Leporello selber machen: Die ultimative Anleitung, die wirklich jeder versteht

Schon mal was Schönes mit den eigenen Händen geschaffen? Ehrlich gesagt, es gibt kaum ein besseres Gefühl. Ich habe im Laufe der Zeit unzählige Leporellos gebastelt – mal als schickes Fotoalbum, mal als ausgefallene Menükarte oder als Teil eines größeren Kunstprojekts. Und ich weiß, wie genial es sich anfühlt, wenn aus einem einfachen Papierstreifen ein wunderschönes, greifbares Objekt wird.

Aber ich kenne auch die andere Seite: die pure Frustration, wenn das Papier an der Falz reißt, der Leim fiese Wellen wirft oder die Faltung am Ende krumm und schief ist. Das muss aber absolut nicht sein!

Ein Leporello, oft auch Ziehharmonikabuch genannt, ist eine simple, aber geniale Erfindung. Richtig gemacht, ist es stabil, elegant und unglaublich vielseitig. Der Unterschied zwischen einem Meisterwerk und einem Ärgernis liegt dabei nicht im Geld, sondern im Wissen um ein paar grundlegende Kniffe. Und genau die verrate ich dir heute, Schritt für Schritt.

Alles parat? Deine Einkaufsliste für den Start

Bevor wir loslegen, lass uns kurz klären, was du wirklich brauchst. Keine Sorge, du musst kein Vermögen ausgeben. Vieles hast du vielleicht schon zu Hause.

• Papier für den Innenteil: Ein guter Tonkarton mit 170-250 g/m² ist perfekt. Du findest ihn in jedem Bastel- oder Künstlerbedarfsladen wie Boesner oder Gerstaecker. Ein großer Bogen (z.B. 50×70 cm) kostet je nach Qualität zwischen 2 € und 5 € und reicht für ein schönes erstes Projekt.
• Pappe für die Deckel: Stabile Graupappe mit 1,5 mm bis 2 mm Stärke. Die ist das Arbeitstier für jeden Buchbinder. Kostenpunkt: ca. 3 € bis 6 € für einen großen Bogen.
• Bezugsmaterial: Hier kannst du kreativ werden! Schönes Geschenkpapier, ein Rest Stoff oder spezielles Buchleinen.
• Klebstoff: Ganz wichtig: Besorg dir richtigen Buchbinderleim (ein PVA-Leim, der „säurefrei“ ist). Er trocknet flexibel und transparent und macht keine Wellen. Eine Flasche für 8 € bis 12 € hält ewig. Finger weg vom normalen Bastelkleber!
• Die wichtigsten Werkzeuge: Ein Stahllineal (ca. 10 €), ein scharfer Cutter (5 €), eine Schneidematte (ab 15 €) und – das ist die Geheimzutat – ein Falzbein. Dieses kleine Werkzeug aus Kunststoff oder Knochen kostet nur ein paar Euro, macht aber den Unterschied zwischen „selbstgebastelt“ und „professionell“ aus. Vertrau mir.

Dein 10-Minuten-Erfolgserlebnis: Das Mini-Leporello zum Üben

Bevor wir uns an das große Projekt wagen, hier ein kleiner Quick-Win. Schnapp dir ein ganz normales DIN-A4-Blatt Druckerpapier. Das ist perfekt, um das Falten zu üben und sofort ein Erfolgserlebnis zu haben.

So geht’s: Falte das Blatt längs in der Mitte und schneide es entlang der Falz in zwei lange Streifen. Klebe die beiden Streifen an den kurzen Enden zu einem langen Band zusammen. Jetzt faltest du dieses Band im Zickzack wie eine Ziehharmonika. Versuch, die Kanten immer schön exakt aufeinanderzulegen. Fertig! Schon hast du das Grundprinzip verstanden. Einfach, oder?

Das Fundament: Warum Papier nicht gleich Papier ist

Okay, jetzt geht’s ans Eingemachte. Alles beginnt mit dem richtigen Material. Wer hier am falschen Ende spart, hat von Anfang an einen schweren Stand. Ein gutes Leporello fühlt sich einfach wertig an und bleibt auch in Form.

Das Geheimnis der Laufrichtung

Das Wichtigste beim Papier ist nicht die Farbe, sondern die sogenannte Laufrichtung. Stell dir vor, die Papierfasern sind wie winzige Strohhalme, die bei der Herstellung alle in eine Richtung gelegt werden. Das ist die Laufrichtung.

Warum ist das so verdammt wichtig? Faltest du quer zur Laufrichtung, brechen diese Fasern. Die Falzkante wird unsauber und reißt bei dickerem Papier sogar ein. Faltest du aber parallel zur Laufrichtung, legen sich die Fasern geschmeidig umeinander. Die Kante wird glatt und stabil. Für ein Leporello mit seinen vielen Falten ist das der entscheidende Punkt überhaupt!

Probier’s direkt mal aus! Nimm einen Bogen Papier, vielleicht vom letzten Geschenkeeinpacken. Biege ihn einmal parallel zur kurzen Seite, ohne richtig zu knicken. Spür den Widerstand. Und jetzt das Gleiche parallel zur langen Seite. Merkst du den Unterschied? Die Richtung, in der sich das Papier leichter biegen lässt, ist die Laufrichtung. Genau parallel dazu müssen später deine Falten verlaufen.

Die richtige Papierstärke (Grammatur)

Die Grammatur gibt an, wie schwer und damit wie dick das Papier ist. Für dein erstes „richtiges“ Leporello ist ein Karton zwischen 170 und 250 g/m² ideal. Er ist stabil genug für Fotos, wirkt professionell und lässt sich mit der richtigen Technik noch gut verarbeiten. Dünneres Papier (um 120 g/m²) ist okay für einfache Faltkarten, aber für ein Album zu labberig. Alles über 250 g/m² ist schon die Profi-Liga und erfordert mehr Kraft und Erfahrung.

Die Vorbereitung: Zweimal messen, einmal schneiden

Ein alter Werkstatt-Spruch, der aber goldrichtig ist. Hektik rächt sich hier sofort. Nimm dir also Zeit.

1. Planen und zuschneiden: Überleg dir dein Format. Sagen wir, du möchtest Fotos im klassischen 10×15 cm Format einkleben. Deine Seiten sollten dann etwas größer sein, zum Beispiel 12 cm hoch und 17 cm breit. Schneide dir also einen 12 cm hohen Streifen aus deinem großen Papierbogen. Nutze dafür unbedingt das Stahllineal und einen scharfen Cutter. Lieber zwei, drei sanfte Schnitte machen als einen mit vollem Druck, das wird sauberer. Und Achtung: Immer vom Körper weg schneiden!

2. Profi-Tipp: Papierstreifen verlängern: Dein Papierstreifen ist nicht lang genug für alle Seiten? Kein Problem! So kleben die Profis Streifen fast unsichtbar aneinander: Schneide das Ende des einen Streifens und den Anfang des nächsten Streifens schräg im 45-Grad-Winkel an. Trage nun eine hauchdünne Schicht Buchbinderleim auf eine der Schrägen auf und klebe sie passgenau auf die andere. Gut andrücken (am besten mit dem Falzbein) und kurz trocknen lassen. Diese Verbindung ist viel stabiler und unauffälliger als ein gerader Stoß.

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3. Falzlinien anzeichnen: Miss nun vom Rand deine Seitenbreite ab (in unserem Beispiel 17 cm) und mach dir oben und unten eine winzige Markierung mit einem Bleistift. Bitte keine durchgezogene Linie ziehen, die siehst du später! Die beiden Punkte reichen völlig als Führung.

Die Kerntechnik: Rillen statt Knicken

Jetzt kommt der magische Moment. Wir falten nicht einfach drauflos, wir bereiten die Faltung vor. Dieser Schritt heißt „Rillen“ und ist das Geheimnis für jede perfekte Kante.

Leg dein Stahllineal an die beiden Markierungspunkte. Nimm dein Falzbein und fahre mit der Spitze mit mittlerem Druck am Lineal entlang. Du drückst damit die Papierfasern zusammen und erzeugst eine saubere „Soll-Falt-Stelle“. Danach lässt sich das Papier fast wie von selbst an der Linie falten. Ziehe die Kante anschließend mit der flachen Seite des Falzbeins scharf nach. So arbeitest du dich im Zickzack durch den ganzen Streifen.

Der Einband: Ein stabiler Rahmen für dein Werk

Ein fester Einband verwandelt dein Leporello in ein richtiges kleines Buch. Dafür schneiden wir zwei Pappdeckel zu. Sie sollten rundherum ein paar Millimeter größer sein als deine gefalteten Seiten. Bei 12×17 cm Seiten wäre ein Deckelformat von 12,5×17,5 cm ideal. Das sieht einfach schicker aus.

Schneide dein Bezugsmaterial (z.B. Geschenkpapier) so zu, dass es an allen Seiten ca. 2-3 cm größer ist als die Pappe. Bestreiche die Pappe dünn und gleichmäßig mit Leim und lege sie mittig auf die Rückseite des Bezugsmaterials. Streiche alles von der Mitte nach außen glatt, um Luftblasen zu entfernen.

Und jetzt der Trick für perfekte Ecken: Das ist der Punkt, an dem viele scheitern, aber eigentlich ist es ganz einfach. 1. Schneide die Ecken des überstehenden Papiers schräg ab. ABER: Lass dabei einen kleinen Abstand zur Pappecke von ca. 2-3 mm (etwa die Dicke deiner Pappe). Das ist super wichtig! 2. Klappe zuerst die langen Seiten straff um und klebe sie auf der Innenseite der Pappe fest. 3. Klappe jetzt die kurzen Seiten um. Dabei schiebst du mit der Spitze deines Falzbeins das kleine überstehende Stoff- oder Papierdreieck an der Ecke sauber nach innen. 4. Alles feststreichen. Fertig ist die perfekte Buchecke!

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Das Finale: Einhängen und Pressen

Fast geschafft! Bestreiche nun die Außenseite der ersten Seite deines Leporello-Blocks dünn mit Leim und positioniere sie mittig auf der Innenseite des ersten Deckels. Streiche sie gut fest. Dasselbe machst du mit der letzten Seite und dem zweiten Deckel.

Der wichtigste Schritt zum Schluss: Dein Werk ist noch feucht vom Leim und würde sich ohne Druck verziehen. Leg dein fertiges Leporello also zwischen zwei schwere, dicke Bücher. Leg zum Schutz auf beiden Seiten noch ein Blatt Schmierpapier dazwischen. Jetzt einfach beschweren und mindestens 12 Stunden, besser über Nacht, trocknen lassen.

Rechne für dein erstes komplettes Leporello mit Einband mal mit 2 bis 3 Stunden reiner Bastelzeit plus die Trockenzeit. Die reinen Materialkosten für ein schickes Exemplar in A5-Größe liegen, je nach Papier, so zwischen 15 € und 25 €.

Hilfe, was lief schief? Typische Fehler und ihre Lösung

Aus Fehlern lernt man, aber noch besser ist es, sie von vornherein zu vermeiden. Hier die Klassiker:

• Papier reißt an der Falz: Du hast fast sicher gegen die Laufrichtung gefaltet oder bei dickem Karton das Rillen vergessen. Also: Immer die Laufrichtung prüfen und IMMER rillen!
• Einband ist wellig und krumm: Zu viel Leim benutzt und/oder das Pressen am Ende übersprungen. Lösung: Leim dünn auftragen und das fertige Werkstück immer für mehrere Stunden unter Druck trocknen lassen. Das ist nicht optional!
• Leimflecken auf dem schönen Papier: Passiert durch unsauberes Arbeiten. Halte immer einen feuchten Lappen bereit, um Leimreste von Fingern und Werkzeug sofort abzuwischen.

Ein Leporello selbst zu machen, ist eine wunderbare Übung in Geduld und Präzision. Dein erstes Werk wird vielleicht nicht perfekt, aber jedes weitere wird besser. Und das Gefühl, am Ende ein stabiles, schönes Objekt in den Händen zu halten, das genau deinen Vorstellungen entspricht, ist einfach unbezahlbar. Also, trau dich!

Ach ja, wusstest du schon? Der Name „Leporello“ stammt wohl aus einer berühmten alten Oper. Dort führte ein Diener die endlose Liste der Liebschaften seines Herrn auf genau so einem Faltbuch. Ziemlich passend für eine endlose Reihe von Seiten, oder?

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Die Auswahl der Bilder ist der erste kreative Akt. Anstatt nur chronologisch vorzugehen, denken Sie in kleinen Geschichten. Ein Lächeln, eine Geste, ein Detail – oft sind es die unscheinbaren Momente, die in der gefalteten Abfolge eines Leporellos eine ganz neue, poetische Kraft entfalten.

• Nutzen Sie ein Falzbein für eine scharfe, saubere Kante.
• Falten Sie immer *in* die gezogene Nut hinein, sodass die „Vertiefung“ außen liegt.
• Nach dem Falten jede Kante nochmals mit dem Falzbein kräftig glattstreichen.

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Achten Sie auf die Laufrichtung des Papiers: Papierfasern haben eine Richtung. Falten Sie *mit* der Laufrichtung, bricht das Papier nicht so leicht und die Falz wird geschmeidiger. Um die Richtung zu testen, biegen Sie den Bogen sanft in beide Richtungen. Die Richtung mit dem geringeren Widerstand ist die Laufrichtung!

Der Begriff „Leporello“ geht auf Mozarts Oper „Don Giovanni“ zurück. Dessen Diener Leporello führte eine lange, ziehharmonika-artig gefaltete Liste mit den 2065 Liebschaften seines Herrn.

Der Umschlag ist das Erste, was man sieht und fühlt. Er setzt den Ton für den Inhalt. Hier ein paar Ideen für besondere Materialien:

• Buchleinen (z.B. von Bamberger Kaliko): Klassisch, extrem haltbar und in vielen Farben erhältlich. Verzeiht kleine Leimfehler und wirkt sofort professionell.
• Japanisches Chiyogami-Papier: Atemberaubende, siebgedruckte Muster, die jedes Leporello zum Kunstwerk machen.
• Ein Rest Ihres Lieblingsstoffs: Persönlich und haptisch spannend. Am besten vorher auf dünne Pappe kaschieren.

Mein Leim wellt das Papier. Was mache ich falsch?

Das ist ein klassisches Problem! Der Übeltäter ist meist der hohe Wasseranteil im Kleber. Verwenden Sie einen speziellen Buchbinderleim wie Planatol BB, der dicker ist und schneller anzieht. Tragen Sie ihn mit einem Pinsel oder einer kleinen Farbrolle sehr dünn und vor allem gleichmäßig auf. Weniger ist hier definitiv mehr!

Option A: Traditioneller Buchbinderleim. Der Profi für den Einband. Er trocknet flexibel, säurefrei und transparent. Die offene Zeit erlaubt kleine Korrekturen. Perfekt für eine langlebige Verbindung zwischen Pappe und Bezug.

Option B: Doppelseitiges Klebeband. Eine saubere, schnelle Methode, um Fotos im Inneren zu befestigen. Wählen Sie ein hochwertiges, archivierungsgeeignetes Klebeband (z.B. von 3M), um Verfärbungen über die Jahre zu vermeiden.

Wussten Sie schon? Säurefreier Leim und Karton (gekennzeichnet als „archivfest“ oder „pH-neutral“) verhindern, dass Ihre Fotos und Papiere über die Jahre vergilben oder brüchig werden.

Das ist besonders wichtig, wenn Sie Originalfotos oder wertvolle Dokumente verarbeiten. Papiere von Marken aus dem Künstlerbedarf wie Canson oder Fabriano bieten oft diese Qualität und sichern die Langlebigkeit Ihrer Erinnerungen.

• Perfekt scharfe, unversehrte Falzkanten.
• Müheloses Glattstreichen von eingeklebten Papieren und Fotos.
• Präzises Formen der Ecken am Einband.

Das Geheimnis? Ein einfaches Falzbein aus Knochen oder Teflon. Es ist das vielleicht wichtigste Werkzeug für ein Ergebnis, das nicht mehr nach „Bastelstunde“ aussieht.

Denken Sie thematisch! Ein Leporello muss nicht nur eine Fotosammlung sein. Wie wäre es mit einem „Rezept-Leporello“ mit den Lieblingsgerichten der Familie, illustriert mit kleinen Zeichnungen? Oder ein „Garten-Tagebuch“ für ein Jahr, das die Entwicklung einer Pflanze von der Saat bis zur Blüte zeigt? Die Ziehharmonika-Form ist perfekt, um einen Prozess oder eine Entwicklung darzustellen.

Der häufigste Anfängerfehler? Zu wenig Überstand beim Bezugsmaterial des Deckels. Planen Sie mindestens 1,5 cm an jeder Seite ein, um die Pappe sauber einschlagen zu können. Schneiden Sie die Ecken nicht direkt an der Pappe ab, sondern lassen Sie ca. 2-3 mm Abstand (etwas mehr als die Dicke der Pappe). So erhalten Sie perfekt geschlossene, professionelle Ecken.

Wie schaffe ich es, dass mein Leporello nach dem Kleben flach bleibt?

Ganz einfach: Pressen! Legen Sie Ihr fertiges, aber noch feuchtes Leporello (besonders die Deckel) zwischen zwei Lagen Backpapier. Legen Sie dann ein sauberes Brett oder ein dickes, schweres Buch darauf und lassen Sie es über Nacht trocknen. Dieser Schritt verhindert, dass sich die Pappe durch die Feuchtigkeit des Leims verzieht und sorgt für ein absolut planes, hochwertiges Finish.

• Aquarellpapier (ca. 300 g/m²) für gemalte oder gezeichnete Inhalte.
• Schwarzer Fotokarton für einen dramatischen Kontrast mit weißen oder metallischen Gelstiften.
• Transparentpapier zwischen den Seiten für einen zarten Lagen-Effekt.
• Handgeschöpftes Papier für eine einzigartige, organische Haptik.

Verleihen Sie Ihrem Leporello eine dritte Dimension! Integrieren Sie kleine Taschen für Notizen, schneiden Sie „Fenster“ in einige Seiten, die den Blick auf das nächste Bild freigeben, oder arbeiten Sie mit kleinen Pop-up-Elementen. Das macht das Durchblättern zu einer echten Entdeckungsreise.

„Das Handwerk hat goldenen Boden. Aber erst die Kreativität macht das Gold sichtbar.“ – Unbekannt

Ein technisch perfektes Leporello ist die Basis. Doch erst Ihre persönliche Note – eine unerwartete Farbkombination, eine handschriftliche Notiz oder ein eingeklebtes Kinoticket – macht es zu einem unersetzlichen Schatz.

Upcycling-Idee: Alte Landkarten oder Notenblätter sind ein fantastisches Bezugsmaterial für die Deckel. Sie erzählen bereits eine Geschichte, bevor man das Leporello überhaupt öffnet. Besonders schön für Reisealben oder als Geschenk für Musiker.

Haptik ist alles: Ein glatter, lackierter Deckel fühlt sich anders an als raues Leinen oder weicher Stoff. Spielen Sie mit diesen Kontrasten. Vielleicht ist der Deckel rau und naturbelassen, während die Innenseiten aus glattem, gestrichenem Papier bestehen. Diese sinnliche Erfahrung macht Ihr Werk noch wertvoller.

• Getrocknete, gepresste Blätter oder Blüten.
• Alte Briefmarken, die zum Thema passen.
• Wachssiegel für einen edlen Verschluss.
• Stickereien direkt auf dem Stoffeinband.

So wird aus einem einfachen Faltbuch ein Mixed-Media-Kunstwerk.

Welche Stifte eignen sich am besten zum Beschriften?

Das hängt vom Papier ab. Auf glattem Karton funktionieren Pigmentliner (z.B. von Sakura Pigma Micron) hervorragend, da sie nicht ausbluten. Für dunklen Karton sind weiße oder metallische Gelstifte (wie der Uni-ball Signo) die erste Wahl. Testen Sie den Stift immer zuerst auf einem Reststück des Papiers!

Mini-Format, große Wirkung: Wer sagt, dass ein Leporello groß sein muss? Ein Mini-Leporello im Format einer Streichholzschachtel ist ein bezauberndes Geschenk. Es kann eine winzige Fotoserie, ein Gedicht oder eine liebevolle Botschaft enthalten und passt in jede Tasche.

Das Vorsatzpapier nicht vergessen: Das ist das Blatt, das den Buchblock mit dem Deckel verbindet. Es ist eine wunderbare Gelegenheit für einen Farbakzent. Wählen Sie ein Papier, das eine Farbe aus dem Bezug oder den Fotos aufgreift. Dieser kleine, professionelle Touch hebt das gesamte Werk auf ein neues Level.

Der japanische Begriff für diese Art von Faltbuch ist „Orihon“. Sie wurden traditionell für buddhistische Sutren verwendet und ermöglichten es, heilige Texte zu lesen, ohne eine Schriftrolle komplett ausrollen zu müssen.

Wenn Sie Ihr Leporello nicht in einem Regal aufbewahren, wie wäre es mit einem passenden Schuber? Eine einfache Hülle aus derselben Graupappe, bezogen mit kontrastierendem oder passendem Material, schützt Ihr Werk und macht es zu einem noch edleren Objekt.

Kanten veredeln: Für einen besonders edlen Look können Sie die Kanten des gefalteten Papierblocks vergolden oder einfärben. Nutzen Sie dafür spezielle Stempelfarbe oder einen metallischen Marker (z.B. Edding) und fahren Sie damit vorsichtig über die Kanten des geschlossenen Blocks. Ein kleiner Aufwand mit maximaler Wirkung.

• Ein gleichmäßiger, dünner Auftrag ist entscheidend.
• Leimflecken auf Stoffbezügen sofort mit einem sauberen, leicht feuchten Tuch abtupfen – nicht reiben!
• Pinsel und Werkzeuge direkt nach Gebrauch mit Wasser reinigen, getrockneter PVA-Leim ist hartnäckig.

Ein sauberer Arbeitsplatz und sorgfältiger Umgang mit dem Leim sind die halbe Miete für ein makelloses Ergebnis.