Windlichter selber machen: Dein ehrlicher Werkstatt-Guide für Glas & Metall
Lichtspiele aus alten Gläsern: Entdecken Sie kreative Ideen für Windlichter, die nicht nur strahlen, sondern auch die Fantasie anregen!
Es war einmal ein Glas, das mehr war als nur ein Behälter. Mit einer Prise Kreativität und einer Handvoll kindlicher Freude verwandelte es sich in ein strahlendes Windlicht, das Geschichten erzählte und Schatten zum Tanzen brachte. Warum nicht selbst zum Geschichtenerzähler werden und zauberhafte Lichtmomente schaffen? Lassen Sie sich inspirieren!
Willkommen in der Werkstatt! Über die Jahre habe ich hier so einiges gesehen. Wunderschöne Dinge, die aus einfachen Materialien entstanden sind, aber auch Projekte, die leider gescheitert sind. Oft lag’s nicht am Willen, sondern an kleinen, aber entscheidenden Details zum Material. Ein Windlicht ist da das perfekte Beispiel. Klingt simpel, oder? Glas, Kerze, fertig. Aber ganz ehrlich, ein richtig gutes, schönes und vor allem sicheres Windlicht braucht ein bisschen mehr – nämlich ein Gefühl für das Material und Respekt vor dem Feuer.
Inhaltsverzeichnis
Das Internet ist voll von Anleitungen, die schnelle Ergebnisse für wenig Geld versprechen. Für eine fixe Deko ist das auch total okay. Aber wenn du etwas schaffen willst, das nicht nur heute, sondern auch in einem Jahr noch toll aussieht und sicher ist, bist du hier goldrichtig. Ich zeige dir nicht nur, wie es geht. Ich erkläre dir, warum du es so machen solltest. Das ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen Basteln und echtem Handwerk. Also, nimm dir einen Moment Zeit. Wir gehen die Sache richtig an.
Teil 1: Das Fundament – Was du über Material und Sicherheit wissen musst
Bevor wir auch nur ein Werkzeug anrühren, reden wir über das Material. Das ist das A und O. Wer sein Material nicht kennt, arbeitet im Grunde blind. Das gilt für einen schweren Eichenschrank genauso wie für ein Windlicht aus einem alten Gurkenglas.
Glas ist nicht gleich Glas: Die unsichtbare Gefahr
Klar, der Griff zum leeren Marmeladenglas oder zur alten Vase liegt nahe. Ist ja auch super nachhaltig! Aber genau hier lauert die erste Falle: der thermische Schock. Normales Verpackungsglas (Fachleute nennen es Kalk-Natron-Glas) hasst schnelle Temperaturwechsel. Innen die heiße Flamme, von außen vielleicht ein kalter Windzug – und knack, das Glas kann springen.
Für Profi-Aufträge wird deshalb oft Borosilikatglas verwendet. Das ist extrem hitzebeständig und kennst du vielleicht von Laborgläsern oder hochwertigen Kaffeekannen. Für den Hausgebrauch ist das aber meist zu teuer und schwer zu bekommen. Ein dickwandiges Einmachglas ist aber schon mal eine sehr gute und stabile Alternative. Wichtig: Prüfe jedes Glas vorher auf winzige Risse oder Absplitterungen. Einfach mal vorsichtig mit dem Finger über den Rand fahren. Spürst du eine scharfe Kante? Dann ist das Glas leider raus.
Die richtige Vorbereitung von Glas – der Schritt, den viele überspringen:
- Absolut saubere Sache: Spülmittel allein reicht oft nicht. Fettreste, selbst von Fingern, sind der Feind von jedem Lack und Kleber. Mein Tipp: Die Oberfläche immer mit Isopropanol (bekommst du für ca. 5-7 € in der Apotheke oder online) oder Spiritus und einem fusselfreien Tuch abreiben. Das sorgt für eine perfekte Basis. Einmal nicht gemacht, und die teure Farbe blätterte nach einer Woche ab. Tja, aus Fehlern lernt man.
- Kanten entschärfen: Ist der obere Rand etwas rau, kannst du ihn mit feinem Nassschleifpapier (ab Körnung 400) vorsichtig glätten. Immer nass schleifen, damit kein fieser Glasstaub entsteht!
Metall: Eine Konservendose ist mehr als nur Müll
Konservendosen sind ein geniales Upcycling-Material – stabil und einfach zu bearbeiten. Meistens bestehen sie aus verzinntem Stahlblech. Das bedeutet aber auch: Wird die Schutzschicht verletzt, können sie rosten. Aluminiumdosen (wie von Getränken) sind leichter und rosten nicht, verformen sich aber auch viel schneller. Für die Lochtechnik, die ich dir später zeige, sind stabile Stahldosen von Erbsen, Mais und Co. die bessere Wahl.
Achtung, scharf! Die größte Gefahr bei Dosen sind die Schnittkanten. Der Rand nach dem Öffnen ist messerscharf. Jede Kante, die du schneidest oder bohrst, musst du entgraten. Das ist keine Fleißaufgabe, sondern ein absolutes Muss. Nimm dazu eine einfache Metallfeile aus dem Baumarkt (kostet keine 10 €) und fahre sanft über alle Kanten, bis sie sich stumpf anfühlen. Das erspart dir wirklich fiese Schnitte.
Die Vorbereitung von Metall:
- Entgraten: Wie gesagt, der wichtigste Schritt überhaupt. Nimm dir die Zeit!
- Anschleifen: Damit Farbe oder Lack später nicht abblättert, muss die glatte Oberfläche leicht aufgeraut werden. Ein Schleifvlies oder feines Schleifpapier (Körnung 240) ist perfekt dafür.
- Grundieren: Wenn du dein Windlicht lackieren willst, ist eine Grundierung Pflicht. Ein spezieller Haftgrund für Metall schafft die Brücke zwischen Blech und Lack. Ohne ihn ist der Ärger vorprogrammiert, besonders wenn das gute Stück mal draußen im Regen steht.
Das Feuer im Griff: Ein bisschen Kerzen-Physik
Ein Windlicht ist der Diener der Kerze. Sein Design entscheidet, wie gut die Flamme brennt. Eine Kerze braucht Sauerstoff. Ist die Öffnung deines Windlichts zu klein, erstickt die Flamme oder fängt an zu rußen. Das schwärzt nicht nur dein schönes Glas, sondern ist auch ungesund. Eine gute Faustregel: Die Öffnung sollte mindestens den doppelten Durchmesser der Kerze haben.
Und weil man es nicht oft genug sagen kann, die Sicherheits-Checkliste:
- Lass eine brennende Kerze niemals unbeaufsichtigt. Nein, auch nicht für „nur fünf Minuten“.
- Sorg für einen stabilen Stand auf einer feuerfesten Unterlage (ein Teller aus Keramik oder ein Metalltablett sind super).
- Halte mindestens einen Meter Abstand zu Vorhängen, Decken und allem, was brennen kann.
- Vermeide Zugluft. Sie lässt die Flamme wild tanzen.
- Stell Windlichter immer außer Reichweite von Kindern und Haustieren auf.
- Die sichere Alternative: Gerade wenn Kinder im Haus sind, ist eine gute LED-Kerze oft die cleverere Wahl. Die eliminieren die Brandgefahr komplett. Achte hier auf Qualität! Billig-LEDs haben oft ein kaltes, ungemütliches Licht. Gute Modelle haben ein warm-weißes Licht und einen leichten Flacker-Effekt, die kosten im Set vielleicht 15-25 €, aber der Unterschied ist riesig.
Teil 2: Ab in die Werkstatt – Techniken, die wirklich funktionieren
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Du musst dir keine Profi-Ausrüstung zulegen, aber investiere lieber in eine solide Grundausstattung als in billige Einwegprodukte. Das schont auf Dauer Geldbeutel und Nerven.
Technik 1: Das Glaswindlicht mit Spiegeleffekt – aber richtig
Dieser „Quecksilberglas“-Effekt ist ein Klassiker. Der Trick liegt in speziellem Spiegeleffekt-Lackspray. Die meisten sprühen einfach drauf los und wundern sich dann über ein fleckiges Ergebnis. So geht’s besser:
Was du brauchst: Eine Dose Spiegeleffekt-Lackspray (z.B. von Edding oder Dupli-Color, ca. 12-18 € im Baumarkt), Isopropanol zur Reinigung und eine Sprühflasche mit Wasser.
- Vorbereitung: Das Glas muss blitzsauber und fettfrei sein (siehe Teil 1). Arbeite am besten draußen, aber windgeschützt. Die ideale Temperatur für Sprühlack liegt bei etwa 20-25 Grad.
- Der Wassertropfen-Trick: Für einen antiken, unperfekten Look sprühst du einen hauchfeinen Nebel aus Wasser in das Glas. Sofort danach folgt die erste, dünne Schicht Lack. Das Wasser lässt den Lack sich unregelmäßig zusammenziehen und erzeugt diese coole, verwitterte Optik.
- Der Auftrag: Sprühe immer von innen ins Glas. Halte die Dose etwa 20-25 cm entfernt und arbeite in superdünnen Schichten. Lieber fünf hauchdünne Schichten als eine dicke, die nur unschöne „Nasen“ bildet.
- Geduld beim Trocknen: Lass jede Schicht ein paar Minuten ablüften, bevor die nächste kommt. Nach der letzten Schicht braucht das Ganze mindestens 24 Stunden, um komplett durchzuhärten. Finger weg!
- Versiegelung (optional): Um die empfindliche Spiegelschicht zu schützen, kannst du sie innen mit einem matten Klarlack versiegeln (kostet ca. 8-10 €).
Ganz wichtiger Sicherheitshinweis: In einem von innen lackierten Glas solltest du aus Sicherheitsgründen ausschließlich LED-Kerzen verwenden. Die Hitze einer echten Flamme könnte ungesunde Dämpfe aus dem Lack lösen. Sicher ist sicher!
Technik 2: Das Dosenwindlicht mit Lochmuster – ganz ohne Dellen
Löcher in eine Dose zu hämmern, klingt erstmal brutal. Mit einem simplen Trick wird daraus aber eine filigrane Kunst. Das Geheimnis? Physik!
- Vorbereitung: Dose reinigen, Etikett ab. Hartnäckige Klebereste? Ein bisschen Speiseöl oder Waschbenzin wirkt Wunder.
- Der Eis-Trick: Fülle die Dose zu etwa 90 % mit Wasser – nicht ganz voll, sonst platzt sie beim Gefrieren! – und stelle sie ins Gefrierfach. Am besten über Nacht. Der Eisblock im Inneren stabilisiert die dünne Dosenwand wie ein Amboss von innen. Ohne ihn würdest du beim Hämmern nur Dellen produzieren.
- Muster übertragen: Zeichne dein Muster auf Papier, schneide es aus und klebe es mit Klebeband auf die gefrorene Dose.
- Stanzen: Lege die Dose auf ein altes Handtuch, damit sie nicht wegrutscht. Nimm einen Hammer und einen stabilen Nagel oder noch besser, einen Körner. Setz die Spitze auf deine Markierungen und gib einen kurzen, kräftigen Hammerschlag drauf.
- Fertigstellung: Ist das Muster fertig, lass das Eis schmelzen. Trockne die Dose gut ab und vergiss auf keinen Fall das Entgraten der scharfen Lochkanten auf der Innen- und Außenseite!
- Lackierung: Jetzt kannst du die Dose anschleifen, grundieren und in deiner Lieblingsfarbe lackieren.
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Technik 3: Florale Windlichter – Schönheit, die hält
Gepresste Blumen auf Glas sind wunderschön. Viele nehmen dafür Bastelkleber, aber davon rate ich ab. Der ist oft nicht UV-stabil, wird mit der Zeit gelb und brüchig, und die Farben der Blumen verblassen.
Für ein langlebiges Ergebnis nutzen wir Decoupage-Kleber (auch Serviettenkleber genannt). Achte darauf, dass er für Glas geeignet ist und nach dem Trocknen transparent und wasserfest wird. Eine kleine Flasche kostet im Bastelladen etwa 5-8 €.
Kleiner Exkurs – Blumen pressen für Ungeduldige: Normalerweise dauert das Pressen in einem Buch Wochen. Schneller geht’s so: Lege die Blüten einzeln zwischen zwei Blätter Löschpapier. Bügle sie dann vorsichtig auf der niedrigsten Stufe ohne Dampf, bis sie flach und trocken sind. Dauert nur wenige Minuten!
- Planung: Lege deine getrockneten Blumen probeweise auf dem sauberen Glas aus. Mach vielleicht schnell ein Foto mit dem Handy, damit du die Anordnung nicht vergisst.
- Kleben: Trage eine dünne Schicht Kleber auf die Stelle auf, wo die erste Blume hinkommt. Lege die Blume vorsichtig ins feuchte Kleberbett.
- Versiegeln: Sind alle Blumen platziert, streichst du eine weitere dünne Schicht Kleber über das gesamte Arrangement. Arbeite dabei immer von der Mitte der Blüte nach außen, um Luftblasen herauszustreichen. Diese Schicht schützt die Blumen und macht das Glas abwischbar. Gut trocknen lassen!
Teil 3: Für Neugierige – Wenn du mehr willst
Wenn du die Grundlagen draufhast, kannst du dich an anspruchsvollere Techniken wagen. Hier wird aus einem Hobby echte Handwerkskunst.
Glas Ätzen: Die edle Mattierung
Mit Ätzcreme kannst du Glas dauerhaft mattieren. Das Ergebnis sieht super edel aus, fast wie sandgestrahlt. Aber Vorsicht: Diese Technik erfordert höchste Sorgfalt.
Sicherheit zuerst: Ätzcreme ist, wie der Name schon sagt, ätzend. Trage unbedingt eine Schutzbrille und säurefeste Handschuhe! Arbeite nur in einem sehr gut belüfteten Raum. Das ist absolut nichts für Kinder. Die Creme (z.B. von Armour Etch) bekommst du online oder in großen Bastelläden für ca. 20-25 € pro Dose, die aber für viele Projekte reicht.
Im Prinzip funktioniert es so: Du klebst eine Schablone aus Vinylfolie auf das Glas. Alles, was frei bleibt, wird geätzt. Du trägst die Creme dick auf, lässt sie einwirken (meist 5-15 Minuten) und spülst sie dann gründlich unter fließendem Wasser ab. Das Ergebnis ist ein dauerhaftes, spülmaschinenfestes Design.
Teil 4: Die Meisterfrage – Wann man den Profi ruft
Selbermachen ist fantastisch. Aber es ist auch eine Kunst, die eigenen Grenzen zu kennen. Der Punkt, an dem du einen Fachmann brauchst, ist, wenn spezielle Fähigkeiten oder die Sicherheit es erfordern. Du willst Glasplatten bohren? Geh zum Glaser. Du träumst von einer Konstruktion aus geschweißtem Metall? Sprich mit einem Metallbauer. Ein elektrisches Licht soll rein? Das ist ein Job für einen Elektriker.
Und ja, die Kosten für ein gutes DIY-Projekt sind real. Hochwertige Farben, Pinsel und Werkzeuge kosten Geld. Wenn du alles neu kaufst, landest du schnell bei 50 € oder mehr. Aber sieh es als Investition in ein schönes, langlebiges Ergebnis – und in deine eigenen Fähigkeiten.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt
Ich hoffe, dieser Guide hat dir nicht nur gezeigt, wie man ein Windlicht baut, sondern auch, wie man dabei wie ein Handwerker denkt: mit Sorgfalt, Geduld und dem Wissen um das „Warum“. Ein selbst gemachtes Stück, das mit Bedacht gefertigt wurde, bringt eine ganz besondere Freude.
Also, worauf wartest du? Schnapp dir eine alte Konservendose und probier die Eis-Technik noch dieses Wochenende aus! Viel Erfolg und Freude dabei.
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Der richtige Docht für dein Windlicht?
Wenn du nicht nur Teelichter, sondern eigene Kerzen ins Glas gießen möchtest, ist die Dochtstärke entscheidend. Ein zu dicker Docht erzeugt eine riesige Flamme und viel Ruß, was das Glas schwärzen und überhitzen kann. Ein zu dünner Docht „ertrinkt“ im flüssigen Wachs. Eine Faustregel: Für einen Durchmesser von 5-7 cm ist ein Flachdocht der Größe 3×8 oder 3×9 oft ideal. Teste es immer erst mit einer kleinen Menge Wachs.
Wussten Sie, dass das Licht einer Kerzenflamme eine Farbtemperatur von etwa 1.850 Kelvin hat?
Das ist ein extrem warmer, fast rötlicher Ton, der auf uns Menschen nachweislich beruhigend wirkt. LED-Kerzen versuchen dies oft mit Werten um 2.200 Kelvin zu imitieren, aber das sanfte, unregelmäßige Flackern und die einzigartige Wärme des echten Feuers bleiben für die Atmosphäre unerreicht.
- Verleiht einen Hauch von Luxus und Wärme.
- Lässt sich wunderbar biegen und formen.
- Entwickelt mit der Zeit eine einzigartige Patina.
Das Geheimnis? Kupferdraht. Ob du den Rand eines Glases umwickelst, kleine Anhänger formst oder ein feines Gitter als Muster legst – Kupferdraht (z.B. aus dem Bastel- oder Baumarkt in 0,8 mm Stärke) ist ein genialer Partner für Glas und Kerzenlicht. Das Metall reflektiert die Flamme auf eine besonders warme Weise.
Der maritime Look: Für eine frische Brise in der Deko kombiniere dein Windlicht mit feinem Sand, kleinen Muscheln und einem Stück Treibholz. Umwickle das Glas mit einer einfachen Kordel aus Jute. Der Waldspaziergang: Fülle den Boden des Glases mit Moos (bitte nur trockenes verwenden!), kleinen Zapfen und einem Zweig. Ein Lederband am oberen Rand rundet den rustikalen Charme ab. So holst du dir die Natur direkt ins Haus.
Makramee ist nicht nur etwas für Blumenampeln. Ein einfaches Netz aus Baumwollgarn, geknüpft um ein schlichtes Einmachglas, verwandelt dieses in ein echtes Boho-Schmuckstück. Der Clou: Das geknüpfte Muster wirft bei Kerzenschein faszinierende Schatten an die Wand. Beginne mit einfachen Knoten wie dem Kreuzknoten – schon wenige Reihen entfalten eine große Wirkung.
Achtung, Hitzestau! Ein häufiger Fehler ist, ein zu großes Teelicht oder eine zu dicke Kerze in ein enges, hohes Glas zu stellen. Die Hitze kann nicht entweichen, staut sich am oberen Rand und erhöht das Risiko eines thermischen Schocks – das Glas kann springen. Sorge immer für ausreichend Abstand zwischen Flamme und Glaswand (mindestens 2 cm) und eine gute Luftzirkulation nach oben.
„Der Wert der Dinge liegt nicht in der Zeit, in der sie dauern, sondern in der Intensität, mit der sie geschehen. Deshalb gibt es unvergessliche Momente, unerklärliche Dinge und unvergleichliche Menschen.“ – Fernando Pessoa
Ein selbstgemachtes Windlicht ist genau das: ein Objekt für diese besonderen Momente. Es ist nicht nur Glas und Flamme, sondern die Konzentration beim Machen und die Vorfreude auf die gemütliche Atmosphäre, die es schafft.
Wie bekomme ich hartnäckige Etiketten und Klebereste spurlos vom Glas?
Der Geheimtipp aus der Werkstatt: Öl! Reibe die Klebereste großzügig mit einfachem Speiseöl (Sonnenblumen- oder Rapsöl) ein und lass es eine Stunde einwirken. Das Öl unterwandert den Klebstoff. Danach lässt sich der größte Teil einfach abrubbeln. Für die letzten Reste nimmst du einen Schwamm mit etwas Spülmittel und warmem Wasser. Funktioniert besser und schonender als aggressive Chemie.
Für einen winterlichen Zauber, der nicht nur zur Weihnachtszeit passt: Bestreiche dein Glas dünn mit Bastelkleber und wälze es in grobem Epsomsalz (Bittersalz) aus der Apotheke oder Drogerie. Nach dem Trocknen entsteht eine verblüffend echte Eiskristall-Struktur. Das Licht der Kerze schimmert dadurch besonders weich und diffus. Ein simpler Trick mit maximaler Wirkung.
- Permanentmarker: Ideal für feine Linien und grafische Muster. Die „Edding 4200 Porzellan-Pinselstifte“ sind hierfür perfekt, da sie nach dem Einbrennen im Ofen spülmaschinenfest werden.
- Glasmalfarbe: Für flächige, transparente Farbeffekte. Die Farben von Marken wie Marabu oder Kreul lassen sich mischen und erzeugen einen wunderschönen Kirchenfenster-Effekt.
Der Trick mit dem Transparentpapier: Anstatt es direkt aufzukleben, wo es bei Wärme Blasen werfen kann, forme eine Manschette. Schneide einen Streifen Transparentpapier zu, der etwas höher als das Glas ist und im Umfang genau passt. Bemalen oder bestempeln, an den Enden zusammenkleben und einfach über das Glas stülpen. So kannst du die Motive je nach Jahreszeit austauschen.
Wer einen industriellen oder minimalistischen Stil mag, sollte über Beton nachdenken. Gieße einen kleinen Sockel aus Kreativ-Beton (z.B. von Viva Decor) in einer Joghurtbecher-Form und drücke das Glas leicht hinein, bevor der Beton aushärtet. Die Kombination aus rauem, kühlem Beton und dem filigranen, leuchtenden Glas ist ein starker visueller Kontrast.
FIMO Leder-Effekt: Modelliermasse, die nach dem Härten eine Lederoptik annimmt. Daraus lassen sich tolle Manschetten oder Anhänger für dein Windlicht fertigen.
Transferfolie: Mit spezieller Folie (z.B. von der Marke „folia“) und einem Laserdrucker kannst du Fotos oder Sprüche auf deine Glasoberfläche übertragen. Ein sehr persönliches und professionell wirkendes Finish.
Eine oft übersehene Gefahr ist der Untergrund. Stelle dein Windlicht niemals direkt auf eine empfindliche, lackierte Holzoberfläche oder eine Kunststofftischdecke. Die Hitze, die nach unten abgestrahlt wird, kann unschöne Ringe oder sogar Schmelzspuren hinterlassen. Ein kleiner Untersetzer aus Schiefer, Kork oder Filz ist nicht nur Deko, sondern ein wichtiger Schutz.
Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, alte Gläser wiederzuverwenden. Es bedeutet auch, Dinge zu schaffen, die man lange lieben und pflegen möchte.
Anstatt Trends hinterherzujagen, konzentriere dich auf ein Design, das wirklich zu dir passt. Ein hochwertiges, zeitloses Windlicht, das du über Jahre hinweg immer wieder gerne hervorholst, ist der beste Beitrag zur Nachhaltigkeit.
- Ein matter, fast samtiger Look.
- Das Licht wird sanft gestreut, nicht gebrochen.
- Fingerabdrücke sind kaum sichtbar.
Das Geheimnis? Milchglas-Effekt aus der Sprühdose. Eine dünne Schicht reicht oft schon aus, um aus einem klaren Standardglas ein edles Designobjekt zu machen. Besonders schön in Kombination mit minimalistischen Dekors aus Kupferdraht oder einem schlichten Lederband.
Kann ich Duftöle direkt ins Teelicht geben?
Bitte nicht! Ätherische Öle sind brennbar und können in direktem Kontakt mit dem Docht oder der Flamme Stichflammen erzeugen. Wenn du Duft möchtest, wähle fertige Duftteelichter oder verteile einige Tropfen Öl auf Dekomaterialien, die du um das Windlicht herum arrangierst – zum Beispiel auf getrockneten Orangenscheiben oder Pinienzapfen, aber immer mit sicherem Abstand zur Flamme.
Wachsreste entfernen: Stelle das Glas für eine Stunde ins Gefrierfach. Das Wachs zieht sich durch die Kälte zusammen und lässt sich danach meist in einem Stück herauslösen. Rußränder säubern: Ein weiches Tuch mit etwas Speiseöl oder ein Schmutzradierer wirken hier Wunder, ohne das Glas zu zerkratzen.
Inspiration aus Japan: Die „Kintsugi“-Technik repariert zerbrochene Keramik mit Goldlack und zelebriert die Bruchstellen. Diesen Gedanken kannst du aufgreifen: Male mit einem feinen Gold- oder Kupferlackstift (z.B. von edding) feine, willkürliche Linien auf dein Glas, als wären es edel reparierte Risse. Das erinnert an das Wabi-Sabi-Prinzip – die Schönheit im Unvollkommenen.
Eine tolle Alternative zu Sand oder Steinen als Füllmaterial sind Kaffeebohnen. Sie sehen nicht nur edel aus und halten die Kerze stabil, sondern verströmen durch die leichte Wärme einen dezenten, wohligen Kaffeeduft im Raum. Perfekt für einen gemütlichen Nachmittag in der Küche oder im Wohnzimmer.
Der deutsche Kerzenmarkt verbraucht jährlich rund 200.000 Tonnen Paraffin, ein Nebenprodukt der Erdölverarbeitung.
Eine nachhaltige Alternative sind Kerzen aus Stearin (pflanzlich oder tierisch), Bienenwachs oder Rapswachs. Sie brennen oft rußärmer und länger. Achte beim Kauf von Teelichtern auf Produkte ohne Aluminiumhülle oder nutze wiederverwendbare Teelichthalter aus Glas.
Upcycling-Tipp: Alte Einmachgläser der Marke „Weck“ sind durch ihr dickes, gepresstes Glas oft hitzebeständiger als normale Marmeladengläser. Ihr klassisches Design mit dem Erdbeer-Logo oder dem geschwungenen Schriftzug ist zudem ein charmanter Hingucker und braucht oft gar keine zusätzliche Dekoration.
Mit getrockneten Blättern und Blüten lassen sich wunderschöne, filigrane Windlichter gestalten. Presse die Pflanzen einige Tage in einem dicken Buch. Klebe sie dann mit Serviettenkleber vorsichtig auf das Glas. Eine Schicht Kleber über den Pflanzen versiegelt sie. Wichtig: Bringe die Deko nur außen an und achte darauf, dass keine Teile über den Rand hinausragen, wo sie Feuer fangen könnten.
LED-Kerzen: Absolut sicher, ideal für Haushalte mit Kindern oder Haustieren und perfekt für Orte, an denen offenes Feuer verboten ist (z.B. auf dem Balkon im Mietshaus). Die besten Modelle imitieren sogar das Flackern recht gut.
Echte Kerzen: Unübertroffen in Sachen Atmosphäre, Wärme und Duft. Das lebendige Licht schafft eine einzigartige Stimmung, erfordert aber ständige Aufsicht.
Die Wahl hängt vom Ort und Anlass ab – am besten, man hat beides parat.
Vergiss nicht die Kraft der Gruppe. Mehrere kleine Windlichter, die sich in Material oder Farbe leicht unterscheiden, aber als Ensemble auf einem Tablett oder einer Fensterbank arrangiert werden, wirken oft viel stärker und wohnlicher als ein einzelnes, großes Objekt. Spiele mit verschiedenen Höhen und Formen für ein dynamisches Bild.
