Porzellan bemalen für die Ewigkeit: Dein Guide vom Hobby-Stift zum echten Unikat
Langweiliges Porzellangeschirr? Zeit, es in ein Kunstwerk zu verwandeln! Entdecken Sie die Freude am Porzellanmalen und lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf!
Die Farbe ist die Tastatur, die Augen sind die Klaviatur, das Herz ist die Melodie. So könnte ein Porzellanmaler über seine Werke sprechen. Denn während Sie mit jedem Pinselstrich Ihr Geschirr verzaubern, entfalten sich die Farben in einem Tanz der Kreativität. Wer hätte gedacht, dass ein einfaches Stück Porzellan zu Ihrem persönlichen Meisterwerk werden kann? Tauchen Sie ein in die Welt des Porzellanmalens und entdecken Sie das Glück, das in jeder Tasse und jedem Teller steckt!
Ich stehe oft in meiner Werkstatt, umgeben von weißen Tassen, Tellern und Vasen, und fast immer geht es um die gleiche, große Verwirrung. Viele kommen zu mir und wollen über Porzellanmalerei reden, meinen aber eigentlich die bunten Stifte aus dem Bastelladen. Und versteh mich nicht falsch: Das ist ein wundervolles Hobby! Aber mit dem, was wir im traditionellen Handwerk tun, hat es, ehrlich gesagt, nicht so viel zu tun.
Inhaltsverzeichnis
- Hobby vs. Handwerk: Warum dein Backofen kein Brennofen ist
- Dein Start: Zwei Einkaufslisten für jedes Budget
- Die Vorbereitung: 90 % der Arbeit für ein perfektes Ergebnis
- Die Technik: Vom Stiftstrich zur angerührten Farbe
- Der Brand: Der magische Moment der Wahrheit
- Aus meiner Werkstatt: Häufige Pannen und wie du sie vermeidest
- Abschließende Gedanken & deine erste Herausforderung
- Bildergalerie
Ich will hier niemandem den Spaß verderben, ganz im Gegenteil. Ich möchte für Klarheit sorgen. Denn nur, wenn du die Unterschiede wirklich kennst, findest du den richtigen Weg für dich und erzielst Ergebnisse, die dich am Ende wirklich glücklich machen und vor allem: halten.
Hobby vs. Handwerk: Warum dein Backofen kein Brennofen ist
Der springende Punkt, der alles entscheidet, ist die Temperatur. Hier trennt sich ein hübsch verziertes Deko-Objekt von einem langlebigen Gebrauchsgegenstand, den du jeden Tag nutzen kannst.
Die Welt der Hobby-Stifte (Backofen-Methode)
Im Bastel- oder Künstlerbedarf findest du eine riesige Auswahl an Porzellanstiften und kleinen Farbtöpfchen, zum Beispiel von bekannten Marken wie Edding, Kreul oder Marabu. Die sind super für den Einstieg. Die Farbe haftet mit einem Bindemittel auf der glatten Glasur. Du malst dein Motiv, lässt es trocknen und „brennst“ es dann im heimischen Backofen bei etwa 160 °C bis 180 °C. Man sollte es aber eher „Backen“ nennen.

Ganz ehrlich? Die Farbe liegt hier nur auf der Glasur, sie verschmilzt nicht damit. Viele Hersteller werben zwar mit „spülmaschinenfest“, aber aus meiner Erfahrung kann ich sagen: Sei da vorsichtig. Nach einigen Spülgängen, vor allem bei heißen Programmen, verblassen die Farben oder lösen sich sogar ab. Ein scharfes Messer ist der sichere Tod für so ein Motiv. Für eine Zierdose super, für deine Lieblingstasse, die täglich im Einsatz ist? Eher nicht.
Achtung, Sicherheit! Achte unbedingt auf den Hinweis „lebensmittelecht“. Nicht jede Farbe darf mit dem Mund oder Essen in Kontakt kommen. Lass bei Tassen also am besten den Trinkrand frei.
Die Welt des Handwerks (Hochtemperatur-Brand)
In der professionellen Aufglasurmalerei mischen wir unsere Farben selbst an. Wir nutzen reine Farbpigmente – meist Metalloxide in Pulverform – und verrühren sie mit einem speziellen Malmedium aus verschiedenen Ölen zu einer Paste. Und dann kommt der entscheidende Schritt: der Brand im professionellen Muffelofen bei Temperaturen zwischen 780 °C und 850 °C.

Bei dieser enormen Hitze wird die Glasur des Porzellans weich und die Farbpigmente sinken tief in sie ein. Beim Abkühlen schließt sich die Glasur wieder und schließt die Farbe quasi für immer ein. Das Ergebnis ist absolut kratzfest, spülmaschinenfest, lebensmittelecht und brillant. Das ist die Qualität, die du von traditionellen Manufakturen kennst.
Dein Start: Zwei Einkaufslisten für jedes Budget
Gute Arbeit fängt mit gutem Material an. Hier mal zwei ganz konkrete Optionen für dich:
Option 1: Dein erstes Hobby-Projekt (Budget: ca. 30 €)
- Farben: Ein Set Porzellanstifte von einer guten Marke. Rechne hier mit 15 € bis 25 €.
- Porzellan: Zwei schlichte, weiße Hartporzellantassen. Achte auf eine spiegelglatte Oberfläche ohne Pickel oder Dellen. Gibt’s oft schon für 5 € pro Stück im Haushaltswarenladen.
- Reinigung: Brennspiritus. Eine kleine Flasche aus der Drogerie kostet um die 3 € und ist das A und O für saubere Ergebnisse.
Option 2: Dein erster Profi-Versuch (Budget: ca. 50 € + Brennkosten)
Das hier ist für dich, wenn du sagst: „Ich will es gleich richtig machen!“ Du malst zu Hause und lässt dein Werk dann extern brennen.

- Farbe: Ein Döschen schwarze Aufglasurfarbe (Pigmentpulver). Kostet um die 15 €, aber du kommst damit ewig aus.
- Malmittel: Ein kleines Fläschchen Anmischöl (z.B. Dicköl). Kostet ca. 10 €.
- Pinsel: Ein feiner Pinsel, z.B. ein sogenannter „Schlepper“ in Größe 0 für feine Linien. Guter Einstieg für ca. 10 €.
- Palette: Eine alte, weiße Fliese oder eine kleine Glasplatte. Kostet nichts!
- Porzellan: Zwei hochwertige „Weißware“-Teller vom Keramikfachhandel (z.B. online bei Bösner oder Keramik-Kraft). Oft nicht teurer, aber von geprüfter Qualität für den Hochbrand. Plane hier mal 15 € ein.
- Brennservice: Suche online nach „Brennservice Keramik [deine Stadt]“ oder „Töpferwerkstatt mit Brennofen“. Rechne mit Kosten von 5 € bis 15 € pro Stück, je nach Größe und Ofenladung.
Die Vorbereitung: 90 % der Arbeit für ein perfektes Ergebnis
Ein junger Azubi fragte mich mal, was das Geheimnis sauberer Malerei sei. Meine Antwort: „Das, was du tust, bevor du überhaupt den Pinsel anfasst.“
Das Wichtigste ist die Reinigung, denn jeder einzelne Fingerabdruck ist dein Feind. Auf dem Fettfilm perlt die Farbe ab und hinterlässt nach dem Brand einen hässlichen Fleck. Dieser Prozess gilt für beide Methoden!

- Zuerst das Porzellan mit Spülmittel und heißem Wasser gründlich waschen.
- Sehr gut mit klarem Wasser abspülen, damit keine Spülmittelreste bleiben.
- Vollständig trocknen lassen.
- Kurz vor dem Bemalen das ganze Stück mit einem fusselfreien Tuch und Brennspiritus abreiben. Der Alkohol löst jedes Fett und verdunstet rückstandslos.
- Ab jetzt das Porzellan nur noch am Rand oder mit einem Tuch anfassen!
Die Technik: Vom Stiftstrich zur angerührten Farbe
Jetzt wird’s kreativ! Beim Umgang mit den Hobby-Stiften gilt: Immer gut schütteln und die Spitze erst auf einem Schmierpapier anpumpen, bis die Farbe satt fließt. Korrekturen machst du am besten sofort mit einem feuchten Wattestäbchen.
Für die, die den Profi-Weg gehen: Das Anmischen der Farbe ist ein kleiner, fast meditativer Akt. Gib eine Messerspitze des Farbpulvers auf deine Fliese, drücke eine kleine Kuhle hinein und gib dann Tropfen für Tropfen das Öl dazu. Verrühre alles mit einem Palettmesser, bis es die Konsistenz von cremigem Joghurt hat – nicht zu flüssig, nicht zu fest. Das braucht ein bisschen Gefühl, aber das kriegst du schnell raus.

Übrigens, ein kleiner Profi-Trick für weiche Verläufe ist die Tupftechnik. Farbe auftragen und dann mit einem Stück Seide oder sogar der Fingerkuppe sanft verteilen. Das erzeugt wunderbar weiche Flächen.
Der Brand: Der magische Moment der Wahrheit
Der Brand ist der spannendste und nervenaufreibendste Teil. Hier entscheidet sich alles.
Beim Haushaltsbackofen gilt: Halte dich exakt an die Anleitung des Farbherstellers! Generell gilt immer: Das Porzellan in den kalten Ofen stellen, dann erst die Temperatur einstellen und es nach der Backzeit im geschlossenen Ofen vollständig abkühlen lassen. Mach die Tür nicht neugierig zu früh auf! Ein plötzlicher Temperaturschock kann dein Werk zerspringen lassen.
Beim professionellen Muffelbrand erlebst du die wahre Magie. Vor dem Brand sind viele Farben total unscheinbar. Kobalt für Blau ist oft ein mattes, langweiliges Grau. Man braucht Vertrauen. Aber wenn sich dann nach dem Abkühlen die Ofentür öffnet und dich dieses unfassbar tiefe, leuchtende Blau anschreit… das ist der Moment, für den man das alles macht. Diese Verwandlung ist mit Hobby-Farben einfach nicht zu erreichen.

Aber es kann auch schiefgehen. Ich erinnere mich noch gut an eine aufwendige Vase, in der fast 20 Stunden Arbeit steckten. Ich war zu ungeduldig beim Abkühlen… ein leises Knack durch die Werkstatt und das war’s. Das lehrt einen wirklich Demut.
Aus meiner Werkstatt: Häufige Pannen und wie du sie vermeidest
- Problem: Die Farbe perlt ab oder wird fleckig.
Ursache: Fast immer war die Oberfläche nicht 100 % fettfrei.
Lösung: Leider keine Reparatur möglich. Beim nächsten Mal noch gründlicher mit Spiritus reinigen! - Problem: Feine Haarrisse im Porzellan nach dem Brand.
Ursache: Thermoschock. Zu schnelles Abkühlen ist der häufigste Grund.
Lösung: Geduld! Lass den Ofen immer komplett abkühlen. Manchmal hat das Porzellan aber auch schon einen unsichtbaren Vorschaden. - Problem: Die Farben sehen ganz anders aus als gedacht.
Ursache: Das ist normal! Viele Pigmente verändern sich im Feuer.
Lösung: Mach dir eine Farbprobe! Nimm eine alte Fliese, male kleine Kleckse all deiner Farben darauf, beschrifte sie und lass sie mitbrennen. So hast du deine persönliche, verlässliche Farbkarte.


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Abschließende Gedanken & deine erste Herausforderung
Porzellanmalerei ist ein faszinierendes Feld, das Kunst und Handwerk verbindet. Fang ruhig mit den Hobby-Stiften an, um ein Gefühl dafür zu bekommen. Gestalte eine Dose oder einen Zierteller.
Wenn du aber merkst, dass dich die Leidenschaft gepackt hat, trau dich! Investiere in ein, zwei gute Pigmente und einen feinen Pinsel und nutze einen Brennservice. Diese Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen. Es gibt kaum etwas Schöneres, als den Morgenkaffee aus einer Tasse zu trinken, die man selbst gestaltet hat – mit dem Wissen, dass sie ein Leben lang halten wird.
Dein Auftrag für heute, wenn du dich traust: Nimm eine alte Tasse, die du nicht mehr magst. Reinige sie gründlich mit Spiritus und male mit einem Hobby-Stift einfach nur ein paar Punkte drauf. Mehr nicht. Brenn sie nach Anleitung. Nur um den Prozess einmal zu fühlen. Das ist dein erster, kleiner Schritt!
Bildergalerie


Bevor der erste Pinselstrich überhaupt daran denkt, das Porzellan zu berühren, ist die Vorbereitung entscheidend. Reinigen Sie jedes Stück gründlich mit Spülmittel und heißem Wasser, um jegliches Fett oder Produktionsrückstände zu entfernen. Anschließend mit einem sauberen Tuch trockenreiben und idealerweise mit Reinigungsalkohol oder Glasreiniger abwischen. Jede noch so kleine Fettschicht, selbst von Fingerabdrücken, kann die Haftung der Farbe massiv beeinträchtigen.

- Punkt, Punkt, Komma, Strich: Einfache Punkte in verschiedenen Größen und Farben wirken modern und verspielt.
- Geometrische Klarheit: Mit feinem Maler-Klebeband lassen sich exakte Linien, Dreiecke oder Karos abkleben.
- Freihand-Botanik: Zarte Blätter, Zweige oder Pusteblumen benötigen keine perfekte Linienführung und verzeihen kleine Wackler.
Das Geheimnis? Beginnen Sie mit einfachen Mustern, die keine millimetergenaue Präzision erfordern, um ein Gefühl für Stift und Oberfläche zu bekommen.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)

Der größte Feind Ihrer Kreativität: Fett und Staub. Ein unsichtbarer Fingerabdruck kann dazu führen, dass die Farbe beim Einbrennen abplatzt. Fassen Sie die zu bemalenden Flächen nach der Reinigung nicht mehr mit bloßen Händen an.

Hilfe, ich habe mich vermalt! Kann ich das korrigieren?
Ja, und zwar ganz einfach, solange die Farbe noch nicht eingebrannt ist. Ein Wattestäbchen, getränkt in etwas Wasser oder Fensterreiniger, ist Ihr bester Freund. Damit lassen sich kleine Patzer präzise entfernen. Bei größeren Fehlern einfach das ganze Stück abwaschen und von vorne beginnen. Kein Stress, es ist erst permanent, wenn es aus dem Ofen kommt!

Selbst bei als „spülmaschinenfest“ deklarierten Hobby-Farben liegt die Haltbarkeit oft nur bei etwa 50 bis 150 Spülgängen im Schongang, bevor erste Abnutzungen sichtbar werden.
Das bedeutet, für den täglichen Kaffeebecher ist Handwäsche immer die bessere Wahl, um Ihr Kunstwerk so lange wie möglich zu erhalten. Vermeiden Sie kratzige Schwämme und aggressive Reiniger, die die aufgetragene Farbschicht angreifen können.


Feine Linien vs. Pinselstrich:
Der Fineliner-Stift: Marken wie der Edding 4200 Porzellanpinselstift mit seiner feinen Spitze (1-2 mm) sind ideal für Schriftzüge, detaillierte Zeichnungen und klare Konturen.
Der Pinsel-Stift: Der Kreul Hobby Line Porcelain Painter mit seiner flexiblen Pinselspitze eignet sich perfekt für flächiges Ausmalen und schwungvolle, kalligrafische Linien mit variabler Strichstärke.
Für ein dynamisches Design lohnt es sich oft, beide Stiftarten zu kombinieren.

Achten Sie auf das Kleingedruckte! Nicht alle Porzellanfarben sind für den Kontakt mit Lebensmitteln zugelassen. Suchen Sie explizit nach dem Hinweis „lebensmittelecht“ oder „speichelecht“. Als Faustregel gilt: Bemalen Sie bei Tassen niemals den inneren Bereich oder den oberen Trinkrand und bei Tellern nur den äußeren Rand, wenn Sie unsicher sind. Sicher ist sicher.

- Perfekt gerade Kanten
- Exakte geometrische Muster
- Ein sauberer, unbemalter Trinkrand
Das Geheimnis dahinter? Simples Maler-Kreppband! Kleben Sie die Bereiche ab, die frei bleiben sollen, bemalen Sie den Rest und ziehen Sie das Klebeband vorsichtig ab, bevor die Farbe vollständig getrocknet ist. So verhindern Sie, dass die Farbkanten beim Abziehen einreißen.


Ein aktueller Trend, der wie gemacht für Porzellan ist: Line-Art. Abstrakte Gesichter, Silhouetten oder Tiere, die aus einer einzigen, durchgehenden Linie gezeichnet werden. Der minimalistische Stil wirkt auf weißem Porzellan besonders edel und modern. Inspiration dafür finden Sie zuhauf auf Plattformen wie Pinterest oder Instagram unter dem Stichwort #lineart.

Lust auf ein schnelles, nützliches Projekt?
Gestalten Sie doch ein Set individueller Kräuterschilder für Ihre Töpfe! Kleine, günstige Porzellan-Anhänger oder sogar alte Löffel eignen sich perfekt dafür. Einfach den Namen des Krauts (Rosmarin, Thymian, Basilikum…) in schöner Schrift darauf schreiben, vielleicht eine kleine passende Zeichnung dazu, einbrennen und fertig ist der stilvolle und praktische Hingucker für Küche oder Balkon.

Wussten Sie schon? Das berühmte Meissener Zwiebelmuster ist eigentlich gar keine Zwiebel. Es stellt eine Mischung aus stilisierten Pfirsichen und Granatäpfeln dar, die von europäischen Malern missverstanden wurde, als sie chinesische Vorbilder kopierten.


Unverzichtbarer Zwischenschritt: Die Trocknungszeit vor dem Brennen. Auch wenn sich die Farbe schon nach kurzer Zeit trocken anfühlt, halten Sie sich exakt an die Herstellerangaben (meist zwischen 4 und 24 Stunden). In dieser Phase verdunsten Lösungsmittel und die Farbe verbindet sich optimal mit der Oberfläche. Wer hier ungeduldig ist, riskiert Blasenbildung oder Risse im Motiv während des Einbrennens.

Sie müssen nicht in teurem Markenporzellan investieren, um loszulegen. Ganz im Gegenteil!
- Besuchen Sie den nächsten Flohmarkt oder ein Sozialkaufhaus. Dort finden Sie oft einzelne weiße Teller, Tassen oder Schalen für wenige Cent.
- Auch in den Haushaltsabteilungen von großen Kaufhäusern oder bei Einrichtungsgiganten wie IKEA gibt es günstige Basisserien (z.B. „OFTAST“), die sich hervorragend als Leinwand eignen.


Kann ich jedes Porzellan bemalen?
Ja, grundsätzlich schon. Jede glasierte, hitzebeständige Keramik, jedes Glas oder Porzellan eignet sich für die Hobby-Methode. Die glatte, nicht-poröse Oberfläche ist ideal, damit der Stift gut gleitet. Besonders einfach für den Anfang sind flache Oberflächen wie Untertassen oder die Außenseite von geraden Bechern. Vermeiden Sie stark strukturierte oder gewölbte Stücke, bis Sie ein sicheres Händchen entwickelt haben.

Wenn Ihnen die Linien von Stiften zu starr sind, entdecken Sie die Welt der flüssigen Porzellanfarben im Töpfchen, z.B. von Marabu oder Kreul. Mit einem feinen Pinsel aufgetragen, ermöglichen sie weiche Übergänge, einen malerischen Stil und das Mischen eigener Farbnuancen direkt auf dem Teller. Perfekt, um zarte Aquarelleffekte oder einen unperfekten, handgemachten Look im Wabi-Sabi-Stil zu erzielen.

Gold & Silber für den Glamour-Faktor: Für edle Akzente gibt es spezielle Metallic-Stifte, die einen brillanten Glanz erzeugen. Marken wie „Kreul Glamour“ in Gold, Silber oder Kupfer sind dafür eine beliebte Wahl. Setzen Sie damit nur kleine Highlights – ein feiner Rand, goldene Punkte oder ein kleiner Schriftzug wirken oft luxuriöser als eine große, flächige Bemalung.


Laut einer Umfrage von 2021 empfinden über 85 % der Beschenkten ein selbstgemachtes Geschenk als wertvoller und persönlicher als ein gekauftes.
Eine bemalte Tasse ist mehr als nur ein Gefäß. Sie ist eine Erinnerung, eine Geste und ein Unikat, das beim morgendlichen Kaffee ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Diese emotionale Komponente macht den wahren Wert Ihrer Arbeit aus.

Um einen zarten Aquarelleffekt zu erzielen, können Sie mit speziellen Porzellanfarben arbeiten, die sich mit Wasser verdünnen lassen. Alternativ können Sie mit den Stiften auf eine kleine Fliese malen, die Farbe mit einem in Wasser getauchten Pinsel aufnehmen und dann auf das Porzellan tupfen. So entstehen weiche, fließende Farbübergänge, die an ein echtes Aquarell erinnern. Experimentieren Sie mit der Wassermenge für unterschiedliche Intensitäten.

Upcycling mit Stil: Geben Sie altem, langweiligem oder ungeliebtem weißen Geschirr eine zweite Chance! Das Bemalen ist eine wunderbare und nachhaltige Möglichkeit, ausrangierte Stücke in moderne Designobjekte zu verwandeln. So schaffen Sie nicht nur individuelle Kunstwerke, sondern schonen auch Ressourcen und den Geldbeutel.


Wie kombiniere ich Farben harmonisch?
Ein einfacher Trick für ein stimmiges Gesamtbild: Beschränken Sie sich auf eine Farbfamilie. Wählen Sie zum Beispiel verschiedene Blautöne – von Hellblau über Türkis bis zu Nachtblau. Oder setzen Sie auf einen starken Kontrast, wie das klassische Schwarz auf Weiß, ergänzt durch eine einzige, leuchtende Akzentfarbe wie Gelb oder Rot. Weniger ist hier oft mehr.

Lassen Sie sich nicht von der Idee eines perfekten Motivs blockieren. Die schönsten Designs entstehen oft aus dem Spiel mit dem Material. Nutzen Sie doch mal Alltagsgegenstände als Stempel: Der Boden eines Korkens macht perfekte Punkte, ein Stück Luftpolsterfolie erzeugt ein spannendes Wabenmuster. Erlauben Sie sich, zu experimentieren – das Ergebnis wird einzigartig sein.

Achtung, Ofen-Falle: Stellen Sie Ihr bemaltes Porzellan immer in den kalten Backofen, lassen Sie es mit dem Ofen langsam auf die gewünschte Temperatur (meist ca. 160°C) aufheizen und nach Ablauf der Zeit auch im geschlossenen Ofen wieder abkühlen. Ein abrupter Temperaturwechsel – der sogenannte Thermoschock – kann selbst bei robustem Porzellan zu Rissen führen.


In der professionellen Porzellanmalerei können für eine einzige Tasse mit komplexem Muster bis zu fünf separate Brände bei unterschiedlichen Temperaturen nötig sein, da jede Farbgruppe (z.B. Rot- und Goldtöne) eine andere optimale Brenntemperatur hat.
Das rückt die Ein-Brand-Methode für den Hausgebrauch in die richtige Perspektive: Sie ist eine fantastische Vereinfachung, die dieses traditionsreiche Handwerk für jeden zugänglich macht.

Denken Sie über den Tellerrand hinaus! Porzellanmalstifte haften nicht nur auf Geschirr. Bemalen Sie doch mal:
- Fliesen als individuelle Untersetzer
- Eine alte Keramikvase
- Die Knäufe einer Kommode
- Einen Seifenspender aus Keramik für das Badezimmer
So schaffen Sie ein einheitliches Design, das sich durch Ihre ganze Wohnung zieht.
Matt-Look vs. Hochglanz: Die meisten Porzellan-Hobbyfarben trocknen zu einem glänzenden Finish, das der originalen Glasur ähnelt. Es gibt aber auch spezielle Stifte und Farben, die ein mattes, fast kreideartiges Finish erzeugen (z.B. die „Chalky“-Serien einiger Hersteller). Diese eignen sich hervorragend für den angesagten Scandi-Look oder um einen „Tafellook“ zu kreieren, der dann aber nicht wieder abwischbar ist.


