Orientalische Fliesen verlegen, ohne den Verstand zu verlieren: Der ehrliche Guide
Orientalische Fliesen? Überraschend, aber sie verleihen jedem Raum einen Hauch von Magie und Exotik. Entdecke die faszinierenden Möglichkeiten!
„Das Geheimnis des Orients liegt nicht in den Märchen, sondern in den Fliesen.“ Ein mutiger Spruch, den einst ein vergessener Architekt in einem geheimen Palast aussprach. Diese bunten, geometrischen Wunderwerke erzählen Geschichten von fernen Ländern und laden dazu ein, die eigene Wohnung in ein Märchen zu verwandeln. Wer hätte gedacht, dass eine Fliese mehr als nur ein Bodenbelag sein kann?
Hand aufs Herz: Wenn du mit dem Gedanken spielst, deinem Zuhause mit orientalischen Fliesen das gewisse Etwas zu geben, dann hast du einen exzellenten Geschmack. Egal ob es die schillernden Zellige, die samtig-matten Zementfliesen oder kunstvoll bemalte Keramik ist – diese Materialien sind mehr als nur ein Wandbelag. Es sind kleine Kunstwerke.
Inhaltsverzeichnis
- Zellige, Zement oder Keramik? Ein kleiner Material-Check
- Die unsichtbare Wissenschaft: Warum der Untergrund alles ist
- Die knallharte Wahrheit über die Kosten: Eine Beispielrechnung
- Vorbereitung ist alles: So versaut man es nicht von Anfang an
- Die Verlegung: Geduld, Gefühl und der richtige Trick
- Der große Abschluss: Verfugen und Versiegeln ohne Tränen
- Die Zeit danach: Wie du deine Schätze richtig pflegst
- Den richtigen Handwerker finden: 3 Fragen, die du stellen musst
- Inspirierende Bilder
Ich arbeite seit Ewigkeiten als Fliesenleger und habe schon alles gesehen, von der 08/15-Baumarktfliese bis zu exklusivstem Naturstein. Aber ganz ehrlich? Nichts erfordert so viel Respekt, Geduld und ja, auch ein bisschen Liebe, wie diese handgemachten Schätze. Wenn mich jemand fragt, ob man damit Geld sparen kann, muss ich immer schmunzeln. Das ist die falsche Frage. Man wählt diese Fliesen nicht, um zu sparen. Man wählt sie für ihre Seele, für ihre lebendige, perfekt unperfekte Oberfläche, die das Licht auf eine Weise tanzen lässt, wie es keine Maschine je könnte.
In diesem Guide nehme ich dich an die Hand und zeige dir, worauf es wirklich ankommt. Kein trockenes Fachgesimpel, sondern ehrliche Tipps aus der Praxis, damit du am Ende ein Ergebnis hast, das dich für Jahrzehnte glücklich macht.

Zellige, Zement oder Keramik? Ein kleiner Material-Check
„Orientalische Fliese“ ist ein Überbegriff für ganz unterschiedliche Charaktere. Und weil jeder Charakter eine andere Behandlung braucht, schauen wir uns die drei wichtigsten mal genauer an.
- Zellige: Die schillernden Diven. Das sind die berühmten, handglasierten und handgeschlagenen Tonfliesen aus dem nordafrikanischen Raum. Jede ist ein Unikat mit unregelmäßigen Kanten und leichten Farbabweichungen. Genau das macht ihren Charme aus! Sie leben von ihrem Glanz und den winzigen Unregelmäßigkeiten. Ideal für: Küchenrückwände, Wände im Bad (außerhalb des direkten Duschbereichs), Kamine. Fugenbreite: Traditionell werden sie „knirsch“, also fast fugenlos, verlegt. Pflege: Ziemlich einfach, aber empfindlich gegenüber Kratzern. Preisklasse: Eher im oberen Bereich, rechne mal mit 120 € bis über 250 € pro Quadratmeter.
- Zementfliesen: Die samtigen Alleskönner. Diese Schönheiten werden nicht gebrannt, sondern gepresst. Eine Mischung aus Zement, Marmormehl und Farbpigmenten sorgt für eine matte, leicht poröse Oberfläche und wunderschöne, grafische Muster. Sie fühlen sich unter den Füßen einfach fantastisch an. Ideal für: Böden in Flur, Küche und Bad, aber auch als Akzentwand. Fugenbreite: Unbedingt eine schmale Fuge von 2-3 mm einplanen. Pflege: Achtung, die sind anspruchsvoll! Sie müssen nach dem Verlegen unbedingt imprägniert werden und vertragen keine säurehaltigen Reiniger. Preisklasse: Meist zwischen 90 € und 180 € pro Quadratmeter.
- Bemalte Keramikfliesen: Die kunstvollen Erzähler. Diese Fliesen, oft mit osmanischen oder mediterranen Wurzeln, sind bekannt für ihre präzisen, farbenfrohen Muster auf weißem Grund. Anders als Zellige sind sie sehr ebenmäßig. Hier geht es darum, ein perfektes, durchlaufendes Muster zu erschaffen. Ideal für: Bordüren, Akzente, ganze Wände, wo das Muster wirken kann. Fugenbreite: Auch hier sind 2-3 mm üblich, um das Muster perfekt ausrichten zu können. Pflege: Meist recht pflegeleicht, da die Glasur die Fliese schützt. Preisklasse: Sehr variabel, je nach Detailgrad und Herkunft.

Die unsichtbare Wissenschaft: Warum der Untergrund alles ist
Okay, jetzt wird’s kurz technisch, aber das ist super wichtig. Eine normale Feinsteinzeugfliese ist quasi wasserdicht. Eine Zementfliese hingegen saugt Wasser auf wie ein Schwamm. Das ist keine schlechte Eigenschaft, man muss es nur wissen! Verwendest du hier einen normalen grauen Fliesenkleber, können Farbstoffe aus dem Kleber in die Fliese ziehen und hässliche, dauerhafte Flecken verursachen.
Deshalb ist die goldene Regel: Immer einen weißen, schnell abbindenden Flexkleber verwenden! Der ist zwar teurer, aber er verhindert genau dieses Desaster. Ein guter Kleber hat die Klassifizierung S1 – das bedeutet, er ist flexibel und kann die minimalen Bewegungen von Wand und Boden ausgleichen, ohne dass etwas reißt. Das ist besonders bei einer Fußbodenheizung überlebenswichtig.
Und bei Zellige? Viele haben eine Glasur mit feinsten Haarrissen, was man „Krakelee“ nennt. Das ist gewollt und wunderschön, aber es bedeutet auch, dass Feuchtigkeit durch diese Risse dringen KANN. In einer Dusche ist eine absolut bombensichere Abdichtung der Wand dahinter also keine Option, sondern Pflicht. Hier sprechen wir von einer Verbundabdichtung nach aktuellen Baustandards, meist mit Dichtbändern und zwei Schichten Flüssigfolie.

Die knallharte Wahrheit über die Kosten: Eine Beispielrechnung
Lass uns mal Tacheles reden. Du hast dich in Zellige für deine Küchenrückwand verliebt. Sagen wir, du brauchst 5 Quadratmeter. Was kostet der Spaß WIRKLICH?
- Die Fliesen: 5 qm à 150 €/qm = 750 €
- Der Verschnitt: Handgemachte Fliesen brauchen mehr Verschnitt. Plane 15-20 % extra ein. Das ist keine Verschwendung, das ist notwendig zum Mischen! Also +1 qm = 150 €
- Der Spezialkleber: Ein Sack weißer S1-Flexkleber für ca. 35-40 €. Du brauchst vermutlich zwei. = 70 €
- Fugenmasse & Silikon: Eine feine, flexible Fugenmasse und passendes Silikon. ca. 40 €
- Grundierung & Kleinkram: ca. 20 €
Zwischensumme Material: Knapp über 1.000 €! Und da ist noch keine Stunde Arbeit bezahlt. Du siehst, der reine Fliesenpreis ist nur die halbe Miete. Das Material drumherum kostet locker nochmal 30-50 € pro Quadratmeter extra. Das sollte man von Anfang an im Budget haben, um böse Überraschungen zu vermeiden.

Vorbereitung ist alles: So versaut man es nicht von Anfang an
Die schönste Fliese ist nichts wert, wenn der Untergrund Murks ist. Er muss absolut eben, trocken und tragfähig sein. Gerade bei Zellige, die fast ohne Fuge verlegt werden, siehst du jede kleine Delle im Putz. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern führt zu kippelnden Kanten.
Mein Tipp: Kontrolliere die Wand mit einer langen Wasserwaage. Bei Unebenheiten von mehr als 2 Millimetern musst du mit einer Ausgleichsmasse spachteln. Im Altbau heißt das manchmal sogar: alter Putz runter, neuer drauf. Das ist Arbeit, ja, aber sie zahlt sich tausendfach aus.
Die Verlegung: Geduld, Gefühl und der richtige Trick
Jetzt geht’s ans Eingemachte. Hektik ist dein größter Feind. Das Wichtigste ist ein guter Nassschneider mit einer feinen Diamantscheibe für Keramik. Ein billiges Gerät oder eine falsche Scheibe lässt die Glasuren splittern – und bei 150 € pro Quadratmeter tut jeder Fehlschnitt weh.

Profi-Hack für mehr Ruhe: Öffne am Abend vor dem Verlegen ALLE Kartons. Mische die Fliesen auf dem Boden, bis dir die Verteilung der Farben und Nuancen gefällt. Mach dann ein Foto mit deinem Handy. Am nächsten Tag musst du nicht mehr grübeln, sondern kannst dich voll aufs Kleben konzentrieren. Das spart Nerven und Zeit!
Beim Kleben selbst schwören die Profis auf das Buttering-Floating-Verfahren. Klingt kompliziert, ist aber einfach genial: 1. Du ziehst den Kleber mit einer Zahnkelle auf die Wand (das ist „Floating“). 2. Zusätzlich streichst du eine dünne Schicht Kleber auf die Rückseite JEDER einzelnen Fliese (das ist „Buttering“). Das garantiert, dass die Fliese vollflächig im Kleberbett liegt und keine Hohlräume entstehen. Bei den unregelmäßigen Rückseiten von Zellige ist das die einzige sichere Methode.
Der große Abschluss: Verfugen und Versiegeln ohne Tränen
Hier passieren die teuersten Fehler! Vor allem bei Zementfliesen.
So ruinierst du deine Zementfliesen NICHT: Das Vornässen Eine Zementfliese ist porös. Wenn du sie einfach so verfugst, saugen die Kanten die Farbpigmente aus der Fugenmasse auf. Das Ergebnis sind schmutzige „Schatten“ entlang der Fugen, die du nie wieder wegbekommst. Die Fliese ist ruiniert. Und so geht’s richtig: 1. Wenn der Kleber trocken ist, aber BEVOR du verfugst, nimmst du eine Sprühflasche mit klarem Wasser oder einen feuchten Schwamm. 2. Befeuchte die Oberfläche der Fliesen leicht. Sie sollten mattfeucht sein, nicht triefend nass. Alternativ kann man auch eine erste Schicht Imprägniermittel auftragen. 3. Jetzt erst verfugst du. Durch das Vornässen ist die Fliese gesättigt und nimmt keine Farbe mehr aus dem Fugenmörtel auf. Genial, oder?

Nach dem Verfugen und gründlichen Reinigen muss die Fläche (vor allem bei Zementfliesen) komplett durchtrocknen – das kann mehrere Tage dauern! Erst dann kommt die finale, schützende Imprägnierung drauf.
Die Zeit danach: Wie du deine Schätze richtig pflegst
Damit die Freude lange währt, ist die richtige Pflege entscheidend. Aber keine Sorge, das ist kein Hexenwerk.
- Für Zementfliesen: Der absolute Todfeind ist Säure! Also Finger weg von Essigreinigern, Zitrusreinigern oder aggressiven Badreinigern. Sie zerfressen die Oberfläche und machen sie fleckig. Am besten ist eine ph-neutrale Schmierseife oder ein spezieller Zementfliesen-Reiniger. Alle paar Jahre, je nach Beanspruchung, freut sich der Boden über eine Auffrischung der Imprägnierung.
- Für Zellige: Die glasierte Oberfläche ist recht robust, aber nicht kratzfest. Also bitte keine Scheuermilch oder kratzige Schwämme benutzen. Ein weiches Tuch und ein milder Allzweckreiniger sind deine besten Freunde.
Den richtigen Handwerker finden: 3 Fragen, die du stellen musst
Ganz ehrlich: Wenn du noch nie gefliest hast, sind diese Materialien nicht das richtige Übungsprojekt. Such dir lieber einen Profi. Aber woran erkennst du einen, der wirklich Ahnung hat? Stell ihm diese drei Fragen:

- „Wie stellen Sie bei handgeschlagenen Zellige eine vollflächige Bettung sicher?“ (Die richtige Antwort ist: „Mit dem Buttering-Floating-Verfahren.“)
- „Welchen Kleber und welche Fugenfarbe würden Sie für meine hellen Zementfliesen empfehlen?“ (Die richtige Antwort muss „weißer Flexkleber“ beinhalten. Bei der Fuge sollte er auf das Risiko von Verfärbungen hinweisen.)
- „Was ist der wichtigste Schritt vor dem Verfugen von Zementfliesen?“ (Die richtige Antwort lautet: „Das Vornässen oder Vor-Imprägnieren.“)
Ein echter Fachmann wird dir diese Fragen problemlos beantworten und dir vielleicht sogar von sich aus diese Tipps geben. Dann weißt du, dass deine teuren Schätze in guten Händen sind.
Am Ende ist die Arbeit mit diesen Fliesen wie ein gutes Gespräch. Man muss dem Material zuhören, seine Eigenheiten verstehen und mit ihnen arbeiten, nicht gegen sie. Dann entsteht etwas, das weit mehr ist als nur eine geflieste Fläche – es ist ein Stück Persönlichkeit für dein Zuhause.
Inspirierende Bilder


Der unterschätzte Held: der Fliesenkleber. Bei handgemachten Fliesen ist der Kleber mehr als nur „Papp“. Für schwere Zementfliesen auf dem Boden benötigen Sie einen stabilen, standfesten Kleber, oft einen Flexkleber der Klasse C2 TE S1 (z.B. von Ardex oder PCI). Leichtere Zellige an der Wand profitieren hingegen von einem flexibleren Dünnbettmörtel, der die leichten Unebenheiten des Tons besser ausgleicht und Spannungen reduziert. Die falsche Wahl kann zu Rissen oder schlechter Haftung führen.

Wussten Sie schon? Der Begriff „Calepinage“ stammt aus dem Französischen und bezeichnet die Kunst, vor dem Verlegen einen detaillierten Plan zu erstellen oder die Fliesen trocken auszulegen.
Bei Mustern oder stark variierenden Farben ist dieser Schritt kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Er ermöglicht es Ihnen, die Verteilung der Farbnuancen bei Zellige oder den Verlauf eines Musters bei Zementfliesen zu perfektionieren, bevor der Kleber überhaupt angerührt ist. So vermeiden Sie unschöne Überraschungen und schaffen ein harmonisches Gesamtbild.

Die ewige Frage: Welche Fugenfarbe?
Die Wahl der Fugenfarbe hat einen dramatischen Einfluss auf die Gesamtwirkung. Eine helle Fuge (z.B. Jasmin oder Silbergrau von Mapei) bei bunten Zementfliesen beruhigt das Muster und lässt es weicher wirken. Eine dunkle Fuge (Anthrazit) hingegen betont die geometrischen Formen und verleiht dem Boden einen grafischen, modernen Charakter. Bei Zellige ist eine Fugenfarbe, die dem Ton der Glasur entspricht, oft die eleganteste Wahl, um den fast fugenlosen Look zu imitieren.

- Sorgt für ein ausgewogenes, harmonisches Farbbild.
- Stellt sicher, dass Musterübergänge perfekt passen.
- Minimiert den Verschnitt, da Sie Problemstellen im Voraus erkennen.
Das Geheimnis? Mischen, mischen, mischen! Öffnen Sie immer mehrere Kartons gleichzeitig und mischen Sie die Fliesen durch. Da jede handgefertigte Fliese ein Unikat ist, verhindern Sie so unschöne „Farbnester“ und erzielen die lebendige, natürliche Optik, für die Sie sich entschieden haben.

Die samtige Haptik von Zementfliesen ist unvergleichlich, hat aber ihren Preis: Porosität. Das „Ritual“ der Imprägnierung ist daher nicht verhandelbar. Es schützt die Fliese vor Flecken und Schmutz.
- Schritt 1: Nach dem Verlegen und Aushärten die Fliesen gründlich mit klarem Wasser reinigen und perfekt trocknen lassen.
- Schritt 2: Eine hochwertige Imprägnierung (z.B. FilaFob oder Lithofin Fleckstop W) mit einem Pinsel oder einer Rolle dünn und gleichmässig auftragen.
- Schritt 3: Überschuss nach Herstellerangabe entfernen. Oft ist ein zweiter Auftrag nötig.

„Die Seele einer Zellige liegt in der Art, wie sie das Licht bricht. Jede Unebenheit, jede kleine Welle in der Glasur erzählt die Geschichte der Hand, die sie geformt hat.“

Lassen Sie sich nicht von der Optik täuschen: Was im Showroom perfekt eben aussieht, ist in der Realität eine Ansammlung von Unikaten. Besonders bei Zellige variiert die Dicke teils um mehrere Millimeter. Ein erfahrener Verleger arbeitet hier mit der „Buttering-Floating“-Methode, bei der Kleber sowohl auf den Untergrund als auch auf die Fliesenrückseite aufgetragen wird. So lassen sich die Dickenunterschiede ausgleichen und eine ebene Oberfläche erzielen.

Kontrastfuge: Ein dunkler Fugenmörtel zu hellen Fliesen (oder umgekehrt) betont jede einzelne Fliese und das Verlegemuster. Ideal für grafische Looks wie beim Fischgrätmuster.
Ton-in-Ton-Fuge: Eine Fugenfarbe, die der Fliesenfarbe sehr nahekommt, lässt die Fläche als Ganzes wirken und rückt das Material selbst in den Vordergrund, nicht das Muster.
Unsere Empfehlung: Bei den subtilen Farbverläufen von Zellige sorgt eine Ton-in-Ton-Fuge für ein ruhigeres, luxuriöseres Ergebnis.

Können orientalische Fliesen über einer Fussbodenheizung verlegt werden?
Ja, aber mit Bedacht! Zementfliesen eignen sich aufgrund ihrer Masse hervorragend als Wärmespeicher. Wichtig ist jedoch die Verwendung einer Entkopplungsmatte (z.B. von Schlüter-DITRA). Diese Matte neutralisiert die Spannungen, die durch das Ausdehnen und Zusammenziehen des Estrichs bei Temperaturänderungen entstehen, und schützt so Ihre wertvollen Fliesen vor Rissen. Heizen Sie das System nach der Verlegung nur sehr langsam und schrittweise auf.

Der häufigste Fehler bei Zellige: Der falsche Schnitt. Ein normaler Fliesenschneider oder eine ungeeignete Trennscheibe lassen die Glasur an den Rändern unschön abplatzen. Profis verwenden eine hochwertige, wassergekühlte Diamant-Trennscheibe mit sehr feiner Körnung. Für kleine Anpassungen kann die traditionelle Methode – Anritzen mit einem Glasschneider und Brechen über eine Kante – zu saubereren Ergebnissen führen.

- Eine gute Entkopplungsmatte
- Ein Rührquirl für klumpenfreien Kleber
- Ein Zahnspachtel mit passender Zahnung (oft 10mm für Zementfliesen)
- Ein Gummihammer zum sanften Anklopfen
- Hochwertige Fugengummis und viele, saubere Schwämme

Ein ganzer Boden aus handgemachten Fliesen sprengt das Budget? Setzen Sie Akzente! Ein „Fliesenteppich“ unter dem Esstisch, umrahmt von schlichten Holz- oder Betonböden, kann spektakulär aussehen. Oder fliesen Sie nur die Nische hinter dem Herd in der Küche oder den Bereich hinter dem Waschtisch im Bad. Manchmal ist weniger tatsächlich mehr und lenkt den Blick gezielt auf die kleinen Kunstwerke.

Laut einer Studie des Tiles of Spain Center stieg die Nachfrage nach Fliesen mit handwerklicher Anmutung und „perfekten Unvollkommenheiten“ in den letzten fünf Jahren um über 40 %.
Dieser Trend zeigt eine klare Abkehr von der industriellen Perfektion. Hausbesitzer suchen nach Materialien mit Charakter, Geschichte und einer spürbaren menschlichen Note. Ihre Entscheidung für orientalische Fliesen liegt also voll im Zeitgeist des bewussten, werthaltigen Wohnens.
Auch wenn sie ähnlich aussehen, ist der Schutz für Zementfliesen und Zellige fundamental anders. Zementfliesen sind offenporig und SAUGEN Flüssigkeiten auf; sie benötigen eine tief eindringende Imprägnierung. Zellige hingegen haben eine Glasoberfläche. Hier geht es darum, die feinen Haarrisse in der Glasur und vor allem die Fugen zu schützen. Eine Fugenimprägnierung ist hier oft ausreichend und sinnvoller als eine Behandlung der gesamten Fläche.




