Dein Polsterhocker mit Stauraum: Die ultimative Anleitung direkt aus der Werkstatt

Ein Hocker, der nicht nur zum Sitzen einlädt, sondern auch das Chaos im Wohnzimmer zähmt? Entdecken Sie die Magie multifunktionalen Designs!

von Anna Müller

Ich erinnere mich noch gut an dieses junge Paar, das vor ein paar Jahren bei mir in der Werkstatt stand. Frisch in die erste gemeinsame Wohnung in der Stadt gezogen – klein, aber voller Ideen. Und, wie so oft, war das größte Problem der fehlende Platz. Jeder einzelne Quadratzentimeter zählte.

Sie hatten online nach Hockern mit Stauraum gesucht und waren, ehrlich gesagt, von den Preisen ziemlich geschockt. Billige Modelle für 50 Euro sahen schon auf den Fotos wackelig aus, und für was Stabiles, Schönes sollte man plötzlich 400 Euro oder mehr hinlegen. „Das kann doch nicht so schwer sein, so was selbst zu bauen, oder?“, fragten sie mich damals.

Meine Antwort ist heute noch dieselbe: Nein, unmöglich ist es nicht. Aber es gibt einen riesigen Unterschied zwischen einer simplen Kiste mit Deckel und einem echten Möbelstück. Einem, das sicher ist, jahrelang hält und auch noch gut aussieht. In meiner Laufbahn habe ich unzählige solcher Hocker gebaut – für Flure, Kinderzimmer, Wohnzimmer. Und ich habe meinen Leuten immer beigebracht, worauf es wirklich ankommt. Es geht nicht nur um Holz und Schrauben. Es geht um das Gefühl fürs Material, die richtige Technik und ein bisschen Geduld. Hier teile ich mal mein Wissen aus der Werkstatt. So kannst du selbst entscheiden, ob du zur Säge greifst, oder worauf du beim Kauf achten musst.

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Das Fundament: Warum Material und Statik alles sind

Bevor wir auch nur ein Werkzeug in die Hand nehmen, müssen wir über das Material reden. Das ist keine Geschmacksfrage, sondern eine der Sicherheit. Ein Hocker muss das Gewicht eines Erwachsenen aushalten, der sich vielleicht auch mal schwungvoll drauf fallen lässt. Er muss stabil bleiben, selbst wenn Kinder darauf herumturnen.

Welches Holz für den Korpus? Ein kleiner Material-Check

Für den Kasten selbst greifen wir Profis selten zu massivem Holz. Das „arbeitet“ zu stark und wäre für diese Anwendung auch etwas übertrieben. Plattenwerkstoffe sind hier die clevere Wahl, aber Achtung, da gibt es gewaltige Unterschiede:

  • Spanplatte: Ganz ehrlich? Finger weg. Das ist die billigste Option, die man oft bei Möbeldiscountern findet. Die Kanten brechen leicht aus und Schrauben haben auf Dauer keinen festen Halt. Jedes Mal, wenn du dich setzt, lockern sich die Verbindungen. Für ein langlebiges Sitzmöbel ist das absolut ungeeignet. Mein Urteil als Meister: Nur für Regalböden im Keller, niemals für etwas, auf dem Menschen sitzen.
  • MDF (Mitteldichte Faserplatte): Schon eine Ecke besser. MDF ist super dicht, hat eine glatte Oberfläche, die man perfekt lackieren kann. Der Haken: Das Zeug ist bleischwer und hasst Wasser. Wenn mal ein Glas umkippt und Flüssigkeit in eine Fuge läuft, quillt die Platte auf und der Schaden ist irreparabel. Besser als Spanplatte, aber nicht meine erste Wahl.
  • Multiplex (Birkensperrholz): Das ist das Material, dem ich vertraue. Multiplex besteht aus vielen dünnen, kreuzweise verleimten Holzschichten. Das macht die Platten extrem stabil, relativ leicht und absolut verzugsfrei. Schrauben sitzen hier bombenfest. Eine Platte aus 18 mm starkem Birkensperrholz ist die perfekte Basis für unseren Hocker und hält ewig.

Ein kurzer Gedanke zur Statik: Stell dir den Hocker als einfachen Kasten vor. Wenn du dich draufsetzt, geht die Kraft direkt nach unten. Die Schwachstellen sind die Ecken. Eine simple Verschraubung würde hier mit der Zeit nachgeben und der Hocker fängt an zu wackeln. Deshalb ist eine saubere Verbindung mit Leim und Dübeln so entscheidend – sie hält den Kasten dauerhaft im rechten Winkel.

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Jetzt wird’s ernst: Wir bauen den Korpus

So, genug Theorie. Nehmen wir als Beispiel einen Hocker mit den Maßen 45 x 45 cm im Quadrat und 45 cm Höhe. Perfekt für den Flur oder als Beistelltisch.

Einkaufsliste und der perfekte Zuschnitt

Du brauchst eine Multiplexplatte aus Birke, 18 mm stark. Die bekommst du in jedem gut sortierten Baumarkt (z.B. Bauhaus) oder beim Holzhändler. Für einen Hocker brauchst du folgende Teile:

  • Seitenteile: 4 Stück, 432 x 414 mm
  • Boden: 1 Stück, 414 x 414 mm
  • Deckelplatte: 1 Stück, 450 x 450 mm

Kleiner Tipp: Lass dir die Teile direkt im Baumarkt zuschneiden. Deren riesige Plattensägen arbeiten auf den Millimeter genau. Ungenaue Schnitte von Hand führen zu einem schiefen Hocker, den du nie richtig stabil bekommst. Das kostet vielleicht 5-10 Euro extra, aber erspart dir unfassbar viel Ärger.

Ach ja, warum diese krummen Maße? Ganz einfach: Das Außenmaß soll 450 mm sein. Die Seitenteile stehen auf dem Boden (414 mm), der zwischen die anderen beiden Seitenteile (414 mm) gesetzt wird. Rechnen wir mal: 414 mm + 18 mm Materialstärke links + 18 mm Materialstärke rechts = 450 mm. Passt!

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Die Verbindung: Dübeln wie ein Profi

Statt nur zu schrauben, machen wir es richtig: mit Dübeln und Leim. Das ist die stabilste Verbindung für Heimwerker. Du brauchst Buchen-Riffeldübel (8×40 mm sind perfekt), guten Holzleim (D3-Leim ist wasserfest), einen Bohrer mit Tiefenanschlag und, wenn du hast, eine Dübellehre. Die Lehre ist kein Muss, aber sie sorgt für exakte Löcher.

  1. Anzeichnen: Markiere die Positionen für 3-4 Dübel an jeder Kante.
  2. Bohren: Bohre die Löcher in die Kanten und die passenden Gegenlöcher in die Flächen der anstoßenden Platten. Der Tiefenanschlag ist hier dein bester Freund! Die Löcher müssen exakt die halbe Dübellänge (also 20 mm) plus einen winzigen Puffer für den Leim tief sein.
  3. Trockenübung: Steck alles einmal OHNE Leim zusammen. Passt es? Gibt es keine Spalten? Perfekt.
  4. Verleimen & Spannen: Gib einen kleinen Klecks Leim in die Bohrlöcher und eine dünne Raupe auf die Kanten. Achtung, typischer Fehler: Nicht in Leim ertränken! Zu viel Leim quillt unschön heraus und hinterlässt später beim Ölen oder Lackieren helle Flecken. Den Korpus mit Schraubzwingen fest zusammenpressen (leg kleine Holzreste unter, um Druckstellen zu vermeiden) und mit einem Winkel prüfen, ob alles rechtwinklig ist. Herausquellenden Leim sofort mit einem feuchten Tuch abwischen.

Und jetzt? Geduld. Lass den Korpus mindestens 24 Stunden in den Zwingen trocknen.

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Der Deckel: Scharniere, Sicherheit und die kleinen Details

Der Deckel muss was aushalten und sicher sein. Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen.

Die richtigen Scharniere

Vergiss wackelige Einzelscharniere. Nimm ein sogenanntes Klavierband. Das ist ein langes, durchgehendes Scharnier, das die Last perfekt verteilt und super einfach zu montieren ist. So reißt nichts aus. Profi-Tipp zur Montage: Immer mit einem kleinen Bohrer (ca. 2 mm) vorbohren, damit das Holz nicht reißt. Verwende kurze Schrauben (z.B. 3×16 mm), die nicht auf der anderen Seite des 18-mm-Deckels wieder rausspitzen.

Sicherheit geht vor: Der Deckelstopper!

Das ist ein Punkt, den viele vergessen, der aber EXTREM wichtig ist, besonders wenn Kinder im Haus sind. Ein schwerer Holzdeckel, der zufällt, kann Finger böse quetschen. Installiere deshalb immer eine Deckelbremse oder einen Deckelhalter. Am besten sind Gasdruckfedern, wie du sie von der Heckklappe deines Autos kennst. Sie halten den Deckel sicher oben und lassen ihn sanft zufallen. Für unseren Deckel (ca. 4 kg mit Polster) reicht eine Feder mit 40-50 Newton (N) völlig aus. Kostet online ca. 10-15 Euro.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Ganz ehrlich? Die beiliegenden Anleitungen zur Montageposition sind oft ein Graus. Aus meiner Erfahrung hat sich bewährt, den unteren Befestigungspunkt am Korpus etwa 8-10 cm von der Hinterkante und 12-15 cm von der Oberkante entfernt zu montieren. Das ist ein guter Startwert, aber miss lieber nochmal nach!

Die Kür: So gelingt dir eine perfekte Polsterung

Jetzt kommt der Teil, der am Ende am meisten hermacht. Ein ungepolsterter Hocker ist eine Kiste, das Polster macht ihn zum Möbel.

Schaumstoff ist nicht gleich Schaumstoff

Geh nicht einfach in den Bastelladen. Für Sitzmöbel brauchst du einen hochwertigen Kaltschaum. Achte auf zwei Werte: Das Raumgewicht (RG) sollte bei mindestens 40 liegen (RG40), sonst ist der Schaumstoff nach einem Jahr durchgesessen. Die Stauchhärte (SH) sollte mittel sein für einen guten Komfort. Eine Dicke von 5 cm ist ideal. Guten Schaumstoff findest du online bei Spezialisten wie „Saarschaum“ oder „Schaumstofflager24“ für ca. 20-30 Euro.

Polstern Schritt für Schritt (inkl. Profi-Eckentechnik)

  1. Schaumstoff zuschneiden und aufkleben: Mit einem elektrischen Küchenmesser geht das erstaunlich gut. Kleb ihn mit Sprühkleber mittig auf die Deckelplatte.
  2. Der Geheimtipp: Polsterwatte! Leg eine dünne Schicht Polstervlies über den Schaumstoff. Das rundet die Kanten sanft ab, schont den Bezugsstoff und sorgt für eine superglatte, professionelle Optik.
  3. Stoff zuschneiden und spannen: Leg den Stoff mit der schönen Seite nach unten auf den Boden, darauf das Vlies und dann den Deckel mit dem Schaumstoff nach unten. Jetzt tackern wir nach der „Kreuz-Methode“: Tackere die Mitte einer Seite fest. Dann geh zur gegenüberliegenden Seite, spanne den Stoff sanft (nicht zerren!) und tackere auch dort die Mitte fest. Das Gleiche mit den anderen beiden Seiten. So ist die Spannung gleichmäßig.
  4. Die Ecke – kein Hexenwerk: Hier scheitern die meisten, aber es ist ganz einfach. Man nennt es „Briefecke“:
    • Schritt 1: Zieh den Stoff direkt an der Ecke straff diagonal nach oben und innen über die Ecke der Holzplatte. Halte ihn fest.
    • Schritt 2: Nimm den Stoff von der linken Seite und klappe ihn sauber und gerade über die Ecke, sodass eine scharfe Falte entsteht. Tackere ihn fest.
    • Schritt 3: Nimm nun den Stoff von der rechten Seite und klappe ihn ebenfalls sauber darüber. Die Falten sollten sich wie bei einem Geschenk überlappen. Gut festtackern!

    Fertig ist die Profi-Ecke. Arbeite dich jetzt von der Mitte zu den Ecken vor und setze alle 2-3 cm eine Tackernadel (6er oder 8er Klammern sind ideal, die halten, gehen aber nicht durchs Holz).

Zum Schluss den überstehenden Stoff sauber abschneiden. Voilà!

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Keine Zeit? Der Quick-Win für Ungeduldige

Du findest den Korpusbau zu aufwendig, willst aber trotzdem was schaffen? Kein Problem. Besorg dir eine fertige, stabile Holzkiste, zum Beispiel die „KNAGGLIG“ von IKEA für rund 15 Euro. Bau sie zusammen, schleif die Kanten glatt und probier erstmal nur die Polsterung des Deckels aus. So hast du in einer Stunde ein Erfolgserlebnis und lernst die wichtigste Technik für den Anfang!

Werkzeug & Kosten: Eine ehrliche Einschätzung

Seien wir ehrlich, was kostet der Spaß und was brauchst du wirklich? Werkzeugliste:

  • Unverzichtbar: Akkubohrer, guter Holzbohrer-Satz, Bleistift, Zollstock, Winkel, mindestens 4 Schraubzwingen, Handtacker.
  • Sehr hilfreich: Schleifmaschine, Dübellehre.

Kostenaufstellung (ca.):

  • Birkensperrholz (18 mm): ca. 40-60 €
  • Kaltschaum (RG40, 5 cm): ca. 25-35 €
  • Bezugsstoff (ca. 1 Meter): 15-50 €, je nach Geschmack
  • Kleinteile (Leim, Dübel, Klavierband, Gasdruckfeder, Schrauben): ca. 30 €

Wir landen also bei Materialkosten von etwa 110 bis 175 Euro. Dafür bekommst du aber ein Möbelstück, dessen Qualität einen gekauften Hocker für 400 Euro locker in den Schatten stellt. Als Anfänger solltest du ein komplettes Wochenende einplanen, aber die Arbeit lohnt sich.

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Der letzte Check: Ein Wort vom Meister

Bevor du den Hocker stolz präsentierst, ein kurzer Sicherheitscheck:

  1. Standfestigkeit: Wackelt irgendwas?
  2. Belastbarkeit: Setz dich mal vorsichtig drauf. Knarzt etwas?
  3. Deckelmechanik: Hält die Gasdruckfeder den Deckel sicher? Schließt er sanft?
  4. Haptik: Fahr mit der Hand über alle Kanten. Alles glatt und splitterfrei?

Und ganz wichtig: Ein Hocker ist zum Sitzen da, er ist keine Leiter! Die Kippgefahr ist enorm. Sag das bitte auch allen im Haushalt. Der Bau dieses Hockers ist ein fantastisches Projekt. Du lernst was, schaffst etwas mit deinen Händen und hast am Ende ein nützliches, schönes Möbelstück. Und jedes Mal, wenn du darauf sitzt, wirst du dieses befriedigende Gefühl haben, etwas Dauerhaftes geschaffen zu haben. Und das, mein Freund, kann man nicht kaufen.

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Der richtige Schaumstoff – eine Wissenschaft für sich?

Keineswegs, aber die Wahl entscheidet über Komfort und Langlebigkeit. Für eine Sitzfläche, die täglich beansprucht wird, ist ein hochwertiger Kaltschaum mit einem hohen Raumgewicht (RG) die beste Wahl. Suchen Sie nach einem RG-Wert von mindestens 40. Er ist formstabil und verhindert das schnelle „Durchsitzen“. Für eine weichere Auflage kann man eine dünne Schicht Diolenwatte darüberlegen. Günstiger Verbundschaumstoff ist zwar sehr fest, aber weniger atmungsaktiv und fühlt sich oft brett hart an – eher etwas für Turnmatten als für gemütliche Wohnmöbel.

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Der Begriff „Ottomane“ stammt tatsächlich aus dem Osmanischen Reich des 18. Jahrhunderts, wo er eine Art niedriges, gepolstertes Sofa ohne Rückenlehne bezeichnete, das entlang von drei Wänden platziert wurde.

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Fünf Kleider für fünf Anlässe – diese Modelle dürfen in deinem Kleiderschrank nicht fehlen

  • Samt: Bringt einen Hauch von Luxus und Tiefe, ist aber anfälliger für Abdrücke und erfordert sanfte Pflege.
  • Leinen(-Optik): Wirkt natürlich und lässig, ideal für einen skandinavischen oder Boho-Stil, neigt aber zum Knittern.
  • Strukturstoff: Sehr robust und verzeihend, perfekt für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.

Ihr Lebensstil sollte die Stoffwahl diktieren, nicht nur der aktuelle Trend.

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Sicherheit geht vor: Der wichtigste, aber oft vergessene Bauteil sind die Scharniere. Verwenden Sie unbedingt sogenannte „Kastenbänder mit Deckelbremse“ oder „Deckelaufsteller“. Sie verhindern, dass der schwere Deckel unkontrolliert zufallen und Finger einklemmen kann. Besonders in einem Haushalt mit Kindern ist dies ein absolutes Muss und ein klares Qualitätsmerkmal, das billige Modelle oft vermissen lassen.

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Die Königsdisziplin beim Polstern ist die „Kapitonierung“, das klassische Rautenmuster mit tief eingezogenen Knöpfen. Es sieht nicht nur edel aus, sondern hat auch eine Funktion: Es fixiert den Polsterstoff und den Schaumstoff fest mit der Grundplatte. Das verhindert, dass der Bezug verrutscht oder Falten wirft, und sorgt für eine außergewöhnlich lange Lebensdauer der Polsterung. Ein echtes Zeichen handwerklicher Qualität.

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Wie schaffe ich Ordnung im Hocker?

Ein großer leerer Kasten wird schnell unübersichtlich. Denken Sie über Trennwände aus dünnem Sperrholz oder sogar stabilen Karton nach, den Sie mit Stoff beziehen. So können Sie separate Fächer für Schuhe, Zeitschriften, Fernbedienungen oder Kinderspielzeug schaffen. Für Decken und Kissen ist ein großes Fach ideal, aber für Kleinteile sind Unterteilungen Gold wert und maximieren den Nutzen des Stauraums.

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Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI sind mitteldichte Faserplatten (MDF) bei gleicher Stärke bis zu 50 % biegefester als Standard-Spanplatten.

Das erklärt, warum Profis für den Korpus eines Sitzmöbels fast immer zu MDF oder Multiplex greifen. Diese Stabilität stellt sicher, dass sich der Rahmen auch bei Belastung nicht verzieht und die Verbindungen dauerhaft halten – ein entscheidender Faktor für die Sicherheit und Langlebigkeit Ihres Hockers.

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Füße für den Hocker: Ein Detail mit großer Wirkung. Kleine Möbelfüße heben den Hocker leicht vom Boden ab. Das lässt ihn nicht nur leichter und eleganter wirken, sondern schützt auch den Bezug vor direktem Kontakt mit dem Boden und erleichtert das Staubsaugen. Ob gedrechselte Holzfüße im Retro-Look oder schlichte Metallfüße für einen modernen Touch – sie runden das Design ab.

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Der Stoff macht die Musik: Ein hochwertiger Bezugsstoff ist das A und O. Marken wie „Saum & Viebahn“ oder „Romo“ bieten eine riesige Auswahl an Stoffen mit hoher Scheuerfestigkeit (angegeben in Martindale). Für ein Sitzmöbel sollten Sie einen Wert von mindestens 20.000 Martindale anstreben. Das garantiert, dass der Stoff auch bei intensiver Nutzung nicht vorschnell verschleißt.

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Ein Farbtupfer kann einen ganzen Raum verändern. Ein Hocker in einem kräftigen Senfgelb, Petrol oder Koralle wird zum sofortigen Blickfang und setzt einen bewussten Akzent in einem ansonsten neutralen Wohnzimmer. Trauen Sie sich! Da der Hocker eine relativ kleine Fläche hat, ist er das perfekte Möbelstück für ein farbliches Experiment, ohne den Raum zu überladen.

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  • Verleiht eine professionelle, saubere Kante.
  • Fixiert den Stoff dauerhaft und verhindert Ausfransen.
  • Ermöglicht einen spannenden farblichen oder materiellen Kontrast.

Das Geheimnis? Ein Keder. Diese mit Stoff bezogene Schnur wird in die Naht zwischen Deckel und Seitenteil eingenäht und hebt Ihr DIY-Projekt sofort auf ein neues Level.

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Typischer Fehler: Den Stoff falsch zuschneiden. Berücksichtigen Sie immer die Webrichtung des Stoffes, besonders bei Samt oder gemusterten Materialien. Der Strich von Samt muss auf allen Teilen in die gleiche Richtung laufen, sonst entstehen unschöne Farbunterschiede. Planen Sie außerdem genug Überstand (mindestens 10 cm pro Seite) zum Umschlagen und Festtackern ein. Nichts ist ärgerlicher als ein zu knapp bemessenes Stoffstück.

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IKEA-Hack für Einsteiger?

Nehmen Sie eine einfache Holztruhe wie das Modell „KNAGGLIG“ oder „HOL“ von IKEA als Basis. Schrauben Sie eine passend zugeschnittene MDF-Platte auf den Deckel, bekleben Sie diese mit Schaumstoff und polstern Sie sie mit Ihrem Wunschstoff. Mit minimalem Aufwand und ohne komplexe Holzarbeiten entsteht so ein individueller und funktionaler Polsterhocker mit Stauraum.

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Bouclé-Stoff: Der Trendstoff der Stunde ist nicht ohne Grund so beliebt. Seine unregelmäßige, von kleinen Schlingen geprägte Oberfläche ist unglaublich gemütlich, kaschiert kleine Flecken und ist überraschend robust. Ein Hocker mit Bouclé-Bezug (oft in Creme- oder Beigetönen) verleiht jedem Raum sofort eine warme, texturierte und sehr moderne Note.

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Für die sichtbaren Holzteile des Korpus ist ein Hartwachs-Öl, wie das von „Osmo“, eine fantastische Wahl. Es dringt tief ins Holz ein, schützt es von innen und bildet eine widerstandsfähige, aber atmungsaktive Oberfläche. Anders als Lack fühlt es sich natürlich an, feuert die Holzmaserung wunderschön an und lässt sich bei kleinen Kratzern problemlos partiell ausbessern.

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  • Naturleder: Extrem langlebig, entwickelt mit der Zeit eine wunderschöne Patina, ist aber teurer und pflegeintensiver.
  • Hochwertiges Kunstleder: Pflegeleichter, günstiger und oft kaum von echtem Leder zu unterscheiden. Ideal für Familien.

Die Entscheidung hängt von Budget und gewünschter Haptik ab. Beide Optionen verleihen dem Hocker einen zeitlos-eleganten Charakter.

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Der Durchschnittseuropäer verbringt laut Eurostat täglich bis zu 90 Minuten mit unbezahlter Hausarbeit – Aufräumen inklusive.

Ein Polsterhocker mit Stauraum ist hier mehr als nur ein Möbelstück; er ist ein Verbündeter im Kampf gegen das Chaos. In 60 Sekunden sind die herumliegende Decke, Zeitschriften und das Tablet verstaut und das Wohnzimmer wirkt sofort aufgeräumter. Eine Investition in Möbel, die mitdenken, ist eine Investition in die eigene Zeit und Gelassenheit.

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Tipp für saubere Ecken: Das Beziehen der Ecken ist der kniffligste Teil. Legen Sie den Stoff glatt über die Ecke. Falten Sie den Stoff an einer Seite sauber ein, als würden Sie ein Geschenk verpacken (eine sogenannte „Briefecke“). Fixieren Sie diese Falte mit einer Tackerklammer. Ziehen Sie dann den restlichen Stoff straff über die Ecke und tackern Sie ihn ebenfalls fest. Üben Sie erst an einer verdeckten Stelle, um ein Gefühl dafür zu bekommen.

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Rund oder eckig – was passt zu mir?

Das ist mehr als Geschmackssache. Eckige Hocker wirken strukturierter und lassen sich bündig an Wände oder Sofas schieben, was Platz spart. Runde oder ovale Modelle hingegen brechen strenge Linien auf, wirken weicher und fördern eine kommunikativere Atmosphäre im Raum. In einem Haushalt mit kleinen Kindern sind runde Hocker zudem sicherer, da sie keine spitzen Ecken haben.

Denken Sie nachhaltig! Achten Sie beim Holzkauf auf das FSC-Siegel, das eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung garantiert. Bei den Stoffen gibt es mittlerweile fantastische Optionen aus recycelten Materialien, zum Beispiel aus PET-Flaschen, die in ihrer Haptik und Qualität neuen Stoffen in nichts nachstehen. Ein selbstgebautes Möbelstück wird so nicht nur zu einem persönlichen Unikat, sondern auch zu einem Statement für bewussten Konsum.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.