Das perfekte Kinderbett: Warum Massivholz unschlagbar ist (und wie du es selbst baust oder erkennst)
Schlafzimmer oder Märchenland? Entdecken Sie die faszinierendsten Kinderbetten, die jeden Raum in einen Traum verwandeln!
„Ich habe nie geglaubt, dass ein Bett fliegen kann, bis ich den kleinen Holzflieger sah, der in einem Kinderzimmer schwebte.“ Während wir im Alltag oft vergessen, wie viel Fantasie in der Welt der Kinder steckt, laden diese außergewöhnlichen Kinderbetten ein, das Unmögliche zu träumen. Von märchenhaften Kutschen bis hin zu coolen Autos – hier wird Schlafen zum Abenteuer!
Ich hab in meiner Werkstatt schon unzählige Kinderbetten gezimmert. Von wilden Hochbetten für kleine Abenteurer bis hin zu gemütlichen Höhlenbetten für Träumer. Jedes Mal, wenn ich das Holz in den Händen spüre, wird mir eines klar: Das hier ist so viel mehr als nur ein Möbelstück. Es ist eine Festung, ein Raumschiff, ein sicherer Hafen für die Nacht.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament – Warum die Materialwahl alles entscheidet
- Die Qual der Wahl: Kiefer, Buche oder Eiche?
- Die Konstruktion: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
- Die Oberfläche: Schutz für Holz und Kind
- Der Selbstbau: Dein Projekt mit Plan
- Der Kauf: So erkennst du Qualität im Laden
- Dein 5-Minuten-Sicherheitscheck für Zuhause
- Bilder & Inspiration
Viele Eltern, die zu mir kommen, sind total verunsichert. Sie sehen die Betten für 200 Euro im großen Möbelhaus und dann handgefertigte Stücke für mehrere tausend Euro. Wo liegt da der Unterschied, der den Preis rechtfertigt? Genau das will ich dir heute mal aus der Praxis erzählen. Völlig egal, ob du selbst zur Säge greifen oder ein Bett kaufen willst – mit diesen Tipps triffst du eine sichere Entscheidung für dein Kind.
Das Fundament – Warum die Materialwahl alles entscheidet
Alles, aber auch wirklich alles, beginnt mit dem Holz. Es ist die Seele des Bettes und entscheidet über Stabilität, Langlebigkeit und ein gesundes Kinderzimmer. In meiner Werkstatt setze ich fast ausschließlich auf Massivholz. Der Grund ist einfach: Es ist ehrlich.
Massivholz vs. Pressspan: Ein ungleicher Kampf
Ein Bett aus Massivholz, das ist echtes, gewachsenes Holz. Die Bretter und Balken werden direkt aus dem Baumstamm geschnitten. Sie sind robust, atmen und wenn mal ein Kratzer reinkommt, kann man es einfach abschleifen und neu behandeln. So ein Bett kann locker mehrere Kinder überleben und wird manchmal sogar noch vererbt.
Die Alternative sind Holzwerkstoffe wie Span- oder MDF-Platten. Das sind im Grunde nur Holzspäne oder -fasern, die mit jeder Menge Leim zusammengepresst werden. Klar, sie sind billig, haben aber massive Nachteile im Kinderzimmer:
- Wackelige Angelegenheit: Schrauben haben in Spanplatten kaum Halt. Gerade bei Hochbetten, auf denen getobt wird, ist das ein echtes Sicherheitsrisiko. Die Verbindungen lockern sich mit der Zeit, das ganze Bett fängt an zu ächzen und zu wackeln.
- Wasser ist der Feind: Die Beschichtung ist super empfindlich. Ein Kratzer, eine umgekippte Wasserflasche – und schon dringt Feuchtigkeit ein. Die Platte quillt auf und zerfällt von innen. Das ist ein Totalschaden.
- Bedenkliche Ausdünstungen: Ganz ehrlich, der Leim in diesen Platten kann Formaldehyd und andere unschöne Stoffe (sogenannte VOCs) ausdünsten. Im Kinderzimmer, wo dein Kind so viele Stunden verbringt, hat das nichts zu suchen. Wenn es doch so eine Platte sein muss, achte unbedingt auf Siegel wie den „Blauen Engel“.
Mein Rat ist daher glasklar: Investiere in Massivholz. Das ist eine Entscheidung für Sicherheit und ein gesundes Raumklima.
Die Qual der Wahl: Kiefer, Buche oder Eiche?
Massivholz ist nicht gleich Massivholz. Die Unterschiede sind gewaltig. Hier mal ein kleiner Überblick über die gängigsten Holzarten, ganz ohne Fachchinesisch:
Kiefer: Der günstige Allrounder
Kiefer ist ein weiches Nadelholz mit einer sehr lebhaften Maserung und oft vielen Ästen. Es riecht angenehm harzig und ist relativ leicht. Preislich ist es unschlagbar, das Holz für ein ganzes Bett bekommst du oft schon für 150 bis 200 Euro. Der Nachteil? Es ist eben weich. Dellen und Kratzer sind hier vorprogrammiert. Für ein wildes Tobebett ist es nur geeignet, wenn die Balken richtig dick sind. Kleiner Tipp: Achte auf astarmes Holz, denn lose Äste sind Schwachstellen.
Buche: Der Fels in der Brandung
Buche ist mein persönlicher Favorit für Kinderbetten. Dieses heimische Hartholz ist extrem stabil, schwer und hat eine ganz ruhige, feine Maserung. Schraubverbindungen halten hier bombenfest. Es ist die perfekte Wahl für Hoch- und Etagenbetten. Die glatte Oberfläche fühlt sich toll an und splittert nicht. Preislich liegt es im Mittelfeld, rechne mal mit 250 bis 350 Euro nur für das Material. Aber ehrlich gesagt: Die Investition zahlt sich doppelt und dreifach aus, weil es ewig hält.
Eiche: Der edle Panzer
Eiche ist quasi der Luxusliner unter den Hölzern. Unglaublich hart, schwer und mit einer markanten, ausdrucksstarken Maserung. Ein Eichenbett ist ein Statement und praktisch unzerstörbar. Aber es ist auch teuer (hier reden wir schnell von 400 Euro aufwärts nur für’s Holz) und schwer. Für ein Kinderbett ist das oft schon überdimensioniert, es sei denn, du planst ein Möbel für die Ewigkeit, das später auch mal Erwachsene nutzen sollen.
Die Konstruktion: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Das beste Holz nützt nichts, wenn die Verbindungen schlappmachen. Schau dir mal günstige Betten genau an: Oft siehst du da nur einfache Schrauben, die direkt von einem Holzteil ins andere gedreht werden. Das ist billig, aber bei Belastung lockern sich diese Schrauben mit der Zeit.
Kleiner Profi-Trick: Rampamuffen für ewigen Halt
Im Möbelbau nutzen wir bessere Techniken. Für Betten, die vielleicht mal umziehen müssen, sind sogenannte Rampamuffen genial. Das sind kleine Gewindehülsen aus Metall. So einfach geht’s:
- Du bohrst ein Loch, das im Durchmesser einen Hauch kleiner ist als die Muffe.
- Dann drehst du die Muffe mit einem Innensechskant oder Schraubendreher ins Holz.
- Fertig! Jetzt kannst du eine normale Maschinenschraube (metrisches Gewinde) verwenden. Diese Verbindung lässt sich hundertmal lösen und wieder anziehen, ohne dass das Holz ausleiert. Genial, oder?
Sicherheit bei Hochbetten: Die goldene Regel
Gerade bei Hoch- und Etagenbetten ist Sicherheit alles. Dafür gibt es eine europäische Norm (die DIN EN 747), an die sich jeder verantwortungsvolle Hersteller hält. Die wichtigsten Punkte, die du kennen musst:
- Die Absturzsicherung: Die obere Kante der Brüstung muss mindestens 16 cm über der Matratzenoberkante liegen. Gut zu wissen: Eine typische Kindermatratze ist ca. 10-14 cm hoch. Bei einer 12 cm dicken Matratze muss deine Brüstung also insgesamt mindestens 28 cm hoch sein (vom Lattenrost gemessen).
- Keine Fangstellen: Es darf keine Öffnungen zwischen 6 cm und 7,5 cm geben (Einklemmgefahr für den Körper) und erst recht keine zwischen 7,5 cm und 23,5 cm (Einklemmgefahr für den Kopf!). Das betrifft die Abstände der Bretter und den Abstand von der Leiter zum Bett.
Die Oberfläche: Schutz für Holz und Kind
Unbehandeltes Holz ist empfindlich. Eine gute Oberflächenbehandlung ist Pflicht, aber sie muss absolut unbedenklich sein. Hier gibt es zwei Wege:
Öle & Wachse: Die natürliche Wahl
Sie dringen ins Holz ein und schützen es von innen. Das Holz bleibt atmungsaktiv, was super für das Raumklima ist. Entscheidend ist hier die Norm DIN EN 71-3 (Sicherheit von Kinderspielzeug). Wenn ein Öl diese Norm erfüllt, ist es speichel- und schweißecht. Dein Kind könnte also theoretisch daran lecken, ohne dass sich Schadstoffe lösen. Ich persönlich arbeite am liebsten mit Hartwachsölen, zum Beispiel von Marken wie Osmo oder Auro. Die sind erprobt und riechen angenehm.
Profi-Tipp für eine spiegelglatte Oberfläche: Nach dem vorletzten Schliff (z.B. mit 120er Körnung) das Holz mit einem feuchten Lappen abwischen. Lass es trocknen. Dadurch stellen sich die feinen Holzfasern auf. Beim letzten, feinen Schliff (mit 180er oder 240er Papier) schneidest du diese Fasern ab – das Ergebnis ist eine unglaublich glatte Oberfläche!
Lacke: Die robuste Hülle
Lacke bilden einen geschlossenen Film. Das ist sehr robust, aber wenn mal ein Kratzer drin ist, ist die Reparatur aufwendig. Wenn Lack, dann unbedingt ein wasserbasierter, der die DIN EN 71-3 erfüllt und idealerweise den „Blauen Engel“ trägt. Aber vertrau deiner Nase: Ein billig lackiertes Bett riecht oft wochenlang nach Chemie.
Der Selbstbau: Dein Projekt mit Plan
Ein Bett selbst zu bauen ist ein tolles Projekt! Für ein stabiles Bett (90×200 cm) aus massiver Buche kannst du grob mit diesen Materialien rechnen:
- Pfosten: 4 Kanthölzer, z.B. 8×8 cm, ca. 100 cm lang
- Lange Seitenteile: 2 Bohlen, z.B. 14×4 cm, 200 cm lang
- Kopf-/Fußteile: 2 Bohlen, z.B. 14×4 cm, 90 cm lang
- Verbindungen: 8 stabile Bettbeschläge oder 16 Rampamuffen (M8) mit passenden Schrauben
- Auflage für Lattenrost: 2 Holzleisten, ca. 4×4 cm, 200 cm lang
- Kleinteile: Gutes Hartwachsöl (ca. 30€), Schleifpapier, Schrauben für die Auflagen.
Du landest also bei reinen Materialkosten von ca. 300-400 Euro für ein extrem stabiles Buchenbett. Ein Wochenende solltest du dir dafür aber schon Zeit nehmen.
Der Kauf: So erkennst du Qualität im Laden
Keine Zeit zum Bauen? Kein Problem. Mit diesen Tricks wirst du im Möbelhaus zum Gutachter:
- Der Wackeltest: Das ist der wichtigste Test überhaupt! Greif dir einen Eckpfosten und rüttle kräftig. Ein gutes Bett bewegt sich kaum. Es fühlt sich an wie aus einem Guss. Wenn es knarzt, wackelt oder sich verwindet – Finger weg!
- Der Detail-Blick: Siehst du massive Metallbeschläge oder nur billige Schrauben? Riecht das Holz gut oder chemisch? Fühlt sich die Oberfläche glatt an?
- Der Lattenrost: Schau ihn dir genau an. Der Abstand zwischen den Leisten sollte nicht mehr als 5-6 cm betragen. Federnde Leisten aus Schichtholz sind deutlich bequemer als starre Kiefernlatten.
Dein 5-Minuten-Sicherheitscheck für Zuhause
Hast du schon ein Bett? Super! Nimm dir fünf Minuten Zeit für einen schnellen Check:
- Mach den Wackeltest! Rütteln, was das Zeug hält. Steht alles fest?
- Zieh alle Schrauben nach! Oft lockern sich Verbindungen über die Zeit. Einmal nachziehen wirkt Wunder.
- Prüfe die Wandverankerung (bei Hochbetten)! Hält der Dübel noch? Bei einer Gipskartonwand brauchst du spezielle Hohlraumdübel aus Metall, keine normalen Plastikdübel!
Am Ende ist ein gutes Kinderbett eine Investition in ruhige Nächte – für dein Kind und für dich. Schau genau hin, fühl das Material und vertrau deinem Bauchgefühl. Das ist oft mehr wert als jeder Hochglanzkatalog. Viel Erfolg dabei!
Bilder & Inspiration
Wussten Sie, dass ein Kind bis zu seinem 10. Lebensjahr durchschnittlich 35.000 Stunden im Bett verbringt?
Diese enorme Zeitspanne macht die Wahl des Bettes und insbesondere der Matratze zu einer der wichtigsten Gesundheitsentscheidungen. Es geht nicht nur um Komfort, sondern um die Unterstützung einer gesunden Wirbelsäulenentwicklung und die Gewährleistung einer schadstofffreien Umgebung für erholsamen Schlaf und Wachstum.
Kiefer vs. Buche: Welches Holz für welches Abenteuer?
Kiefernholz: Das ist der Klassiker für Kinderbetten. Es ist relativ weich, leicht und preisgünstiger. Seine lebhafte Maserung und die hellen Astlöcher bringen eine natürliche, gemütliche Atmosphäre ins Zimmer. Ideal für Betten, die nicht extremen Belastungen ausgesetzt sind, oder wenn man gerne mit Farbe gestaltet.
Buchenholz: Deutlich härter, schwerer und widerstandsfähiger. Buche ist die erste Wahl für Hoch- und Etagenbetten, auf denen getobt wird. Es hat eine ruhigere, feinporige Oberfläche und ist extrem langlebig. Eine Investition, die sich über Jahre auszahlt.
Wie erkenne ich im Laden echtes Massivholz?
Ein einfacher Trick ist der „Maserungs-Check“. Schauen Sie sich die Kante eines Bretts an und vergleichen Sie die Maserung mit der Oberfläche. Bei echtem Massivholz setzt sich die Maserung von der Oberfläche über die Kante fort (die Jahresringe laufen quasi „um die Ecke“). Bei furnierten Spanplatten sehen Sie an der Kante entweder eine aufgeklebte Folie oder eine ganz andere, unnatürliche Struktur.
- Stabilität prüfen: Rütteln Sie kräftig am Bett. Es darf nicht wackeln oder knarzen.
- Verbindungen checken: Sind es dicke Schrauben oder nur dünne Holzdübel?
- Oberfläche fühlen: Gibt es Absplitterungen oder raue Stellen?
- Geruchstest: Riecht es nach frischem Holz oder chemisch nach Leim und Lack?
- Nachfragen: Fragen Sie nach der Holzart und der Vorbehandlung.
Checkliste für den Kauf eines gebrauchten Massivholzbettes. Ein guter Fang kann hier Gold wert sein!
Der Teufel steckt im Detail: Achten Sie unbedingt auf abgerundete Ecken und Kanten. Gerade bei niedrigen Betten oder den Pfosten von Hochbetten sind scharfe Kanten eine unnötige Gefahrenquelle beim nächtlichen Gang zur Toilette oder beim wilden Spielen. Hochwertige Hersteller wie z.B. De Breuyn oder FLEXA legen darauf größten Wert. Beim Selbstbau ist eine Oberfräse mit Abrundfräser Ihr bester Freund.
Ein einfaches Kiefernbett von IKEA (wie das Modell NEIDEN) ist eine fantastische Basis für Kreativität. Lassen Sie die Standard-Optik hinter sich! Mit ungiftiger Kreidefarbe (z.B. von Rust-Oleum) wird es zum farbenfrohen Highlight. Ein selbst gebautes Kopfteil aus Palettenholz verleiht ihm rustikalen Charme. Oder wie wäre es mit einer Lichterkette und einem leichten Vorhang, um eine kuschelige Höhle zu schaffen? So wird aus einem günstigen Bett ein echtes Unikat.
„Ein Bett ist für ein Kind nicht nur ein Ort zum Schlafen, sondern eine private Bühne für Fantasiespiele und ein sicherer Rückzugsort. Seine Gestaltung prägt das Gefühl von Geborgenheit.“ – Diplom-Psychologin Eva-Maria Schröder
Die Oberfläche eines Holzbetts zu behandeln, ist entscheidend für Langlebigkeit und Wohngesundheit. Die beste Wahl für Kinderzimmer ist oft ein Hartwachs-Öl.
- Es dringt tief ins Holz ein und schützt es von innen.
- Die Holzporen bleiben offen, das Material kann weiter „atmen“.
- Kleine Kratzer lassen sich einfach lokal anschleifen und nachölen.
- Es fühlt sich natürlich an und feuert die Maserung wunderschön an.
Marken wie OSMO oder Livos bieten hierfür spezielle, für Kinderspielzeug zertifizierte Produkte (nach EN 71.3) an.
Ab welchem Alter ist ein Hochbett wirklich sicher?
Die meisten Hersteller und Sicherheitsexperten empfehlen Hochbetten erst für Kinder ab 6 Jahren. Jüngere Kinder können nachts noch schlaftrunken sein und die Höhe sowie den Abstieg über die Leiter falsch einschätzen. Wichtiger als das reine Alter ist jedoch die individuelle Entwicklung Ihres Kindes. Kann es sicher klettern und versteht es die Gefahr? Unabhängig vom Alter ist ein hoher, stabiler Rausfallschutz (mind. 16 cm über der Matratze) absolut unerlässlich.
Ein „mitwachsendes Bett“ ist eine clevere, nachhaltige Investition. Anfangs ist es ein Gitterbett, später wird es zum Juniorbett ohne Gitter und manchmal lässt es sich sogar zu einem kleinen Kindersofa umbauen. Hersteller wie Sebra mit dem ikonischen „Sebra Bett“ oder Stokke mit dem „Sleepi“-System zeigen, wie Design und Funktionalität über viele Jahre hinweg Freude bereiten können, was den höheren Anschaffungspreis relativiert.
- Es ist unglaublich robust und hält auch wildem Toben stand.
- Die natürliche Optik strahlt Wärme und Ruhe aus.
- Es ist atmungsaktiv und verbessert das Raumklima.
- Es kann abgeschliffen und neu behandelt werden, sieht also immer wieder wie neu aus.
Das Geheimnis? Ein Bettgestell aus massiver Zirbe. Dieses Holz soll durch seine ätherischen Öle sogar die Herzfrequenz senken und für einen tieferen Schlaf sorgen.
Achtung, Falle: Ein häufiger Fehler ist, ein wunderschönes Bett zu bauen oder zu kaufen und dann beim Lattenrost zu sparen. Ein einfacher Rollrost aus Kiefer mag günstig sein, bietet aber kaum Federwirkung. Ein hochwertiger Federholzrahmen passt sich dem Körper besser an und sorgt für eine bessere Belüftung der Matratze von unten. Gerade bei Kindern, die nachts schwitzen, ist das ein wichtiger Faktor gegen Stockflecken und Schimmel.
Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung kann eine Schraubverbindung in Massivholz bis zu 60% mehr Auszugskraft aushalten als in einer durchschnittlichen Spanplatte.
Das ist der entscheidende Unterschied, wenn auf einem Hochbett gesprungen wird. Während sich Verbindungen in Spanplatten mit der Zeit lockern und ausreißen können, bleibt eine fachmännische Verschraubung in Massivholz stabil und sicher – ein unschätzbarer Vorteil für die Sicherheit im Kinderzimmer.
Ein Bett wie eine Ritterburg oder ein Piratenschiff ist fantastisch, aber denken Sie an die Zukunft. Was heute der größte Traum ist, kann in drei Jahren „total peinlich“ sein. Eine gute Lösung sind modulare Systeme. Ein solides Basis-Bett aus Holz kann durch ansteckbare Elemente wie einen Turm, ein Segel oder eine Rutsche thematisiert werden. Diese Teile lassen sich später leicht entfernen, ohne dass das hochwertige Grundgerüst des Bettes verloren geht.
Kann ich ein Massivholzbett selbst bauen, auch als Anfänger?
Ja, absolut! Beginnen Sie mit einem einfachen Design, zum Beispiel einem klassischen Bettkasten ohne Kopfteil. Sie benötigen im Grunde nur vier stabile Kanthölzer für die Füße, vier Bretter für den Rahmen und Leisten zur Auflage des Lattenrostes. Mit einer guten Säge (eine Kappsäge ist ideal), einem starken Akkuschrauber und soliden Holzschrauben ist das Projekt an einem Wochenende machbar. Der Stolz, im selbstgebauten Bett zu schlafen, ist unbezahlbar!
Ein Betthimmel oder ein einfaches Stoffdach verwandelt jedes noch so schlichte Bett in einen magischen Ort. Es schafft eine visuelle Grenze, die Geborgenheit vermittelt – eine eigene kleine Welt in der großen Welt des Kinderzimmers. Am besten eignen sich leichte, atmungsaktive Stoffe wie Baumwolle oder Leinen, die für eine gute Luftzirkulation sorgen. Einfach an einem Haken von der Decke abgehängt, ist der Effekt sofort spürbar.
Tipp für den kleinen Geldbeutel: Halten Sie auf Kleinanzeigen-Portalen Ausschau nach älteren Massivholzbetten aus den 80er- und 90er-Jahren. Diese sind oft aus robuster Kiefer gefertigt und qualitativ hochwertiger als viele neue, günstige Modelle. Mit etwas Schleifpapier und einem Eimer kinderfreundlicher Farbe (achten Sie auf die Zertifizierung „DIN EN 71-3“) erstrahlen sie in neuem Glanz und sind eine sichere und nachhaltige Wahl.
- Holzleim für alle Verbindungen vor dem Verschrauben
- Stabile Schlossschrauben (M8 oder M10) für die Eckverbindungen des Rahmens
- Winkelverbinder aus Metall zur zusätzlichen Stabilisierung der Ecken von innen
- Eine Wasserwaage, damit am Ende nichts schief steht
Dies sind die stillen Helden eines jeden stabilen, selbstgebauten Kinderbettes. Sparen Sie hier nicht an der Qualität!
Der Blaue Engel für Holzwerkstoffe garantiert, dass die gesetzlichen Grenzwerte für Formaldehyd deutlich unterschritten werden und für die Herstellung überwiegend Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft verwendet wird.
Wenn es also aus Budgetgründen doch ein Bett aus MDF oder Spanplatte sein muss, ist dieses Siegel das absolute Minimum, auf das Sie achten sollten. Es ist ein Kompromiss, aber ein geprüfter.
Bausatz vs. kompletter Eigenbau
Bausatz (z.B. von Gullibo): Alle Teile sind bereits passgenau zugeschnitten und vorgebohrt. Sie müssen die Teile nur noch nach Anleitung zusammenschrauben. Geringeres Fehlerrisiko, aber weniger gestalterische Freiheit.
Eigenbau von Grund auf: Sie kaufen die Bohlen und Kanthölzer selbst und bestimmen jedes Detail. Maximale Freiheit, aber erfordert mehr Werkzeug, Zeit und Planung. Ideal für individuelle Nischenlösungen.
Für Einsteiger ist ein Bausatz oft der frustfreiere Weg zum Ziel.
Ein Kratzer in einer beschichteten Spanplatte ist ein irreparabler Schaden. Ein Kratzer in einem geölten Massivholzbett? Eine Gelegenheit für eine kleine Reparatur-Session! Einfach die Stelle mit feinem Schleifpapier (180er Körnung) in Faserrichtung leicht anschleifen, den Staub entfernen und mit einem Lappen etwas passendes Pflege-Öl auftragen. Nach kurzer Zeit ist der Makel verschwunden. So bleibt das Bett über Jahre schön und wertig.
Wie befestige ich ein Hochbett sicher an der Wand?
Verwenden Sie stabile Metallwinkel. Befestigen Sie diese an den hinteren Pfosten des Bettes und an der Wand. Entscheidend ist die Wandbeschaffenheit: Bei einer massiven Ziegelwand nutzen Sie lange Rahmendübel (z.B. Fischer SXR). Bei einer Leichtbauwand (Gipskarton) müssen Sie spezielle Hohlraumdübel verwenden und idealerweise die dahinterliegende Ständerkonstruktion treffen, um echten Halt zu gewährleisten. Sicherheit geht hier absolut vor!
Denken Sie über das Bett hinaus. Die Gestaltung eines Piraten- oder Schlossbettes inspiriert die Fantasie weit über die Schlafenszeit hinaus. Es wird zur Kulisse für unzählige Abenteuer, fördert kreatives Rollenspiel und macht das eigene Zimmer zu einem einzigartigen, persönlichen Königreich. Ein solches Bett ist nicht nur ein Möbelstück, es ist ein Spielkamerad und ein Katalysator für die kindliche Entwicklung.
