Wandpaneele anbringen wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für ein perfektes Ergebnis
Wandpaneele sind mehr als nur ein Trend – sie sind der Schlüssel zu einem faszinierenden Wohnraum! Entdecke 80 inspirierende Designs, die verzaubern.
„Die Wand, die atmet.“ Was wäre, wenn Wände sprechen könnten? Sie würden Geschichten von Stil und Kreativität erzählen. Moderne Wandpaneele verwandeln triste Flächen in lebendige Kunstwerke, die den Puls des Raumes bestimmen. In einer Welt, in der das Gewöhnliche nicht mehr genügt, laden wir dich ein, in eine Galerie der Möglichkeiten einzutauchen – 80 faszinierende Fotos warten darauf, deine Vorstellungskraft zu entfachen.
Hey, schön, dass du hier bist! In meiner Werkstatt sehe ich so viele Trends kommen und gehen, aber Wandpaneele? Die bleiben. Und das absolut zu Recht. Mit ihnen kannst du einen Raum von Grund auf verändern, ihm Charakter und Wärme geben und sogar die Akustik spürbar verbessern. Aber, und das höre ich ständig: „Warum ist das eigentlich so teuer? Online gibt’s die doch für ein paar Euro!“
Inhaltsverzeichnis
Ganz ehrlich? Zwischen einem Billig-Paneel und einer fachmännisch verkleideten Wand liegen Welten. Es ist der Unterschied zwischen einer schnellen Lösung, die nach einem Jahr schon Ärger macht, und einer echten Investition, an der du jahrzehntelang Freude hast. Dieser Artikel ist kein Verkaufsgespräch. Er ist ein direkter Einblick in die Praxis. Ich zeige dir, worauf es wirklich ankommt – von der Wandvorbereitung bis zum letzten Handgriff – damit du eine kluge Entscheidung für dein Zuhause triffst.
Das Fundament: Ohne eine gute Wand geht gar nichts
Bevor wir auch nur ein einziges Paneel auspacken, müssen wir über die Wand reden. Ich sag’s meinen Leuten immer wieder: „Der Untergrund ist der unsichtbare Held jeder Wandverkleidung.“ Wenn hier gepatzt wird, kannst du dir das teuerste Paneel an die Wand nageln – es wird nicht gut aussehen. Die Vorbereitung ist 80 Prozent der Miete.

Dein Wand-Check: Was du unbedingt prüfen musst
Jede Wand hat ihre Eigenheiten. Eine glatte Gipskartonwand im Neubau ist ein Traum, eine alte Ziegelwand mit bröseligem Kalkputz eher ein Albtraum. Bevor du startest, schnapp dir eine lange Wasserwaage und prüfe diese drei Dinge:
- Ebenheit: Leg eine lange Wasserwaage (am besten 2 Meter) an die Wand. Siehst du irgendwo Lücken von mehr als 3-4 Millimetern? Dann ist die Wand krumm. Würdest du die Paneele einfach draufkleben, hättest du unschöne Schattenfugen und das Material stünde unter ständiger Spannung.
- Tragfähigkeit: Klopf die Wand ab. Klingt es hohl? Bröckelt der Putz, wenn du mit einem Schraubendreher leicht darüber kratzt? Wenn ja, wird kein Kleber der Welt das zuverlässig halten. In dem Fall muss der lockere Putz runter oder mit einem Tiefengrund verfestigt werden.
- Feuchtigkeit: Das ist der stille Feind jeder Wandverkleidung. Ein professionelles Feuchtemessgerät ist hier Gold wert (gibt’s oft schon für 30-50 € im Baumarkt oder online zu leihen). Besonders bei Außenwänden oder im Keller ist das Pflicht. Eine feuchte Wand führt garantiert zu Schimmel hinter den Paneelen – ein echtes Gesundheitsrisiko. Gut zu wissen: Liegt der Wert bei Gipsputz dauerhaft über 1,5 % oder bei Zementputz über 2,5 %, ist das ein klares Stoppsignal. Erst die Ursache für die Feuchtigkeit finden und beheben, ohne Ausnahme!
Ich hatte mal einen Kunden, der unbedingt schnell Akustikpaneele an einer Kellerwand haben wollte. Die Messung war zu hoch, aber er drängte. Wir haben den Auftrag abgelehnt. Ein halbes Jahr später der Anruf: Ein anderer Betrieb hatte es gemacht, jetzt roch es muffig. Die Demontage zeigte das Desaster: Schimmel. Die Sanierung war am Ende dreimal so teuer. Das nur mal so als Anekdote aus der Praxis.

Materialkunde für Selbermacher: Mehr als nur hübsch aussehen
Die Wahl des Materials entscheidet nicht nur über die Optik. Es geht um Langlebigkeit, Akustik und wie kompliziert die Montage wird. Hier gibt es riesige Unterschiede.
- Massivholzpaneele: Fühlen sich einfach unschlagbar an. Der Geruch, die Maserung, die Wärme – unerreicht. Aber Achtung: Echtes Holz „arbeitet“. Es dehnt sich bei Feuchtigkeit aus und zieht sich zusammen. Deshalb ist eine Dehnungsfuge zu den Rändern hin absolut entscheidend. Lass die Paneele immer 2-3 Tage in dem Raum liegen, in dem sie montiert werden. So können sie sich an das Klima gewöhnen.
- MDF-Paneele: Das ist der Bestseller. Formstabil und günstiger als Massivholz, oft mit Folie oder Echtholzfurnier beschichtet. Achte auf die Qualität der Beschichtung, billige Folien können sich an den Kanten lösen. Beim Sägen von MDF entsteht superfeiner Staub. Arbeite hier bitte IMMER mit einer guten Absaugung und trage eine FFP2-Maske. Das ist nicht verhandelbar.
- Akustikpaneele: Mein persönlicher Favorit für Wohnräume. Meist eine Kombi aus MDF-Lamellen auf einem Filzträger (oft aus recyceltem PET). Dieser Filz schluckt den Schall und macht Räume mit vielen harten Flächen (Glas, Fliesen, Beton) sofort gemütlicher. Ich hab sie selbst im Büro – endlich kann ich telefonieren, ohne dass es hallt wie in einer Bahnhofshalle.
- Kunststoffpaneele: Ehrlich gesagt, die fassen wir in der Werkstatt fast nie an. Sie sind leicht, billig und fühlen sich auch genauso an. Anfällig für Kratzer und Dellen, und ökologisch fragwürdig. Für den Abstellraum vielleicht okay, aber im Wohnbereich würde ich persönlich immer davon abraten.
Kleiner Profi-Hack: Wenn du beschichtete Paneele (MDF oder ähnlich) schneidest, klebe vorher eine Lage gutes Malerkrepp (z.B. von Tesa oder Kip) auf die Schnittlinie. Dann sägst du durch das Klebeband. Das verhindert fast vollständig, dass die Kanten der Beschichtung ausfransen. Sieht einfach sauberer aus!

Die Montage: Kleben oder schrauben?
Jetzt wird’s ernst. Es gibt zwei Wege, die Paneele an die Wand zu bekommen: direkt verkleben oder auf eine Unterkonstruktion schrauben. Und nein, die Wahl ist nicht egal.
Methode 1: Direktverklebung – Die schnelle Lösung für perfekte Wände
Das geht flott, funktioniert aber wirklich NUR auf einem 100%ig ebenen, trockenen und tragfähigen Untergrund. Du brauchst einen hochwertigen Montagekleber. Vergiss die billigste Kartusche aus dem Wühlkorb! Nimm einen lösemittelfreien Polymer-Kleber, zum Beispiel aus der „Pattex Kleben statt Bohren“-Reihe. Der kostet vielleicht 8-12 € pro Kartusche, aber er hält bombenfest und gast keine Weichmacher aus.
Trag den Kleber in dicken, senkrechten Wellenlinien auf die Rückseite auf. Niemals vollflächig! So kann die Luft dahinter noch etwas zirkulieren und das Material minimal arbeiten.
Methode 2: Die Unterkonstruktion – Die einzig wahre Profi-Lösung
Für fast alle Altbauten und bei jeder unebenen Wand ist das die überlegene Methode. Sie ist Pflicht, wenn du Kabel verstecken oder zusätzlich dämmen willst.

Hier schraubst du zuerst ein Lattengerüst an die Wand, worauf dann die Paneele befestigt werden. Klingt aufwendig, ist es auch, aber das Ergebnis ist perfekt.
- Der Aufbau: Du nimmst gehobelte Latten (Standardmaß ist ca. 24×48 mm) und schraubst sie im Abstand von 40-60 cm an die Wand.
- Der Trick mit den Unebenheiten: Wie kriegst du das Lattengerüst gerade an eine krumme Wand? Ganz einfach: Halte die Latte an die Wand und leuchte mit einer Taschenlampe dahinter. Überall, wo ein Lichtspalt ist, schiebst du so lange kleine Holzplättchen oder spezielle Distanzkeile drunter, bis die Latte satt anliegt und die Wasserwaage perfekt im Lot ist. Das ist das ganze Geheimnis!
- Der entscheidende Vorteil: Zwischen Wand und Paneel entsteht ein Luftspalt. Diese „Hinterlüftung“ ist genial. Eventuelle Restfeuchte kann entweichen, Schimmel hat keine Chance. Außerdem kannst du den Zwischenraum super nutzen, um eine Lage Dämmwolle einzubringen.
Problemzone: Ecken und Steckdosen
Daran scheitern die meisten Heimwerker. Für eine Steckdose misst du die Position exakt aus und überträgst sie auf das Paneel. Bohre dann mit einem großen Holzbohrer Löcher in die Ecken deines markierten Ausschnitts und säge ihn mit einer Stichsäge oder – noch besser – einem Multitool sauber aus. Für Außenecken ist ein sauberer Gehrungsschnitt (zwei Paneele im 45-Grad-Winkel gesägt) die eleganteste Lösung. Das erfordert eine gute Kappsäge, aber das Ergebnis ist jeden Aufwand wert.

Kosten, Werkzeug & Zeit: Was dein Projekt wirklich braucht
Die 200-Euro-Angebote im Prospekt? Die beziehen sich meist nur auf billiges Material für eine winzige Wand. Lass uns mal realistisch rechnen.
Eine echte Einkaufsliste für eine 8m² Akzentwand
Stell dir vor, du möchtest eine typische Wohnzimmerwand (ca. 3,20 m breit, 2,50 m hoch) mit Akustikpaneelen verkleiden. Das brauchst du wirklich:
- Akustikpaneele: ca. 4-5 Pakete, je nach Größe. Rechne hier mal mit 400-600 €.
- Unterkonstruktion: ca. 8-10 Latten (à 2,5 m) aus dem Baumarkt. Das sind etwa 50-70 €.
- Befestigung: Gute Schrauben und Dübel (z.B. von Fischer). Plane hier mal 20-30 € ein.
- Schwarze Schrauben für die Akustikpaneele (um sie durch den Filz zu schrauben): ca. 15 €.
Unterm Strich liegst du für eine hochwertige DIY-Lösung schnell bei 500-750 € nur für das Material. Ein Profi würde für die Arbeit (ca. 8-12 Stunden) noch mal 600-900 € berechnen. Das bringt die Gesamtkosten auf 1.100-1.650 € – das ist ein realistischer Preis für Qualität.

Werkzeug, das du brauchst (oder leihen solltest)
Mit der Handsäge wird das nichts. Für saubere Schnitte brauchst du eine Kappsäge mit einem feinen Sägeblatt (mindestens 60 Zähne). Dazu einen Akkuschrauber, eine Bohrmaschine, eine lange Wasserwaage, einen Leitungssucher (!!), ein Cuttermesser und ein Maßband. Ein Linienlaser ist Luxus, aber unglaublich hilfreich.
Und wie lange dauert das jetzt?
Als Profi schaffe ich so eine Wand an einem Tag. Für dich als ambitionierten Heimwerker? Sei realistisch. Plane ein komplettes Wochenende ein. Samstag für die Vorbereitung, den Einkauf und die Unterkonstruktion. Sonntag dann ganz in Ruhe für das Zuschneiden und Anbringen der Paneele. Ohne Hektik wird das Ergebnis einfach besser.
Sicherheit geht vor – Immer!
Das ist keine Floskel. Bevor du auch nur ein Loch bohrst: Benutze ein Leitungssuchgerät! Stromleitungen in der Wand zu treffen ist lebensgefährlich. Müssen Steckdosen oder Schalter versetzt werden? Finger weg! Das ist ein Job für einen qualifizierten Elektriker, sonst erlischt dein Versicherungsschutz.

Und denk an dich: Beim Sägen immer eine Schutzbrille und bei MDF-Staub eine FFP2-Maske tragen. Deine Lunge wird es dir danken.
Mein Fazit: Eine Investition, die sich lohnt
Eine Wandverkleidung ist ein echtes Upgrade für dein Zuhause, aber eben auch ein technisches Bauteil. Der Preisunterschied zwischen „billig“ und „gut“ liegt in der unsichtbaren Vorarbeit, der richtigen Technik und der Sicherheit, dass es auch in fünf Jahren noch top aussieht.
Klar kannst du eine kleine Akzentwand auf einem geraden Untergrund selbst machen. Das ist ein super Wochenendprojekt! Aber sei ehrlich zu dir: Wenn die Wand alt und krumm ist, wenn es um große Flächen geht oder du einfach ein perfektes, sorgenfreies Ergebnis willst – dann ist das Geld für einen guten Handwerker eine verdammt gute Investition.
Gutes Handwerk kostet. Aber schlechte Arbeit kostet am Ende immer mehr. Denk dran, wenn du dein nächstes Projekt planst. Es ist dein Zuhause. Es hat Qualität verdient.

Bildergalerie



Hinter vielen der angesagten Akustikpaneele, wie denen von Marken wie WoodUpp oder Fibrotech, verbirgt sich ein cleveres Geheimnis: ein Filzrücken, oft aus recyceltem PET. Dieser schluckt nicht nur Schallwellen und reduziert den Hall im Raum spürbar, sondern erleichtert auch die Montage. Die Lamellen sind bereits perfekt darauf ausgerichtet, was dir beim Anbringen eine Menge Zeit und Nerven spart.



- Für gerade, präzise Schnitte bei Holz- oder MDF-Paneelen ist eine Tauchsäge mit Führungsschiene unschlagbar.
- Bei feinen Details oder Aussparungen für Leuchten leistet eine Stichsäge mit einem sauberen, feinzahnigen Sägeblatt beste Dienste.
- Für leichte Gips- oder Polystyrolpaneele genügt oft schon eine feine Handsäge, wie eine Japansäge, für maximale Kontrolle.



Der Millimeter, der alles rettet: Holz ist ein lebendiges Material. Vergiss bei Echtholz- oder MDF-Paneelen niemals die Dehnungsfuge! Eine kleine Lücke von 5-10 mm zu angrenzenden Wänden, Decke und Boden ist absolut entscheidend. Sie gibt dem Material Raum zum „Arbeiten“ bei Feuchtigkeits- und Temperaturschwankungen und verhindert, dass sich die Paneele später unschön wölben oder aufwerfen.



Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kann eine gut geplante akustische Wandverkleidung die Nachhallzeit in einem Raum um bis zu 60 % reduzieren.
Das bedeutet konkret: Gespräche werden klarer, störende Geräusche gedämpft und die gesamte Raumatmosphäre wird ruhiger und konzentrierter. Es ist also nicht nur eine optische, sondern auch eine spürbare Aufwertung.



Die Wirkung von 3D-Paneelen wird erst durch das richtige Licht entfesselt. Ein direktes, hartes Licht von vorne lässt die Strukturen flach wirken. Setze stattdessen auf seitliches Streiflicht, um die Tiefe zu betonen:
- LED-Strips: Am Boden oder an der Decke montiert, zeichnen sie dramatische Schatten und heben die Konturen hervor.
- Wandleuchten (Up-/Downlights): Sie schaffen gezielte Lichtinseln und verwandeln die Wand in ein Kunstwerk.
- Spots auf Schienen: Bieten maximale Flexibilität, um das Licht genau dorthin zu lenken, wo es die beste Wirkung erzielt.



Kann ich Wandpaneele auch im Badezimmer verwenden?
Ja, aber nur mit dem richtigen Material! Klassische MDF- oder Gips-Paneele sind hier tabu, da sie bei Feuchtigkeit aufquellen. Suche gezielt nach feuchtraumgeeigneten Paneelen aus PVC, Polystyrol oder speziellen Kompositwerkstoffen. Hersteller wie Orac Decor bieten wasserfeste Kollektionen an. Wichtig ist zudem die Verwendung eines wasserfesten Montageklebers und die sorgfältige Abdichtung aller Schnittkanten und Fugen mit Silikon.



Kleben: Ideal für glatte, tragfähige Wände und leichte Paneele. Geht schnell und erfordert kein schweres Gerät. Nachteil: Eine Korrektur ist kaum möglich und die Wand wird beim späteren Entfernen beschädigt.
Schrauben auf Unterkonstruktion: Die Profi-Lösung für unebene Wände, schwere Paneele oder wenn Leitungen dahinter versteckt werden sollen. Ermöglicht perfekte Ausrichtung und hinterlüfteten Aufbau. Ist aber aufwendiger und teurer.



Wussten Sie schon? MDF (Mitteldichte Faserplatte) besteht aus fein zerfasertem Holz, das mit Leim unter hohem Druck und Hitze verpresst wird.
Diese homogene Struktur macht es extrem formstabil und leicht zu bearbeiten – ideal für präzise Fräsungen, wie man sie bei vielen dekorativen Paneelen findet. Anders als bei Massivholz gibt es keine Maserung, die beim Sägen ausreißen könnte. Das Ergebnis sind super saubere Schnittkanten.


- Absolut stoß- und wasserfest
- Kinderleicht zu schneiden und zu verarbeiten
- Grundiert und sofort überstreichbar
Das Geheimnis? Moderne Paneele aus hochverdichtetem Polymer. Marken wie Orac Decor haben diese Materialien perfektioniert. Sie sehen aus wie Gipsstuck, sind aber viel robuster und unkomplizierter in der Handhabung – eine geniale Alternative für stark beanspruchte Bereiche wie Flure.



Anstatt einen ganzen Raum zu verkleiden, setze ein starkes Statement mit einer einzigen Akzentwand. Besonders wirkungsvoll ist das hinter dem Bett im Schlafzimmer oder hinter dem Sofa im Wohnzimmer. Dunkle Holzpaneele oder dramatische 3D-Formen schaffen hier Tiefe und einen sofortigen Fokuspunkt, der den ganzen Raum aufwertet.



Aussparungen für Steckdosen – so geht’s sauber:
- Position des Paneels exakt festlegen.
- Die genaue Position der Steckdose von allen vier Seiten auf die Rückseite des Paneels übertragen.
- Mit einem Winkel die Linien verbinden und doppelt prüfen!
- Mit einem Forstnerbohrer oder einer Lochsäge in passender Größe an den Ecken bohren und den Rest mit der Stichsäge ausschneiden. Immer von der Rückseite arbeiten, um Ausrisse auf der Sichtseite zu vermeiden.



Profitipp: Die erste Bahn ist die wichtigste. Nimm dir hierfür extra viel Zeit. Sie muss absolut perfekt senkrecht sein. Benutze eine lange Wasserwaage oder einen Laser, um eine Führungslinie an der Wand zu ziehen. Wenn die erste Bahn auch nur minimal schief ist, potenziert sich dieser Fehler über die gesamte Wandbreite und das Ergebnis wird nie professionell aussehen.



„Eine Wand zu berühren, sollte ein Erlebnis sein. Texturierte Oberflächen wie Holz- oder 3D-Paneele sprechen unseren Tastsinn an und schaffen eine tiefere, emotionalere Verbindung zum Raum als eine glatte, gestrichene Wand.“ – Ilse Crawford, Interior Designerin



Die Welt der Paneele ist vielfältig. Finde den Stil, der zu dir passt:
- Skandinavisch: Helle Hölzer wie Birke oder Eiche, oft als schmale, vertikale Lamellen. Schafft eine helle, luftige und natürliche Atmosphäre.
- Industrial: Paneele in Beton-, Rost- oder dunkler Metalloptik. Perfekt für einen urbanen, rauen Look.
- Klassisch: Kassetten- oder Vertäfelungsoptik, oft in Weiß oder dunklen Tönen lackiert. Erinnert an herrschaftliche Altbauten und verleiht Eleganz.



Muss ich die Paneele nach der Montage noch behandeln?
Das kommt ganz auf das Produkt an. Viele MDF-Paneele sind nur grundiert und sollten für den finalen Schutz und die gewünschte Farbe noch gestrichen werden. Echtholzpaneele können unbehandelt bleiben (z.B. Zirbe für den Duft), geölt (feuert die Maserung an) oder lackiert (für maximalen Schutz) werden. Achte genau auf die Herstellerangaben!



Echtholzfurnier: Eine dünne Schicht echtes Holz auf einer Trägerplatte (meist MDF). Bietet die einzigartige Optik und Haptik von Massivholz, ist aber formstabiler und oft günstiger. Jedes Paneel ist ein Unikat.
Dekorfolie: Ein gedrucktes Holzmuster auf einer Folie, die auf die Trägerplatte kaschiert wird. Sehr pflegeleicht und preiswert, aber die Optik und Haptik sind nicht mit echtem Holz vergleichbar. Das Muster wiederholt sich.


Schließe für einen Moment die Augen und stell dir vor, du streichst über eine Wand aus gebürsteter Eiche. Du spürst die feine, lebendige Struktur des Holzes unter deinen Fingerspitzen. Der Raum duftet dezent nach Wald und Geborgenheit. Echtholzpaneele, besonders aus charaktervollen Hölzern wie Eiche, Nussbaum oder der duftenden Zirbe, sind mehr als nur Deko. Sie sind eine multisensorische Erfahrung, die einen Raum mit Wärme, Ruhe und einer tiefen, natürlichen Behaglichkeit füllt, die kein anderes Material erreicht.



- Absolut nachhaltig und ökologisch
- Hervorragende Schall- und Wärmedämmung
- Einzigartige, warme und weiche Haptik
Das Material? Kork! Wandpaneele aus Kork sind eine fantastische, oft übersehene Alternative. Sie verbessern das Raumklima, sind von Natur aus antistatisch und somit perfekt für Allergiker. Mit modernen Designs und Färbungen haben sie ihr altes Pinnwand-Image längst abgelegt.



So bleiben deine Paneele schön
Die richtige Pflege hängt komplett vom Material ab:
- Lackierte/folierte Oberflächen: Einfach mit einem nebelfeuchten, weichen Tuch abwischen. Keine scharfen Reiniger verwenden!
- Geöltes Echtholz: Trocken mit einem Staubtuch reinigen. Zur Auffrischung alle paar Jahre mit einem passenden Pflegeöl nachbehandeln.
- Rohes Holz/Gips: Nur trocken abstauben oder vorsichtig mit dem Bürstenaufsatz des Staubsaugers absaugen.



Was ist eine Unterkonstruktion und wann brauche ich sie wirklich?
Eine Unterkonstruktion ist ein Rahmen aus Holzlatten, der an der Wand befestigt wird. Auf diesen Rahmen schraubst du dann die Paneele. Du brauchst sie zwingend, wenn deine Wand sehr uneben ist, um eine perfekt gerade Fläche zu schaffen. Sie ist auch notwendig, wenn du eine Hinterlüftung (z.B. an Außenwänden) sicherstellen oder Kabel, Dämmung oder LED-Beleuchtung unsichtbar hinter den Paneelen verlegen willst.



Typischer Fehler: Am Kleber sparen. Ein günstiger Montagekleber hat oft eine geringere Anfangshaftung und Endfestigkeit. Die Folge: Die Paneele rutschen bei der Montage ab, oder noch schlimmer, lösen sich nach Monaten von der Wand. Investiere in einen hochwertigen Polymer-Kleber von Marken wie Pattex Kleben statt Bohren oder Soudal Fix All. Der Mehrpreis von wenigen Euro pro Kartusche sichert dir ein Ergebnis, das jahrelang hält.



Der Trend zur Vertikalen: Aktuelle Akustikpaneele mit ihren schmalen, aufrechten Lamellen lassen Räume optisch höher wirken.
Dieser simple Trick streckt den Raum und verleiht ihm eine elegante, aufgeräumte Struktur. Besonders in Räumen mit niedriger Deckenhöhe kann dieser Effekt einen dramatischen Unterschied machen und ein Gefühl von mehr Weite und Luftigkeit erzeugen.



Der letzte Schliff macht den Unterschied zwischen „selbst gemacht“ und „wie vom Profi“ aus. Vergiss die Abschlussdetails nicht!
- Abschlussprofile: Saubere Kanten an den Enden einer verkleideten Fläche oder an Außenecken sehen einfach besser aus. Es gibt sie passend zum Dekor oder aus Aluminium.
- Schattenfuge: Anstatt die Paneele direkt an die Decke stoßen zu lassen, plane eine 1-2 cm breite Fuge ein. Das wirkt modern und edel.
- Farbiger Acryl: Kleine Fugen in den Ecken oder an Übergängen lassen sich perfekt mit farblich passendem Acryl schließen.



3D-Gipspaneele: Schwer und massiv, fühlen sich an wie echter Stein. Perfekt für ein hochwertiges, fugenloses Finish, da die Stöße verspachtelt werden können. Benötigen einen sehr tragfähigen Untergrund und mehr Aufwand bei der Montage.
3D-Polystyrolpaneele: Federleicht und extrem einfach zu verarbeiten und zuzuschneiden. Günstiger und auch für weniger tragfähige Wände geeignet. Die Haptik ist jedoch weniger wertig und die Fugen bleiben sichtbar.

Eine Wandverkleidung ist auch eine Chance, ein altes Problem elegant zu lösen. Hinter einer Verkleidung auf Unterkonstruktion verschwinden nicht nur unschöne Risse oder alter Putz, sondern auch unansehnliche Aufputz-Heizungsrohre oder unzählige Kabel vom Fernseher und der HiFi-Anlage. Das Ergebnis ist eine makellose, ruhige Wandfläche ohne sichtbaren Technik-Salat.




