Kerzen selber machen: Dein ehrlicher Guide für perfekte Ergebnisse (ganz ohne Frust!)
Kerzen sind nicht nur Lichtquellen, sondern auch kreative Ausdrucksformen! Entdecke, wie du mit einfachen Materialien zauberhafte Unikate erschaffen kannst.
„Wenn der Mond mit seinen silbernen Strahlen die Nacht küßt, blühen die geheimen Wünsche der Menschheit auf.“ So könnte man die Magie des Kerzenmachens beschreiben. In einer Welt, in der alles schnelllebig ist, laden wir dich ein, innezuhalten und deine eigenen Lichtquellen zu kreieren. Sei es für entspannte Abende oder festliche Anlässe – die Kunst des Kerzenziehens entfaltet nicht nur dein kreatives Potential, sondern bringt auch Wärme und Stil in dein Zuhause.
Seit ich denken kann, arbeite ich mit Wachs und zeige anderen, wie man daraus kleine Kunstwerke zaubert. Ich habe diese pure Freude in den Augen von Leuten gesehen, wenn ihre allererste selbst gemachte Kerze perfekt gelungen ist. Aber, ganz ehrlich, ich habe auch die andere Seite erlebt: die tiefe Enttäuschung, wenn eine mit viel Liebe und teurem Duftöl hergestellte Kerze einen tiefen Krater brennt oder rußt wie ein alter Schornstein.
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O: Warum Wachs und Docht beste Freunde sein müssen
- Dein erstes Projekt: Die perfekte Anfänger-Kerze im Marmeladenglas
- Die hohe Kunst des Gießens: Schritt für Schritt zum Erfolg
- Hilfe, es hat nicht geklappt! Die häufigsten Fehler und ihre Lösung
- Sicherheit geht vor! Das musst du unbedingt beachten
- Bildergalerie
Das Netz ist ja voll von Anleitungen, die dir das Blaue vom Himmel versprechen. Oft lassen sie aber das Wichtigste einfach weg: das Fundament. Eine gute Kerze ist nämlich kein Zufall. Sie ist das Ergebnis aus gutem Material, sauberer Arbeit und ein bisschen Verständnis dafür, was da eigentlich passiert. In diesem Guide gebe ich dir mein Wissen an die Hand – ohne hochtrabendes Fachgesimpel, sondern so, dass deine Kerzen von Anfang an Freude machen.
Das A und O: Warum Wachs und Docht beste Freunde sein müssen
Viele stürzen sich sofort auf Duft und Farbe. Kann ich total verstehen! Aber eine Kerze, die nicht richtig brennt, ist am Ende nur ein hübscher Staubfänger. Der wahre Schlüssel zum Erfolg liegt im perfekten Zusammenspiel von Wachs, Docht und dem Gefäß, in dem die Kerze steckt. Stell es dir wie ein kleines, fein abgestimmtes Ökosystem vor.

Die simple Physik hinter der Flamme
Im Grunde ist eine Kerze eine winzige Pumpe. Der Docht saugt das flüssige Wachs – den sogenannten Schmelzpool – durch Kapillarwirkung nach oben. Dort, an der Spitze, verdampft die Hitze der Flamme das Wachs zu einem Gas, und dieses Gas ist es, das brennt und uns Licht und Wärme schenkt. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, fangen die Probleme an.
- Ist der Docht zu dünn für den Kerzendurchmesser, schafft er es nicht, genug Wachs anzusaugen. Die Flamme bleibt mickrig und frisst sich nur einen schmalen Tunnel in die Mitte. Übrig bleibt ein dicker, unschöner Wachsrand. Das ist pure Verschwendung von teurem Material!
- Ist der Docht zu dick, passiert das Gegenteil. Er saugt mehr Wachs an, als die Flamme sauber verbrennen kann. Das Ergebnis: eine große, flackernde Flamme, die ordentlich rußt und den Glasrand schnell schwarz färbt. Im schlimmsten Fall kann der ganze Wachspool überhitzen, was eine echte Brandgefahr darstellt.

Wachs ist nicht gleich Wachs: Ein kleiner Material-Check
Die Wahl des Wachses ist eine der wichtigsten Entscheidungen. Sie beeinflusst nicht nur Optik und Duft, sondern auch das Brennverhalten und wie einfach (oder knifflig) die Verarbeitung ist. Jedes Wachs hat seinen ganz eigenen Charakter.
Paraffinwachs: Der zuverlässige Allrounder. Paraffin ist quasi der Klassiker und extrem vielseitig. Es nimmt Farbe super an und gibt Duft sehr intensiv wieder. Für freistehende Kerzen brauchst du ein härteres Paraffin (mit höherem Schmelzpunkt), für Kerzen im Glas ein weicheres. Kleiner Tipp von den Profis: Eine Mischung aus 90 % Paraffin und 10 % Stearin macht die Kerze härter, lässt sie länger brennen und die Farben leuchten intensiver. Preislich ist Paraffin oft die günstigste Option, meist schon für unter 10 € pro Kilo zu haben.
Sojawachs & Rapswachs: Die beliebten Natürlichen. Diese Wachse aus nachwachsenden Rohstoffen sind der aktuelle Trend, und das zu Recht. Sie sind weicher und eignen sich perfekt für Kerzen im Glas. Ihre Verarbeitung hat aber so ihre Eigenheiten. Sojawachs neigt zum „Frosting“ (eine weiße, kristalline Schicht) oder zu „nassen Flecken“ am Glas, wo es sich nicht ganz verbindet. Das ist aber meist nur ein optischer Makel, der die Funktion nicht stört. Die Duftabgabe ist oft etwas sanfter und zurückhaltender als bei Paraffin. Kostenpunkt liegt hier meist zwischen 10 € und 15 € pro Kilo.

Bienenwachs: Das flüssige Gold vom Imker. Ehrlich gesagt, Bienenwachs ist das edelste Material. Es ist ein reines Naturprodukt mit diesem unvergleichlichen, dezenten Honigduft. Es brennt extrem lange und sauber. Aber Achtung: Die Verarbeitung ist anspruchsvoller. Bienenwachs schrumpft stark beim Abkühlen, du musst also fast immer mehrmals nachgießen, um eine glatte Oberfläche zu bekommen. Am besten kaufst du es direkt beim regionalen Imker – das unterstützt nicht nur das Handwerk, die Qualität ist oft auch unschlagbar. Dafür ist es aber auch das teuerste Wachs, rechne hier mal mit 20-25 € pro Kilo oder mehr.
Dein erstes Projekt: Die perfekte Anfänger-Kerze im Marmeladenglas
Okay, genug Theorie! Lass uns was gießen. Für den Anfang empfehle ich dir eine einfache Sojawachskerze im Glas. Das ist unkompliziert und das Erfolgserlebnis ist quasi garantiert.
Deine Einkaufsliste für den Start:
- 1 kg Sojawachs für Behälterkerzen (ca. 10-15 €)
- Ein paar passende Baumwolldochte mit Metallfuß (ein kleines Set kostet ca. 5 €)
- Ein Fläschchen Kerzenduftöl deiner Wahl (ca. 5-10 €)
- Dochthalter aus Metall oder einfach zwei Holzstäbchen und eine Wäscheklammer
Den Rest hast du wahrscheinlich schon zu Hause: ein leeres, sauberes Marmeladenglas, eine digitale Küchenwaage, einen alten Topf, eine leere, saubere Konservendose als Schmelzgefäß und einen Holzspieß zum Umrühren.

Wenig bekannter Trick: Wie viel Wachs brauche ich?
Die Frage aller Fragen! Hier ist eine kinderleichte Formel: Nimm dein Glas, fülle es mit Wasser bis zu der Höhe, wo deine Kerze später enden soll. Stell das Glas auf die Küchenwaage und miss das Gewicht des Wassers. Diese Gramm-Zahl nimmst du mal 0,85. Das Ergebnis ist (ungefähr) die Wachsmenge in Gramm, die du für dieses Glas benötigst. Ganz einfach, oder?
Die hohe Kunst des Gießens: Schritt für Schritt zum Erfolg
Eine gute Kerze braucht Ruhe und Methode. Hektik hat am heißen Wachs nichts verloren. Also, leg dir alles bereit, deck die Arbeitsfläche mit altem Zeitungspapier ab und dann kann’s losgehen.
- Wachs schmelzen, aber richtig! Schmelze das Wachs NIEMALS direkt auf der Herdplatte. Das ist brandgefährlich! Nutze immer ein Wasserbad. Gib das Wachs in deine Konservendose und stell diese in einen Topf mit ein paar Zentimetern Wasser. Erhitze das Ganze langsam und rühre gelegentlich um. Bei Sojawachs solltest du eine Temperatur von 80 °C nicht überschreiten. Ein digitales Küchenthermometer ist hier dein bester Freund – ohne das ist es reines Glücksspiel.
- Duft hinzufügen. Nimm das geschmolzene Wachs vom Herd. Lass es etwas abkühlen, auf ca. 75 °C. Jetzt kommt das Duftöl dazu. Als Faustregel gelten 6-10 % der Wachsmenge. Bei 200 g Wachs wären das also 12 g bis 20 g Duftöl. Rühre das Öl langsam und gründlich für zwei Minuten ein, damit es sich komplett verbindet. Zu schnelles Rühren erzeugt Luftblasen!
- Der perfekte Guss. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt, den viele falsch machen: Lass das Wachs weiter abkühlen! Sojawachs gießt man am besten bei etwa 55-60 °C, um unschöne Risse oder Frosting zu vermeiden. Währenddessen befestigst du den Docht mittig im Glas. Gieße das Wachs dann langsam und gleichmäßig ein.
- Der Nachguss (und warum er nötig ist). Fast jedes Wachs schrumpft beim Abkühlen. Dadurch bildet sich oft ein unschöner Krater (ein „Lunker“) um den Docht. Ja, es tut in der Seele weh, in die fast perfekte Oberfläche zu stechen, aber es muss sein! Nach ein paar Stunden stichst du mit dem Holzspieß mehrmals neben dem Docht tief ins Wachs. Dann erhitzt du eine kleine Restmenge Wachs etwas heißer als beim ersten Guss und füllst die Löcher und den Krater auf. Das Ergebnis ist eine super glatte, professionelle Oberfläche.


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Geduld, junger Padawan: Warum deine Kerze jetzt reifen muss
Du hast es fast geschafft! Aber jetzt kommt ein Schritt, den Anfänger oft überspringen: das Aushärten, auch „Curing“ genannt. Besonders bei Duftkerzen ist das extrem wichtig. Das Duftöl braucht Zeit, um sich vollständig mit den Wachsmolekülen zu verbinden. Lass deine Kerze mindestens eine Woche, besser sogar zwei Wochen, an einem kühlen, dunklen Ort ruhen, bevor du sie das erste Mal anzündest. Du wirst mit einem viel intensiveren und runderen Duft belohnt. Versprochen!
Hilfe, es hat nicht geklappt! Die häufigsten Fehler und ihre Lösung
Auch in der Werkstatt der Profis geht mal was schief. Das ist kein Drama. Wichtig ist nur, zu verstehen, warum.
- Problem: Die Kerze tunnelt.
Die Lösung: Dein Docht war zu dünn. Als grobe Faustregel gilt: Pro 2,5 cm Durchmesser des Glases braucht man oft eine Dochtgröße mehr. Am besten kaufst du dir ein kleines Test-Set mit verschiedenen Dochtgrößen und findest so den perfekten Partner für dein Lieblingsglas. - Problem: Die Kerze rußt stark.
Die Lösung: Wahrscheinlich ist der Docht zu lang oder zu dick. Kürze den Docht vor JEDEM Anzünden auf ca. 5 Millimeter. Manchmal liegt es auch an Zugluft oder zu viel Duftöl. Ach ja, und es gibt nicht nur Baumwolldochte, sondern auch Holzdochte. Die knistern so herrlich gemütlich beim Abbrennen! - Problem: Nasse Flecken am Glas (Wet Spots).
Die Lösung: Das ist ein typisches Sojawachs-Problem und meist rein optischer Natur. Es passiert, wenn das Wachs ungleichmäßig abkühlt. Profi-Tipp: Reinige deine Gläser vorher nicht nur mit Spüli, sondern wische sie mit Isopropanolalkohol (gibt’s günstig in der Drogerie oder Apotheke) aus. Das entfettet perfekt und verbessert die Haftung. - Problem: Die Oberfläche ist rissig.
Die Lösung: Das Wachs wurde zu heiß gegossen oder ist zu schnell abgekühlt. Achte penibel auf die Gießtemperatur und lass die Kerzen an einem zugfreien Ort bei konstanter Raumtemperatur aushärten. Für Mutige: Mit einer Heißluftpistole kann man die Oberfläche vorsichtig wieder glatt schmelzen – das erfordert aber etwas Übung!

Sicherheit geht vor! Das musst du unbedingt beachten
Das hier ist der wichtigste Abschnitt. Deine Sicherheit und die von anderen haben absolute Priorität.
- Feuergefahr: Lass eine brennende Kerze NIEMALS unbeaufsichtigt. Stell sie immer auf eine feuerfeste Unterlage, weit weg von Vorhängen oder anderen brennbaren Dingen.
- Heißes Wachs: Wachs kann böse Verbrennungen verursachen. Trage geschlossene Schuhe und sei einfach vorsichtig. Kaltes Wasser für den Notfall bereithalten ist immer eine gute Idee.
- Kennzeichnung: Gut zu wissen: Wenn du Kerzen mit Duftölen herstellst und sie verkaufen oder sogar nur verschenken willst, könntest du unter die europäische CLP-Verordnung fallen. Das klingt kompliziert, bedeutet aber im Grunde, dass du auf mögliche Allergene im Duftöl hinweisen musst. Wer einen Verkauf plant, sollte sich da unbedingt schlaumachen (einfach mal „CLP-Verordnung Kerzen“ googeln). Ein einfacher Warnaufkleber mit Piktogrammen ist aber auch für Hobbykerzen immer eine gute und verantwortungsvolle Sache.
Ein Wort zum Schluss:
Kerzenmachen ist ein unglaublich entspannendes und befriedigendes Hobby. Es lehrt Geduld und Sorgfalt. Mein Rat: Kauf am Anfang keine riesigen Mengen teurer Materialien. Starte klein, mit einem Kilo Wachs und ein paar Dochten. Meistere die Grundlagen. Wenn du eine perfekte, unbeduftete Kerze gießen kannst, die sauber abbrennt, steht deiner Kreativität nichts mehr im Wege. Die größte Freude ist am Ende nicht das gesparte Geld, sondern das Gefühl, mit den eigenen Händen etwas Schönes und Funktionierendes erschaffen zu haben. Und das ist unbezahlbar.

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Haben Sie nach dem Abkühlen eine unschöne Delle in der Mitte Ihrer Kerze entdeckt? Keine Panik, das ist normal! Wachs schrumpft beim Aushärten. Profis lösen das mit einem „zweiten Guss“. Erwärmen Sie einfach eine kleine Menge Wachs derselben Charge und gießen Sie eine dünne Schicht vorsichtig über die Oberfläche, um die Lücken zu füllen. So erhalten Sie ein makelloses, glattes Finish.


- Sojawachs: Beliebt, vegan und brennt langsam und kühl. Ideal für Behälterkerzen, neigt aber manchmal zu
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Achtung, Flammpunkt! Jedes Duftöl hat einen sogenannten Flammpunkt – die Temperatur, bei der seine Dämpfe entzündlich werden. Fügen Sie das Öl niemals zu heißem Wachs hinzu! Idealerweise liegt die Zugabe-Temperatur bei etwa 85°C, aber prüfen Sie immer die Angaben des Herstellers, z.B. bei Anbietern wie Candle Shack. Eine zu hohe Temperatur kann nicht nur gefährlich sein, sondern auch die feinen Duftnoten
Wussten Sie schon? Die ersten Kerzen wurden vor über 5.000 Jahren von den alten Ägyptern hergestellt. Sie bestanden aus Talg, der um einen Docht aus Binsen oder gerolltem Papyrus geformt wurde.
Für eine moderne Ästhetik und ein multisensorisches Erlebnis sind Holzdochte unschlagbar. Sie erzeugen ein sanftes, beruhigendes Knistern, das an ein Kaminfeuer erinnert.
- Sie sind oft einfacher zu zentrieren als Baumwolldochte.
- Sie sorgen für einen breiten Schmelzpool und eine gleichmäßige Verbrennung.
- Ihre flache, breite Flamme ist ein echter Hingucker.
Meine Kerze riecht kalt fantastisch, aber beim Anzünden fast gar nicht. Was mache ich falsch?
Dieses Phänomen nennt man den Unterschied zwischen „Cold Throw“ (kalter Duft) und „Hot Throw“ (warmer Duft). Der Grund ist oft die Aushärtezeit. Eine Kerze braucht Zeit, damit sich Duftöl und Wachs vollständig verbinden können. Lassen Sie Ihre Sojawachskerze mindestens 1-2 Wochen „reifen“, bevor Sie sie anzünden. Diese Geduld wird mit einem intensiven Dufterlebnis belohnt!
Duftöle: Synthetisch hergestellte oder gemischte Aromen, speziell für hohe Temperaturen in Kerzen entwickelt. Sie bieten eine riesige Auswahl stabiler Düfte, von „Frische Wäsche“ bis „Apfelkuchen“.
Ätherische Öle: Reine Pflanzenextrakte. Sie sind natürlich, aber hitzeempfindlicher und oft teurer. Ihr Duft kann sich beim Brennen verändern oder schwächer sein. Ideal für eine subtile, aromatherapeutische Wirkung.
Bienenwachs setzt beim Verbrennen negative Ionen frei, ähnlich wie ein Luftreiniger.
Das bedeutet, Ihre selbstgemachte Bienenwachskerze tut mehr als nur leuchten. Diese Ionen binden in der Luft schwebende Partikel wie Staub, Pollen und andere Allergene, wodurch diese zu Boden sinken. Eine natürliche Art, die Raumluft zu verbessern – perfekt für Allergiker oder für ein sauberes, gesundes Wohngefühl.
- Ein intensiver, raumfüllender Duft.
- Eine gleichmäßige, saubere Verbrennung ohne Tunnelbildung.
- Eine deutlich längere Lebensdauer Ihrer Kerze.
Das Geheimnis? Der erste Brand ist entscheidend! Lassen Sie die Kerze beim allerersten Anzünden so lange brennen, bis der gesamte Wachspool bis zum Rand des Gefäßes geschmolzen ist. Das dauert oft 2-4 Stunden. Dieses „Gedächtnis“ verhindert, dass sich beim nächsten Mal ein Tunnel bildet.
Verwandeln Sie einen Flohmarktfund in ein romantisches Unikat! Vintage-Teetassen mit Goldrand oder verspielten Blumenmustern sind perfekte Gefäße für Kerzen. Sie verleihen Ihrem Zuhause einen Hauch von Shabby Chic und sind ein wunderbares, persönliches Geschenk. Achten Sie nur darauf, dass die Tasse keine Risse hat.
Für den Start brauchen Sie nicht viel, aber auf diese drei Dinge sollten Sie nicht verzichten:
- Digitalwaage: Präzision ist alles. Messen Sie Wachs und Duftöl grammgenau ab.
- Schmelztopf mit Ausguss: Erleichtert das saubere, tropffreie Gießen. Ein Wasserbad-Einsatz ist ideal.
- Thermometer: Ein Muss, um die exakten Temperaturen für das Schmelzen und die Duftölzugabe zu treffen. Ein einfaches Küchen- oder Einmachthermometer reicht völlig aus.
Wachs richtig berechnen: Füllen Sie Ihr gewähltes Gefäß mit Wasser und stellen Sie es auf die Waage (Tara-Funktion nutzen). Notieren Sie das Gewicht des Wassers. Multiplizieren Sie diesen Wert mit 0,83 (für Sojawachs) oder 0,9 (für Paraffin), um die benötigte Wachsmenge in Gramm zu erhalten. So schmelzen Sie nie wieder zu viel oder zu wenig!
Getrocknete Blumen, Kräuter oder Gewürze können eine Kerze wunderschön aussehen lassen. Doch Vorsicht ist geboten.
- Platzieren Sie Botanicals immer nur am Rand des geschmolzenen Wachses, weit weg vom Docht.
- Vermeiden Sie leicht entflammbare, feine Materialien direkt in der Nähe der Flamme.
- Eine sicherere Methode: Gießen Sie eine erste Schicht, lassen Sie sie aushärten, platzieren Sie die Dekorationen am Rand und füllen Sie dann den Rest auf.
Kann ich die Wachsreste alter gekaufter Kerzen einfach einschmelzen und wiederverwenden?
Ja, aber mit Bedacht! Das Problem: Sie kennen die genaue Wachsmischung oder den Duftöl-Anteil nicht. Mischen Sie Reste am besten nur von Kerzen, bei denen Sie sicher sind, dass es derselbe Wachstyp ist (z.B. nur Sojawachsreste). Ideal ist dieses recycelte Wachs für einfache, unbeduftete Votivkerzen oder Teelichter.
Klassische Baumwolldochte: Die bewährte Wahl. Sie sind vielseitig, günstig und in unzähligen Größen für jeden Kerzendurchmesser erhältlich. Marken wie Wedo bieten eine riesige Auswahl.
Knisternde Holzdochte: Der Trendsetter. Sie bieten eine moderne Optik und das beliebte Kamin-Geräusch. Sie benötigen oft keine Dochthalterung und sind ideal für breitere Gefäße.
Die Wahl hängt von der gewünschten Ästhetik und dem Wachstyp ab.
Betrachten Sie Ihr Zuhause als eine Duftlandschaft. Statt überall den gleichen Duft zu verwenden, kreieren Sie Zonen. Ein belebender Zitrus-Minz-Duft im Arbeitszimmer fördert die Konzentration. Ein beruhigender Lavendel-Kamille-Duft im Schlafzimmer hilft beim Entspannen. Und ein warmer, einladender Duft von Zimt und Orange im Wohnzimmer schafft eine gemütliche Atmosphäre für Gäste.
Laut Grand View Research wurde der weltweite Markt für Duftkerzen im Jahr 2022 auf über 6,8 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Diese Zahl zeigt: Die Faszination für Kerzen ist ungebrochen. Doch statt auf Massenware zu setzen, liegt der Trend klar in der Personalisierung. Eine selbstgemachte Kerze ist nicht nur ein Deko-Objekt, sondern ein Ausdruck von Kreativität, ein Moment der Achtsamkeit und das perfekte, von Herzen kommende Geschenk.
- Eine ruhige, stabile Flamme ohne wildes Flackern.
- Keine unschönen schwarzen Rußflecken am Glasrand.
- Ein sauberer Abbrand und eine längere Lebensdauer.
Das Werkzeug dafür? Eine Dochtschere! Kürzen Sie den Docht vor jedem Anzünden auf etwa 5 mm. Ein zu langer Docht erzeugt eine zu große Flamme, die Ruß produziert und das Wachs zu schnell verbraucht.
Fast alles kann ein Kerzenbehälter sein! Schauen Sie sich um:
- Aus der Küche: Leere Senfgläser, Marmeladengläser, Konservendosen (mit cooler Retro-Optik) oder alte Emaille-Becher.
- Vom Flohmarkt: Kleine Keramikschalen, Vintage-Zuckerdosen oder robuste Cocktailgläser.
- Aus dem Gartenmarkt: Kleine Terrakotta- oder Betontöpfe für einen rustikalen Look.
Hilfe, meine Sojakerze hat weiße Flecken! Dieses Phänomen nennt sich „Frosting“ und sieht aus wie kleine Eiskristalle an der Oberfläche oder am Glas. Das ist kein Fehler, sondern ein Zeichen für 100% reines Sojawachs! Es ist eine natürliche Eigenschaft des Wachses und beeinträchtigt die Brennqualität in keiner Weise. Betrachten Sie es als Echtheitssiegel Ihrer handwerklichen Arbeit.
Gibt es die eine perfekte Gießtemperatur?
Leider nein, das ist ein häufiger Anfängerfehler. Die ideale Temperatur hängt stark vom Wachstyp ab. Paraffin wird oft heißer gegossen (ca. 80-90°C), während Sojawachs (wie KeraSoy 4130) eine bessere Haftung am Glas entwickelt, wenn es kühler, bei ca. 55-65°C, gegossen wird. Lesen Sie immer die Empfehlung des Herstellers – sie ist der Schlüssel zu einer glatten, professionellen Oberfläche.
Der eigentliche Zauber beginnt, bevor die Kerze überhaupt brennt. Es ist das leise Klacken der Wachspastillen, die in den Schmelztopf fallen. Das meditative Rühren, während sich die festen Stücke langsam in eine klare, goldene Flüssigkeit verwandeln. Dann der Moment, in dem das Duftöl hineintropft und der Raum sich sofort mit einer Verheißung füllt – der Vorahnung von Gemütlichkeit. Das vorsichtige Gießen, ein stiller, konzentrierter Akt. Kerzenmachen ist ein Ritual, das alle Sinne anspricht.
Flüssigfarben: Hochkonzentriert und sehr einfach zu dosieren. Ein paar Tropfen genügen. Sie lassen sich hervorragend mischen, um individuelle Farbtöne zu kreieren. Ideal für pastellige oder durchscheinende Effekte.
Farbchips oder -blöcke: Feste Wachsstücke mit Farbpigmenten. Sie sind einfach zu handhaben (kein Kleckern) und sorgen für eine gleichbleibende Farbintensität. Perfekt für Anfänger oder kräftige, deckende Farben.
Abseits von Gläsern erobern skulpturale Kerzen die Deko-Welt. Denken Sie an gedrehte Kerzen, Körper-Silhouetten oder die berühmten „Bubble Candles“.
- Sie benötigen spezielles, härteres Wachs (Pillar Wax), das seine Form behält.
- Silikonformen, die es in unzähligen Designs gibt, sind hier das A und O.
- Diese Kerzen sind oft mehr Deko-Objekt als Lichtquelle, aber ein absoluter Blickfang.






















































