Tapezieren wie ein Profi: Dein ehrlicher Guide für Wände, die wirklich was hermachen
Tapeten können ein Zimmer in eine magische Oase verwandeln. Entdecken Sie 80 außergewöhnliche Designs, die Ihre Wände zum Sprechen bringen!
„Die Wände können reden, wenn man ihnen die richtige Stimme gibt.“ Ein Zitat von einem fiktiven Designer, der die Kunst der Wandgestaltung revolutionieren wollte. In einer Welt, in der jeder Raum eine Geschichte erzählt, sind Tapeten die geheimen Protagonisten, die Atmosphäre, Stil und Emotionen erschaffen. Von den sanften Wellen des Ozeans bis hin zu den geheimnisvollen Wäldern – lassen Sie sich von 80 atemberaubenden Tapeten inspirieren, die nicht nur dekorieren, sondern auch verzaubern.
Hand aufs Herz: Wenn du tapezieren willst, denkst du wahrscheinlich zuerst an das coole Muster oder die stylishe Farbe, oder? Kann ich total verstehen. Aber als jemand, der schon unzählige Wände gesehen hat – von perfekt bis katastrophal –, kann ich dir sagen: Die schönste Tapete an einer miesen Wand ist rausgeschmissenes Geld. Das ist, als würdest du einen teuren Sportwagen mit platten Reifen fahren. Sieht kurz gut aus, endet aber im Desaster.
Inhaltsverzeichnis
Mein Ziel hier ist nicht, dir eine bestimmte Tapete aufzuschwatzen. Ich will dir das Rüstzeug an die Hand geben, das normalerweise nur die Profis kennen. Wenn du verstehst, wie deine Wand tickt, welches Material du wirklich brauchst und welche Technik funktioniert, wird das Ergebnis dich richtig stolz machen. Versprochen.
Alles fängt bei der Wand an: Dein Untergrund-Check in 3 Minuten
Das Erste, was jeder gute Handwerker lernt, ist Respekt vor dem Untergrund. Profis verbringen oft mehr Zeit mit der Vorbereitung als mit dem eigentlichen Tapezieren. Und das hat seinen Grund. Bevor du auch nur einen Gedanken an den Baumarkt verschwendest, mach diese einfachen Tests. Dauert keine fünf Minuten und rettet dir später Stunden und Nerven.

- Der Wassertest (Saugfähigkeit): Spritz einfach ein bisschen Wasser aus einer Sprühflasche an die Wand. Perlt es sofort ab? Dann ist die Wand nicht saugfähig, vielleicht durch eine alte Lackschicht. Zieht das Wasser blitzschnell ein und hinterlässt einen dunklen Fleck? Dann ist sie stark saugend. Beides ist Mist. Die Lösung ist in beiden Fällen eine Grundierung, aber dazu gleich mehr.
- Die Kratzprobe (Festigkeit): Fahr mal mit einem alten Schlüssel oder einem Schraubendreher fest über den Putz. Wenn es nur so rieselt und du tiefe Rillen ziehst, ist der Untergrund „sandend“. Die Tapete wird darauf nicht halten. Hier muss mit Tiefengrund verfestigt werden.
- Der Wischtest (Tragfähigkeit): Reib mit deiner flachen Hand (am besten mit dunkler Kleidung, dann siehst du es besser) kräftig über die Wand. Hast du danach einen weißen, kreidigen Film auf der Hand? Dann hast du es wahrscheinlich mit alter Leimfarbe zu tun. Die muss komplett runter. Ja, das ist eine Sauarbeit mit Wasser und Bürste, aber es gibt absolut keine Alternative.
Ganz ehrlich, diese drei kleinen Checks bewahren dich vor dem größten Albtraum: einer Tapete, die nach ein paar Wochen einfach von der Wand segelt und dabei den halben Putz mitnimmt.

Die Vorbereitung: Spachteln, Schleifen, Grundieren – die heilige Dreifaltigkeit
Eine perfekte Wand ist glatt und gleichmäßig saugfähig. Das klingt nach viel Arbeit, ist aber mit dem richtigen Plan machbar.
1. Spachteln: Alle Dübellöcher, Risse und Macken werden mit Spachtelmasse gefüllt. Fertigspachtel aus der Tube ist okay für kleine Löcher, für alles andere nimmst du am besten Spachtelpulver zum Anrühren. Das ist günstiger und stabiler. Bei richtig krummen Wänden muss man manchmal die ganze Fläche dünn überspachteln. Das nennen die Profis dann Qualitätsstufe Q3 oder Q4. Kleiner Übersetzungs-Service: Q3 bedeutet „sehr glatt“, perfekt für die meisten Vliestapeten. Q4 ist „spiegelglatt“ und wird eigentlich nur für glänzende Lackierungen oder spezielle, dünne Designtapeten gebraucht.
2. Schleifen: Nach dem Trocknen wird geschliffen. Für kleine Stellen reicht ein Schleifklotz mit 120er-Papier. Bei großen Flächen ist ein Langhalsschleifer (eine „Giraffe“) eine riesige Erleichterung, die man sich im Baumarkt für ca. 30-40 € pro Tag leihen kann. Achtung! Der Staub ist superfein. Trage unbedingt eine FFP2-Maske, deine Lunge wird es dir danken.

3. Grundieren: Die Grundierung ist der Kleber für den Kleber. Sie sorgt dafür, dass die Wand den Tapetenkleister nicht sofort wegsaugt und die Tapete gleichmäßig trocknen kann. Mein Tipp: Nimm einen pigmentierten Tapeziergrund. Der ist meist weiß und gleicht Farbunterschiede im Untergrund aus. Das ist bei dünnen Vliestapeten Gold wert, damit später keine dunklen Spachtelflecken durchscheinen.
Material-Wirrwarr im Baumarkt: Welche Tapete kann was?
Die Auswahl ist gigantisch, aber die Entscheidung sollte nicht nur vom Muster abhängen. Das Material ist entscheidend für die Verarbeitung und Haltbarkeit. Hier mal die wichtigsten Typen im Klartext:
Die Vliestapete: Der moderne Alleskönner (und Anfängerfreund)
Die meisten Tapeten heute sind Vliestapeten. Sie sind formstabil, das heißt, sie verziehen sich nicht. Das ist ihr größter Vorteil!
- Verarbeitung: Du brauchst keinen Tapeziertisch und keine Weichzeit. Der Kleister kommt direkt an die Wand (Wandklebetechnik), und du legst die trockene Bahn einfach ins Kleisterbett. Sauberer und schneller geht’s nicht.
- Entfernbarkeit: Lässt sich später in ganzen Bahnen trocken abziehen. Ein Traum für jede zukünftige Renovierung!
- Kosten: Rechne mit 15 € für eine einfache, unifarbene Rolle bis hin zu 60 € und mehr für hochwertige Mustertapeten.
- Worauf achten: Bei sehr billigen Vliestapeten (unter 15 €) ist das Trägermaterial manchmal etwas dünn. Da kann ein fleckiger Untergrund durchscheinen. Hier rettet dich der weiße Tapeziergrund.

Die Papiertapete: Der anspruchsvolle Klassiker
Der traditionelle Wandbelag. Sieht oft toll aus, ist aber zickiger in der Verarbeitung.
- Verarbeitung: Hier ist die Weichzeit das A und O. Jede Bahn muss eingekleistert und exakt gleich lang (meist 5-10 Minuten, steht auf dem Etikett) zusammengelegt werden. Machst du hier Fehler, gibt’s offene Nähte oder Blasen. Das erfordert Disziplin.
- Entfernbarkeit: Meistens eine Katastrophe. Einweichen, abkratzen, fluchen…
- Kosten: Ähnlich wie Vlies, aber die Verarbeitung kostet mehr Nerven.
- Für wen? Eher für Geduldige und Fortgeschrittene.
Vinyl- & Strukturtapeten: Die robusten Problemlöser
Diese haben eine Kunststoffoberfläche und sind daher extrem robust und abwaschbar. Perfekt für den Flur oder die Küche.
Die große Kehrseite der Medaille: Sie sind quasi eine Plastiktüte an der Wand. Sie lassen die Wand nicht atmen (sind nicht diffusionsoffen). In Schlafzimmern oder an kühlen Außenwänden würde ich sie niemals verwenden – die Gefahr, dass sich dahinter unbemerkt Schimmel bildet, ist einfach zu groß.

Dein Wochenend-Projektplan: Von der nackten Wand zum Wohntraum
So ein Projekt wirkt riesig. Aber wenn du es aufteilst, ist es an einem Wochenende locker zu schaffen.
- Freitagabend (ca. 2 Stunden): Möbel in die Mitte rücken, alles abdecken. Dann machst du den Wand-Check (Wasser, Kratzen, Wischen). So weißt du, was am Samstag auf dich zukommt.
- Samstagvormittag (ca. 3-4 Stunden): Der „Dreck-Tag“. Löcher und Risse spachteln. Während die Spachtelmasse trocknet, kannst du schon mal die Tapeten zuschneiden.
- Samstagnachmittag (ca. 2-3 Stunden): Schleifen (Maske nicht vergessen!) und anschließend die Wand grundieren. Danach: Feierabend! Die Grundierung muss gut durchtrocknen.
- Sonntag (ca. 4-6 Stunden für ein Zimmer): Das große Finale! Endlich wird tapeziert.
Das Handwerkszeug: Was du wirklich brauchst (und was nicht)
Vergiss die billigen Tapeziersets für 9,99 €. Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Hier deine Einkaufsliste:
- Ein scharfes Cuttermesser: Am besten eines von Stanley oder Tajīma mit Abbrechklingen. Und ganz wichtig: Wechsle die Klinge oft, spätestens nach der dritten Bahn! Eine stumpfe Klinge reißt das Papier.
- Andrückwerkzeug: Eine Tapezierbürste zum glatt streichen und ein Moosgummiroller für die Fläche. Für die Kanten einen kleinen Nahtroller.
- Kleister & Eimer: Für Vliestapeten brauchst du Vlieskleister (z. B. von Metylan). Der kostet um die 15-20 € und reicht für mehrere Rollen. Ein sauberer Eimer und ein Rührholz sind Pflicht.
- Fürs Einkleistern: Eine kurzflorige Lammfellrolle. Damit rollst du den Kleister direkt an die Wand.
- Für die Genauigkeit: Eine Wasserwaage (mind. 1 m lang) und ein Bleistift. Oder noch besser: ein Senklot. Das ist eine Schnur mit einem Gewicht und hängt immer 100 % senkrecht, egal wie schief die Wände sind.
Kleiner Tipp am Rande: Moderner Vlieskleister, wie der von Metylan, ist oft rosa oder violett eingefärbt. Das ist genial, denn so siehst du genau, wo du die Wand schon eingestrichen hast. Keine Sorge, die Farbe verschwindet beim Trocknen komplett!

Die erste Bahn und die gefürchtete Ecke: So geht’s
Die erste Bahn ist die wichtigste, denn an ihr richtet sich alles aus. Starte niemals direkt in einer Ecke – die sind fast nie im 90-Grad-Winkel! Geh lieber ca. 50 cm von der Ecke weg und zeichne mit der Wasserwaage oder dem Senklot eine perfekte senkrechte Linie an die Wand. An dieser Linie legst du deine erste Bahn an.
Und die Ecken? Hier der Profi-Trick, der immer funktioniert (Doppelnahtschnitt):
- Tapeziere die Bahn so in die Ecke, dass sie ca. 2-3 cm auf die nächste Wand übersteht. Drück sie gut fest.
- Nimm die nächste Bahn und setze sie auf der neuen Wand an, sodass sie die überstehenden 2-3 cm überlappt.
- Jetzt nimmst du ein langes Metalllineal (oder eine Tapezierschiene) und dein scharfes Cuttermesser. Setze es genau in die Ecke und schneide durch BEIDE Tapetenlagen auf einmal durch.
- Ziehe den schmalen abgeschnittenen Streifen der oberen Bahn ab. Darunter kommt der Überstand der unteren Bahn zum Vorschein. Ziehe diesen ebenfalls vorsichtig aus der Ecke.
- Jetzt stoßen beide Bahnen perfekt in der Ecke aufeinander. Einmal mit dem Nahtroller drüber – fertig ist die unsichtbare, spannungsfreie Naht!
Bei Steckdosen gilt: SICHERUNG RAUS! Und dann mit einem Spannungsprüfer (kostet keine 10 €) nachmessen, ob wirklich kein Strom mehr fließt. Dann die Abdeckung abschrauben, drüber tapezieren und die Öffnung mit dem Cutter kreuzförmig einschneiden und sauber ausschneiden.

Wann du lieber den Profi rufen solltest
Ein normaler Raum mit Vliestapete ist für einen ambitionierten Heimwerker absolut machbar. Aber sei ehrlich zu dir selbst. In diesen Fällen ist der Anruf beim Fachbetrieb die günstigere und sicherere Variante:
- Treppenhäuser: Lebensgefahr! Die Arbeit auf Leitern und Gerüsten in der Höhe ist nichts für Laien.
- Decken tapezieren: Extrem anstrengend und ohne Helfer kaum zu schaffen.
- Teure Tapeten: Wenn eine Rolle 100 € oder mehr kostet (z.B. Seide, Gras, handbedruckt), ist der Verschnitt durch einen Fehler teurer als der Profi.
- Fototapeten: Hier muss jeder Millimeter sitzen. Der Untergrund muss perfekt glatt (Q4) sein.
Was kostet ein Profi? Rechne mal grob mit 25 bis 45 Euro pro Quadratmeter Wandfläche für die reine Arbeit, je nach Region und Aufwand. Klingt erstmal viel, ist aber immer noch billiger, als wenn du alles versaust und nochmal von vorne anfangen musst – inklusive Material.
Am Ende geht es darum, dass du stolz auf deine Wand blicken kannst. Nimm dir die Zeit für die Vorbereitung, investiere in ordentliches Werkzeug und sei realistisch. Dann schaffst du ein Ergebnis, das nicht nur toll aussieht, sondern sich auch gut anfühlt, weil du weißt: Hier wurde alles richtig gemacht. Und dieses Gefühl ist unbezahlbar.

Bildergalerie




Die Magie der Chargennummer: Bevor Sie die erste Bahn zuschneiden, überprüfen Sie alle Rollen. Die Anfertigungs- oder Chargennummer (oft als „Batch No.“ angegeben) muss identisch sein. Selbst minimale Farbabweichungen zwischen verschiedenen Druckchargen werden an der Wand später gnadenlos sichtbar. Ein Fehler, den man nicht mehr korrigieren kann!



- Glattstreichen: Eine weiche Tapezierbürste ist ideal für Papiertapeten, um den Kleister gleichmäßig zu verteilen.
- Andrücken: Für Vliestapeten ist ein Moosgummiroller (Andrückroller) die bessere Wahl. Er presst die Tapete blasenfrei an, ohne die Oberfläche zu beschädigen.
- Die Naht: Ein kleiner, konischer Nahtroller sorgt für unsichtbare Übergänge. Aber Vorsicht bei Strukturtapeten – hier kann er das Muster plattdrücken.



„Eine Tapete ist nicht nur Dekoration, sie ist das Bühnenbild für unser Leben.“
Denken Sie darüber nach, welche Stimmung Sie erzeugen wollen. Ein tiefes Blau oder sattes Grün im Schlafzimmer kann beruhigend wirken, während ein dynamisches, grafisches Muster im Arbeitszimmer die Kreativität anregen kann. Die Tapete verändert die gesamte Raumakustik und Lichtreflexion.



Was bedeutet eigentlich „Rapport“?
Der Rapport gibt an, nach wie vielen Zentimetern sich das Muster wiederholt. Bei einem „geraden Rapport“ sind die Muster auf benachbarten Bahnen auf gleicher Höhe. Bei einem „versetzten Rapport“ (erkennbar am Symbol mit zwei Pfeilen und einer Zahl wie 53/26,5) muss jede zweite Bahn um die halbe Rapporthöhe nach oben oder unten verschoben werden. Das ist entscheidend für die Berechnung des Materialbedarfs – planen Sie hierfür mindestens eine Rolle extra ein!



Vliestapete: Der moderne Alleskönner. Der Kleister (z.B. Metylan Direkt) wird direkt auf die Wand aufgetragen, die trockene Tapetenbahn eingelegt. Sie ist formstabil, reißfest und lässt sich später meist restlos trocken abziehen.
Papiertapete: Der Klassiker. Hier wird die Tapete eingekleistert und muss eine bestimmte Zeit weichen. Sie ist oft günstiger, verzeiht aber weniger Fehler bei der Verarbeitung.
Für Anfänger ist Vlies die deutlich stressfreiere Wahl.



Eine einzelne Akzentwand ist eine fantastische Möglichkeit, einem Raum Charakter zu verleihen, ohne ihn zu überladen. Wählen Sie dafür idealerweise die Wand, die beim Betreten des Raumes als Erstes ins Auge fällt – oft die Wand hinter dem Sofa, dem Bett oder dem Esstisch. Wichtig: Die Farbe des Musters sollte sich in Kissen, Vorhängen oder anderen Deko-Elementen im Raum wiederfinden, um ein harmonisches Gesamtbild zu schaffen.



- Keine Blasenbildung beim Trocknen.
- Perfekt ausgerichtete Muster, auch über Eck.
- Kein lästiges Hantieren mit eingekleisterten, nassen Bahnen.
Das Geheimnis? Die Wandklebetechnik. Sie ist der entscheidende Vorteil von Vliestapeten und macht das Tapezieren so viel einfacher und sauberer. Der Kleister kommt auf die Wand, nicht auf die Tapete.



Wussten Sie schon? Die erste europäische Tapetenmanufaktur wurde 1675 von Jean-Michel Papillon in Frankreich gegründet. Seine Holzschnitt-Designs, die durchgehende Muster über mehrere Bögen hinweg ermöglichten, gelten als Vorläufer der modernen Tapete.




Kann man wirklich im Badezimmer tapezieren?
Absolut, aber nicht mit jeder Tapete! Direkter Spritzwasserbereich (in der Dusche, hinter dem Waschbecken) ist tabu. Für die restlichen Wände eignen sich aber sogenannte Vinyltapeten oder spezielle Feuchtraum-Vliestapeten. Ihre versiegelte Oberfläche ist wasserabweisend und abwaschbar. Achten Sie auf eine gute Belüftung, um Schimmelbildung hinter der Tapete zu vermeiden, und verwenden Sie einen kunstharzverstärkten Kleister für extra Halt.



Die Angst vor Steckdosen und Lichtschaltern ist unbegründet. Schalten Sie die Sicherung aus, schrauben Sie die Blende ab und tapezieren Sie einfach darüber. Anschließend schneiden Sie mit einem scharfen Cuttermesser die Öffnung von der Mitte aus kreuzförmig ein und schneiden dann sauber entlang des Rands der Unterputzdose. Blende wieder drauf – fertig!



Die Qualität des Kleisters ist genauso wichtig wie die der Tapete. Billigprodukte haben oft eine geringere Klebkraft und trocknen ungleichmäßig. Investieren Sie in Markenkleister wie Metylan oder Pufas und wählen Sie die exakt für Ihre Tapetenart (Papier, Vlies, Vinyl) empfohlene Sorte. Der Unterschied zeigt sich in der Verarbeitung und vor allem in der Langlebigkeit des Ergebnisses.



- Schubladen auskleiden: Verleiht alten Kommoden sofort einen edlen, überraschenden Touch.
- Bilderrahmen füllen: Statt Fotos können Sie besonders schöne Musterreste wie Kunstwerke rahmen.
- Möbelrückwände bekleben: Ein offenes Regal oder ein Glasschrank wird zum Designerstück, wenn die Rückwand tapeziert ist.



Ein Wort zu Design-Tapeten: Marken wie Farrow & Ball, Cole & Son oder Osborne & Little verwenden oft traditionelle Druckverfahren und hochpigmentierte Farben, die eine unvergleichliche Tiefe und Leuchtkraft erzeugen. Ja, sie sind eine Investition, aber die Wirkung im Raum ist oft so stark, dass man bei anderen Einrichtungsgegenständen sparen kann. Manchmal ist die Tapete das eigentliche Möbelstück.



Laut einer Studie der University of Surrey kann der bloße Anblick von Naturmustern, wie sie auf botanischen Tapeten zu finden sind, Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern.
Dieser Effekt, bekannt als Biophilie, erklärt, warum Wald-, Dschungel- und florale Motive so zeitlos beliebt sind. Sie holen ein Stück Natur ins Haus und schaffen eine Oase der Ruhe.



Haben Sie Mut zur Textur! Tapeten sind nicht nur flach. Es gibt beeindruckende Varianten mit eingearbeiteten Grasfasern (Grasgewebetapeten), feinen Quarzsand-Applikationen oder reliefartigen Vinylprägungen, die fast wie Stoff oder Stein wirken. Diese Tapeten spielen wunderbar mit Licht und Schatten und verleihen einer Wand eine haptische Dimension, die man fühlen möchte.



Hilfe, eine Blase nach dem Trocknen!
Keine Panik, das lässt sich oft reparieren. Stechen Sie die Blase seitlich mit einer feinen Nadel oder einem Cuttermesser vorsichtig ein. Nehmen Sie dann eine Spritze mit dünner Kanüle (im Baumarkt erhältlich, oft als Teil eines Reparatursets wie der Metylan Tapeten-Reparatur-Tube) und injizieren Sie eine kleine Menge Kleister. Kurz einwirken lassen und dann vorsichtig mit einem sauberen Tuch andrücken.




Die richtige Bahnbreite: Die Euro-Rolle misst standardmäßig 10,05 m x 0,53 m. Es gibt aber auch Tapeten mit Überbreiten von 70 cm oder sogar 1 m. Diese sind oft bei Digitaldrucken und Murals zu finden. Breitere Bahnen bedeuten weniger Nähte, können aber beim Anbringen unhandlicher sein, besonders wenn man alleine arbeitet.



Denken Sie an die Decke! Oft wird sie stiefmütterlich weiß gestrichen, dabei kann eine tapezierte Decke einen Raum dramatisch verändern. In Altbauten mit hohen Decken kann ein dunkles, gemustertes Design für Gemütlichkeit sorgen. In kleineren Räumen kann eine helle, dezent gemusterte Tapete den Raum optisch strecken und ihm einen Hauch von Luxus verleihen, wie in einer alten Villa oder einem Boutique-Hotel.



- Den Untergrund-Check aus dem Artikel überspringen.
- Die Weichzeit bei Papiertapeten ignorieren (führt zu Blasen und offenen Nähten).
- Mit einer stumpfen Klinge schneiden (führt zu ausgefransten Rändern).
Der häufigste Fehler? Rollen mit unterschiedlichen Chargennummern zu verwenden. Das Ergebnis sind sichtbare Farbunterschiede, die man erst bemerkt, wenn es zu spät ist.



„Have nothing in your house that you do not know to be useful, or believe to be beautiful.“ – William Morris
Dieses Zitat des berühmten Textildesigners aus dem 19. Jahrhundert ist der perfekte Leitfaden für die Tapetenwahl. Entscheiden Sie sich für ein Design, das Sie wirklich lieben und das Ihre Persönlichkeit widerspiegelt, anstatt nur einem flüchtigen Trend zu folgen.



Nachhaltigkeit an der Wand: Immer mehr Hersteller wie Marburg oder Rasch bieten umweltfreundliche Tapeten an. Achten Sie auf Zertifikate wie das „FSC“-Siegel (Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft), den „Blauen Engel“ (emissionsarm) oder das „RAL-Gütezeichen“, das für gesundheitliche Unbedenklichkeit und ökologische Aspekte steht.



Kleine Räume und große Muster? Entgegen der landläufigen Meinung funktioniert das oft hervorragend. Ein großflächiges, aber nicht zu dunkles Muster kann die Wände optisch „auflösen“ und dem Raum Tiefe verleihen. Der Trick ist, die Möblierung dann eher schlicht zu halten, damit die Tapete der unbestrittene Star bleibt und der Raum nicht überladen wirkt.



Rauhfaser übertapezieren: Ja, das geht, aber mit Vorbehalten. Die Struktur der Rauhfaser wird sich fast immer durchdrücken. Für ein perfektes Ergebnis muss die alte Tapete runter. Wenn es aber schnell gehen soll und Sie mit einer leichten Textur leben können, grundieren Sie die Rauhfaser mit einem Tapetenwechselgrund. So lässt sich die neue Tapete später wieder leichter entfernen.



Laut dem Deutschen Tapeten-Institut werden in Deutschland jährlich rund 6 Quadratmeter Tapete pro Kopf verbraucht.
Das zeigt: Die Tapete ist nach wie vor eines der beliebtesten Gestaltungsmittel für Wände. Sie bietet eine Vielfalt an Farben, Mustern und Strukturen, die mit reiner Wandfarbe kaum zu erreichen ist.


Der erste Schnitt ist der wichtigste. Rollen Sie die erste Bahn auf einem sauberen Tapeziertisch aus und legen Sie sie an. Geben Sie oben und unten immer 5-10 cm zu („Überstand“). Diesen Puffer brauchen Sie, um kleine Ungenauigkeiten bei nicht perfekt geraden Decken oder Böden auszugleichen. Der Überstand wird erst nach dem Ankleben an der Wand mit einem Cuttermesser und einem Andrückspachtel sauber abgeschnitten.




