Deine Schlafzimmerwand: So wird sie vom Sorgenkind zum Wohntraum

Hey! Schön, dass du hier bist. Wenn du das liest, stehst du wahrscheinlich gerade in deinem Schlafzimmer, schaust auf eine Wand und denkst dir: „Da muss was passieren.“ Und ganz ehrlich? Damit bist du nicht allein. Ich hab in meiner Laufbahn unzählige Schlafzimmer gesehen – von „schnell mal drübergerollt“ bis hin zu edelsten Gestaltungen. Dabei habe ich eines gelernt: Eine wirklich gute Wand, die nicht nur schick aussieht, sondern dir auch guttut, entsteht nicht durch Zufall. Sie beginnt mit ein bisschen Köpfchen und einer soliden Vorbereitung.

Dein Schlafzimmer ist dein Rückzugsort, deine Ladebucht für den Körper. Wir verbringen hier so viel Zeit und atmen die Luft tief ein. Deshalb ist die Wahl der Farbe oder Tapete eben nicht nur eine Frage des Geschmacks, sondern eine echte Entscheidung für dein Wohlbefinden. Vergiss die schnellen Hacks und Wundertipps. Ich zeig dir, wie du eine Wand von Grund auf richtig anpackst – ohne Fachchinesisch, aber mit dem Respekt, den gutes Handwerk verdient.

Erstmal Tacheles: Was deine Wand dir verrät

Bevor du auch nur an Farbe denkst, müssen wir mal kurz Detektiv spielen. Kein Profi legt los, ohne den Untergrund zu checken. Das ist keine Fleißaufgabe, sondern die Basis für alles, was kommt. Es erspart dir später so viel Ärger, glaub mir.

Und jetzt kommst du! Nimm dir fünf Minuten Zeit. Du brauchst nur deine Hand, ein Stück Malerkrepp und vielleicht eine Sprühflasche mit Wasser.

• Der Hand-Test: Fahr mal kräftig mit der flachen Hand über die Wand. Hast du danach weiße, mehlige Rückstände an der Hand? Das nennt man „kreiden“. Hier würde neue Farbe einfach nicht halten.
• Die Klebebandprobe: Drück ein starkes Kreppband (investier hier ruhig in das gute Zeug für ein paar Euro mehr, es lohnt sich) fest auf die Wand und reiß es mit einem Ruck ab. Bleiben Farbstücke kleben? Dann ist der Altanstrich nicht mehr tragfähig und muss runter.
• Der Wassertest: Sprüh ein wenig Wasser auf die Wand. Perlt es sofort ab? Dann hast du eine dichte Schicht, vielleicht eine alte Latexfarbe. Zieht das Wasser blitzschnell ein und hinterlässt einen dunklen Fleck? Dann ist die Wand stark saugfähig, typisch für Gipsputz oder Gipskarton. Beides ist nicht optimal für einen neuen Anstrich.
• Die Kratzprobe: Ritz mit einem Schraubendreher oder einer Spachtel leicht die Oberfläche an. Blättert sofort was ab oder kannst du richtig „graben“? Dann ist der Untergrund zu weich.

Aus meiner Erfahrung ist der häufigste Fehler, den Leute machen, diesen Schritt zu überspringen. Ich musste mal bei einem Kunden eine komplette Decke neu machen, weil er eine teure Farbe direkt auf einen kreidenden Untergrund gestrichen hat. Nach ein paar Wochen blätterte alles in großen Placken ab. Das hättest du mit einem simplen Hand-Test in 10 Sekunden herausfinden können.

Warum deine Wand „atmen“ muss (und was das überhaupt heißt)

Klingt esoterisch, ist aber reine Physik. Jede Nacht gibst du durch Atmen und Schwitzen gut einen halben Liter Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Eine „gesunde“ Wand kann diese Feuchtigkeit wie ein Schwamm aufnehmen und langsam wieder abgeben. Die Profis nennen das diffusionsoffen. Stell es dir vor wie bei Kleidung: Ein Funktionsshirt atmet, eine Plastiktüte nicht. Du willst keine Plastiktüte an der Wand.

Ist die Wand versiegelt, zum Beispiel mit einer billigen Dispersionsfarbe oder einer alten Vinyltapete, kann die Feuchtigkeit nicht weg. Sie kondensiert an der kältesten Stelle – meistens in den Ecken oder hinter dem Schrank. Und das ist die perfekte Einladung für Schimmel. Und Schimmel im Schlafzimmer? Den willst du unter gar keinen Umständen.

Gut zu wissen: Die Fähigkeit zum Atmen wird mit dem sogenannten sd-Wert gemessen. Je niedriger der Wert, desto besser atmet die Wand. Kalk- oder Silikatfarben sind hier die Champions (sd-Wert unter 0,05 m), während Latexfarben oder Vinyltapeten die Wand praktisch versiegeln (sd-Wert oft über 10 m). Eine Standard-Dispersionsfarbe liegt irgendwo dazwischen.

Die Vorbereitung: 90 % der Arbeit, 100 % des Erfolgs

Ich sage immer: Du bezahlst einen Handwerker nicht fürs Streichen, sondern fürs Vorbereiten. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Eine schlampige Vorbereitung ruiniert auch die teuerste Farbe.

Der Albtraum jedes Heimwerkers: Alte Tapete entfernen

Gerade bei alter, mehrfach überstrichener Raufaser will man am liebsten gleich aufgeben. Aber es geht! Hier mein Plan für diesen Härtefall:

1. Perforieren: Nimm eine Stachelwalze (auch „Tapetenigel“ genannt) und rolle damit kräftig über die gesamte Wand. Die kleinen Löcher sorgen dafür, dass die Feuchtigkeit später hinter die Farbschicht gelangt. Aber Achtung bei Gipskartonwänden, hier nicht zu fest aufdrücken, sonst beschädigst du den Karton.
2. Einweichen: Misch Tapetenlöser nach Anleitung mit warmem Wasser und trag ihn mit einer großen Bürste oder einem Quast satt auf. Alternativ tut es auch einfach Wasser mit einem guten Schuss Spülmittel. Lass das Ganze mindestens 15-20 Minuten einwirken. Wiederhole das bei Bedarf. Geduld ist hier der Schlüssel!
3. Abziehen und schaben: Jetzt sollte sich die Tapete in Bahnen oder zumindest großen Stücken abziehen lassen. Was bleibt, dem rückst du mit einem Spachtel zu Leibe.

Spachteln, Schleifen, Fühlen

Risse und Dübellöcher werden jetzt verspachtelt. Nimm für die Fläche eine Gipsspachtelmasse, für Ecken und Anschlüsse zu Decke oder Fenstern lieber Acryl, das bleibt flexibel. Der Trick ist: lieber zweimal dünn spachteln als einmal dick. Lass die erste Schicht komplett durchtrocknen – das dauert je nach Dicke und Raumtemperatur zwischen 4 und 12 Stunden. Erst dann kommt die zweite. Nach dem finalen Trocknen schleifst du die Stellen glatt. Und dann: Fühlen! Fahr mit der Hand drüber. Du darfst keinen Übergang mehr spüren.

Der wichtigste Schritt, den alle vergessen: Die Grundierung

Wenn es einen geheimen Trick gibt, dann ist es dieser: Grundiere deine Wand! Tiefgrund kostet nicht die Welt (ca. 20-40 € für einen großen Eimer), macht aber einen riesigen Unterschied. Er verfestigt leicht sandige Untergründe und sorgt dafür, dass die Wand überall gleichmäßig saugt. Das Ergebnis? Keine Flecken, keine Streifen und du verbrauchst sogar weniger von deiner teuren Endfarbe. Das ist eine Win-Win-Situation!

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Die Qual der Wahl: Welche Farbe oder Tapete ist die richtige?

So, jetzt wird’s kreativ! Aber welche Farbe passt zu dir? Das ist nicht nur eine Frage des Farbtons. Hier ein kleiner Überblick, ganz ohne Tabelle:

Dispersionsfarbe – Der Alleskönner
Das ist der Klassiker aus dem Baumarkt. Sie ist leicht zu verarbeiten und robust. Achte aber auf die Qualität! Ein wichtiger Indikator ist die „Nassabriebklasse“. Die findest du meistens kleingedruckt auf der Rückseite des Eimers. Klasse 3 ist das absolute Minimum, für ein Schlafzimmer würde ich immer Klasse 2 empfehlen, die ist deutlich scheuerbeständiger. Preislich liegst du hier für einen 10-Liter-Eimer guter Qualität bei etwa 60 bis 100 Euro.

Silikatfarbe – Die Profi-Lösung für gesunde Wände
Meine persönliche Empfehlung für mineralische Untergründe wie Kalk- oder Zementputz. Diese Farbe „verkieselt“ mit der Wand, geht also eine unlösbare chemische Verbindung ein. Das macht sie extrem langlebig, super atmungsaktiv und von Natur aus schimmelhemmend. Aber Achtung! Silikatfarbe ist bei der Verarbeitung ätzend. Eine Schutzbrille und Handschuhe sind absolute Pflicht! Du bekommst sie im Farben-Fachhandel, seltener im Baumarkt. Sie ist etwas teurer, aber eine Investition in die Gesundheit.

Kalkfarbe – Die traditionelle Wohlfühl-Wahl
Das ist die ursprünglichste und vielleicht gesündeste Wandfarbe. Hoch diffusionsoffen, feuchtigkeitsregulierend und von Natur aus desinfizierend. Sie schafft ein unvergleichliches Raumklima. Der Nachteil: Die Oberfläche ist nicht so robust wie bei einer guten Dispersion und die Farbauswahl ist begrenzter. Für ein Schlafzimmer aber eine fantastische Wahl. Auch hier ist der Fachhandel die beste Anlaufstelle.

Die große Frage: Kann ich das einfach übereinander streichen?

Kurze Antwort: Meistens nicht. Hier ein paar Grundregeln:

• Dispersion auf Dispersion: Geht fast immer, wenn der Altanstrich fest ist (Klebebandprobe!).
• Mineralfarbe (Kalk/Silikat) auf Dispersion: Funktioniert nicht ohne Weiteres! Die Mineralfarbe braucht einen mineralischen Untergrund, um sich zu verbinden. Hier brauchst du einen speziellen Haftgrund oder eine sogenannte Silikatgrundierfarbe. Lass dich im Fachhandel beraten!
• Dispersion auf Mineralfarbe: Geht, aber du machst damit die guten, atmungsaktiven Eigenschaften der Mineralfarbe zunichte. Das ist, als würdest du über ein teures Funktionsshirt eine Plastikfolie ziehen.

Dein Schlachtplan: So geht’s in der Praxis

Okay, du bist bereit. Die Wand ist vorbereitet, die Farbe steht da. Los geht’s!

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Deine Einkaufsliste für ein Standard-Projekt:

Bevor du losfährst, hier eine kurze Checkliste, damit du nicht fünfmal zum Baumarkt musst:

• Deine Wunschfarbe (rechne mit ca. 150 ml pro Quadratmeter und Anstrich)
• Tiefgrund (falls nötig)
• Gutes Malerkrepp (das gelbe oder blaue, nicht das billige weiße)
• Abdeckfolie oder Malervlies für den Boden
• Eine gute Farbrolle für glatte Wände und ein Abstreifgitter
• Ein kleiner Pinsel oder Eckenroller für die Kanten
• Spachtelmasse und ein Spachtel
• Schleifpapier
• Ein paar alte Lappen und einen Eimer Wasser

Faustregel für die Farbmenge: Miss deine Wände aus (Breite mal Höhe) und addiere die Flächen. Das Ergebnis multiplizierst du mit 0,15 Litern. Da du meistens zweimal streichen musst, verdoppelst du die Menge. Kauf lieber einen Liter mehr, den kannst du für spätere Ausbesserungen aufheben.

Streichen ohne Streifen – Das „Nass-in-Nass“-Geheimnis

Das Geheimnis eines perfekten Anstrichs ist, immer „nass in nass“ zu arbeiten. Das heißt: Wenn du eine Wand angefangen hast, machst du sie ohne Pause fertig.

1. Beginne immer an der Seite mit dem Fenster und arbeite vom Licht weg. So siehst du am besten, wo du schon warst.
2. Streiche zuerst alle Ecken und Kanten mit dem Pinsel vor.
3. Tauche die Rolle in die Farbe und rolle sie am Gitter gut ab, bis sie nicht mehr tropft.
4. Rolle jetzt ein paar Bahnen von oben nach unten. Verteile die Farbe dann quer. Und zum Schluss rollst du die ganze Fläche nochmal ganz sanft und ohne Druck von oben nach unten ab. Das sorgt für ein ebenmäßiges Finish.

Was kostet der Spaß und wie lange dauert es?

Seien wir ehrlich, das spielt auch eine Rolle. Hier eine realistische Einschätzung:

• DIY-Projekt (Wand in gutem Zustand): Wenn du nur grundieren und mit einer guten Dispersionsfarbe streichen musst, rechne mit Materialkosten von ca. 200-300 € für ein 15-20 qm großes Zimmer. Zeitaufwand als Laie? Plane ein ganzes Wochenende ein: Samstag für Abkleben und Vorbereitung, Sonntag für die beiden Anstriche.
• Professionelle Ausführung: Wenn ein Maler spachteln, schleifen, grundieren und zweimal streichen soll, liegst du je nach Region und Aufwand schnell bei 800-1.500 €.
• Die Luxus-Variante: Eine hochwertige Vliestapete oder ein professionell aufgebrachter Kalk- oder Lehmputz ist eine größere Investition, die aber auch mal 2.000 € und mehr kosten kann. Dafür bekommst du ein Ergebnis, das Jahrzehnte hält und das Raumklima spürbar verbessert.

Mein Tipp: Spare nicht bei der Farbe oder den Werkzeugen. Eine billige Farbe deckt schlecht, du musst öfter streichen und das Ergebnis sieht trotzdem oft bescheiden aus. Qualität zahlt sich hier wirklich aus.

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Zum Schluss: Ein paar ehrliche Worte

Eine Schlafzimmerwand selbst zu gestalten, ist ein unheimlich befriedigendes Projekt. Es ist die Chance, einen Raum zu schaffen, der wirklich dein ist – persönlich, gesund und langlebig. Nimm dir die Zeit, den Untergrund zu verstehen. Sei pingelig bei der Vorbereitung. Und wähle Materialien, die sich für dich gut anfühlen.

Echter Stil zeigt sich nicht im schnellen Effekt, sondern im Detail: eine saubere Kante, eine glatte Oberfläche, eine Wand, die sich gut anfühlt. Das ist die Schönheit, die bleibt, lange nachdem die Farbe getrocknet ist. Und jetzt? Ran an die Wand!

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Wusstest du, dass die Farbe Grün die einzige ist, bei der sich das Auge nicht anstrengen muss, um sie zu fokussieren?

Das macht sie zur ultimativen Entspannungsfarbe für das Schlafzimmer. Von sanftem Salbei bis hin zu tiefem Waldgrün – diese Nuancen schaffen eine Oase der Ruhe und verbinden dich instinktiv mit der Natur. Sie sind die perfekte Antwort auf einen stressigen Tag.

Akustikpaneele aus Holz: Sie sind nicht nur ein optisches Statement, sondern verbessern auch die Raumakustik erheblich. Schluss mit störendem Hall!

Textile Wandbespannung: Schafft eine luxuriöse, fast hotelsuite-artige Atmosphäre und wirkt ebenfalls schalldämmend und wärmeisolierend.

Beide Optionen verleihen der Wand hinter dem Bett eine beeindruckende Tiefe und Textur.

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Digitale Intelligenz für Glas, Fenster und Türen: So gestaltet Software die Zukunft des Bauens

Der Trend geht zur matten, fast pudrigen Oberfläche. Kalkfarben, wie die von „Kreidezeit“ oder die edlen Emulsionen von „Farrow & Ball“, sind hier die erste Wahl. Sie erzeugen eine unvergleichliche Farbtiefe, die sich mit dem Lichteinfall verändert und dem Raum eine lebendige, atmende Qualität verleiht. Ein Unterschied, den man nicht nur sieht, sondern auch spürt.

• Setze auf indirekte Beleuchtung, um deine neue Wand in Szene zu setzen.
• Eine LED-Leiste hinter dem Kopfteil oder eine schlanke Stehlampe, die die Wand von unten anstrahlt, kann die Textur und Farbe dramatisch hervorheben.
• Verzichte auf grelles, direktes Deckenlicht am Abend, um die gemütliche Atmosphäre zu wahren.

Deine Wandfarbe wirkt plötzlich ganz anders als im Laden?

Das liegt am Metamerie-Effekt. Farben verändern ihre Erscheinung je nach Lichtquelle. Tageslicht, eine warme LED-Birne oder kühles Neonlicht lassen denselben Farbton völlig unterschiedlich aussehen. Deshalb ist der Testanstrich an der eigentlichen Wand so entscheidend: Beobachte die Farbe morgens, mittags und bei künstlichem Licht am Abend, bevor du dich final entscheidest.

Die „60-30-10-Regel“ ist ein Geheimtipp von Innenarchitekten für eine harmonische Farbgestaltung. So geht’s: 60 % des Raumes (die Wände) erhalten die Hauptfarbe. 30 % (Bettwäsche, Vorhänge) die Sekundärfarbe. Die restlichen 10 % (Kissen, Deko-Objekte) setzen Akzente in einer dritten Farbe. Eine kinderleichte Formel für ein professionelles Ergebnis.

Wichtig für Allergiker: Achte auf das „Blauer Engel“-Siegel oder das ECARF-Siegel bei der Farbwahl. Diese Produkte sind emissionsarm, frei von Lösemitteln und Weichmachern und somit die beste Wahl für ein gesundes Raumklima in dem Zimmer, in dem du jede Nacht tief durchatmest.

Eine Vliestapete verzeiht kleine Fehler, eine Papiertapete nicht.

Während bei der Papiertapete die Bahnen eingekleistert werden und quellen (was exaktes Arbeiten erfordert), wird bei der Vliestapete die Wand eingekleistert. Die trockene Tapetenbahn wird direkt an die Wand gelegt, ist reißfest und lässt sich später meist restlos trocken wieder abziehen. Für DIY-Anfänger ist Vlies die klar bessere Wahl.

Ein dunkler, satter Farbton wie Marineblau, Anthrazit oder sogar Schwarz hinter dem Bett? Mutig, aber genial! Dunkle Farben lassen die Wand optisch zurücktreten und schaffen einen wohligen „Cocooning“-Effekt. Das Zimmer wirkt sofort gemütlicher und intimer. Kombiniert mit hellen Möbeln und Textilien entsteht ein eleganter Kontrast ohne erdrückend zu wirken.

• Du möchtest Bilder aufhängen, ohne die frisch gestaltete Wand zu durchlöchern?
• Eine schmale Bilderleiste (z.B. die „MOSSLANDA“ von IKEA) ist die Lösung. Einmal montiert, kannst du Bilderrahmen, Postkarten und kleine Objekte flexibel und immer wieder neu arrangieren.
• So bleibt deine Wand intakt und deine Deko lebendig.

Du liebst den Look von freigelegtem Mauerwerk, wohnst aber in einem Neubau?

Kein Problem! Hochwertige Vliestapeten in Ziegel- oder Betonoptik schaffen eine verblüffend realistische Illusion. Marken wie „A.S. Création“ oder „Rasch“ bieten Designs mit spürbarer 3D-Struktur an, die dem urbanen Industrial-Look alle Ehre machen – ganz ohne Staub und Mörtel.

Japandi-Stil: Hier trifft skandinavische Gemütlichkeit auf japanischen Minimalismus. Für die Wand bedeutet das: ruhige, erdige Töne wie Greige, Sand oder Off-White, kombiniert mit natürlichen Materialien. Eine einzelne, kunstvoll platzierte Holzleiste oder ein schlichtes Leinwandbild genügen als Deko. Weniger ist hier absolut mehr.

Der häufigste Fehler bei Mustertapeten ist, den Rapport zu ignorieren.

Der Rapport gibt an, nach wie vielen Zentimetern sich das Muster wiederholt. Beim Zuschneiden der Bahnen musst du diesen Versatz unbedingt einplanen, sonst passen die Muster an den Nähten nicht zusammen. Das führt nicht nur zu Frust, sondern auch zu unnötigem Materialverlust. Immer auf die Angaben auf der Tapetenrolle achten!

• Ein dramatischer, aber dennoch sanfter Look.
• Eine unglaubliche Farbtiefe.
• Einzigartige, wolkige Strukturen.

Das Geheimnis? Die Limewash-Technik (Kalkwaschtechnik). Dabei wird eine stark verdünnte Kalkfarbe in kreuzenden Pinselstrichen aufgetragen. Das Ergebnis ist eine lebendige, mediterran anmutende Wand, die an die Wände alter Fincas erinnert.

Eine einzelne, perfekt gestaltete Akzentwand hat mehr Kraft als vier überladene Wände. Wähle die Wand, auf die dein Blick beim Betreten des Raumes als Erstes fällt – meist ist das die Wand hinter dem Bett. Sie ist die ideale Bühne für eine kräftige Farbe, eine aufregende Tapete oder eine besondere Textur und gibt dem ganzen Raum einen Fokuspunkt.

Die „Half-Painted Wall“, also eine nur zur Hälfte gestrichene Wand, ist ein cleverer Trick. Sie lässt den Raum höher wirken (wenn die untere Hälfte farbig ist) oder gemütlicher (wenn die obere Hälfte farbig ist). Zudem spart sie Farbe und Aufwand und schafft eine klare, grafische Linie, die als optisches Kopfteil oder einfach als modernes Designelement fungieren kann.

Vergiss nicht die fünfte Wand: die Decke! Ein zarter Pastellton oder sogar ein tiefes Nachtblau an der Decke kann einen Raum komplett verwandeln. Es zieht den Blick nach oben und kann, entgegen der landläufigen Meinung, ein Zimmer sogar größer und offener wirken lassen, fast wie ein Blick in den Himmel.

Strukturtapete: Bietet eine Fülle von Designs, von feinen Linien bis zu floralen Prägungen, und kann komplett überstrichen werden. Ideal, um kleinen Rissen eine zweite Chance zu geben.

Lehmputz: Ein reines Naturprodukt, das feuchtigkeitsregulierend und atmungsaktiv ist. Seine warme, erdige Haptik ist unübertroffen und schafft ein unvergleichlich gesundes Raumklima.

Während Tapete die schnellere Lösung ist, investiert man mit Lehmputz nachhaltig in Wohlbefinden.

Eine große, leere Wandfläche schreit nach einem Statement. Ein überdimensionales Wandbild oder eine Fototapete kann hier Wunder wirken. Ob eine neblige Waldlandschaft, eine abstrakte Komposition oder eine Makroaufnahme einer Blüte – wähle ein Motiv, das dich beruhigt und inspiriert. Anbieter wie „Photowall“ oder „Komar“ ermöglichen sogar den Druck eigener Fotos.

Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) können Lehmputze bis zu 30-mal mehr Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben als Gipsputze.

Das bedeutet, sie wirken wie eine natürliche Klimaanlage. Sie puffern die Luftfeuchtigkeit, was besonders im Schlafzimmer für eine konstant angenehme und gesunde Atemluft sorgt – ganz ohne Technik.

Du bist Mieter und darfst nicht tapezieren?

Stoff an die Wand! Spanne deinen Lieblingsstoff einfach auf einen günstigen Keilrahmen aus dem Künstlerbedarf. So schaffst du ein großes, leichtes und individuelles Kunstwerk, das du beim Auszug einfach mitnehmen kannst. Eine tolle Möglichkeit, Farbe und Muster ins Spiel zu bringen, ohne die Wand permanent zu verändern.

Weiße Wände sind nicht gleich weiße Wände. Ein kühles, leicht bläuliches Weiß wirkt modern und frisch, kann aber auch steril wirken. Ein warmes Weiß mit cremigen oder gelblichen Untertönen schafft sofort eine gemütlichere, einladendere Atmosphäre. Teste verschiedene Weißtöne wie „RAL 9010“ (Reinweiß) gegen „RAL 9001“ (Cremeweiß), um den Unterschied zu sehen.

Geometrische Abklebungen: Ein Trend, der bleibt. Mit hochwertigem Malerkrepp (z. B. FrogTape) kannst du kinderleicht Dreiecke, Streifen oder komplexe Muster abkleben und mit einer oder mehreren Farben ausmalen. Das Ergebnis ist eine individuelle, grafische Wand, die garantiert niemand sonst hat.

• Die Wandfarbe oder Tapete ist die Basis.
• Bilder und Kunst geben ihr Persönlichkeit.
• Spiegel vergrößern den Raum und reflektieren Licht.
• Wandobjekte aus Makramee oder Metall setzen taktile Akzente.

Erst das Zusammenspiel dieser Elemente schafft eine wirklich interessante und lebendige Wandgestaltung.

Die Farbe Rot steht für Leidenschaft und Energie und ist im Schlafzimmer mit Vorsicht zu genießen. Statt einer ganzen Wand in knalligem Ferrari-Rot, wähle lieber einen gedeckten, erdigen Terrakotta- oder Bordeaux-Ton. Als Akzentwand hinter dem Bett kann er eine warme, sinnliche und Geborgenheit ausstrahlende Atmosphäre schaffen, ohne den Schlaf zu stören.