Klappläden für die Ewigkeit: So baust du sie richtig – Eine ehrliche Werkstatt-Anleitung
Holzfensterläden – mehr als nur Schutz! Entdecken Sie, wie sie Ihrem Zuhause einen Hauch von Charme und Stil verleihen können.
"Wenn Fenster reden könnten, würden sie Geschichten von Sonne und Schatten erzählen, von der Melodie des Windes, der durch die Holzlamellen flüstert. Fensterläden aus Holz sind nicht nur praktische Begleiter, sie sind die stilvollen Wächter unserer Wohnräume. In einer Welt, in der das Normale oft übersehen wird, offenbaren diese charmanten Details ihre wahre Schönheit und verwandeln jedes Zuhause in ein einzigartiges Geheimnis."
Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt riecht es einfach am besten. Nach frischem Lärchenharz und trockener Eiche. Seit Jahrzehnten ist Holz mein täglicher Begleiter, und ich habe unzählige Fensterläden gebaut – von schlichten Klappläden für norddeutsche Klinkerhäuser bis zu aufwendigen Schmuckstücken für Villen.
Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur Deko: Warum ein Fensterladen ein echtes Multitalent ist
- Das Fundament: Das richtige Holz und bombenfeste Beschläge
- Die Konstruktion: So wird ein Schuh draus
- Der Schutzanstrich: Die Haut für ein langes Leben
- Die Montage: Der finale, kritische Akt
- Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
- Ein Projekt, das Geduld erfordert und Stolz schenkt
- Bildergalerie
Ich sehe oft diese Anleitungen im Netz, die dir das Blaue vom Himmel versprechen: „Fensterläden an einem Wochenende!“ Das ist, mit Verlaub, Quatsch. Ein guter Fensterladen ist eine echte Investition in dein Haus. Er schützt, dämmt und ist das Gesicht deiner Fassade für eine lange, lange Zeit. Wenn man es richtig macht.
Also, betrachte das hier nicht als Abkürzung. Das ist der ehrliche, direkte Weg. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt, vom Holzkauf bis zum letzten Schräubchen in der Wand. Und keine Sorge, ich sage dir auch, was es kostet und wie lange es dauert. Realistisch solltest du für ein Paar Läden mit etwa 20 bis 30 reinen Arbeitsstunden rechnen – ohne die Trocknungszeiten für Leim und Farbe. Also, packen wir’s an!

Mehr als nur Deko: Warum ein Fensterladen ein echtes Multitalent ist
Bevor wir auch nur an die Säge denken, lass uns kurz klären, was so ein Laden eigentlich alles können muss. Das ist keine Raketenwissenschaft, aber pure Bauphysik, die den Wert deines Hauses steigert.
- Klimaanlage im Sommer, Heizung im Winter: Klingt übertrieben? Ist es aber nicht. Zwischen Fenster und geschlossenem Laden bildet sich eine isolierende Luftschicht. Im Sommer bleibt die Hitze draußen (das können locker ein paar Grad weniger im Raum sein!), im Winter bleibt die Wärme drinnen. Das siehst du am Ende des Jahres auf deiner Heizkostenabrechnung.
- Der Bodyguard für deine Fenster: Schlagregen, Hagel, pralle Sonne – all das trifft erst mal den Laden und nicht dein teures Fenster. Besonders bei Holzfenstern verlängert das die Lebensdauer enorm, und du musst seltener zum Pinsel greifen.
- Ruhe im Karton: Massives Holz schluckt Schall. Wohnst du an einer belebten Straße? Dann wirst du den Unterschied lieben. Es ist erstaunlich, wie viel leiser ein Raum wird.
- Ein klares Stoppschild für Einbrecher: Ein solider, fest verankerter Fensterladen ist ein echtes Hindernis. Das signalisiert sofort: „Hier kommst du nicht so einfach rein.“ Das schreckt Gelegenheitsdiebe oft schon im Vorfeld ab.

Das Fundament: Das richtige Holz und bombenfeste Beschläge
Die Langlebigkeit deiner Fensterläden entscheidet sich beim Materialkauf. Hier zu sparen ist der klassische Anfängerfehler, der dich am Ende doppelt kostet. Billiges Holz verzieht sich, reißt oder fault. Dann war die ganze Arbeit für die Katz.
Welches Holz hält, was es verspricht?
Vergiss das typische „Baumarktholz“ für den Innenbereich. Für draußen brauchen wir Hölzer, die von Natur aus was aushalten. Mein Rat? Geh direkt zum Holzfachhandel, die haben Ahnung und Qualität.
- Lärche (Europäisch oder Sibirisch): Das ist meine absolute Empfehlung. Lärche ist voller Harz, was wie eine natürliche Imprägnierung wirkt. Sie ist witterungsbeständig und bleibt gut in Form. Preislich liegt sie im gesunden Mittelfeld und ist jeden Cent wert. Sie ist mittelschwer und lässt sich super bearbeiten.
- Eiche: Der Klassiker. Extrem haltbar, aber auch ein echtes Schwergewicht und in der Verarbeitung anspruchsvoller. Achtung! Eiche enthält viel Gerbsäure. Wenn die mit normalen Stahlschrauben in Kontakt kommt, gibt es hässliche schwarze Flecken. Hier musst du also zwingend Edelstahlbeschläge (V2A) nehmen.
- Kiefer: Die Budget-Option, aber mit Vorsicht zu genießen. Wenn Kiefer, dann nur astarmes Kernholz. Das Problem: Kiefer neigt zum „Bluten“, das Harz kann also durch den Lack drücken. Hier ist eine absolut perfekte Grundierung und Lackierung Pflicht.
- Fichte: Ganz klares Nein. Fichte ist super für Möbel im Haus, aber draußen hat sie nichts verloren. Sie ist nicht witterungsbeständig und fault dir weg, sobald der Lack eine kleine Macke hat. Finger weg!
Worauf du beim Kauf achten solltest: Such nach Brettern mit „stehenden Jahresringen“ (die Linien verlaufen möglichst senkrecht zur Brettfläche). Dieses Holz arbeitet weniger. Achte auf gerade Fasern und wenig Äste. Das Holz sollte trocken sein, so um die 12-15 % Holzfeuchte sind ideal.

Beschläge: Das Rückgrat deiner Läden
Die besten Läden nützen nichts, wenn die Scharniere nach zwei Wintern rosten. Ich erinnere mich an einen Fall, wo einem Kunden die rostige Brühe über die frisch gestrichene, weiße Fassade lief. Eine teure und ärgerliche Lektion! Investiere also in massive, feuerverzinkte oder pulverbeschichtete Stahlbeschläge. Die findest du bei spezialisierten Online-Shops für Baubeschläge oder frag einfach mal beim Schlosser um die Ecke. Edelstahl ist die Luxusvariante, aber quasi unzerstörbar.
- Ladenbänder: Die Dinger tragen das ganze Gewicht. Sie sollten etwa zwei Drittel der Ladenbreite lang und mindestens 4 mm dick sein.
- Kloben: Das sind die Dorne in der Wand, auf denen alles hängt. Die müssen bombenfest sitzen.
- Feststeller: Die halten den Laden an der Fassade fest, damit er nicht im Wind klappert. Nimm was Robustes mit Feder, nicht nur einen simplen Haken.
- Verschlüsse: Ein einfacher Drehwirbel oder Schubriegel für innen reicht meistens.
Die Konstruktion: So wird ein Schuh draus
Okay, bevor wir loslegen, lass uns kurz über Werkzeug und Maße reden. Das erspart dir später graue Haare.

Gut zu wissen: Deine Werkzeug-Checkliste
Für den Anfang kommst du mit einer soliden Grundausstattung klar. Mindestens nötig sind: eine gute Hand- oder Kappsäge, ein kräftiger Akkuschrauber, eine Schleifmaschine und gute Pinsel. Wenn du Top-Ergebnisse willst und vielleicht öfter was mit Holz machst, sind eine Tischkreissäge und eine Oberfräse Gold wert.
Der wichtigste Schritt zuerst: Richtig ausmessen!
Miss die lichte Weite deiner Fensteröffnung ganz genau – in der Breite und in der Höhe. Und jetzt der entscheidende Punkt: Zieh von deinem gemessenen Maß rundherum etwa 5-8 Millimeter ab. Diese „Luft“ brauchst du, damit der Laden nicht klemmt, sich frei bewegen und bei Feuchtigkeit auch mal etwas ausdehnen kann.
Variante 1: Der Füllungsladen – Klassisch und grundsolide
Hier hast du einen stabilen Rahmen, in den eine massive Holzplatte (die Füllung) eingesetzt wird. Die stabilste Verbindung für den Rahmen ist die traditionelle „Schlitz- und Zapfenverbindung“. Mit einer Oberfräse ist das machbar. Eine gute Alternative für Heimwerker sind Holzdübel – nimm aber mindestens zwei bis drei pro Ecke und wasserfesten D4-Leim.

Und hier kommt der Punkt, den fast alle falsch machen: Die Füllung wird NIEMALS in der Nut des Rahmens verleimt! Holz arbeitet. Die Füllung muss in der Nut „schwimmen“ können, also an den Seiten ein paar Millimeter Luft haben. Klebst du sie fest, sprengt es dir bei Feuchtigkeit den Rahmen oder die Füllung reißt. Das ist der häufigste Schaden an selbstgebauten Läden!
Kleiner Tipp: Denk an die „Wassernase“. Das ist eine kleine Nut, die du von unten in das waagerechte, untere Rahmenholz fräst, etwa 1 cm von der Außenkante entfernt. Eine 5 mm tiefe Nut mit der Oberfräse reicht schon. Sie sorgt dafür, dass Regenwasser gezielt abtropft und nicht am Holz hochkriecht.
Variante 2: Der Lamellenladen – Luftig und modern
Hier besteht die Füllung aus schräg eingesetzten Lamellen. Das lässt Luft zirkulieren und gibt ein schönes, diffuses Licht.
Der Rahmen wird genauso gebaut wie beim Füllungsladen. Die Herausforderung sind die Lamellen. Du musst in die senkrechten Rahmenhölzer exakt parallele Nuten für die Lamellen fräsen. Ein Winkel von 30 bis 45 Grad ist üblich. Die Nuten sollten ca. 10 mm tief sein, und ein guter Abstand von Nutmitte zu Nutmitte sind etwa 5 cm. Hier ist absolute Präzision gefragt – eine selbstgebaute Schablone für die Oberfräse ist dein bester Freund.

Egal, welche Variante: Mach immer erst eine Trockenmontage. Setz alles ohne Leim zusammen und schau, ob es passt. Erst wenn alles perfekt ist, wird geleimt und mit Schraubzwingen verpresst.
Der Schutzanstrich: Die Haut für ein langes Leben
Das beste Holz ist wehrlos ohne eine gute Oberflächenbehandlung. Du hast die Wahl zwischen Lasur und Lack.
- Lasuren: Sie lassen die Holzmaserung durchscheinen. Ich empfehle Dünnschichtlasuren, weil sie nicht abblättern können. Sie wittern einfach über die Jahre ab und müssen dann erneuert werden. Etwas mehr Pflege, aber die Renovierung ist kinderleicht.
- Lacke: Sie bilden eine deckende, schützende Schicht. Ein guter Aufbau ist alles: Grundierung, Vorlack, Decklack. Dazwischen immer ein leichter Zwischenschliff mit feinem Schleifpapier (Körnung 180-240). Das ist mehr Arbeit, bietet aber den maximalen Schutz.
Ein Profi-Tipp, der Gold wert ist: Behandle die Enden der Bretter, das sogenannte Hirnholz, wie rohe Eier. Das Holz saugt hier Feuchtigkeit wie ein Strohhalm. Also, trag hier ruhig zwei- oder dreimal so viel Grundierung auf wie auf den Flächen. Mach das am besten vor dem Zusammenbau an allen Einzelteilen!

Die Montage: Der finale, kritische Akt
Ein herabfallender Fensterladen ist lebensgefährlich. Bei der Montage ist höchste Sorgfalt geboten. Besonders bei modernen, gedämmten Fassaden (WDVS) musst du aufpassen. Du darfst die Beschläge NIEMALS nur in der Dämmung befestigen! Die reißen aus.
Hierfür gibt es spezielle Abstandsmontagesysteme mit thermischer Trennung. Sie werden mit einer langen Gewindestange durch die Dämmung im tragenden Mauerwerk verankert. Das ist nichts für schwache Nerven und erfordert Spezialwerkzeug. Wenn du dir hier unsicher bist, hol dir lieber einen Fachmann dazu. Ein Fehler kann massive Schäden an deiner Fassade verursachen.
Was kostet der Spaß denn nun wirklich?
Lass uns mal ehrlich rechnen. Für ein Paar Läden für ein Standardfenster (sagen wir mal 120 cm hoch, jeder Flügel 60 cm breit) kommst du auf folgende Materialkosten:
- Holz (gute Lärche): Du brauchst ca. 8 laufende Meter Rahmenholz (z.B. 80x30mm) und rund 1,5 qm Füllungsbretter (20mm stark). Rechne hier mal mit 180€ – 280€.
- Beschläge (Qualität): Ein guter Satz Bänder, Kloben, Feststeller und Verschlüsse kostet dich schnell 120€ – 220€.
- Farbe/Lasur & Kleinkram: Für ein Markensystem, Leim, Schrauben und Schleifpapier leg nochmal 80€ – 100€ drauf.
Realistisch landest du also bei 380€ bis 600€ reinen Materialkosten pro Fenster. Deine Zeit und dein Werkzeug nicht mitgerechnet. Wenn ein Tischler dir ein Angebot über 2.000€ bis 4.000€ macht, ist das kein Wucher. Du bezahlst für präzises Aufmaß, teure Maschinen, Gewährleistung und die Sicherheit, dass es perfekt und für Jahrzehnte hält.

Ein Projekt, das Geduld erfordert und Stolz schenkt
Fensterläden selber zu bauen ist anspruchsvoll, keine Frage. Aber es ist auch unglaublich lohnend. Wenn du die Grundregeln befolgst – gutes Material, stabile Konstruktion, sorgfältiger Schutz – schaffst du etwas von bleibendem Wert. Etwas, das dein Haus schützt und dich jedes Mal, wenn du es ansiehst, ein kleines bisschen stolz macht.
Und falls du an einem Punkt zweifelst, zögere nicht, dir Rat zu holen. Ein guter Handwerker teilt sein Wissen gerne. Viel Erfolg!
Bildergalerie


Manchmal sind es die kleinen Details, die den größten Unterschied machen. Eine leicht angeschrägte untere Kante am Ladenflügel, die sogenannte Tropfkante, sorgt dafür, dass Regenwasser gezielt abtropft und nicht am Holz entlang zurück zum Fenster läuft. Ein winziger Arbeitsschritt, der die Lebensdauer um Jahre verlängert.

- Stabile Gratleisten verhindern das Verziehen des Holzes.
- Echte Schlitz- und Zapfenverbindungen sind stabiler als jede Schraube.
- Alle Kanten leicht brechen (fasen), damit die Farbe besser haftet.
Das Geheimnis? Diese klassischen Holzverbindungen machen einen Klappladen erst zu einem Möbelstück für die Fassade, das Jahrzehnte überdauert.

Wussten Sie schon? Ein geschlossener Holzklappladen kann den Wärmeverlust durch ein Fenster um bis zu 60 % reduzieren.
Diese beeindruckende Zahl des Instituts für Fenstertechnik Rosenheim (ift) zeigt, dass es sich nicht nur um Optik handelt. Die stehende Luftschicht zwischen Laden und Scheibe wirkt wie eine zusätzliche Dämmung – im Winter gegen Kälte, im Sommer gegen Hitze.

Welche Farbe hält den Elementen am besten stand?
Vergessen Sie billige Baumarktlacke. Für Holz im Außenbereich sind diffussionsoffene, also „atmungsaktive“ Farben entscheidend. Hochwertige Leinölfarben, wie die von Ottosson Färgmakeri oder Kreidezeit, dringen tief ins Holz ein und blättern nicht ab. Alternativ bieten Alkydharzlacke von Herstellern wie Sikkens (z.B. die Rubbol-Reihe) einen extrem robusten, filmbildenden Schutz, der aber bei Beschädigung sofort ausgebessert werden muss.

Die Wahl des Holzes: Lärche oder Eiche?
Sibirische Lärche: Aufgrund ihres hohen Harzgehalts von Natur aus sehr witterungsbeständig und dimensionsstabil. Sie ist leichter als Eiche und einfacher zu bearbeiten. Perfekt für ein natürliches, vergrauendes Finish oder deckende Anstriche.
Eiche: Der Klassiker für die Ewigkeit. Extrem hart, langlebig und widerstandsfähig gegen Fäulnis und Insekten. Ihre markante Maserung ist wunderschön unter transparenten Lasuren. Sie ist aber schwerer und anspruchsvoller in der Verarbeitung.
Für die meisten Projekte ist Lärche der Preis-Leistungs-Sieger mit herausragender Haltbarkeit.

Der Moment, in dem der frisch geölte Laden zum ersten Mal in der Sonne trocknet und das Holz seinen satten, tiefen Farbton annimmt, ist unbezahlbar. Der Duft von Leinölfirnis und Kiefernharz vermischt sich in der Luft – das ist der Geruch von echter Handwerkskunst und Beständigkeit.

- Sind die Jahresringe eng und gleichmäßig?
- Gibt es große, lose Äste oder Harzgallen?
- Ist das Brett gerade oder hat es sich bereits verdreht oder gewölbt? (Legen Sie es auf einen flachen Untergrund, um das zu prüfen.)
- Klingen zwei Bretter beim Gegenschlagen hell und klar? Ein dumpfer Ton deutet auf zu hohe Restfeuchte hin.

Wichtiger Punkt: Verwenden Sie für alle Beschläge – von den Ladenbändern bis zur kleinsten Schraube – ausschließlich Edelstahl (V2A oder bei Küstennähe V4A) oder feuerverzinkte Teile. Alles andere wird rosten. Die Rostfahnen laufen dann unschön über Ihre frisch gestrichenen Läden und greifen langfristig das Holz an. Ein kleiner Mehraufwand, der sich tausendfach auszahlt.


„Der beste Schutz für Holz im Freien ist ein konstruktiver: das Wasser muss immer weglaufen können.“
Dieser alte Zimmermanns-Spruch ist das A und O. Es geht nicht nur darum, das Holz mit Chemie zu versiegeln. Jede Verbindung, jede Fläche muss so gestaltet sein, dass sich nirgends Wasser stauen kann. Das ist wichtiger als der teuerste Anstrich.

Die berühmten Herzen in den Fensterläden der Alpenregionen waren mehr als nur Zierde. Sie dienten der Belüftung, ließen aber auch einen kleinen Lichtstrahl herein, wenn die Läden tagsüber zum Schutz vor der Sonne geschlossen waren. Ein praktisches Detail, das zu einem Symbol für Heimat und Gemütlichkeit wurde.

Muss ich die Läden jedes Jahr neu streichen?
Nein, bei richtiger Ausführung und Materialwahl definitiv nicht. Ein hochwertiger Anstrich auf gut vorbereitetem Holz hält problemlos 8 bis 15 Jahre. Entscheidend ist eine regelmäßige Inspektion. Reinigen Sie die Läden einmal im Jahr mit einer milden Seifenlauge und prüfen Sie auf Risse oder Abplatzungen. Kleine Schäden sofort auszubessern verhindert, dass Feuchtigkeit eindringt und größere Renovierungsarbeiten nötig werden.

Traditionelle Ladenhalter: Ein einfacher Haken oder ein schmiedeeiserner „Feststeller“ in der Wand, der den Laden offen hält. Simpel, robust und passt perfekt zu historischen Gebäuden.
Moderne Feststeller: Mechanismen wie der MACO RUSTICO-FIX, die den Laden per Hebel von innen arretieren. Kein Rauslehnen aus dem Fenster mehr. Komfortabel, aber optisch moderner.
Die Wahl ist eine Frage des Stils und des gewünschten Komforts.

Haben Sie schon einmal über die Farbe nachgedacht? Ein sattes „Schwedenrot“ (Falunrot) lässt ein Holzhaus leuchten, ein tiefes „Taubenblau“ wirkt an einer weißen Fassade edel und maritim, während ein „Englisches Grün“ an einem Klinkerbau zeitlose Eleganz ausstrahlt. Die Farbe Ihrer Läden ist die Visitenkarte Ihres Hauses – wählen Sie sie mit Bedacht!

Laut einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) können außenliegende Sonnenschutzsysteme wie Klappläden die Kühllasten eines Gebäudes im Sommer um über 70 % senken.
Das bedeutet konkret: Während sich Nachbarn ohne Läden über aufgeheizte Räume ärgern und die Klimaanlage auf Hochtouren läuft, genießen Sie eine natürliche Kühle. Ein massiver Holzladen ist die einfachste und schönste Form der passiven Kühlung.

Unterschätzen Sie nicht das Gewicht! Ein einzelner Ladenflügel aus massiver Eiche kann schnell 15-20 kg wiegen. Das bedeutet: Die Befestigung in der Wand muss absolut bombenfest sein. Verwenden Sie lange Rahmendübel oder chemische Anker (Injektionsmörtel), besonders bei gedämmten Fassaden, um die Last sicher in das tragende Mauerwerk abzuleiten.

- Perfekter Sitz und leichte Bedienung.
- Kein Klappern bei Wind.
- Erhöhter Einbruchschutz.
Das Geheimnis? Ein sogenannter „Aushubsicherungsstift“ am Ladenband. Dieses kleine, oft übersehene Bauteil von Herstellern wie GUTMANN oder Hahn verhindert, dass der geschlossene Laden einfach aus den Angeln gehoben werden kann.


Wenn Sie Lärchenholz verwenden, werden Sie auf kleine, klebrige Harzaustritte stoßen – die sogenannten Harzgallen. Das ist kein Mangel, sondern ein Qualitätszeichen für den natürlichen Holzschutz. Entfernen Sie das frische Harz vor dem Streichen vorsichtig mit einem Spachtel und entfetten Sie die Stelle mit „Harzgallentferner“ oder Nitroverdünnung. So hält der Anstrich auch an diesen kritischen Stellen perfekt.

Bevor der erste Pinselstrich kommt, muss das Holz grundiert werden. Das ist kein optionaler Schritt! Eine gute Grundierung, zum Beispiel ein Osmo Holz-Imprägnierung WR, schützt vor Bläue und Fäulnis und sorgt dafür, dass der Endanstrich gleichmäßig einzieht und besser haftet. Wer hier spart, streicht in wenigen Jahren erneut.

Kann ich auch Läden mit verstellbaren Lamellen selber bauen?
Das ist die Königsdisziplin. Der Bau von Rahmen und Füllungen ist bereits anspruchsvoll, aber bewegliche Lamellen erfordern absolute Präzision und spezielles Werkzeug für die Bohrungen und die Verbindungsstange. Für ein erstes Projekt ist ein geschlossener Laden oder einer mit festen, schrägen Lamellen („Jalousie-Laden“) die deutlich realistischere und fehlertolerantere Wahl.

Der Klang der Sicherheit: Es gibt kaum ein beruhigenderes Geräusch als das satte „Klack“, wenn am Abend der massive Holzladen ins Schloss fällt. Es ist das akustische Signal für Gemütlichkeit, Privatsphäre und das gute Gefühl, sicher und geborgen zu sein.

Achten Sie auf das FSC®- oder PEFC™-Siegel beim Holzkauf.
Diese Zertifikate garantieren, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt. So stellen Sie sicher, dass Ihr Projekt nicht nur Ihr Haus verschönert, sondern auch im Einklang mit der Umwelt steht. Heimische Hölzer wie Lärche oder Douglasie haben zudem eine deutlich bessere Ökobilanz als importierte Tropenhölzer.

Ein häufiger Fehler ist, die Läden exakt auf die lichte Breite der Fensteröffnung zu bauen. Holz arbeitet! Planen Sie unbedingt eine „Luft“ von ca. 5-8 mm an jeder Seite und zwischen den Flügeln ein. Diese Dehnungsfuge ist entscheidend, damit die Läden auch bei feuchtem Wetter nicht klemmen oder sich gegenseitig blockieren.

- Die Bänder (Scharniere), die den Laden an der Wand halten.
- Die Kloben (Stifte), in denen die Bänder hängen.
- Ein Mittelverschluss (Espagnolette oder einfacher Vorreiber), um die Flügel zu verriegeln.
- Ein oder zwei Ladenhalter (Feststeller), um die Läden an der Fassade zu fixieren.
Diese vier Komponenten bilden das Grundgerüst. Achten Sie auf solide Qualität von Fachhändlern wie Baubeschlag-Discount oder OBI in der Profi-Abteilung, anstatt auf das billigste Online-Angebot zu setzen.

Denken Sie über eine persönliche Note nach. Statt eines Herzens könnten es auch stilisierte Initialen, ein maritimes Anker-Symbol oder ein geometrisches Muster sein, das zur Architektur Ihres Hauses passt. Eine mit der Stichsäge oder Oberfräse erstellte kleine Aussparung macht Ihre selbstgebauten Läden zu einem echten Unikat.
Wichtiger Punkt: Messen Sie nicht nur Höhe und Breite der Fensteröffnung, sondern auch die Diagonalen. Sind diese nicht identisch, ist die Öffnung nicht rechtwinklig. Diesen Unterschied müssen Sie beim Bau der Läden berücksichtigen, sonst werden sie nie perfekt parallel zur Fassade schließen. Ein kleiner Messaufwand, der Ihnen später großen Ärger erspart.




