Couchtisch selber bauen: Dein erster Tisch, der wirklich beeindruckt
Holz, das Herzstück Ihres Wohnzimmers! Entdecken Sie, wie ein Couchtisch Ihre Räume verwandeln kann.
„Die beste Idee, die ich je hatte? Ein Tisch aus Holz!“ – könnte der Geist eines Baumgeistes flüstern, während er die Wärme des Holzes umarmt. Wenn die Natur ihre eigenen Möbel kreiert, beginnt ein Tanz zwischen Funktion und Ästhetik. Ein Couchtisch aus Holz ist nicht nur ein Möbelstück; er ist ein Statement, ein Rückzugsort für Gedanken und Gespräche, der Ihr Wohnzimmer in einen Ort der Begegnung verwandelt.
Ich hab über die Jahre in meiner Werkstatt wirklich unzählige Möbelstücke kommen und gehen sehen. Aber ganz ehrlich? Kaum ein Projekt ist so befriedigend und persönlich wie ein selbst gebauter Couchtisch. Ich erinnere mich noch an meinen allerersten Versuch, ein krummes, wackeliges Ding aus Kiefernholz, das ich trotzdem geliebt habe. Es hat mir etwas Entscheidendes beigebracht: Ein Couchtisch ist nicht nur eine Ablage für die Fernbedienung. Er ist der heimliche Mittelpunkt des Wohnzimmers, ein Treffpunkt für Freunde und Familie.
Inhaltsverzeichnis
Viele fragen mich, warum ein massiver Holztisch vom Profi so viel kostet, während es im Möbelhaus doch scheinbar Ähnliches für einen Bruchteil gibt. Die Antwort liegt nicht nur im Material, sondern in der Zeit, der Sorgfalt und dem Wissen, das in ein echtes Möbelstück fließt. Aber die gute Nachricht ist: Vieles davon kannst du selbst lernen. In diesem Guide zeige ich dir nicht nur, wie man einen Tisch baut, sondern wie man ihn richtig baut – mit Respekt vor dem Holz und Techniken, die wirklich halten.

Das Holz – Die Seele deines Tisches
Die Wahl des Holzes ist die erste und wichtigste Entscheidung. Sie prägt die Optik, die Haptik und natürlich auch, wie stabil dein Tisch am Ende wird. Im Baumarkt findest du meist nur Fichte oder Kiefer, was für einen Couchtisch, der was aushalten soll, nicht meine erste Wahl wäre. Besser sind Harthölzer.
Eiche: Der unkomplizierte Klassiker
Eichenholz ist für Tische einfach fantastisch und mein Favorit für Einsteiger. Es ist hart, zäh und verzeiht auch mal einen kleinen Fehler. Die markante Maserung hat Charakter und einen warmen, gelbbraunen Farbton, der mit der Zeit eine wunderschöne, dunklere Patina bekommt. Kleiner Tipp: Eiche enthält Gerbsäure, die mit normalem Eisen reagiert und hässliche schwarze Flecken hinterlässt. Benutze also unbedingt Edelstahlschrauben! Für eine typische Tischplatte (ca. 110 x 60 cm) solltest du mit reinen Holzkosten zwischen 80 € und 150 € rechnen.
Buche: Robust, aber etwas zickig
Buchenholz ist fast so hart wie Eiche, aber seine Maserung ist viel ruhiger und schlichter. Oft hat es einen leicht rötlichen Schimmer. Achtung: Buche „arbeitet“ (also dehnt sich und schwindet) stärker als Eiche. Das musst du bei der Konstruktion im Hinterkopf behalten, sonst gibt es später Spannungen. Dafür lässt es sich wunderbar glatt schleifen. Preislich liegt sie oft einen Tick unter der Eiche.

Nussbaum: Der edle Hingucker
Amerikanischer oder europäischer Nussbaum ist purer Luxus. Das Holz ist schokobraun bis violett und hat eine unglaublich lebhafte Maserung. Es ist etwas weicher als Eiche, aber für einen Couchtisch absolut stabil. Die Bearbeitung ist ein Traum. Der Haken? Der Preis. Hier bist du schnell beim Zwei- bis Dreifachen von Eichenholz. Eher was für dein zweites oder drittes Projekt, wenn du im Umgang mit teurem Material sicher bist.
Am besten beziehst du dein Holz von einem regionalen Sägewerk oder einem spezialisierten Holzhändler. Für den Anfang ist es aber absolut legitim, eine fertige Leimholzplatte aus Eiche im gut sortierten Baumarkt oder online zu kaufen. Die kostet vielleicht 20-30% mehr, aber sie ist bereits plan und du sparst dir einen der schwierigsten Arbeitsschritte. Achte darauf, dass das Holz eine Restfeuchte von 8-12 % hat – perfekt für Möbel im Wohnbereich.
Die Physik des Holzes: Warum dein Tisch „atmet“
Holz ist kein toter Werkstoff. Es lebt und atmet, und das ist keine Esoterik, sondern pure Physik. Holz nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf (im Sommer) und gibt sie wieder ab (bei trockener Heizungsluft im Winter). Stell dir die Holzfasern wie ein Bündel Trinkhalme vor: Bei Feuchtigkeit saugen sie sich voll und das Holz dehnt sich aus, bei Trockenheit ziehen sie sich zusammen.

Dieses „Arbeiten“ ist der Grund, warum du eine massive Holzplatte niemals starr mit dem Untergestell verschrauben darfst. Tust du es doch, wird die Platte unweigerlich reißen oder sich wölben. Ich hatte mal einen Kunden, der auf einer riesigen Tischplatte aus einem einzigen Stück Ulme bestand. Ein halbes Jahr später rief er an: Die Platte war so krumm, dass die Kaffeetassen rutschten. Wir mussten nachträglich aufwendige Gratleisten einfräsen, um das Ganze zu retten. Respektiere also die Natur des Holzes, dann wird es dich belohnen!
Dein erstes Projekt: Ein konkreter Plan mit Kosten
Okay, genug Theorie! Lass uns konkret werden. Wie sieht ein gutes Anfängerprojekt aus?
Die perfekten Maße für den Start: Ein super Standardmaß für einen Couchtisch ist ca. 110 cm lang, 60 cm breit und 45 cm hoch. Das passt vor die meisten Sofas. Für die Tischplatte ist eine Stärke von 2,5 bis 4 cm ideal – das wirkt massiv, aber nicht klobig.

Deine Einkaufsliste (keine Angst, das ist überschaubar):
- Die Tischplatte: Eine Eiche-Leimholzplatte, ca. 110x60x3 cm. Findest du im Baumarkt (z.B. Bauhaus) oder online für ca. 90-140 €.
- Die Tischbeine: Der einfachste Weg für den Start! Kauf dir ein Set aus 4 fertigen Tischbeinen aus Stahl (für den Industrial Look) oder Holz. Online gibt es da tolle Sets für 50-100 €.
- Der Kleinkram:
- Guter Holzleim (D3-Qualität, ca. 10 €)
- Schrauben, um die Beine zu befestigen (oft bei den Beinen dabei)
- Tischplatten-Verbindungsklammern oder -klötze (ca. 10 € für ein Set)
- Schleifpapier (je 1 Bogen Körnung 80, 120, 180, ca. 5 €)
- Eine Dose Hartwachsöl (Marken wie Osmo oder Clou sind super, ca. 25-30 €)
- Fusselfreie Baumwolltücher
Was kostet der Spaß? Alles in allem solltest du für deinen ersten, wirklich soliden und schicken Couchtisch mit Materialkosten zwischen 200 € und 280 € rechnen. Ein fairer Preis für ein Unikat, das ewig hält.
Und wie lange dauert das? Wenn du entspannt am Wochenende arbeitest, plane mal 1 bis 2 volle Tage ein. Aber nicht am Stück! Denk dran, der Leim und vor allem das Öl brauchen Zeit zum Trocknen.

Die Werkstatt: Vorbereitung und Werkzeug
Du brauchst keine Profi-Werkstatt. Aber gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Wer billig kauft, kauft zweimal – und ärgert sich beim ersten Mal über ungenaue Ergebnisse.
- Das absolute Minimum: Eine stabile Werkbank (oder ein sehr stabiler Tisch), mindestens vier lange Schraubzwingen, ein guter Winkel, ein Maßband und ein Bleistift.
- Was dir das Leben leichter macht: Eine Handkreissäge mit Führungsschiene für perfekt gerade Schnitte, ein Exzenterschleifer für eine traumhafte Oberfläche und eine Oberfräse für schöne Kanten und Nuten.
Ach ja, zum Thema Sicherheit: Schutzbrille ist Pflicht! Holzsplitter im Auge sind kein Spaß. Und bei Maschinen: kein Gehörschutz, keine weiten Ärmel und keinen Schmuck. Glaub mir, ich hab schon schlimme Unfälle durch einen Moment der Unachtsamkeit gesehen.
Die Konstruktion: Vom Brett zum Tisch
Da du mit einer fertigen Platte und fertigen Beinen startest, ist die Konstruktion erfrischend einfach. Der ganze Fokus liegt auf der perfekten Verbindung.
Schritt 1: Kanten brechen und Schleifen
Zuerst nimmst du dir die Tischplatte vor. Die Kanten sind oft messerscharf. „Brich“ sie, indem du mit einem Schleifklotz und 120er-Papier ein paar Mal im 45-Grad-Winkel drüberfährst. Das ergibt eine winzige Fase, die sich viel besser anfühlt. Danach schleifst du die gesamte Oberfläche. Fang mit 80er Körnung an, um Unebenheiten zu beseitigen, dann 120er und zum Schluss 180er für den Feinschliff. Immer in Richtung der Holzmaserung schleifen!

Schritt 2: Platte und Gestell verbinden – Der wichtigste Trick!
Jetzt kommt der entscheidende Punkt. Wie gesagt: NIEMALS die Platte direkt festschrauben. Du brauchst eine Methode, die der Platte Bewegungsspielraum lässt. Am einfachsten geht das mit speziellen Tischplattenklammern. Stell dir kleine Metall- oder Holzklötzchen mit einer „Nase“ vor. Du fräst oder stemmst eine kleine Nut in die Innenseite deiner Tischzargen (die Rahmenholzer, an denen die Beine befestigt sind). Die Nase des Klötzchens greift in diese Nut, und dann schraubst du das Klötzchen von unten an die Tischplatte. So ist sie bombenfest, kann sich aber bei Feuchtigkeitsschwankungen seitlich bewegen. Genial, oder? Eine Alternative für den Anfang sind Langlöcher in den Befestigungsplatten der Tischbeine.
Der Feinschliff: Die perfekte Oberfläche
Das Finish schützt nicht nur das Holz, es bringt seine Schönheit erst richtig zur Geltung. Ich bin ja ein riesen Fan von geölten Oberflächen. Du fasst das Holz an und es fühlt sich… echt an. Nicht wie Plastik.

Hartwachsöl ist dafür ideal. Es dringt tief ins Holz ein und „feuert“ die Maserung an, macht die Farben also intensiver. Der Auftrag ist kinderleicht: Öl dünn auftragen, 15-20 Minuten einziehen lassen und dann den gesamten Überstand restlos mit einem sauberen Baumwolltuch abpolieren. Wirklich restlos, die Oberfläche muss sich danach trocken anfühlen! Das wiederholst du nach einem Tag Trocknungszeit ein zweites Mal. Fertig.
ACHTUNG, BRANDGEFAHR! Und das ist kein Witz.
Mit Öl getränkte Lappen können sich von selbst entzünden! Die Öle härten durch Oxidation, dabei entsteht Wärme. Im zerknüllten Lappen staut sich die Hitze und zack – es brennt. Ein Kollege hat so fast seine Werkstatt verloren. Also: Lappen nach Gebrauch immer flach ausbreiten und an der Luft trocknen lassen oder in einem luftdichten Metalleimer mit Wasser aufbewahren. Bitte, nimm das ernst.
Für Später: Wenn du Blut geleckt hast
Wenn du deinen ersten Tisch fertig hast, wirst du stolz sein. Und vielleicht hast du dann Lust auf mehr. Dann eröffnet sich eine ganz neue Welt: Tischplatten mit natürlicher Baumkante („Live Edge“), das Füllen von Rissen mit Epoxidharz oder der Bau eines eigenen Untergestells mit klassischen Schlitz- und Zapfenverbindungen. Aber das ist eine Geschichte für einen anderen Tag.

Ein selbst gebauter Tisch ist so viel mehr als nur ein Möbelstück. Jede kleine Macke erzählt eine Geschichte. Er ist das Ergebnis deiner Geduld, deiner Lernbereitschaft und deiner Hände Arbeit. Und das, mein Freund, kannst du in keinem Möbelhaus der Welt kaufen. Viel Spaß in der Werkstatt!
Bildergalerie


Welche Höhe ist für meinen Couchtisch ideal?
Eine bewährte Faustregel aus dem Möbeldesign besagt: Die Oberfläche des Couchtisches sollte sich auf gleicher Höhe oder wenige Zentimeter unterhalb der Sitzfläche Ihres Sofas befinden. Meistens liegt das zwischen 40 und 50 cm. Ein zu hoher Tisch wirkt wuchtig und versperrt die Sicht, ein zu niedriger Tisch ist unbequem zu erreichen. Schnappen Sie sich ein Maßband und messen Sie Ihre Couch, bevor Sie die Tischbeine zusägen – das erspart späteren Ärger.


Wussten Sie schon? Ein Kubikmeter Eichenholz speichert etwa eine Tonne CO₂. Ihr selbstgebauter Massivholztisch ist also nicht nur ein Möbelstück, sondern auch ein kleiner, persönlicher Beitrag zum Klimaschutz.


Die Magie des ersten Öl-Anstrichs: Es ist der Moment, in dem Ihr Projekt zum Leben erwacht. Wenn das Holzöl, zum Beispiel ein Hartwachs-Öl von Osmo oder Rubio Monocoat, zum ersten Mal das geschliffene Holz berührt, geschieht etwas Wundervolles. Die Maserung tritt plötzlich plastisch hervor, die Farben vertiefen sich und bekommen eine unglaubliche Sättigung. Dieser „Anfeuerungseffekt“ enthüllt die wahre Seele des Holzes, die Sie durch Schleifen und Sägen freigelegt haben. Ein zutiefst befriedigender Augenblick.


- Stabilität ohne sichtbare Schrauben
- Ein moderner, industrieller Look
- Einfache Montage mit wenigen Werkzeugen
Das Geheimnis? Hairpin-Legs. Diese filigranen Tischbeine aus gebogenem Stahl sind eine fantastische Wahl für Einsteiger, da sie Fehler in der Tischplatte eher verzeihen und mit einfachen Holzschrauben von unten befestigt werden.


Für den ultimativen Schliff kommt es auf die Details an. Eine subtile, umlaufende Fase (eine 45-Grad-Abschrägung) an den Kanten der Tischplatte bricht das Licht schöner und fühlt sich angenehmer an. Schon 2-3 Millimeter machen einen riesigen Unterschied und lassen Ihr Werkstück sofort professioneller und weniger „blockartig“ wirken. Am einfachsten gelingt das mit einer Oberfräse und einem Fasefräser, aber mit etwas Geduld und einem Schleifklotz geht es auch von Hand.


Holzöl: Bewahrt die natürliche Haptik des Holzes. Poren bleiben offen, das Holz kann atmen. Kratzer und Macken lassen sich oft lokal ausbessern, indem man die Stelle leicht anschleift und neu ölt.
Holzlack: Bildet eine geschlossene, widerstandsfähige Schutzschicht auf der Oberfläche. Ideal, wenn der Tisch stark beansprucht wird (z.B. durch Kinder). Reparaturen sind jedoch aufwändiger, da meist die ganze Fläche neu lackiert werden muss.
Für ein natürliches Wohngefühl ist ein hochwertiges Hartwachs-Öl oft die schönere Wahl.


„Der beste Zeitpunkt, einen Baum zu pflanzen, war vor zwanzig Jahren. Der zweitbeste Zeitpunkt ist jetzt.“ – Chinesisches Sprichwort
Dieses Sprichwort gilt auch für Ihr erstes Möbelprojekt. Zögern Sie nicht zu lange aus Angst vor Fehlern. Jeder Handgriff, jeder Fehler ist eine Lektion. Fangen Sie einfach an – der Stolz auf den fertigen Tisch wird jede Unsicherheit überwiegen.


Schon mal von „Shou Sugi Ban“ (焼杉板) gehört? Das ist eine traditionelle japanische Technik zur Holzkonservierung, bei der die Oberfläche kontrolliert verkohlt wird. Das Ergebnis ist eine einzigartige, tiefschwarze und strukturierte Oberfläche, die erstaunlich widerstandsfähig gegen Witterung und Schädlinge ist. Für einen Couchtisch entsteht so ein dramatischer, fast skulpturaler Look. Nach dem Beflammen wird die verkohlte Schicht abgebürstet und das Holz anschließend geölt. Ein mutiger Schritt für ein unvergessliches Einzelstück.


Der häufigste Fehler beim Verleimen: Zu wenig Druck. Viele DIY-Anfänger ziehen ihre Schraubzwingen nur „handfest“ an. Für eine wirklich haltbare Leimfuge muss aber so viel Druck ausgeübt werden, dass an der Nahtstelle kleine Leimperlen austreten. Verwenden Sie lieber eine Zwinge mehr als eine zu wenig und ziehen Sie sie kräftig an. Ein hochwertiger Holzleim wie Ponal Express für den Innenbereich ist dabei Ihr bester Freund.


Eine Tischplatte aus mehreren Brettern (Bohlen) zu verleimen ist die Königsdisziplin. Damit die Oberfläche eben wird und die Verbindung stabil ist, braucht man eine saubere Methode.
- Holzdübel: Die klassische, verlässliche Methode. Erfordert präzise Bohrungen.
- Flachdübel (Lamellos): Etwas fehlerverzeihender als Runddübel, da sie seitliches Spiel erlauben. Benötigt eine spezielle Flachdübelfräse.
- Pocket-Holes (Taschenlochbohrungen): Eine schnelle und stabile, aber nicht unsichtbare Methode. Ideal für die Unterseite der Platte.


Träumen Sie von einem edleren Holz als Eiche?
Werfen Sie einen Blick auf amerikanischen Nussbaum. Sein tiefes, schokoladiges Braun mit einer oft lebhaften, fast violett schimmernden Maserung strahlt pure Eleganz aus. Nussbaum ist etwas weicher als Eiche, lässt sich aber traumhaft bearbeiten und zu einer seidenglatten Oberfläche schleifen. Ein Couchtisch aus Nussbaum ist eine Investition, die mit den Jahren an Charakter gewinnt und sofort zum luxuriösen Mittelpunkt jedes Raumes wird.


Laut einer Studie der University of British Columbia kann die sichtbare Präsenz von Holzelementen im Raum Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Ihr selbstgebauter Tisch ist also nicht nur Möbel, sondern auch Wellness.


Die „Baumkante“, auch „Live Edge“ genannt, ist mehr als nur ein Trend. Sie ist eine Hommage an den Baum, aus dem das Holz stammt. Anstatt die Kante gerade zu schneiden, wird die natürliche, organische Form des Stammes beibehalten. Das Ergebnis ist ein Unikat, dessen Form die Natur vorgegeben hat. Die Bearbeitung erfordert etwas mehr Fingerspitzengefühl – die Rinde muss meist entfernt und die Kante sanft geschliffen werden, um sie alltagstauglich zu machen –, aber der Aufwand lohnt sich für einen Tisch mit unvergleichlichem Charakter.


Achten Sie beim Holzkauf auf das FSC- oder PEFC-Siegel. Diese Zertifikate garantieren, dass das Holz aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammt, in denen auf ökologische und soziale Standards geachtet wird. So können Sie sicher sein, dass Ihr neues Lieblingsstück nicht zur Zerstörung wertvoller Wälder beiträgt. Fragen Sie im Holzhandel oder Sägewerk gezielt danach.


Pocket-Holes: Sehr schnelle und stabile Verbindung, ideal für Anfänger. Benötigt eine spezielle Bohrschablone (z.B. von Kreg). Die Schrauben bleiben aber sichtbar, eignen sich also am besten für nicht sichtbare Stellen.
Holzdübel: Die klassische, unsichtbare und sehr stabile Verbindung. Erfordert aber exaktes Messen und Bohren, damit die Teile perfekt passen.
Für die Befestigung der Tischbeine an der Platte sind Pocket-Holes von unten eine hervorragende und unsichtbare Lösung.


- Beginnen Sie niemals mit zu feinem Schleifpapier. Starten Sie je nach Oberflächengüte mit Körnung 80.
- Überspringen Sie keine Körnung. Der klassische Weg ist 80 -> 120 -> 180 (oder 240 für ein ultrafeines Finish).
- Entfernen Sie den Schleifstaub zwischen den Gängen gründlich mit einem Staubsauger oder einem leicht feuchten Tuch.
- Für den letzten Schliff: Befeuchten Sie das Holz leicht (das nennt man „Wässern“). Dadurch stellen sich feine Fasern auf, die Sie dann mit der feinsten Körnung kappen können. So bleibt die Oberfläche auch nach dem Ölen spiegelglatt.


Verleihen Sie Ihrem Tisch einen modernen Touch, indem Sie Holz mit Epoxidharz kombinieren. Füllen Sie natürliche Risse, Astlöcher oder eine eigens gefräste „Flusslandschaft“ mit transparentem oder farbigem Harz. Marken wie Elichem oder Hempel bieten spezielle Gießharze an, die glasklar aushärten und sich perfekt mit dem Holz verbinden lassen. Dies erfordert zwar sorgfältige Vorbereitung (absolut dichte Gussformen!), belohnt aber mit einem atemberaubenden, zeitgenössischen Design, das jeden Betrachter fasziniert.


Ein kleiner Trick für große Wirkung: Schrauben Sie die Tischbeine nicht bündig an der Außenkante der Platte fest. Rücken Sie sie stattdessen einige Zentimeter (5-10 cm, je nach Tischgröße) nach innen. Dadurch wirkt der Tisch leichter und die Platte scheint fast zu schweben. Diese kleine optische Korrektur verleiht Ihrem Design eine professionelle Raffinesse.


„Messen Sie zweimal, sägen Sie einmal.“
Dieser alte Werkstatt-Spruch hat auch im digitalen Zeitalter nichts von seiner Gültigkeit verloren. Nehmen Sie sich die Zeit für eine saubere Skizze mit allen Maßen. Überprüfen Sie jede Einstellung an der Säge doppelt, bevor Sie das teure Hartholz schneiden. Ein paar Minuten Planung sparen oft Stunden an Korrekturarbeit – oder den Gang zurück zum Holzhändler.


Ihr Budget ist begrenzt, aber Sie träumen von Massivholz?
Vergessen Sie den Baumarkt und suchen Sie nach einem lokalen Sägewerk oder Holzhandel. Dort erhalten Sie oft qualitativ hochwertigeres, besser getrocknetes Holz zu Preisen, die deutlich unter denen der großen Ketten liegen. Zudem bekommen Sie eine persönliche Beratung und finden vielleicht sogar besondere Stücke, die es im Baumarkt-Regal niemals geben würde. Ein kurzer Anruf oder Besuch lohnt sich fast immer.


- Mehr Stabilität und Steifigkeit als Massivholz bei gleicher Dicke.
- Verzieht sich kaum und ist unempfindlich gegenüber Feuchtigkeitsschwankungen.
- Die sichtbaren Schichten an der Kante können ein reizvolles Designmerkmal sein.
Das Material? Birken-Multiplex. Eine hochwertige Multiplexplatte ist eine exzellente und moderne Alternative zu massivem Leimholz. Sie lässt sich leicht bearbeiten und bietet eine extrem widerstandsfähige Oberfläche, ideal für minimalistische oder skandinavische Designs.


Kratzer in der geölten Tischplatte? Kein Problem! Das ist der große Vorteil gegenüber lackierten Flächen. Bei leichten Kratzern reicht es oft, etwas Möbelöl auf ein Tuch zu geben und die Stelle kräftig zu polieren. Bei tieferen Macken schleifen Sie die betroffene Stelle vorsichtig mit feinem Schleifpapier (Körnung 240) in Faserrichtung an, entfernen den Staub und tragen dann mit einem Lappen eine dünne Schicht des ursprünglichen Holzöls auf. Nach kurzer Einwirkzeit den Überschuss abnehmen – fertig. Der Tisch sieht aus wie neu.


Massives Holz „arbeitet“, das heißt es dehnt sich bei hoher Luftfeuchtigkeit aus und zieht sich bei Trockenheit zusammen – und das vor allem quer zur Faserrichtung. Wenn Sie eine massive Tischplatte starr mit dem Untergestell verschrauben, bauen sich enorme Spannungen auf. Die Folge: Das Holz reißt oder die Platte wölbt sich. Verwenden Sie stattdessen spezielle Tischnut-Steine, Rampa-Muffen mit Langlöchern oder einfache Holzklötzchen, die der Platte eine seitliche Bewegung erlauben.


Stahlbeine: Bieten einen spannenden Materialkontrast, wirken oft filigraner und bringen einen industriellen oder modernen Charakter ins Spiel. In Schwarz, Weiß oder Rohstahl erhältlich, passen sie zu fast jeder Holzart.
Holzbeine: Sorgen für ein harmonisches, klassisches Gesamtbild. Hier können Sie handwerkliches Geschick beweisen, indem Sie die Beine mit Zapfenverbindungen an den Rahmen anbringen, statt sie nur anzuschrauben.
Die Wahl hängt rein von Ihrem persönlichen Stil ab.

Bevor Sie zum Leim greifen, machen Sie immer einen „Trockenlauf“. Bauen Sie den gesamten Tisch einmal ohne Leim zusammen. Passen alle Verbindungen? Stimmen alle Winkel? Gibt es irgendwo einen Spalt? Dieser Testlauf deckt Probleme auf, die unter dem Zeitdruck des abbindenden Leims zu einer Katastrophe führen könnten. So können Sie in Ruhe letzte Anpassungen vornehmen.




