Wendeltreppe einbauen? Mein Profi-Guide gegen teure Fehler und Wackel-Konstruktionen
Wussten Sie, dass Wendeltreppen nicht nur Platz sparen, sondern auch Kunstwerke der Architektur sind? Entdecken Sie die schönsten Designs!
Ein Raum wie aus einem Traum, in dem jede Stufe ein neues Geheimnis birgt. Stellen Sie sich vor, wie Sie sanft um die Kurve einer Wendeltreppe gleiten, während die Welt um Sie herum verblasst. Diese faszinierenden Konstruktionen sind mehr als nur funktionale Elemente – sie sind das Herzstück jeder Innenarchitektur und laden dazu ein, die Höhen und Tiefen des Lebens mit Stil zu erklimmen.
Schon mal über eine Wendeltreppe nachgedacht? Klar, sie ist der absolute Klassiker, wenn der Platz knapp ist. Aber ganz ehrlich, eine Wendeltreppe ist so viel mehr als nur eine Notlösung. Richtig gemacht, ist sie ein echtes Design-Statement, das einen Raum komplett verwandeln kann. Ich hab in meiner Laufbahn als Handwerker schon unzählige davon geplant und montiert – von schicken Dingern in modernen Lofts bis hin zu robusten Treppen in alten Fachwerkhäusern.
Inhaltsverzeichnis
Dabei sehe ich aber auch immer wieder die andere Seite: wackelige Bausätze aus dem Internet, falsch geplante Aufgänge und gefährliche Stolperfallen. Der Weg von der Idee zur fertigen, sicheren Treppe ist mit ein paar kleinen, aber entscheidenden Details gepflastert. Und genau die will ich dir heute zeigen. Wir schauen uns die Technik an, reden über Material, Kosten und welche Fehler du unbedingt vermeiden solltest. Also, schnapp dir ’nen Kaffee, los geht’s!
Das Fundament: Wie eine Wendeltreppe überhaupt funktioniert
Eine Wendeltreppe sieht filigran aus, aber ihre Stabilität ist pure Physik. Das Herzstück ist die zentrale Säule, die Spindel. Stell sie dir wie den Stamm eines Baumes vor. An ihr werden die einzelnen Stufen befestigt, und sie leitet das gesamte Gewicht – von der Treppe selbst und von den Leuten, die darauf gehen – senkrecht in den Boden und zur Decke. Genau deshalb ist es so unglaublich wichtig, dass die Spindel oben und unten bombenfest verankert ist. Da gibt es keine Kompromisse.
Die magische Formel für bequemes Gehen
Hast du dich schon mal gefragt, warum manche Treppen sich super anfühlen und andere total anstrengend sind? Dahinter steckt die sogenannte Schrittmaßregel, eine der wichtigsten Grundlagen im Treppenbau. Die Formel ist simpel: 2x die Steigungshöhe + 1x die Stufentiefe sollte zwischen 60 und 65 cm liegen. Ein Wert um die 63 cm gilt als ideal.
- Die Steigung: Das ist die Höhe von einer Stufe zur nächsten. Bequem sind so 17 bis 19 cm.
- Der Auftritt: Das ist die Tiefe der Stufe, auf die du deinen Fuß setzt.
Warum das so wichtig ist? Diese Formel ahmt den natürlichen Schritt eines Menschen nach. Hält sich eine Treppe daran, gehst du sicher und entspannt. Bei Wendeltreppen ist der Auftritt ja keilförmig – innen schmal, außen breit. Gemessen wird deshalb auf der „Lauflinie“, also dem gedachten Pfad, wo man typischerweise läuft. Das ist etwa im äußeren Drittel der Stufe. Und genau hier muss die Stufe breit genug sein.
Übrigens: Eine Treppe, die diese Regel missachtet, ist nicht nur unbequem. Im Fall eines Sturzes kann das auch zu Problemen mit der Versicherung führen. Und beim Hausverkauf kann eine „unbequeme“ Haupttreppe durchaus den Wert mindern.
Wichtige oder unwichtige Treppe? Das musst du wissen
Das Baurecht macht einen Unterschied: Ist die Treppe „notwendig“ oder „nicht notwendig“? Eine notwendige Treppe ist der einzige Weg zu einem richtigen Wohnraum (wie Schlafzimmer oder Büro). Hier sind die Vorschriften strenger, zum Beispiel eine Mindestbreite von 80 cm. Eine Treppe, die nur zu einer kleinen Galerie oder auf den Spitzboden führt, gilt oft als nicht notwendig. Da ist man etwas freier.
Kleiner Tipp: Ruf einfach mal bei deinem zuständigen Bauamt an. Keine Sorge, die beißen nicht! Sag, was du vorhast, und frag nach den Anforderungen für eine „nicht notwendige Treppe“. Halte die Geschosshöhe und die Maße der Deckenöffnung parat. Das klärt oft schon 90 % der Fragen und erspart dir später böse Überraschungen.
Planung und Einbau: So packst du es richtig an
Gute Planung ist alles. Ein Messfehler von einem Zentimeter kann dir hier das ganze Projekt versauen. Glaub mir, ich hab’s gesehen.
Schritt 1: Das A und O – Richtig Maß nehmen
Das Wichtigste zuerst: die exakte Geschosshöhe. Das ist der Abstand von der Oberkante des fertigen Fußbodens unten (OKFF) bis zur Oberkante des fertigen Fußbodens oben. Der häufigste Fehler, den ich sehe? Der zukünftige Bodenbelag wird vergessen! Wenn du oben noch 2 cm Parkett verlegst, die du nicht eingeplant hast, wird die letzte Stufe zur fiesen Stolperfalle. Dein Gehirn merkt sich die Stufenhöhe und rechnet nicht mit einer Änderung.
Profi-Tipp zum Messen: Nimm nicht nur an einer Stelle Maß. Miss an mindestens drei verschiedenen Punkten der Deckenöffnung (z.B. links, rechts, mitte). Böden sind selten 100% eben. Nimm den Mittelwert. Und leg eine lange Wasserwaage auf den Boden, um sicherzugehen, dass du nicht gerade in einer Senke misst. Denk auch an die Kopffreiheit: An jeder Stelle der Treppe musst du mindestens 2,00 Meter Luft nach oben haben.
Schritt 2: Die Befestigung – Hier trennt sich die Spreu vom Weizen
Schau dir den Boden und die Decke genau an. Beton oder Holz? Davon hängt alles ab.
- Betondecke/Boden: Hier kommen nur Schwerlastanker oder chemische Dübel in Frage, um die Bodenplatte zu fixieren. Die kosten im Baumarkt vielleicht 30-40 Euro, aber an dieser Stelle zu sparen, ist grob fahrlässig. Normale Plastikdübel halten den enormen Kräften niemals stand.
- Holzboden/Decke: Die Schrauben müssen in einen tragenden Balken! Einfach in die Dielenbretter zu schrauben, ist ein absolutes No-Go. Wenn an der geplanten Stelle kein Balken ist, muss ein Zimmermann eine Verstärkung einbauen.
Schritt 3: Die Montage – Geduld und Präzision
Wenn du einen Bausatz montierst, arbeite dich systematisch von unten nach oben. Spindel-Element, Stufe, Distanzhülse, nächste Stufe… Kontrolliere dabei immer wieder mit einer guten Wasserwaage, ob die Spindel perfekt senkrecht steht. Eine kleine Schieflage unten wird oben zu einem riesigen Problem.
Achtung: Zieh die Schrauben der Stufen anfangs nur handfest an. Erst wenn alles sitzt und ausgerichtet ist, ziehst du sie mit dem richtigen Drehmoment fest. Ein Drehmomentschlüssel (kann man oft im Baumarkt leihen) ist hier Gold wert. Zu fest, und du beschädigst das Holz. Zu locker, und die Treppe wird wackeln und nervtötend knarren.
Ganz ehrlich: Bausatz oder Meisterstück?
Ein Bausatz aus dem Internet oder Baumarkt kann eine verlockend günstige Option sein. Los geht’s oft schon bei unter 1.500 Euro. Aber lass uns mal die Karten auf den Tisch legen.
Die DIY-Route (Bausatz): Du sparst definitiv Geld beim Kauf und hast am Ende das gute Gefühl, es selbst geschafft zu haben. ABER: Plane dafür als geübter Heimwerker mit einem Helfer mindestens ein volles Wochenende ein. Du trägst das Risiko, wenn etwas nicht passt oder du einen Fehler machst. Achte beim Kauf unbedingt auf Qualität: Sind die Stufen nur 30 mm dick oder stabile 40 mm? Gibt es ein TÜV-Siegel? Was sagen die Bewertungen (am besten mit Fotos)? Zu den reinen Kosten kommen oft noch die Speditionslieferung (meist nur bis Bordsteinkante), Leihgebühren für Werkzeug und die Kosten für gutes Befestigungsmaterial.
Die Profi-Route (Maßanfertigung): Hier musst du tiefer in die Tasche greifen. Rechne für eine solide, vom Fachbetrieb eingebaute Wendeltreppe aus Holz mal mit 4.000 bis 8.000 Euro, je nach Holzart, Geländer und Komplexität. Dafür bekommst du aber ein Rundum-sorglos-Paket: perfektes Aufmaß, eine qualitativ hochwertige und passgenaue Treppe, fachgerechten Einbau (ein Profi-Team schafft das oft an einem Tag) und die Gewissheit, dass alles sicher ist und den Vorschriften entspricht. Kein Stress, kein Risiko.
Material-Check: Holz, Stahl und was sonst noch geht
Das Material prägt nicht nur die Optik, sondern auch die Haltbarkeit und den Pflegeaufwand.
- Buche (Preis: €): Der absolute Allrounder. Hart, robust und ein super Preis-Leistungs-Verhältnis. Meist wird gedämpfte Buche verwendet, die einen warmen, rötlichen Ton hat.
- Eiche (Preis: €€): Noch härter und widerstandsfähiger als Buche, mit einer markanten, edlen Maserung. Eine Investition, die sich optisch und haptisch lohnt.
- Ahorn (Preis: €€): Sehr helles, fast weißes Holz. Passt perfekt zu einem modernen, skandinavischen Stil. Ebenfalls sehr hart.
- Kiefer/Birke (Preis: €): Diese Weichhölzer sind günstiger, aber ehrlich gesagt nicht meine erste Wahl für Stufen. Man sieht einfach zu schnell Dellen und Kratzer. Eher was für die selten genutzte Nebentreppe.
Bei der Oberfläche hast du die Wahl: Geölte Stufen fühlen sich super natürlich an und lassen sich bei Kratzern lokal ausbessern. Dafür brauchen sie ab und zu etwas Pflegeöl. Lackierte Stufen sind eine Festung – super robust und pflegeleicht. Wenn da aber mal eine tiefe Macke drin ist, muss oft die ganze Stufe abgeschliffen werden.
Spindel und Geländer sind meist aus Stahl. Pulverbeschichtet ist der Standard – robust und in vielen Farben erhältlich. Edelstahl wirkt natürlich sehr edel, ist aber auch teurer. Glasstufen können mega aussehen, sind aber schwer, pflegeintensiv (jeder Fingerabdruck!) und die Montage ist definitiv nur was für den absoluten Profi.
Aus der Werkstatt geplaudert: Fehler, die du vermeiden kannst
Manchmal werde ich zu „Rettungseinsätzen“ gerufen. Meistens sind es die gleichen Fehler, die Heimwerkern passieren.
Der Wackel-Dackel: Ein Kunde rief mich völlig verzweifelt an. Seine neue Treppe schwankte wie ein Schiff bei Sturm. Die Ursache? Er hatte die Bodenplatte nur in den Estrich gedübelt. Der Estrich ist aber nur eine dünne Ausgleichsschicht und nicht tragend! Wir mussten alles aufstemmen und die Treppe richtig im Rohbeton verankern. Teuer und eine riesige Sauerei.
Das lästige Knarren: Knarrende Treppen können einen wahnsinnig machen. Oft liegt es an Metallteilen, die direkt aufeinander reiben. Ein simpler Trick: Bei der Montage dünne Unterlegscheiben aus Kunststoff (Teflon) zwischen die Bauteile legen. Eine Kleinigkeit mit riesiger Wirkung.
Mein Fazit für dich
Eine Wendeltreppe ist eine fantastische Sache, wenn sie mit Köpfchen geplant und sauber eingebaut wird. Sie ist ein echtes Möbelstück, das dir jeden Tag Freude macht. Für die Nebentreppe zum Dachboden kann ein guter Bausatz funktionieren, wenn du handwerklich fit bist und die Risiken kennst. Aber für die Haupttreppe deines Zuhauses, die täglich von deiner ganzen Familie genutzt wird? Da würde ich immer zu einer hochwertigen Lösung vom Profi raten.
Die Sicherheit deiner Liebsten ist unbezahlbar. Nimm dir also Zeit für die Planung, wähle das Material mit Bedacht und hab keine Scheu, einen Fachmann um Rat zu fragen. Eine gute Treppe ist eine Investition, die sich bei jedem einzelnen Schritt auszahlt.
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Rechts- oder linksdrehend – was ist die bessere Wahl?
Die Drehrichtung ist mehr als nur Geschmackssache, sie beeinflusst den gesamten Verkehrsfluss im Raum. Die Regel ist einfach: Die Treppe sollte sich „in den Raum hinein“ öffnen und nicht gegen eine Wand laufen. Überlegen Sie, von welcher Seite Sie die Treppe am häufigsten betreten und wohin der erste Schritt im oberen Stockwerk führen soll. Ein guter Treppenplaner wird dies immer als Erstes mit Ihnen klären, um eine logische und intuitive Bewegung zu gewährleisten.
„Nach DIN 18065 muss die nutzbare Laufbreite einer Treppe in Wohngebäuden mit nicht mehr als zwei Wohnungen mindestens 80 cm betragen.“
Dieser technische Fakt hat große praktische Auswirkungen. Er stellt sicher, dass Ihre neue Wendeltreppe nicht nur schick aussieht, sondern auch im Alltag bequem und sicher nutzbar ist. Achten Sie bei Bausätzen besonders darauf, ob diese Norm eingehalten wird – gerade bei günstigen Importen ist das nicht immer der Fall.
Der Mix macht’s: Eine der elegantesten Lösungen für Wendeltreppen ist die Kombination aus kühlem Metall und warmem Holz. Stellen Sie sich eine Spindel und ein Geländer aus mattschwarz pulverbeschichtetem Stahl vor, kombiniert mit Stufen aus geölter Eiche. Dieser Kontrast schafft eine moderne und zugleich wohnliche Atmosphäre, die sich nahtlos in fast jedes Interieur einfügt – von minimalistisch bis industriell.
- Setzen Sie auf gezielte Lichtakzente, statt den ganzen Bereich auszuleuchten.
- Spots in der Decke direkt über der Treppenspindel betonen die skulpturale Form.
- Eine indirekte Beleuchtung entlang des Handlaufs, zum Beispiel mit LED-Strips von Paulmann, sorgt für Sicherheit und eine spektakuläre Optik bei Nacht.
- Eine einzelne, tief hängende Pendelleuchte im Zentrum des Treppenauges kann zum Kunstwerk werden.
Wichtiger Punkt: Das korrekte Ausmessen der Deckenöffnung ist entscheidend. Ein zu kleines Loch bedeutet, dass die äußere Kante der Stufen zu nah an der Decke ist, was zu einer reduzierten Kopffreiheit führt. Die Faustregel lautet: Der Durchmesser der Öffnung sollte mindestens 10 cm größer sein als der Durchmesser der Treppe. Das schafft Platz für die Hände am Geländer und sorgt für ein offeneres Gefühl.
Bausatz aus dem Baumarkt: Günstiger in der Anschaffung und oft schnell verfügbar. Ideal für Standard-Geschosshöhen und unkomplizierte Einbausituationen. Erfordert aber handwerkliches Geschick und Kompromisse bei Passform und Materialqualität.
Maßanfertigung vom Fachbetrieb: Deutlich teurer, aber perfekt auf Ihren Raum, Ihre Körpergröße und Ihren Stil zugeschnitten. Firmen wie Treppenmeister bieten eine umfassende Planung inklusive Statik und garantieren eine normgerechte, passgenaue Montage.
Die Entscheidung hängt von Ihrem Budget, Ihren Ansprüchen und der Komplexität Ihres Zuhauses ab.
Der Handlauf ist mehr als nur ein Sicherheitselement – er ist das Bauteil, das Sie täglich berühren. Seine Haptik prägt das Erlebnis.
- Holz: Fühlt sich warm und natürlich an, ideal für ein behagliches Zuhause.
- Edelstahl: Kühl, glatt und modern. Passt perfekt zu puristischen Designs.
- Seil oder Netz: Eine kreative, maritime Alternative, die für Leichtigkeit sorgt, aber nicht überall baurechtlich zugelassen ist.
Eine massive Gusseisentreppe kann je nach Größe und Ausführung leicht über 500 kg wiegen.
Das bedeutet, dass die Statik des Bodens genau geprüft werden muss, bevor eine solche Treppe installiert wird. Insbesondere in Altbauten mit Holzbalkendecken ist eine Rücksprache mit einem Statiker unerlässlich, um sicherzustellen, dass die Last sicher abgetragen werden kann. Das Gewicht ist auch ein Faktor bei der Lieferung und Montage – das ist kein Ein-Mann-Job!
Haben Sie schon einmal das Geräusch einer Treppe bewusst wahrgenommen? Eine massive Holztreppe knarrt bei jedem Schritt und erzählt Geschichten, während eine moderne Stahl-Glas-Konstruktion nahezu lautlos ist. Diese akustische Dimension trägt maßgeblich zur Atmosphäre eines Raumes bei. Überlegen Sie sich, welche Klangkulisse zu Ihrem Lebensstil passt: das beruhigende Knarzen im Landhaus oder die stille Eleganz im modernen Loft?
- Sorgen für maximale Transparenz und Leichtigkeit.
- Lassen das Licht ungehindert durch den Raum fließen.
- Wirken besonders in Kombination mit einem Edelstahlgerüst extrem modern.
Das Geheimnis? Der Einsatz von Verbund-Sicherheitsglas (VSG). Dieses besteht aus mehreren Schichten, die durch eine reißfeste Folie verbunden sind. Selbst bei einem Bruch bleiben die Splitter an der Folie haften, was die Sicherheit gewährleistet.
Ist eine Wendeltreppe sicher für Kinder und Haustiere?
Ja, wenn sie richtig geplant ist. Entscheidend sind hier der Stufenabstand und das Geländer. Der lichte Abstand zwischen den Stufen oder den Geländerstäben darf nicht mehr als 12 cm betragen, um ein Durchrutschen zu verhindern. Kindersicherheitsgitter am Ein- und Austritt sind ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung. Bei Haustieren können offene Stufen anfangs ungewohnt sein; Teppichauflagen schaffen hier mehr Sicherheit und Grip.
„Die Treppe ist das Rückgrat und die Seele eines Hauses.“ – Thomas Schittek, Architekt
Eiche: Extrem hart, langlebig und widerstandsfähig gegen Abnutzung. Die markante Maserung verleiht Charakter und passt gut zu klassischen wie modernen Stilen. Ein echter Allrounder, der seinen Preis hat.
Buche: Ebenfalls sehr hart und robust, aber mit einer ruhigeren, gleichmäßigeren Maserung. Oft etwas günstiger als Eiche und lässt sich gut beizen oder lackieren, um verschiedene Farbtöne zu erzielen.
Für stark frequentierte Treppen ist die Robustheit der Eiche oft die bessere Langzeitinvestition.
Wichtiger Punkt: Das Austrittspodest nicht vergessen! Dies ist die oberste, oft dreieckige oder trapezförmige Plattform, die den Übergang zum oberen Stockwerk bildet. Es muss perfekt an die Deckenöffnung und den Bodenbelag anschließen. Ein schlecht geplantes Podest kann eine fiese Stolperkante erzeugen oder den Durchgang verengen. Achten Sie darauf, dass seine Form und Größe einen bequemen und sicheren Schritt vom und auf den oberen Flur ermöglichen.
Ein Hauch von Industrial Chic gefällig? Wendeltreppen aus Cortenstahl sind ein absolutes Statement. Dieser spezielle Baustahl bildet unter der eigentlichen Rostschicht eine dichte Sperrschicht, die eine weitere Korrosion verhindert. Die lebendige, warm-orangebraune Patina entwickelt sich über die Zeit und macht jede Treppe zu einem Unikat. Besonders wirkungsvoll in Lofts oder als Kontrast zu weißen Wänden und Betonböden.
- Vermeiden Sie scharfe Reinigungsmittel, die den Lack oder das Öl angreifen.
- Ein nebelfeuchtes Tuch und ein milder Neutralreiniger sind meist ausreichend.
- Geölte Stufen sollten je nach Beanspruchung alle 1-2 Jahre mit einem speziellen Pflegeöl, z.B. von Osmo, nachbehandelt werden, um sie vor Austrocknung und Flecken zu schützen.
Wie transportiere ich sperrige Möbel nach oben?
Das ist der klassische Nachteil einer engen Wendeltreppe. Die Lösung liegt in der Planung. Messen Sie vor dem Kauf Ihre größten Möbelstücke aus. Oft ist der Transport über einen Balkon oder ein großes Fenster mit einem Möbellift die einfachste Methode. Alternativ gibt es Möbel, die sich in kleine Teile zerlegen lassen. Bei einem Neubau kann man sperrige Stücke vor dem Einbau der Treppe nach oben schaffen.
Die berühmte doppelläufige Wendeltreppe der Vatikanischen Museen wurde 1932 von Giuseppe Momo entworfen und ist eine Meisterleistung der Ingenieurskunst.
Obwohl sie wie eine einzige Treppe aussieht, besteht sie aus zwei separaten Rampen – eine für den Aufstieg, eine für den Abstieg. Die Menschen begegnen sich nie. Dieses geniale Konzept der getrennten Wege in einer einzigen spiralförmigen Struktur inspiriert Architekten bis heute.
Wichtiger Punkt: Der finale Wackeltest. Eine professionell eingebaute Wendeltreppe darf nicht schwingen oder wackeln, wenn Sie darauf gehen. Die Spindel muss oben und unten absolut fest verankert sein. Testen Sie dies, indem Sie in der Mitte der Treppe stehen und leicht wippen. Jede spürbare Bewegung deutet auf eine mangelhafte Verankerung hin – ein Sicherheitsrisiko, das sofort behoben werden muss.
- Schützt den Stahl dauerhaft vor Korrosion.
- Ermöglicht eine riesige Farbvielfalt in allen RAL-Tönen, ob matt, seidenmatt oder glänzend.
- Ist extrem stoß- und kratzfest, viel robuster als eine einfache Lackierung.
Das Geheimnis? Ein elektrostatisches Verfahren, bei dem Farbpulver auf den Stahl gesprüht und anschließend bei ca. 200°C eingebrannt wird. Das Ergebnis ist eine perfekt gleichmäßige und langlebige Oberfläche.
Wer nach dem Nonplusultra in Sachen Treppendesign sucht, sollte sich die Kreationen von Herstellern wie EeStairs ansehen. Diese niederländische Manufaktur ist bekannt für ihre skulpturalen, oft organisch geformten Treppen, die die Grenzen zwischen Funktion und Kunst verschwimmen lassen. Ihre Projekte, oft aus innovativen Materialien wie Verbundwerkstoffen, sind weniger Treppen als begehbare Skulpturen und eine fantastische Inspirationsquelle.
- Die Gewindestangen an den Stufen werden nicht mit dem korrekten Drehmoment angezogen.
- Die Spindelverankerung am Boden oder an der Decke wird auf unebenem Untergrund montiert.
- Die Höhen der einzelnen Stufen werden nicht exakt mit der Wasserwaage ausgerichtet.
Schon kleine Ungenauigkeiten bei diesen Schritten können dazu führen, dass die Treppe am Ende schief ist, knarrt oder sich unsicher anfühlt.
Ein aktueller Trend, der Sicherheit und Ästhetik verbindet, ist die Integration von LED-Beleuchtung direkt in die Treppe.
- Im Handlauf: Ein durchgehender LED-Streifen in einer Nut an der Unterseite des Handlaufs sorgt für eine elegante, indirekte Beleuchtung des Weges.
- Unter den Stufen: Einzelne Lichtleisten unter der Vorderkante jeder Stufe betonen die Spiralform und lassen die Stufen fast schweben.
Diese Lösungen sind nicht nur ein optisches Highlight, sondern machen die Treppe auch nachts sicher begehbar, ohne die Hauptbeleuchtung einschalten zu müssen.
Die wundersame Treppe in der Loretto-Kapelle in Santa Fe, USA, wurde der Legende nach im 19. Jahrhundert von einem unbekannten Zimmermann erbaut.
Die Holz-Wendeltreppe hat zwei 360-Grad-Drehungen und keine zentrale Spindel zur Unterstützung – ein statisches Rätsel. Obwohl moderne Analysen eine clevere, versteckte Stützkonstruktion nahelegen, bleibt sie ein faszinierendes Beispiel für außergewöhnliches Treppenbau-Handwerk und eine Quelle unzähliger Mythen.
Offene Stufen: Die klassische Wahl für Wendeltreppen, da sie Licht durchlassen und den Raum luftiger und offener wirken lassen. Die Treppe behält ihren filigranen Charakter.
Mit Setzstufen: Hier wird der senkrechte Spalt zwischen den Trittstufen geschlossen. Das verleiht der Treppe einen massiveren, geschlosseneren Charakter und kann das Gefühl von Sicherheit erhöhen, besonders für Menschen mit Höhenangst.
Die Entscheidung ist rein ästhetisch und emotional – baurechtlich sind meist beide Varianten zulässig.
