Sessel kaufen? So erkennst du echte Qualität (und wirst nicht über den Tisch gezogen)

Entdecken Sie die Kunst des Sitzens! Diese Sessel sind nicht nur Möbelstücke, sie sind Statements. Lassen Sie sich inspirieren!

von Holda Freud

Kennst du das? Du stehst im Möbelhaus, siehst zwei Sessel, die sich verdammt ähnlich sehen. Der eine kostet 250 Euro, der andere 2.500 Euro. Und du fragst dich: Ist das nur der Markenname oder steckt da wirklich mehr dahinter? Genau diese Frage höre ich ständig in meiner Werkstatt. Und ganz ehrlich: Meistens steckt da eine ganze Menge mehr dahinter.

Ein guter Sessel ist wie ein treuer Freund: Er stützt dich, ist immer bequem für dich da und bleibt dir viele Jahre erhalten. Ein Billig-Sessel hingegen ist oft nur eine kurze, enttäuschende Affäre. Um den Unterschied zu kapieren, müssen wir ihn gedanklich zerlegen. Vergiss die Hochglanzkataloge – komm mit mir in die Werkstatt. Ich zeig dir, worauf es bei den inneren Werten ankommt.

Das Fundament: Warum der Rahmen das A und O ist

Alles fängt mit dem Rahmen an. Das ist das unsichtbare Skelett deines Sessels. Du siehst es nicht, aber du spürst es bei jeder Bewegung. Wenn ein Sessel knarzt oder wackelt, ist fast immer ein mieser Rahmen schuld. Und genau hier wird in der Massenproduktion am gnadenlosesten gespart.

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Holz ist nicht gleich Holz, mein Freund

Ein richtig guter Rahmen besteht aus massivem Hartholz. Traditionell wird hierzulande oft Buche verwendet. Buchenholz ist extrem stabil, zäh und lässt sich super verarbeiten – die erste Wahl für Gestelle, die Jahrzehnte halten sollen. Eiche oder Esche sind ebenfalls top. Das gibt dem Sessel ein ordentliches Gewicht.

Ein super einfacher Test im Laden: Versuch mal, den Sessel an einer Ecke anzuheben. Fühlt er sich überraschend leicht an, fast wie ein Spielzeug? Achtung! Das ist oft ein Warnsignal für einen Rahmen aus Spanplatten, MDF oder billigem Nadelholz. Spanplatten sind der Todfeind der Langlebigkeit. Sie quellen bei Feuchtigkeit auf und Schrauben lockern sich extrem schnell. Ein Umzug, und das Ding ist reif für den Sperrmüll.

Die Kunst der Verbindung: Geleimt statt getackert

Noch wichtiger als das Holz ist, wie es verbunden wird. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die besten Verbindungen sind gezapft und verleimt. Das ist aufwendig und kostet Zeit, hält aber buchstäblich ewig. Bei günstigeren, aber immer noch soliden Möbeln, findest du oft Holzdübel, die präzise verleimt wurden. Das ist auch in Ordnung.

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Am unteren Ende der Skala stehen Metallklammern und Schrauben, die einfach in die Spanplatte gedreht werden. Diese Verbindungen geben durch die ständige Belastung schnell nach. Das Ergebnis: Der Sessel wackelt. Das ist nicht nur nervig, sondern kann auch gefährlich werden.

Kleiner Profi-Tipp zum Prüfen: Pack den Sessel an beiden Armlehnen und versuch mal, ihn sanft hin und her zu wackeln. Ein guter Rahmen gibt nicht nach. Er fühlt sich an wie aus einem Guss. Frag den Verkäufer direkt: „Ist der tragende Rahmen aus Vollholz oder Spanplatte?“ Wenn er rumdruckst, weißt du Bescheid.

Das Herzstück: Was über gemütliche Abende entscheidet

Wenn der Rahmen das Skelett ist, ist die Polsterung die Muskulatur. Sie entscheidet, ob du nach zwei Stunden Film immer noch entspannt sitzt oder dir alles wehtut. Eine gute Polsterung stützt, passt sich an und springt immer wieder in ihre Form zurück.

Die Federung: Die Basis für Komfort

Direkt unter dem Sitzpolster liegt die Federung. Und hier gibt es Welten an Unterschieden. Versuch mal, wenn möglich, von unten unter den Sessel zu greifen (manchmal geht das, wenn der Boden nur mit einem dünnen Stoff bespannt ist). Was fühlst du?

  • Wellenfedern (Nosag-Federn): Du fühlst harte, schlangenförmige Drähte, die quer über den Rahmen gespannt sind. Das ist heute der Goldstandard für gute Polstermöbel. Sie bieten eine super Unterstützung, sind sehr langlebig und ein klares Qualitätsmerkmal für Sessel im mittleren bis oberen Preissegment (ab ca. 800€).
  • Elastische Gurte: Du spürst breite Bänder, die kreuzweise gespannt sind. Wenn diese Gurte breit und sehr eng gespannt sind, ist das okay. Sie bieten einen etwas weicheren Sitzkomfort. Bei Billigheimern sind die Gurte aber oft schmal und leiern nach ein, zwei Jahren aus. Das Ergebnis ist die gefürchtete „Sitzkuhle“.
  • Nur eine Platte: Du fühlst eine harte, glatte Fläche. Finger weg! Hier gibt es null Federung, der ganze Job hängt am Schaumstoff. Das ist auf Dauer bretthart und ein klares Zeichen für absolute Billigproduktion.
  • Klassische Sprungfedern: Die siehst und fühlst du selten. Hier werden einzelne Stahlfedern von Hand auf Gurte gesetzt und verschnürt. Das ist die absolute Luxusklasse, unübertroffen im Komfort, aber auch im Preis. Unter 2.000€ bis 3.000€ ist so etwas kaum zu finden.
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Schaumstoff: Eine Wissenschaft für sich

Die Qualität von Schaumstoff wird vor allem am Raumgewicht (RG) gemessen. Das sagt aus, wie viel Material pro Kubikmeter verwendet wurde. Einfach gesagt: Ein hohes RG bedeutet, der Schaum ist langlebiger und formstabiler. Ein niedriges RG bedeutet viel Luft und wenig Material – er ist schnell durchgesessen.

  • Schlechte Qualität (RG 20-25): Findet man in Sesseln für 200-400€. Fühlt sich im Laden vielleicht kurz okay an, aber die Sitzkuhle ist vorprogrammiert.
  • Guter Standard (RG 35-40): Das ist Kaltschaum, den du in soliden Sesseln findest. Er ist elastisch, atmungsaktiv und hält viele Jahre.
  • Premium-Qualität (RG 50+): Extrem langlebig und komfortabel, aber auch teurer. Das ist die Königsklasse.

Meister-Tipp: Drück mit der flachen Hand fest ins Sitzkissen und lass schnell los. Ein guter Kaltschaum springt sofort in seine alte Form zurück. Bleibt für ein paar Sekunden eine Delle sichtbar? Dann ist es wahrscheinlich billiger PUR-Schaum.

Die Hülle: Der Bezug ist mehr als nur schöne Optik

Der Bezug ist das erste, was ins Auge fällt. Aber er muss auch was aushalten: Reibung, Sonnenlicht, vielleicht mal ein verschüttetes Getränk. Die Qualität ist entscheidend dafür, wie lange dein Sessel gut aussieht.

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Bei Stoffen gibt es einen super wichtigen Wert: die Scheuerfestigkeit, gemessen in Martindale. Das gibt an, wie abriebfest ein Stoff ist.

  • Unter 15.000 Martindale: Reiner Dekostoff. Absolut ungeeignet für einen Sessel, der täglich genutzt wird.
  • 15.000 bis 20.000 Martindale: Okay für gelegentliche Nutzung.
  • Über 25.000 Martindale: Ein super Wert für den täglichen Gebrauch. Daran hast du lange Freude.
  • Über 30.000 Martindale: Extrem strapazierfähig, wird auch in Hotels verwendet. Unverwüstlich.

Ach ja, und ein kleiner Fun Fact aus der Werkstatt: Für einen Sessel mit Karomuster braucht ein guter Polsterer bis zu 20 % mehr Stoff. Warum? Weil das Muster exakt an allen Kanten und Übergängen passen muss. Das ist Qualität, die man nicht sofort sieht, die aber Zeit und Material kostet.

Leder: Ein Material mit Charakter (und Tücken)

Leder ist fantastisch, aber die Unterschiede sind riesig.

  • Anilinleder: Die Königsklasse. Weich, atmungsaktiv, man sieht die natürliche Hautstruktur. Aber auch empfindlich gegen Flecken. Eher was für den bewussten Genießer.
  • Pigmentiertes Leder: Das Arbeitstier. Eine Farbschicht schützt es vor Schmutz und Abnutzung. Ideal für Familien und den Alltag.
  • Spaltleder: Vorsicht! Das sind die unteren Hautschichten, die mit Kunststoff beschichtet werden. Das ist nicht atmungsaktiv und die Beschichtung kann mit der Zeit brüchig werden.

Wenig bekannter Trick: Die Riechprobe! Riecht das Leder stark nach Chemie? Dann ist es wahrscheinlich billiges, stark behandeltes Spaltleder. Gutes, hochwertiges Leder hat einen dezenten, angenehm natürlichen Geruch.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Sparen, aber richtig: Dein Weg zum Traum-Sessel

Ich hatte mal einen Kunden, der hat 1.500€ für einen schicken Sessel einer angesagten Marke hingelegt. Nach zwei Jahren saß er in einer Kuhle. Beim Aufpolstern der Schock: billigste Spanplatte und minderwertiger Schaum. Da hat er nur für den Namen bezahlt, nicht für die Arbeit. Damit dir das nicht passiert, hier ein paar ehrliche Optionen:

Option 1: Gebraucht kaufen und aufarbeiten lassen

Manchmal findest du auf dem Flohmarkt oder bei Kleinanzeigen wahre Schätze. Ein alter Sessel aus Omas Zeiten hat oft noch einen bombenfesten Massivholzrahmen. Mach den Wackel- und Hebe-Test! Wenn das Gestell top ist, kann sich eine Aufarbeitung lohnen. Aber sei realistisch: Eine professionelle Neupolsterung inklusive neuem Bezug kostet schnell zwischen 800€ und 1.500€, je nach Stoff und Aufwand. Das lohnt sich also nur, wenn die Basis wirklich exzellent ist.

Option 2: Clever neu kaufen

Halte Ausschau nach Ausstellungsstücken. Die haben oft Mini-Macken, sind aber technisch einwandfrei und deutlich reduziert. Auch B-Ware oder Modelle aus der Vorsaison können Schnäppchen sein. Wichtig ist nur: Auch hier gilt die volle Checkliste! Lass dich nicht vom roten Preisschild blenden.

Sessel mit super modernem Design

Die ultimative Meister-Checkliste für den Sesselkauf

Nimm dir diese Punkte mit ins Möbelhaus. Sie sind Gold wert.

  1. Probesitzen, aber richtig! Nicht nur eine Minute. Bleib mal 10-15 Minuten sitzen. Fühlt sich der Rücken gut gestützt an? Sind die Armlehnen auf einer angenehmen Höhe?
  2. Der Wackel-Test: Rütteln, was das Zeug hält (na ja, fast). Der Sessel muss stehen wie eine Eins. Kein Knarzen, kein Nachgeben.
  3. Der Hebe-Test: Anheben! Qualität hat Gewicht. Ein leichter Sessel ist fast immer ein schlechter Sessel.
  4. Unter den Rock schauen: Heb das Sitzkissen hoch. Siehst du saubere Wellenfedern, straffe Gurte oder nur eine billige Platte?
  5. Nähte & Details prüfen: Sind die Nähte gerade und fest? Läuft bei Mustern alles sauber ineinander über?
  6. Löcher in den Bauch fragen: Rahmenmaterial? Raumgewicht des Schaums? Martindale-Wert? Ein guter Verkäufer kennt seine Produkte.
  7. Die Riechprobe bei Leder: Nase ran! Chemiegeruch ist ein No-Go.

Ein letztes Wort zur Pflege

Ein guter Sessel will auch ein bisschen Liebe. Regelmäßig mit dem Polsteraufsatz absaugen ist die halbe Miete. Bei Stoffen Flecken sofort mit destilliertem Wasser (vermeidet Kalkränder!) und einem milden Reiniger an einer unauffälligen Stelle testen. Ein Ledersessel freut sich ein- bis zweimal im Jahr über eine spezielle Lederpflege aus dem Fachhandel, damit er geschmeidig bleibt. Bitte kein Schuhputzzeug nehmen!

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Denk dran: Ein Sessel mit einem guten Rahmen ist eine Anschaffung fürs Leben. Den Bezug kannst du nach 15 oder 20 Jahren erneuern lassen. Das ist oft günstiger als ein Neukauf in vergleichbarer Qualität und die nachhaltigste Lösung von allen. Ich hoffe, dieser kleine Ausflug hat dir geholfen. Dein Rücken und dein Geldbeutel werden es dir danken!

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Der Reissverschluss-Trick: Ein Blick ins Innere.

Viele hochwertige Sessel haben Kissenbezüge mit Reissverschlüssen. Das ist kein Zufall. Es ist ein Qualitätsmerkmal, das Ihnen erlaubt, das Innenleben zu prüfen. Öffnen Sie den Bezug und schauen Sie sich den Schaumstoffkern an. Ist er von einer Vliesschicht (Dacronwatte) umgeben? Das schützt den Schaumstoff und verhindert, dass der Bezug verrutscht. Ein nackter, krümeliger Schaumstoffblock ist oft ein Zeichen für Sparmassnahmen.

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„Ein Stuhl ist erst dann fertig, wenn jemand darin sitzt.“ – Hans J. Wegner, dänischer Möbeldesigner

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Die Belastbarkeit des Stoffes: Der Martindale-Wert.

Fragen Sie im Fachgeschäft nach dem Martindale-Wert des Bezugsstoffes. Diese Zahl gibt die Scheuerfestigkeit an. Für den privaten Gebrauch im Wohnzimmer sollte der Wert bei mindestens 15.000 bis 20.000 liegen. Ein Sessel, der täglich und intensiv genutzt wird, profitiert von einem Wert über 30.000. Stoffe unter 10.000 sind eher für Deko-Kissen geeignet.

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Die unsichtbare Federung ist genauso entscheidend wie der sichtbare Bezug. Hier sind die gängigsten Typen:

  • Nosag-Federn (Wellenfedern): Sehr langlebig und bieten eine feste, stützende Sitzfläche. Sie sind der Goldstandard für gute Polstermöbel.
  • Gurtung: Elastische Gurte sind günstiger, können aber mit der Zeit ausleiern. Bei hochwertigen Möbeln werden sie oft kreuzweise und sehr dicht gespannt, was die Haltbarkeit erhöht. Achten Sie auf die Spannung!
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Vollnarbenleder: Das ist die oberste, widerstandsfähigste Hautschicht, bei der die natürliche Maserung inklusive kleiner „Makel“ wie Narben sichtbar bleibt. Es ist extrem langlebig und entwickelt über die Jahre eine wunderschöne Patina.

Dickleder: Eine dickere Variante, die oft leicht angeschliffen und mit einer Farbschicht versehen wird. Sie ist sehr robust und pflegeleichter, fühlt sich aber weniger natürlich an als Vollnarbenleder.

Für Familien oder bei starker Nutzung ist ein unempfindliches Dickleder oft die praktischere Wahl. Wer den authentischen, lebendigen Look liebt, investiert in Vollnarbenleder.

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  • Fühlt sich sofort weich und luxuriös an.
  • Passt sich perfekt der Körperform an.
  • Ist atmungsaktiv und sorgt für ein angenehmes Sitzklima.

Das Geheimnis? Eine Füllung aus echten Daunen und Federn. Sie bietet unübertroffenen Komfort, erfordert aber regelmässiges Aufschütteln, um in Form zu bleiben. Oft werden Daunen mit einem Schaumstoffkern kombiniert, um Stabilität und Weichheit zu vereinen.

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Ein Sessel ist mehr als nur eine Sitzgelegenheit – er ist ein Statement. Ein einzelner, mutiger Sessel in einer kräftigen Farbe wie Ockergelb, Kobaltblau oder Smaragdgrün kann einen ansonsten neutralen Raum komplett verwandeln. Er wird zum visuellen Ankerpunkt und verleiht dem Zimmer Persönlichkeit. Trauen Sie sich, ein Stück zu wählen, das nicht nur bequem ist, sondern auch eine Geschichte erzählt.

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Laut einer Studie des Umweltbundesamtes hat sich die Nutzungsdauer von Elektro-Grossgeräten verkürzt. Ein ähnlicher Trend ist bei Möbeln zu beobachten. Ein Qualitätssessel kann jedoch 20 Jahre und mehr halten, während ein Billigmodell oft schon nach 3-5 Jahren unansehnlich wird oder kaputtgeht.

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Ist ein echter Design-Klassiker die Investition wert?

Absolut, wenn man ihn als Langzeitinvestition betrachtet. Ikonen wie der „Eames Lounge Chair“ von Vitra oder der „Egg Chair“ von Fritz Hansen sind nicht nur Möbel, sondern auch Wertanlagen. Ihr Design ist zeitlos, die Verarbeitungsqualität unübertroffen und sie verlieren kaum an Wert – oft steigt er sogar. Statt drei günstige Sessel in 15 Jahren zu kaufen, investiert man einmal in ein Stück, das Generationen überdauern kann.

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Der Check im Showroom

  • Rütteln Sie: Fassen Sie die Armlehnen an und rütteln Sie leicht. Ein guter Rahmen bleibt absolut starr und leise.
  • Heben Sie an: Wie im Artikel erwähnt, ist Gewicht ein gutes Zeichen. Massivholz und eine solide Federung sind nicht leicht.
  • Hören Sie hin: Setzen Sie sich mehrmals. Knarzen, Quietschen oder Knirschen deutet auf billige Verbindungen oder eine mangelhafte Federung hin.
  • Fühlen Sie die Kanten: Fahren Sie mit der Hand über alle gepolsterten Kanten des Rahmens. Sie sollten weich sein. Spüren Sie eine harte Holzkante, wurde an der Polsterung gespart.
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Wichtiger Punkt: Das Raumgewicht (RG) des Schaumstoffs. Es verrät Ihnen die Dichte und damit die Qualität und Langlebigkeit der Polsterung. Ein RG von 35 (35 kg/m³) ist ein guter Startpunkt für eine langlebige Sitzfläche. Billige Sessel verwenden oft Schaumstoffe mit einem RG unter 25 – diese bilden schnell unschöne Sitzkuhlen.

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Die Naht ist die Visitenkarte der Polsterei. Eine hochwertige Naht ist absolut gerade, gleichmässig und eng gestochen. Doppelnähte (Kappnähte) sind nicht nur ein schönes Detail, sondern auch deutlich haltbarer als einfache Nähte. Achten Sie darauf, dass keine losen Fäden herausschauen und dass an den Ecken und Rundungen alles sauber verarbeitet ist.

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Der Trend geht zu haptischen Erlebnissen. Stoffe, die man anfassen möchte, sind gefragt:

  • Bouclé: Der Stoff aus Schlingengarn, bekannt durch Coco Chanel, feiert ein riesiges Comeback. Er wirkt edel, gemütlich und kaschiert kleine Flecken gut.
  • Cord: Breitcord verleiht Sesseln einen Hauch von 70er-Jahre-Lässigkeit und ist dabei robust und wunderbar weich.
  • Samt: Bleibt ein Favorit für luxuriöse Akzente. Moderne Samtstoffe aus Polyester sind oft erstaunlich pflegeleicht.
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Wie erkenne ich, ob sich eine Aufpolsterung lohnt?

Eine Neuaufpolsterung beim Fachmann kann so viel kosten wie ein neuer Sessel aus dem mittleren Preissegment. Sie lohnt sich aber fast immer, wenn zwei Bedingungen erfüllt sind: Erstens, der Rahmen ist aus massivem Hartholz und in einwandfreiem Zustand. Zweitens, der Sessel hat für Sie einen hohen emotionalen Wert oder ist ein echter Design-Klassiker. Ein wackeliges Spanplatten-Gestell neu zu beziehen, ist hingegen rausgeschmissenes Geld.

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Nachhaltigkeit im Blick: FSC-Siegel und OEKO-TEX.

Ein Qualitätsversprechen ist heute auch ein ökologisches. Achten Sie auf das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council), das garantiert, dass das Holz für den Rahmen aus verantwortungsvoller Waldwirtschaft stammt. Für die Bezüge gibt das Label OEKO-TEX Standard 100 die Sicherheit, dass der Stoff auf Schadstoffe geprüft wurde und gesundheitlich unbedenklich ist.

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  • Fühlt sich fest und unterstützend an.
  • Behält über Jahre seine ursprüngliche Form.
  • Ist oft die bessere Wahl für Menschen mit Rückenproblemen.

Das Geheimnis? Ein Kern aus hochwertigem Kaltschaum. Im Gegensatz zu einfachem Schaumstoff hat Kaltschaum eine offenporige Struktur, ist atmungsaktiver und deutlich punktelastischer. Das bedeutet, er gibt nur dort nach, wo Druck ausgeübt wird, und stützt den Rest des Körpers optimal.

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Die richtige Grösse finden: Ein häufiger Fehler.

Ein wuchtiger Sessel kann einen kleinen Raum erdrücken, während ein zierliches Modell in einem grossen Wohnzimmer verloren wirkt. Bevor Sie kaufen: Messen Sie den verfügbaren Platz aus und markieren Sie die Umrisse des Sessels mit Klebeband auf dem Boden. So bekommen Sie ein echtes Gefühl für die Proportionen und vermeiden einen teuren Fehlkauf.

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Der deutsche Premium-Hersteller COR (lateinisch für Herz) gibt auf seine Sesselgestelle eine Garantie von 10 Jahren und ist bekannt für seine zeitlosen Entwürfe und die extrem hochwertige Verarbeitung – ein Paradebeispiel für langlebige Möbel „Made in Germany“.

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Natürliche Stoffe: Baumwolle, Leinen und Wolle sind atmungsaktiv und fühlen sich sehr angenehm auf der Haut an. Sie sind jedoch anfälliger für Flecken und können durch Sonneneinstrahlung ausbleichen.

Synthetische Stoffe: Polyester, Polyacryl oder Mikrofaser sind extrem strapazierfähig, lichtecht und pflegeleicht. Sie können sich aber statisch aufladen und fühlen sich manchmal weniger „edel“ an.

Moderne Mischgewebe versuchen oft, das Beste aus beiden Welten zu vereinen.

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Ein gemütlicher Sessel ist die Basis für die perfekte Leseecke. Um sie komplett zu machen, brauchen Sie nur noch wenige Dinge:

  • Gutes Licht: Eine Stehlampe mit warmem, gerichtetem Licht, das Ihnen über die Schulter scheint.
  • Eine Ablage: Ein kleiner Beistelltisch für Ihr Buch, eine Tasse Tee oder ein Glas Wein.
  • Wärme und Komfort: Eine weiche Wolldecke und ein zusätzliches Kissen für den Rücken oder Nacken.
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Sitzhöhe und Sitztiefe – worauf muss ich achten?

Die ideale Sitzhöhe erlaubt es Ihnen, die Füsse flach auf den Boden zu stellen, während die Knie etwa einen 90-Grad-Winkel bilden. Bei der Sitztiefe sollten zwischen Ihrer Kniekehle und der Vorderkante des Sessels noch etwa 2-3 Finger breit Platz sein. Ist die Tiefe zu gross, rundet der Rücken unnatürlich; ist sie zu gering, fehlt die Unterstützung für die Oberschenkel. Unbedingt im Laden ausprobieren!

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Der von Arne Jacobsen 1958 für das SAS Royal Hotel in Kopenhagen entworfene „Egg Chair“ war eine Revolution. Seine organische, skulpturale Form bot Privatsphäre im öffentlichen Raum. Die Herstellung der perfekten Kurve war so komplex, dass Jacobsen die ersten Prototypen eigenhändig aus Gips in seiner Garage formte.

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Option Vintage: Ein gut erhaltener Sessel aus den 50er bis 70er Jahren hat oft einen unschlagbar soliden Massivholzrahmen. Sie erhalten für einen Bruchteil des Neupreises eine Qualität, die heute teuer wäre. Rechnen Sie aber eventuell die Kosten für eine professionelle Reinigung oder sogar eine Neuaufpolsterung mit ein.

Option Neu: Sie haben volle Garantie, eine riesige Auswahl an Stoffen und Farben und können sicher sein, dass keine versteckten Mängel lauern. Bei guten Marken wie Ligne Roset, Rolf Benz oder Cassina investieren Sie in ein Möbelstück, das selbst zum zukünftigen Klassiker werden kann.

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  • Eine unvergleichlich weiche und warme Haptik.
  • Eine Optik, die mit den Jahren immer schöner wird.
  • Jedes Stück ist ein Unikat mit eigener Geschichte.

Das Geheimnis? Ungedecktes Anilinleder. Bei diesem Leder wird auf eine deckende Farbschicht verzichtet, die Poren bleiben offen. Es ist das natürlichste, aber auch empfindlichste Leder – eher für Kenner und Geniesser als für den turbulenten Familienalltag.

Ein Wort zur Pflege von Samt: Entgegen der landläufigen Meinung ist moderner Polstersamt (meist aus Polyester) recht robust. Wichtig ist, ihn regelmässig mit einer weichen Bürste in Strichrichtung abzubürsten, um den Flor aufzurichten. Flecken sollten sofort mit einem saugfähigen Tuch abgetupft (nicht gerieben!) werden.

Holda Freud

Holda Freud ist Werbetexterin aus dem Herzen, mit vielseitigen Interessen und umfassender Erfahrung im Publishing-Bereich. Als erfahrene Texterin verbindet sie ihre Freude am geschriebenen Wort mit einem präzisen Fokus auf aktuellen Reportagen.