Wände streichen wie ein Profi: Der ehrliche Guide, der dir Geld und Nerven spart

Deko-Trends sind wie ein frischer Wind in Ihrem Zuhause – entdecken Sie, wie Farben und Materialien Ihre Räume revolutionieren können!

von Filip Fester

Ganz ehrlich? Ich sehe es immer wieder. Man steht im Baumarkt vor dieser riesigen Wand aus Farbeimern, blättert durch schicke Wohnmagazine mit sündhaft teuren Möbeln und ist am Ende einfach nur überfordert. Das Ergebnis ist oft dasselbe: Entweder man greift tief in die Tasche für einen großen Namen oder kauft das Billigste vom Billigen und ärgert sich später schwarz über die Qualität.

Seit Jahren beschäftige ich mich beruflich mit Wänden, Farben und allem, was dazugehört. Ich habe Trends kommen und gehen sehen, aber eins bleibt immer gleich: Die Grundlagen für richtig gute Arbeit. Und genau die möchte ich dir an die Hand geben. Kein Fachchinesisch, sondern das Wissen, das den Unterschied macht. Damit du kluge Entscheidungen triffst – egal, ob du selbst zum Pinsel greifst oder einen Profi holst.

Das Fundament: Warum die Vorbereitung 80 % der Arbeit ist

Jeder will schnell die Farbe an der Wand sehen, das ist klar. Aber die wichtigste Arbeit passiert, bevor du den Deckel vom Farbeimer überhaupt aufmachst. Eine eiserne Regel im Handwerk lautet: 80 Prozent der Zeit investieren wir in die Vorbereitung, nur 20 Prozent in den eigentlichen Anstrich. Ein schlecht vorbereiteter Untergrund verzeiht absolut nichts. Er ist der Grund, warum Farbe abblättert oder fiese Flecken durchscheinen.

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Stell dir die Wand wie das Fundament eines Hauses vor. Wenn das bröckelt, nützt dir die schönste Fassade nichts. Und jede Wand ist anders. Im Neubau hast du oft glatten Gipskarton, im Altbau alte Putzschichten, Lehm oder unzählige Farblagen übereinander. Jede Oberfläche hat ihre eigenen Tücken.

Der schnelle Wand-Check: 4 Tests, die du selbst machen kannst

Bevor du auch nur an Werkzeug denkst, fühl deiner Wand mal auf den Zahn. Das sind super simple Tests, die dir später eine Menge Ärger ersparen.

  • Die Wischprobe: Reib mal kräftig mit der flachen Hand über die Wand. Hast du danach weißen, kreidigen Staub an der Hand? Das ist ein klares Zeichen, dass der alte Anstrich nicht mehr trägt. Er muss runtergewaschen oder mit Tiefgrund fixiert werden.
  • Die Kratzprobe: Nimm einen Spachtel oder einen Schraubendreher und kratz fest über die Oberfläche. Wenn Putz oder Farbe leicht abplatzen, ist hier alles locker. Das muss alles runter, was nicht fest ist.
  • Die Klebebandprobe: Drück ein Stück starkes Klebeband (gutes Malerkrepp, kein Billigzeug) fest an die Wand und reiß es ruckartig ab. Bleiben Farbreste kleben? Dann ist die alte Farbe nicht mehr gut mit der Wand verbunden.
  • Die Saugfähigkeitsprüfung: Mach einen Schwamm nass und drück ihn an die Wand. Verfärbt sich die Stelle sofort dunkel, saugt der Untergrund extrem stark. Perlt das Wasser ab, ist er quasi versiegelt. Beides ist Mist. Ein stark saugender Untergrund zieht der Farbe das Wasser weg und du bekommst Streifen. Ein nicht saugender Untergrund bietet keinen Halt für die neue Farbe.

Ich hatte mal einen Kunden, der sein Wohnzimmer selbst streichen wollte. Sündhaft teure Farbe gekauft, aber die Wischprobe ignoriert. Die Wand war extrem kreidig. Er hat einfach drübergestrichen. Nach dem Trocknen konnte man die neue Farbschicht wie eine Folie von der Wand ziehen. Die ganze Arbeit und das teure Material für die Tonne. Ein einfacher Handwisch hätte das verhindert.

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Kleiner Tipp: Geh doch gleich mal zu einer Wand bei dir und mach die Wischprobe. Das ist der erste Schritt zum Profi-Ergebnis!

So spachtelst du ein Dübelloch wie ein Profi:

Risse und Löcher müssen natürlich zu. Das ist kein Hexenwerk. Für ein typisches Dübelloch reicht Fertigspachtel aus der Tube (kostet ca. 5-8 Euro). Und so geht’s:

  1. Säubern: Puhl lose Reste aus dem Loch und saug den Staub raus. Befeuchte das Loch danach ganz leicht mit einem Pinsel und Wasser.
  2. Füllen: Drück die Spachtelmasse satt ins Loch. Am besten quer zur Richtung eines Risses, damit alles gut gefüllt ist.
  3. Abziehen: Zieh die Masse mit einem kleinen Spachtel glatt ab. Nicht zu viel Druck ausüben.
  4. Warten & Schleifen: Jetzt kommt der wichtigste Teil: Geduld! Lass die Stelle gut trocknen, je nach Dicke dauert das 2-4 Stunden. Danach mit feinem Schleifpapier (120er Körnung) sanft glatt schleifen. Fertig!

Dein Einkaufszettel: Was wirklich in den Wagen muss

Bevor du losziehst, hier eine ehrliche Liste, was du für ein solides Ergebnis brauchst. Billigwerkzeug ist am falschen Ende gespart, glaub mir.

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  • Malervlies (statt Folie): Investier die 15-20 Euro in ein Vlies. Es saugt Farbspritzer auf, während auf dünner Folie Pfützen entstehen, in die du reintrittst und die Farbe in der ganzen Wohnung verteilst.
  • Gutes Klebeband: Nimm kein billiges Kreppband. Gönn dir sogenanntes Goldband oder Frog-Tape. Das kostet pro Rolle zwar 5-8 Euro, aber es unterläuft nicht und du bekommst gestochen scharfe Kanten. Eine wahre Geschichte: Ein Bekannter hat sich mit Billigband die Kanten an seiner frisch tapezierten Akzentwand ruiniert. Das Abziehen hat die Tapete mitgerissen. Ärger pur!
  • Eine gute Farbrolle: Für glatte Wände ist eine Lammfellrolle top. Für Raufaser oder rauen Putz eher eine Polyamid-Rolle mit längerem Flor. Rechne mit 10-15 Euro für eine gute Rolle mit Bügel.
  • Ein Qualitätspinsel: Für die Ecken brauchst du einen guten Pinsel, der keine Haare verliert. Ein Flach- oder Ringpinsel mit einem Mix aus Kunst- und Naturborsten ist ideal (ca. 8-15 Euro).
  • Spachtelmasse und Spachtel: Wie oben beschrieben, eine kleine Tube Fertigspachtel (ca. 5 Euro) und ein kleiner Japanspachtel (ca. 3-5 Euro).
  • Grundierung: Wenn deine Wand stark saugt oder kreidet, brauchst du Tiefgrund. Ein 5-Liter-Kanister kostet ca. 20-30 Euro und reicht ewig.

Alles in allem solltest du für eine solide Grundausstattung für ein Zimmer mit etwa 80 bis 120 Euro rechnen. Das ist gut investiertes Geld, das dir ein viel besseres Ergebnis und weniger Frust beschert.

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Die Wahrheit über Farbe: Mehr als nur ein Farbton

Die Farbauswahl ist der spaßige Teil. Aber als Handwerker schaue ich vor allem auf die inneren Werte. Die Zusammensetzung entscheidet über Deckkraft, Langlebigkeit und wie sich die Farbe verarbeiten lässt.

Der Preisunterschied zwischen einer 20-Euro-Baumarkt-Farbe und einer 70-Euro-Profi-Farbe liegt in den Zutaten. In der teureren Farbe stecken mehr und bessere Pigmente (wie Titandioxid) und hochwertige Bindemittel. Das bedeutet: Sie deckt besser. Oft brauchst du nur einen Anstrich, wo du mit der Billigfarbe zwei- oder dreimal ranmusst. Rechnest du die Zeit und den Mehrverbrauch, ist die „teure“ Farbe oft die günstigere Wahl.

Der ehrlichste Hinweis auf dem Eimer: Die 2 Klassen

Auf jedem Farbeimer findest du zwei entscheidende Angaben nach einer europäischen Norm (EN 13300). Das ist dein Spickzettel für Qualität:

  • Deckkraftklasse: Klasse 1 ist die beste. Wenn du eine dunkle Wand hell streichen willst, brauchst du unbedingt Klasse 1. Alles andere ist Zeitverschwendung.
  • Nassabriebbeständigkeit: Das sagt dir, wie robust die Farbe ist. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“ – perfekt für Flur, Küche oder Kinderzimmer, da man sie richtig schrubben kann. Klasse 2 ist „waschbeständig“ und ein super Standard für Wohn- und Schlafzimmer. Alles darunter (Klasse 3-5) ist nur für die Kellerdecke geeignet, die du eh nie anfasst. Mein Rat: Nimm mindestens Klasse 2. Der Aufpreis ist minimal, der Nutzen im Alltag riesig.
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Die schnelle Formel: Wie viel Farbe brauche ich?

Eine der häufigsten Fragen! Hier die simple Formel, um nicht zu viel oder zu wenig zu kaufen:
(Raumlänge + Raumbreite) x 2 x Raumhöhe = gesamte Wandfläche in m²

Fenster und Türen musst du nicht extra abziehen, sieh das als Reserve. Auf dem Farbeimer steht dann, wie viele Quadratmeter du mit einem Liter schaffst (z.B. „reicht für ca. 7 m² pro Liter“). So kannst du es leicht ausrechnen.

Materialien mit Charakter: Holz, Stoffe und Co.

Ein Raum lebt nicht nur von der Wandfarbe. Die Oberflächen von Holz und Textilien geben ihm erst seinen Charakter. Auch hier gibt es Welten bei der Qualität.

Bei der Behandlung von Holzoberflächen wie Dielen oder Möbeln gibt es im Grunde drei Wege. Lack ist quasi der Bodyguard fürs Holz. Er bildet eine dichte, geschlossene Schicht, die super robust und pflegeleicht ist. Ideal für einen Esstisch in einer Familie. Der Nachteil? Es fühlt sich etwas künstlich an und wenn ein tiefer Kratzer drin ist, muss man oft die ganze Fläche neu schleifen und lackieren. Öl hingegen ist eher wie eine Hautpflege. Es zieht tief ins Holz ein, schützt von innen und erhält die warme, natürliche Haptik. Man spürt das Holz noch richtig. Kleiner Kratzer? Kein Problem, die Stelle kann man einfach lokal anschleifen und nachölen. Dafür braucht es aber regelmäßige Pflege. Wachs ist oft die Ergänzung zum Öl und bildet eine dünne, seidig glänzende Schutzschicht obendrauf.

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Bei Stoffen für Sofas oder Vorhänge ist ein wichtiger Wert die Scheuerfestigkeit, gemessen in Martindale. Für ein Sofa, das täglich im Einsatz ist, sollten es schon mindestens 20.000 Touren sein. Ein guter Stoffhändler kann dich da aber immer beraten.

Das Handwerk selbst: Kleine Tricks mit großer Wirkung

Gutes Werkzeug ist die halbe Miete, die Technik die andere. Ein Profi klebt zum Beispiel selten Kanten ab. Wir „beschneiden“ die Kanten mit einem hochwertigen Pinsel und einer ruhigen Hand. Das geht schneller und wird oft sauberer, weil keine Farbe unters Klebeband läuft. Das braucht aber Übung!

Beim Rollen der großen Flächen ist das „Nass-in-Nass“-Arbeiten das A und O. Das heißt, du überlappst die vorherige, noch feuchte Farbbahn immer ein wenig. So vermeidest du unschöne Streifen und Ansätze. Ein guter Rhythmus ist: Ein paar Bahnen senkrecht rollen, die Farbe dann quer verteilen und zum Schluss die ganze Fläche nochmal ganz leicht und ohne Druck von oben nach unten abrollen. Das gibt eine super gleichmäßige Struktur.

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Planung ist alles: Wann du lieber den Profi rufst

Selbermachen ist toll, aber man muss seine Grenzen kennen. Bei diesen Dingen solltest du immer einen Fachbetrieb rufen:

  • Elektroarbeiten: Absolutes Tabu für Laien! Lebensgefahr!
  • Arbeiten an tragenden Wänden: Hier muss immer ein Statiker draufschauen.
  • Umgang mit Asbest: In Gebäuden, die vor den Neunzigern gebaut wurden, kann Asbest lauern. Hier dürfen nur zertifizierte Profis ran.
  • Komplexe Putz- oder Stuckarbeiten: Das ist eine eigene Kunstform.

Gut zu wissen: Was kostet ein Maler eigentlich? Das ist regional unterschiedlich, aber als grobe Hausnummer kannst du mit 8 bis 15 Euro pro Quadratmeter Wandfläche für einen einfachen Anstrich (inkl. Abdecken und Kleinspachtelungen) rechnen. Bei aufwendigen Vorarbeiten oder speziellen Techniken natürlich mehr. Das hilft dir vielleicht bei der Entscheidung, ob du es selbst machst oder machen lässt.

Und zum Schluss: Bitte, tu mir einen Gefallen und achte auf deine Sicherheit. Nimm eine stabile Leiter, keine wackeligen Stühle. Lüfte gut, auch bei wasserbasierten Farben. Und beim Schleifen sind eine Staubmaske (FFP2) und eine Schutzbrille absolute Pflicht. Dein Zuhause zu gestalten, ist eine wunderbare Sache. Wenn du mit Sorgfalt, gutem Material und dem nötigen Respekt vor dem Handwerk rangehst, wirst du am Ende ein Ergebnis haben, das dich wirklich stolz macht.

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Matt, seidenmatt oder glänzend – was ist der wahre Unterschied?

Es geht nicht nur um den Look, sondern vor allem um die Funktion. Matte Farben (wie die von Farrow & Ball) wirken edel und kaschieren kleine Unebenheiten, sind aber empfindlicher. Seidenmatte Oberflächen sind der Allrounder: leicht zu reinigen und robust, perfekt für Flure oder Kinderzimmer. Glänzende Lackfarben sind extrem strapazierfähig und ideal für Türen oder Sockelleisten, betonen aber jede kleine Delle in der Wand gnadenlos.

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Wussten Sie schon? Der Farbton einer Wand kann sich je nach Tageszeit und Lichtquelle dramatisch verändern.

Ein Grau, das bei Tageslicht kühl und modern wirkt, kann unter einer warmen Glühbirne am Abend plötzlich schlammig aussehen. Machen Sie daher immer einen Probeanstrich auf einem großen Stück Pappe, das Sie zu verschiedenen Zeiten an unterschiedliche Wände im Raum halten können. So erleben Sie keine bösen Überraschungen.

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  • Vermeidet unschöne Streifen und Ansätze.
  • Sorgt für eine perfekt homogene Oberfläche.
  • Ist das Markenzeichen eines echten Profi-Anstrichs.

Das Geheimnis dahinter? Die „Nass-in-Nass“-Technik. Streichen Sie immer eine komplette Wand in einem Durchgang, ohne Pausen. Überlappen Sie dabei die Bahnen leicht, solange die Farbe an der Kante noch feucht ist. So verschmelzen die Übergänge nahtlos miteinander.

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Die goldene Werkzeug-Regel: Sparen Sie niemals an Pinsel und Rolle. Ein billiger Pinsel verliert Haare, die in Ihrer frischen Farbe kleben bleiben. Eine schlechte Rolle fusselt und erzeugt eine ungleichmäßige Struktur. Investieren Sie in eine hochwertige Lammfellrolle für raue Wände und eine feine Mikrofaserrolle für glatte Oberflächen. Gutes Malerkrepp, wie das „Froschband“, verhindert unsaubere Kanten und schützt Ihre Nerven.

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„Farbe ist das mächtigste und zugleich günstigste Instrument, um einen Raum komplett zu verwandeln.“ – Zitat eines Interior Designers

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Werfen Sie einen Blick auf die Inhaltsstoffe. Achten Sie auf das Siegel „Blauer Engel“ oder Farben mit niedrigem VOC-Gehalt (flüchtige organische Verbindungen). Marken wie „Little Greene“ oder „Fugenlos“ bieten exzellente, gesundheitsschonende Alternativen, die kaum ausdünsten. Das ist besonders wichtig in Schlaf- und Kinderzimmern für ein besseres Raumklima.

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Akzentwand light: Sie trauen sich keine knallige Farbe zu? Versuchen Sie es mit demselben Farbton, den Sie für die anderen Wände verwenden, aber zwei Nuancen dunkler. Das schafft Tiefe und einen subtilen Fokus, ohne den Raum zu überladen. Perfekt für die Wand hinter dem Sofa oder dem Bett.

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Sie haben eine dunkle Wand und wollen sie strahlend weiß bekommen? Sparen Sie sich den Frust von vier oder fünf Anstrichen.

  • Schritt 1: Der Sperrgrund. Ein hochwertiger, pigmentierter Voranstrich (z.B. „Caparol Haftgrund“) neutralisiert die dunkle Farbe und verhindert, dass sie „durchblutet“.
  • Schritt 2: Der Deckanstrich. Danach reichen oft ein bis zwei Schichten Ihrer finalen Wandfarbe für ein perfektes Ergebnis.
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Wie berechne ich die richtige Farbmenge, ohne Reste zu horten?

Die meisten Hersteller geben die Reichweite pro Liter an (z.B. 8 m²/L). Messen Sie die Länge aller zu streichenden Wände und multiplizieren Sie diese mit der Raumhöhe. Ziehen Sie großzügig Fenster und Türen ab. Planen Sie immer für zwei Anstriche und addieren Sie eine Sicherheitsreserve von 10 %. Es ist immer besser, eine kleine Dose für spätere Ausbesserungen übrig zu haben.

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Laut einer Studie der University of British Columbia kann die Farbe Blau die Kreativität und Konzentration fördern, während Grün eine beruhigende, ausgleichende Wirkung hat.

Denken Sie bei der Farbwahl also nicht nur an die Optik, sondern auch an die Funktion des Raumes. Ein sanftes Salbeigrün im Schlafzimmer? Ein anregendes Blau im Arbeitszimmer? Die Psychologie der Farben ist Ihr unsichtbarer Helfer bei der Gestaltung.

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Roller: Ideal für große, flächige Wände. Sorgt für schnellen Farbauftrag und eine gleichmäßige Schichtdicke. Für Ecken und Kanten aber ungeeignet.

Pinsel: Unverzichtbar für präzise Arbeiten an Ecken, Kanten, Lichtschaltern und Heizkörpern. Ermöglicht Kontrolle, ist aber für große Flächen zu langsam.

Die Kombination macht’s: Zuerst alle Kanten und Ecken mit dem Pinsel vorstreichen, dann die großen Flächen mit der Rolle füllen.

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Der häufigste Fehler nach dem Streichen: Das Malerkrepp zu spät abziehen. Warten Sie nicht, bis die Farbe komplett durchgetrocknet ist! Ziehen Sie das Klebeband langsam und in einem 45-Grad-Winkel ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist. So erhalten Sie eine gestochen scharfe Kante und reißen keine Farbstücke mit ab.

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  • Eine samtige, fast pudrige Oberfläche.
  • Eine unglaubliche Farbtiefe.
  • Ein Hauch von Vintage und Eleganz.

Das Geheimnis? Echte Kreidefarben. Anders als normale Dispersionen enthalten sie natürliche Pigmente und Kreide, was ihnen ihr charakteristisches, ultra-mattes Finish verleiht. Ideal für einen edlen Look im Wohn- oder Schlafzimmer. Marken wie „Painting the Past“ oder „Annie Sloan“ sind hier die Vorreiter.

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Der meistverkaufte Farbton in Deutschland ist seit Jahren RAL 9010, auch bekannt als Reinweiß.

Weiß ist zwar sicher und lässt Räume größer wirken, aber oft auch steril. Wagen Sie den nächsten Schritt: Greifen Sie zu einem „Off-White“ mit einem Hauch von Grau, Beige oder sogar Grün. Diese gebrochenen Weißtöne wirken wärmer, wohnlicher und verleihen dem Raum sofort mehr Charakter, ohne auf Helligkeit zu verzichten.

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Die Decke wird oft stiefmütterlich behandelt und einfach weiß gestrichen. Dabei hat sie enormes Potenzial! Streichen Sie die Decke in einem sehr hellen Pastellton der Wandfarbe oder einem sanften Grau. Das lässt den Raum nicht nur höher wirken, sondern schafft auch ein Gefühl von Geborgenheit und Vollständigkeit, als würde der Raum Sie umarmen.

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Sie planen eine längere Pause oder wollen am nächsten Tag weiterstreichen?

  • Wickeln Sie Pinsel und Farbrollen fest in Frischhaltefolie oder eine Plastiktüte ein.
  • Drücken Sie die Luft heraus und verschließen Sie alles luftdicht mit Klebeband.
  • So trocknet die Farbe nicht ein und das Werkzeug ist sofort wieder einsatzbereit, ganz ohne lästiges Auswaschen.
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Die 60-30-10 Regel: Ein Klassiker aus dem Interior Design, der immer funktioniert. 60 % des Raumes sollten von der Hauptfarbe dominiert werden (meist die Wände). 30 % entfallen auf eine Sekundärfarbe (z.B. Vorhänge, Teppich, ein großes Möbelstück). 10 % sind für Akzente reserviert (Kissen, Kunst, Deko). Diese Balance sorgt für ein harmonisches und durchdachtes Gesamtbild.

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Meine Tapete hat eine Struktur. Kann ich einfach drüberstreichen?

Ja, das geht, aber mit Bedacht! Die Struktur der Tapete bleibt sichtbar, was je nach Muster gewollt oder störend sein kann. Wichtig ist, dass die Tapete überall fest an der Wand klebt. Prüfen Sie besonders die Nähte. Löst sich irgendwo eine Ecke, müssen Sie diese mit Tapetenkleister nachkleben, bevor Sie zum Pinsel greifen.

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Ein simpler Trick für mehr Tiefe: Streichen Sie die Laibung (die innere Fläche der Fensternische) in einem dunkleren oder kontrastierenden Farbton. Das rahmt den Blick nach draußen wie ein Bild ein und verleiht dem Raum eine architektonische Raffinesse, die man sonst nur in Altbauten findet. Ein dunkles Grau oder sogar Schwarz kann hier wahre Wunder wirken.

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  • Perfekt glatte Oberflächen ohne Pinselstriche oder Rollenstruktur.
  • Enorme Zeitersparnis bei großen oder verwinkelten Räumen.
  • Ideal für Türen, Heizkörper und strukturierte Wände.

Die Alternative zur Rolle? Ein Farbsprühsystem. Geräte für den Heimwerker (z.B. von Wagner oder Bosch) sind mittlerweile erschwinglich und einfach zu bedienen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier im sorgfältigen Abkleben, denn der feine Sprühnebel gelangt in jede Ritze.

Achtung, Temperatur! Streichen Sie nie bei unter 8°C oder in praller Sommerhitze. Ist es zu kalt, trocknet die Farbe zu langsam und ungleichmäßig. Ist es zu heiß, trocknet sie zu schnell, was zu sichtbaren Ansätzen und Streifen führt, da die „Nass-in-Nass“-Technik nicht mehr funktioniert. Ein lauer Frühlingstag bei normaler Luftfeuchtigkeit ist ideal für Ihr Projekt.