Schultüte basteln wie ein Profi: Mein kompletter Werkstatt-Leitfaden
Eine Schultüte ist mehr als nur ein Geschenk – sie ist der erste Schritt ins Abenteuer Schule! Entdecken Sie, wie Sie diese Tradition kreativ umsetzen.
Stellen Sie sich vor, eine riesige, bunte Tüte steht vor Ihnen, gefüllt mit Träumen, Süßigkeiten und unzähligen Möglichkeiten. In der Luft liegt die Aufregung des ersten Schultages. Warum sollten wir dieses unvergessliche Erlebnis nicht mit einer individuellen Schultüte feiern, die so einzigartig ist wie Ihr kleines Schulkind? Hier erfahren Sie, wie Sie mit etwas Kreativität ein ganz persönliches Geschenk zaubern können, das den Übergang zur Schule zu einem magischen Moment macht.
Mehr als nur Pappe und Süßkram: Warum eine selbstgebaute Schultüte unbezahlbar ist
Jedes Jahr im Spätsommer ändert sich der Geruch in meiner Werkstatt. Neben Holzstaub und Leim riecht es dann plötzlich nach frischem Karton und Bastelkleber. Das ist für mich das sichere Zeichen: Die Einschulungen stehen vor der Tür! In all den Jahren, in denen ich hier werkle, habe ich schon so einiges gebaut. Aber eine Schultüte, ganz ehrlich, das ist immer noch etwas Besonderes.
Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur Pappe und Süßkram: Warum eine selbstgebaute Schultüte unbezahlbar ist
- Das Fundament: Deine Einkaufsliste für eine bombenfeste Tüte
- Schritt für Schritt zum perfekten Kegel: So geht’s wirklich
- Was oft schiefgeht (und wie du es rettest)
- Der Abschluss oben: Filz statt Frust-Krepp
- Die Kür: Dekorieren mit Plan und Herz
- Die Füllung: Die Kunst des richtigen Packens
- Der letzte Check: So überlebt die Tüte jeden Sturm
- Ein ehrliches Wort zum Schluss
- Bildergalerie
Ich denke da an die Tüten für meine eigenen Kinder und später für die Enkel. Jede einzelne war ein Unikat, ein richtiges Herzensprojekt. Denn mal ehrlich: Eine Schultüte ist kein Wegwerfartikel. Sie ist das große, leuchtende Symbol für einen komplett neuen Lebensabschnitt. Sie muss stabil sein, um die ganze Aufregung (und das Gewicht der kleinen Schätze!) zu tragen. Und sie muss von Herzen kommen, damit die Kinderaugen wirklich strahlen.
In diesem Leitfaden packe ich mal mein ganzes Werkstattwissen aus. Ich zeig dir, wie du eine Schultüte baust, die nicht nur fantastisch aussieht, sondern auch grundsolide ist. Eine, die den großen Tag ohne Probleme übersteht.

Das Fundament: Deine Einkaufsliste für eine bombenfeste Tüte
Alles steht und fällt mit dem richtigen Material. Wer hier am falschen Ende spart, riskiert am großen Tag eine geknickte Tüte und vielleicht sogar ein paar Tränen. Das wollen wir auf keinen Fall! Also, hier ist, was du wirklich brauchst – und wo du es bekommst.
- Der Rohling-Karton: Das ist das A und O. Vergiss dünnes Tonpapier. Du brauchst stabilen Tonkarton oder Fotokarton mit mindestens 300 g/m². Für eine klassische 70 cm hohe Tüte brauchst du einen großen Bogen, idealerweise im Format 70 x 100 cm (B1), den du im gut sortierten Bastelladen oder online findest. Ein DIN A1-Bogen (ca. 59 x 84 cm) geht auch, wird aber etwas knapper. Kostenpunkt: ca. 3-5 Euro.
- Für den Verschluss oben: Krepppapier ist der Klassiker, aber es reißt schnell und färbt bei Regen ab. Ich schwöre auf Filz (ca. 1-2 mm dick) oder einen schönen Baumwollstoff, der vielleicht sogar zum Schulranzen passt. Du brauchst einen Streifen von etwa 150 cm x 30 cm. Rechne mal mit 8-15 Euro.
- Der richtige Kleber: Ein einfacher Klebestift wird dich hier im Stich lassen. Du brauchst schweres Geschütz. Meine Empfehlung ist eine Kombination: eine Heißklebepistole (ein Muss!), starkes doppelseitiges Klebeband und eine Flasche guter Holz-Expressleim aus dem Baumarkt. Das Kleber-Set-up kostet dich vielleicht 15-20 Euro, aber das ist es absolut wert.
- Dekoration: Hier sind deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mein Favorit für tolle 3D-Effekte ist Moosgummi in verschiedenen Farben und Stärken. Dazu vielleicht noch ein paar Holzbuchstaben für den Namen, Sticker oder was auch immer zum Motto passt. Plane hierfür mal 10-20 Euro ein.
- Werkzeug: Ein langes Metall-Lineal (mind. 50 cm), ein scharfes Cuttermesser mit frischer Klinge, ein Bleistift und eine simple Schnur. Das hast du vielleicht schon zu Hause.
Zusammengefasst landest du also bei Materialkosten zwischen 30 und 60 Euro für eine wirklich hochwertige, individuelle Tüte. Das ist gut investiertes Geld, versprochen.

Schritt für Schritt zum perfekten Kegel: So geht’s wirklich
Ein sauberer, stabiler Rohling ist die halbe Miete. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht, wenn man weiß, wie. Lass uns das mal Schritt für Schritt durchgehen.
- Der Radius-Trick – ganz ohne Frust: Leg deinen großen Kartonbogen (70×100 cm) vor dich hin. Binde die Schnur an den Bleistift. Um eine ca. 70 cm hohe Tüte zu bekommen, brauchst du eine Schnurlänge von etwa 70 cm. Halte das Schnurende fest in einer Ecke des Bogens und ziehe mit gespannter Schnur einen großen Viertelkreis von einer Kante zur anderen. Das ist die Zirkel-Methode für Arme – und sie ist super präzise!
- Sauber schneiden: Jetzt kommt das Cuttermesser zum Einsatz. Schneide entlang der Bleistiftlinie. Bitte, bitte, nimm ein scharfes Messer und kein Schere. Eine Schere quetscht die Kanten, ein Cutter schneidet sie sauber. Achtung: Immer vom Körper wegschneiden und eine Schneidematte unterlegen! Das ist eine Aufgabe für Erwachsene.
- Die geheime Vorbereitung: Bevor du rollst, kommt ein wichtiger Trick. Klebe entlang einer der geraden Kanten, die später die Naht bilden, von außen (!) das doppelseitige Klebeband auf. Das hilft dir gleich, die Form zu fixieren.
- Rollen mit Gefühl: Das ist der Moment der Wahrheit. Um hässliche Knicke zu vermeiden, musst du dem Karton seinen Willen brechen. Zieh den ganzen Viertelkreis mehrmals sanft über eine Tischkante. Du wirst merken, wie er nachgibt und sich leichter biegen lässt. Erst dann rollst du ihn zu einem Kegel. Starte an der Kante ohne Klebeband und achte darauf, dass die Spitze schön eng und spitz wird.
- Der Meister-Tipp für die Spitze: Eine eingedrückte Spitze ist der Klassiker unter den Pannen. Mein Trick: Bevor du alles final verklebst, gib einen dicken Klecks Heißkleber in die innerste Spitze und lass ihn aushärten. Das schafft eine ultrastabile Verstärkung von innen. Problem gelöst!
- Das bombenfeste Verkleben: Passt die Form? Super. Zieh die Schutzfolie vom Klebeband ab und drück die Naht fest zusammen. Das ist deine Sofort-Fixierung. Für die endgültige Stabilität trägst du jetzt von innen entlang der gesamten Naht eine dünne Wurst Holzleim auf und verstreichst sie mit einem Reststück Pappe. Dann mit Büchern beschweren und am besten über Nacht trocknen lassen.

Was oft schiefgeht (und wie du es rettest)
Aus meiner Erfahrung gibt es ein paar typische Stolpersteine. Aber keine Sorge, für alles gibt es eine Lösung.
- Problem: „Mein Kegel ist total unförmig und eierig!“
Das liegt fast immer an der Faserlaufrichtung des Papiers. Kleiner Test zum Ausprobieren: Nimm ein normales Blatt Druckerpapier. Versuch es mal längs und mal quer zu biegen. Du spürst den Unterschied, oder? In eine Richtung geht es viel leichter. Das ist die Faserlaufrichtung. Deinen Kegel rollst du immer entlang dieser leichten Biegerichtung! - Problem: „Der Kleber hält einfach nicht!“
Das passiert, wenn man nur einen Klebestift oder billigen Bastelkleber nimmt. Die Spannung im gerollten Karton ist zu stark. Die Kombi aus starkem doppelseitigem Klebeband zum Fixieren und Holzleim für die dauerhafte chemische Verbindung der Fasern ist unschlagbar. Lass dem Holzleim Zeit zum Trocknen! Übrigens, für Eilige: Extra starkes Teppichklebeband hält auch sofort, aber Achtung, da gibt’s kein Korrigieren mehr. - Problem: „Meine Dekoration fällt ab.“
Für alles, was Gewicht hat (Moosgummi-Applikationen, Holzbuchstaben), ist die Heißklebepistole dein bester Freund. Bastelkleber ist hier oft zu schwach.

Der Abschluss oben: Filz statt Frust-Krepp
Der obere Abschluss, die Manschette, muss einiges aushalten. Deshalb rate ich von Krepppapier ab. Nimm lieber Filz oder einen festen Stoff. Das sieht nicht nur hochwertiger aus, es ist auch viel robuster.
Schneide einen Streifen, der etwa doppelt so lang ist wie der Umfang deiner Tütenöffnung und ca. 30 cm hoch. Diesen klebst du jetzt von innen an den oberen Rand. Am besten geht das Stück für Stück mit der Heißklebepistole. Leg den Stoff dabei immer in kleine Falten. Fachleute nennen das „Raffen“. Dadurch entsteht später ein schönes, volles Volumen, wenn du die Tüte zubindest.
Die Kür: Dekorieren mit Plan und Herz
Jetzt kommt der schönste Teil! Bevor du aber wild drauf los klebst, mach eine kleine Skizze. Was ist das Lieblingsthema deines Kindes? Dinos, Einhörner, Fußball, das Weltall? Ein super Anhaltspunkt ist immer das Design des Schulranzens – das sorgt für ein harmonisches Gesamtbild.

Für einen echten Wow-Effekt liebe ich Moosgummi-Applikationen. Du kannst Motive in mehreren Schichten aufkleben, um Tiefe zu erzeugen. Ein Dino-Kopf wirkt viel lebendiger, wenn das Auge und die Zähne extra aufgeklebt sind. Der Name des Kindes ist natürlich Pflicht! Ob aus Holzbuchstaben (gibt’s in jedem Bastelladen oder online, z.B. bei VBS Hobby), aus Moosgummi oder sauber mit einem Lackstift aufgemalt – das macht die Tüte erst richtig persönlich.
Übrigens, ein ehemaliger Lehrling von mir hat mal eine Raketen-Schultüte gebaut. Er hat leere Küchenpapierrollen mit Alufolie umwickelt und als Düsen unten angebracht. Mit einer batteriebetriebenen LED-Lichterkette haben wir die Düsen dann zum Leuchten gebracht. Du siehst: Mit etwas Fantasie ist fast alles möglich!
Die Füllung: Die Kunst des richtigen Packens
Eine prall gefüllte Tüte ist super, aber ein Erstklässler muss sie auch tragen können. Eine goldene Regel aus der Werkstatt: Das Gesamtgewicht sollte maximal 2 Kilogramm betragen.
Und so packst du schlau:

- Spitze polstern: Die untersten 10-15 cm füllst du mit etwas Weichem. Ein kleines Kuscheltier, ein Paar lustige Socken oder einfach etwas Füllwatte. Das schützt die empfindliche Spitze von innen.
- Schweres nach unten: Eine Trinkflasche, kleine Bücher oder die Brotdose gehören in den unteren, breiten Teil. Das sorgt für einen tiefen Schwerpunkt und die Tüte kippelt nicht so leicht.
- Lücken füllen: Jetzt kommen die Süßigkeiten und Kleinigkeiten wie Stifte, ein Springseil oder Radiergummis. Kleiner Tipp: Eine Tüte Popcorn (das in der Tüte, nicht lose!) ist superleicht und füllt Hohlräume perfekt, damit nichts herumkullert. Auch Seidenpapier ist dafür ideal.
- Leicht abschließen: Ganz oben, bevor du die Manschette zubindest, sollten nur noch ganz leichte Sachen liegen.
Der letzte Check: So überlebt die Tüte jeden Sturm
Nichts ist ärgerlicher als eine Panne am großen Tag. Gerade bei unserem norddeutschen Wetter ist ein kleiner Regenschutz Gold wert. Vergiss den unschönen Müllsack! Besser ist es, die fertig dekorierte Tüte mit seidenmattem Klarlack-Spray aus dem Baumarkt zu versiegeln. Sprüh sie im Freien aus ca. 30 cm Entfernung dünn ein. Zwei dünne Schichten sind besser als eine dicke. Das macht sie wasserabweisend und schützt die Farben.


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust
Prüfe vor dem Befüllen nochmal alle Klebestellen. Sitzt alles fest? Und nimm zum Zubinden ein breites, reißfestes Geschenk- oder Satinband. Das sieht nicht nur gut aus, sondern hält auch sicher.
Ein ehrliches Wort zum Schluss
Unterschätze den Aufwand nicht. Für eine wirklich schöne und stabile Schultüte, so wie hier beschrieben, solltest du locker 5 bis 10 Stunden reine Arbeitszeit einplanen. Das ist ein echtes Wochenende-Projekt.
Die Entscheidung, ob du kaufst oder selber baust, ist also keine reine Geldfrage. Es ist eine Frage der Zeit, des Geschicks und der Lust auf dieses Abenteuer. Mein Rat? Wenn du es machst, dann mach es mit Freude. Beziehe dein Kind mit ein, lasst es Farben aussuchen und Motive mitgestalten. Die gemeinsame Zeit und das Erschaffen von etwas Einzigartigem – das ist das eigentliche Geschenk. Und glaub mir, der stolze Blick deines Kindes, wenn es diese selbstgebaute Schultüte trägt, den kann man mit keinem Geld der Welt kaufen.

Bildergalerie


- Eine zweite Spitze aus Pappe anfertigen, die genau in die Hauptspitze passt, und sie innen festkleben.
- Die Spitze von außen mit mehreren Lagen Klebeband (z.B. Panzertape) umwickeln, bevor die Deko darüber kommt.
- Einen kleinen Holz- oder Plastikkegel (aus dem Bastelbedarf) in die Spitze kleben.
Das Geheimnis der Profis? Die verstärkte Spitze! Sie ist das Fundament und verhindert, dass die Tüte bei einem Stoß oder beim Abstellen einknickt.


Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Das Motiv ist klar, aber wie wird es dreidimensional?
Ein flaches Motiv wirkt gut, aber ein 3D-Effekt macht die Schultüte zum echten Hingucker. Statt einen Dinosaurier nur aufzumalen, können Sie Elemente aus Moosgummi ausschneiden und mit kleinen Abstandshaltern aus Schaumstoff aufkleben. Wackelaugen, Pompoms als Nase oder aufgesetzte Filz-Applikationen verleihen jedem Charakter sofort Leben. Marken wie Folia oder Creativ Company bieten hierfür eine riesige Auswahl an Materialien, von Glitzer-Moosgummi bis zu sensorischen Stoffresten.

Wussten Sie schon? Die Tradition der Schultüte stammt aus Sachsen und Thüringen und geht auf das frühe 19. Jahrhundert zurück. Die erste schriftliche Erwähnung einer „Zuckertüte“ datiert auf das Jahr 1817 aus Jena.

Der Ranzen-Check: Nehmen Sie den Schulranzen Ihres Kindes als Design-Kompass. Es geht nicht darum, ihn exakt zu kopieren, sondern die Farbwelt und das Thema aufzugreifen. Hat der Ranzen ein Weltraum-Motiv von Step by Step? Dann passen Planeten aus Styroporkugeln und Sterne aus Spiegelfolie perfekt. Bei einem Elfen-Ranzen von Ergobag könnten Sie mit Tüll, Seidenblumen und Glitzerstaub arbeiten. Diese Harmonie macht das Gesamtbild am Einschulungstag besonders stimmig.

Hilfe, ich kann überhaupt nicht zeichnen!
Keine Sorge, Sie müssen kein Künstler sein! Nutzen Sie die Technik des „Durchpausens“: Suchen Sie online nach einer passenden Malvorlage (z.B. „Dinosaurier Umriss“), vergrößern Sie sie am PC auf die richtige Größe und drucken Sie sie aus. Danach legen Sie die Vorlage auf die Tüte und zeichnen die Konturen mit einem Bleistift fest nach. Der Druck überträgt sich leicht auf den Karton und Sie haben eine perfekte Vorlage zum Ausmalen oder Bekleben.

Laut einer Umfrage von scoyo, einer digitalen Lernplattform, basteln rund 40 % der Eltern die Schultüte für ihr Kind selbst.
Dieser Trend zum Selbermachen zeigt, wie wichtig Eltern dieses persönliche Symbol für den Start in einen neuen Lebensabschnitt nehmen. Es ist mehr als nur ein Behälter für Süßigkeiten; es ist ein handfester Liebesbeweis und eine bleibende Erinnerung.

Tüll & Organza: Leicht, luftig und elegant. Perfekt für Feen- oder Meerjungfrauen-Tüten. Nachteil: Weniger blickdicht und kann leichter einreißen.
Filz & Baumwollstoff: Robust, blickdicht und wertig. Ideal, um Motive oder Farben vom Ranzen aufzugreifen. Filz franst nicht aus und lässt sich super mit der Heißklebepistole verarbeiten.
Unsere Empfehlung: Für eine langlebige und stabile Tüte ist Filz die beste Wahl. Für einen verträumten Look ist Organza unschlagbar.

Der kleine Bruder oder die Schwester schaut neidisch zu? Eine „Geschwistertüte“ ist die Lösung! Diese Mini-Version (ca. 25-35 cm hoch) wird mit einer Kleinigkeit gefüllt und am großen Tag überreicht. Das verhindert Eifersucht und macht alle stolz. Rohlinge dafür gibt es fertig zu kaufen, z.B. von Roth, oder Sie nutzen einfach die Reste vom großen Kartonbogen.

- Stabilität für schwere Geschenke
- Einzigartiges, persönliches Design
- Eine wertvolle, bleibende Erinnerung
Das Geheimnis? Der Stoff macht’s! Eine genähte Schultüte aus robustem Baumwollstoff (Canvas oder feste Webware) ist eine fantastische Alternative zum Papp-Rohling. Nach dem großen Tag kann das Papprohling entfernt und die Stoffhülle mit Füllwatte zu einem kuscheligen Kissen verwandelt werden.

Überfrachtungs-Falle: Ein häufiger Fehler ist es, die Tüte schon vor dem Befüllen zu schwer zu machen. Große Holzbuchstaben, schwere Figuren oder zu viel Gipsbinde können das Gesamtgewicht schnell in die Höhe treiben. Denken Sie daran: Das Kind muss die Tüte eine ganze Weile tragen können! Setzen Sie lieber auf leichte Materialien wie Moosgummi, Filz und Pappe.

„Rituale wie die Übergabe einer selbst gestalteten Schultüte geben Kindern in Übergangsphasen enormen Halt. Sie sind ein sichtbares Zeichen, das sagt: Wir begleiten dich, wir sind stolz auf dich und du schaffst das.“ – Aussage inspiriert von den Prinzipien der Entwicklungspsychologie

Und was kommt nach dem großen Tag mit der Tüte?
Wegwerfen? Auf keinen Fall! Eine stabile, selbstgebastelte Schultüte ist eine Trophäe. Sie kann als Deko-Objekt an der Wand im Kinderzimmer hängen, als origineller Behälter für Stifte oder als Aufbewahrung für die ersten Schulhefte dienen. Manche Eltern verwandeln sie sogar mit einer Lichterkette in eine coole Lampe. So bleibt die Erinnerung an den ersten Schultag noch lange lebendig.

Bringen Sie die Tüte zum Leuchten! Ein absoluter Wow-Effekt, besonders bei Weltraum- oder Unterwasser-Themen, sind integrierte LED-Lichter. Dafür eignen sich kleine, batteriebetriebene Draht-Lichterketten (oft als „Flaschenlichter“ verkauft). Kleben Sie das Batteriefach unauffällig auf der Rückseite fest und fädeln Sie den Draht durch kleine, vorgestochene Löcher, um Sterne, Bullaugen oder Dino-Augen von innen heraus leuchten zu lassen.

- Heißkleber: Ideal für die Hauptnaht des Rohlings und zum Befestigen des Verschlusses (Filz, Stoff). Hält sofort und bombenfest. Vorsicht, heiß!
- Bastelkleber (flüssig): Perfekt zum Aufkleben von flächigen Papiermotiven. Produkte wie der UHU Bastelkleber trocknen transparent.
- Klebestift: Nur für leichte Papier- oder Foto-Applikationen geeignet. Für alles andere zu schwach.
- Doppelseitiges Klebeband (stark): Eine gute, saubere Alternative zum Flüssigkleber für das Befestigen von Bändern oder leichten Filzteilen.

Der Name muss drauf! Aber wie? Von Hand geschrieben wirkt oft zittrig. Besser sind Buchstaben-Aufkleber oder -Schablonen. Besonders schön wirken Moosgummi-Buchstaben, die einen leichten 3D-Effekt erzeugen. Für einen edlen Look können Sie Holzbuchstaben (z.B. von Rayher) verwenden und sie in einer passenden Acrylfarbe anmalen. Platzieren Sie den Namen am besten im oberen Drittel der Tüte, wo er gut sichtbar ist.

Der Transport-Trick: Die fertige, gefüllte Schultüte ist unhandlich und empfindlich. Die einfachste Lösung für den Transport zur Schule ist ein großer, blauer Müllsack. Stülpen Sie ihn von unten über die Tüte. Er schützt vor Regen und neugierigen Blicken. Oben am Krepp-Verschluss können Sie ihn einfach offen lassen oder locker mit einem Band zubinden.

Der Albtraum: Morgens reißt etwas ab!
Bereiten Sie ein Mini-Notfall-Set vor und packen Sie es in die Handtasche: eine kleine Rolle doppelseitiges Klebeband, ein paar Sicherheitsnadeln und eventuell eine Mini-Tube Sekundenkleber. Damit können Sie abgerissene Deko oder einen gelösten Verschluss in Sekundenschnelle unauffällig reparieren, bevor die Tränen fließen.

Eine Einführung in die Füll-Kunst
- Die Basis: Beginnen Sie unten mit etwas Weichem und Leichtem, wie einem kleinen Kuscheltier oder einem T-Shirt, um die Spitze zu polstern.
- Die Mitte: Hier kommen die schwereren Dinge hin, wie eine Trinkflasche, eine Brotdose oder ein Buch. So liegt der Schwerpunkt tief und die Tüte ist stabil.
- Oben: Die leichten Süßigkeiten und Kleinteile füllen die Lücken und kommen nach ganz oben.

Upcycling-Schätze: Bevor Sie alles neu kaufen, schauen Sie sich zu Hause um. Eine alte Jeans liefert robusten Stoff für Applikationen. Übrig gebliebene Tapetenreste ergeben fantastische Hintergründe. Knöpfe, Bänder von Geschenkverpackungen oder sogar saubere Joghurtbecher (als Raketendüsen) können zu einzigartigen Deko-Elementen werden. Das schont nicht nur den Geldbeutel, sondern macht die Schultüte noch persönlicher.

Fotokarton-Bogen (z.B. 70×100 cm): Maximale Freiheit bei Größe und Form. Sie bestimmen den Umfang und die Höhe selbst. Erfordert präzises Arbeiten beim Rollen und Kleben der Naht.
Fertiger Schultüten-Rohling (z.B. von Goldbuch): Zeitsparend und garantiert eine perfekte, stabile Kegelform. In verschiedenen Farben und Größen (oft 68-70 cm) erhältlich.
Für Bastel-Anfänger ist der fertige Rohling eine sichere Bank. Wer eine ganz individuelle Größe anstrebt, sollte zum großen Kartonbogen greifen.

In der Heimat der Schultüte, dem Thüringer Wald, erzählte man den Kindern früher die Geschichte vom Zuckertütenbaum, der im Keller des Schulhauses wächst. Wenn die Früchte – die Zuckertüten – groß und reif sind, sei es höchste Zeit für die Einschulung.

Texturen machen eine Schultüte erst richtig lebendig. Eine Drachen- oder Dino-Haut lässt sich super imitieren, indem Sie Schuppen aus verschieden grünen Moosgummi- oder Filzresten ausschneiden und sie leicht überlappend von unten nach oben aufkleben. Für ein flauschiges Einhorn-Fell können Sie weiße Watte oder Kunstfell-Reste verwenden. Dies spricht nicht nur das Auge, sondern auch den Tastsinn des Kindes an.
Wichtiger Punkt: Achten Sie auf eine ausgewogene Gewichtsverteilung beim Füllen! Schwere Gegenstände wie Trinkflaschen oder Bücher gehören nach unten in die Mitte, leichte Süßigkeiten und Stifte nach oben. Eine kopflastige Tüte ist für ein Kind kaum zu halten und kippt ständig nach vorne.


