Fensterläden fürs Leben: Was wirklich zählt – Tipps aus der Werkstatt
Fensterläden sind mehr als nur Schutz – sie sind die stilvollen Augen deiner Fassade! Lass dich von kreativen Ideen inspirieren.
„Ich habe die Farben des Himmels gesehen und sie auf mein Fenster übertragen.“ könnte ein Zitat eines Künstlers sein, der die Welt durch das Fenster betrachtet. Fensterläden sind die Leinwand unserer Häuser, die Geschichten von Licht und Schatten erzählen. Sie sind der erste Eindruck, der unsere Räume umarmt und sie gleichzeitig schützt. Entdecke die Vielfalt dieser oft unterschätzten Designelemente.
Ich stehe seit über 30 Jahren in der Werkstatt, der Geruch von Holz und Lasuren in der Nase. In dieser Zeit habe ich unzählige Fensterläden gebaut, montiert und – was noch wichtiger ist – gesehen, was nach wenigen Jahren schon wieder kaputtgeht. Viele Leute schielen zuerst auf den Preis. Sie sehen ein Angebot für ein paar Hundert Euro im Baumarkt und fragen sich, warum die maßgefertigte Lösung vom Profi schnell mal das Drei- oder Vierfache kosten kann. Ganz ehrlich? Die Antwort liegt nicht nur im Material. Sie liegt in den kleinen Details, die am Ende den großen Unterschied machen.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ein simpler Laden so genial funktioniert
- Die Materialfrage: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
- Die Montage: Wo Millimeter und das richtige Material entscheiden
- Der Anstrich: Lasur oder Lack – was ist besser?
- Restaurieren oder ersetzen? Wann sich die Rettung noch lohnt
- Wann du den Profi brauchst (und wann nicht)
- Bildergalerie
Ein guter Fensterladen ist so viel mehr als nur ein hübscher Sichtschutz. Er ist ein Arbeitstier: Im Sommer hält er die Bude kühl, im Winter die Wärme drinnen. Er schützt die teuren Fenster dahinter und gibt einer Fassade erst richtig Charakter. Ich möchte euch hier mal kein Verkaufsgespräch aufdrängen, sondern ganz praktisch aus dem Nähkästchen plaudern. Damit ihr eine Entscheidung trefft, die ihr in zehn Jahren nicht bereut.

Warum ein simpler Laden so genial funktioniert
Klingt vielleicht nach Physikunterricht, aber das Prinzip hinter einem Fensterladen ist kinderleicht und super effektiv. Wenn man das einmal verstanden hat, weiß man auch sofort, warum ein außenliegender Laden einem inneren Rollo immer überlegen sein wird.
Im Sommer ist die Sonne der größte Feind eurer kühlen Wohnung. Knallt sie direkt aufs Fensterglas, heizt sich der Raum dahinter unaufhaltsam auf. Ein geschlossener Fensterladen fängt die Strahlen ab, bevor sie das Glas überhaupt erreichen. Das Entscheidende ist die Luftschicht, die zwischen Laden und Fenster entsteht. Diese stehende Luft ist ein fantastischer Isolator und verhindert, dass sich die Hitze vom aufgeheizten Laden auf die Scheibe überträgt. Ein Vorhang innen? Der blockiert zwar das Licht, aber die Wärme ist dann schon im Zimmer. Zu spät!
Im Winter dreht sich das Spiel um. Die teure Heizwärme will raus, am liebsten durch die kalten Fenster. Auch hier wirkt die Luftschicht vor dem Fenster wie eine zusätzliche Decke. Sie bremst den Wärmeverlust enorm. Gerade bei älteren Häusern mit nicht ganz so modernen Fenstern kann ein dichter Holzladen den Wärmeverlust fast halbieren. Das merkt man nicht nur am Wohnklima, sondern auch auf der Heizkostenabrechnung. Ach ja, und Lärm von der Straße wird übrigens nach dem gleichen Prinzip einfach „geschluckt“ – ein Segen für jeden, der an einer befahrenen Straße wohnt.

Die Materialfrage: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Jetzt wird’s ernst. Bei der Materialwahl entscheidet sich, ob ihr euch für die nächsten 30 Jahre freut oder euch schon nach dem dritten Winter ärgert. Ich arbeite am liebsten mit Holz, aber Holz ist eben nicht gleich Holz.
- Fichte/Tanne: Das ist die absolute Basis-Variante, die man oft in Baumärkten findet. Sie ist günstig und leicht, aber auch butterweich und absolut nicht für die Wetterseite eines Hauses geeignet. Ohne eine perfekte, ständig erneuerte Lackierung zieht Wasser ins Holz und es fault von unten her weg. Ehrlich gesagt, für ein Gartenhaus okay, aber nicht für euer Zuhause.
- Kiefer: Schon etwas besser, weil härter und harzhaltiger. Das Problem hier sind oft die vielen Äste und die Harzblasen, die bei Sonnenschein durch den Lack „bluten“ können. Hier muss man schon auf sehr hochwertige, astfreie Qualität achten.
- Lärche: Mein persönlicher Favorit für ein top Preis-Leistungs-Verhältnis. Lärchenholz, besonders die langsam gewachsene sibirische Variante, ist von Natur aus extrem dicht und voller Harz. Das wirkt wie eine eingebaute Imprägnierung gegen Pilze und Wetter. Ein Lärchenladen kann sogar unbehandelt bleiben und bekommt dann mit der Zeit eine wunderschöne, silbergraue Patina. Preislich liegt man hier im soliden Mittelfeld und hat dafür jahrzehntelang Ruhe.
- Eiche: Das ist die Königsklasse. Extrem hart, schwer und quasi unzerstörbar. Ein Eichenladen ist eine Anschaffung fürs Leben. Aber: Das hohe Gewicht erfordert super stabile Beschläge und eine bombenfeste Verankerung in der Wand. Außerdem muss man unbedingt Edelstahl-Beschläge nehmen, da die Gerbsäure im Eichenholz sonst mit normalem verzinktem Stahl reagiert und hässliche schwarze Flecken verursacht. Das ist definitiv eine Investition im oberen Preissegment.
Natürlich gibt es auch Alternativen zu Holz:

Aluminiumläden sind super pflegeleicht, weil sie pulverbeschichtet sind und nie gestrichen werden müssen. Sie verziehen sich nicht und sind federleicht. Für moderne, puristische Architektur passen sie oft super. Der Nachteil? Die Haptik ist kühl und bei einem Hagelschauer oder einem kräftigen Stoß hat man schnell Dellen, die für immer bleiben. Reparieren ist da nicht.
Kunststoffläden (PVC) sind die billigste Option auf dem Markt. Ich muss ganz offen sein: Ich verbaue sie nicht gern. Sie sind zwar pflegeleicht, aber das Material wird durch UV-Strahlung mit den Jahren spröde und die Farben bleichen aus. Bei starker Sonne können sich dunkle Läden sogar verziehen. Wenn da mal was bricht, ist es ein Fall für den Müll. Das ist aus meiner Sicht keine nachhaltige Lösung.
Achtung! Diese 3 Fehler sehe ich ständig – und sie kosten richtig Geld
Aus meiner Erfahrung gibt es drei Kardinalfehler, die immer wieder gemacht werden und am Ende teuer werden. Bitte, bitte vermeidet sie:

- Am falschen Holz sparen: Eine Fichtenladen an der Wetterseite zu montieren, ist, als würde man mit Stoffschuhen durch den Tiefschnee wandern. Es geht kurz gut, aber die Folgen sind absehbar. Der Schaden durch Fäulnis übersteigt die anfängliche Ersparnis um ein Vielfaches.
- Die falschen Dübel verwenden: Ein Fensterladen wirkt bei Sturm wie ein Segel. Wenn der Dübel nicht zum Mauerwerk passt (z.B. ein normaler Spreizdübel in einem Hochlochziegel), reißt es den ganzen Kloben mitsamt einem Stück Fassade aus der Wand. Der Schaden ist riesig!
- Die falsche Farbe nehmen: Einmal habe ich Läden restauriert, die ein Heimwerker mit Bootslack gestrichen hatte. Die Idee war „besonders haltbar“. Das Gegenteil war der Fall. Der Lack war zu hart, ist gerissen, Wasser ist eingedrungen und das Holz darunter war komplett schwarz und verfault. Nehmt immer hochelastische, diffusionsoffene Farben oder Lasuren, die speziell für Holz im Außenbereich gemacht sind!
Die Montage: Wo Millimeter und das richtige Material entscheiden
Der beste Lärchenladen bringt nichts, wenn er schief hängt oder bei der Montage die Fassade beschädigt wird. Das A und O ist das Aufmaß. Ein alter Handwerkerspruch lautet: „Dreimal messen, einmal sägen.“ Wir messen eine Fensteröffnung immer an mindestens drei Stellen in der Breite und Höhe. Man nimmt dann das kleinste Maß und zieht ein paar Millimeter für die Fuge ab, damit der Laden auch bei feuchtem Wetter nicht klemmt.

Die Verankerung in der Wand ist ein Thema für sich. Bei einer gedämmten Fassade (WDVS) ist das ein Job für den Profi, Punkt. Wer hier einfach durch die Dämmung bohrt, schafft eine Kältebrücke und sorgt für Feuchtigkeitsschäden. Dafür gibt es spezielle Montagesysteme. Hier zu pfuschen, kann euch die ganze Fassadensanierung kosten.
Kleiner Tipp bei den Beschlägen: Spart nicht am Ladenhalter! Das ist das Teil, das den offenen Laden an der Fassade festhält. Ein einfacher Haken reicht oft nicht. Wenn eine Windböe den Laden erfasst und gegen die Scheibe schmettert, ist der Schaden groß. Besser sind Feststeller, die automatisch einrasten.
Nur zur Einordnung: Für ein typisches Einfamilienhaus mit vier bis fünf Fensterpaaren plant ein erfahrenes Team in der Regel einen vollen, konzentrierten Arbeitstag für die Montage ein.
Der Anstrich: Lasur oder Lack – was ist besser?
Das ist fast eine Glaubensfrage. Eine Lasur ist offenporig, sie lässt das Holz atmen. Die Maserung bleibt schön sichtbar. Der Vorteil: Wenn doch mal Feuchtigkeit eindringt, kann sie auch wieder raus. Dafür muss man eine Lasur öfter erneuern, je nach Wetterseite alle 3-5 Jahre. Ein deckender Lack bietet den besten UV-Schutz und hält länger, oft 7-10 Jahre. Aber wehe, er bekommt einen Riss! Dann kriecht Wasser dahinter und kann nicht mehr entweichen – das Holz fault unter dem Lack.

Mini-Anleitung: Fensterläden neu ölen in 5 Schritten
Das Auffrischen der Oberfläche ist ein perfektes Projekt für Selbermacher! So geht’s:
Was du brauchst: Schleifpapier (Körnung 120 und 240), fusselfreie Lappen, einen guten Pinsel und ein hochwertiges Holzöl, z.B. speziell für Lärche (gibt’s im Holzfachhandel, kostet ca. 20-40 € pro Liter).
- Reinigen: Erst mal den ganzen Schmutz mit Wasser und einer Bürste abwaschen. Gut trocknen lassen!
- Anschleifen: Mit 120er Schleifpapier die alte, verwitterte Schicht leicht anschleifen, bis die Oberfläche wieder frisch aussieht.
- Staub entfernen: Ganz wichtig! Den Schleifstaub komplett mit einem Lappen oder einer Bürste entfernen.
- Erster Anstrich: Das Öl dünn und gleichmäßig mit dem Pinsel oder Lappen auftragen. Überschüssiges Öl nach ca. 15-20 Minuten mit einem trockenen Lappen abnehmen, sonst wird’s klebrig.
- Zweiter Anstrich (optional): Nach der Trocknung (Herstellerangaben beachten!) die Oberfläche ganz leicht mit 240er Papier glätten und eine zweite dünne Schicht Öl auftragen. Fertig!
Plane für ein Fensterladen-Paar ruhig ein halbes bis ganzes Wochenende ein, mit Trocknungszeiten.

Restaurieren oder ersetzen? Wann sich die Rettung noch lohnt
Bevor ihr neue Läden kauft, prüft die alten. Manchmal ist eine Rettung möglich und bewahrt den Charme des Hauses. Hier ein schneller Check:
- Stochertest: Nehmt einen Schraubenzieher und stecht vorsichtig in die unteren Ecken und Kanten des Ladens. Wenn das Holz weich ist wie Butter und nachgibt, ist es verfault. Das ist oft das Todesurteil.
- Verbindungen prüfen: Rüttelt mal am Laden. Sind die Holzverbindungen (Zapfen, Lamellen) noch fest oder wackelt alles? Lockere Verbindungen kann ein Profi oft nachleimen und stabilisieren.
- Oberflächen-Check: Blättert nur der Lack ab, aber das Holz darunter ist hart und gesund? Super! Das ist ein reines Schleif- und Anstrichprojekt. Das lohnt sich fast immer.
Letztens hatte ich ein Projekt bei einem Haus aus den Sechzigern. Die alten Fichtenläden blätterten ab, die Fassade wirkte müde. Wir haben sie durch maßgefertigte Lärchenläden in einem warmen Grauton ersetzt. Ehrlich, das Haus sah sofort 20 Jahre jünger und unglaublich viel wertiger aus. Die Investition hat sich für die Besitzer sofort bezahlt gemacht.

Übrigens, wusstet ihr schon, dass in manchen Alpendörfern die Farbe der Fensterläden früher den sozialen Status oder sogar den Familienstand der Bewohner angezeigt hat? Ein kleiner, aber feiner Teil unserer Baukultur.
Wann du den Profi brauchst (und wann nicht)
Ein paar Dinge kann man super selbst machen: das oben beschriebene Ölen und Streichen, den Austausch eines einzelnen Beschlags oder die Montage von kleinen Läden am Schuppen. Aber bitte, ruft einen Fachbetrieb, wenn es um Folgendes geht:
- Das exakte Aufmaß für Maßanfertigungen. Ein Messfehler kostet euch Hunderte von Euro.
- Die Montage an einer gedämmten Fassade.
- Arbeiten in oberen Stockwerken. Die Absturzgefahr ist real.
- Die Montage von schweren Eichenläden oder komplexen Schiebeläden.
Ein guter Handwerker kostet Geld, klar. Rechnet mit Stundensätzen zwischen 60 € und 90 €. Aber dafür bekommt ihr nicht nur Arbeitszeit, sondern auch Erfahrung, Gewährleistung und die Sicherheit, dass es 30 Jahre hält. Ein maßgefertigtes Paar Lärchenläden inklusive Montage kann für ein Standardfenster durchaus zwischen 800 € und 1.200 € kosten. Das klingt erst mal viel, aber es ist eine einmalige Investition in den Wert, den Schutz und das Gesicht eures Hauses.

Bildergalerie


Bewegliche oder feste Lamellen – was ist die richtige Wahl?
Das hängt ganz von Ihren Bedürfnissen ab. Feste Lamellen, oft leicht schräg gestellt, bieten permanenten Sicht- und Sonnenschutz bei gleichzeitiger Belüftung. Sie sind robust und ideal für Schlafzimmerfenster. Bewegliche Lamellen hingegen sind wahre Alleskönner. Sie lassen sich wie eine Jalousie verstellen und ermöglichen es Ihnen, den Lichteinfall und die Privatsphäre millimetergenau zu steuern – perfekt für Wohnräume, in denen sich die Lichtverhältnisse über den Tag ändern.

Der Teufel steckt im Detail – und bei Fensterläden heißt dieses Detail „Beschlag“.
Ein schwerer Holzladen nützt nichts, wenn die Scharniere (Kloben und Ladenbänder) nach wenigen Wintern rosten oder ausleiern. Achten Sie auf feuerverzinkte oder pulverbeschichtete Stahlbeschläge. Marken wie Roto oder Maco bieten hier langlebige Systeme. Bei modernen Bauten ist auch gebürsteter Edelstahl eine rostfreie und elegante Option. Hier zu sparen, bedeutet, in wenigen Jahren doppelt zu zahlen.

Lasur oder Lack: Der Charakter des Holzes
Lasur: Sie dringt ins Holz ein und feuert die natürliche Maserung an. Der Holzcharakter bleibt sichtbar und atmungsaktiv. Ideal für einen natürlichen, rustikalen Look. Nachteil: Muss je nach Witterung alle 2-5 Jahre erneuert werden.
Lack: Er bildet eine geschlossene, deckende Schicht auf dem Holz. Das bietet maximalen Schutz und eine riesige Farbauswahl, zum Beispiel aus der Palette von Sikkens oder Brillux. Die Maserung verschwindet, dafür ist der Schutzfilm extrem witterungsbeständig und langlebig.

Das leise, satte „Klack“, wenn ein massiver Holzladen am Abend ins Schloss fällt, ist mehr als nur ein Geräusch. Es ist das akustische Signal für Gemütlichkeit, Sicherheit und das Ende des Tages. Ein Gefühl von Geborgenheit, das eine Kunststoffjalousie niemals vermitteln kann.

- Lärchenholz: Dank seines hohen Harzgehalts ist es von Natur aus sehr witterungsbeständig und widerstandsfähig gegen Pilze – die Premium-Wahl für Langlebigkeit.
- Fichte: Der Klassiker. Günstiger als Lärche, aber bei guter Pflege und hochwertiger Lackierung ebenfalls sehr haltbar. Unbehandelt ist sie jedoch anfällig für Feuchtigkeit.
- Accoya-Holz: Die High-Tech-Option. Durch ein spezielles Verfahren (Acetylierung) wird dieses Holz extrem formstabil und haltbar gemacht. Es arbeitet kaum und ist ideal für maßhaltige Konstruktionen.
Das Geheimnis liegt also in der Holzauswahl, die perfekt zum Standort und zum Budget passen muss.

Wussten Sie schon? Ein geschlossener Holzfensterladen kann den Schall von außen um bis zu 10 Dezibel reduzieren. Das entspricht einer Halbierung der wahrgenommenen Lautstärke – ein unschätzbarer Vorteil für Häuser an belebten Straßen.

Der Charme alter Fensterläden ist unbestreitbar. Doch bevor Sie ein altes Paar vom Flohmarkt oder aus einem Abrisshaus retten, prüfen Sie es genau. Suchen Sie nach weichen Stellen, indem Sie mit einem Schraubendreher vorsichtig ins Holz drücken – das deutet auf Fäulnis hin. Achten Sie auch auf Spuren von Holzwurmbefall (kleine Löcher) und testen Sie die Stabilität der Eckverbindungen. Manchmal ist eine liebevolle Restauration möglich, oft ist ein originalgetreuer Nachbau aber die klügere Investition.

- Prüfen Sie alle beweglichen Teile auf Leichtgängigkeit.
- Reinigen Sie die Oberflächen mit einer weichen Bürste und milder Seifenlauge (keine scharfen Reiniger!).
- Kontrollieren Sie den Lack oder die Lasur auf Risse oder Abplatzungen. Kleine Stellen sofort ausbessern!
- Ölen Sie die Scharniere und Verschlüsse einmal im Jahr mit einem harzfreien Öl.

Kann ich meine alten Holzläden motorisieren?
Ja, das ist oft möglich und ein fantastisches Komfort-Upgrade! Es gibt Nachrüstsysteme, bei denen ein kleiner, unauffälliger Motor am Fensterrahmen oder direkt am Laden montiert wird. Per Knopfdruck oder sogar per App lassen sich die Läden dann öffnen und schließen, ohne das Fenster öffnen zu müssen. Wichtig ist, dass die Läden selbst noch in gutem Zustand und leichtgängig sind. Ein Fachbetrieb kann prüfen, welche Lösung für Ihre Situation am besten geeignet ist.

„Die Fassade ist das Gesicht eines Hauses, die Fensterläden sind seine Augen.“
Dieses alte Architekten-Sprichwort bringt es auf den Punkt. Die Farbe, Form und Anordnung der Läden prägen den Charakter eines Gebäudes maßgeblich. Ein kräftiges Blau kann mediterranes Flair zaubern, ein sanftes Grau wirkt edel und modern, während ein klassisches Tannengrün Heimatverbundenheit ausstrahlt.

Achtung, Denkmalschutz! Wenn Ihr Haus unter Denkmalschutz steht, dürfen Sie Fensterläden nicht einfach nach Belieben anbringen oder verändern. Farbe, Material, Form und sogar die Art der Befestigung sind oft streng vorgegeben, um das historische Erscheinungsbild zu wahren. Holen Sie sich unbedingt vor der Planung die Zustimmung der zuständigen Denkmalschutzbehörde ein. Oft gibt es sogar spezielle Fördertöpfe für die originalgetreue Sanierung.

Ein kleiner Trick mit großer Wirkung: Die Farbe der Fensterläden sollte immer im Kontext der gesamten Fassade, der Fensterrahmen und sogar der Dachziegel gewählt werden. Halten Sie einfach verschiedene Farbmusterkarten (z.B. von RAL) an die Hauswand – und zwar zu unterschiedlichen Tageszeiten. Eine Farbe kann im Morgenlicht völlig anders wirken als in der prallen Mittagssonne.

- Schiebeläden: Gleiten horizontal auf Schienen und eignen sich perfekt für eine moderne, minimalistische Architektur und große Fensterfronten.
- Klappläden: Der traditionelle Klassiker, der zur Seite geklappt wird. Sie verleihen der Fassade Tiefe und eine charmante, lebendige Struktur.
Die Wahl ist letztlich eine Frage des Baustils und des persönlichen Geschmacks.

Vom bayerischen Laden mit dem ausgestanzten Herzen über den massiven, schlichten Laden der Toskana bis zum lamellenreichen Stil Südfrankreichs – Fensterläden sind auch ein Stück regionale Kulturgeschichte. Schauen Sie sich bei Reisen oder in Ihrer Heimat genau um. Oft verraten die Fensterläden mehr über die Tradition und das Klima einer Region als jeder Reiseführer.

Nachhaltigkeit im Blick: Fragen Sie Ihren Handwerker nach Holz aus zertifizierter Forstwirtschaft. Siegel wie FSC® oder PEFC™ garantieren, dass das Holz aus Wäldern stammt, die verantwortungsvoll und nach strengen ökologischen und sozialen Standards bewirtschaftet werden. Ein kleiner Mehraufwand bei der Suche, der sich für die Umwelt lohnt.

Forscher des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik haben nachgewiesen, dass außenliegender Sonnenschutz wie ein Fensterladen die Wärmeeinstrahlung durch ein Fenster um bis zu 75% reduzieren kann. Ein innenliegendes Rollo schafft oft nur 25%.
Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, was der erfahrene Handwerker aus der Praxis weiß: Ein Fensterladen ist im Sommer die effektivste Klimaanlage – ganz ohne Stromverbrauch.

Der häufigste Fehler: Falsch Maß nehmen. Ein Fensterladen muss exakt passen. Ein paar Millimeter zu viel, und er klemmt. Ein paar Millimeter zu wenig, und er schließt nicht dicht, was seine Isolierwirkung zunichtemacht. Gerade bei alten, nicht immer rechtwinkligen Bauten ist das Aufmaß eine Sache für den Profi. Dessen Erfahrung sorgt für einen perfekten Sitz und eine problemlose Funktion über Jahre.

- Rustikal & Traditionell: Schwarzes, handgeschmiedetes Eisen ist hier die erste Wahl. Die unregelmäßige Oberfläche verleiht jedem Laden einen einzigartigen Charakter.
- Klassisch & Elegant: Verzinkte und anschließend farbig pulverbeschichtete Beschläge sind langlebig und können perfekt an die Farbe der Läden oder Fenster angepasst werden.
- Modern & Puristisch: Gebürsteter Edelstahl (V2A oder V4A) setzt klare, kühle Akzente und ist absolut rostfrei. Ideal für zeitgenössische Architektur.

Die Investition in hochwertige, maßgefertigte Fensterläden aus Holz erscheint anfangs hoch. Bedenkt man jedoch die Einsparungen bei den Heizkosten im Winter und den potenziellen Verzicht auf eine Klimaanlage im Sommer, amortisiert sich die Anschaffung über die Jahre. Hinzu kommt der Werterhalt der Immobilie und die deutlich längere Lebensdauer im Vergleich zu billigen Alternativen.

Trendfarbe Greige: Eine Mischung aus Grau und Beige ist der aktuelle Star am Fassadenhimmel. Die Farbe wirkt warm und edel zugleich, passt zu fast jeder Umgebung und lässt sich hervorragend mit natürlichen Materialien wie Holz, Stein und Metall kombinieren. Ein Laden in Greige ist ein Statement für zeitlose Eleganz.
Vergessen Sie nicht die Innenseite! Oft wird nur die äußere Erscheinung bedacht. Doch die Innenseite Ihrer Fensterläden ist Teil Ihres Wohnraums. Sie kann in der gleichen Farbe wie die Fassade, in der Farbe der Innenwände oder sogar in einer Kontrastfarbe gestaltet werden, um einen überraschenden Akzent zu setzen, wenn die Läden geschlossen sind.




