Dein Poncho fürs Leben: Ein ehrlicher Guide zu Material, Technik und den kleinen Geheimnissen
Ponchos sind nicht nur trendy, sie sind auch ein kreatives Projekt für jede Jahreszeit. Lassen Sie sich inspirieren!
Die Zeit ist reif für einen neuen Look! könnte Coco Chanel gesagt haben, während sie einen Poncho entwirft, der selbst dem kühlsten Abend Glanz verleiht. Ponchos – diese vielseitigen Überwürfe – sind wie die Wolken am Himmel: Sie kommen in vielen Formen und Farben und bieten Schutz vor Wind und Wetter. Tauchen Sie ein in die Welt des Strickens und verwandeln Sie Wolle in Ihr persönliches Mode-Statement!
Ich stricke und entwerfe schon gefühlt mein ganzes Leben lang und habe in meiner Werkstatt so ziemlich alles gesehen. Aber es gibt ein Teil, das mich immer wieder fasziniert: der Poncho. So einfach in seiner Grundform, aber so unendlich wandelbar. Ein richtig guter Poncho ist mehr als nur ein Kleidungsstück. Er ist wie eine warme Umarmung, ein treuer Begleiter, der dich über Jahre begleitet. Ehrlich gesagt, die meisten Anleitungen online versprechen dir ein schnelles Ergebnis, aber ich will dir den echten Weg zeigen. Den Weg zu einem Poncho, der perfekt sitzt, ewig hält und auf den du richtig stolz sein kannst.
Inhaltsverzeichnis
- Erstmal die Vorbereitung: Was du wirklich brauchst
- Die Seele deines Ponchos: Das richtige Garn finden
- Die Maschenprobe: Dein wichtigster Schritt (Ja, wirklich!)
- Die Konstruktion: So entsteht dein Poncho
- Geheimnisse aus der Werkstatt: Die kleinen Details
- Was tun, wenn’s schiefgeht? Meister-Lösungen für typische Probleme
- Pflege, Lagerung und ein letzter Tipp
- Eine ehrliche Einschätzung zu Kosten und Zeit
- Bildergalerie
Klar, das ist kein Wochenendprojekt. Es ist Handwerk, das ein bisschen Geduld und Liebe zum Detail verlangt. Aber ich verspreche dir: Das Ergebnis ist jede einzelne Masche wert. Also, schnapp dir eine Tasse Tee, und lass uns mal schauen, worauf es wirklich ankommt.
Erstmal die Vorbereitung: Was du wirklich brauchst
Bevor wir loslegen, lass uns kurz durchgehen, was auf deiner Einkaufsliste stehen sollte. So hast du alles parat und musst nicht mittendrin aufhören. Ein kleiner Tipp aus Erfahrung: Nichts ist frustrierender als fehlendes Material am Sonntagabend!

- Das Garn: Hier kommt es ganz auf die Dicke an. Als Faustregel kannst du dich an etwa 1000 bis 1800 Meter Lauflänge orientieren. Mehr dazu gleich.
- Die Nadeln: Unbedingt eine Rundstricknadel mit einer Seillänge von 80 bis 100 cm. Das Gewicht liegt so in deinem Schoß und nicht auf deinen Handgelenken. Glaub mir, das macht einen riesigen Unterschied.
- Die Helferlein: Du brauchst 4 Maschenmarkierer, eine Wollnadel zum Vernähen der Fäden, eine gute Schere und ein Maßband.
Die Seele deines Ponchos: Das richtige Garn finden
Die Wahl des Garns ist die absolut wichtigste Entscheidung. Sie legt fest, wie dein Poncho fällt, wie warm er ist und wie er sich anfühlt. Ein Fehlgriff hier, und du kämpfst später mit einem steifen Brett oder einem labbrigen Lappen. Das will keiner.
Reine Schurwolle: Der warme Klassiker
Schurwolle ist fantastisch. Ihre natürliche Kräuselung schafft kleine Luftpolster, die super isolieren. Außerdem kann sie Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen – total atmungsaktiv. Für Ponchos, die direkt auf der Haut getragen werden, ist feine Merinowolle genial, weil sie nicht kratzt. Für einen robusten Outdoor-Poncho, der was aushalten muss, ist auch mal kernigere Wolle von regionalen Schafrassen eine tolle, nachhaltige Wahl. Preislich liegst du hier je nach Qualität und Marke so zwischen 8 € und 15 € pro 50-Gramm-Knäuel.

Alpakawolle: Luxuriös und federleicht
Die Fasern von Alpakas sind innen hohl, was sie unglaublich leicht und trotzdem super warm macht. Ein Poncho aus Alpaka fällt wunderschön fließend und hat einen dezenten, edlen Glanz. Ach ja, und weil sie kaum Wollfett (Lanolin) enthält, ist sie oft eine super Alternative für Leute, die auf Schafwolle empfindlich reagieren. Aber Achtung: Reine Alpakawolle hat kaum Elastizität. Das bedeutet, dein Poncho könnte mit der Zeit etwas ausleiern. Manchmal ist eine Mischung mit Schurwolle der perfekte Kompromiss für mehr Formstabilität.
Baumwolle: Kühl, aber mit Tücken
Für einen Sommerponcho ist Baumwolle super. Sie fühlt sich kühl auf der Haut an und ist pflegeleicht. Der große Nachteil ist aber ihr Gewicht und die fehlende Elastizität. Ein großer Baumwoll-Poncho kann echt schwer werden und zieht sich nach unten, was die Form verzieht. Ganz ehrlich? Ich rate meistens eher zu Baumwollmischungen, zum Beispiel mit Leinen oder Viskose, das verbessert den Fall enorm.

Mischgarne: Das Beste aus zwei Welten?
Mischgarne sind oft eine richtig praktische Sache. Eine Mischung aus Wolle und Polyacryl macht den Poncho günstiger und oft sogar maschinenwaschbar. Dafür opferst du aber ein bisschen von der tollen Atmungsaktivität der reinen Wolle. Eine Mischung aus Seide und Wolle hingegen ist purer Luxus – toller Glanz, tolle Wärme. Schau einfach immer genau aufs Etikett, da muss die Zusammensetzung draufstehen.
Die Maschenprobe: Dein wichtigster Schritt (Ja, wirklich!)
Ich weiß, ich klinge hier wie eine kaputte Schallplatte, aber ich kann es nicht oft genug sagen: Die Maschenprobe ist KEIN optionaler Schritt. Sie ist der Bauplan für dein Projekt. Wer sie überspringt, baut ein Haus ohne Fundament. Ich hab mal einen jungen, ungeduldigen Kollegen einen Poncho stricken sehen – er hat die Probe ausgelassen. Das Ergebnis? Das teure Stück war zwei Nummern zu klein. Alles musste wieder aufgeribbelt werden. Seitdem ist die Maschenprobe bei uns Gesetz.

So geht’s richtig:
- Stricke ein Stück von mindestens 15 x 15 cm im geplanten Muster. Ein winziges 10×10-Fitzelchen ist nicht aussagekräftig genug.
- Wasche und trockne das Probestück GENAUSO, wie du es später mit dem fertigen Poncho tun wirst. Wolle verändert sich beim Waschen, sie blüht auf, die Maschen setzen sich. Erst danach siehst du die Wahrheit.
- Leg das trockene Stück flach hin (nicht ziehen!) und zähle die Maschen und Reihen auf 10 cm. Notier dir die Werte.
Stimmen die Werte nicht mit der Anleitung überein? Kein Problem. Hast du zu viele Maschen, ist dein Gestrick zu fest – nimm eine halbe bis ganze Nadelstärke größer. Hast du zu wenige Maschen, ist es zu locker – nimm eine kleinere Nadel. Das ist der Unterschied zwischen Hobby und Handwerk.
Die Konstruktion: So entsteht dein Poncho
Es gibt verschiedene Wege, einen Poncho zu bauen. Hier mal die gängigsten Methoden:
- Der Klassiker: Zwei Rechtecke. Du strickst zwei große, identische Rechtecke und nähst sie L-förmig zusammen. Super für Anfänger, aber die Nähte können bei dicker Wolle etwas auftragen. Das ist eine sehr traditionelle Methode.
- Elegant: Nahtlos aus der Mitte. Hier beginnst du in der Mitte und strickst mit Zunahmen nach außen. Das Ergebnis ist komplett nahtlos und fällt wunderbar. Erfordert etwas mehr Konzentration und Rundstricknadeln.
- Mein Favorit: Von oben nach unten (Top-Down). Diese Methode ist genial und die, die ich am liebsten zeige. Du fängst am Halsausschnitt an und strickst nach unten. Der RIESEN Vorteil: Du kannst den Poncho jederzeit anprobieren und siehst sofort, ob alles passt. Du kannst die Länge flexibel anpassen und einfach stricken, bis dein Garn alle ist.

Mini-Tutorial: Dein Top-Down-Poncho
Weil das meine Lieblingsmethode ist, hier eine kleine Anleitung, damit du direkt loslegen kannst:
- Messen & Rechnen: Miss deinen Kopfumfang (z.B. 56 cm). Schau auf deine Maschenprobe, wie viele Maschen du pro 10 cm hast (z.B. 20 M). Rechne aus, wie viele Maschen du für deinen Kopfumfang brauchst (56 cm / 10 cm * 20 M = 112 Maschen). Runde die Zahl so, dass sie durch 4 teilbar ist.
- Anschlagen: Schlage die berechnete Maschenzahl (hier 112 M) mit einem elastischen Anschlag an und verbinde sie zur Runde. Pass auf, dass sich nichts verdreht!
- Markierer setzen: Platziere 4 Maschenmarkierer. Teile deine Gesamtmaschenzahl durch 4 (112 / 4 = 28). Stricke 14 Maschen, setze Markierer 1, stricke 28 Maschen, setze Markierer 2, stricke 28 Maschen, setze Markierer 3, stricke 28 Maschen, setze Markierer 4, stricke die restlichen 14 Maschen. So entstehen die Schulterlinien und die vordere/hintere Mitte.
- Zunehmen: Stricke nun in Runden. In jeder zweiten Runde nimmst du direkt vor und nach jedem Markierer eine Masche zu. Das sind 8 zusätzliche Maschen pro Zunahmerunde. So wächst dein Poncho gleichmäßig in die Breite und Länge.
Gut zu wissen: Für die Zunahmen gibt es verschiedene Techniken. Ein einfacher Umschlag erzeugt ein kleines Loch (schön bei Lochmustern). Professioneller sehen Zunahmen wie „kfb“ (knit front and back) oder geneigte Zunahmen („M1L/M1R“) aus. Schau dir dazu mal ein kurzes Video online an, das ist einfacher zu sehen als zu erklären!

Geheimnisse aus der Werkstatt: Die kleinen Details
Die Qualität eines Strickstücks steckt im Detail. Ein sauberer Rand oder unsichtbar vernähte Fäden machen den Unterschied.
Saubere Kanten: Glatt rechts gestrickte Ränder rollen sich immer ein, das liegt in der Natur der Sache. Um das zu verhindern, stricke an den Rändern eine kleine Borte mit, z.B. 3-4 Maschen kraus rechts (nur rechte Maschen) oder ein Perlmuster. Das wirkt Wunder!
Fäden vernähen: Bitte, bitte schneide Fäden nie zu kurz ab! Lass immer mindestens 15 cm stehen. Und: Ein Knoten ist im Gestrick keine sichere Verbindung. Mein kleiner Geheimtipp, der bombenfest hält: Ich nehme eine Wollnadel und webe den Faden auf der Rückseite in die Maschen ein. Dabei ändere ich mehrmals die Richtung. Für die ganz sichere Variante spalte ich den Wollfaden am Ende sogar mit der Nadel in zwei dünnere Fäden und vernähe diese getrennt in entgegengesetzte Richtungen. Hält ewig!
Was tun, wenn’s schiefgeht? Meister-Lösungen für typische Probleme
Keine Sorge, auch Profis machen Fehler. Wichtig ist nur, zu wissen, wie man sie behebt.

- Problem: Der Halsausschnitt ist zu eng! Passiert. Bei der Top-Down-Methode ist das zum Glück kein Weltuntergang. Sei mutig und ribbel die paar Runden wieder auf. Es lohnt sich tausendmal mehr, als sich später über einen würgenden Kragen zu ärgern.
- Problem: Meine Kanten rollen sich trotz Borte ein. Manchmal ist das Garn einfach stur. Eine tolle Profi-Lösung ist ein sogenannter „I-Cord-Rand“. Du strickst am Rand 3-4 Maschen als Kordel mit. Das sieht super sauber aus und ist absolut roll-frei.
- Problem: Ich habe ein Loch im Gestrick entdeckt! Eine fallen gelassene Masche. Schnapp dir eine Häkelnadel und ziehe die Masche vorsichtig Reihe für Reihe wieder nach oben. Das rettet dein Werk!
Pflege, Lagerung und ein letzter Tipp
Ein handgestrickter Poncho will gepflegt werden. Nach dem Stricken ist das Waschen und Spannen (Blocken) unerlässlich. Weiche den Poncho in lauwarmem Wasser mit Wollwaschmittel ein, drücke ihn sanft aus (niemals wringen!), roll ihn in ein Handtuch, um überschüssiges Wasser zu entfernen, und lege ihn dann flach auf eine Matte. Zupfe ihn in Form und lass ihn an der Luft trocknen. Du wirst staunen, wie die Maschen sich legen und die Muster zur Geltung kommen!

Lagere deinen Wollponcho im Sommer gefaltet im Schrank, nicht auf einem Bügel – er würde ausleiern. Kleine Säckchen mit Lavendel oder Stücke aus Zedernholz (gibt’s für ein paar Euro in jeder Drogerie) halten Motten fern.
Eine ehrliche Einschätzung zu Kosten und Zeit
Seien wir realistisch: Ein hochwertiger, handgestrickter Poncho ist keine billige oder schnelle Angelegenheit. Gutes Garn hat seinen Preis. Rechne mit Materialkosten zwischen 80 und 150 Euro, bei Luxusgarnen wie Kaschmir auch mal mehr. Und die Zeit? Plane locker 40 bis 80 Stunden ein, je nach Muster und deiner Routine. Aber sieh es nicht als verlorene Zeit. Es ist eine meditative, kreative Auszeit vom Alltag.
So, das war jetzt eine ganze Menge Input. Aber ich hoffe, diese ehrlichen Einblicke aus der Praxis helfen dir. Das Gefühl, am Ende ein selbstgemachtes, einzigartiges Stück in den Händen zu halten, ist einfach unbezahlbar. Also, ran an die Nadeln – ich wünsche dir ganz viel Freude dabei!


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Bildergalerie



Die Maschenprobe – dein Strick-Kompass: Überspringe sie niemals! Nimm dir die Zeit, ein 10×10 cm großes Probestück in deinem gewählten Muster zu stricken, es zu waschen und zu trocknen, wie du es auch mit dem fertigen Poncho tun würdest. Nur so weißt du, ob deine Maschenspannung zum Garn passt und der Poncho am Ende die gewünschte Größe hat. Es ist die eine Stunde, die dir Wochen voller Frust ersparen kann.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

- Alpaka-Wolle: Eine luxuriöse Alternative zu reiner Schurwolle, bekannt für ihre seidige Weichheit und den wunderschönen Fall.
- Seiden-Mischungen: Verleihen dem Strickstück einen dezenten Glanz und machen es perfekt für elegantere Anlässe oder die Übergangszeit.
- Baumwolle/Leinen: Ideal für einen luftigen Sommerponcho. Beachte aber, dass diese Fasern weniger elastisch sind als Wolle.
Das Geheimnis? Die Wahl der Faser bestimmt nicht nur Wärme und Haptik, sondern auch den gesamten Charakter deines Ponchos.


Wusstest du schon? Der Poncho hat seine Wurzeln in den Anden Südamerikas, wo er seit Jahrhunderten von indigenen Völkern als schützender und oft auch symbolträchtiger Umhang getragen wird.
Jeder selbstgestrickte Poncho trägt einen Hauch dieser reichen Geschichte in sich. Er ist mehr als nur Mode – er ist ein Stück textile Weltkultur, das du mit deinen eigenen Händen neu interpretierst.


Mein Poncho rollt sich am Rand unschön ein – was kann ich tun?
Das ist ein typischer Effekt bei glatt rechts gestrickten Stücken. Um das zu verhindern, plane von Anfang an einen Rand ein, der sich nicht rollt. Ein paar Zentimeter im Rippenmuster (2 rechts, 2 links), Perlmuster (1 rechts, 1 links im Wechsel) oder ein simpler kraus rechts gestrickter Rand (nur rechte Maschen) wirken Wunder und geben deinem Poncho einen sauberen, professionellen Abschluss.


Der letzte Schliff, der alles verändert: das Spannen, auch „Blocken“ genannt. Nachdem du die Fäden vernäht hast, weichst du deinen Poncho in lauwarmem Wasser mit einem Wollwaschmittel (z.B. Eucalan oder Soak) ein. Drücke ihn sanft aus, breite ihn auf einer Matte oder Handtüchern aus, bringe ihn in die perfekte Form und fixiere die Ränder mit Nadeln. Wenn er trocknet, „erinnern“ sich die Maschen an diese Form. Das Ergebnis: ein ebenmäßiges Maschenbild und ein perfekt fallendes Kleidungsstück.


Farbverlaufsgarn: Für einen spektakulären Look ohne ständigen Farbwechsel sind Garne mit langem Farbverlauf, sogenannte „Bobbel“ (wie die von Scheepjes Whirl oder Woolly Hugs), eine fantastische Wahl. Sie lassen die Farben sanft ineinander übergehen und erzeugen mühelos ein malerisches Ergebnis. Die Magie liegt darin, einfach weiterzustricken und dem Garn die Arbeit zu überlassen.


- Füge an den Ärmelöffnungen eine feine Bordüre aus Kontrastgarn hinzu.
- Sticke kleine, dezente Motive – eine Blüte, deinen Anfangsbuchstaben – auf eine Ecke.
- Verziere den Halsausschnitt mit winzigen Glasperlen für einen Hauch von Glamour.
- Nähe einen einzigen, besonderen Knopf aus Holz oder Keramik als Zierelement an.


Holznadeln (z.B. von KnitPro oder Lykke): Sie sind warm, leicht und das Garn „haftet“ ein wenig mehr an ihnen. Ideal für Anfänger oder rutschige Garne wie Seide, da die Maschen nicht so leicht von der Nadel gleiten.
Metallnadeln (z.B. von Chiaogoo oder Addi): Perfekt für schnelles Stricken. Die Maschen gleiten mühelos, was bei griffigen Wollgarnen und für geübte Strickerinnen ein großer Vorteil ist.
Deine Wahl beeinflusst nicht nur den Komfort, sondern auch deine Strickgeschwindigkeit.


„Die Qualität eines Strickstücks zeigt sich nicht auf der Vorder-, sondern auf der Rückseite.“ – Alte Strickerweisheit
Nimm dir Zeit für das sorgfältige Vernähen der Fäden. Nutze die Technik des „unsichtbaren Vernähens“, bei der du den Faden in den Maschen auf der Rückseite nachahmst. Ein sauberer Abschluss ist das Markenzeichen echter Handwerkskunst und sorgt dafür, dass sich auch nach vielen Wäschen nichts löst.


Denk über Asymmetrie nach! Ein Poncho muss nicht perfekt rechteckig sein. Eine längere Spitze an einer Seite, ein schräger Saum oder ein versetzter Halsausschnitt können ein einfaches Strickstück in ein modisches Statement verwandeln. Diese kleinen Abweichungen von der Norm fangen den Blick und verleihen deinem Poncho eine dynamische, moderne Ausstrahlung.


Der richtige Moment für Fransen:
Fransen sind ein klassisches Poncho-Detail und verleihen ihm einen Hauch von Boho-Chic. Überlege dir vor dem Anbringen:
- Dicke: Wenige, dicke Fransen wirken rustikaler, während viele feine Fransen eleganter aussehen.
- Länge: Kurze Fransen sind dezent, lange Fransen machen ein echtes Statement.
- Material: Du kannst das gleiche Garn verwenden oder für einen spannenden Kontrast ein anderes Material oder eine andere Farbe wählen.


Pilling, der Feind der Gemütlichkeit: Kleine Knötchen entstehen durch Reibung, besonders bei sehr weichen Garnen. Um sie zu minimieren, wasche deinen Poncho auf links und vermeide den Trockner. Treten sie dennoch auf, ist ein guter Fusselrasierer oder ein spezieller Wollkamm die schonendste Methode, um dein Lieblingsstück wieder wie neu aussehen zu lassen.


Wie wähle ich die perfekte Farbe für MICH?
Schau in deinen Kleiderschrank. Welche Farben dominieren bei deinen Hosen, Röcken und Blusen? Wähle eine Poncho-Farbe, die zu möglichst vielen deiner vorhandenen Teile passt. Ein neutraler Ton wie Greige, Marineblau oder Anthrazit ist unglaublich vielseitig. Ein kräftiger Farbton in deiner Lieblingsfarbe kann hingegen ein schlichtes Outfit im Handumdrehen aufwerten.


- Dein Poncho fühlt sich unglaublich weich an.
- Er hat einen subtilen, luxuriösen Glanz.
- Er fällt fließend und elegant.
Das Geheimnis? Eine Garnmischung aus Merino und Seide. Sie vereint die Wärme und Elastizität der Wolle mit der Glätte und dem edlen Schimmer der Seide – die perfekte Kombination für ein Ganzjahres-Lieblingsstück.


Statement-Knöpfe: Statt einer funktionalen Knopfleiste kann ein einziger, außergewöhnlicher Knopf an der Schulter oder am Ausschnitt als Schmuckstück dienen. Suche auf Handwerksmärkten oder in spezialisierten Boutiquen nach handgefertigten Knöpfen aus Keramik, poliertem Horn oder geschnitztem Holz. Sie verleihen deinem Poncho eine persönliche und unverkennbare Note.


Laut einer Studie, die im „British Journal of Occupational Therapy“ veröffentlicht wurde, gaben 81% der befragten Stricker mit Depressionen an, sich beim Stricken glücklich und zufrieden zu fühlen.
Das rhythmische Klappern der Nadeln und die Konzentration auf die Maschen können eine fast meditative Wirkung haben. Dein Poncho-Projekt ist also nicht nur kreativ, sondern auch pure Wellness für die Seele.


Superwash vs. Non-Superwash Wolle:
Superwash-Wolle: Diese Wolle wurde chemisch behandelt, um die Schuppenschicht der Faser zu glätten. Dadurch verfilzt sie nicht und ist maschinenwaschbar – sehr praktisch!
Non-Superwash (unbehandelte Wolle): Sie behält ihre natürlichen Eigenschaften, ist oft wärmer und „lebendiger“. Sie muss jedoch von Hand gewaschen werden, da sie sonst verfilzt. Perfekt für alle, die das pure Naturmaterial schätzen.


Für einen besonders robusten und wetterfesten Poncho, der dich auf Waldspaziergängen begleitet, lohnt sich ein Blick auf Garne von regionalen Schafrassen. Die Wolle vom Coburger Fuchsschaf oder vom Rhönschaf ist oft kerniger und strapazierfähiger als feine Merinowolle, hat aber einen ganz eigenen, ehrlichen Charakter und unterstützt die lokale Weidewirtschaft.


Welche Kragenform ist die richtige für mich?
Ein hoher, kuscheliger Rollkragen ist wunderbar wärmend und gemütlich. Ein weiter U-Boot-Ausschnitt hingegen wirkt sehr elegant und lässt darunterliegende Kleidung wie eine schöne Bluse durchblitzen. Für einen modernen, lässigen Look ist ein asymmetrischer Kragen, der eine Schulter frei lässt, eine spannende Option. Die Wahl des Kragens definiert den Stil deines Ponchos maßgeblich.


Textur ist alles: Ein einfarbiger Poncho wird durch den Einsatz von Strukturmustern zum absoluten Hingucker. Ein klassisches Zopfmuster verleiht ihm eine zeitlose, edle Optik und macht ihn dicker und wärmer. Ein zartes Lochmuster (Lace) hingegen wirkt feminin, luftig und eignet sich perfekt für leichtere Garne. Spiele mit Texturen, um deinem Design Tiefe zu verleihen.


„Mode ist vergänglich, Stil bleibt.“ – Coco Chanel
Ein gut gemachter Poncho aus hochwertigem Material ist der Inbegriff von Stil. Er ist keinem kurzlebigen Trend unterworfen. Wähle ein Design und eine Farbe, die du wirklich liebst, und du wirst ein Kleidungsstück erschaffen, das dich über viele Jahre hinweg stilvoll und elegant begleiten wird.


- Das neue Garn mitten in der Reihe ansetzen.
- Die Fadenenden zu kurz abschneiden, sodass sie sich lösen können.
- Einen dicken Knoten machen, der später durchdrückt.
Der Profi-Tipp? Setze ein neues Knäuel immer am Rand der Arbeit an. Lasse dabei einen langen Faden (ca. 15 cm) hängen, den du später sauber auf der Rückseite vernähen kannst. So bleibt der Übergang absolut unsichtbar.


Der Mythos der Lauflänge: Der Artikel empfiehlt 1000-1800 Meter. Aber Vorsicht: Die Lauflänge allein sagt nichts aus! Ein dickes Garn von Rowan oder Lana Grossa hat vielleicht nur 80 Meter pro 50g, während ein feines Lacegarn von Malabrigo auf die gleiche Menge über 400 Meter kommt. Wichtiger ist die Maschenprobe in Kombination mit dem Gesamtgewicht des benötigten Garns. Richte dich immer nach den Angaben auf der Banderole und deiner Probe.


Fühl mal! Das Stricken mit einem Kaschmir- oder Alpaka-Garn ist ein sinnliches Erlebnis. Die Weichheit, die durch deine Finger gleitet, ist unvergleichlich. Stell dir vor, wie sich diese Sanftheit später um deine Schultern legt. Diese Vorfreude auf das Tragegefühl ist einer der schönsten Aspekte des gesamten Strickprozesses und motiviert bei jedem einzelnen Maschenanschlag.

Wenn dein Projekt fertig ist, bewahre die Garnbanderole auf und mache dir Notizen dazu: welche Nadelstärke du verwendet hast, ob du Anpassungen vorgenommen hast, wie sich das Garn waschen ließ. Dieses kleine Strick-Tagebuch ist Gold wert, wenn du Jahre später eine kleine Reparatur durchführen musst oder einfach nur wissen willst, welches Garn du für dein absolutes Lieblingsstück verwendet hast.


