Kinderzimmer tapezieren: Dein ehrlicher Guide für Wände, die wirklich alles mitmachen
Kinderzimmer sind das kreative Reich der kleinen Träumer. Entdecke, wie die richtige Tapete ihre Fantasie beflügeln kann!
„Die Wände können sprechen“, flüsterte ein bunter Schmetterling, während er durch ein Kinderzimmer mit Pastelltapeten tanzte. In diesem magischen Raum, wo Träume und Abenteuer lebendig werden, ist die Tapete mehr als nur ein dekoratives Element – sie ist der Schlüssel zu einer Welt voller Fantasie. Ob mit maritimen Motiven oder bunten Wolken, die richtige Wandgestaltung verwandelt jeden Raum in ein inspirierendes Zuhause für die kleinen Abenteurer.
Ich habe in meiner Laufbahn als Profi schon unzählige Kinderzimmer gestaltet und dabei eines immer wieder erlebt: diese Mischung aus Vorfreude und blanker Panik in den Augen der Eltern. Einerseits die Vision vom perfekten, bunten Reich für die Kleinen, andererseits die große Frage: Wo fangen wir bloß an?
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Ein Kinderzimmer ist so viel mehr als nur vier Wände. Es ist eine Abenteuerlandschaft, eine Kuschelhöhle und der Ort, an dem Träume entstehen. Die Wände sind dabei die Leinwand für die ganze Kindheit. Deshalb ist es mir eine Herzensangelegenheit, dass diese Leinwand nicht nur schön, sondern auch sicher, gesund und langlebig ist.
Oft sehe ich Leute, die mit einer sündhaft teuren Designertapete ankommen, aber der Untergrund ihrer Wände ist eine reine Katastrophe. Da sage ich immer nur: „Die tollste Tapete ist nur so gut wie die Wand, auf der sie klebt.“ Und genau deshalb gehen wir das jetzt mal richtig an, Schritt für Schritt. Vergiss schnelles Husch-Husch, ich zeig dir, worauf es wirklich ankommt.

1. Das Fundament: Check die Wand, bevor du auch nur an Tapete denkst!
Bevor wir uns auch nur eine einzige Tapetenrolle ansehen, widmen wir uns der Wand. Das ist mit Abstand der wichtigste Schritt, den fast alle Heimwerker unterschätzen. Ein mieser Untergrund ist ein Garant für Ärger: Blasen, offene Nähte oder im schlimmsten Fall sogar Schimmel. Nimm dir also kurz Zeit für ein paar simple Tests, die dir später Stunden an Arbeit und bares Geld sparen.
Der Profi-Check für deine Wände
Keine Sorge, das ist kein Hexenwerk. Mit diesen vier einfachen Tests weißt du genau, was zu tun ist:
- Die Wischprobe: Reib mal mit deiner flachen Hand kräftig über die Wand. Hast du danach einen weißen, kreidigen Film auf der Hand? Dann „kreidet“ die Wand. Das passiert oft bei alten Farbanstrichen. Hier hält absolut kein Kleister. Die Wand muss vorher gründlich mit Wasser und einer Bürste abgewaschen werden.
- Die Kratzprobe: Nimm einen Spachtel oder einen Schraubenzieher und kratz mal fest über den Putz. Wenn Farbe oder Putz abplatzen, ist der Untergrund nicht tragfähig. Da hilft nur eins: Die alten Schichten müssen runter. Das ist zwar mühsam, aber es gibt keinen Weg drumherum.
- Die Klebebandprobe: Drück einen Streifen starkes Paketband (Maler-Krepp ist hier oft zu schwach) fest auf die Wand und reiß ihn ruckartig ab. Bleiben Farbreste oder sogar kleine Putzstücke am Band kleben? Dann ist die alte Farbe nicht fest genug verbunden.
- Die Wasserprobe: Schnapp dir eine Sprühflasche und benetz die Wand. Perlt das Wasser einfach ab? Dann ist die Wand nicht saugfähig, was oft bei Lack- oder Latexfarben der Fall ist. Zieht das Wasser blitzschnell ein und hinterlässt einen dunklen Fleck? Dann ist die Wand extrem saugfähig, typisch für Gipsputz. Beides ist Mist. Unser Ziel ist eine gleichmäßig schwach saugende Wand.
Mit den Ergebnissen dieser Tests wissen wir jetzt genau, was als Nächstes kommt.

Die Vorbereitung: 90 % der Arbeit für ein perfektes Ergebnis
Jetzt wird’s ernst. Aber denk immer dran: Jede Minute, die du hier investierst, bekommst du beim Tapezieren doppelt und dreifach zurück.
Alte Tapeten runterreißen:
Alte Papiertapeten müssen restlos weg. Am besten geht das mit warmem Wasser und einem Schuss Spülmittel. Nimm eine Igelwalze (ein Gerät mit Stacheln, gibt’s für ein paar Euro im Baumarkt) und perforiere damit die alte Tapete. So kann das Wasser besser eindringen. Aber Achtung bei Gipskartonwänden, da bitte nicht zu tief stechen! Nach dem Einweichen ziehst du die Tapete hoffentlich in ganzen Bahnen ab. Bei richtig fiesen Resten lohnt sich ein Dampftapetenablöser. Den kannst du dir im Baumarkt für etwa 20-30 € pro Tag leihen. Kleiner Tipp: Lüfte dabei gut, das Ding macht ordentlich Dampf!
Spachteln und Schleifen:
Jedes Loch und jeder Riss muss sauber verspachtelt werden. Nimm dafür eine gute Gipsspachtelmasse (z.B. von Pufas oder Moltofill, eine kleine Packung kostet um die 5-8 €), bloß keine Fertigspachtel aus der Tube für größere Stellen. Nach dem Trocknen schleifst du die Stellen glatt. Fahr mal mit der flachen Hand drüber – du darfst absolut nichts mehr spüren. Jede kleine Delle siehst du später gnadenlos unter der neuen Tapete.

Grundieren – der wichtigste Schritt von allen:
Ganz ehrlich, das ist der Schritt, der fast immer vergessen wird und die meisten Probleme verursacht. Eine Grundierung (meist als „Tiefengrund“ verkauft) macht zwei Dinge: Sie festigt den Untergrund und sorgt dafür, dass die Wand überall gleichmäßig saugt. Ohne Grundierung zieht der Kleister an manchen Stellen sofort ein und an anderen nicht. Die Folge: Die Tapete trocknet fleckig und die Nähte gehen auf. Bei Gipskartonplatten ist Grundieren absolute Pflicht! Sonst verbindet sich der Kleister so stark mit dem Karton, dass du die Tapete nie wieder abbekommst, ohne die ganze Platte zu ruinieren. Ein 5-Liter-Kanister lösemittelfreier Tiefengrund kostet um die 20 € und reicht für ein ganzes Zimmer.
2. Die richtige Tapete fürs Kinderzimmer: Mehr als nur ein schönes Bild
Der Markt ist voll mit süßen Motiven, aber das Aussehen ist wirklich nur die halbe Miete. Das Material entscheidet über die Verarbeitung, die Haltbarkeit und vor allem die Wohngesundheit. Lass uns mal die drei gängigsten Typen anschauen.

Vliestapete: Der moderne Alleskönner und meine klare Empfehlung
Für Kinderzimmer, aber eigentlich für fast alle Wohnräume, ist eine Vliestapete heute die beste Wahl. Sie ist super robust, verzeiht kleine Fehler und ist für die Gesundheit top. Eine Rolle kostet je nach Marke und Design zwischen 15 € und 50 €.
- Kinderleichte Verarbeitung: Hier kleisterst du die Wand ein, nicht die Tapete. Das spart das Hantieren mit nassen, klebrigen Bahnen und die ganze Warterei (Weichzeit). Das ist eine riesige Erleichterung!
- Immer perfekte Nähte: Vliestapeten dehnen sich nicht und ziehen sich beim Trocknen nicht zusammen. Das Ergebnis sind dauerhaft geschlossene, saubere Nähte.
- Kaschiert kleine Risse: Kleine Haarrisse im Putz? Eine gute Vliestapete überbrückt die einfach.
- Atmungsaktiv: Sie lässt die Wände atmen. Das ist super für das Raumklima und beugt Schimmel vor.
- Später einfach zu entfernen: Wenn die Dinos in ein paar Jahren out sind, ziehst du die Vliestapete einfach trocken in ganzen Bahnen wieder ab. Vorausgesetzt, du hast richtig grundiert!

Papiertapete: Der günstige Klassiker mit Tücken
Papiertapeten sind oft günstiger (ab ca. 8-10 € pro Rolle) und ökologisch top. Aber die Verarbeitung ist was für Leute mit Geduld. Du musst jede Bahn einkleistern und exakt die gleiche Zeit weichen lassen. Machst du das nicht, passen die Muster nicht mehr. Beim Trocknen zieht sich das Papier wieder zusammen, was zu kleinen Fugen führen kann. Ehrlich gesagt, für Anfänger ist das oft frustrierend.
Vinyltapete: Robust, aber mit Vorsicht zu genießen
Vinyltapeten haben eine Kunststoffschicht und sind dadurch extrem robust und abwaschbar. Klingt erstmal perfekt fürs Kinderzimmer, oder? Ich rate aber zur Vorsicht. Die Kunststoffschicht versiegelt die Wand – sie kann nicht mehr atmen. Dahinter kann sich Feuchtigkeit stauen und Schimmel bilden. Zudem können manche dieser Tapeten Schadstoffe ausdünsten. Wenn du dich dafür entscheidest, achte UNBEDINGT auf Prüfsiegel wie den „Blauen Engel“ oder das „RAL-Gütezeichen“.
3. Jetzt geht’s los: So tapezierst du wie ein Profi
Die Wand ist top, die Tapete liegt bereit. Jetzt kommt der spaßige Teil! Mit dem richtigen Werkzeug und ein paar Tricks wird das Ergebnis super.

Deine Einkaufsliste für den Baumarkt:
- Scharfes Cuttermesser mit Abbrechklingen: (ca. 5-10 €) Nichts ist schlimmer als eine stumpfe Klinge.
- Andrückrolle aus Moosgummi: (ca. 10 €) Viel schonender für die Tapete als ein harter Plastikspachtel.
- Nahtroller aus weichem Kunststoff: (ca. 5 €) Für den perfekten Abschluss an den Kanten.
- Senklot oder Laser-Wasserwaage: Unerlässlich für die erste Bahn. Ein einfacher Lot kostet nur ein paar Euro.
- Kleister-Eimer und eine große Bürste: (ca. 10 € für beides)
- Vlieskleister: (ca. 10-15 € pro Paket) Unbedingt den richtigen Kleister für Vliestapeten kaufen!
Die Wandklebetechnik – Schritt für Schritt
1. Die erste Bahn ausloten: Fang niemals in einer Ecke an, die sind fast nie gerade. Miss von der Ecke aus die Tapetenbreite (meist 53 cm) minus 1-2 cm und zieh dort mit dem Senklot eine perfekt senkrechte Linie an die Wand. Das ist deine Startlinie.
2. Wand einkleistern: Trag den Vlieskleister satt und gleichmäßig auf die Wand auf, ruhig ein bisschen breiter als eine Bahn. Nicht sparen, aber Klumpen vermeiden!

3. Erste Bahn anlegen: Setz die trockene Tapetenbahn oben mit ein paar Zentimetern Überstand an und richte sie an deiner Linie aus. Streich sie dann von oben nach unten und von der Mitte zu den Seiten mit der Rolle fest. Alle Luftblasen einfach zu den Seiten rausarbeiten.
4. Zuschneiden: Drück die Tapete mit einem Spachtel fest in die Kante zur Decke und zum Boden. Entlang dieser Kante schneidest du den Überstand mit dem Cuttermesser sauber ab. Führe die Klinge immer flach am Spachtel entlang.
5. Weitere Bahnen: Kleistere die nächste Wandfläche ein und setz die nächste Bahn „auf Stoß“ an die vorherige. Das heißt, die Kanten berühren sich perfekt, ohne Lücke und ohne Überlappung.
Umgang mit Hindernissen: Steckdosen & Fenster
Der Angstgegner jedes Anfängers! Aber keine Sorge, das ist ganz einfach.
Bei Steckdosen und Lichtschaltern:
1. SICHERUNG RAUS! Unbedingt den Strom für den Raum am Sicherungskasten ausschalten. Prüfe mit einem Spannungsprüfer, ob wirklich kein Strom mehr fließt.
2. Schraube die Plastikabdeckung ab.
3. Tapeziere einfach über die Öffnung drüber.
4. Schneide mit dem Cutter ein „X“ von Ecke zu Ecke über die Dose.
5. Die so entstandenen Dreiecke schneidest du vorsichtig entlang der Dosenkante ab.
6. Wenn alles trocken ist: Abdeckung wieder draufschrauben, Sicherung rein. Fertig!

Mustertapeten und der „Rapport“
Hat deine Tapete ein Muster? Dann findest du auf der Rolle ein Symbol für den „Rapport“, also den Musteransatz. Meistens gibt es einen geraden Ansatz (Pfeile auf gleicher Höhe) oder einen versetzten Ansatz (Pfeile versetzt). Das bedeutet, du musst die nächste Bahn entsprechend verschieben, damit das Muster passt.
Kleiner Profi-Tipp zum Sparen: Wenn du die erste Bahn zugeschnitten hast, leg sie neben die neue Rolle und schiebe sie so lange hoch und runter, bis das Muster perfekt passt. So findest du den exakten Anfangspunkt für den nächsten Schnitt und minimierst den Verschnitt. Das spart bei teuren Tapeten richtig Geld!
4. Zeit, Kosten & die häufigsten Pannen – Dein Reality-Check
Okay, zum Schluss noch ein bisschen Klartext, damit du weißt, worauf du dich einlässt.
Wie lange dauert das wirklich?
Für ein durchschnittliches Kinderzimmer von ca. 15 m² solltest du als Anfänger locker ein ganzes Wochenende einplanen. Tag 1 für die komplette Vorbereitung (alte Tapete runter, spachteln, grundieren und trocknen lassen). Tag 2 dann für das eigentliche Tapezieren in aller Ruhe.

Was kostet der Spaß?
Rechnen wir mal grob für ein 15 m² Zimmer:
– Vliestapete: Du brauchst ca. 5-6 Rollen. Rechnen wir mal mit 25 €/Rolle = 125 €
– Vlieskleister: 2 Pakete = 25 €
– Tiefengrund: 1 Kanister = 20 €
– Spachtelmasse & Schleifpapier: ca. 10 €
– Werkzeug (falls nicht vorhanden): ca. 30 €
Gesamt: Du solltest also mit etwa 210 € rechnen. Mit einer günstigeren Tapete oder wenn du Werkzeug hast, wird es natürlich weniger.
Was tun, wenn…? Kleines Pannen-ABC
- Hilfe, eine Blase nach dem Trocknen! Kein Problem. Zieh etwas Kleister in eine feine Spritze, injiziere ihn in die Blase, drück sie sanft an und wische überschüssigen Kleister weg.
- Die Naht geht auf! Wenn der Kleister noch feucht ist, einfach vorsichtig andrücken. Wenn schon trocken: Mit einem kleinen Pinsel etwas Nahtkleber druntergeben und mit dem Nahtroller andrücken.
- Kleisterflecken auf der Tapete? Sofort! Mit einem sauberen, nur ganz leicht feuchten Schwamm (nicht reiben!) vorsichtig abtupfen.
So, und jetzt ran an die Wand! Mit dieser Vorbereitung kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Und denk dran: Es muss nicht perfekt sein, es muss mit Liebe gemacht sein. Viel Erfolg!

Bildergalerie


Vliestapete oder Papiertapete – was ist besser fürs Kinderzimmer?
Ganz klar: Vliestapete ist der Champion im Kinderzimmer. Anders als Papiertapeten muss sie nicht eingekleistert werden und einweichen – stattdessen wird die Wand direkt mit einem Spezialkleister, wie dem Metylan Vlies, bestrichen und die trockene Bahn eingelegt. Das macht Korrekturen kinderleicht. Der größte Vorteil zeigt sich aber Jahre später: Vliestapeten lassen sich restlos trocken von der Wand abziehen, wenn der Geschmack sich ändert. Ein Segen für alle, die wissen, wie schnell aus einem Dino-Fan ein Weltraum-Entdecker wird.


„Etwa 90 % ihrer Zeit verbringen Kleinkinder in geschlossenen Räumen, einen Großteil davon im eigenen Zimmer.“
Diese Erkenntnis des Umweltbundesamtes unterstreicht, wie wichtig wohngesunde Materialien sind. Achten Sie bei Tapeten und Kleister auf Siegel wie den „Blauen Engel“ oder das „RAL-Gütezeichen“. Diese garantieren, dass die Produkte emissionsarm sind und keine bedenklichen Weichmacher oder Lösungsmittel ausdünsten. So schaffen Sie eine sichere und gesunde Umgebung für Spiel und Schlaf.

- Kleine Muster, große Wirkung: In kleinen Räumen können großflächige, laute Muster erdrückend wirken. Filigrane, sich wiederholende Motive schaffen Weite.
- Ruhige Schlafecke: Der Bereich ums Bett sollte beruhigend gestaltet sein. Pastelltöne oder sanfte, naturinspirierte Muster sind ideal.
- Eine Akzentwand genügt: Oft reicht es, nur eine Wand mit einer aufregenden Mustertapete zu gestalten, um einen Wow-Effekt zu erzielen, ohne den Raum zu überladen.


Der stille Kostenfaktor: Denken Sie an den Rapport! Das ist der Abstand, nach dem sich ein Muster auf der Tapetenrolle wiederholt. Bei Tapeten mit großem Rapport (z.B. 64 cm) haben Sie deutlich mehr Verschnitt, da Sie die Bahnen passgenau ansetzen müssen. Planen Sie deshalb immer mindestens 10-15 % mehr Tapete ein als die reine Wandfläche, bei komplexen Mustern sogar noch mehr. Eine zusätzliche Rolle ist oft günstiger als eine Nachbestellung mit anderer Chargennummer.

Kleine Malheure gehören zum Kinderalltag. Statt bei jedem Fleck in Panik zu geraten, wählen Sie von vornherein eine robuste Tapete.
- Scheuerbeständig: Diese Tapeten (gekennzeichnet durch ein Symbol mit drei Wellen und einer Bürste) sind die widerstandsfähigsten. Mit einer weichen Bürste und milder Seifenlauge lassen sich sogar hartnäckige, nicht-ölige Flecken entfernen. Ideal für den Bereich um den Spiel- oder Maltisch.
- Hoch waschbeständig: Hier dürfen Sie mit einem feuchten Schwamm und Seifenlauge ran. Perfekt für die meisten Bereiche im Kinderzimmer.


Magnetfarbe: Eine Grundierung, die Eisenpartikel enthält und unter jeder Tapete aufgetragen werden kann. Die Wand wird so zur unsichtbaren Magnettafel. Ideal für wechselnde Kunstwerke.
Tafeltapete: Eine spezielle, beschichtete Vliestapete, die direkt mit Kreide bemalt werden kann. Marken wie „AS Création“ bieten robuste und leicht zu reinigende Optionen.
Beide verwandeln eine simple Wand in eine interaktive Spielfläche und fördern die Kreativität, ohne dass das Design permanent festgelegt ist.

Der Trend geht weg von volltapezierten Räumen hin zum „Zoning“. Dabei werden verschiedene Bereiche des Zimmers durch unterschiedliche Wandgestaltungen optisch voneinander getrennt. Eine beruhigende, unifarbene Tapete in der Schlafecke, eine interaktive Mustertapete in der Spielecke und vielleicht eine abwaschbare Variante am Schreibtisch. Das schafft nicht nur visuelles Interesse, sondern gibt dem Raum auch eine klare Struktur, die Kindern hilft, sich zu orientieren.


Verwenden Sie Tapetenreste, um eine einzigartige und stimmige Dekoration zu schaffen.


Hilfe, meine Tapete wirft nach dem Trocknen Blasen! Was kann ich tun?
Keine Panik, das lässt sich oft retten. Kleinere Luftblasen entstehen meist durch Lufteinschlüsse. Stechen Sie die Blase seitlich mit einer feinen Nadel oder der Spitze eines Cuttermessers auf. Drücken Sie dann mit einem sauberen Tuch die Luft heraus. Bei größeren Blasen spritzen Sie mit einer feinen Kanüle (Blasenspritze aus dem Baumarkt) etwas Tapetenkleister in den Hohlraum, verteilen ihn sanft und rollen die Stelle mit einer Nahtrolle fest an. Kleisterreste sofort abtupfen!

- Die Stirnseiten von Regalböden bekleben.
- Möbelfronten von Kommoden oder Schränken aufwerten.
- Bilderrahmen mit Mustern statt Fotos füllen.
- Die Rückwand eines offenen Regals oder Puppenhauses gestalten.
- Langweilige Aufbewahrungsboxen verschönern.
Das Geheimnis? Es schafft eine harmonische Verbindung zwischen Wänden und Einrichtung.


Wichtiger Punkt: Überprüfen Sie immer die Chargennummer auf den Tapetenrollen! Selbst bei identischer Artikelnummer können Rollen aus unterschiedlichen Produktionschargen minimale Farbabweichungen aufweisen. Diese fallen auf der Rolle kaum auf, können an der Wand aber zu sichtbaren Unterschieden führen. Kaufen Sie daher immer alle benötigten Rollen (plus eine Reserverolle) auf einmal und prüfen Sie, ob die Chargennummern übereinstimmen.

Zeitlose Designs, die nicht nach zwei Jahren „zu babyhaft“ wirken, sind eine kluge Investition. Statt auf kurzlebige Comic-Figuren zu setzen, schauen Sie sich bei Marken wie Boråstapeter oder Ferm Living um. Deren skandinavisch inspirierten Muster – von dezenten grafischen Formen bis hin zu stilisierten Waldlandschaften – sind verspielt genug für Kinder, aber auch ästhetisch ansprechend für Erwachsene. So eine Tapete begleitet Ihr Kind oft viele Jahre lang.


Achten Sie auf PVC-freie Tapeten. Viele günstige Vinyltapeten enthalten PVC und Weichmacher (Phthalate), die über Jahre ausdünsten können.
Eine gesündere Alternative sind Vliestapeten oder Papiertapeten mit dem FSC-Siegel, das eine verantwortungsvolle Waldwirtschaft garantiert. In Kombination mit einem lösungsmittelfreien Kleister, z.B. von Pufas oder Auro, schaffen Sie ein atmungsaktives und wohngesundes Raumklima, in dem Ihr Kind frei durchatmen kann.

Bordüren feiern ein Comeback, aber nicht mehr nur als horizontaler Streifen auf halber Höhe. Moderne Ansätze sind kreativer:
- Nutzen Sie eine Bordüre als eleganten Abschluss zur Decke.
- Rahmen Sie damit Fenster oder Türen ein, um sie hervorzuheben.
- Erzeugen Sie einen falschen „Paneel-Look“, indem Sie Bordüren zur Gliederung von Wandflächen einsetzen.
So können Sie auch mit einem kleineren Budget starke Akzente setzen.


Kann man einfach über eine alte Tapete drüber tapezieren?
Auch wenn es verlockend ist: fast immer eine schlechte Idee. Die neue, feuchte Tapete löst den Kleister der alten Schicht an, was zu Blasen und sich ablösenden Nähten führt. Besonders bei Vinyl- oder Strukturtapeten ist ein Übertapezieren tabu, da die neue Tapete nicht haften kann. Die einzige Ausnahme: eine einzelne, fest sitzende und glatte Papiertapete. Aber selbst hier rät jeder Profi: Nehmen Sie sich die Zeit und entfernen Sie die alte Schicht für ein sauberes, langlebiges Ergebnis.

Die Beleuchtung verändert die Wahrnehmung von Farben und Mustern dramatisch. Betrachten Sie ein Tapetenmusterstück (mindestens A3-Größe) zu verschiedenen Tageszeiten im Kinderzimmer: bei hellem Tageslicht, bei künstlichem Abendlicht und auch bei gedimmter Beleuchtung. Eine Farbe, die tagsüber frisch und fröhlich wirkt, kann abends unter einer warmen Glühbirne plötzlich schmutzig oder zu dunkel erscheinen. Dieser Test bewahrt Sie vor teuren Fehlentscheidungen.


- Stimuliert die Fantasie und Kreativität.
- Schafft Geborgenheit durch die Definition von „Räumen im Raum“.
- Kann beruhigend (sanfte Farben) oder anregend (kräftige Muster) wirken.
Das Geheimnis? Eine Wandgestaltung, die die Persönlichkeit des Kindes widerspiegelt und ihm einen persönlichen Rückzugsort bietet.


Tipp vom Profi: Investieren Sie in gute Klingen für Ihr Cuttermesser und wechseln Sie diese häufig! Eine stumpfe Klinge reißt das feuchte Papier, anstatt es sauber zu schneiden. Das Ergebnis sind unschöne, ausgefranste Kanten an Decke, Boden und Ecken. Eine Packung Abbrechklingen kostet nur wenige Euro, rettet aber das gesamte Erscheinungsbild Ihrer Arbeit. Wechseln Sie die Klinge spätestens nach drei bis vier Bahnen.

Der letzte Schliff: Acryl für die Kanten.
Selbst bei perfekter Arbeit entstehen an den Übergängen zu Decke, Fußleisten oder Türrahmen oft winzige Spalten. Füllen Sie diese nach dem Trocknen der Tapete mit überstreichbarem Maleracryl. Mit einem feuchten Finger glattgezogen, ergibt sich ein makelloser, professioneller Abschluss, der verhindert, dass sich die Kanten später aufwölben.


Wie hoch sollte eine Mustertapete reichen?
Eine moderne und kostensparende Technik ist die „halbe Höhe“. Tapezieren Sie nur das untere oder obere Drittel bzw. die untere Hälfte der Wand und streichen Sie den Rest in einer passenden Farbe. Der Übergang wird mit einer schlichten Stuckleiste oder einer flachen Holzleiste kaschiert. Das streckt den Raum optisch, spart teure Tapete und der untere, stärker beanspruchte Teil kann mit einer robusteren Tapete gestaltet werden.

Struktur- oder Raufasertapeten sind zwar robust, aber ihre unebene Oberfläche ist ein wahrer Staubfänger. Im Kinderzimmer, wo Hygiene eine große Rolle spielt, sind glatte Vliestapeten oft die bessere Wahl. Sie lassen sich leichter abwischen und bieten Staubmilben und Allergenen weniger Angriffsfläche. Für eine wohnliche Haptik können Tapeten mit dezenten Textil- oder Leinenoptiken sorgen, die trotzdem glatt genug für eine einfache Reinigung sind.


Akzentwand: Ein starkes, großflächiges Muster an nur einer Wand, oft hinter dem Bett oder in der Spielecke. Der Rest des Raumes bleibt farblich ruhig.
Fototapete: Eine riesige Fotografie oder Illustration, die eine ganze Wand einnimmt und eine immersive Welt erschafft – vom Dschungel bis zum Weltall. Marken wie Komar bieten hier riesige Auswahl.
Eine Akzentwand ist flexibler und zeitloser, eine Fototapete schafft ein intensiveres, thematisches Erlebnis.

Schon gewusst? Die erste bekannte Kindertapete wurde 1863 vom englischen Künstler Walter Crane entworfen.
Seine detailreichen, märchenhaften Designs legten den Grundstein für die Idee, dass Wände nicht nur Wände sind, sondern Leinwände für Geschichten und Fantasie. Ein Gedanke, der heute relevanter ist als je zuvor.


- Ein guter Nahtroller zum Andrücken der Tapetenstöße.
- Ein Tapezier-Andrückspachtel aus Kunststoff (statt einer Bürste) für glatte Vliestapeten.
- Eine Wasserwaage oder ein Senklot für die erste, absolut gerade Bahn.
- Ein Eimer mit klarem Wasser und ein Schwamm, um Kleisterflecken sofort zu entfernen.
Denken Sie langfristig! Ein süßes Bärchen-Motiv ist für ein Babyzimmer perfekt, aber ein Vierjähriger findet es vielleicht schon langweilig. Wählen Sie lieber Designs, die eine längere „Halbwertszeit“ haben: grafische Muster (Punkte, Streifen, Dreiecke), stilisierte Naturmotive (Bäume, Tiere) oder abstrakte Formen. Diese lassen sich durch den Austausch von Postern, Bettwäsche und Deko leicht an das Alter und die neuen Interessen des Kindes anpassen, ohne dass eine komplette Renovierung nötig wird.




