Deine perfekte TV-Wand: So planst und baust du sie wie ein Profi (ohne die typischen Fehler)
Ein Fernseher ist mehr als nur ein Bildschirm – er ist das Herz des Wohnzimmers! Entdecken Sie, wie eine moderne Fernsehwand Ihr Zuhause verwandeln kann.
„Die Wand ist ein Fenster zur Seele des Raumes“, flüsterte einst ein berühmter Architekt. In der Welt des Wohnens wird die Fernsehwand zum magischen Portal, das nicht nur Filme zeigt, sondern auch Geschichten erzählt. Sie ist der stille Begleiter bei gemütlichen Abenden und der stilvolle Rahmen für Ihre Lieblingsmomente. Tauchen Sie ein in die Welt der kreativen Gestaltung und lassen Sie sich inspirieren!
Hand aufs Herz: Die Fernsehwand ist oft das ungeliebte Stiefkind im Wohnzimmer. Man will, dass sie gut aussieht, aber die ganze Technik, die Sicherheit und die Statik? Puh, das schiebt man gerne beiseite. Ich hab in meiner Laufbahn als Handwerker schon so einiges gesehen – und leider auch reparieren müssen. Und ganz ehrlich? Eine durchdachte TV-Wand ist so viel mehr als nur ein Brett an der Wand. Sie ist das sichere Zuhause für teure Elektronik und der heimliche Star deines Wohnzimmers.
Inhaltsverzeichnis
- Schritt 1: Die Planung – Dein wichtigster Werkzeugkasten ist der Kopf
- Schritt 2: Das Material – Was deine TV-Wand zusammenhält
- Schritt 3: Statik und Konstruktion – Wie du die Schwerkraft austrickst
- Schritt 4: Belüftung und Kabel – Die unsichtbaren Helden
- Schritt 5: DIY oder Meisterstück? Eine ehrliche Rechnung
- Abschließende Gedanken
- Bildergalerie
Bevor du jetzt denkst, ich will dir was verkaufen: Nein. Ich will dir einfach mein Wissen aus der Praxis mitgeben. Damit du, egal ob du selbst Hand anlegst oder einen Profi beauftragst, genau weißt, worauf es ankommt. Lass uns mal Tacheles reden – über stabiles Material, sichere Statik und die kleinen Tricks, die den riesigen Unterschied machen.
Schritt 1: Die Planung – Dein wichtigster Werkzeugkasten ist der Kopf
Bevor du auch nur einen Fuß in den Baumarkt setzt, muss der Plan stehen. Ein Bild aus dem Internet ist eine super Inspiration, aber kein Bauplan. Dein Plan muss zu DEINER Wand, DEINEN Geräten und DEINEN Gewohnheiten passen.

Deine persönliche Checkliste für den Start
Schnapp dir einen Zettel und beantworte diese Fragen. Das ist die halbe Miete, versprochen:
- Der Fernseher: Wie schwer ist er (steht im Datenblatt)? Welche VESA-Norm hat er (der Lochabstand für die Halterung)? Kleiner Tipp: Plane ruhig eine Nummer größer. Der nächste Fernseher wird bestimmt nicht kleiner!
- Die Geräte-Parade: Soundbar, Receiver, Spielekonsole, Streaming-Box? Miss jedes Gerät ganz genau aus – Breite, Höhe und vor allem die TIEFE.
- Stauraum-Bedarf: Wohin mit Controllern, Kabeln, Spielen oder der Filmsammlung? Brauchst du geschlossene Schubladen oder offene Fächer für Deko?
Ach ja, ein klassischer Fehler, den ich immer wieder sehe: Die Tiefe wird unterschätzt. Ein moderner AV-Receiver ist locker 40 cm tief. Dann kommen hinten aber noch die Stecker und die dicken Kabel dazu. Planst du das Fach nur 40 cm tief, steht das teure Gerät vorne peinlich über. Rechne daher immer mindestens 5 bis 10 cm Puffer hinter dem tiefsten Gerät ein. Das ist nicht nur für die Optik, sondern überlebenswichtig für die Belüftung und ein stressfreies Kabelmanagement.

Die Wand-Inspektion: Massiv oder eine Mogelpackung?
Nicht jede Wand ist gleich! Bevor du von einer schwebenden Konstruktion träumst, musst du wissen, woran du sie befestigst. Klopf mal beherzt gegen die Wand. Klingt sie satt und massiv oder eher hohl wie eine Trommel?
- Massivwand (Beton, Vollziegel): Jackpot! Hier hast du freie Bahn. Gute Standarddübel (z. B. von Fischer) und Schrauben halten enorme Lasten.
- Leichtbauwand (Gipskarton/Rigips): Achtung, hier ist absolutes Profi-Wissen gefragt! Befestige niemals, wirklich NIEMALS, eine schwere Last nur an der Gipsplatte. Ich habe schon einen 70-Zoll-Fernseher vom Boden aufgesammelt, weil er mit 2-Euro-Dübeln in Rigips geschraubt war. Schaden: über 2.000 Euro. Grund: pure Fahrlässigkeit.
Wenig bekannter Trick für Rigipswände: Du musst die Unterkonstruktion finden! Das sind die Metall- oder Holzständer hinter den Platten. So findest du sie:
- Klopfen: Klopfe die Wand systematisch ab. Wo es weniger hohl klingt, ist wahrscheinlich ein Ständer.
- Stud-Finder: Ein elektronischer Leitungssucher (kostet ab ca. 25 € im Baumarkt) ist hier die beste Investition. Er zeigt dir die Ständer an.
- Magnet-Trick: Nimm einen starken Neodym-Magneten und fahre langsam über die Wand. Dort, wo die Trockenbauer die Platten an die Ständer geschraubt haben, wird der Magnet hängen bleiben. Markiere dir diese Stellen!
Nur in diesen Ständern haben deine Schrauben wirklich Halt. Wenn das nicht geht, brauchst du spezielle Hohlraumdübel, die sich hinter der Platte verspreizen, wie zum Beispiel Kippdübel (der Fischer DuoTec ist da eine echte Bank).

Schritt 2: Das Material – Was deine TV-Wand zusammenhält
Im Baumarkt kann man sich schnell verloren fühlen. Aber die Wahl des richtigen Holzes entscheidet über Stabilität, Optik und Langlebigkeit. Hier mal eine ehrliche Einordnung:
MDF – Der glatte Alleskönner (€€)
Die mitteldichte Faserplatte ist der Liebling vieler Schreiner. Warum? Sie hat eine superglatte Oberfläche, die sich perfekt lackieren lässt – ideal für einen cleanen, modernen Look ohne Holzmaserung. Aber Achtung: Für tragende Teile würde ich niemals unter 19 mm Stärke gehen, besser sind 22 oder sogar 25 mm. Sonst biegt sich das Brett mit der Zeit durch. MDF ist schwer und hasst Wasser. Eine unversiegelte Kante auf feuchtem Boden und die Platte quillt auf wie ein Schwamm.
Spanplatte – Die günstige Diva (€)
Ganz ehrlich? Für eine TV-Wand, die was aushalten soll, rate ich meistens davon ab. Spanplatten sind günstig, aber die groben Späne bieten Schrauben nur wenig Halt. Gerade bei Hängemöbeln ist das ein Sicherheitsrisiko. Wenn du ein Fertigmöbel kaufst, sei misstrauisch bei der Bezeichnung „Holzwerkstoff“. Das ist oft nur eine nette Umschreibung für billige Spanplatte.

Multiplex/Sperrholz – Der Stabilitäts-Champion (€€€)
Das ist was für die Ewigkeit! Multiplexplatten bestehen aus vielen kreuzweise verleimten Holzschichten und sind dadurch unfassbar stabil und verzugsarm. Viel stärker als MDF bei gleicher Dicke. Ich liebe das Zeug für Konstruktionen, die richtig was tragen müssen. Die gestreifte Kante kann man sogar als cooles Design-Element sichtbar lassen. Stabil, ehrlich und riecht beim Sägen einfach nach gutem Handwerk.
Massivholz – Die Königsklasse (€€€€)
Eiche, Buche, Nussbaum – echtes Holz ist in seiner Haptik und Wärme unerreicht. Es lebt, atmet und bekommt mit den Jahren Charakter. Aber genau das ist auch die Herausforderung: Holz arbeitet. Es reagiert auf Luftfeuchtigkeit, kann sich verziehen oder reißen, wenn es falsch konstruiert ist. Eine massive TV-Wand ist eine echte Investition, kann aber bei guter Pflege Generationen überdauern.
Profi-Tipp zum Sparen: Du musst kein Profi-Werkzeug haben, um perfekte Kanten zu bekommen! Lass dir deine Platten direkt im Baumarkt oder beim Holzfachhandel millimetergenau zuschneiden. Das kostet nur ein paar Euro pro Schnitt und ist der beste Hack für ein professionelles Ergebnis.

Schritt 3: Statik und Konstruktion – Wie du die Schwerkraft austrickst
Ein 65-Zoll-Fernseher wiegt heute vielleicht nur noch 25 kg. Klingt wenig, aber durch den Hebelarm der Wandhalterung ziehen an den oberen Schrauben enorme Kräfte. Die Physik lässt sich nicht bestechen.
Ein häufiger Fehler ist eine zu dünne oder fehlende Rückwand. Die ist nicht nur Deko, sondern das Rückgrat deiner Konstruktion! Sie versteift das ganze Möbel und verhindert, dass es seitlich kippt. Ich verwende mindestens eine 8 mm starke Rückwand, die fest mit dem Korpus verschraubt (nicht nur genagelt!) und am besten auch verleimt wird. Sie verteilt die Last auf die gesamte Fläche.
Lange, schwebende Böden sehen toll aus, biegen sich aber mit der Zeit durch – selbst ohne Last. Eine Faustregel besagt: Alles über 80-90 cm freie Spannweite ist kritisch. Dagegen helfen drei simple Tricks:
- Vertikale Trennwände: Die einfachste Lösung. Eine Stütze in der Mitte halbiert die Spannweite.
- Aufdoppeln: Verleime zwei 19-mm-Platten zu einer 38-mm-Platte. Die ist massiv und biegt sich kaum noch.
- Versteifungsprofil: Ein eingelassenes T-Profil aus Stahl an der Unter- oder Rückseite nimmt die Last unsichtbar auf. Das ist die elegante Profi-Lösung.

Schritt 4: Belüftung und Kabel – Die unsichtbaren Helden
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Moderne Geräte produzieren viel Abwärme. Sperrst du deinen AV-Receiver oder die PlayStation in ein enges, geschlossenes Fach, ist das ihr sicherer Hitzetod. Die Lebensdauer sinkt drastisch.
Nutze die Physik! Wärme steigt nach oben. Das nennt sich Kaminwirkung. Plane im Boden des Fachs Lüftungsschlitze (z. B. eine 20 cm breite und 3 cm hohe Öffnung) und in der Decke oder im oberen Bereich der Rückwand ebenfalls eine Öffnung. So kann kühle Luft von unten nachströmen und die heiße Luft oben entweichen. Bei echten Hitzköpfen in engen Fächern habe ich schon flüsterleise PC-Lüfter verbaut (schau mal nach Noctua-Lüftern mit USB-Anschluss), die die Luft aktiv absaugen. Sieht man nicht, rettet aber deine Technik.
Und dann der Kabelsalat… Ein Albtraum! Plane von Anfang an große Kabeldurchlässe – so groß, dass auch der dicke HDMI-Stecker durchpasst, nicht nur das Kabel. Eine super elegante Methode ist eine doppelte Rückwand mit 3-5 cm Abstand. In diesem Hohlraum verschwinden alle Kabel unsichtbar.

Schritt 5: DIY oder Meisterstück? Eine ehrliche Rechnung
Kannst du eine TV-Wand selbst bauen? Absolut! Aber sei ehrlich zu dir selbst, was den Aufwand, die Kosten und dein Werkzeug angeht.
Realistische DIY-Kosten & Zeit:
- Material: Für eine stabile MDF-Konstruktion (ca. 2,20 m breit) liegst du schnell bei 250 bis 400 € nur für die Platten.
- Zubehör: Rechne nochmal 100 bis 150 € für gute Schrauben, Dübel, Leim und vor allem eine hochwertige Lackierung (Grundierung, Füller, Lack).
- Zeit: Das ist dein größtes Investment. Ein Wochenende? Vergiss es. Plane realistisch eher 40 bis 60 Stunden, wenn das Ergebnis gut werden soll.
Kleiner Lackier-Kurs für Heimwerker: Eine perfekte Lackoberfläche mit der Rolle ist machbar, wenn du es richtig machst:
- Grundieren: MDF saugt. Nutze einen MDF-Isoliergrund, am besten zwei Schichten.
- Zwischenschliff: Nach jeder getrockneten Schicht sanft mit 240er-Schleifpapier von Hand drübergehen, um die aufgestellten Fasern zu glätten. Staub gründlich entfernen!
- Lackieren: Nimm eine feine Schaumstoffrolle für Lacke. Trage den Lack in dünnen Schichten auf. Lieber drei dünne als eine dicke Schicht, die Nasen bildet.
- Geduld: Lass jede Schicht vollständig durchtrocknen. Das ist das A und O.
Wenn du einen Profi beauftragst, zahlst du für Erfahrung, Präzision, eine perfekte Oberfläche und die Gewissheit, dass alles sicher ist. Eine maßgefertigte TV-Wand vom Tischler startet je nach Größe und Material bei etwa 2.500 € und kann auch weit über 8.000 € kosten. Viel Geld, ja. Aber eine Investition, die perfekt passt und Jahrzehnte Freude bereitet.

Abschließende Gedanken
Eine TV-Wand ist eine wichtige Sache. Nimm dir Zeit für die Planung, sei kritisch bei billigen Materialien und denke immer an die unsichtbaren, aber entscheidenden Details: Statik, Belüftung und Kabelführung. Denn eine gute Fernsehwand ist nicht nur heute schön, sondern auch in zehn Jahren noch sicher, funktional und dein liebster Platz im Wohnzimmer.
Bildergalerie


Welche Höhe ist für den Fernseher wirklich optimal?
Die goldene Regel lautet: Die Mitte des Bildschirms sollte sich auf Augenhöhe befinden, wenn du auf deinem Sofa sitzt. Ein häufiger Fehler ist die Montage über einem Kamin oder zu hoch an der Wand, was zu Nackenverspannungen führt. Schnapp dir ein Maßband, setz dich entspannt hin und miss den Abstand vom Boden bis zu deinen Augen. Dieser Wert ist der perfekte Mittelpunkt für dein Heimkino-Erlebnis. Plane lieber etwas niedriger als zu hoch.

Der ideale Sitzabstand bei einem 4K-Fernseher beträgt das 1,5-fache der Bildschirmdiagonale. Bei einem 65-Zoll-Gerät (165 cm) sind das also rund 2,5 Meter.
Diese Faustregel der Society of Motion Picture and Television Engineers (SMPTE) hilft dir, die Immersion zu maximieren, ohne einzelne Pixel zu sehen. Berücksichtige dies bei der Positionierung deiner TV-Wand im Raum. Ist der Abstand zu groß, gehen Details verloren; ist er zu klein, kann das Bild überfordernd wirken.

Materialschlacht: MDF lackiert vs. Eiche massiv
MDF (Mitteldichte Faserplatte): Der Champion der glatten Oberflächen. Ideal für eine nahtlose, moderne Optik in Weiß oder Anthrazit. Es ist formstabil, verzieht sich nicht und lässt sich perfekt lackieren. Ein klarer Favorit für minimalistische Designs.
Eiche massiv (oder furniert): Bringt Wärme und Natürlichkeit in den Raum. Jede Maserung ist ein Unikat. Massivholz ist langlebig und wertig, kann aber auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit reagieren. Eine geölte Oberfläche betont die Haptik und lässt sich leicht ausbessern.

- Verhindert unschönen Kabelsalat.
- Sorgt für eine klare, aufgeräumte Optik.
- Erleichtert das Austauschen von Geräten.
Das Geheimnis? Ein durchdachtes Kabelmanagement von Anfang an. Plane großzügige Kabelkanäle hinter der Verkleidung und eine zentrale Steckdosenleiste, die unsichtbar im Möbel verschwindet.

Die Ästhetik deiner TV-Wand endet nicht beim Möbelstück. Die Wand dahinter ist deine Leinwand. Statt nur weißer Raufaser, denke über diese Optionen nach:
- Holzlamellen: Schaffen eine vertikale Struktur, wirken edel und verbessern die Raumakustik. Marken wie AcuPanel bieten leicht zu montierende Lösungen.
- Akustikfilz: In Farben wie Anthrazit oder Moosgrün setzt er nicht nur einen weichen Akzent, sondern schluckt auch Schall und reduziert Echos.
- Spachteltechnik in Betonoptik: Perfekt für einen industriellen, rohen Look, der einen spannenden Kontrast zur glatten Technik bildet.

Eine Studie von Philips Lighting zeigte, dass eine an die Bildinhalte angepasste Umgebungsbeleuchtung die visuelle Belastung der Augen um bis zu 60 % reduzieren kann.

Stolperfalle Hitzestau: Deine PlayStation 5 oder der neue AV-Receiver sind wahre Heizkraftwerke. Ohne ausreichende Belüftung riskierst du Überhitzung und verkürzt die Lebensdauer der teuren Geräte. Plane nicht nur Platz für Kabel ein, sondern auch für Luftzirkulation. Unsichtbar eingefräste Lüftungsgitter im Boden oder Deckel des Möbels sind eine elegante und effektive Lösung.

Wie integriere ich die Soundbar perfekt?
Eine frei herumstehende Soundbar zerstört oft die klare Linie. Die eleganteste Lösung ist eine maßgefertigte Aussparung in deinem TV-Möbel, direkt unter dem Fernseher. Achte darauf, dass die Front bündig mit der Möbelkante abschließt. Für einen unsichtbaren Look kannst du die Aussparung mit einem schalldurchlässigen Akustikstoff bespannen, der die Technik verbirgt, aber den Klang ungehindert durchlässt.

- Fischer DuoPower Dübel: Ein Alleskönner für fast jede Wand, von Beton bis Gipskarton. Er spreizt, klappt oder knotet sich je nach Untergrund.
- Kippdübel: Die erste Wahl bei Hohlraumwänden (z.B. Rigips), wenn schwere Lasten getragen werden müssen. Sie klappen sich hinter der Platte auf und verteilen das Gewicht.
- Schwerlastanker: Unverzichtbar für die Montage in Beton- oder Vollziegelwänden, wenn die gesamte TV-Wand schwebend konstruiert wird.

Denk an die Zukunft! Was heute State-of-the-Art ist, ist morgen vielleicht veraltet. Integriere von Anfang an einen oder zwei Leerrohre (z.B. mit 25 mm Durchmesser) in deine Wandkonstruktion, die vom Fernseher zum Lowboard führen. So kannst du später problemlos neue Kabel – wie ein zukünftiges HDMI 2.2 oder Glasfaserkabel – durchziehen, ohne die ganze Wand wieder aufreißen zu müssen.

Der Trick mit dem Infrarot-Repeater: Du willst alle Geräte hinter geschlossenen Türen verstecken, aber die Fernbedienung funktioniert dann nicht mehr? Ein IR-Repeater-Set ist die Lösung. Ein winziger, unauffälliger Empfänger wird in der Nähe des Fernsehers platziert. Er fängt das Signal deiner Fernbedienung auf und leitet es per Kabel an kleine Sender weiter, die du direkt auf die Sensoren von Receiver, Blu-ray-Player & Co. im Schrank klebst.

„Das beste Design ist so wenig Design wie möglich.“ – Dieter Rams
Dieses Prinzip des legendären Braun-Designers ist perfekt für eine TV-Wand. Reduziere sie auf das Wesentliche. Verstecke Kabel, schaffe bündige Oberflächen und wähle ein monochromes Farbschema. Weniger Ablenkung bedeutet mehr Fokus auf das Bild und eine zeitlose Ästhetik, die auch in zehn Jahren noch begeistert.


Ist eine schwenkbare Halterung den Aufpreis wert?
Das kommt ganz auf deinen Raum an. Hast du eine offene Wohnküche oder einen Essbereich seitlich vom Sofa? Dann ist eine schwenkbare Halterung, wie die THIN-Serie von Vogel’s, Gold wert. Sie erlaubt dir, den Fernseher flexibel auf verschiedene Sitzpositionen auszurichten. Für ein reines Heimkino, bei dem du immer frontal vor dem TV sitzt, genügt oft eine flache oder leicht neigbare Halterung, um Reflexionen von Fenstern zu minimieren.

- Weniger Hall und Echo im Raum.
- Deutlich klarere Dialoge bei Filmen.
- Ein insgesamt ruhigeres, angenehmeres Wohngefühl.
Das Geheimnis? Integrierte Akustikpaneele. Sie müssen nicht wie im Tonstudio aussehen. Produkte von Marken wie GIK Acoustics oder Vicoustic lassen sich als Designelemente tarnen und nahtlos in die Rückwand deiner Medienwand integrieren.

Budget-Tipp: Eine komplette Maßanfertigung sprengt das Budget? Kreiere einen hochwertigen Look mit IKEA-Hacks. Kombiniere zwei oder drei BESTÅ-Korpusse zu einem langen, schwebenden Lowboard. Eine auf Maß zugeschnittene Arbeitsplatte aus dem Baumarkt (z.B. in Eichenoptik) als Abdeckplatte lässt das Ganze sofort wie ein teures Designermöbel aussehen. Die gesparten Euros kannst du in eine gute Wandhalterung und Beleuchtung investieren.

Das Licht hinter dem Fernseher ist mehr als nur Deko. Es schafft Atmosphäre und schont die Augen. Ein LED-Streifen wie der Philips Hue Play Gradient Lightstrip, der seine Farbe synchron zum Bildinhalt ändert, zieht dich förmlich ins Geschehen. Für eine ruhigere, statische Beleuchtung reicht ein einfacher, warmweißer LED-Streifen, der an einen Dimmer angeschlossen ist. Wichtig: Montiere ihn so, dass er die Wand anstrahlt und nicht direkt sichtbar ist.

Wusstest du schon? Der VESA-Standard ist kein Markenname, sondern eine Norm des Verbands „Video Electronics Standards Association“. Sie definiert die exakten Lochabstände auf der TV-Rückseite (z.B. 400×400 mm), damit jede genormte Halterung garantiert zu jedem genormten Fernseher passt.

Die Fernbedienung der Apple TV Box arbeitet mit Bluetooth und benötigt keinen Sichtkontakt. Das macht sie zum perfekten Kandidaten, um komplett unsichtbar zu agieren. Platziere die kleine Box einfach per Klettband an der Rückseite des Fernsehers oder im geschlossenen Schrank. So bleibt die Oberfläche deines Lowboards frei von Geräten und Kabeln.

Der Lautsprecher-Check: Plane nicht nur die Geräte, sondern auch den Sound. Sollen Standlautsprecher neben der Wand stehen? Dann plane die Breite des Möbels entsprechend. Sollen es unauffällige Einbaulautsprecher sein? Dann müssen die Aussparungen und die Verkabelung in der Wandkonstruktion berücksichtigt werden. Marken wie Canton oder Nubert bieten flache „On-Wall“-Lautsprecher, die einen guten Kompromiss aus Klang und Ästhetik darstellen.

- Glänzend lackiert: Modern, reflektiert Licht und lässt den Raum größer wirken. Aber: Fingerabdrücke und Staub sind sofort sichtbar.
- Matt lackiert: Edel, zeitlos und unempfindlicher gegen Fingerabdrücke. Schmutz kann sich aber in der feinen Struktur leichter festsetzen.
- Geöltes Holz: Natürlich, warm und atmungsaktiv. Kleine Kratzer lassen sich einfach nachölen. Benötigt aber regelmäßige Pflege.

Muss die TV-Wand immer an der Wand hängen?
Nein! Eine spannende Alternative in großen, offenen Räumen ist eine freistehende TV-Wand, die als Raumteiler fungiert. Sie kann zum Beispiel den Wohn- vom Essbereich trennen. In diesem Fall muss die Konstruktion absolut stabil und sicher im Boden verankert sein. Die Rückseite bietet zudem eine tolle Gelegenheit für ein Bücherregal oder eine schlichte, dekorative Fläche.

Der Trend geht zur Unsichtbarkeit. TV-Geräte wie „The Frame“ von Samsung verwandeln sich im ausgeschalteten Zustand in ein Kunstwerk und fügen sich so nahtlos in die Wohnumgebung ein.
Deine TV-Wand kann diesen Effekt unterstützen. Ein Rahmen aus Holz um den Fernseher, der den Stil des digitalen Bilderrahmens aufgreift, lässt die Illusion perfekt werden. So wird aus dem schwarzen Loch an der Wand ein Teil deiner persönlichen Galerie.

Die richtige Farbe wählen: Eine dunkle Wandfarbe (Anthrazit, Nachtblau) hinter dem Fernseher lässt das Bild kontrastreicher und leuchtender erscheinen. Der TV verschmilzt förmlich mit dem Hintergrund, was besonders bei Filmen im abgedunkelten Raum für Kinofeeling sorgt. Helle Wände hingegen integrieren die TV-Einheit tagsüber besser in den Wohnraum, können aber bei direkter Sonneneinstrahlung zu Reflexionen führen.

Bevor du das erste Loch bohrst, simuliere die endgültige Position. Schneide ein Stück Pappe in der Größe deines Fernsehers aus und klebe es mit Malerkrepp an die Wand. Lebe ein oder zwei Tage damit. Setz dich auf verschiedene Plätze. Stört ein Fenster? Ist die Höhe wirklich angenehm? Diese einfache Methode hat schon viele vor teuren Fehlbohrungen bewahrt.
Ein elektrischer Kamin unter dem Lowboard? Was nach Luxusvilla klingt, ist heute dank moderner Einbaugeräte (z.B. von Dimplex oder Glow Fire) auch im normalen Wohnzimmer realisierbar. Die Kombination aus schwebendem TV-Möbel und dem Flammenspiel darunter schafft eine unglaublich gemütliche und zugleich moderne Atmosphäre. Achte bei der Planung unbedingt auf die Sicherheitsabstände und Belüftungsvorgaben des Kaminherstellers.




