen?
Aber ja! Dieser helle Fleck, botanisch Hilum genannt, ist perfekt als natürliches Gesicht für Figuren oder als Bauch für kleine Tiere. Anstatt ihn zu übermalen, integrieren Sie ihn bewusst in Ihr Design. Mit einem feinen, wasserfesten Stift können Sie hier Augen und Mund aufzeichnen.

Nachhaltigkeit bis zum Schluss: Ist eine Figur doch einmal kaputtgegangen oder gefällt nicht mehr, werfen Sie sie nicht in den Hausmüll. Da es sich um reines Naturmaterial handelt (sofern Sie keine Plastikteile verwendet haben), können die Kastanien und Holzstäbchen einfach auf dem Kompost oder in der Biotonne entsorgt werden. So kehren sie in den natürlichen Kreislauf zurück.


