Raumspartreppe: Der ehrliche Guide vom Profi für dein DIY-Projekt
Klein, aber oho! Entdecken Sie, wie platzsparende Treppen Ihrem Zuhause nicht nur Stil verleihen, sondern auch Platz schaffen können.
„Die Treppe ist die Seele des Hauses“, flüsterte ein vergessener Architekt, während er in einer winzigen Wohnung schwebte. In einer Welt, in der jeder Quadratmeter zählt, werden Treppen zu Kunstwerken, die mehr als nur Verbindungselemente sind. Sie sind kreative Lösungen, die den Raum neu definieren. Lassen Sie sich inspirieren!
Eine Treppe ist so viel mehr als nur der Weg von unten nach oben. Ehrlich gesagt, ist sie ein richtiges Möbelstück, das du jeden Tag benutzt und das die Sicherheit in deinem Zuhause massiv beeinflusst. Gerade in Wohnungen, wo jeder Quadratmeter Gold wert ist, wird eine Raumspartreppe schnell zur besten Lösung. Aber sie ist auch eine echte Herausforderung.
Inhaltsverzeichnis
Ich hab in meiner Werkstatt schon alles gesehen: wackelige Bausätze, die nach zwei Jahren knarren wie ein alter Kutter, und Stufen, die so steil sind, dass der Abstieg zur Mutprobe wird. Einmal rief mich ein Kunde völlig verzweifelt an, weil seine selbst eingebaute Treppe zum Dachboden von der Baubehörde eiskalt abgelehnt wurde. Falsche Maße, Geländer zu niedrig – der ganze Ärger wurde richtig teuer. Genau das will ich dir ersparen.
Dieser Guide ist keine trockene Bauanleitung. Ich nehme dich mit in die Denkweise eines Handwerkers. Du lernst, worauf es bei der Planung ankommt, welche Materialien wirklich Sinn machen und wo die Grenzen des Selbermachens liegen. Ein kleiner Einblick in meinen Erfahrungsschatz, sozusagen.

Die Basis jeder guten Treppe: Planung, Zahlen und Regeln
Der häufigste Fehler? Leute greifen viel zu schnell zur Säge. Aber eine gute Treppe entsteht zu 80 % auf dem Papier (oder heute am PC) und nur zu 20 % durch saubere Handarbeit. Bevor wir also über Holz und Schrauben reden, müssen wir über Maße und Vorschriften sprechen.
Was du wirklich messen musst
Ein Zollstock allein reicht hier nicht, du brauchst Präzision. Das Allerwichtigste ist die Geschosshöhe. Und Achtung: Das ist das Maß von der Oberkante des fertigen Fußbodens unten (OKFF) bis zur Oberkante des fertigen Bodens oben. Ein vergessener Zentimeter Estrich oder Parkett kann deine komplette Berechnung ruinieren. Mein Tipp: Miss an mehreren Stellen, denn alte Decken sind fast nie perfekt gerade.
Dann kommt die Deckenöffnung. Wie groß ist das Loch in der Decke? Notiere dir Länge und Breite. Und schau dir die Deckenbalken an! Man kann nicht einfach einen tragenden Balken durchsägen. Wenn da was im Weg ist, muss ein Statiker ran, um die Lasten neu zu berechnen. Das ist absolut kein Bereich für Experimente.

Kleiner Anhaltspunkt für den Platzbedarf: Für eine einfache Spindeltreppe solltest du mindestens eine Öffnung von 120 x 120 cm haben. Für eine steile, geradläufige Treppe plane mal mit mindestens 150 x 80 cm, damit es nicht zu eng wird.
Die „Treppen-Formel“, die du kennen musst
Es gibt eine Faustformel für sichere Treppen, die jeder Profi im Schlaf kennt: die Schrittmaßregel. Sie lautet: 2 x Steigungshöhe + 1 x Auftrittsbreite = ca. 63 cm. Die Steigung ist die Höhe zwischen den Stufen, der Auftritt ist die Tiefe, auf die du deinen Fuß setzt. Warum das so wichtig ist? Unser Gehirn ist auf ein gleichmäßiges Schrittmaß geeicht. Weicht eine Treppe stark davon ab, wird sie unbequem und zur fiesen Stolperfalle.
Machen wir mal ein Beispiel: Deine Geschosshöhe beträgt 265 cm. Du entscheidest dich für 13 Stufen (eine gängige Anzahl). Das ergibt eine Steigung von 265 cm / 13 = ca. 20,4 cm pro Stufe. Setzen wir das in die Formel ein: (2 x 20,4 cm) + Auftritt = 63 cm. Das macht 40,8 cm + Auftritt = 63 cm. Dein idealer Auftritt müsste also rund 22,2 cm tief sein. Jetzt prüfst du: Passt eine Treppe mit diesen Maßen in deine Deckenöffnung? So fängt die echte Planung an!

Ach ja, und vergiss die lichte Durchgangshöhe nicht. Du brauchst mindestens 2 Meter Luft über dem Kopf, gemessen senkrecht von der Stufenvorderkante zur Decke. Sich jeden Tag den Kopf zu stoßen, will wirklich niemand.
Welche Raumspartreppe passt zu dir? Ein ehrlicher Vergleich
Es gibt verschiedene Bauarten, jede mit ihren eigenen Vorteilen und Tücken. Hier mal meine Einschätzung aus der Praxis, ganz ohne Tabellen-Schnickschnack:
- Die Spindeltreppe: Der Klassiker für kleinste Ecken. Sie braucht am wenigsten Grundfläche, ideal für den Zugang zu einer Galerie. Aber sei ehrlich zu dir: Sie ist unpraktisch. Einen Wäschekorb oder eine Kiste Wasser da hochzubringen, ist ein Balanceakt. Man läuft hauptsächlich auf dem äußeren Teil der Stufen. Als Haupttreppe ist sie nur bedingt geeignet. Kostenmäßig liegt ein einfacher Bausatz oft zwischen 600 € und 1.500 €.
- Die Sambatreppe (oder Wechselstufentreppe): Ein cleveres, aber riskantes Konzept. Die Stufen sind abwechselnd ausgespart, was die Treppe extrem steil macht, aber trotzdem genug Auftrittsfläche bietet. Der Haken: Du musst immer mit dem richtigen Fuß starten, sonst trittst du ins Leere. Für Gäste oder nachts im Halbschlaf ist das eine echte Gefahr. Sie ist meist nur für „nicht notwendige“ Zugänge (z.B. Spitzboden) erlaubt. Eine sehr spezielle Lösung, die du dir gut überlegen solltest. DIY-Faktor ist hier eher gering.
- Die steile, geradläufige Treppe: Der ehrlichste Kompromiss. Im Grunde eine normale Treppe, nur steiler und mit schmaleren Stufen. Alles über 22 cm Steigung pro Stufe wird aber schnell zur Sportübung. Ein kleiner Profi-Trick: Wir fräsen die Stufenvorderkante oft leicht aus, um mehr Platz für die Fußspitze zu schaffen. Das verbessert den Komfort spürbar. Solide Bausätze aus Buche gibt es hier für ca. 1.500 € bis 3.000 €.
- Die Mittelholmtreppe: Wirkt leicht und luftig, weil die Stufen auf einem einzigen Träger in der Mitte sitzen. Die Konstruktion muss aber bombenfest sein, oft mit einem Holm aus Stahl. Die Verankerung am Boden und an der Decke ist absolut kritisch. Eine schlecht gemachte Mittelholmtreppe fühlt sich schwankend und unsicher an. Hier würde ich immer einen Profi oder zumindest einen Statiker hinzuziehen.

Material & Werkzeug: Hier zeigt sich, wer’s ernst meint
Die Qualität einer Treppe steht und fällt mit dem Material. Im Baumarkt findest du oft die günstigsten Optionen, aber ich schaue immer auf Langlebigkeit.
Das richtige Holz ist entscheidend:
- Fichte/Kiefer: Billig, ja. Aber es ist ein Weichholz. Nach ein paar Jahren hast du Dellen, Kratzer und abgenutzte Kanten. Okay für eine selten genutzte Bodentreppe, aber ein No-Go für den täglichen Gebrauch.
- Buche: Mein Arbeitspferd für Treppen. Ein hartes, robustes Holz, preislich im Mittelfeld und mit einer ruhigen Optik. Keilgezinkte Buche ist super formstabil.
- Eiche: Die Königin. Extrem hart, wunderschöne Maserung und eine Anschaffung fürs Leben. Der Geruch von frisch geschnittener Eiche in der Werkstatt… unbezahlbar. Aber ja, sie ist auch die teuerste Option.
Was die Treppe wirklich zusammenhält:
Eine Treppe darf nicht knarren. Punkt. Knarren bedeutet Bewegung. Deshalb reicht Schrauben allein nicht. Jede Verbindung wird zusätzlich mit hochwertigem D4-Holzleim (z.B. Ponal Wasserfest) verleimt. Für die Schrauben nimmst du am besten spezielle Holzbauschrauben mit Teilgewinde und Torx-Kopf (z.B. von Spax oder ASSY in der Größe 6×120 mm für die Wangen). Die ziehen die Bauteile richtig fest zusammen.

Die Oberfläche – Fühlen, nicht nur sehen:
Mein persönlicher Favorit ist Hartwachsöl. Es zieht tief ins Holz ein, feuert die Maserung an und fühlt sich warm und natürlich an. Der riesige Vorteil: Kratzer kannst du lokal anschleifen und einfach nachölen. Bei Lack ist das anders. Er bildet eine schützende Schicht, ist pflegeleicht, aber bei einer tiefen Schramme musst du oft die ganze Stufe abschleifen und neu lackieren. Das ist deutlich aufwendiger.
Selber machen oder machen lassen? Die ehrliche Antwort
Ich liebe das Selbermachen, aber bei einer Treppe hört der Spaß auf, wenn die Sicherheit deiner Familie ins Spiel kommt.
Eine „notwendige Treppe“, also der Hauptzugang zu Wohnräumen, muss den Vorschriften deiner Landesbauordnung (LBO) und der DIN 18065 entsprechen. Eine fehlerhafte Treppe kann dazu führen, dass du das Stockwerk nicht nutzen darfst oder die Versicherung im Schadensfall nicht zahlt. Kleiner Tipp: Such einfach online nach „Landesbauordnung“ plus deinem Bundesland, die Texte findest du meist auf den offiziellen Justizportalen.

Wann du definitiv einen Profi brauchst:
- Wenn es die einzige Treppe zu Wohnräumen ist.
- Wenn tragende Deckenbalken verändert werden müssen (hier immer zuerst einen Statiker anrufen!).
- Wenn du dir bei den Vorschriften unsicher bist.
- Wenn du nicht das richtige Präzisionswerkzeug hast (eine Tauchsäge mit Führungsschiene ist was anderes als eine wackelige Handkreissäge).
Ganz ehrlich: Die Kosten für einen Profi sind eine Investition in Sicherheit und Qualität. Eine maßgefertigte Treppe aus Eiche vom Fachbetrieb kann, je nach Aufwand, schnell zwischen 4.000 € und 8.000 € kosten, ist dann aber auch perfekt. Rechne für so ein Projekt mit einer Dauer von 4-6 Wochen von der Planung bis zum Einbau. Wenn du einen Bausatz selbst montierst, plane als geübter Heimwerker mal locker 2-3 volle Wochenenden ein.
Eine gut geplante Raumspartreppe ist am Ende aber viel mehr als eine Notlösung. Sie kann ein echtes Schmuckstück sein. Ich hatte mal einen Kunden, der hatte nur eine wackelige Leiter zu seinem dunklen Dachboden. Wir haben eine offene Mittelholmtreppe aus hellem Eschenholz eingebaut. Plötzlich war der Raum lichtdurchflutet, sicher erreichbar und unter der Treppe war sogar noch Platz für ein Regal. Das hat die ganze Wohnung aufgewertet. Wenn du die Planung mit Respekt und Sorgfalt angehst, wirst du jeden Tag Freude an deiner neuen Treppe haben.

Bilder & Inspiration


Wussten Sie, dass die durchschnittliche Auftrittsbreite einer bequemen Treppe bei etwa 26 cm liegt? Bei Raumspartreppen schrumpft dieses Maß oft dramatisch.
Das ist kein reiner Komfortverlust, sondern ein echtes Sicherheitsrisiko. Achten Sie bei der Auswahl darauf, dass die Stufentiefe im Laufbereich nicht unter 20 cm fällt. Füsse brauchen Halt – besonders beim Abstieg, wenn man die Stufenkante schlechter sieht. Ein kleiner Kompromiss in der Steilheit kann hier Welten ausmachen.

Sambatreppe – geniale Lösung oder wackelige Notlösung?
Die Antwort ist: beides. Eine Sambatreppe (auch Wechselstufentreppe genannt) mit ihren versetzt ausgesparten Stufen ist unschlagbar, wenn es extrem eng wird. Sie ermöglicht einen steileren Aufstieg bei gefühlt flacherer Neigung. Der Haken: Sie diktiert einen festen Lauf-Rhythmus (z.B. immer mit dem linken Fuss beginnen). Für einen selten genutzten Zugang zum Spitzboden oder einer Galerie ist sie ideal. Als Haupttreppe für den täglichen Gebrauch, besonders mit Kindern im Haus, ist sie jedoch oft ungeeignet und in vielen Bundesländern für den Hauptwohnbereich auch nicht zugelassen.

Buche vs. Eiche: Der Klassiker-Check fürs Treppenholz
Buche: Der Preis-Leistungs-Sieger. Hart, widerstandsfähig und mit einer ruhigen, gleichmäßigen Maserung. Perfekt für moderne, helle Wohnstile. Ein kleiner Nachteil: Buche neigt bei schwankender Luftfeuchtigkeit zum „Arbeiten“.
Eiche: Die Königin der Hölzer. Extrem hart, langlebig und mit einer markanten, lebhaften Maserung, die Charakter zeigt. Ideal für stark beanspruchte Treppen und passt zu fast jedem Stil. Der Preis ist höher, aber die Investition zahlt sich in Langlebigkeit und Optik aus.

Der Teufel steckt oft im Detail, genauer gesagt im Finish. Eine geölte Holzoberfläche fühlt sich wärmer und natürlicher an, lässt das Holz atmen und kann partiell ausgebessert werden. Produkte von Marken wie Osmo oder WOCA sind hier bei Profis beliebt. Eine Lackierung hingegen versiegelt die Oberfläche komplett, macht sie extrem robust und pflegeleicht, aber Kratzer lassen sich nur schwer beheben. Für Familien mit kleinen Kindern ist Lack oft die praktischere, für Holzliebhaber die geölte Variante die sinnlichere Wahl.

- Stärke der Stufen (mindestens 40 mm bei Massivholz)
- Qualität der Verschraubungen (sind es metrische Schrauben oder nur Holzschrauben?)
- Vorhandensein eines TÜV-Siegels oder einer CE-Kennzeichnung
- Verständlichkeit der Montageanleitung (ist sie nur ein Zettel oder ein richtiges Heft?)
Das sind die untrüglichen Zeichen eines hochwertigen Treppen-Bausatzes, z.B. von Anbietern wie Dolle oder Treppen-Intercon. Sparen Sie hier nicht am falschen Ende.

Akustik-Tipp vom Profi: Das gefürchtete Knarren entsteht oft durch minimale Bewegung von Holz auf Holz oder Holz auf Metall. Ein einfacher Trick beim Aufbau: Verwenden Sie zwischen den Verbindungsstellen der Stufen und Wangen einen hochwertigen, dauerelastischen PU-Leim (z.B. von Soudal oder Würth). Eine hauchdünne Schicht reicht. Sie entkoppelt die Bauteile akustisch und verhindert die verräterischen Geräusche für viele Jahre.

„Die sicherste Treppe ist nutzlos, wenn man die erste Stufe im Dunkeln nicht findet.“ – altes Handwerker-Sprichwort

Denken Sie über die Beleuchtung nach, bevor die Treppe steht. Integrierte LED-Streifen in der Wange, unter den Stufenvorderkanten oder sogar im Handlauf sind heute kein Luxus mehr. Sie sorgen nicht nur für überragende Sicherheit bei Nacht, sondern inszenieren die Treppe als skulpturales Objekt. Systeme von Paulmann oder SLV bieten hier flexible und einfach zu installierende Lösungen, die den Charakter Ihrer Treppe komplett verändern können.

Muss ich für eine Raumspartreppe zum Dachboden eine Baugenehmigung beantragen?
Hier kommt es auf die Nutzung an. Dient die Treppe nur dem Zugang zu einem nicht ausgebauten Spitzboden (Lagerfläche), gilt sie oft als „nicht notwendige Treppe“ und ist genehmigungsfrei. Sobald Sie oben aber einen Wohnraum, ein Büro oder ein Schlafzimmer einrichten, wird sie zur „notwendigen Treppe“. Dann muss sie zwingend der jeweiligen Landesbauordnung entsprechen, was Steigung, Breite und Geländerhöhe angeht. Im Zweifel gilt: Ein kurzer Anruf beim lokalen Bauamt klärt die Fronten, bevor Sie mit dem Bau beginnen.

Schwarz ist das neue Chrom. Filigrane Wangen oder Geländerstäbe aus mattschwarz pulverbeschichtetem Stahl sind der Megatrend im Treppenbau. Sie bilden einen fantastischen Kontrast zu warmen Holzstufen aus Eiche oder Esche und wirken modern, ohne kühl zu sein. Dieser Industrial-Look passt erstaunlich gut in skandinavische wie auch in klassische Wohnkonzepte und lässt die Treppe leichter und grafischer erscheinen.

- Sicherer Halt, auch mit nassen Socken
- Kaum sichtbare, aber effektive Wirkung
- Einfache Anbringung auf fast jeder Oberfläche
Das Geheimnis? Transparente Anti-Rutsch-Streifen. Diese selbstklebenden Streifen (z.B. von tesa oder 3M) sind eine günstige und schnelle Möglichkeit, die Sicherheit auf glatten, lackierten Stufen massiv zu erhöhen, ohne die Holzoptik zu zerstören.

Laut DIN 18065 darf der Abstand zwischen den Geländerstäben (lichter Abstand) an keiner Stelle mehr als 12 cm betragen.
Diese Regel hat einen ernsten Hintergrund: Sie soll verhindern, dass ein Kleinkind seinen Kopf durchstecken und sich strangulieren kann. Beim Selbstbau wird dieses Maß oft vernachlässigt. Messen Sie genau nach und planen Sie lieber einen Stab mehr ein. Sicherheit geht hier absolut vor Ästhetik.

Wichtiger Punkt: Die Durchgangshöhe! Viele konzentrieren sich auf die Grundfläche der Treppe und vergessen den Kopfraum. Die lichte Höhe, also der Abstand von der Stufenvorderkante senkrecht nach oben zur Deckenkante, sollte an jeder Stelle mindestens 2,00 Meter betragen. Bücken beim Treppensteigen ist nicht nur unbequem, sondern auch ein permanentes Sicherheitsrisiko. Messen Sie diesen Wert unbedingt bei der Planung an der kritischsten Stelle!

Eine Treppe ist auch ein Klangkörper. Eine offene Wangentreppe lässt den Schall im Haus freier zirkulieren, während eine geschlossene Treppe mit Setzstufen (die senkrechten Bretter zwischen den Trittstufen) den Schall deutlich besser dämmt. Wenn das Schlafzimmer direkt über dem Wohnzimmer liegt, kann eine geschlossene Bauweise für deutlich mehr Ruhe und Privatsphäre sorgen. Ein kleiner baulicher Unterschied mit großer Wirkung auf die Wohnqualität.

Spindeltreppe: Benötigt die kleinste Grundfläche, oft passt sie in ein Quadrat von 120×120 cm. Ideal für den Zugang zu einer einzelnen, kleinen Etage. Der Nachteil ist der Komfort – das Begehen ist gewöhnungsbedürftig und der Transport von sperrigen Gegenständen fast unmöglich.
1/4-gewendelte Treppe: Braucht mehr Platz in einer Raumecke, ist aber deutlich bequemer und sicherer zu begehen als eine Spindeltreppe. Sie ist der beste Kompromiss, wenn der Platz für eine gerade Treppe nicht reicht.

- Ein guter Akkuschrauber mit Drehmoment-Einstellung
- Eine präzise Wasserwaage (mindestens 60 cm lang)
- Ein Satz hochwertiger Forstnerbohrer für saubere Löcher
- Eine Japansäge für feine und exakte Nachschnitte am Handlauf

Der Raum unter der Treppe ist verlorener Platz? Nicht unbedingt! Bei einer geschlossenen Treppe lässt sich hier perfekt ein maßgefertigter Schrank integrieren – die ultimative Stauraumlösung. Bei einer offenen Treppe kann eine filigrane Konsole, eine einzelne schöne Pflanze oder eine gemütliche Leseecke mit einem Sessel und einer Stehlampe den Bereich in einen echten Hingucker verwandeln und den Raum größer wirken lassen.

In Japan werden Treppen, „Kaidan“, oft als multifunktionale Möbelstücke konzipiert. Die „Kaidan-Dansu“ sind traditionelle Treppen, die gleichzeitig als Kommode oder Schrank dienen.
Dieser Ansatz ist eine wunderbare Inspirationsquelle. Anstatt die Treppe nur als notwendiges Übel zu sehen, kann man sie von Anfang an als cleveres Stauraum-Möbel planen. Jede Stufe könnte eine Schublade sein, die Seite ein Bücherregal. Das maximiert nicht nur den Nutzen, sondern verleiht dem Projekt einen einzigartigen, persönlichen Charakter.

Unterschätzt: Die richtige Wandverankerung. Eine Treppe übt enorme Hebel- und Scherkräfte auf die Befestigungspunkte aus. Eine einfache Rigipswand ist hierfür ungeeignet. Die Wange muss fest in massivem Mauerwerk oder einem verstärkten Ständerwerk verankert werden. Informieren Sie sich über die passenden Schwerlastanker für Ihren Wandtyp, z.B. Injektionsmörtel-Systeme von Fischer oder Hilti für altes Mauerwerk. Hier entscheidet sich, ob die Treppe nach Jahren noch bombenfest sitzt.

Denken Sie an Nachhaltigkeit! Anstatt auf günstige, aber oft chemisch behandelte Hölzer aus unklarer Herkunft zu setzen, fragen Sie nach heimischen Hölzern mit FSC- oder PEFC-Siegel. Eine Treppe aus Kernesche oder Robinie ist nicht nur ökologisch eine bessere Wahl, sondern oft auch langlebiger und individueller als Standard-Buche. Manchmal finden sich bei lokalen Sägewerken oder Tischlern wahre Schätze, die Ihrem DIY-Projekt eine ganz besondere Geschichte verleihen.

Welche Höhe sollte der Handlauf haben?
Die Vorschriften der Landesbauordnungen sind hier eindeutig: Die Oberkante des Handlaufs muss sich in einer Höhe zwischen 90 cm und 115 cm über der Vorderkante der Stufe befinden. In Deutschland hat sich eine Höhe von 90 cm als Standard etabliert. Bei Treppen in Gebäuden, in denen mit der Anwesenheit von Kleinkindern zu rechnen ist, muss das Geländer so gestaltet sein, dass es nicht zum Beklettern verleitet – Querstreben sind also oft problematisch.

„Form follows function – that has been misunderstood. Form and function should be one, joined in a spiritual union.“ – Frank Lloyd Wright
Dieses Zitat des berühmten Architekten passt perfekt zum Treppenbau. Eine Raumspartreppe ist die reinste Verkörperung dieses Prinzips. Jede Kurve, jede Stufenform ist eine direkte Antwort auf die funktionale Anforderung, auf engstem Raum Höhe zu überwinden. Ein gelungenes DIY-Projekt ehrt diese Einheit, indem es nicht nur funktioniert, sondern in seiner Form auch eine ästhetische Eleganz ausstrahlt.

Fertig lackiert kaufen: Sie sparen enorm viel Zeit und vermeiden den Schleifstaub und Lackgeruch in der Wohnung. Die industrielle Lackierung ist zudem meist härter und gleichmäßiger als eine manuelle.
Selber lackieren/ölen: Sie haben die volle Kontrolle über den Farbton und die Oberflächenqualität (matt, seidenmatt, glänzend). Zudem ist es meist etwas günstiger und kleine Transportkratzer können vor der Endbehandlung noch beseitigt werden.
Für Perfektionisten und Individualisten ist Selbermachen die bessere Wahl, für Pragmatiker der Kauf von fertig behandelten Teilen.

Eine Treppe aus Metall muss nicht kalt und industriell wirken. Moderne Pulverbeschichtungen gibt es in hunderten RAL-Farben. Stellen Sie sich eine Treppe in einem sanften Salbeigrün, einem warmen Terrakotta oder einem mutigen Marineblau vor. In Kombination mit Stufen aus hellem Holz wird die Treppe so vom reinen Funktionselement zum zentralen Design-Statement Ihres Raumes. Marken wie Tiger Drylac oder AkzoNobel bieten hier eine immense Farbpalette für individuelle Gestaltungsideen.
Bevor die erste Stufe montiert wird: Prüfen Sie den Untergrund! Der Antritt der Treppe, also die erste Stufe, muss auf einem festen, ebenen Boden stehen. Direkt auf schwimmend verlegtem Laminat oder Parkett montiert, kann es zu Spannungen und Beschädigungen des Bodenbelags kommen. Ideal ist die Montage direkt auf dem Estrich. Ist der Bodenbelag schon drin, sollte an den Auflagepunkten der Treppe ein Ausschnitt gemacht und die Lücke später sauber mit einer Leiste oder Silikon verfugt werden.




