Steckenpferd selber machen: Die Anleitung vom Profi, die wirklich hält
Entdecke die kreative Welt des Hobby Horsing! Lass dich inspirieren und bastle dein eigenes Steckenpferd für unvergessliche Wettkämpfe.
„Das Pferd, das nie müde wird, trägt die Träume seiner Reiter.“ So könnte ein weiser Cowboy es beschreiben. In einer Welt, in der der Alltag oft grau erscheint, blüht der Trend des Hobby Horsing auf. Hier verwandeln sich einfache Materialien in magische Gefährten, die Freude und Abenteuer versprechen. Bereit für eine Reise in die bunte Welt des Steckenpferdbastelns?
Hey, schön, dass du da bist! Wenn du hier gelandet bist, willst du wahrscheinlich mehr als nur einen Stock mit einem Wollsocken drauf, oder? Du willst ein richtiges Steckenpferd bauen. Eins, das was aushält, gut aussieht und sich beim Reiten und Springen einfach richtig gut anfühlt. Ganz ehrlich? Das finde ich super, denn ich sehe so oft diese gekauften Modelle – entweder billiger Kram, der nach drei Sprüngen den Kopf hängen lässt, oder sündhaft teure Dinger, die ihr Geld einfach nicht wert sind. Das tut mir als jemand, der gerne mit den Händen arbeitet, fast schon weh.
Inhaltsverzeichnis
- Das A und O: Das richtige Material ist die halbe Miete
- Bevor es losgeht: Die perfekte Kopfform und die Ohren
- Jetzt geht’s in die Werkstatt! Schritt für Schritt zum eigenen Pferd
- Was, wenn…? Häufige Fehler und wie du sie behebst
- Sicherheit zuerst! Ein ernstes Wort
- Dein Budget: Was kostet der Spaß wirklich?
- Der Stolz der eigenen Hände
- Bildergalerie
Ein gutes Steckenpferd zu bauen, ist eine ehrliche, coole Arbeit. Es ist eine Mischung aus Holzhandwerk, ein bisschen Nähen und dem richtigen Gespür für Balance. Kein Hexenwerk, versprochen! Aber ein paar Dinge gibt es, die man beachten sollte, damit die Freude auch lange anhält. Ich zeig dir hier, wie du ein Pferd baust, das stabil, sicher und richtig schick wird. Das ist kein schneller 5-Minuten-Basteltipp, sondern eine Anleitung aus der Praxis für alle, die Bock haben, was Ordentliches zu schaffen.

Das A und O: Das richtige Material ist die halbe Miete
Bevor wir die Säge anschmeißen, reden wir übers Material. Wer hier am falschen Ende spart, ärgert sich später grün und blau. Vertrau mir. Jedes Teil hat eine wichtige Aufgabe, und wenn eins schlappmacht, leidet das ganze Projekt. Hier ist eine kleine Einkaufsliste, damit du im Baumarkt oder Stoffladen nicht den Überblick verlierst.
Deine Einkaufs-Checkliste:
- Für den Kopf: Eine Holzplatte, am besten 15-18 mm dickes Birken- oder Buchen-Multiplex. Ein Reststück reicht oft!
- Für den Stab: Ein Rundstab aus Buche oder Esche, ca. 28 mm Durchmesser und 60-80 cm lang.
- Für die Hülle: Strapazierfähiger Stoff (ca. 0,5 m), z.B. Möbel-Velours oder Antipilling-Fleece.
- Für die Füllung: Hochwertige Füllwatte für Spielzeug (ca. 300-500 g).
- Für die Mähne: Dicke Wolle oder Garn in deiner Wunschfarbe.
- Für die Augen: 2 Sicherheitsaugen (ca. 18-24 mm), keine Klebeaugen!
- Zum Verbinden: Guter Holzleim (wasserfest, D3-Qualität), 1 Schlossschraube (ca. 6 mm dick, 4-5 cm lang) mit passender Unterlegscheibe und selbstsichernder Mutter.
- Zum Nähen: Extra starkes Garn (Polyester) oder noch besser: gewachstes Sattlergarn.

Im Detail: Worauf es bei der Auswahl ankommt
Der Holzkern: Das ist das Skelett deines Pferdes. Pressspan ist ein absolutes No-Go, das bricht dir unter den Händen weg. Am besten ist, wie gesagt, Buchen- oder Birken-Multiplex (15-18 mm stark). Das Zeug ist quasi unkaputtbar, verzieht sich nicht und lässt sich super sägen. Eine leichtere, aber immer noch gute Alternative ist Pappelholz. Das ist weicher und einfacher zu bearbeiten, perfekt, wenn das Pferd für jüngere Kinder ist und nicht zu schwer werden soll. Von Fichte oder Kiefer rate ich persönlich ab – zu weich, zu harzig, splittert leicht.
Kleiner Tipp: Frag im Baumarkt (z.B. bei Bauhaus oder Hornbach) oder bei einer lokalen Schreinerei nach Reststücken. Oft kriegst du da für 5 bis 10 Euro ein perfektes Stück Holz!
Der Stoff: Eine alte Socke mag für den Anfang witzig sein, aber sie hält der Belastung nicht stand. Du brauchst was Robustes. Möbel-Velours oder Mikrofaserstoffe sind super, die sind für Sofas gemacht und halten Reibung aus. Achte auf den „Martindale“-Wert, alles über 20.000 Scheuertouren ist top. Fleece ist auch eine Option, weil er dehnbar ist, was das Beziehen einfacher macht. Nimm aber unbedingt „Antipilling-Fleece“, sonst hast du bald lauter hässliche Knötchen. Guter Stoff kostet dich zwischen 15 € und 25 € pro Meter, aber du brauchst ja nicht viel. Schau mal online bei Shops wie stoffe.de, da ist die Auswahl riesig.

Der Stab: Das ist das Rückgrat. Ein alter Besenstiel ist oft zu dünn oder aus brüchigem Holz. Investiere die 5 bis 8 Euro in einen soliden Rundstab aus Buche oder Esche. Der Durchmesser sollte bei 24-28 mm liegen, damit er gut in der Hand liegt. Die Länge? Stell dich mal hin – der Stab plus Kopf sollte dir ungefähr bis zur Hüfte gehen. Meistens sind das so 70 cm Stablänge.
Bevor es losgeht: Die perfekte Kopfform und die Ohren
Die größte Hürde für viele ist die Form des Kopfes. „Zeichne eine Silhouette“ ist leichter gesagt als getan, ich weiß. Mein Rat: Schummeln ist erlaubt! Such online nach „Steckenpferd Schablone kostenlos“ oder „Hobby Horse Vorlage PDF“. Da findest du unzählige Vorlagen zum Ausdrucken. Achte darauf, dass der Hals auf der Vorlage schön lang ist (mindestens 10-15 cm), damit du ihn später stabil am Stab befestigen kannst.
Und ach ja, die Ohren! Die werden oft vergessen, dabei machen sie so viel vom Charakter aus. Die Ohren werden extra genäht. Du schneidest dafür vier spitz zulaufende, ovale Stücke aus deinem Stoff. Dann nähst du jeweils zwei rechts auf rechts zusammen, lässt die untere Kante aber offen. Kurz wenden, eventuell eine kleine Falte an der offenen Kante legen und festnähen, damit sie eine schöne, dreidimensionale Form bekommen. Die werden wir dann gleich beim Nähen der Hülle mit einarbeiten.

Jetzt geht’s in die Werkstatt! Schritt für Schritt zum eigenen Pferd
Nimm dir Zeit dafür, gutes Handwerk braucht keine Hektik. Rechne mal mit insgesamt 6 bis 10 Stunden reiner Arbeitszeit. Am besten verteilst du das auf zwei Tage, weil der Leim trocknen muss.
Schritt 1: Der Holzkern – Sägen und Schleifen
Übertrage deine Schablone auf die Holzplatte. Mit einer Stichsäge und einem Kurvensägeblatt folgst du langsam der Linie. Profi-Tipp für Zeitsparer: Keine Stichsäge zur Hand? Frag im Baumarkt! Oft sägen die dir die Form für ein paar Euro aus, wenn du das Holz dort kaufst. Danach kommt der wichtigste, aber auch nervigste Teil: Schleifen! Alle Kanten müssen babyglatt und rund sein. Fang mit 80er-Papier an und arbeite dich bis zu 180er hoch. Das schont später den Stoff und es gibt keine Verletzungsgefahr.
Schritt 2: Die Hülle – Nähen mit Köpfchen
Leg den Holzkern auf deinen Stoff und zeichne die Kontur mit 3-4 cm Zugabe rundherum nach. Das brauchst du für die Füllung und die Naht. Schneide das Ganze zweimal spiegelverkehrt aus. Jetzt legst du die beiden Stoffteile rechts auf rechts (also die schönen Seiten nach innen). Positioniere die fertigen Ohren zwischen den beiden Lagen an der richtigen Stelle – die offene Kante der Ohren zeigt nach außen und liegt genau auf deiner Nahtlinie. Jetzt nähst du alles mit einem kurzen, festen Stich zusammen. Die untere Halsöffnung bleibt offen! Näh am besten zweimal direkt nebeneinander, das nennt man Sicherheitsnaht und die hält bombenfest.

Schritt 3: Die bombenfeste Verbindung – Kopf trifft Stab
Das hier ist der wichtigste Schritt für die Stabilität! Bohre mit einem Forstnerbohrer ein 5-7 cm tiefes Loch in die Unterkante deines Holzkopfes. Der Durchmesser muss exakt dem deines Stabes entsprechen. Fülle das Loch großzügig mit Holzleim und steck den Stab fest hinein. Jetzt kommt die mechanische Sicherung: Bohre von der Seite quer durch den Holzhals und den Stab. Da steckst du die Schlossschraube durch und ziehst sie auf der anderen Seite mit der Unterlegscheibe und der Mutter bombenfest an. Diese Kombi aus Leim und Schraube kriegst du nie wieder auseinander. Lass das Ganze 24 Stunden trocknen.
Schritt 4: Das Pferd erwacht zum Leben – Augen, Füllung & Finish
Wende die Stoffhülle und zieh sie über den Holzkern. Jetzt kommt ein wichtiger Moment: die Augen! Entscheide, wo sie hin sollen. Stich mit einer Ahle oder einem spitzen Gegenstand ein Loch durch den Stoff UND das darunterliegende Holz. Jetzt kannst du das Sicherheitsauge von außen durchstecken und die Sicherungsscheibe von innen auf der Rückseite des Holzes festklicken. Das muss passieren, BEVOR du füllst!

Ist das erledigt, stopfst du den Kopf prall mit Füllwatte aus. Fang bei der Nase an und arbeite dich vor. Nimm kleine Portionen, damit es keine Klumpen gibt. Wenn alles schön fest und formschön ist, schlägst du den Stoff an der Halsöffnung nach innen und nähst ihn von Hand am Stab fest. Dafür ist der sogenannte „Leiterstich“ (oder Matratzenstich) perfekt. Du weißt nicht, wie der geht? Keine Sorge, such einfach auf YouTube danach, da gibt es super Anleitungen. Zum Schluss kommt die Mähne aus Wollfäden, die du am besten mit Nadel und dem starken Garn fest am Pferderücken annähst.
Was, wenn…? Häufige Fehler und wie du sie behebst
- Problem: Der Kopf wackelt. Die Verbindung war nicht stabil genug. Hier hilft nur: Naht am Hals vorsichtig öffnen und eine zweite, dickere Schraube anbringen. Vorbeugen ist hier wirklich alles!
- Problem: Die Nähte gehen auf. Falsches Garn. Da musst du leider mit der Hand und Sattlergarn ran und die Naht mühsam, aber stabil nachnähen.
- Problem: Der Kopf ist klumpig. Die Watte wurde nicht in kleinen Portionen gestopft. Versuch, den Kopf kräftig zu kneten und zu massieren, um die Klumpen zu verteilen. Im schlimmsten Fall: Naht auf, Watte raus, nochmal von vorn.

Sicherheit zuerst! Ein ernstes Wort
Ich kann es nicht oft genug sagen: Das ist ein Sportgerät. Sicherheit hat oberste Priorität. Keine scharfen Kanten am Holz, keine Kleinteile, die abfallen können (deshalb die Sicherheitsaugen!). Und teste die Stabilität, bevor du es weggibst. Ich habe mal bei einem Turnier zugesehen, wie einem Mädchen der selbstgebaute Kopf im Sprung vom Stab geflogen ist. Zum Glück ist nichts passiert, aber der Schreck war riesig. Das passiert, wenn man nur leimt oder eine zu dünne Schraube nimmt. Bitte, mach es richtig!
Dein Budget: Was kostet der Spaß wirklich?
Du kannst mit Kosten zwischen 35 € und 80 € rechnen, je nachdem, wie edel deine Materialien sind.
- Die schlaue Sparfuchs-Variante (ca. 35-50 €): Multiplex-Reststück (ca. 5-10 €), guter Antipilling-Fleece (ca. 10 €), Buchen-Rundstab (ca. 5 €), Füllwatte, Garn und Schraube (ca. 15 €).
- Die edle Meisterstück-Variante (ca. 60-80 €): Pappelholz (ca. 10 €), hochwertiger Möbel-Velours (ca. 20 €), Eschen-Rundstab (ca. 8 €), Sicherheitsaugen, Sattlergarn und Zubehör (ca. 20 €).
Selbst die teurere Variante ist oft günstiger als ein vergleichbares Kauf-Pferd. Und das Gefühl, es selbst gemacht zu haben? Unbezahlbar.

Der Stolz der eigenen Hände
Wenn du am Ende dieses fertige, stabile und persönliche Steckenpferd in den Händen hältst, ist das ein wahnsinnig gutes Gefühl. Du spürst die glatten Rundungen, die du selbst geschliffen hast, und siehst die feste Naht, die du mit Geduld gezogen hast. Das ist nicht nur ein Spielzeug, das ist ein Stück Handwerkskunst.
Und jetzt will ich Ergebnisse sehen! Wenn du dein Pferd fertig hast, zeig es doch mal. Poste ein Bild auf Instagram mit dem Hashtag #MeinWerkstattPferd. Ich bin gespannt auf eure Werke! Viel Spaß in der Werkstatt!
Bildergalerie


Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust

Der Charakter deines Steckenpferdes entsteht im Gesicht. Nimm dir einen Moment Zeit, bevor du die Augen anbringst. Markiere ihre Position mit Stecknadeln und betrachte den Kopf aus verschiedenen Winkeln. Ein paar Millimeter weiter auseinander oder tiefer platziert können den Ausdruck von „wild und frei“ zu „sanft und freundlich“ verändern. Die Nüstern kannst du dezent mit dunklerem Garn aufsticken – das verleiht dem Gesicht eine erstaunliche Tiefe.

- Für eine wilde, wuschelige Mähne: Knüpfe einzelne, extralange Wollfäden dicht an dicht am Pferderücken fest.
- Für eine elegante Dressurmähne: Flechte mehrere dicke Stränge aus glattem Garn und nähe die Zöpfe fest an.
- Für einen modernen Look: Schneide Streifen aus Filz und nähe sie als eine Art Irokesenschnitt auf.
Das Geheimnis? Der richtige Mix aus Garnstärken und -farben für einen natürlichen Effekt.



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
Wusstest du schon? Das moderne „Hobbyhorsing“ als sportliche Disziplin stammt aus Finnland. Dort gibt es nationale Meisterschaften mit Dressur- und Springprüfungen, bei denen Tausende, meist Mädchen und junge Frauen, mit ihren selbstgemachten Pferden antreten.
Dieser Trend zeigt, wie viel mehr ein Steckenpferd sein kann als nur ein Spielzeug. Es ist ein Sportgerät, ein treuer Partner und ein Ausdruck von Kreativität. Ein stabiler Bau ist daher kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für echte Sprünge und Pirouetten.

Der Kopf wirkt irgendwie klumpig und ungleichmäßig?
Das passiert, wenn die Füllwatte nicht richtig verteilt wird. Der Trick ist, mit kleinen Portionen zu arbeiten. Beginne an der Schnauze und in den Ohren und stopfe diese Bereiche fest, bevor du den Rest des Kopfes füllst. Nutze die Rückseite eines Kochlöffels oder einen speziellen Füllstab, um die Watte auch in die engsten Ecken zu schieben. So vermeidest du unschöne Dellen und schaffst eine glatte, feste Form.

Die Wahl des Stoffs: Mehr als nur Farbe
Klar, die Farbe ist wichtig, aber das Material entscheidet über die Haptik und Langlebigkeit.
- Möbel-Velours: Fühlt sich samtig an, hat einen leichten Glanz und ist extrem robust. Ideal für ein edles Reitpferd.
- Antipilling-Fleece: Weich, dehnbar und verzeiht kleine Nähfehler. Perfekt für ein kuscheliges Pony. Marken wie „Swafing“ bieten hier tolle Qualitäten.
- Cordstoff: Verleiht dem Pferd eine coole Retro-Optik und ist sehr strapazierfähig.


Wichtigster Punkt: Die Verbindung von Kopf und Stab. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die im Artikel erwähnte Schlossschraube ist die Profi-Lösung, weil sie sich nicht von allein lockert. Ziehe die selbstsichernde Mutter fest an, bis der Kopf absolut wackelfrei sitzt. Ein Tropfen Schraubensicherungslack (z.B. von Loctite) bietet zusätzliche Sicherheit für besonders wilde Ausritte.

Stab aus Buche: Sehr hart, stabil und splittert kaum. Die beste Wahl für maximale Belastbarkeit, besonders wenn das Pferd auch zum Springen genutzt wird.
Stab aus Kiefer: Leichter und günstiger, aber auch weicher. Für kleinere Kinder oder bei rein dekorativer Nutzung völlig ausreichend, kann aber bei starker Belastung eher brechen.
Unsere Empfehlung: Investiere die paar Euro mehr in einen Buchen-Rundstab. Die Sicherheit geht vor.


Laut einer Studie der Universität Erlangen-Nürnberg fördert das Basteln und Werken die Feinmotorik, die Problemlösungskompetenz und das Selbstvertrauen von Kindern nachhaltig.
Ein Steckenpferd selbst zu bauen, ist also viel mehr als nur die Herstellung eines Spielzeugs. Es ist eine wertvolle Lernerfahrung, die stolz macht und zeigt: Ich kann mit meinen eigenen Händen etwas Stabiles und Schönes erschaffen.

Verleihe deinem Pferd eine persönliche Note mit einem selbstgemachten Zaumzeug. Ein einfaches Halfter lässt sich aus 1 cm breitem Kunstlederband und ein paar Buchschrauben oder Nieten herstellen. Als Gebiss-Ringe eignen sich kleine Schlüsselringe oder Gardinenringe aus dem Baumarkt perfekt. Das sieht nicht nur professionell aus, sondern bietet dem kleinen Reiter auch etwas zum Festhalten.


- Er wird geschmeidig und wasserabweisend.
- Die natürliche Maserung kommt wunderschön zur Geltung.
- Er fühlt sich unglaublich gut in der Hand an.
Das Geheimnis? Behandle den Holzstab vor der Montage mit einem hochwertigen Hartwachs-Öl, zum Beispiel von Osmo. Einfach dünn auftragen, einziehen lassen und polieren.

Vorsicht bei den Augen! Billige Klebeaugen oder Knöpfe können sich lösen und stellen eine Verschluckungsgefahr für kleinere Kinder dar. Die im Artikel empfohlenen Sicherheitsaugen sind hier die einzig richtige Wahl. Sie werden von innen mit einer Gegenscheibe gesichert und sind danach praktisch unmöglich zu entfernen. Dieser kleine Mehraufwand ist ein riesiges Plus für die Sicherheit.

Du möchtest ein Einhorn oder einen Hirsch wie in der Galerie basteln?
Ganz einfach! Passe die ursprüngliche Holzschablone an. Für ein Einhorn sägst du zusätzlich ein Horn aus einem separaten Stück Holz, bohrst ein Loch in die Stirn des Pferdes und leimst es mit einem Holzdübel fest. Für ein Geweih kannst du dünnere Äste verwenden oder Formen aus dicker Pappe schneiden, diese mit Stoff beziehen und seitlich am Kopf befestigen.


- Die häufigsten Fehler beim Nähen: Zu schwaches Garn verwenden, das bei Belastung reißt. Nimm ein reißfestes Polyestergarn, z.B. „Gütermann extra stark“.
- Der häufigste Fehler beim Füllen: Zu wenig Füllwatte nehmen. Der Kopf muss richtig prall und fest sein, damit er seine Form behält.
- Der häufigste Fehler bei der Montage: Nur leimen und nicht schrauben. Leim allein hält der Hebelwirkung beim Reiten auf Dauer nicht stand.

Das Steckenpferd ist eines der ältesten Kinderspielzeuge der Welt. Abbildungen und Erwähnungen reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück, wo es in Adels- und Bürgerhäusern als Spielzeug zur Nachahmung der Erwachsenenwelt diente.


Feinschliff für Fortgeschrittene
Für einen besonders realistischen Look kannst du mit Textilfarben Akzente setzen. Mit einem fast trockenen Pinsel und etwas schwarzer oder brauner Farbe lassen sich Schatten um die Augen und Nüstern malen. Weiße Farbe eignet sich für eine Blesse auf der Stirn oder Abzeichen an der Schnauze. Übe am besten zuerst auf einem Reststück des Stoffes.

Budget-Tipp: Du musst nicht alle Materialien neu kaufen. Ein alter, stabiler Besenstiel kann oft als Stab wiederverwendet werden – achte aber auf einen Durchmesser von mindestens 25 mm. Für den Stoffbezug eignen sich ausgediente Jeanshosen oder feste Cordhosen hervorragend. Das gibt dem Pferd nicht nur Charakter, sondern ist auch nachhaltig.

Füllwatte aus Polyester: Leicht, waschbar, verklumpt nicht und ist speziell für Spielzeug (nach DIN EN 71-3) zertifiziert. Die beste Wahl für ein sauberes und sicheres Ergebnis.
Alternative Füllungen wie Stoffreste: Günstig, aber das Ergebnis wird oft schwer und klumpig. Außerdem sind sie schlechter waschbar.
Für ein langlebiges Spielzeug lohnt sich die Investition in hochwertige Füllwatte.


- Eine Siegerschleife am Zaumzeug befestigen.
- Den Namen des Pferdes mit Textilstiften auf den Stab schreiben.
- Kleine Glöckchen an das Halfter nähen.
Kreativität hört nicht beim Bauen auf! Mit kleinen Accessoires wird jedes Steckenpferd zu einem unverwechselbaren Unikat und einem echten Begleiter.

Die Balance ist entscheidend für den Spielspaß. Achte darauf, den Kopf nicht zu schwer zu machen. Ein massiver Holzkopf in Kombination mit einem leichten Stab führt dazu, dass das Pferd kopflastig wird und beim Tragen ständig nach vorne kippt. Die im Artikel vorgeschlagene 18-mm-Multiplexplatte ist ein exzellenter Kompromiss aus Stabilität und Gewicht.


Wie pflege ich das fertige Steckenpferd?
Ein großer Vorteil der robusten Bauweise! Flecken auf dem Stoffbezug können meist mit einem feuchten Tuch und etwas milder Seife entfernt werden. Bei starker Verschmutzung kann der Kopf – dank der sicheren Verschraubung – sogar vom Stab getrennt und (je nach Stoff) per Handwäsche gereinigt werden. Den Holzstab einfach ab und zu mit einem feuchten Lappen abwischen.

Die Wahl der Wolle: Nicht jede Wolle eignet sich gleich gut für eine Mähne.
- Dicke Dochtwolle (z.B. „Wash-Wolle“ von Pro Lana): Perfekt für eine volle, rustikale Mähne, die sich gut greifen lässt.
- Glattes Baumwollgarn: Ideal für geflochtene Zöpfe, da es nicht so stark fusselt.
- Effektgarn mit Glitzer: Ein Muss für jedes Einhorn-Steckenpferd!

Wichtiger Punkt: Das richtige Garn. Verwende niemals normales Nähgarn für die Hauptnähte des Kopfes. Die Spannung durch die Füllung und die Belastung beim Spielen sind zu hoch. Ein reißfestes Garn für Jeans oder Polstermöbel ist die Mindestanforderung. Noch besser ist gewachstes Sattlergarn, das man von Hand mit zwei Nadeln vernäht – das hält absolut bombensicher.


Der richtige Leim ist unsichtbar, aber entscheidend. Ein guter D3-Holzleim wie der „Ponal Wasserfest“ ist feuchtigkeitsbeständig und sorgt dafür, dass die Holzverbindung auch bei einem Regenschauer oder bei der Lagerung im feuchten Keller stabil bleibt.

Welche Länge ist für den Stab ideal?
Das hängt von der Größe des Kindes ab. Als Faustregel gilt: Der Stab sollte vom Boden etwa bis zur Hüfte oder zum Bauchnabel des Kindes reichen. Eine Länge zwischen 60 cm (für kleinere Kinder) und 80 cm (für größere Kinder oder zum Springen) ist ein guter Richtwert. Im Zweifel lieber etwas länger lassen, kürzen kann man immer noch!
Denk an die kleinen Details, die den Unterschied machen. Ein paar von Hand aufgestickte „Barthaare“ an der Schnauze aus dickem, dunklem Garn oder eine kleine, angenähte Zunge aus rotem Filz, die keck aus dem Maul schaut, verleihen dem Pferd eine Seele. Es sind diese liebevollen Kleinigkeiten, die ein selbstgemachtes Spielzeug von einem gekauften unterscheiden.


