Dein Schaukelstuhl-Guide: Was wirklich zählt, bevor du kaufst (oder baust!)
Entspannung auf einem neuen Level: Entdecke die 30 spektakulären Schaukelstuhl-Modelle für jeden Raum und jeden Stil!
In einem Raum voller Stimmen und Gedanken schwingt ein Schaukelstuhl sanft hin und her, als wäre er der einzige Zeuge eines stillen Geheimnisses. Was, wenn dieser Stuhl nicht nur ein Möbelstück, sondern ein Portal zu unzähligen Geschichten wäre? Die Wahl der perfekten Schaukelstuhl-Designs könnte der Schlüssel zu deinem persönlichen Rückzugsort sein – lass dich inspirieren!
Mehr als nur ein Möbelstück, oder?
Ganz ehrlich? In meiner Werkstatt habe ich schon so ziemlich alles gebaut. Tische, Betten, wuchtige Schränke. Aber kaum ein Möbelstück hat so viel Seele wie ein richtig guter Schaukelstuhl. Ich weiß noch genau, wie ich meinen ersten gebaut habe – als Geschenk für meine Frau, als unser erstes Kind unterwegs war. Und da habe ich es kapiert: Ein Schaukelstuhl ist nicht nur Holz und Handwerk. Er ist eine kleine, sanfte Maschine, die den Alltag entschleunigt, ein Stück pure Ruhe.
Inhaltsverzeichnis
- Mehr als nur ein Möbelstück, oder?
- Die unsichtbare Magie: Warum ein guter Stuhl so sanft schaukelt
- Das richtige Holz: Eine Frage des Charakters und der Haltbarkeit
- Die Kunst der Verbindung: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
- Schatzsuche: Worauf du bei gebrauchten Stühlen achten musst
- Projekt Eigenbau: Eine ehrliche Anleitung für Mutige
- Erste Hilfe: Was tun, wenn’s quietscht und wackelt?
- Fazit: Eine Entscheidung für Qualität und Ruhe
- Bildergalerie
Über die Jahre sind unzählige Schaukelstühle durch meine Hände gegangen. Gebaut, repariert, restauriert. Dabei sieht man, was einen guten Stuhl von einem wackeligen, kurzlebigen Ding unterscheidet. Es sind die Details, die man auf den ersten Blick oft übersieht.
Viele fragen mich: „Warum kostet der eine Stuhl 200 Euro und der andere 1.500 Euro?“ Die Antwort ist nicht nur das Holz oder ein Markenname. Es ist Physik, saubere Verarbeitung und das Wissen, das über Generationen von Handwerkern weitergegeben wurde. Lass uns das mal zusammen auseinandernehmen. Ich zeige dir die Technik dahinter, worauf du beim Kauf achten musst und was es wirklich bedeutet, selbst einen zu bauen.
Die unsichtbare Magie: Warum ein guter Stuhl so sanft schaukelt
Ein Schaukelstuhl sieht simpel aus, aber seine Bewegung ist ein kleines physikalisches Meisterwerk. Dieses sanfte Wiegen ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer perfekt ausgetüftelten Geometrie. Wenn die nicht stimmt, fühlt sich der Stuhl „bockig“ an, oder schlimmer: Man hat ständig das Gefühl, gleich nach hinten zu kippen.
Der Schlüssel liegt in den Kufen
Die Kufen sind die Seele des Stuhls. Ihr Radius entscheidet alles. Stell dir einen Kreis vor: Ein kleiner Radius, also eine starke Krümmung, führt zu einer schnellen, fast schon hektischen Schaukelbewegung. Ein großer Radius hingegen, eine ganz sanfte, lange Kurve, erzeugt dieses ruhige, fast schwebende Gleiten. Das ist es, was wir als beruhigend empfinden.
Kleiner Tipp: Ein guter, entspannender Radius liegt oft so zwischen 90 und 110 cm. Alles unter 80 cm wird schnell unruhig. Profis fertigen die Kufen übrigens nicht nach Augenmaß. Wir erstellen eine 1:1-Schablone auf einer großen Platte und übertragen die perfekte Kurve aufs Holz. Jede kleine Unebenheit in der Kufe spürst du später als nerviges Holpern.
Der Schwerpunkt ist der Boss
Der zweite, extrem wichtige Punkt ist der Schwerpunkt. In Ruheposition muss der Stuhl ganz leicht nach hinten geneigt sein. Setzt du dich rein, verlagerst du mit deinem Gewicht das ganze System. Ein gut gebauter Stuhl bringt dich dann mit minimalem Anstupsen ins Schaukeln und hält die Bewegung. Ist der Schwerpunkt falsch, musst du dich ständig abstoßen. Im schlimmsten Fall – und das habe ich bei Billigmodellen leider schon gesehen – kippt der Stuhl bei einer kräftigen Bewegung einfach nach hinten um. Ein echtes Sicherheitsrisiko!
Ach ja, eine kleine Anekdote aus meiner Anfangszeit: Einer meiner ersten Prototypen war so eine Fehlkonstruktion. Sah super aus, aber der Schwerpunkt war zu weit hinten. Ich hab mich reingesetzt, einmal kräftig angeschubst und bin fast mitsamt dem Stuhl im hohen Bogen nach hinten geflogen. Eine Lektion, die man nicht vergisst!
Das richtige Holz: Eine Frage des Charakters und der Haltbarkeit
Holz ist nicht gleich Holz, das ist klar. Die Wahl des Materials ist entscheidend für die Langlebigkeit und natürlich auch für den Preis. Ein Schaukelstuhl ist ja ständig in Bewegung, da wird jede Verbindung ununterbrochen belastet.
Harthölzer: Die Champions League
Für einen langlebigen Stuhl sind Harthölzer einfach die beste Wahl. Sie sind dicht, stabil und extrem widerstandsfähig.
- Eiche: Der absolute Klassiker. Extrem hart, eine wunderschöne, markante Maserung und hält ewig. Ein Stuhl aus Eiche ist eine Anschaffung fürs Leben. Preislich liegt Eiche aber im oberen Bereich (€€€) und ist für Anfänger beim Bauen eher knifflig.
- Buche: Mein persönlicher Favorit. Sehr hart, zäh und lässt sich super bearbeiten. Die Maserung ist ruhiger. Der Clou: Unter Dampf lässt sich Buche fantastisch biegen – die Grundlage für die berühmten, elegant geschwungenen Bugholzmöbel. Preislich fair (€€) und für ambitionierte Heimwerker machbar.
- Esche: Unglaublich flexibel und gleichzeitig zäh. Esche steckt die dynamische Belastung eines Schaukelstuhls locker weg und hat oft eine lebhaftere Maserung als Buche. Eine Top-Alternative!
- Ahorn: Ein sehr helles, edles Holz. Extrem dicht und nutzt sich kaum ab. Wird oft für hochwertige, moderne Designs verwendet.
Weichhölzer: Der Kompromiss mit Haken
Weichhölzer wie Kiefer oder Fichte sind natürlich viel günstiger und leichter zu bearbeiten. Aber seien wir ehrlich: Für einen Schaukelstuhl, der lange halten soll, sind sie nur bedingt geeignet. Kiefer bekommt schnell Dellen, und die Verbindungen können sich mit der Zeit lockern. Das führt dann zum typischen Quietschen. Für ein erstes Übungsprojekt? Okay. Für ein Erbstück? Eher nicht.
Die Kunst der Verbindung: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Ein billiger Stuhl wird zusammengeschraubt. Punkt. Ein hochwertiger Stuhl wird mit traditionellen Holzverbindungen gebaut. Warum das so wichtig ist? Eine Schraube lockert sich durch die ständige Schaukelbewegung. Das Loch im Holz weitet sich, und bald wackelt und quietscht alles. Eine gut gemachte Holzverbindung hingegen hält ein Leben lang.
Die Königsdisziplin ist die „Schlitz und Zapfen“-Verbindung. Dabei wird ein Holzzapfen exakt passend in ein ausgestemmtes Loch im Gegenstück gefügt und verleimt. Das Ergebnis ist eine Verbindung, die oft stärker ist als das Holz selbst.
Der 5-Minuten-Check im Möbelhaus
Du stehst im Laden und willst wissen, ob der Stuhl was taugt? Mach diesen schnellen Test:
- Der Rüttel-Test: Setz dich rein und rüttle mal kräftig seitlich. Wackelt da was? Knarrt es verdächtig? Dann sind die Verbindungen wahrscheinlich nicht gut. Finger weg!
- Der Kipp-Test: Schaukel mal etwas kräftiger nach hinten. Bekommst du ein unsicheres Gefühl, als könntest du die Balance verlieren? Das deutet auf eine schlechte Geometrie hin.
- Der Kufen-Fühl-Test: Fahr mal mit der Hand über die Lauffläche der Kufen. Fühlen die sich glatt an oder eher wellig und uneben? Unebenheiten führen zu einem holprigen Schaukelerlebnis.
- Der Schrauben-Check: Such nach kleinen Plastikkappen oder Spachtelmasse, die Schraubenköpfe verstecken sollen. Das ist ein klares Zeichen für eine günstigere Produktionsweise.
Gut zu wissen: Selbst die beste Verbindung braucht den richtigen Leim. Profis nutzen hochwertigen Weißleim, meist in der Klasse D3 (wasserfest). Ich persönlich greife da gern zu „Ponal Wasserfest“, den kriegst du in jedem Baumarkt. Der hält bombenfest, bleibt aber minimal elastisch und macht die Bewegungen des Holzes mit.
Schatzsuche: Worauf du bei gebrauchten Stühlen achten musst
Vielleicht findest du ja dein Traumstück auf dem Flohmarkt oder bei Kleinanzeigen. Super Idee, aber schau genau hin!
- Wackelt er? Ein bisschen Spiel ist bei alten Stühlen normal, aber wenn die Beine oder die Lehne stark wackeln, ist eine aufwendige Reparatur fällig.
- Holzwurm-Check: Siehst du kleine, runde Löcher? Das könnten alte Holzwurm-Spuren sein. Klopf mal kräftig auf das Holz. Rieselt feines Holzmehl heraus? Dann ist der Wurm noch aktiv – Finger weg!
- Risse in den Kufen: Untersuche die Kufen ganz genau, besonders an den Stellen, wo die Beine befestigt sind. Risse hier sind ein K.O.-Kriterium.
- Alte Reparaturen: Siehst du klobige Metallwinkel oder unzählige Schrauben, wo keine hingehören? Das ist oft ein Zeichen für laienhafte und nicht haltbare Reparaturversuche.
Projekt Eigenbau: Eine ehrliche Anleitung für Mutige
Das Internet ist voll von Anleitungen. Und ja, so ein Projekt ist eine unglaublich tolle Erfahrung. Aber sei realistisch, was da auf dich zukommt.
Was kostet der Spaß wirklich?
Ein guter Plan ist Gold wert, den findest du online oft für 15-25 €. Dann das Holz: Rechne mal mit 150-250 € allein für gutes Hartholz wie Buche oder Esche. Dazu kommen noch Leim, Schleifpapier und Oberflächenmittel für ca. 30-50 €. Du landest also schnell bei über 200 € nur für das Material.
Und die Zeit? Sei ehrlich zu dir selbst. Als Anfänger, der präzise arbeiten will, bist du da gut und gerne mal 80 Stunden oder mehr beschäftigt. Das ist ein echtes Projekt, kein Wochenend-Job.
Das Finish: Öl, Wachs oder Lack?
Die Oberfläche macht am Ende den Unterschied. Kurz gesagt:
- Öl: Mein Favorit. Feuert die Maserung an, fühlt sich warm und natürlich an. Muss aber alle 1-2 Jahre mal nachgeölt werden. Produkte von Osmo sind da zum Beispiel eine sichere Bank.
- Wachs: Ähnlich wie Öl, bietet etwas mehr Schutz und einen seidenmatten Glanz.
- Lack: Bildet eine harte, pflegeleichte Schicht. Fühlt sich aber kälter an, und Kratzer sind schwer zu reparieren.
Achtung! Behandle die Laufflächen der Kufen NIEMALS mit Lack. Das quietscht auf harten Böden und nutzt sich unschön ab. Hier ist Wachs die beste Wahl.
Erste Hilfe: Was tun, wenn’s quietscht und wackelt?
Dein Stuhl macht Geräusche? Keine Panik! Oft ist es nur trockenes Holz, das an den Verbindungen reibt. Ein winziges bisschen Kerzenwachs oder Seife in die Fuge gerieben, kann hier schon Wunder wirken. Wenn eine Verbindung wirklich locker ist, kann man versuchen, mit einer Spritze etwas frischen Holzleim hineinzugeben und das Ganze mit einer Schraubzwinge über Nacht zu pressen. Das rettet oft schon viel.
Fazit: Eine Entscheidung für Qualität und Ruhe
Ein Schaukelstuhl ist eine Investition in dein Wohlbefinden. Ob du dich für ein teures Designermodell, einen soliden Stuhl vom Handwerker oder das Abenteuer Eigenbau entscheidest, ist eine Typ- und Budgetfrage.
Ein Stuhl für 1.500 € rechtfertigt seinen Preis durch edle Hölzer, aufwendige Bugholztechnik und perfektes Handwerk. Ein Stuhl für 200 € aus dem Möbelhaus ist ein Kompromiss: günstigeres Holz, einfachere Verbindungen. Er erfüllt seinen Zweck, aber er wird wahrscheinlich kein Erbstück.
Und wenn du dich an den Eigenbau wagst? Dann wird dieser Stuhl mehr sein als nur ein Platz zum Sitzen. Er wird eine Trophäe sein. Ein tägliches Zeugnis dafür, was du mit deinen eigenen Händen schaffen kannst. Und das, ganz ehrlich, ist unbezahlbar.
Bildergalerie
Der Schaukelstuhl war das einzige, was die Rückenschmerzen von John F. Kennedy lindern konnte. Sein Arzt verschrieb ihm einen, und er hatte Exemplare im Weißen Haus, in Camp David und sogar in der Air Force One.
Dieses historische Detail zeigt: Ein guter Schaukelstuhl ist mehr als nur Gemütlichkeit. Die sanfte Bewegung kann Verspannungen lösen und die Wirbelsäule entlasten. Das Modell von JFK, ein klassischer Appalachen-Stuhl aus Eichenholz und Rohrgeflecht, wird übrigens von der P&P Chair Company in North Carolina bis heute hergestellt.
Der perfekte Platz für Ihren Schaukelstuhl?
Messen Sie vor dem Kauf den verfügbaren Platz großzügig aus. Ein Schaukelstuhl braucht Bewegungsfreiheit nach vorne und hinten. Planen Sie mindestens 60-80 cm freien Raum hinter und vor den Kufen ein, damit Sie entspannt schaukeln können, ohne gegen die Wand oder den Couchtisch zu stoßen. Ein Platz am Fenster, neben dem Bücherregal oder am Kamin ist ideal, um eine gemütliche Leseecke zu schaffen.
- Eiche: Schwer, extrem robust und mit markanter Maserung. Perfekt für einen Stuhl, der Generationen überdauern soll.
- Buche: Etwas leichter als Eiche, aber sehr hart und widerstandsfähig. Lässt sich gut biegen, ideal für geschwungene Formen.
- Nussbaum: Edel, dunkel und elegant. Eine luxuriöse Wahl, die oft bei Designerstücken zu finden ist.
Das Geheimnis? Die Holzwahl bestimmt nicht nur die Optik, sondern auch das Gewicht und die Langlebigkeit Ihres Stuhls.
Der Klassiker: Vitra Eames Plastic Armchair RAR. Mit seinem Eiffelturm-Untergestell aus Stahldraht und den Kufen aus Ahorn ist er eine Ikone des Mid-Century-Designs. Er verbindet organische Form mit industrieller Fertigung und passt erstaunlich gut in moderne wie auch in klassische Einrichtungen.
Der Traditionalist: Der Windsor-Schaukelstuhl. Gekennzeichnet durch seine gedrechselten Stäbe in der Rückenlehne, strahlt er ländlichen, zeitlosen Charme aus. Er ist das Sinnbild amerikanischer Handwerkskunst.
Die Wahl ist eine Frage des persönlichen Stils – und beide sind absolut zeitlos.
Achtung, Falle: Ein häufiger Fehler beim Probesitzen ist, nur auf die Weichheit der Polsterung zu achten. Viel wichtiger ist die Ergonomie. Passt die Höhe der Rückenlehne zu Ihrer Größe? Stützt sie den Lendenbereich? Sind die Armlehnen in einer natürlichen Höhe? Ein Stuhl, der nicht zu Ihrem Körper passt, wird auf Dauer unbequem, egal wie weich er ist.
Die rhythmische Bewegung des Schaukelns stimuliert das vestibuläre System im Innenohr, das für unser Gleichgewicht zuständig ist. Dies hat eine nachweislich beruhigende, fast meditative Wirkung auf das Gehirn.
Sie lieben den Look, aber nicht das Knarzen? Ein leises, sanftes Knarren von Holz auf Holz kann Charme haben. Ein lautes, nerviges Quietschen hingegen deutet oft auf lose Verbindungen hin. Ein Tropfen Silikonspray oder Wachs in die Holzverbindungen kann oft Wunder wirken. Bei alten Stühlen ist es aber meist ein Zeichen, dass der Stuhlbauer die Zapfenverbindungen einmal nachleimen sollte.
Ein Schaukelstuhl muss nicht immer aus Holz sein. Moderne Designs experimentieren mit einer Vielzahl von Materialien:
- Rattan & Wiener Geflecht: Erleben gerade ein riesiges Comeback. Sie sind leicht, luftig und bringen einen Hauch von Boho-Chic und Natürlichkeit in den Raum. Ideal für Wintergärten oder helle Wohnzimmer.
- Metall & Kunststoff: Oft bei minimalistischen oder futuristischen Entwürfen zu sehen. Sie sind pflegeleicht und können auch im überdachten Außenbereich, etwa auf der Veranda, eine gute Figur machen.
- Filz & Formvlies: Marken wie Fredericia Furniture (z.B. mit dem „Stingray“ Stuhl) zeigen, wie eine harte Schale mit weichem Filz zu einem unglaublich bequemen Kokon werden kann.
Ist ein Schaukelstuhl für den Teppichboden geeignet?
Ja, aber mit Bedacht. Auf einem hochflorigen Teppich können die Kufen „einsinken“, was die Schaukelbewegung bremst und den Teppich auf Dauer abnutzt. Ideal sind kurzflorige Teppiche, flachgewebte Kelims oder der Holzboden selbst. Wenn Sie Ihren Flokati schützen wollen, kann ein spezieller Teppichläufer oder eine Bodenschutzmatte unter dem Stuhl die Lösung sein.
Tipp für Sparfüchse: Halten Sie auf Flohmärkten und in Online-Kleinanzeigen Ausschau nach gebrauchten Schaukelstühlen. Oft finden sich dort massive Holzstühle für kleines Geld. Achten Sie auf Stabilität (kräftig rütteln!) und prüfen Sie die Holzverbindungen. Ein neuer Anstrich in einer mutigen Farbe und ein modernes Kissen können einen altbackenen Stuhl in ein einzigartiges Designerstück verwandeln.
Wussten Sie schon? Der erste Schaukelstuhl wurde nicht etwa von einem Möbeldesigner erfunden, sondern vermutlich um 1710 von Benjamin Franklin – indem er einfach Kufen an einen normalen Stuhl montierte.
Diese simple, aber geniale Idee schuf ein Möbelstück, das Entspannung und Bewegung auf einzigartige Weise verbindet und bis heute Menschen auf der ganzen Welt begeistert.
Die berühmten Shaker, eine amerikanische Religionsgemeinschaft, perfektionierten das Design des Schaukelstuhls im 19. Jahrhundert. Ihre Entwürfe waren geprägt von Schlichtheit, Funktionalität und herausragender Handwerkskunst. Charakteristisch sind die hohe, leiterartige Rückenlehne und die oft an den hinteren Stützen angebrachten Knäufe, mit denen der Stuhl an die Wand gehängt werden konnte, um den Boden leichter reinigen zu können.
- Testen Sie die Balance: Setzen Sie sich und lehnen Sie sich so weit wie möglich zurück. Ein gut konstruierter Stuhl sollte niemals das Gefühl vermitteln, nach hinten zu kippen.
- Prüfen Sie die Kufen: Fahren Sie mit der Hand über die Unterseite. Sie sollten absolut glatt und ebenmäßig sein, ohne Dellen oder raue Stellen.
- Hören Sie hin: Ein leichtes, sattes Holzgeräusch ist in Ordnung. Ein lautes Knacken oder Quietschen deutet auf lose Zapfen hin.
Wichtig für die Langlebigkeit: Die Pflege der Kufen ist entscheidend. Halten Sie sie sauber und trocken. Bei Holzkufen empfiehlt es sich, sie alle paar Jahre mit einem speziellen Möbelwachs oder Hartöl zu behandeln. Das schützt das Holz vor Austrocknung und sorgt dafür, dass die Gleitbewegung sanft und geschmeidig bleibt.
Gepolstert: Bietet maximalen Komfort, Wärme und eine weichere Optik. Ideal für lange Leseabende. Marken wie Stressless bieten sogar Sessel mit integrierter Schaukelfunktion und verstellbarer Kopfstütze an.
Ungepolstert: Betont die Schönheit des Holzes oder des Designs. Wirkt oft leichter und filigraner. Mit einem losen Kissen oder einem Schaffell lässt sich der Komfort flexibel anpassen.
Die Entscheidung hängt davon ab, ob Sie einen gemütlichen Kokon oder ein skulpturales Designobjekt bevorzugen.
- Ein weiches, stützendes Lendenkissen
- Ein kuscheliges Schaffell für Wärme und Textur
- Eine farblich abgestimmte Decke für kühle Abende
Mit den richtigen Accessoires wird Ihr Schaukelstuhl nicht nur bequemer, sondern auch zu einem echten Hingucker in Ihrem Wohnkonzept.
Der Schaukelstuhl ist der unbestrittene Star im Babyzimmer. Die sanfte Wiegebewegung beruhigt nicht nur das Kind, sondern auch die Eltern in langen Nächten. Achten Sie hier besonders auf einen Stuhl mit bequemen Armlehnen in der richtigen Höhe, um den Arm beim Füttern oder Halten des Babys entspannt ablegen zu können. Ein Modell mit festem Stand, das nicht kippeln kann, ist hier oberste Priorität.
Trauen Sie sich Farbe zu!
Während Holzfarben zeitlos sind, kann ein Schaukelstuhl in einer kräftigen Farbe zu einem fantastischen Akzent im Raum werden. Ein Modell in Salbeigrün im Schlafzimmer, ein sonniges Gelb im Kinderzimmer oder ein tiefes Ozeanblau in einem ansonsten neutralen Wohnzimmer – das ist ein Statement. Marken wie Kartell mit ihrem Modell „Comback“ spielen bewusst mit knalligen Farben und modernen Neuinterpretationen des Klassikers.
Der Schaukelstuhl-Effekt: Studien, z.B. von der Universität Genf, haben gezeigt, dass sanftes Schaukeln den Übergang in tiefere Schlafphasen beschleunigen und die Schlafqualität insgesamt verbessern kann – nicht nur bei Babys, sondern auch bei Erwachsenen.
Ein Schaukelstuhl für draußen? Unbedingt! Aber achten Sie auf das richtige Material. Modelle für den Garten oder die Terrasse sollten aus wetterfesten Hölzern wie Teak oder Robinie, aus pulverbeschichtetem Metall oder aus robustem Polyrattan gefertigt sein. So widerstehen sie Feuchtigkeit und UV-Strahlung und bereiten Ihnen viele Sommer lang Freude.
DIY-Projekt für Anfänger: Wenn Sie einen eigenen Schaukelstuhl bauen, ist die häufigste Fehlerquelle die exakte Duplizierung der Kufen. Schon eine kleine Abweichung zwischen der linken und rechten Kufe führt zu einer unrunden, „eiernden“ Bewegung. Nutzen Sie unbedingt eine 1:1-Schablone aus Sperrholz oder Karton und fräsen Sie beide Kufen am besten gleichzeitig, um eine perfekte Symmetrie zu gewährleisten.
Der legendäre „Schaukelstuhl Nr. 1“ von Thonet aus dem Jahr 1860, gefertigt aus gebogenem Buchenholz, ist ein Meisterwerk der Eleganz. Seine geschwungenen, fast organischen Linien aus Bugholz waren revolutionär und machen ihn bis heute zu einem begehrten Sammlerstück, das Leichtigkeit und Raffinesse ausstrahlt.
Tief sitzen, entspannt aufstehen: Achten Sie auf die Sitzhöhe. Gerade für ältere Menschen oder Personen mit Knieproblemen kann ein zu tiefer Schaukelstuhl das Aufstehen erschweren. Die ideale Sitzhöhe erlaubt es Ihnen, die Füße flach auf den Boden zu stellen, während Ihre Knie etwa im 90-Grad-Winkel gebeugt sind. Das erleichtert das Hinsetzen und Aufstehen erheblich.
- Perfekt für eine gleichmäßige, sanfte Bewegung.
- Ermöglicht eine fast schwebende Entspannung.
- Verhindert das Gefühl des „Abfallens“ am Ende der Schaukelbewegung.
Das Geheimnis liegt im konstanten Krümmungsradius der Kufen. Im Gegensatz zu einer Ellipse sorgt ein perfekter Kreisbogen für die harmonischste und beruhigendste Schaukelbewegung, die von Experten als ideal empfunden wird.
Ein gut gemachter Schaukelstuhl ist eine Investition. Er ist kein Wegwerfartikel, sondern ein Begleiter, der Geschichten sammelt. Die Kerbe vom Milchzahn des Kindes, die leicht abgewetzte Armlehne vom täglichen Lesen – das sind Spuren des Lebens. Er wird von einem Ort der Ruhe für die Eltern zum Märchenthron für die Kinder und später vielleicht zum Lieblingsplatz der Enkel. Das ist Nachhaltigkeit, die man fühlen kann.
