Dein Raumteiler aus Holz: So baust du ein stabiles Schmuckstück (und vermeidest die typischen Fehler)

Entdecken Sie, wie Holz nicht nur Wände, sondern auch Herzen trennt – mit 67 inspirierenden Raumtrennern, die Ihr Zuhause verzaubern.

von Anna Müller

Servus und willkommen in der Werkstatt! Schön, dass du hier bist. Ich werkele jetzt schon seit über zwanzig Jahren mit Holz und eines der Projekte, das immer wieder auf meinem Tisch landet, ist der Raumteiler. Gerade in modernen, offenen Wohnungen ist so ein Teil Gold wert, um ein bisschen Struktur und Gemütlichkeit reinzubringen. Aber ganz ehrlich? Ich sehe da draußen oft Konstruktionen, die eher an ein wackeliges Deko-Objekt als an ein echtes Möbelstück erinnern. Das muss nicht sein.

Deshalb packen wir das heute mal richtig an. Wir bauen nicht einfach nur irgendeinen Raumteiler. Wir bauen ein stabiles, langlebiges und schönes Möbelstück, auf das du stolz sein kannst. Ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt – von der cleveren Planung über das richtige Holz bis zu den Verbindungen, die auch wirklich halten. Das hier ist keine 08/15-Anleitung, das ist echtes Handwerkswissen für dich aufbereitet. Los geht’s!

Das Fundament: Gute Planung ist mehr als die halbe Miete

Bevor auch nur ein einziger Sägespan fliegt, schnappen wir uns Zettel und Stift. Ein alter Leitsatz aus der Werkstatt lautet: „Ein Fehler auf dem Papier kostet dich einen Radiergummi. Ein Fehler im Holz kostet dich Material, Zeit und Nerven.“ Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Eine saubere Planung ist der Schlüssel zum Erfolg.

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1. Was soll dein Raumteiler können?

Frag dich als Allererstes: Was ist der Job von dem Teil? Die Antwort darauf entscheidet über die gesamte Konstruktion.

  • Rein optische Trennung: Du willst nur eine visuelle Grenze ziehen? Perfekt. Dann reicht ein leichtes, luftiges Design, zum Beispiel mit senkrechten Lamellen oder einem durchbrochenen Muster. Das Gewicht ist geringer, die Statik unkomplizierter.
  • Sicht- und ein bisschen Lärmschutz: Hier brauchst du schon mehr Masse. Eine geschlossene oder sehr dichte Konstruktion ist gefragt. Das bedeutet mehr Material, mehr Gewicht und damit auch höhere Anforderungen an die Stabilität. Denk hier in Richtung massiver Platten oder einer dichten Lamellenstruktur.
  • Stauraum schaffen: Dein Raumteiler soll auch als Regal dienen? Achtung! Jetzt wird die Statik zur Königsdisziplin. Das Gewicht von Büchern, Pflanzen oder Deko ist nicht zu unterschätzen. In diesem Fall ist eine feste Verankerung an Wand, Boden oder Decke absolute Pflicht.

2. Aufmaß und Proportionen – Der Teufel steckt im Detail

Jetzt wird gemessen, und zwar ganz genau. Höhe, Breite, Tiefe. Aber bitte nicht nur an einer Stelle! Gerade in älteren Gebäuden sind Wände und Böden selten schnurgerade. Miss die Deckenhöhe an beiden Enden, wo der Teiler später stehen soll. Ich hatte mal einen Fall, da war der Boden auf drei Metern Länge um fast vier Zentimeter schief. Hätten wir das nicht vorher mit einer langen Wasserwaage gecheckt, hätte der ganze Raumteiler Schlagseite gehabt. Für solche Fälle plant man übrigens verstellbare Möbelfüße ein – das ist die saubere, professionelle Lösung.

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Mach dir eine simple Skizze, am besten im Maßstab 1:10. So bekommst du ein Gefühl für die Proportionen. Wirkt das Ganze zu wuchtig? Oder so schmal, dass es instabil aussieht? Eine gute Faustregel für freistehende Teiler: Die Tiefe des Fußes sollte mindestens ein Fünftel der Höhe betragen. Bei einem 2 Meter hohen Teiler brauchst du also einen Fuß von mindestens 40 cm Tiefe. Ziemlich wuchtig, oder? Genau deshalb ist eine Wandverankerung oft die elegantere und sicherere Lösung.

3. Ein kurzer Ausflug in die Physik (keine Sorge, es wird nicht kompliziert)

Ein Raumteiler ist hoch und schmal. Die größte Gefahr ist, dass er kippt. Die Hebelwirkung ist da gnadenlos. Stell dir nur mal vor, ein Kind klettert daran hoch – der Druck ganz oben wird massiv verstärkt. Deshalb gibt es drei Grundprinzipien, um das Ding standsicher zu machen:

  1. Breiter Fuß: Eine breite Basis verlagert den Schwerpunkt nach unten und macht das Ganze stabiler.
  2. Hohes Eigengewicht: Schwere Hölzer oder eine beschwerte Basis machen den Teiler träger. Er kippt nicht so leicht.
  3. Feste Verankerung: Das ist die sicherste Methode. Einfach an der Wand, am Boden oder an der Decke festschrauben, und die Kippgefahr ist gebannt. Bei hohen oder belasteten Raumteilern ist das für mich ein Muss.

Denk immer an die Sicherheit, besonders wenn Kinder oder Haustiere im Haus sind. Hier darf man auf keinen Fall sparen.

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Das richtige Holz: Mehr als nur eine Frage der Optik

Im Baumarkt greifen viele schnell zu den günstigen Fichtenlatten. Kann man machen, aber Holz ist nicht gleich Holz. Deine Wahl beeinflusst Stabilität, Langlebigkeit und natürlich den Look.

Nadelhölzer – die Preis-Leistungs-Sieger:

  • Fichte/Tanne: Super weich, leicht und echt günstig (rechnet mit ca. 2-4€ pro Meter für eine gängige Latte). Perfekt für den Einstieg. Der Haken: Es bekommt schnell Dellen. Wenn du den Teiler aber eh deckend lackieren willst, ist Fichte eine top Wahl.
  • Kiefer: Etwas härter als Fichte, mit einer lebhafteren Maserung. Dunkelt unter Lichteinfluss kräftig nach, was einen schönen, warmen Ton ergibt.
  • Lärche/Douglasie: Deutlich robuster und mit einer schönen rötlichen Färbung. Eine super Wahl für stärker beanspruchte Teiler, ohne gleich das Budget zu sprengen.

Laubhölzer – die edlen und robusten Kraftpakete:

  • Buche: Sehr hart, schwer und tragfähig. Perfekt für Regalteiler, die richtig was aushalten müssen. Die Bearbeitung erfordert aber scharfes Werkzeug, sonst quälst du dich nur.
  • Eiche: Der Klassiker schlechthin. Extrem langlebig, hart und mit einer markanten Maserung, die einfach Wertigkeit ausstrahlt. Kleiner, aber super wichtiger Tipp: Eiche enthält Gerbsäure. Die reagiert mit normalem Stahl und hinterlässt hässliche schwarze Flecken. Glaub mir, ich hab das Lehrgeld mal bezahlt. Nimm also immer Edelstahlschrauben!

Plattenwerkstoffe – die stabilen Allrounder:

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  • Leimholzplatten: Das sind massive Holzstäbe, die zu einer großen Platte verleimt sind. Sie verziehen sich viel weniger als eine einzelne breite Bohle und sind ideal für Regalböden oder geschlossene Flächen.
  • Multiplex (Birkensperrholz): Mein persönlicher Favorit für moderne, stabile Möbel. Besteht aus vielen dünnen, kreuzweise verleimten Schichten. Das macht es extrem formstabil und belastbar. Die sichtbaren Kanten mit den feinen Linien sind dabei ein cooles Design-Element für sich. Eine Platte für die Füße unseres Beispielprojekts kostet dich etwa 25-35 Euro.

Kleiner Tipp vom Profi: Schau mal, ob es bei dir in der Nähe einen lokalen Holzhändler oder ein kleines Sägewerk gibt. Die Qualität ist oft besser als im Baumarkt, die Beratung unbezahlbar und manchmal ist es nicht mal teurer. Und ganz wichtig: Leg die Latte oder das Brett vor dem Kauf auf den Boden und schau drüber. Wenn es krumm oder verdreht ist – Finger weg!

Die Umsetzung: Ein Beispielprojekt für den Einstieg

Okay, genug Theorie! Lass uns mal ein konkretes Projekt durchgehen: Wir bauen einen einfachen, aber schicken Lamellen-Raumteiler. Sagen wir mal 180 cm hoch und 90 cm breit.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Deine Einkaufsliste (ungefähre Preise):

  • Rahmen und Füße: 2-3 Kanthölzer aus Fichte, 4×6 cm, ca. 5€/Stück
  • Lamellen: 10-12 Glattkantbretter aus Fichte, 2×4 cm, ca. 3€/Stück
  • Verbindungsmaterial: Packung Holzschrauben (z.B. 4x50mm), ca. 8€
  • Leim: Eine Flasche wasserfester Holzleim (D3). Ich persönlich nehm da gern den Ponal Wasserfest, der hält bombenfest. ca. 10€
  • Oberfläche: Eine kleine Dose Hartwachsöl, z.B. von Osmo. Kostet um die 20€, reicht aber für mehrere Projekte.

Summa summarum landest du hier bei etwa 80 bis 120 Euro. Zeitlich solltest du dafür ein komplettes Wochenende einplanen, vor allem wenn du es entspannt angehen willst. Ein Tag für Zuschnitt und Zusammenbau, ein Tag für Schleifen und Oberflächenbehandlung.

Schritt 1: Der präzise Zuschnitt

Übertrag die Maße aus deiner Skizze exakt aufs Holz. Ein guter Metallwinkel ist hier dein bester Freund. Säge alle Teile zu. Ein Millimeter Abweichung hier kann am Ende einen unschönen Spalt ergeben. Wenn du eine Handkreissäge benutzt, spann dir eine gerade Leiste als Führungsschiene auf – so wird der Schnitt perfekt gerade.

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Schritt 2: Schleifen, schleifen, schleifen

Nach dem Sägen haben die Kanten oft kleine Splitter. Diese „brichst“ du, indem du mit 120er Schleifpapier ein- oder zweimal drüberfährst. Danach schleifst du alle sichtbaren Flächen. Fang mit 120er Körnung an, dann 180er. Immer schön in Richtung der Maserung arbeiten. Fahr mal mit den Fingerspitzen drüber. Fühlt es sich samtweich an? Perfekt. Das ist ein Qualitätsmerkmal, das man spürt.

Schritt 3: Die richtigen Verbindungen

Einfach nur schrauben? Besser nicht. Eine stabile Verbindung lebt vom Zusammenspiel aus Leim und Schrauben. Der Leim schafft eine unlösbare Verbindung in den Holzfasern, die Schraube presst alles zusammen, bis der Leim trocken ist.

  • Die Einsteiger-Methode: Leim auf eine der Flächen geben, Teile zusammenpressen und mit Schrauben fixieren. Überschüssigen Leim SOFORT mit einem feuchten Tuch abwischen. Getrockneter Leim ist die Hölle und verhindert, dass später Öl oder Lack angenommen wird. Ganz wichtig: Immer vorbohren, damit das Holz nicht reißt!
  • Der Profi-Trick für unsichtbare Verbindungen: Taschenlochbohrungen (Pocket Holes). Dafür brauchst du eine spezielle Bohrschablone, die gibt’s zum Beispiel von Wolfcraft oder Kreg schon für um die 40€. Die Investition lohnt sich! Damit bohrst du schräge, verdeckte Löcher und kannst die Teile bombenfest verschrauben, ohne dass man von außen eine einzige Schraube sieht. Super sauber!
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Schritt 4: Der Zusammenbau

Leg erstmal alles „trocken“ (also ohne Leim) zusammen, um zu checken, ob alles passt. Dann geht’s los. Bau den Rahmen auf einer ebenen Fläche auf. Nutze Schraubzwingen, um alles festzuhalten, während du schraubst und der Leim trocknet. Kontrolliere bei jedem Schritt mit dem Winkel, ob alles rechtwinklig ist. Ist der Leim erst mal hart, gibt es kein Zurück mehr.

Das Finish: Schutz und Charakter für dein Möbel

Die Oberflächenbehandlung ist das Make-up für dein Holz. Sie schützt vor Schmutz und Feuchtigkeit und gibt dem Ganzen den finalen Look.

  • Ölen: Mein absoluter Favorit für die meisten Hölzer. Hartwachsöl zieht tief ein, schützt von innen und lässt das Holz atmen. Es fühlt sich danach immer noch wie echtes Holz an. Außerdem „feuert“ das Öl die Maserung wunderschön an, also es betont sie. Anwendung ist kinderleicht: auftragen, kurz warten, Überstand abwischen. Fertig. Bei Kratzern? Einfach die Stelle anschleifen und nachölen.
  • Lackieren: Bildet eine harte, geschlossene Schicht. Ideal für stark beanspruchte Flächen oder wenn du es farbig magst. Moderne Wasserlacke sind da echt gut und stinken nicht so. Für ein Top-Ergebnis brauchst du aber meist zwei bis drei dünne Schichten mit einem feinen Zwischenschliff.

Achtung: Bevor du Öl oder Lack aufträgst, muss die Fläche 100% staubfrei sein. Am besten absaugen und dann mit einem leicht feuchten Tuch nachwischen.

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Aufstellung und Sicherung: Der letzte, aber wichtigste Schritt

Jetzt steht das gute Stück. Bring an der Unterseite Filzgleiter an, um deinen Boden zu schonen. Und jetzt der Wahrheitstest: Rüttel mal sanft daran. Wirkt es auch nur im Geringsten instabil? Dann musst du es sichern. Das ist keine Option, das ist eine Notwendigkeit.

  • An der Wand befestigen: Das ist die einfachste und beste Methode. Nimm zwei stabile Metallwinkel und schraube den Teiler an der Wand fest. Such mit einem Leitungssucher nach der Unterkonstruktion (Holzbalken), damit die Schrauben auch wirklich halten. In einer reinen Gipskartonwand hält keine Schraube der Welt eine nennenswerte Last.
  • An der Decke befestigen: Geht auch, aber nur, wenn du eine massive Betondecke hast. Bei abgehängten Decken ist das absolut tabu!

Ganz wichtig: Die Tipps hier basieren auf meiner jahrelangen Erfahrung. Aber jede Wohnung ist anders. Wenn du dir bei der Statik oder der Befestigung unsicher bist, frag lieber einen Fachmann vor Ort. Deine Sicherheit geht immer vor.

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Fazit: Die pure Freude am Selbermachen

Klar, so ein Projekt braucht Zeit und Sorgfalt. Es wird auch Momente geben, in denen du fluchen wirst. Aber genau das ist Handwerk. Probleme lösen und am Ende dieses stabile, schöne Möbelstück ansehen, das du mit deinen eigenen Händen geschaffen hast. Dieses Gefühl ist unbezahlbar.

Also, nimm dir die Zeit, plane gut und sei am Ende verdammt stolz auf dein Werk. Du wirst sehen, es verändert nicht nur deinen Raum, sondern auch deine Verbindung zum wunderbaren Werkstoff Holz. Ich wünsch dir ganz viel Spaß und Erfolg dabei!

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Die Wahl des Holzes: Mehr als nur eine Frage der Optik

Klar, die Maserung und Farbe sind entscheidend für den Look. Aber das „innere Wesen“ des Holzes bestimmt die Stabilität. Für einen luftigen Lamellenteiler reicht oft leichtes, preiswertes Kiefernholz. Soll der Teiler aber Regalböden tragen, ist die Biegefestigkeit von Eiche oder Buche Gold wert. Sie verzeihen auch mal ein schweres Buch mehr, ohne durchzuhängen. Eine oft übersehene, aber fantastische Option für luftige Designs ist Bambus-Leimholz: extrem formstabil und ein nachhaltiger, schnell nachwachsender Rohstoff.

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  • Sorgt für eine klare, optische Gliederung ohne den Raum zu erdrücken.
  • Lässt das Licht durchfluten und bewahrt die Helligkeit des Raumes.
  • Wirkt modern, minimalistisch und passt perfekt zum skandinavischen oder japanischen Wohnstil.

Das Geheimnis? Ein Design mit vertikalen Holzlamellen. Der Abstand zwischen den Latten entscheidet dabei über den Grad der Transparenz.

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„Ein Raumteiler ist kein Hindernis, sondern eine Einladung. Er schafft Zonen der Ruhe und des Rückzugs, ohne uns voneinander zu trennen.“

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Ölen oder Lackieren – was ist besser für mein Projekt?

Das ist eine Glaubensfrage mit praktischen Konsequenzen. Lack bildet eine geschlossene, sehr widerstandsfähige Schicht auf dem Holz – ideal für Raumteiler, die auch als Regal dienen und stark beansprucht werden. Kratzer sind aber schwer auszubessern. Hartwachs-Öle, wie die von Osmo oder Rubio Monocoat, dringen tief ins Holz ein, betonen die natürliche Maserung (man sagt, sie „feuern“ das Holz an) und lassen es atmen. Der große Vorteil: Macken und Kratzer lassen sich lokal anschleifen und einfach nachölen, ohne dass man die ganze Fläche bearbeiten muss.

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Stabilität ist keine Magie: Ein freistehender Raumteiler, der auch schwere Lasten wie Bücher oder große Pflanzen tragen soll, braucht eine solide Verankerung. Eine Befestigung an nur einem Punkt (z.B. nur am Boden) ist oft zu wenig. Die sicherste Methode ist eine 2-Punkt-Verankerung: solide im Boden verschraubt und zusätzlich mit einem unauffälligen Winkel an der Decke oder einer anliegenden Wand gesichert. Das verhindert jegliches Kippen und Wackeln.

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  • Fichte/Kiefer-Leimholz: Günstig und leicht zu bearbeiten, ideal für Einsteiger und rein optische Teiler. Nachteil: Weiches Holz, anfälliger für Dellen.
  • Buche/Eiche-Leimholz: Deutlich härter, robuster und biegefester. Perfekt für integrierte Regale. Der höhere Preis zahlt sich in Langlebigkeit aus.
  • Akazie-Leimholz: Oft als „Exot“ im Baumarkt zu finden. Bietet eine sehr lebhafte, dunkle Maserung und ist extrem hart – ein echter Hingucker!
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Lassen Sie sich vom japanischen Design inspirieren. Die traditionellen „Shoji“-Wände sind Meisterwerke der Leichtigkeit und Funktionalität. Das Prinzip lässt sich wunderbar auf moderne Raumteiler übertragen:

  • Bauen Sie einen Rahmen aus dunkler gebeiztem Fichtenholz.
  • Spannen Sie anstelle von Reispapier einen robusten, lichtdurchlässigen Stoff oder setzen Sie satinierte Plexiglas-Platten ein.

So entsteht ein transluzenter Sichtschutz, der faszinierende Lichtspiele in den Raum wirft und eine meditative Ruhe ausstrahlt.

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Wussten Sie schon? Holz hat hygroskopische Eigenschaften.

Das bedeutet, es kann Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen und bei Trockenheit wieder abgeben. Ein Raumteiler aus massivem, offenporig behandeltem Holz (z.B. geölt) trägt so aktiv zu einem ausgeglichenen und gesunden Raumklima bei. Ein kleiner, aber feiner Bonus Ihres selbstgebauten Möbelstücks!

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Der häufigste Fehler? Holz direkt nach dem Kauf aus dem Baumarkt zu verarbeiten. Holz muss sich akklimatisieren! Lagern Sie die Bretter und Latten für mindestens 48 Stunden in dem Raum, in dem der Teiler später stehen soll. So kann sich das Material an die Temperatur und Luftfeuchtigkeit anpassen. Das verhindert, dass sich das Holz nach dem Zusammenbau verzieht, wirft oder unschöne Risse bekommt.

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Spielen Sie mit Licht! Ein Raumteiler muss keine dunkle Wand sein. Integrieren Sie doch LED-Strips in die Konstruktion. Entweder als indirekte Beleuchtung hinter den Lamellen, die eine warme, gemütliche Atmosphäre schafft, oder als gezielte Spots, um in den Regalfächern platzierte Objekte in Szene zu setzen. Besonders smart sind Systeme wie Philips Hue, die Sie per App steuern und in der Lichtfarbe anpassen können.

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Wie schaffe ich unsichtbare, aber bombenfeste Verbindungen?

Vergessen Sie sichtbare Schraubenköpfe. Für eine professionelle Optik und maximale Stabilität sind Dübelverbindungen die erste Wahl. Mit einer einfachen Dübellehre und einem Holzbohrer gelingen präzise Verbindungen. Wer es auf die Spitze treiben will, investiert in eine Flachdübelfräse oder das Domino-System von Festool. Damit erstellen Sie extrem stabile, unsichtbare Verbindungen, die halten, als wären die Holzteile aus einem Stück gewachsen. Der richtige Leim, z.B. Ponal Express oder Titebond III, ist dabei natürlich Pflicht.

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Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann die Gliederung großer Räume durch schallabsorbierende Elemente wie Holz-Raumteiler die Nachhallzeit um bis zu 30 % reduzieren.

Das bedeutet konkret: Ihr Raumteiler sorgt nicht nur für eine visuelle, sondern auch für eine spürbare akustische Beruhigung. Gespräche werden klarer, der Hall verschwindet – ein echter Gewinn an Wohnqualität.

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Der Geruch von frisch gesägter Zirbe, die glatte Haptik von fein geschliffener Eiche, der Anblick der tiefen Maserung von Nussbaum – der Bau eines Holzmöbels ist ein Fest für die Sinne. Nehmen Sie sich Zeit, das Material zu spüren und zu erleben. Dieser Prozess verbindet Sie mit Ihrem Werkstück auf eine ganz besondere Weise und macht es am Ende zu mehr als nur einem Gegenstand.

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  • FSC (Forest Stewardship Council): Gilt als der strengste Standard. Berücksichtigt soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der Waldbewirtschaftung. Setzt hohe Anforderungen an den Schutz von Ökosystemen und die Rechte von Arbeitern und indigenen Völkern.
  • PEFC (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes): Ein ebenfalls weit verbreitetes Siegel, das auf der Anerkennung nationaler Standards beruht. Die Kriterien können daher je nach Land leicht variieren, folgen aber immer den Prinzipien nachhaltiger Waldbewirtschaftung.
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Trend-Alarm: Japandi. Was passiert, wenn japanische Reduktion auf skandinavische Gemütlichkeit trifft? Es entsteht „Japandi“, einer der wichtigsten Wohntrends. Ein selbstgebauter Raumteiler ist das perfekte Projekt, um diesen Stil umzusetzen: Kombinieren Sie helle Hölzer wie Esche oder Birke mit klaren, geraden Linien. Ergänzen Sie Details aus schwarzem Metall oder Bambusgeflecht. Das Ergebnis ist ein Design, das Ruhe, Naturverbundenheit und zeitlose Eleganz ausstrahlt.

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Taschenlochbohrung: Die clevere Alternative für unsichtbare Verschraubungen, wenn man keine Dübelfräse besitzt. Mit einer speziellen Lehre, wie dem Kreg Jig, bohren Sie schräge „Taschenlöcher“ an verdeckten Stellen. Durch diese Löcher werden die Holzteile dann von innen verschraubt. So entsteht eine sehr feste, aber von außen komplett unsichtbare Verbindung – ideal für Korpusse oder Rahmenkonstruktionen.

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„Die beste Dekoration ist oft die, die auch eine Funktion hat.“ – Charles Eames

Dieses Zitat des berühmten Designers passt perfekt zum Raumteiler. Denken Sie über die reine Trennfunktion hinaus: Kann er eine Leselampe halten? Dient ein breiterer Pfosten als schmale Konsole für den Schlüsselbund? Ist eine Seite als magnetische Pinnwand oder mit Tafellack gestaltet? Multifunktionalität macht Ihr Möbelstück zu einem noch clevereren Teil Ihres Zuhauses.

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Haben Sie Mut zur Lücke! Ein Raumteiler muss nicht massiv sein. Ein asymmetrisches Design mit unterschiedlich breiten Lamellen und bewusst platzierten Freiräumen wirkt dynamisch und kunstvoll. Diese „negativen Räume“ sind genauso Teil des Designs wie das Holz selbst. Sie lassen den Blick hindurchwandern und verbinden die getrennten Bereiche auf subtile Weise miteinander.

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  • Macht die Holzoberfläche extrem widerstandsfähig gegen Wasser und Schmutz.
  • Ist speichel- und schweißecht nach DIN 53160, also auch für Haushalte mit Kindern unbedenklich.
  • Lässt sich bei kleinen Beschädigungen partiell ausbessern, ohne sichtbare Ansätze.

Das Geheimnis? Ein hochwertiges Hartwachs-Öl, wie das Polyx-Öl von Osmo. Es verbindet die Vorteile von Wachs und Öl für eine langlebige und natürliche Oberfläche.

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Kann ich für meinen Raumteiler auch altes Palettenholz verwenden?

Ja, aber mit Vorsicht! Palettenholz kann einen fantastischen rustikalen Charme haben, birgt aber Risiken. Achten Sie unbedingt auf den Stempel „HT“ (Heat Treated). Dieser zeigt an, dass die Palette hitzebehandelt und nicht mit Chemikalien gegen Schädlinge behandelt wurde. Paletten mit dem Stempel „MB“ (Methylbromid) sind für den Möbelbau im Innenraum tabu! Planen Sie zudem mehr Zeit für die Vorbereitung ein: Nägel entfernen, Holz gründlich reinigen und sorgfältig schleifen ist hier absolute Pflicht.

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Der Klassiker für Eilige: Der Raumteiler aus KALLAX. Ja, das IKEA-Regal. Aber anstatt es einfach hinzustellen, veredeln Sie es! Schrauben Sie eine massive Eichenplatte auf die Oberseite, die seitlich etwas übersteht. Verkleiden Sie die Rückseite mit einer dünnen Sperrholzplatte, die Sie in Ihrer Wunschfarbe streichen. Füllen Sie einige Fächer mit passgenauen Stoff- oder Rattankörben. So wird aus dem günstigen Standardmöbel ein individuelles und stabiles Designerstück mit viel Stauraum.

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Ein entscheidender Planungsschritt wird oft vergessen: die Lichtverhältnisse.

Bevor Sie die Position Ihres Raumteilers festlegen, beobachten Sie den Lichteinfall im Tagesverlauf. Wo scheint die Sonne morgens hin, wo abends? Ein massiver Teiler kann einen Bereich ungewollt in dauerhaften Schatten tauchen. Ein luftiges Lamellen-Design hingegen kann das Licht wunderschön filtern und für spannende Schattenspiele an Wand und Boden sorgen.

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Denken Sie vertikal! Gerade in Räumen mit hohen Decken kann ein Raumteiler, der nicht ganz bis zur Decke reicht, verloren wirken. Betonen Sie die Höhe, indem Sie die vertikalen Elemente der Konstruktion hervorheben. Besonders elegant: Ein schmales, deckenhohes Design, das eher wie eine architektonische Säulenreihe als ein wuchtiges Möbelstück wirkt. Das streckt den Raum optisch und schafft eine majestätische Atmosphäre.

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Dunkle Hölzer, starker Charakter: Während helle Hölzer für skandinavische Leichtigkeit stehen, feiern dunkle Töne wie Nussbaum, geräucherte Eiche oder dunkel gebeizte Akazie ein Comeback. Ein Raumteiler aus diesen Materialien wird zum Statement-Piece. Er strahlt Wärme, Wertigkeit und eine Prise Mid-Century-Eleganz aus. Besonders wirkungsvoll ist die Kombination mit Metallelementen in Messing oder Schwarz und kräftigen Farb-Akzenten im Raum.

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Der finale Stabilitäts-Check: Die „Rüttelprobe“.

Bevor Sie Ihr Werkstück final ölen oder lackieren, bauen Sie es einmal komplett zusammen und stellen es an seinen Platz. Und dann: Rütteln Sie daran. Nicht zaghaft, sondern mit realistischem Druck. Wackelt es? Gibt eine Verbindung nach? Knarzt es verdächtig? Jetzt ist der Moment, um nachzubessern – sei es durch einen zusätzlichen Winkel, eine weitere Schraube oder eine stärkere Verleimung. Nichts ist ärgerlicher als ein Wackeln, das man erst bemerkt, wenn die Oberfläche schon perfekt ist.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.