Dein Traum vom Vintage-Bad: Was es wirklich kostet und worauf du unbedingt achten musst
Nostalgie trifft auf Eleganz – entdecken Sie, wie Badezimmer zu zeitlosen Wohlfühloasen werden können!
„Das Wasser sprudelt, die Zeit bleibt stehen.“ So könnte ein Wassergeist über nostalgische Bäder philosophieren. Diese Rückzugsorte sind mehr als nur funktionale Räume; sie sind emotionale Rückblicke, die uns in eine Ära voller Charme und Stil entführen. Lassen Sie sich von der Magie dieser zeitlosen Designs verzaubern und erleben Sie, wie Erinnerungen in neuem Licht erstrahlen können.
Ganz ehrlich? In meinen vielen Jahren als Handwerksmeister habe ich unzählige Bäder gesehen – geplant, gebaut, saniert und ja, manchmal auch die Fehler anderer ausgebügelt. Die Sehnsucht nach diesem besonderen Charme, nach einem Bad mit einer freistehenden Löwenfußwanne und wunderschönen alten Fliesen, die kenne ich nur zu gut. Solche Bäder haben einfach eine Seele, sie fühlen sich echt an.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Das Fundament: Mehr als nur hübsche Oberflächen
- 2. Die unsichtbare Arbeit: Das Herz deines Bades
- 3. Eine ehrliche Kostenkalkulation (und wo du sparen kannst)
- Kein Budget für die Komplettsanierung? 3 Quick-Wins unter 500 €
- Bevor du unterschreibst: 7 Fragen an deinen Handwerker
- Mein Fazit: Es ist die Investition wert
- Inspirierende Bilder
Aber ich muss auch ehrlich sein: Die Vorstellung, so ein Projekt für 1.500 Euro zu stemmen, ist ein Traum, der in der Realität ganz schnell platzt. Ich hatte mal einen Kunden, der mit einem Hochglanzmagazin zu mir kam, auf ein opulentes Bad zeigte und sagte: „Genau das will ich. Budget: 2.000 Euro.“ Ich musste ihm dann behutsam erklären, dass allein die abgebildete Wanne aus Gusseisen mehr kostet und sein alter Holzboden unter dem Gewicht wahrscheinlich einfach durchbrechen würde.
Und genau darüber müssen wir reden. Nicht, um Träume zu zerstören, sondern um sie auf ein solides Fundament zu stellen. In diesem Beitrag plaudere ich mal aus dem Nähkästchen, zeige dir, was bei so einer Sanierung wirklich anfällt, wo die fiesen, versteckten Kosten lauern und wie du mit kluger Planung ein Bad bekommst, das dich über Jahrzehnte glücklich macht.

1. Das Fundament: Mehr als nur hübsche Oberflächen
Ein klassisches Bad war schon immer ein Statement für Dauerhaftigkeit und Qualität. Das gilt heute mehr denn je, aber die wahre Qualität beginnt unter den Fliesen und hinter der Wand.
Ein bisschen Physik: Die Sache mit dem Gewicht
Die größte Fehleinschätzung betrifft fast immer die Statik. So eine klassische, freistehende Badewanne aus massivem Gusseisen ist ein echtes Schmuckstück. Aber sie wiegt leer schon mal locker 150 bis 250 Kilo. Füllst du sie mit Wasser, kommen nochmal rund 180 Kilo dazu. Und wenn du dann noch drin liegst, sprechen wir schnell von über einer halben Tonne! Diese enorme Last verteilt sich auf vier winzige Füße.
In einem Neubau mit Stahlbetondecke ist das meist kein Problem. Aber in einem Altbau mit einer alten Holzbalkendecke? Puh, das kann brandgefährlich werden. Ich habe mal einen Fall begutachtet, bei dem ein Heimwerker genau das ignoriert hat. Die Wanne stand, das Wasser lief ein, und die Decke des Wohnzimmers darunter bog sich sichtbar durch. Die Sanierungskosten waren am Ende ein Vielfaches des eigentlichen Bad-Wertes.

Mein allererster Profi-Tipp lautet daher immer: Bei schweren Objekten in Altbauten muss ein Statiker die Deckenlast prüfen. Die paar hundert Euro für sein Gutachten (reche mal mit 400 € bis 800 €) sind die beste Versicherung gegen einen Bauschaden, der dich ruinieren kann.
Warum Qualität ihren Preis hat: Ein Blick aufs Material
Der Markt ist voll von Produkten im „Retro-Look“, aber der Schein trügt oft. Der wahre Unterschied liegt im Material und in der Verarbeitung.
- Armaturen: Eine massive Messing-Armatur, traditionell gefertigt, fühlt sich schwer und wertig an. Die hält ewig. Die Ventile im Inneren (die Kartuschen) kann man austauschen. Eine billige Baumarkt-Armatur für 50 Euro sieht vielleicht ähnlich aus, besteht aber oft aus verchromtem Plastik oder dünnem Zinkdruckguss. Nach wenigen Jahren blättert der Chrom ab, und Ersatzteile? Gibt’s nicht. Du kaufst also nicht einmal gut, sondern immer wieder neu. Schau dich lieber bei Fachanbietern um, selbst wenn es etwas mehr kostet.
- Keramik: Echtes Sanitärporzellan wird extrem heiß gebrannt. Dadurch ist die Oberfläche glashart, porenfrei und superleicht zu reinigen. Günstige Keramik ist oft poröser, nimmt schneller Schmutz an und neigt zu feinen Haarrissen. Fahr mal mit der Hand drüber – gute Keramik fühlt sich an wie ein Spiegel.
- Fliesen – Die Echten vs. die Praktiker: Hier musst du eine Grundsatzentscheidung treffen. Echte Zement- oder Terrakottafliesen sind wunderschön, jede ist ein Unikat mit lebendigem Farbspiel. Aber sie sind offenporig und müssen sorgfältig imprägniert werden. Außerdem sind sie mit Preisen zwischen 80 € und 150 € pro Quadratmeter nicht gerade günstig. Die pflegeleichte Alternative sind moderne Feinsteinzeugfliesen im „Vintage-Look“. Die sind technisch top, extrem robust, günstiger (oft 40 € – 70 €/qm) und sehen täuschend echt aus. Es ist eine ehrliche Abwägung zwischen authentischem Material mit etwas Pflegeaufwand und einer praktischen, langlebigen Nachbildung.
Kleiner Wissens-Snack: Wusstest du eigentlich, warum die berühmten „Metro-Fliesen“ so heißen? Sie wurden ursprünglich für die Stationen der Pariser Metro entworfen. Ihre abgeschrägten Kanten (Facetten) sollten das spärliche künstliche Licht besser reflektieren und die unterirdischen Gänge heller machen. Clever, oder?

2. Die unsichtbare Arbeit: Das Herz deines Bades
Der größte Teil der Arbeit und der Kosten ist später gar nicht mehr sichtbar. Aber genau hier trennt sich professionelles Handwerk von gefährlichem Pfusch. Ein Fehler hier kann dich Jahre später ein Vermögen kosten.
Der Abriss: Die Wundertüte hinter den Fliesen
Gerade in Altbauten ist der Abriss immer für eine Überraschung gut. Man weiß nie, was einen erwartet. Ich hab da schon alles gefunden:
- Gefahrstoffe: In älteren Gebäuden können Fliesenkleber oder Spachtelmassen Asbest enthalten. Der Umgang damit erfordert Spezialfirmen. Das ist teuer, aber für deine Gesundheit absolut unverhandelbar.
- Alte Leitungen: In Bauten aus der Mitte des letzten Jahrhunderts wurden teilweise noch Bleileitungen für Trinkwasser verlegt. Die müssen raus, ohne Wenn und Aber. Blei im Wasser ist ein enormes Gesundheitsrisiko.
- Marode Substanz: Unter den alten Fliesen verbirgt sich oft durchfeuchtetes Mauerwerk, morsche Holzbalken oder bröseliger Putz. Bevor man neu aufbaut, muss das alles saniert werden. Das ist unvorhergesehener Mehraufwand.
Achtung, superwichtiger Tipp: Plane IMMER einen Puffer von 15-20 % deines Gesamtbudgets für solche Überraschungen ein. Nenn es deinen „Angst-Puffer“. Wenn du ihn nicht brauchst, super! Dann gönn dir eine schönere Lampe. Aber wenn du ihn brauchst, rettet er dein ganzes Projekt.

Rohre, Kabel und Dichtungen: Die Lebensadern
Die Installation ist eine Wissenschaft für sich. Bei Abwasserrohren ist zum Beispiel das Gefälle entscheidend. Das muss exakt stimmen, sonst hast du ständig mit Verstopfungen und üblen Gerüchen zu kämpfen. Das wird nicht nach Augenmaß gemacht, sondern mit der Wasserwaage, jeden Meter!
Genauso wichtig ist der Schallschutz. Niemand will im Wohnzimmer hören, wenn oben die Klospülung rauscht. Dafür gibt es spezielle Dämmmatten und Halterungen, die die Rohre von der Wand entkoppeln. Ein kleiner Mehraufwand, der einen riesigen Unterschied in der Wohnqualität macht.
Bei der Elektroinstallation gilt nur eine Regel: ABSOLUT FINGER WEG FÜR LAIEN! Wasser und Strom sind eine lebensgefährliche Mischung. Das Bad ist in strenge Schutzbereiche eingeteilt, und die Arbeiten darf nur ein eingetragener Elektro-Fachbetrieb ausführen. Alles andere ist russisches Roulette.
Und dann kommt die wichtigste Schicht, die du nie siehst: die Abdichtung. Stell sie dir wie eine Regenjacke für deine Wände vor. Fliesen und Fugen sind nämlich nicht 100% wasserdicht. Ohne diese spezielle Dichtschicht darunter dringt Feuchtigkeit in die Wand, was unweigerlich zu Schimmel und teuren Bauschäden führt. Das korrekte Anbringen der Dichtbänder in den Ecken ist eine Kunst für sich – meine Azubis üben das wochenlang.

3. Eine ehrliche Kostenkalkulation (und wo du sparen kannst)
Kommen wir zur Sache. Was kostet der Spaß denn nun wirklich? Vergiss pauschale Quadratmeterpreise. Jedes Bad ist anders. Aber hier ist eine realistische Aufschlüsselung für ein durchschnittliches Bad (ca. 8 qm), damit du ein Gefühl dafür bekommst.
Handwerkerleistungen (nur die Arbeitszeit):
- Abriss und Entsorgung: 1.000 – 2.000 €
- Sanitär-Rohinstallation: 2.000 – 4.000 €
- Elektro-Installation (durch Elektriker): 1.500 – 3.000 €
- Trockenbau, Verputzen: 1.500 – 3.000 €
- Abdichtungsarbeiten: 500 – 1.000 €
- Fliesenlegen (je nach Muster): 2.000 – 4.000 €
- Endmontage (Wanne, WC, etc.): 800 – 1.500 €
- Malerarbeiten: 500 – 1.000 €
Materialkosten (gute Mittelklasse):
- Rohre, Kabel, Dämmung: 1.000 – 2.000 €
- Fliesen (für ca. 25 qm à 60 €/qm): ca. 1.500 €
- Freistehende Gusseisenwanne: 2.000 – 5.000 €
- Waschtisch mit Konsole: 800 – 2.500 €
- WC (wandhängend mit Spülkasten): 500 – 1.000 €
- Armaturen (komplett): 1.000 – 3.000 €
- Design-Heizkörper: 400 – 1.200 €
Du siehst, wir landen hier ganz schnell bei 15.000 bis über 30.000 Euro. Das ist eine realistische Größenordnung für eine fachgerechte Komplettsanierung, an der du lange Freude hast.

Wo kann man denn jetzt WIRKLICH sparen?
Sparen ist gut, aber bitte an der richtigen Stelle! Niemals bei der unsichtbaren Technik. Niemals!
- Sinnvolle Eigenleistung: Wenn du geschickt bist, sprich mit dem Meisterbetrieb. Oft kannst du den Abriss der alten Fliesen oder die Malerarbeiten selbst übernehmen. Das kann dir locker 1.000 € bis 1.500 € sparen. Aber überschätz dich nicht und lass die Finger von Dingen, die Fachwissen erfordern!
- Prioritäten setzen: Investiere in die unsichtbare Arbeit und eine gute Wanne. Ein günstigeres Waschbecken oder ein einfacher Spiegel lassen sich später viel leichter austauschen als eine fehlerhafte Abdichtung.
- Smarte Materialwahl: Wie oben erwähnt – eine hochwertige Feinsteinzeugfliese im Retro-Look ist oft die klügere Wahl als die empfindliche und teure Zementfliese.
- Gebrauchte Schätze: Ein aufgearbeiteter Waschtisch vom Trödelmarkt oder eine restaurierte antike Lampe geben dem Bad für kleines Geld unglaublich viel Charakter. Einfach mal bei Kleinanzeigen oder auf dem Flohmarkt stöbern!
Kein Budget für die Komplettsanierung? 3 Quick-Wins unter 500 €
Nicht jeder kann oder will sofort eine fünfstellige Summe ausgeben. Aber du kannst schon mit kleinen Dingen einen riesigen Unterschied machen:

- Tausche die Armatur: Eine neue, schicke Armatur im Retro-Stil für den Waschtisch kostet zwischen 100 und 200 Euro, wertet den ganzen Bereich aber sofort auf.
- Ein neuer Spiegel: Weg mit dem Plastik-Spiegelschrank! Ein großer, runder Spiegel oder einer mit einem alten Goldrahmen vom Flohmarkt (ca. 50-150 €) wirkt Wunder.
- Textilien und Licht: Ein hochwertiger Duschvorhang aus Stoff, dicke Handtücher in passenden Farben und eine neue Deckenlampe im Vintage-Stil (zusammen ca. 150-200 €) verändern die Atmosphäre komplett.
Bevor du unterschreibst: 7 Fragen an deinen Handwerker
Damit du nicht an den Falschen gerätst, nimm diese Checkliste mit zum Gespräch. Ein seriöser Profi wird dir jede Frage gern und ohne Zögern beantworten.
- Wie genau wird die Abdichtung nach aktuellen Fachregeln ausgeführt?
- Welche Maßnahmen für den Schallschutz sind geplant?
- Wie gehen wir vor, wenn wir beim Abriss auf Probleme wie feuchte Wände stoßen? (Hier siehst du, ob er den Puffer anspricht!)
- Wer koordiniert die anderen Gewerke wie Elektriker und Maler?
- Erhalte ich eine detaillierte, transparente Aufschlüsselung aller Kostenpunkte?
- Welche Arbeiten kann ich realistisch in Eigenleistung erbringen, um Kosten zu senken?
- Wie lange geben Sie Gewährleistung auf Ihre Arbeit?

Mein Fazit: Es ist die Investition wert
Ein nostalgisches Bad ist ein wunderbares Projekt, das alte Ästhetik mit modernem Komfort verbindet. Ich erinnere mich an eine Baustelle, da haben wir unter scheußlichen, bunten Fliesen aus einer früheren Epoche einen wunderschönen, originalen Terrazzoboden freigelegt. Die Kundin hatte Tränen in den Augen vor Freude. Das sind die Momente, für die man diesen Job liebt.
Lass dich nicht von unrealistischen Billig-Angeboten blenden. Such dir einen Handwerksbetrieb, dem du vertraust und der dich ehrlich berät. Ein gutes Bad erkennt man nicht nur an den glänzenden Oberflächen, sondern an der soliden, unsichtbaren Arbeit dahinter. Und dieses Gefühl von echter, dauerhafter Qualität – das ist der wahre Luxus, der am Ende jeden Cent wert ist.
Inspirierende Bilder


Der Teufel steckt im Detail – und im Wasserhahn. Eine Vintage-Armatur ist das Juwel des Badezimmers. Während Chrom eine sichere, pflegeleichte Wahl ist, entwickelt unlackiertes Messing über die Zeit eine einzigartige, lebendige Patina. Jede Berührung, jeder Wasserspritzer hinterlässt eine Spur und erzählt eine Geschichte. Marken wie Horus oder Herbeau bieten authentische Designs, die nicht nur schön aussehen, sondern auch mit moderner Keramikkartuschen-Technik für eine tropffreie Funktion sorgen.

- Wärmespeicher: Gusseisen hält die Badewassertemperatur deutlich länger konstant als Acryl.
- Haptik & Klang: Das massive, kühle Gefühl und der satte Klang des einlaufenden Wassers sind unvergleichlich.
- Langlebigkeit: Eine gut gepflegte Gusseisenwanne ist eine Anschaffung fürs Leben, oft über Generationen hinweg.
Das Geheimnis? Eine dicke, hochwertige Emaille-Schicht, die bei richtiger Pflege Kratzern und Verfärbungen trotzt.

„Die Subway-Fliese, eingeführt in der New Yorker U-Bahn 1904, wurde zum Symbol für Hygiene und urbane Modernität. Ihr Design war rein funktional, um die gekrümmten Tunnelwände leicht reinigen zu können.“
Heute ist sie ein Klassiker, der jedem Vintage-Bad einen Hauch von industriellem Erbe verleiht. Für einen authentischeren Look sollten Sie sich für Fliesen mit leicht unregelmäßigen Kanten (Facette) und einer nicht ganz perfekten Glasur entscheiden, wie sie etwa von traditionellen Herstellern angeboten werden.

Der richtige Bodenbelag für den Altbau-Charme?
Echte Zementfliesen sind wunderschön, aber auch schwer, porös und pflegeintensiv. Eine fantastische Alternative ist Feinsteinzeug in Zementfliesenoptik. Hersteller wie Villeroy & Boch oder Marazzi bieten mittlerweile Designs an, die optisch kaum vom Original zu unterscheiden sind. Der Vorteil: Sie sind wasserdicht, fleckunempfindlich, leichter und oft sogar für Fußbodenheizungen besser geeignet – eine perfekte Verbindung von historischer Ästhetik und moderner Funktionalität.

Auf Flohmärkten und in Antiquitätenläden schlummern wahre Schätze. Doch bevor Sie zugreifen, prüfen Sie diese Punkte:
- Waschbecken: Achten Sie auf Haarrisse, besonders um den Abfluss und die Hahnlöcher. Halten Sie es gegen das Licht, um feine Linien zu entdecken.
- Spiegel: Leichte „blinde“ Flecken am Rand sind Teil des Charmes. Große schwarze Flecken in der Mitte lassen sich jedoch nicht mehr reparieren.
- Armaturen: Sind alle Teile vorhanden? Ersatzteile für sehr alte Modelle sind oft eine kostspielige Spezialanfertigung.

Original restauriert: Bietet unübertroffene Authentizität und Geschichte. Kann aber teurer sein und erfordert eventuell spezielle Anschlüsse.
Hochwertige Reproduktion: Kombiniert Vintage-Design mit moderner, normgerechter Technik. Marken wie Burlington oder Lefroy Brooks garantieren Qualität und Kompatibilität.
Für die Wanne oder das Waschbecken lohnt sich oft die Suche nach einem Original. Bei Armaturen und Toiletten sind moderne Reproduktionen aus Effizienz- und Hygienegründen meist die klügere Wahl.

Vergessen Sie kaltes, grelles Licht. Ein Vintage-Bad lebt von einer warmen, schmeichelhaften Beleuchtung. Kombinieren Sie verschiedene Lichtquellen: eine zentrale Deckenleuchte im Art-déco-Stil, flankierende Wandleuchten neben dem Spiegel (verhindert harte Schatten im Gesicht) und vielleicht eine kleine, dimmbare Lampe auf einer Konsole für eine besonders stimmungsvolle Atmosphäre am Abend.

Wussten Sie schon? Alte Toiletten aus der Zeit vor 1990 können bis zu 13 Liter Wasser pro Spülung verbrauchen. Moderne, wassersparende Modelle benötigen nur 4,5 bis 6 Liter.
Das bedeutet nicht, dass Sie auf den klassischen Look verzichten müssen. Viele Hersteller bieten Toiletten mit hochgesetztem Spülkasten und Zugkette an, die aber über eine moderne 2-Mengen-Spültechnik verfügen. So verbinden Sie nostalgischen Charme mit ökologischer Vernunft und sparen bares Geld bei der Wasserrechnung.

Kann man einen alten Waschtisch aus Holz wirklich im Bad verwenden?
Ja, absolut! Ein umgebautes altes Sideboard oder eine Kommode verleiht dem Bad eine unvergleichliche persönliche Note. Der Schlüssel ist die richtige Versiegelung. Behandeln Sie die Holzoberfläche mehrmals mit einem hochwertigen Bootslack oder einem speziellen Hartwachsöl für Feuchträume. Dies schützt das Holz zuverlässig vor Wasserspritzern und Feuchtigkeit und bewahrt gleichzeitig seine natürliche Schönheit und Maserung.

Der häufigste Fehler: Die falsche Skalierung. Eine zierliche freistehende Wanne wirkt in einem riesigen Raum verloren, während ein wuchtiges Doppelwaschbecken ein kleines Bad erdrückt. Nehmen Sie Maß und erstellen Sie eine Skizze oder markieren Sie die Umrisse der Sanitärobjekte mit Klebeband auf dem Boden, bevor Sie kaufen. Das gibt Ihnen ein echtes Gefühl für die Proportionen.

Mut zur Farbe! Ein Vintage-Bad muss nicht immer nur weiß sein. Historische Farbpaletten können eine unglaublich edle und authentische Atmosphäre schaffen.
- „Eau de Nil“: Ein zartes Graugrün, das an die Bäder der 1920er Jahre erinnert.
- „Duck Egg Blue“: Ein sanftes Blaugrün, perfekt für einen ländlich-nostalgischen Look.
- „Dead Salmon“: Ein subtiler, altmodischer Rosaton von Farrow & Ball, der Wärme und Eleganz ausstrahlt.

„Der beste Weg, um Authentizität zu schaffen, ist nicht, eine Epoche sklavisch zu kopieren, sondern Elemente, die man liebt, so zu kuratieren, als hätte man sie über Jahre hinweg gesammelt.“ – Ein häufiger Rat von Interior Designern.

Säulenwaschbecken: Der ultimative Klassiker. Spart Platz und wirkt sehr elegant. Bietet aber keinerlei Stauraum oder Ablagefläche.
Konsolenwaschtisch: Steht auf zwei oder vier Beinen und bietet eine großzügige Ablagefläche neben dem Becken. Der Raum darunter wirkt luftig und kann für stilvolle Körbe genutzt werden.
Die Wahl hängt vom Platz und Ihrem Bedarf an Stauraum ab. In Gästebädern ist die Säule oft perfekt, im Hauptbad die Konsole praktischer.

Heizkörper sind nicht nur zum Heizen da. Im Vintage-Bad werden sie zum Design-Statement. Ein klassischer Handtuchheizkörper aus verschlungenen Chrom- oder Messingrohren ist nicht nur praktisch, sondern auch ein Schmuckstück. Alternativ kann ein Gliederheizkörper aus Gusseisen, wie man ihn aus alten Schulgebäuden kennt, einen wunderbar rustikal-industriellen Akzent setzen.

- Art Déco (1920-1940): Klare, geometrische Formen, oft in Schwarz-Weiß-Kontrasten, Chrom, verspiegelte Oberflächen und stilisierte Muster.
- Viktorianisch (1837-1901): Opulent und verziert, mit floralen Mustern, dunklem Holz, Löwenfüßen und verschnörkelten Armaturen.
Mischen ist erlaubt, aber entscheiden Sie sich für eine dominante Stilrichtung, um ein harmonisches Gesamtbild zu wahren.

Die Magie eines Vintage-Bades liegt auch in den Textilien. Verzichten Sie auf sterile Duschvorhänge aus Plastik. Wählen Sie stattdessen einen schweren, wasserabweisenden Stoffvorhang, vielleicht aus Leinen oder Baumwolle mit einem dezenten Muster. Legen Sie einen kleinen Perserteppich oder einen Läufer vor die Wanne, statt einer gewöhnlichen Badematte. Das verleiht dem Raum sofort Wärme und Wohnlichkeit.

Splurgen: Investieren Sie in hochwertige Armaturen und eine solide Badewanne oder Dusche. Das sind die Elemente, die Sie täglich benutzen und deren Qualität Sie spüren werden.
Sparen: Bei Accessoires wie Spiegeln, Lampen oder kleinen Regalen kann man auf dem Flohmarkt oder mit DIY-Lösungen viel Geld sparen, ohne an Charme zu verlieren.

Der Ursprung der berühmten Löwenfüße (Clawfoot) ist umstritten, aber viele Historiker führen sie auf das holländische Möbeldesign des 18. Jahrhunderts zurück. Sie sollten Stärke und Anmut symbolisieren und wurden später für Badewannen adaptiert, um ihnen den Status eines edlen Möbelstücks zu verleihen.
Dieses kleine Detail hebt die Wanne buchstäblich und im übertragenen Sinne vom reinen Funktionsgegenstand zum Mittelpunkt des Raumes.

Fliesen sind nicht nur für Boden und Wände da. Eine halbhohe Wandverkleidung aus Holzpaneelen, eine sogenannte „Wainscoting“, verleiht dem Raum sofort einen Hauch von englischer Eleganz oder amerikanischem Landhausstil. Weiß oder in einem sanften Grauton lackiert, schützt sie die Wand vor Spritzwasser und schafft einen wunderschönen Kontrast zu einer gemusterten Tapete im oberen Wandbereich.
Wohin mit all den Dingen des täglichen Bedarfs?
Stauraum ist in nostalgischen Bädern oft Mangelware. Die Lösung: Denken Sie vertikal und kreativ. Ein altes Apothekerschränkchen an der Wand, eine schmale Leiter als Handtuchhalter oder eine Nische in der Wand, die mit den gleichen Fliesen wie die Dusche verkleidet ist, schaffen Platz, ohne den Stil zu brechen. Auch Körbe unter einem Konsolenwaschtisch sind eine stilvolle und praktische Option.




