In einer Welt, in der frische Blumen oft schnell verwelken, erblühen Origami Blumen in voller Pracht und ohne einen Tropfen Wasser. Stellen Sie sich vor, wie sie in Ihrem Raum tanzen, als ob sie mit jedem Atemzug neues Leben einhauchen. Diese farbenfrohen Kunstwerke sind nicht nur ein Fest für die Augen, sondern auch eine praktische Lösung für jeden Anlass. Lassen Sie sich von der Magie des Faltens verzaubern und entdecken Sie, wie einfach es ist, Atmosphäre zu schaffen!
Manchmal, wenn ich in meiner Werkstatt stehe, umgeben von Papierstapeln und dem leichten Geruch von Leim, fühlt es sich an wie eine Zeitreise. Dieser Geruch begleitet mich schon ewig. Ich habe Jahre damit verbracht, Papier zu verstehen – wie es sich biegt, wie es bricht und wie man es dazu überredet, genau das zu tun, was man will. Immer wieder kommen Leute vorbei, sehen eine filigrane Papierrose und sind erstaunt. Wenn sie nach dem Preis fragen und dann hören, was dahintersteckt, kommt oft die Frage: „Könnte ich das nicht auch selbst machen?“
Meine Antwort ist immer die gleiche: „Ja, klar kannst du das!“ Aber, und das ist ein großes Aber, es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen dem schnellen Falten einer Blume und dem Erschaffen eines kleinen Kunstwerks, das Jahrzehnte überdauert. Es geht nicht um teuer oder billig. Es geht um Wissen, die richtige Technik und vor allem um das perfekte Material. Genau dieses Wissen, das ich sonst nur meinen Lehrlingen zeige, möchte ich heute mit dir teilen.
Das Material verstehen: Die Seele deiner Papierblume
Bevor wir auch nur einen einzigen Knick machen, müssen wir über Papier reden. Für die meisten ist Papier halt Papier. Für einen Handwerker ist es ein Werkstoff mit eigenem Charakter, mit Stärken und Schwächen. Ganz ehrlich: Die Wahl des Papiers entscheidet über 80 % deines Erfolgs. Es bestimmt, wie sich die Blume anfühlt, wie lange sie hält und wie präzise deine Arbeit am Ende aussieht.
Die Faser: Das unsichtbare Skelett
Jedes Papier besteht aus Fasern, meist aus Holz. Die Länge dieser Fasern ist der Knackpunkt. Billiges Kopierpapier hat kurze, spröde Fasern. Faltest du es, bricht die Kante schnell, besonders wenn du eine Falte korrigieren musst. Kennst du, oder? Hochwertige Papiere, wie du sie im Künstlerbedarf findest, haben dagegen lange, flexible Fasern – manchmal sogar aus Baumwolle oder exotischeren Pflanzen wie Kozo, die für japanisches Washi-Papier verwendet werden.
Ein Papier mit langen Fasern verzeiht dir einfach mehr. Es lässt sich gestochen scharf falten, ohne zu brechen. Die Kante wird glatt und sauber. Man hört es sogar! Eine gute Falte in hochwertigem Papier macht ein leises, sattes Geräusch. Bei billigem Papier hörst du eher ein leises Knistern oder Reißen.
Die Grammatur: Mehr als nur Dicke
Anfänger fragen mich oft, wie „dick“ das Papier sein soll. Im Fachjargon sprechen wir von der Grammatur, angegeben in Gramm pro Quadratmeter (g/m²). Das gibt uns einen verlässlichen Wert für die Stabilität.
60-80 g/m²: Das ist typisches Origami-Papier. Superdünn, leicht zu falten, ideal für komplexe Modelle mit unzähligen kleinen Faltungen. Aber es ist auch empfindlich und nicht sehr formstabil. Für eine einfache Lilie vielleicht okay, für eine robuste Rose, die was aushalten soll, eher ungeeignet.
90-120 g/m²: Das ist der Bereich von gutem Zeichenpapier. Für mich der perfekte Allrounder und ideal für den Einstieg. Das Papier ist stabil genug für saubere Kanten, aber noch flexibel genug, dass du es ohne große Kraft falten kannst. Die meisten Blumenmodelle gelingen damit hervorragend.
130-160 g/m²: Hier wird es schon kartonartig. Papiere wie „Elefantenhaut“ fallen in diese Kategorie. Sie sind extrem robust und super für große, skulpturale Blumen. Aber Achtung! Das Falten erfordert Kraft und die richtige Technik, sonst bricht die Faser sofort.
Kleiner Tipp für den Start: Hol dir einfach mal einen Bogen 120 g/m² Zeichenpapier. Das ist erschwinglich (kostet meist nur 1-2 € pro Bogen) und hat die besten Lerneigenschaften.
Die Laufrichtung: Das oft ignorierte Geheimnis
Jedes maschinell hergestellte Papier hat eine Laufrichtung, so wie Holz eine Maserung hat. Faltest du mit der Laufrichtung, ist die Falte sauber und leicht. Faltest du dagegen, wehrt sich das Papier, die Falte wird unsauber und kann sogar aufbrechen.
Okay, kleiner Test gefällig? Nimm dir jetzt mal ein ganz normales Blatt Druckerpapier. 1. Biege es sanft in Längsrichtung, ohne es zu knicken. Spür den Widerstand. 2. Mach das Gleiche in Querrichtung. 3. Fühlst du den Unterschied? Die Richtung mit dem geringeren Widerstand ist die Laufrichtung. Bingo!
Warum ist das wichtig? Bei einer symmetrischen Blume müssen alle Faltungen gleichmäßig sein. Wenn du dein Papier zufällig zuschneidest, kämpfst du bei manchen Falten gegen die Laufrichtung, was zu einer leicht verzogenen, unharmonischen Blüte führt. Profis achten penibel darauf, die entscheidenden Faltungen immer mit der Laufrichtung auszurichten.
Säurefrei und alterungsbeständig: Für die Ewigkeit gemacht
Eine Blume aus normalem Papier wird nach wenigen Jahren vergilben und brüchig. Grund dafür sind Stoffe im Holz, die unter Lichteinfluss zerfallen. Hochwertige Papiere sind „säurefrei“ (ph-neutral) und halten quasi ewig. Eine Blume aus solchem Papier sieht auch nach 20 Jahren noch aus wie neu. Wenn du etwas Schönes schaffen willst, das bleiben soll, ist die Investition von ein paar Euro mehr in alterungsbeständiges Material jeden Cent wert.
Professionelle Techniken: Was die Hände wissen
Mit dem richtigen Papier sind wir bereit. Gutes Werkzeug und die richtige Technik trennen den Bastler vom Handwerker. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern um Präzision.
Das Falzbein: Die Verlängerung deines Fingers
Anfänger falten oft nur mit den Fingernägeln. Das erzeugt ungleichmäßigen Druck und kann das Papier verletzen. Ein Profi nutzt ein Falzbein. Stell dir den Unterschied so vor: Eine Falte mit dem Fingernagel ist oft leicht uneben, ein bisschen „wellig“. Eine mit dem Falzbein nachgezogene Kante ist dagegen gestochen scharf, präzise und dauerhaft. Man verdichtet die Papierfasern an der Kante, was die ganze Struktur stabiler macht.
Mein persönlicher Favorit ist ein Falzbein aus Teflon. Es gleitet wunderbar und hinterlässt keine Glanzspuren auf empfindlichem Papier. So ein Teil bekommst du online, z. B. bei Boesner oder Gerstaecker, für 10-15 € und es hält buchstäblich ein Leben lang.
Vorritzen: Der Trick für dickes Papier
Wenn du mit Papier über 130 g/m² arbeitest, kommst du schnell an eine Grenze. Ein normaler Falz führt zu einem unschönen, rissigen Bruch an der Außenseite. Die Lösung ist das Vorritzen. Dazu legst du ein Metalllineal an die Faltlinie und fährst sie mit der stumpfen Rückseite eines Cuttermessers oder einer speziellen Rillnadel mit leichtem Druck nach. So entsteht eine Kerbe, an der das Papier sauber und ohne zu brechen gefaltet werden kann. Das braucht etwas Übung – zu viel Druck schneidet das Papier durch, zu wenig bringt nichts.
Das hier ist eine fortgeschrittene Technik, die aber atemberaubende, organische Formen ermöglicht. Sie wurde von einem japanischen Meister perfektioniert und erlaubt weiche Kurven statt harter Kanten. Man feuchtet das Papier leicht an, z.B. mit einem feinen Sprühnebel. Das Wasser macht die Fasern super flexibel, fast wie Stoff. Du kannst es formen und biegen. Wenn es trocknet, wird es wieder hart und behält die neue Form. Ideal für naturgetreue Blütenblätter.
Aber Achtung! Das erfordert Erfahrung. Zu viel Wasser löst das Papier auf. Man braucht Papier mit hoher Nassfestigkeit und muss schnell arbeiten. Ich habe mal eine ganze Serie Blätter ruiniert, weil die Luft in der Werkstatt zu trocken war – eine Lektion in Demut.
Dein erstes Projekt: Eine haltbare Tulpe
So, genug geredet! Lass uns was machen. Wir fertigen eine einfache, aber wunderschöne Tulpe, die als Geschenk was hermacht.
Dein Starter-Kit für unter 20 Euro:
Papier: Ein Bogen Canson Mi-Teintes (ca. 160 g/m²) in deiner Lieblingsfarbe. Gibt’s im Künstlerbedarf für 2-3 €. Es hat einen hohen Baumwollanteil und ist lichtbeständig.
Werkzeug: Ein scharfes Cuttermesser, ein Metalllineal und ein Teflon-Falzbein (ca. 10-15 €). Eine Schneidematte ist auch super praktisch.
Klebstoff: Guter, säurefreier Bastelleim. Mein Geheimtipp für den Hausgebrauch: Ponal Express aus dem Baumarkt. Eine kleine Flasche kostet wenige Euro.
Die wichtigsten Schritte (keine Sorge, das ist machbar!)
Der Zuschnitt: Schneide ein perfektes Quadrat aus deinem Papier. Achte wirklich auf exakte rechte Winkel. Ein Millimeter Abweichung am Anfang kann am Ende eine total schiefe Blume bedeuten.
Die Grundfaltung: Falte das Quadrat einmal längs und einmal quer zur „Ziehharmonika“ und öffne es wieder. Falte es dann über beide Diagonalen. Diese Vorfaltungen sind die Basis für fast alles im Origami.
Die Basisform („Wasserbomben-Basis“): Das ist der magische Moment. Drücke die Seiten des Quadrats anhand der Faltlinien nach innen. Es sollte sich fast von selbst zu einem kleineren Dreieck zusammenlegen. Das ist die sogenannte Wasserbomben-Basis.
Formgebung: Falte die äußeren Spitzen des oberen Dreiecks zur Mitte. Wende das Papier und wiederhole das auf der anderen Seite. Jetzt kommt der Trick: Puste kräftig in das kleine Loch an der Unterseite. Die Tulpe bläht sich auf!
Der letzte Schliff: Ziehe die vier äußeren Spitzen (die Blütenblätter) vorsichtig nach unten und rolle sie leicht über einen Bleistift, um ihnen eine natürliche Kurve zu geben. Fertig!
Plane als Anfänger ruhig eine Stunde dafür ein. Hektik ist der größte Feind der Präzision.
Okay, deine Blume ist fertig. Und jetzt? Damit sie schön bleibt, hier noch ein paar Profi-Tipps.
Staub entfernen: Was machst du, wenn deine Blume nach ein paar Monaten einstaubt? Bitte nicht einfach draufpusten, das verteilt den feinen Schmutz nur. Dein bester Freund ist ein weicher, sauberer Kosmetikpinsel. Damit kannst du den Staub ganz sanft abnehmen. Bei hartnäckigen Ecken hilft auch vorsichtig Druckluftspray aus der Dose, wie man es für PC-Tastaturen benutzt.
Scharfe Klingen: Ein Cuttermesser muss rasiermesserscharf sein. Eine stumpfe Klinge ist gefährlicher, weil man mehr Druck braucht und leichter abrutscht. Ich hab eine kleine Narbe am Daumen, die mich täglich daran erinnert. Immer vom Körper wegschneiden!
Papierkanten: Ja, man kann sich an steifem Papier böse schneiden. Halte deine Werkstatt sauber und hab immer ein Pflaster griffbereit.
Brandschutz: Gut zu wissen: Wenn du mal was für eine öffentliche Deko (Schaufenster, Messestand) machen willst, ist oft flammenhemmendes Papier Pflicht (zertifiziert nach DIN 4102 B1). Das ist keine Schikane, sondern pure Verantwortung.
Ein Meister zu sein bedeutet nicht nur, ein Handwerk zu können. Es bedeutet, die Verantwortung für das zu übernehmen, was man erschafft. Ich hoffe, dieser kleine Einblick in meine Welt hat dir nicht nur gezeigt, wie man eine Papierblume faltet, sondern auch, wie man sie mit Respekt, Wissen und Sorgfalt zum Leben erweckt.
Das wichtigste Werkzeug, das kein Messer ist: Ein Falzbein. Oft aus Knochen oder Teflon gefertigt, ist dieses einfache Werkzeug unerlässlich, um scharfe, saubere Falten zu ziehen, ohne das Papier zu beschädigen. Es dient auch dazu, Blütenblätter sanft zu wölben und ihnen eine natürliche, organische Form zu geben. Eine Investition, die den Unterschied zwischen „gebastelt“ und „kunstvoll“ ausmacht.
Für Blüten, die leben sollen, führt kein Weg an hochwertigem Krepppapier vorbei. Vergessen Sie das dünne Bastelkrepp aus dem Supermarkt. Suchen Sie nach italienischem Krepppapier mit einer Grammatur von 180 g/m². Marken wie Carte Fini oder Lia Griffith bieten eine unglaubliche Farbpalette und eine Dehnbarkeit von über 250 %. Das ermöglicht es Ihnen, das Papier zu ziehen, zu formen und zu wölben, bis es die hauchdünne, zarte Textur einer echten Blüte imitiert.
Sichtbare Klebespuren: Verwenden Sie weniger Klebstoff als Sie denken und tragen Sie ihn mit einem Zahnstocher auf. Aleene’s Tacky Glue trocknet transparent und bleibt leicht flexibel.
Flache, leblose Blütenblätter: Jedes Blütenblatt muss einzeln geformt werden. Ziehen Sie es sanft über die Kante einer Schere oder Ihres Falzbeins, um eine natürliche Kurve zu erzeugen.
Unnatürliche Stiele: Wickeln Sie den Blumendraht immer mit grünem oder braunem Floristenband. Das verleiht nicht nur die richtige Optik, sondern auch eine griffige Textur.
„Die Schönheit einer Papierblume liegt in ihrer perfekten Unvollkommenheit. Jede Falte, jede leichte Biegung erzählt die Geschichte der Hände, die sie geformt haben.“ – Tiffanie Turner, Papierkünstlerin
Eine harmonische Farbpalette ist das Geheimnis eines Straußes, der nicht nur beeindruckt, sondern auch berührt. Statt viele knallige Farben zu mischen, konzentrieren Sie sich auf eine Farbfamilie mit subtilen Nuancen.
Monochromatisch: Verschiedene Schattierungen einer einzigen Farbe, z.B. von Zartrosa bis Bordeaux.
Analog: Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen, wie Gelb, Orange und Rot.
Komplementär: Gegenüberliegende Farben für einen starken Kontrast, etwa ein tiefes Violett mit einem sonnigen Gelb.
Wie erzeuge ich diese täuschend echten Farbübergänge auf den Blütenblättern?
Das Geheimnis sind Pastelle oder Künstler-Tuschen. Anstatt farbiges Papier zu kaufen, starten Sie mit weißem oder cremefarbenem Krepppapier. Nachdem Sie das Blütenblatt ausgeschnitten, aber bevor Sie es formen, tragen Sie mit einem weichen Pinsel oder einem Schwämmchen Künstler-Pastelle (z.B. PanPastels) auf. Beginnen Sie am Rand und verblenden Sie die Farbe sanft zur Mitte hin. Dies imitiert die natürliche Pigmentierung einer Blüte perfekt.
Heißkleber: Schnell und stark, aber er hinterlässt oft dicke „Fäden“ und kann feines Papier durch die Hitze verformen. Ideal für das Befestigen von Stielen an der Basis.
Buchbinderleim (PVA): Trocknet langsam, aber glasklar und extrem haltbar. Perfekt für das präzise Verkleben von Blütenblättern, da er Zeit für Korrekturen lässt. Eine gute Wahl ist der pH-neutrale „Lineco Neutral pH Adhesive“.
Für filigrane Arbeiten ist der langsamere, präzisere Leim fast immer die bessere Wahl.
Laut Studien landen bis zu 40 % der kommerziell angebauten Schnittblumen im Müll, bevor sie überhaupt verkauft werden.
Eine handgefertigte Papierblume ist hier mehr als nur eine Alternative; sie ist ein Statement für Nachhaltigkeit. Sie verbraucht keine landwirtschaftlichen Flächen, keine Pestizide und kein Wasser. Einmal geschaffen, bereitet sie jahrelang Freude und wird zu einem bleibenden Erinnerungsstück statt zu vergänglichem Abfall.
Verleiht dem Stiel Stabilität und Gewicht.
Ermöglicht es, die Blüte in jede gewünschte Richtung zu biegen.
Schafft eine solide Basis, um Blätter und weitere Blüten anzubringen.
Das Geheimnis? Blumendraht in verschiedenen Stärken (Gauges). Verwenden Sie einen dickeren Draht (z.B. 18 Gauge) für den Hauptstiel und dünneren, flexibleren Draht (24 oder 26 Gauge), um einzelne Blätter zu verstärken.
Ein Hauch von Luxus gefällig? Der aktuelle Trend geht zu metallischen Akzenten. Papiere mit Perlmutt- oder Gold-Finish, wie die der
Pinzette mit feiner Spitze: Unverzichtbar zum Platzieren winziger Teile und zum Festhalten von geklebten Elementen.
Drahtschneider: Eine kleine Zange zum sauberen Kürzen des Blumendrahtes.
Stylus-Set (Prägestifte): Werkzeuge mit kleinen Metallkugeln an der Spitze, um realistische Adern in Blätter zu prägen.
Selbstheilende Schneidematte: Schützt Ihren Tisch und die Klinge Ihres Cutters.
Schutz vor dem Verblassen: Ihre Papierblumen sind fertig? Fantastisch! Um die Farben vor dem Ausbleichen durch UV-Licht zu schützen, besprühen Sie sie aus etwa 30 cm Entfernung hauchdünn mit einem matten UV-Schutzlack für Künstler, wie dem „Krylon UV-Resistant Clear Coating“. So behalten Ihre Werke auch in sonnigen Räumen ihre Leuchtkraft.
Japanisches Washi-Papier, oft aus den Fasern des Gampi-Baumes oder der Kozo-Pflanze hergestellt, ist bekannt für seine extreme Reißfestigkeit bei gleichzeitig geringem Gewicht. Deshalb wird es seit Jahrhunderten für Schiebetüren, Laternen und feine Kalligrafien verwendet.
Ein ausgewogener Strauß folgt denselben Prinzipien wie ein gutes Gemälde. Es geht um Balance und Rhythmus. Beginnen Sie mit den größten Blüten als Blickfang.
Focal Flowers: Die Stars der Show, z.B. 1-3 große Rosen oder Pfingstrosen.
Filler Flowers: Kleinere Blüten wie Gänseblümchen oder Schleierkraut aus Papier, um Lücken zu füllen.
Grünzeug: Eukalyptus- oder Farnblätter aus Papier geben dem Strauß Form und einen natürlichen Rahmen.
Können auch andere Materialien verwendet werden, um den Look zu variieren?
Absolut! Die Kombination verschiedener Texturen macht ein Arrangement erst richtig spannend. Dünner Baumwollstoff, behandelt mit einem Textilversteifer wie Paverpol, kann zu erstaunlich realistischen Blättern oder Blüten geformt werden. Sie erhalten eine weichere, matte Optik, die einen wunderbaren Kontrast zum glatten oder gekreppten Papier bildet. Experimentieren Sie, um Ihren ganz persönlichen Stil zu finden!
Botanische Genauigkeit: Das Ziel ist, eine echte Blume so exakt wie möglich nachzubilden. Jedes Blütenblatt, jeder Staubfaden wird studiert und repliziert. Dies erfordert Geduld und Präzision.
Künstlerische Interpretation: Hier geht es um die Essenz der Blume. Die Formen sind vereinfacht, die Farben vielleicht surreal (z.B. eine marineblaue Rose). Dieser Stil erlaubt mehr kreative Freiheit und führt oft zu sehr modernen, grafischen Ergebnissen.
Beide Ansätze sind gültig und faszinierend. Welcher passt besser zu Ihnen?
Im viktorianischen Zeitalter nutzte man die „Sprache der Blumen“ (Floriografie), um geheime Botschaften zu übermitteln. Jede Blume hatte eine Bedeutung.
Erwecken Sie diese Tradition zu neuem Leben! Eine von Ihnen gefertigte Papierrose steht für Liebe, eine Tulpe für eine Liebeserklärung und ein Lavendelzweig für Hingabe. Ein Strauß aus Papierblumen wird so nicht nur zu einem dauerhaften Geschenk, sondern auch zu einer persönlichen, verschlüsselten Nachricht an den Empfänger.
Ermöglicht sanfte, natürliche Farbverläufe.
Verhindert, dass die Farbe auf benachbarte Blätter abfärbt.
Die Farbe dringt tiefer in die Papierfasern ein.
Das Geheimnis? Färben Sie das Papier, bevor Sie es schneiden. Mit verdünnten Aquarellfarben oder Alkoholtinten (z.B. von Ranger) können Sie ganze Bögen einfärben und einzigartige Muster kreieren. Lassen Sie es vollständig trocknen, bevor Sie die Blütenblätter ausschneiden.
Das wiederholte, präzise Falten, Schneiden und Formen hat eine fast meditative Wirkung. In einer Welt, die von digitalen Benachrichtigungen und Hektik geprägt ist, bietet die Papierfloristik einen seltenen Moment der Konzentration. Der Fokus liegt allein auf dem Material in Ihren Händen. Es ist ein Prozess, der entschleunigt und am Ende mit einem greifbaren, wunderschönen Ergebnis belohnt.
In einer Glasglocke (Cloche): Schützt eine einzelne, besonders kunstvolle Blüte vor Staub und macht sie zum musealen Ausstellungsstück.
In einem Schweberahmen: Ein filigraner Kranz oder eine flache Blüte scheint zwischen zwei transparenten Folien zu schweben.
Als Wandkunst: Arrangieren Sie mehrere Blüten unterschiedlicher Größe direkt an der Wand zu einer dynamischen 3D-Installation.
Die Grammatur-Faustregel: Für zarte, durchscheinende Blüten wie Mohn oder Cosmeen ist ein leichtes Krepppapier um 60 g/m² ideal. Für opulente, formstabile Blüten wie Rosen, Dahlien oder Pfingstrosen, deren Blätter viel Formung erfordern, greifen Sie zu schwerem Krepppapier mit 160-180 g/m².
Wussten Sie schon? Die Kunst, Blumen aus Papier zu falten, ist in China als
Wie reinige ich meine Papierblumen eigentlich, ohne sie zu beschädigen?
Staub ist der natürliche Feind von Papierkunst. Vermeiden Sie unbedingt Wasser oder Reinigungsmittel. Die sicherste Methode ist ein weicher, unbenutzter Make-up-Pinsel, mit dem Sie den Staub vorsichtig aus den Winkeln und von den Oberflächen fegen können. Alternativ funktioniert auch ein Föhn auf der kältesten Stufe und mit minimaler Gebläsestärke aus sicherer Entfernung.
Doublette-Krepppapier: Hier sind zwei dünne Kreppschichten unterschiedlicher Farbe miteinander verleimt. Ideal, um Blütenblättern sofort eine natürliche Vorder- und Rückseite zu geben, z.B. bei Sonnenblumen.
Wasserfestes Krepppapier: Eine Spezialität, die oft im Floristikbedarf für echte Pflanzen verwendet wird. Es ist widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und eignet sich für Arrangements, die draußen (unter einem Dach) stehen oder in Bädern platziert werden.
Sie müssen das Rad nicht neu erfinden. Eine lebendige Online-Community teilt Wissen und Vorlagen. Künstlerinnen wie Lia Griffith oder Jennifer Tran von Papetal bieten auf ihren Websites und in Büchern detaillierte Anleitungen und Schnittmuster (Templates) an. Diese sind eine fantastische Starthilfe, um die grundlegenden Techniken zu meistern, bevor Sie beginnen, Ihre eigenen einzigartigen Blumen zu entwerfen.
Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.
