Ledersessel kaufen: Woran du echte Qualität erkennst – und nicht auf Blender reinfällst
Ledersessel sind mehr als nur Möbel – sie sind Stil-Ikonen! Entdecken Sie 45 Designs, die Ihre Wohnung zum Strahlen bringen.
Ein Ledersessel ist wie ein guter Freund, der immer da ist, um Sie in den Arm zu nehmen – nur ohne die Umarmung. In einer Welt, in der der Alltag oft grau erscheint, bringen diese Möbelstücke nicht nur Farbe, sondern auch Komfort und Eleganz in Ihr Zuhause. Finden Sie heraus, warum Ledersessel die wahren Stars Ihrer Einrichtung sind und lassen Sie sich von 45 einzigartigen Designs inspirieren!
Schon mal im Möbelhaus gestanden und dich gefragt, warum der eine Ledersessel 500 € kostet und der fast identisch aussehende daneben 4.000 €? Wenn ja, bist du nicht allein. Ehrlich gesagt, ist das eine der häufigsten Fragen, die mir in meiner Werkstatt gestellt wird. Leute kommen mit Sesseln, die nach drei Jahren reif für den Sperrmüll sind, während andere Erbstücke schon die zweite Generation glücklich machen.
Inhaltsverzeichnis
- Das Fundament: Warum ohne gutes Gestell alles zusammenbricht
- Das unsichtbare Herz: Federung ist nicht gleich Federung
- Mehr als nur Schaumstoff: Der Polsteraufbau
- Die Haut des Sessels: Echtleder ist nicht immer echtes Leder
- Ein Blick auf die Details: Die verräterischen Kleinigkeiten
- Pflege & Standort: Damit die Liebe ewig hält
- Ein letztes Wort aus der Werkstatt…
- Bildergalerie
Die Wahrheit ist: Der wahre Wert eines Sessels versteckt sich unter dem Leder. Es geht nicht nur um die Optik, sondern um das, was man nicht sieht. Und genau das möchte ich dir hier zeigen. Nicht als Verkäufer, sondern als jemand, der seit Ewigkeiten mit diesen Möbeln arbeitet. Betrachte das hier als deinen Spickzettel, damit du lernst, einen Sessel mit den Augen eines Profis zu sehen. Denn ein guter Sessel ist kein Wegwerfartikel, sondern ein Freund fürs Leben.
Das Fundament: Warum ohne gutes Gestell alles zusammenbricht
Alles fängt mit dem Gestell an, dem Skelett des Sessels. Man sieht es nicht, aber man spürt seine Qualität bei jeder einzelnen Bewegung. Wenn das Gestell aus billigem Material besteht, nützen dir das schönste Leder und die sauberste Naht rein gar nichts. Der Sessel wird wackeln, knarren und irgendwann einfach aufgeben.

Massivholz oder billige Spanplatte?
Ein Gestell, das was taugt, ist aus massivem Hartholz. Buche ist da der zeitlose Klassiker, weil sie extrem hart, zäh und formstabil ist. Eiche oder Esche sind ebenfalls eine super Wahl. Das sind die Sessel, die du mal vererben kannst. Diese Gestelle sind sauber verarbeitet, und die tragenden Teile sind nicht zu knapp bemessen.
Das genaue Gegenteil ist die Spanplatte. Klar, sie ist billig in der Herstellung, aber das war’s dann auch schon mit den Vorteilen. Spanplatten brechen, Schrauben lockern sich mit der Zeit und bei der kleinsten Feuchtigkeit quellen sie auf. Ein Sessel mit Spanplattengestell ist selten eine gute Investition, auch wenn er auf den ersten Blick ein Schnäppchen zu sein scheint. Eine etwas bessere, aber immer noch günstige Alternative ist stabiles Schichtholz (oft bei geschwungenen Armlehnen zu finden), das ist immerhin belastbarer.
Die Verbindungen: Hier trennt sich Handwerk von Massenware
Noch wichtiger als das Holz sind die Verbindungen. Ein hochwertiges Möbelstück erkennt man an traditionellen Holzverbindungen wie Verzinkungen oder stabilen Holzdübeln, die zusätzlich verleimt werden. Das hält bombenfest. In der Massenproduktion wird das oft durch ins Holz geschossene Metallklammern oder einfache Schrauben ersetzt. Solche Verbindungen geben durch die ständige Belastung beim Sitzen irgendwann nach. Das leise Knarren ist oft das erste Todesurteil für ein billiges Gestell.

Kleiner Tipp aus der Werkstatt, der sofort Klarheit schafft: Mach den Anhebe-Test direkt im Laden! Greif den Sessel an einer vorderen Ecke und heb ihn etwa 15-20 cm an. Hebt sich das gegenüberliegende hintere Bein fast sofort mit an? Perfekt! Das Gestell ist steif und solide. Verwindet sich der Rahmen aber erst, ächzt und knarrt, bevor das andere Bein vom Boden abhebt? Finger weg!
Das unsichtbare Herz: Federung ist nicht gleich Federung
Direkt auf dem Gestell liegt die Federung. Sie ist das Herz des Komforts und entscheidet darüber, wie lange dein Sessel bequem bleibt. Eine schlechte Federung fühlt sich anfangs vielleicht okay an, aber nach kurzer Zeit sitzt du in einer Kuhle und das Polster darüber wird zerquetscht.
Hier gibt es riesige Unterschiede, die sich auch direkt im Preis niederschlagen:
- Die Königsklasse (ab ca. 4.000 €): Die traditionelle, handgeschnürte Federung mit einzelnen Sprungfedern ist die absolute Oberliga. Jede Feder wird von Hand verspannt, was Stunden dauert und enormes Können erfordert. Das Ergebnis ist ein unvergleichlicher Komfort, der dich trägt, statt dich einsinken zu lassen. Solche Sessel halten locker 50 Jahre, bevor eine neue Polsterung fällig wird. Echte Nachhaltigkeit!
- Der solide Standard (ca. 1.500 € – 4.000 €): Viel häufiger und absolut in Ordnung sind Wellenfedern, auch Nosag-Federn genannt. Das sind schlangenförmige Stahldrähte, die im Rahmen gespannt werden. Achte hier auf die Drahtstärke und den Abstand. Je dicker und enger beieinander, desto besser und langlebiger. Das ist der Goldstandard für gute, moderne Sessel.
- Die Billiglösung (meist unter 1.000 €): Vorsicht bei Gummigurten! Das sind breite, elastische Bänder, die über den Rahmen gespannt werden. Das Problem: Gummi altert, wird spröde und verliert seine Spannkraft. Nach wenigen Jahren hängt der Sitz durch. Wenn ein Verkäufer von einer „elastischen Gurtfederung“ schwärmt, ist das oft nur ein schöner Name für die billigste Lösung.

Mehr als nur Schaumstoff: Der Polsteraufbau
Auf der Federung wird der Komfort Schicht für Schicht aufgebaut. Ein guter Aufbau ist wie ein gutes Sandwich – die Kombination macht’s!
Während im traditionellen Handwerk noch mit Naturmaterialien wie Rosshaar (extrem atmungsaktiv und langlebig!) gearbeitet wird, ist heute Kaltschaum der Standard. Aber auch hier gibt es gewaltige Unterschiede. Lass dich nicht abspeisen, sondern frag nach zwei entscheidenden Werten:
- Das Raumgewicht (RG): Das ist das Wichtigste! Es gibt an, wie viel Material pro Kubikmeter Schaumstoff verwendet wurde. Ein niedriges RG (z.B. 25) bedeutet viel Luft und wenig Substanz – der Schaum ermüdet extrem schnell. Für eine Sitzfläche sollte es mindestens RG 35 sein, richtig gut wird es ab RG 40.
- Die Stauchhärte: Sie bestimmt, wie fest oder weich sich der Sitz anfühlt. Das ist zwar Geschmackssache, aber eine zu geringe Stauchhärte führt ebenfalls zu den gefürchteten Sitzkuhlen.
Achtung, rote Flagge! Wenn du den Verkäufer nach dem Raumgewicht des Schaumstoffs fragst und er ausweicht, die Achseln zuckt oder sagt „das ist Standard“, ist das fast immer ein schlechtes Zeichen. Ein Hersteller, der hochwertigen Schaumstoff verwendet, wirbt damit!

Die Haut des Sessels: Echtleder ist nicht immer echtes Leder
Jetzt kommen wir zum Leder. Der Begriff „Echtleder“ ist leider fast wertlos und wird für alles Mögliche verwendet. Hier sind die wahren Unterschiede:
Das Beste vom Besten: Anilinleder
Das ist die pure, naturbelassene Haut. Man sieht jede Pore, jede kleine Falte. Es ist unglaublich weich, warm und atmungsaktiv – ein fantastisches Gefühl. Dafür werden nur die besten, makellosesten Häute verwendet. Der Nachteil: Es ist extrem empfindlich gegen Flecken, Fett und Sonnenlicht. Eher was für den kinderlosen Genießer-Haushalt.
Der smarte Allrounder: Semianilinleder
Das ist der perfekte Kompromiss. Es ist ebenfalls hochwertiges, naturbelassenes Leder, bekommt aber eine hauchdünne Schutzschicht. Dadurch ist es deutlich robuster und pflegeleichter als Anilinleder, fühlt sich aber immer noch wunderbar weich und natürlich an.
Das robuste Arbeitstier: Pigmentiertes Glattleder
Das ist das Leder, das du auf den meisten Möbeln findest. Hier wird eine deckende Farbschicht aufgetragen, die das Leder sehr widerstandsfähig, lichtbeständig und pflegeleicht macht. Ideal für Familien und den Alltag. Der Nachteil: Es atmet nicht mehr so gut und fühlt sich kühler an. Es entwickelt auch keine Patina, sondern nutzt sich an Kanten irgendwann ab.

Wovon du die Finger lassen solltest: Beschichtetes Spaltleder
Und hier ist der Übeltäter, der den Ruf von „Leder“ ruiniert. Eine Tierhaut wird in Schichten gespalten. Nur die oberste ist hochwertig. Das darunter liegende Spaltleder hat keine natürliche Oberfläche. Darum wird eine dicke Kunststoffschicht (Polyurethan) draufgeklebt und eine künstliche Narbe eingeprägt. Das darf sich rechtlich „Echtleder“ nennen, ist aber Müll. Die Beschichtung wird nach wenigen Jahren brüchig und blättert ab.
Der Fühl-Test für Profis: Wie unterscheidest du gutes pigmentiertes Leder von billigem Spaltleder? Es ist der „lebendige“ Griff. Selbst robustes pigmentiertes Leder fühlt sich noch flexibel und irgendwie organisch an. Beschichtetes Spaltleder ist oft steif, kalt und fühlt sich tot an, fast wie Vinyl. Und der Geruch: Gutes Leder riecht erdig und warm. Billiges Spaltleder riecht oft leicht chemisch – oder gar nicht.
Ein Blick auf die Details: Die verräterischen Kleinigkeiten
Zuletzt verraten die Details alles über die Sorgfalt des Herstellers. Schau genau hin:

- Nähte & Keder: Die Nähte müssen absolut gerade und gleichmäßig sein. Doppelnähte sind immer stabiler. Ein Keder (die wulstige Naht an den Kanten) ist nicht nur Zierde, er verstärkt die Kanten enorm.
- Knopfheftung: Bei klassischen Modellen müssen die Knöpfe tief und fest sitzen. Die Falten, die davon ausgehen, müssen präzise und gleichmäßig von Hand gelegt sein. Schlampige, zufällig wirkende Falten sind ein Zeichen für schlechte Verarbeitung.
- Die Unterseite: Wirf ruhig mal einen Blick unter den Sessel. Ist der Boden sauber mit einem straff gespannten Stoff abgedeckt? Oder hängen da Fäden und lose Tackerklammern? Ein guter Handwerker ist auch dort stolz auf seine Arbeit, wo niemand hinschaut.
Pflege & Standort: Damit die Liebe ewig hält
Ein guter Sessel ist eine Investition. Damit sie sich lohnt, braucht er ein wenig Liebe.
Stell ihn niemals in die pralle Sonne oder direkt an eine Heizung. Hitze und UV-Licht sind der Tod für jedes Leder. Sie trocknen es aus und lassen die Farben verblassen. Ein Abstand von 30-50 cm zu Wärmequellen ist Pflicht.

Zur Pflege: Ein- bis zweimal im Jahr braucht Leder eine gute Pflegelotion, die Feuchtigkeit und Fett zurückgibt. Aus meiner Erfahrung kann ich die Produkte von Marken wie Keralux oder Colourlock wärmstens empfehlen. Die bieten für jeden Ledertyp das richtige Set an, das kostet meist zwischen 20 € und 30 € und du kommst damit locker ein Jahr oder länger aus.
Ein letztes Wort aus der Werkstatt…
Lass dich nicht von großen Namen oder fetten Rabattschildern blenden. Ich hatte mal einen sündhaft teuren Designersessel in der Werkstatt. Sah von außen fantastisch aus, ein echtes Statement-Piece. Aber als wir ihn geöffnet haben, kam die traurige Wahrheit ans Licht: billige Gummigurte und minderwertigster Schaumstoff. Das Ding war nach drei Jahren komplett durchgesessen. Das zeigt perfekt: Der Preis allein sagt gar nichts, wenn man nicht weiß, wohin man schauen muss.
Nimm dir die Zeit. Fass die Materialien an. Setz dich nicht nur für eine Minute, sondern für zehn Minuten rein. Fühle, wie der Sessel dich stützt. Ein Sessel mit massivem Gestell, guter Federung und einem durchdachten Polsteraufbau wird dich überdauern. Sein Leder wird mit der Zeit eine wunderschöne Geschichte erzählen – deine Geschichte. Und das ist ein Wert, den man mit keinem Geld der Welt kaufen kann.

Bildergalerie


- Heben Sie eine vordere Ecke an. Wenn sich das gegenüberliegende Bein sofort mit anhebt, ist der Rahmen steif und stabil.
- Wackeln Sie an den Armlehnen. Es darf kein Nachgeben oder Knarren zu hören sein.
- Fahren Sie mit der Hand unter den Sitz. Fühlen Sie eine solide Unterfederung statt eines hohlen Raums?


Der Gewichtstest: Ein Zeichen für Qualität ist schlicht und einfach das Gewicht. Ein Sessel mit einem Gestell aus massivem Buchenholz und einer soliden Polsterung wiegt deutlich mehr als ein Blender mit Spanplattengerüst und billigem Schaumstoff. Scheuen Sie sich nicht, den Sessel im Geschäft leicht anzuheben – hohe Masse spricht oft für hochwertige Materialien.

Und was ist unter dem Sitzkissen?
Die Unterfederung ist der unsichtbare Held des Sitzkomforts. Hochwertige Sessel nutzen oft eine Nosag-Federung (eine Schlangenfederung aus Stahl) oder traditionelle, von Hand gespannte Gurte. Billige Modelle sparen hier und verwenden einfache Gummibänder, die nach wenigen Jahren ausleiern und den Sitz durchhängen lassen. Drücken Sie fest auf die Sitzfläche (ohne Kissen), um die Art und den Widerstand der Federung zu spüren.


Ein Ledersessel lebt. Besonders offenporiges Anilinleder entwickelt über die Jahre eine einzigartige Patina – eine Geschichte aus kleinen Kratzern, Farbschattierungen und Glanzstellen, die von gemeinsamen Abenden und gelesenen Büchern erzählt. Diese charaktervolle Alterung ist kein Makel, sondern das begehrteste Zeichen von echtem, hochwertigem Leder. Ein Sessel, der mit Ihnen altert, wird nicht unansehnlich, sondern zu einem unverwechselbaren Unikat.

Der Duft von echtem, gut verarbeitetem Leder ist erdig, warm und unverkennbar – niemals chemisch oder nach Plastik riechend.


Nicht jedes Leder ist gleich. Hier die drei gängigsten Typen im Überblick:
- Anilinleder: Das natürlichste und teuerste. Offenporig, atmungsaktiv und unglaublich weich. Jede Hautpore ist sichtbar.
- Semi-Anilinleder: Eine dünne Schutzschicht macht es alltagstauglicher und schützt vor Flecken, ohne die natürliche Haptik komplett zu opfern. Ein guter Kompromiss.
- Pigmentiertes Leder: Die widerstandsfähigste Variante mit einer deckenden Farbschicht. Pflegeleicht, aber weniger atmungsaktiv und mit einer weniger natürlichen Haptik.


Kaltschaum: Formstabil, stützend und langlebig. Hochwertiger Kaltschaum (mit hohem Raumgewicht) kehrt auch nach Jahren in seine ursprüngliche Form zurück.
Federkern mit Daunenauflage: Bietet ein luxuriös-weiches,

Denken Sie an den Eames Lounge Chair von Vitra. Er ist mehr als ein Sessel; er ist eine Design-Ikone. Seit 1956 verkörpert er die perfekte Symbiose aus innovativem Design (gebogenes Schichtholz) und ultimativem Komfort. Ein solches Stück ist nicht nur eine Sitzgelegenheit, sondern eine Investition in Designgeschichte, die über Generationen hinweg Bestand hat und im Wert sogar steigen kann.


Vorsicht bei der Kennzeichnung: Der Begriff „Echtleder“ oder „Genuine Leather“ ist nicht geschützt und sagt nichts über die Qualität aus. Oft handelt es sich dabei um Spaltleder, die unterste, weniger haltbare Schicht der Tierhaut, die mit einer künstlichen Prägung und Farbschicht versehen wird. Achten Sie auf präzisere Bezeichnungen wie „Vollnarbenleder“ (Full-Grain).

Laut Studien werden Möbel heute im Durchschnitt nur noch 5-10 Jahre genutzt, bevor sie ersetzt werden. Ein hochwertiger Ledersessel hingegen ist auf eine Lebensdauer von 20, 30 oder mehr Jahren ausgelegt.
Diese Langlebigkeit relativiert den höheren Anschaffungspreis enorm. Anstatt dreimal einen billigen Sessel zu kaufen, investieren Sie einmal in ein Stück, das Sie über Jahrzehnte begleitet. Das ist nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch nachhaltiger.


Marken wie COR oder de Sede haben sich ihren Ruf durch kompromisslose Qualität erarbeitet. Bei einem Modell wie dem „Conseta“ von COR wird nicht nur das beste Leder verwendet, sondern auch das Innenleben – vom massiven Buchenholzgestell bis zur handwerklich perfekten Polsterung – ist auf maximale Langlebigkeit ausgelegt. Solche Hersteller bieten oft auch einen Aufarbeitungsservice an, ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ihrer Produkte.

- Eine unvergleichlich weiche und warme Haptik.
- Eine sichtbare, natürliche Narbenstruktur, die jede Haut einzigartig macht.
- Die Fähigkeit, eine wunderschöne Patina zu entwickeln.
Das Geheimnis? Vollnarbenleder. Es ist die oberste, wertvollste Schicht der Tierhaut, die nicht geschliffen oder korrigiert wird. Sie ist am widerstandsfähigsten und atmungsaktivsten – die absolute Königsklasse unter den Lederarten.


- Ein weiches Baumwolltuch zur Staubentfernung.
- Ein milder Lederreiniger (pH-neutral) für gelegentliche Flecken.
- Eine hochwertige Lederpflegecreme oder -milch, die Feuchtigkeit spendet und das Leder geschmeidig hält (1-2 Mal pro Jahr anwenden).
- Destilliertes Wasser für die Reinigung, um Kalkränder zu vermeiden.


Klassisches Schwarz: Zeitlos, elegant und vielseitig. Passt zu fast jedem Einrichtungsstil, von modern bis industriell. Verzeiht kleine Flecken leichter.
Warmes Cognac/Braun: Schafft eine gemütliche, einladende Atmosphäre. Entwickelt oft die schönste Patina und harmoniert perfekt mit Holztönen und Mid-Century-Möbeln.
Die Wahl hängt von der gewünschten Stimmung ab: Schwarz für einen markanten Akzent; Cognac für Wärme und Charakter.

Lohnt sich der Kauf eines gebrauchten Designer-Sessels?
Absolut! Plattformen wie Pamono oder sogar eBay Kleinanzeigen sind wahre Fundgruben für Ikonen von Knoll, Cassina oder B&B Italia. Ein 10 Jahre alter Sessel dieser Marken ist oft besser in Schuss als ein neuer aus der Massenproduktion. Achten Sie auf den Zustand des Leders (Risse, starke Austrocknung) und fragen Sie nach der Herkunft. Oft bekommen Sie für einen Bruchteil des Neupreises ein Möbelstück, das seinen Wert behält.


Der Chesterfield-Sessel mit seiner charakteristischen Knopfheftung und den gerollten Armlehnen ist der Inbegriff britischer Clubkultur. Ursprünglich im 18. Jahrhundert für den Earl of Chesterfield entworfen, sollte er Gentlemen eine aufrechte und bequeme Sitzhaltung ermöglichen. Bis heute ist er ein Symbol für zeitlose Eleganz und handwerkliche Meisterschaft. Ein echter Chesterfield hat eine von Hand gesetzte Knopfheftung, die tief in eine solide Polsterung reicht.

Ein Blick auf die Nähte: Sie sind die Visitenkarte des Polsterers. Bei einem hochwertigen Sessel sind die Nähte absolut gerade, gleichmäßig und fest. Doppelnähte (Kappnähte) sind nicht nur ein optisches Detail, sondern auch deutlich haltbarer als einfache Steppnähte. Achten Sie auf das Garn: Reißfestes, oft leicht gewachstes Garn zeugt von Qualität, während dünne Fäden ein erstes Warnsignal sind.


Wie fügt sich der Sessel ein? Ein kleiner Leitfaden:
- Skandinavischer Stil: Ein filigraner Sessel mit hellen Holzfüßen und hellbraunem oder schwarzem Leder, z.B. von Carl Hansen & Søn.
- Industrial Loft: Ein wuchtiger Sessel in dunklem,
Skandinavisches Design beweist, dass Leder nicht wuchtig sein muss. Designer wie Arne Jacobsen oder Børge Mogensen schufen Sessel, die Leichtigkeit und Komfort vereinen. Oft wird das Leder hier auf sichtbare, filigrane Rahmen aus Holz oder Stahl gespannt. Das Ergebnis sind skulpturale Möbelstücke wie der ‚Spanish Chair‘ von Mogensen – ein Meisterwerk der Reduktion, das den Raum nicht dominiert, sondern ihm eine organische, hochwertige Note verleiht.
Ein Kubikmeter Buchenholz wiegt etwa 720 kg, während ein Kubikmeter Spanplatte nur auf ca. 650 kg kommt und dabei weniger stabil ist.
Dieser Dichteunterschied ist ein Grund, warum ein Sessel mit massivem Holzgestell so viel solider und langlebiger ist. Das dichte Holz bietet Schrauben und Dübeln einen viel festeren Halt, widersteht Verzug und bricht nicht unter Belastung. Es ist das schwere, unsichtbare Fundament, das den Sessel über Generationen trägt.
Ist teurer automatisch immer besser?
Nicht zwangsläufig, aber ein extrem niedriger Preis ist fast immer ein Garant für Kompromisse. Der Preisunterschied zwischen einem 500-Euro- und einem 4000-Euro-Sessel liegt nicht nur im Designernamen. Er steckt in den Stunden an Handarbeit, der Qualität des Leders (eine einzige makellose Haut ist teuer), dem massiven Hartholz statt der Spanplatte und der langlebigen Federung. Eine solide Basisqualität hat ihren fairen Preis.
Der Polsterer ist der stille Künstler hinter jedem großartigen Sessel. Seine Fähigkeit, das Leder perfekt zu spannen, die Nähte exakt zu setzen und die Polsterung so aufzubauen, dass sie sowohl bequem als auch langlebig ist, macht den entscheidenden Unterschied. In Manufakturen wie Wittmann oder Rolf Benz wird dieses Handwerk seit Jahrzehnten perfektioniert. Die Spannung des Leders an den Ecken oder die saubere Verarbeitung einer Knopfheftung verraten die Handschrift eines Meisters.
Offenporiges Anilinleder: Wunderschön und weich, aber empfindlich. Jeder Tropfen Wasser hinterlässt einen Rand, Kratzer sind sofort sichtbar. Eher für den bedachten Genießer.
Pigmentiertes Glattleder: Die beste Wahl für den turbulenten Familienalltag. Eine robuste Farbschicht schützt das Leder vor Flecken und erleichtert die Reinigung. Verschüttete Getränke können einfach abgewischt werden.
Für Familien ist die Robustheit des pigmentierten Leders oft die klügere und stressfreiere Wahl.
Das ultimative Qualitätsmerkmal: Achten Sie auf den Keder – die mit Leder überzogene Paspel, die oft die Kanten des Sessels betont. Bei einem hochwertigen Möbelstück ist der Keder prall gefüllt, absolut gleichmäßig und an den Ecken perfekt verarbeitet. Ein schlaffer, ungleichmäßiger oder schlecht vernähter Keder ist ein sicheres Zeichen dafür, dass auch an anderen, weniger sichtbaren Stellen gespart wurde.












