Bücherregal selber bauen: Dein Guide für ein stabiles Möbelstück, das ewig hält

Bücher sind mehr als nur Seiten – sie verdienen ein kreatives Zuhause! Entdecken Sie 50 originelle Bücherregale, die Ihre Wohnung verwandeln.

von Carra Hilde

Hand aufs Herz: Du hast doch sicher schon mal auf Pinterest oder Instagram ein super stylisches Bücherregal gesehen und dir gedacht: „Das will ich auch!“ Vielleicht so ein filigranes, schwebendes Ding oder eins in Form eines Baumes. Sieht klasse aus, keine Frage. Aber bevor du jetzt zum Baumarkt rennst, lass uns kurz über was Wichtiges reden: Was muss dein Regal eigentlich aushalten?

Ganz ehrlich, ein Regal für ein paar Deko-Objekte und Taschenbücher ist eine völlig andere Baustelle als eines, das schwere Bildbände, Lexika und prall gefüllte Aktenordner tragen soll. Viele Anleitungen im Netz versprechen dir ein Designer-Stück für’n Appel und ’n Ei. Aber ein 100-Euro-Regal aus dem Möbelhaus spielt einfach nicht in derselben Liga wie ein solides, durchdachtes Möbelstück. Es geht nicht nur um den Preis, sondern um Stabilität, Langlebigkeit und, ja, auch um die Sicherheit bei dir zu Hause. In diesem Guide zeige ich dir, worauf es wirklich ankommt – von der Materialwahl bis zur bombenfesten Wandmontage. So baust du dir ein Regal, das nicht nur gut aussieht, sondern auch zuverlässig seinen Job macht.

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Die Basis von allem: Das richtige Material ist kein Hexenwerk

Die Wahl des Holzes ist die wichtigste Entscheidung, die du triffst. Sie bestimmt nicht nur den Look, sondern auch die Belastbarkeit und Lebensdauer deines Regals. Ein typischer Anfängerfehler ist, nur auf den Preis zu schielen. Das Resultat sind dann oft durchhängende Böden und wackelige Konstruktionen, die einem die Freude am Projekt schnell verderben.

Der ehrliche Klassiker: Massivholz

Massivholz ist genau das, wonach es klingt: jedes Brett aus einem Stück Baum gewachsen, mit einzigartiger Maserung und Charakter. Es „arbeitet“, das heißt, es reagiert auf die Luftfeuchtigkeit im Raum. Das ist aber kein Problem, wenn man es weiß.

  • Eiche: Das ist die Königsklasse. Extrem hart, schwer und langlebig. Die markante Maserung ist ein Hingucker. Klar, Eiche ist teuer – rechne mal mit 80-120 € pro Quadratmeter für eine 20 mm starke Leimholzplatte. Aber ein Regal daraus ist eine Anschaffung fürs Leben.
  • Buche: Mindestens genauso hart und stabil wie Eiche, aber mit einer ruhigeren, feineren Maserung. Buche biegt sich kaum durch und ist deshalb perfekt für Regalböden, die ordentlich Gewicht tragen müssen. Preislich liegt sie etwas unter der Eiche.
  • Kiefer & Fichte: Unsere heimischen Nadelhölzer sind deutlich weicher, leichter und günstiger (ca. 25-40 €/m²). Ein Kiefernregal hat diesen gemütlichen, skandinavischen Charme. Aber Achtung! Die weiche Oberfläche bekommt schnell mal eine Delle. Für schwere Lasten brauchst du hier definitiv dickere Bretter.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Lass die zugeschnittenen Massivholz-Bretter ein paar Tage in dem Raum liegen, in dem das Regal später stehen soll. So kann sich das Holz an das Klima gewöhnen und verzieht sich nach dem Zusammenbau nicht mehr so stark.

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Die praktischen Alleskönner: Holzwerkstoffe

Das sind industriell gefertigte Platten, die super praktisch sind, weil sie sich kaum verziehen und in großen, makellosen Formaten erhältlich sind.

  • Multiplex (Birkensperrholz): Mein persönlicher Favorit und die absolute Empfehlung für stabile Regale. Multiplex besteht aus vielen dünnen, kreuzweise verleimten Holzschichten. Das macht die Platten unglaublich biegefest. Selbst mit einer Stärke von 18 oder 21 mm kannst du Böden von 80 cm spannen, ohne dass sie groß durchhängen. Die gestreifte Kante ist zudem ein cooles Design-Detail. Kostet zwar mehr als Spanplatte (ca. 40-70 €/m²), aber die Investition in Stabilität lohnt sich tausendmal.
  • MDF (Mitteldichte Faserplatte): MDF hat eine superglatte Oberfläche, ideal zum Lackieren. Aber – und das ist ein großes Aber – es ist nicht besonders biegefest. Ein 80 cm langer Boden aus 19 mm MDF wird sich unter Bücherlast definitiv durchbiegen. Außerdem ist es schwer, staubt beim Sägen extrem (bitte immer eine FFP2-Maske tragen!) und quillt bei Wasserkontakt sofort auf wie ein Schwamm.
  • Spanplatte: Die billigste Option. Die meisten Möbel vom Discounter sind aus beschichteter Spanplatte. Ehrlich gesagt: Lass die Finger davon für ein selbstgebautes Bücherregal. Sie ist nicht stabil, die Kanten brechen leicht aus und Schrauben finden kaum Halt.
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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Die simple Physik: Warum Regalböden durchhängen

Jeder Regalboden ist im Grunde eine kleine Brücke. Die Schwerkraft und das Gewicht deiner Bücher ziehen ihn nach unten. Wie stark er sich durchbiegt, hängt von ein paar einfachen Faktoren ab.

Die Spannweite ist entscheidend. Das ist der Abstand zwischen den senkrechten Seitenteilen. Eine Verdopplung der Spannweite führt zu einer achtfachen Durchbiegung! Dann kommt die Materialstärke: Ein dickeres Brett ist stabiler. Und natürlich das Material selbst – Buche und Multiplex sind viel steifer als MDF oder Kiefer.

Hier eine Faustregel, die sich bewährt hat: Für ein typisches Bücherregal (ca. 30 cm tief) mit einer Spannweite von bis zu 80 cm solltest du mindestens 19 mm dickes Multiplex verwenden. Bei Massivholz wie Buche nimm lieber 22-25 mm. Bei MDF? Ganz ehrlich, da bräuchtest du schon fast 30 mm, oder du musst tricksen. Ein super Trick: Schraube eine Holzleiste (z.B. 40×18 mm) hochkant unter die vordere oder hintere Kante des Regalbodens. Das erhöht die Steifigkeit enorm!

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Die Kunst des Verbindens: So wird dein Regal bombenfest

Ein Regal ist nur so stabil wie seine Verbindungen. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen.

  • Schrauben: Die einfachste Methode. Wichtig: Immer vorbohren! Die Faustregel lautet: Der Bohrer sollte etwa 1-2 mm dünner sein als der Kerndurchmesser der Schraube (also der Durchmesser ohne Gewinde). So reißt das Holz nicht. Mit einem Kegelsenker kannst du die Schraubenköpfe sauber versenken.
  • Holzdübel & Leim: Die klassische, unsichtbare Verbindung. Hier ist Präzision gefragt. Damit die Löcher exakt passen, ist eine Dübellehre eine unbezahlbare Hilfe. Für den Anfang reicht ein einfaches Modell von Wolfcraft für ca. 20-30 €. Pro Verbindung (z.B. wo ein Regalboden auf ein Seitenteil trifft) solltest du mindestens zwei Dübel setzen, bei breiteren Böden alle 15-20 cm einen. Etwas Holzleim ins Loch, Dübel rein, Teile zusammenfügen und mit Schraubzwingen festspannen, bis der Leim trocken ist.

Die oft vergessene Heldin: Die Rückwand

Viele lassen die Rückwand weg, weil sie die Wandfarbe dahinter so schön finden. Großer Fehler! Eine feste Rückwand ist das, was deinem Regal die diagonale Stabilität gibt. Sie verhindert, dass es seitlich wackelt oder wie ein Kartenhaus zusammenklappt. Ich habe schon teures Geschirr in Scherben gesehen, weil ein Regal ohne Rückwand einfach seitlich weggekippt ist.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Die Rückwand muss nicht dick sein, eine 3-5 mm starke Hartfaser- oder Sperrholzplatte reicht. Nagel oder schraube sie von hinten fest. Wichtig dabei: Achte darauf, dass dein Regal exakt im rechten Winkel steht. Miss dafür die beiden Diagonalen (von Ecke zu Ecke über Kreuz). Sind die Maße identisch, ist alles perfekt. Wenn nicht, drück das Regal vorsichtig in Form, bis es passt.

Dein erstes Wochenend-Projekt: Ein kleines, stabiles Regal

Okay, genug Theorie! Lass uns das mal konkret machen. Hier ist ein Plan für ein kleines, aber super stabiles Regal (ca. 90 cm hoch, 84 cm breit, 30 cm tief), das du an einem Wochenende bauen kannst.

Einkaufsliste für den Baumarkt:

  • Holz: 1 Platte Birke-Multiplex, 18 mm stark. Du brauchst daraus:
    • 2x Seitenteile: 900 x 300 mm
    • 3x Böden: 804 x 300 mm (Gesamtbreite 840 mm minus 2x 18 mm für die Seitenteile!)
  • Rückwand: 1x Hartfaserplatte, 3 mm stark: 900 x 840 mm
  • Verbindung: Holzleim, Holzdübel (8 mm), Packung Spax-Schrauben (z.B. 4×40 mm)
  • Oberfläche: Schleifpapier (120er & 180er Körnung), Hartwachsöl (z.B. von Osmo, eine kleine Dose reicht)
  • Werkzeug-Check: Akkuschrauber, Bohrer (passend zu Dübeln/Schrauben), Dübellehre, Schraubzwingen, Maßband, Bleistift, Pinsel/Lappen für das Öl.
  • Zuschnitt-Tipp: Lass dir die Teile direkt im Baumarkt (z.B. Bauhaus, Hornbach) millimetergenau zuschneiden. Das kostet nur ein paar Euro, aber die Schnitte sind perfekt gerade und rechtwinklig. Das ist die halbe Miete!

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    Budget-Check: Rechne für dieses Projekt mit Materialkosten von etwa 100-150 €, je nach Holzpreis und Qualität des Öls. Zeitlich solltest du als Anfänger ein entspanntes Wochenende einplanen.

    Der letzte Schliff: Schutz und eine schöne Oberfläche

    Rohes Holz braucht eine Behandlung, um es vor Schmutz und Feuchtigkeit zu schützen.

    1. Schleifen, schleifen, schleifen: Ein oft unterschätzter Schritt! Beginne mit 120er Körnung, dann mit 180er (oder sogar 240er für eine superglatte Oberfläche). Schleif immer in Richtung der Maserung. Ein Profi-Tipp: „Brich“ alle Kanten, indem du mit dem Schleifpapier ein paar Mal leicht darüberfährst. Das fühlt sich viel angenehmer an und Lack platzt an den Kanten nicht so leicht ab.
    2. Ölen oder Lackieren: Für Massivholz oder Multiplex liebe ich Hartwachsöl. Es feuert die Maserung wunderschön an, schützt das Holz und lässt es atmen. Zudem kann man Kratzer später ganz einfach lokal anschleifen und nachölen. Lack bildet eine geschlossene Schicht und ist der beste Schutz für MDF. Wichtig bei MDF: Immer eine Grundierung verwenden!
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    Sicherheit zuerst: Bitte lies das hier aufmerksam!

    Deine Sicherheit und die deiner Familie haben absolute Priorität.

    • Kippsicherung ist Pflicht: Jedes Regal, das höher als breit ist oder auf dem schwere Dinge stehen, MUSS an der Wand befestigt werden. Das ist besonders wichtig, wenn Kinder im Haus sind. Dafür gibt es einfache Winkel oder spezielle Kippsicherungen für wenige Euro im Baumarkt.
    • Die richtige Dübelwahl: Für eine massive Ziegelwand nimmst du normale Spreizdübel. Für eine Gipskarton- oder Rigipswand brauchst du spezielle Hohlraumdübel, die sich hinter der Platte verankern. Im Zweifel frag einen Mitarbeiter im Baumarkt!

    Dein Quick-Win für heute: Geh mal zu deinen bestehenden Regalen. Sind sie an der Wand befestigt? Wenn nicht, kauf morgen einen Kippschutz für 5 €. Die Montage dauert 10 Minuten und macht dein Zuhause sofort sicherer.

    Die 3 häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest

    Wenn du am Ende nur drei Dinge mitnimmst, dann diese:

    1. Am falschen Material gespart: Nimm kein MDF oder dünne Spanplatte für lange, belastete Böden. Investiere in Multiplex. Du wirst es nicht bereuen.
    2. Die Rückwand weggelassen: Ein Regal ohne Rückwand ist instabil. Punkt. Bau sie ein, es lohnt sich.
    3. Auf die Wandbefestigung verzichtet: Ein freistehendes, hohes Regal ist eine potenzielle Gefahr. Sichere es immer an der Wand.

    Ein Regal zu bauen, das du mit deinen eigenen Händen geschaffen hast, ist ein unglaublich befriedigendes Projekt. Es trägt nicht nur deine Bücher, sondern auch den Stolz auf deine Arbeit. Und das ist ein Wert, den man in keinem Laden kaufen kann.

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    Ein laufender Meter Bücher wiegt im Durchschnitt zwischen 20 und 25 Kilogramm.

    Diese Faustregel ist Gold wert bei der Planung. Ein 80 cm langes Regalbrett, vollgepackt mit Hardcover-Romanen und Bildbänden, trägt also schnell 20 kg oder mehr. Unterschätzen Sie dieses Gewicht nicht, wenn Sie die Dicke Ihrer Böden und die Abstände der senkrechten Stützen festlegen. Nichts ist ärgerlicher als ein Regal, das schon nach wenigen Monaten durchhängt.

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    Welche Oberflächenbehandlung ist die richtige für mein Holzregal?

    Das hängt ganz von Ihrem Geschmack und dem gewünschten Schutz ab. Ein Hartwachs-Öl, wie das bekannte Polyx-Öl von OSMO, dringt tief ins Holz ein, feuert die Maserung an und hinterlässt eine natürliche, atmungsaktive Oberfläche, die sich toll anfühlt. Lack hingegen bildet eine geschlossene, sehr widerstandsfähige Schicht. Er ist ideal für stark beanspruchte Regale oder wenn Sie eine farbige, deckende Lackierung wünschen. Der Nachteil: Kratzer im Lack sind schwieriger auszubessern als bei einer geölten Fläche.

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    • Stabilität aus der Fläche
    • Verhindert seitliches Verziehen
    • Verdeckt die Wand dahinter

    Das Geheimnis eines wackelfreien Regals? Eine Rückwand! Viele minimalistische Designs verzichten darauf, aber eine dünne Sperrholz- oder MDF-Platte, die auf der Rückseite verschraubt oder genagelt wird, wirkt Wunder für die Statik. Sie verhindert das typische seitliche „Scheren“ und macht die gesamte Konstruktion um ein Vielfaches steifer.

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    Denken Sie über die reine Aufbewahrung hinaus und integrieren Sie Licht. Unauffällige LED-Strips, die an der Unterseite der Regalböden oder hinter den senkrechten Stützen versteckt sind, schaffen eine warme, indirekte Beleuchtung. Das hebt nicht nur Ihre Lieblingsbücher hervor, sondern verwandelt das ganze Regal in ein atmosphärisches Objekt im Raum. Besonders effektvoll: warmweißes Licht (ca. 2700 Kelvin) auf dunklem Holz wie Nussbaum oder geräucherter Eiche.

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    Die richtige Verbindung: Für ambitionierte Heimwerker, die eine unsichtbare und extrem stabile Verbindung anstreben, ist die Dübelfräse „Domino“ von FESTOOL der heilige Gral. Sie kombiniert die Vorteile von Runddübeln und Flachdübeln zu einer verdrehsicheren Verbindung, die auch hohen Lasten standhält. Eine günstigere, aber ebenfalls sehr effektive Alternative für verdeckte Verbindungen ist das Kreg Pocket-Hole-System, bei dem Schrauben in schräg gebohrten „Taschenlöchern“ versteckt werden.

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    „Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“ – William Morris

    Dieses Zitat des berühmten Designers ist der perfekte Leitsatz für Ihr selbstgebautes Regal. Jeder Schnitt, jede Schraube und jede Entscheidung für ein bestimmtes Holz trägt dazu bei, ein Möbelstück zu erschaffen, das beides ist: nützlich für Ihre Schätze und schön als Ausdruck Ihres persönlichen Stils.

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    Multiplex-Platten: Die moderne Alternative zu Massivholz. Bestehend aus vielen dünnen, kreuzweise verleimten Holzfurnieren, sind sie extrem formstabil und biegefest. Die sichtbaren Schichten an der Kante sind ein beliebtes Design-Merkmal.

    Leimholz-Platten: Bestehen aus massiven Holzstäben (Lamellen), die miteinander verleimt sind. Sie bieten die klassische Optik und Haptik von echtem Holz, „arbeiten“ aber auch mehr als Multiplex.

    Für lange, schwer belastete Böden ist Multiplex oft die bessere Wahl. Für den klassischen, warmen Holz-Look bleibt Leimholz ungeschlagen.

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    Ihr Regal steht, das Holz duftet – jetzt kommt der schönste Teil: das Einräumen. Aber wie vermeidet man einen chaotischen Look? Hier ein paar Deko-Tipps von Profis:

    • Die Drittel-Regel: Füllen Sie ein Drittel mit vertikal stehenden Büchern, ein Drittel mit horizontalen Buchstapeln und lassen Sie ein Drittel frei für Deko-Objekte, Pflanzen oder Bilderrahmen.
    • Farbliche Akzente: Ordnen Sie Bücher nicht alphabetisch, sondern nach den Farben ihrer Rücken. Das schafft visuelle Ruhe und Harmonie.
    • Spiel mit Tiefe: Platzieren Sie einige Objekte weiter vorne an der Kante und andere weiter hinten. Das erzeugt Spannung und Lebendigkeit.
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    Traue ich mich an Altholz heran?

    Unbedingt! Altholz, zum Beispiel von alten Dachstühlen oder Scheunenböden, verleiht Ihrem Regal einen einzigartigen Charakter, den man nicht kaufen kann. Risse, Wurmlöcher und die Patina der Zeit erzählen eine Geschichte. Wichtig: Prüfen Sie das Holz gründlich auf aktiven Schädlingsbefall. Eine Behandlung im Fachbetrieb oder eine eigene Wärmebehandlung (falls möglich) gibt Sicherheit. Reinigen Sie die Bretter nur mit einer Bürste, um die wertvolle Oberfläche nicht zu zerstören, und versiegeln Sie sie am Ende mit einem matten, transparenten Lack oder Wachs.

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    Der häufigste Fehler bei langen Regalböden? Zu große Spannweiten ohne zusätzliche Unterstützung. Als Faustregel gilt: Bei einer Brettstärke von 18-20 mm sollte ein Regalboden aus Kiefer oder Fichte nicht viel länger als 60 cm sein, bei harter Buche oder Eiche maximal 80-90 cm. Alles darüber hinaus wird sich mit der Zeit unweigerlich durchbiegen („Bananeneffekt“). Planen Sie von Anfang an genügend senkrechte Stützen ein, um die Last gleichmäßig zu verteilen.

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    Laut einer Studie der University of Sussex reduziert schon sechsminütiges Lesen das Stresslevel um bis zu 68 %.

    Ihr selbstgebautes Regal ist also mehr als nur ein Möbelstück. Es ist der Schrein für Ihr persönliches Anti-Stress-Programm. Ein Ort, der Sie dazu einlädt, abzuschalten, in andere Welten einzutauchen und den Alltag für eine Weile zu vergessen. Allein der Anblick Ihrer Büchersammlung kann bereits beruhigend wirken.

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    Für einen angesagten Industrial-Look müssen Sie kein Schweißer sein. Kombinieren Sie Ihre Holzböden einfach mit Elementen aus dem Baumarkt:

    • Wasserrohre: Schwarze oder verzinkte Temperguss-Fittings und Rohre lassen sich wie ein Baukasten zu einem stabilen Rahmen für Ihr Regal verschrauben.
    • Gewindestangen: Bohren Sie Löcher in die Ecken Ihrer Regalböden und fädeln Sie diese auf Gewindestangen auf. Mit Muttern und Unterlegscheiben fixieren Sie die Abstände – das ergibt ein luftiges, fast schwebendes Design.
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    Wie tief sollte ein Bücherregal sein?

    Das hängt von den Büchern ab. Für Standard-Taschenbücher und Romane reichen 20-24 cm Tiefe völlig aus. Für größere Bildbände, Atlanten oder Schallplatten sollten Sie mindestens 30-35 cm einplanen. Ein guter Kompromiss, der für fast alles passt, sind 28 cm. Messen Sie vor dem Bau einfach Ihre größten Bücher aus und geben Sie 2-3 cm Luft nach vorne dazu, damit sie nicht bündig mit der Kante abschließen.

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    Schwebende Eleganz: Für den minimalistischen Look von „schwebenden“ Regalen benötigen Sie spezielle, unsichtbare Halterungen. Systeme wie die von Häfele oder Regalwerk werden direkt in der Wand verankert. In das Regalbrett werden passende Löcher gebohrt, sodass es einfach auf die Stahlstifte der Halterung aufgeschoben wird. Wichtig: Diese Methode funktioniert am besten an massiven Wänden (Beton, Vollziegel) und mit dicken, formstabilen Böden. Für Gipskartonwände gibt es spezielle Hohlraumdübel, die Belastbarkeit ist hier aber deutlich geringer.

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    • Voll verstellbar für jede Buchhöhe
    • Ermöglicht spätere Umgestaltung
    • Professionelle Optik

    Das Geheimnis? Eine Lochreihenbohrung. Anstatt die Böden fest zu verschrauben, bohren Sie mit einer Schablone oder einer Oberfräse präzise Lochreihen in die Innenseiten der senkrechten Teile. Kleine Bodenträger aus Metall oder Kunststoff werden dann einfach in die Löcher gesteckt und bieten eine flexible und dennoch stabile Auflage für Ihre Regalböden.

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    Die Wahl der Wandbefestigung ist entscheidend für die Sicherheit. Ein voll beladenes Regal kann hunderte Kilo wiegen! Investieren Sie in hochwertige Dübel, die zu Ihrer Wand passen. Für Beton- oder Vollziegelwände sind Spreizdübel (z.B. der klassische Fischer-Dübel) ideal. Bei Hohlraumwänden aus Gipskarton benötigen Sie spezielle Hohlraumdübel aus Metall, die sich hinter der Platte aufspreizen. Sparen Sie hier niemals an der Qualität – es geht um Ihre Sicherheit und die Ihrer Wände.

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    Der deutsche Buchmarkt umfasste 2022 rund 7,8 Millionen verschiedene lieferbare Titel.

    Ihr Regal ist also nur ein winziger, aber sehr persönlicher Ausschnitt aus einem riesigen Universum an Geschichten, Wissen und Ideen. Welchen Teil dieses Universums möchten Sie bei sich zu Hause ausstellen?

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    Kanten-Design: Die Kante eines Regalbretts ist ein oft übersehenes Detail, das den Charakter des Möbels stark beeinflusst. Eine scharfe, rechtwinklige Kante wirkt modern und präzise. Eine mit dem Schleifpapier leicht gebrochene Kante ist angenehmer in der Haptik. Eine mit der Oberfräse abgerundete oder gefaste Kante (45°-Abschrägung) lässt das Brett filigraner und „weicher“ erscheinen und ist zudem unempfindlicher gegen Stöße.

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    Muss es immer Massivholz sein?

    Nein. Tischlerplatten sind eine clevere und oft günstigere Alternative. Sie bestehen aus einer Mittellage aus verleimten Fichten- oder Pappelstäben, die beidseitig mit einem dünnen Edelholzfurnier (z.B. Eiche, Buche, Nussbaum) beschichtet ist. Der Vorteil: Sie sind deutlich leichter als massive Platten und verziehen sich kaum, bieten aber dennoch eine hochwertige Echtholz-Optik. Ideal für große Regalkonstruktionen, bei denen das Gesamtgewicht eine Rolle spielt.

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    Schon mal an ein modulares Regalsystem gedacht? Bauen Sie nicht ein riesiges Regal, sondern mehrere identische Würfel- oder Rechteck-Elemente. Diese können Sie flexibel anordnen, stapeln und bei Bedarf erweitern. So wächst Ihr Regal mit Ihrer Sammlung oder passt sich einem Umzug problemlos an. Die einzelnen Module sind zudem leichter zu transportieren und zu montieren als ein massives Einzelstück.

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    Nachhaltigkeit im Fokus: Achten Sie beim Holzkauf auf Zertifizierungen wie FSC® (Forest Stewardship Council) oder PEFC™. Diese Siegel garantieren, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, in denen ökologische und soziale Standards eingehalten werden. So bauen Sie nicht nur ein langlebiges, sondern auch ein gutes Gewissen in Ihr Regal ein.

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    Hartöl für die Pflege: Eine geölte Holzoberfläche braucht etwas Liebe, um schön zu bleiben. Staub wischen Sie am besten mit einem trockenen oder nebelfeuchten Tuch ab. Für eine gründlichere Reinigung gibt es spezielle Holzseifen, die rückfettend wirken. Alle ein bis zwei Jahre, oder bei starker Beanspruchung, können Sie die Oberfläche leicht anschleifen (Körnung 240) und mit einem Pflegeöl, z.B. von Herstellern wie WOCA oder Natural, auffrischen. So bleibt das Holz geschützt und behält seine samtige Haptik.

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    „The details are not the details. They make the design.“ – Charles Eames

    Bei Ihrem Regalprojekt sind es die kleinen Dinge, die den Unterschied zwischen „selbstgemacht“ und „professionell“ ausmachen. Ein präziser 90-Grad-Winkel, sauber versenkte Schraubenköpfe, eine perfekt geschliffene Oberfläche – nehmen Sie sich Zeit für diese Details. Sie sind es, die am Ende die Qualität und die Freude am fertigen Möbelstück ausmachen.

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    Trend zu dunklen Hölzern: Während helle Hölzer wie Birke und Ahorn lange den skandinavischen Stil dominierten, geht der Trend aktuell stark zu dunklen, edlen Hölzern. Nussbaum, geräucherte Eiche oder dunkel gebeizte Hölzer schaffen eine gemütliche, fast luxuriöse Atmosphäre. Sie bilden einen fantastischen Kontrast zu hellen Wänden und bringen farbige Buchrücken und Deko-Objekte besonders zum Leuchten. Ein selbstgebautes Regal aus Nussbaum ist ein echtes Statement-Möbel.

    Was, wenn ich keinen rechten Winkel habe?

    Dachschrägen, Nischen oder unebene Wände sind kein Hindernis, sondern eine Chance für ein perfekt eingepasstes Möbelstück! Das ist der große Vorteil des Selbstbaus. Nehmen Sie mit einer Schmiege (Winkelmesser) den exakten Winkel der Schräge ab und übertragen Sie diesen auf Ihre Bretter. Für unebene Wände können Sie eine sogenannte Schattenfuge einplanen – ein kleiner, gleichmäßiger Abstand zwischen Regal und Wand, der Unebenheiten elegant kaschiert.

Carra Hilde

Carra Hilde ist eine der jungen Autorinnen in unserem Online-Magazin. Aber dafür eine der produktivsten, vor allem bei ihren Lieblingsthemen: Sport, Ernährung und gesundes Leben. Carras Karriere begann als Redaktionsassistentin und Übersetzerin, über eine Tätigkeit als freie Journalistin bei der Sonntagszeitung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im Jahr 2015 bis hin zur Redakteurin beim Handelsblatt, einer führenden Wirtschafts- und Finanzzeitung.