Orientteppich: So erkennt man eine Fälschung

von Verena Lange
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die Diejenigen, die das Glück haben, einen echten handgeknüpften Orientteppich zu besitzen, können sich über ein prächtiges Schmuckstück freuen, welches einen großen künstlerischen Wert aufweist. Besonders Sammler pflegen ein großes Interesse an sehr alten Teppichen in hoher Qualität, doch die Teppiche werden ebenfalls gerne über Generationen hinweg vererbt. Allerdings stellen sich die Erben dann oft die Frage, ob es sich bei dem vorliegenden Orientteppich eigentlich wirklich um ein echtes Original handelt. Glücklicherweise existieren jedoch einige praktische Tests, mit denen nachgeprüft werden kann, ob es sich vielleicht um eine Fälschung handelt. Wie sich diese gestalten, erklärt der folgende Beitrag.

Orientteppiche zu weben ist echte Kunst

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Gutachten durch Experten erstellen lassen

Herkömmliche Handelshäuser kennen sich zum Teil sehr gut mit Orientteppichen aus, allerdings ist es grundsätzlich empfehlenswert, ein Gutachten über den vorliegenden Orientteppich durch einen echten Experten anfertigen zu lassen, welcher sich bestens mit dem Handwerk des Teppichknüpfens auskennt. Zwar muss für seine Arbeit natürlich ein wenig Geld investiert werden, allerdings kann das Gutachten dann auch bei einem Weiterverkauf als Zertifikat verwendet werden.

Spezialisten können die Fälschungen durch Mikroskopüberprüfungen erkennen

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Versteckte Anzeichen für Fälschungen – So gehen Experten vor

Experten gehen bei ihrer Prüfung, ob es sich bei dem vorliegenden Teppich um eine Fälschung handeln könnte, so vor, dass sie das Material der verwendeten Knüpffäden mithilfe eines Mikroskops untersuchen. Sollten sie dabei Anteile von synthetischen Fasern finden, handelt es sich um keinen originalen Orientteppich, denn bei diesen wird speziell eingefärbte Knüpfwolle genutzt. Unter dem Mikroskop können die Experten das Alter der Farbe erkennen, außerdem wissen sie schnell, ob die jeweilige Zusammensetzung der Farbe der entspricht, die im Ursprungsland des Teppichs verwendet werden würde. Es gibt jedoch auch einige Kriterien, welche Teppichbesitzer in Eigenregie überprüfen können – ein wirklich gutes Auge vorausgesetzt.

Solche orientalische Teppiche sind Meisterwerke!

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Fälschungstest in Eigenregie

Grundsätzlich zeichnen sich originale Orientteppiche dadurch aus, dass sie sehr robust und haltbar sind, außerdem können bei ihnen immer einige Unregelmäßigkeiten erkannt werden. Allerdings ist eine ausführliche Betrachtung notwendig, um derartige Fehler – die ein Qualitätsmerkmal darstellen – zu finden. Hilfreich bei der Überprüfung in Eigenregie kann jedoch auch das Etikett sein, welches auf der Rückseite des Teppichs zu finden ist.

Achten Sie bei der Auswahl was auf dem Etikett steht!

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Der Preis bietet den ersten Anhaltspunkt zur Prüfung, ob es sich um einen gefälschten oder einen echten Teppich handelt. Liegt ein vermeintlicher Orientteppich in den Maßen 2 x 3 Metern vor, der echt handgeknüpft ist, liegt ein realistischer Preis im vier- bis fünfstelligen Bereich. Der ungefähre Kaufpreis lässt sich anhand der Art und der angegebenen Anzahl der Knoten schätzen. Orientteppiche, die wesentlich günstiger angeboten werden, etwa für Preise im dreistelligen Bereich, sind definitiv Fälschungen – selbst, wenn es sich um einen Notverkauf mit angeblich hohen Rabatten handeln sollte.

Die echten Orientteppiche kosten wirklich viel Geld!

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Daneben kann auch das Material Auskunft über die Echtheit eines Orientteppichs bieten. Eine grundlegende Unterscheidung wird dabei zwischen dem Material des Teppichgrunds und dem des Knüpfergebnisses, also des Flors, vorgenommen. In der Regel werden für den Schuss und die Kette Schafwolle oder Baumwolle genutzt. Handelt es sich um ein besonders dichtgeknüpftes und edles Modell, besteht dieses in einigen Fällen zum Teil oder sogar komplett aus Seidenfäden. Bei echten Orientteppichen ist die Seide oder die Wolle – besonders bei sehr alten Teppichen – mit Naturfarben gefärbt, denn auch das Färben der Teppiche gilt als eigene Handwerkskunst, sodass von diesem ein hoher Wert ausgeht. Es existieren jedoch auch jüngere Exemplare von Orientteppichen, die auch echt sein können, wenn sie synthetische Färbemittel aufweisen.

Verena Lange

Verena Lange, eine geschätzte Autorin bei Archzine Online Magazine, hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin absolviert. Sie hat zahlreiche Artikel in renommierten Medien wie BILD, WELT.de und Berliner Zeitung veröffentlicht.