Weiß streichen wie ein Profi: Dein Guide für helle Räume ohne Krankenhaus-Flair

Ein weißer Raum ist wie eine leere Leinwand – er fordert Kreativität und Hingabe. Entdecken Sie, wie edel und modern Weiß wirken kann!

von Anna Müller

„Aber wird das nicht total steril, so wie im Krankenhaus?“ Ehrlich gesagt, diese Frage höre ich ständig. Und gleich danach kommt: „Auf Weiß sieht man doch jeden einzelnen Fleck!“ Lass uns mal ganz offen reden: Das sind verständliche Sorgen, aber sie basieren meist auf einem kleinen Missverständnis.

Es geht nämlich nicht darum, einfach den billigsten Eimer weiße Farbe im Baumarkt zu schnappen und wild loszurollen. Genau das führt zu diesem kalten, seelenlosen Ergebnis, vor dem du dich fürchtest. Die wahre Kunst – und ja, es ist eine Kunst – liegt im Zusammenspiel von Licht, der richtigen Textur und dem perfekten Weißton. Ein gut gemachter, heller Raum ist so viel mehr als nur eine optische Aufwertung. Er kann deine Lebensqualität spürbar verbessern und ist, ganz nebenbei, auch eine echt gute Investition. In diesem Guide zeige ich dir alles, worauf es aus der Praxis wirklich ankommt.

Warum helle Räume größer wirken: Ein kleiner Ausflug in die Physik

Bevor wir überhaupt an Pinsel denken, müssen wir eine Sache verstehen: Was macht Farbe eigentlich? Im Grunde ist es simple Physik. Helle Oberflächen, allen voran weiße, sind wie kleine Spiegel für das Licht. Sie werfen fast das gesamte Licht, das auf sie trifft – egal ob von der Sonne oder deiner Deckenlampe – zurück in den Raum. Dunkle Farben hingegen sind Licht-Schlucker. Sie absorbieren es einfach.

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Stell dir einen kleinen Raum mit dunklen Wänden vor. Das Licht fällt hinein und… verschwindet. Die Ecken saufen ab, alles wirkt enger. Streichst du den gleichen Raum hell, passiert das genaue Gegenteil. Das Licht tanzt förmlich von Wand zu Wand, wird gestreut und hellt jede noch so dunkle Ecke auf. Die Raumgrenzen verschwimmen und alles wirkt sofort offener und luftiger. Das ist kein psychologischer Trick, das ist messbar.

Nicht jedes Weiß ist gleich: Der geheime Code der Weißtöne

Der größte Fehler, den fast alle machen? Zu denken, Weiß sei einfach nur Weiß. Im Baumarkt stehst du vor einer Wand mit hunderten Farbkarten, die alle irgendwie „weiß“ aussehen. Mein alter Lehrmeister hat immer gesagt: „Junge, das reinste Weiß ist oft die kälteste Wahl.“ Und er hatte so recht.

Das Standard-Weiß aus dem Eimer ist oft ein hartes, fast bläuliches Weiß. In einem Zimmer mit Fenstern nach Norden kann das schnell ungemütlich werden. Die Magie liegt in den Untertönen:

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  • Warme Weißtöne: Haben einen winzigen Hauch von Gelb, Rot oder Braun. Denk an die Farbe alter Altbautüren oder ein sanftes Cremeweiß. Sie schaffen sofort eine gemütliche, einladende Atmosphäre und lieben die Gesellschaft von Holzböden und Naturmaterialien.
  • Kühle Weißtöne: Enthalten einen Stich Blau, Grau oder Grün. Sie wirken super modern, clean und frisch. In einem sonnigen Südzimmer können sie die Lichtintensität super ausgleichen und sorgen für eine ruhige Stimmung. Perfekt zu Beton, Stahl oder minimalistischem Design.

Kleiner Tipp aus der Praxis: Verlass dich NIEMALS auf diese winzigen Farbkärtchen! Auf einer großen Wand wirkt Farbe komplett anders. Ich bestehe bei meinen Projekten immer darauf, zwei oder drei Favoriten als große Muster (mindestens A3, besser größer) auf Pappe zu streichen. Diese Tafeln lehnst du dann an verschiedene Wände und schaust sie dir zu verschiedenen Tageszeiten an – morgens, mittags und bei Kunstlicht am Abend. Nur so siehst du, wie das Weiß wirklich mit deinem Raum „spricht“.

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Glanz oder Matt? Die oft übersehene, aber entscheidende Frage

Ach ja, und dann gibt es noch den Glanzgrad. Super wichtig! Stell es dir wie eine Skala vor:

Auf der einen Seite hast du stumpfmatte Farben. Sie schlucken das Licht fast komplett und haben eine samtige, fast pudrige Oberfläche. Toll für Decken, weil sie kleine Unebenheiten super kaschieren. Der Nachteil: Sie sind etwas empfindlicher, weil ihre Oberfläche sehr offenporig ist.

In der Mitte liegt seidenmatt (manchmal auch nur matt genannt). Das ist der Allrounder für die meisten Wohnräume. Die Farbe streut das Licht sanft, ohne richtig zu spiegeln. Sie ist deutlich robuster als stumpfmatt und lässt sich auch mal vorsichtig abwischen. Die meisten hochwertigen Wandfarben liegen in diesem Bereich.

Und am anderen Ende der Skala: seidenglänzend bis glänzend. Diese Farben reflektieren das Licht stark und erzeugen sichtbare Spiegelungen. Das kann einen Raum noch heller wirken lassen, aber Achtung! Sie verzeihen absolut keine Fehler im Untergrund. Jede kleinste Delle im Putz wird gnadenlos betont. Wir Profis nutzen das gezielt für stark beanspruchte Flächen wie Treppenhäuser oder für Holzlacke.

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Die Vorbereitung: Wo sich die Profis von den Amateuren unterscheiden

Jetzt wird’s ernst. Du kannst die teuerste Farbe der Welt kaufen – wenn der Untergrund nicht stimmt, wird das Ergebnis dich enttäuschen. Ein Profi investiert rund 80 % der Zeit in die Vorbereitung und nur 20 % ins eigentliche Streichen. Beim Heimwerker ist es oft umgekehrt, und dann kommt das große Wundern.

Bevor du loslegst, hier eine kleine Einkaufsliste für den Baumarkt:

  • Muss man haben: Hochwertige Farbe (dazu gleich mehr), Tiefengrund, eine gute Farbrolle (investier hier 15-25 € in eine Lammfell- oder hochwertige Mikrofaserrolle, die du wiederverwenden kannst), ein Abstreifgitter, ein guter Pinsel für die Ecken, Qualitäts-Malerkrepp (das sich ohne Rückstände lösen lässt!) und natürlich Abdeckfolie.
  • Gut zu haben: Fertigspachtel aus der Tube (super für Anfänger), feines Schleifpapier (120er Körnung), ein Spachtelwerkzeug und eventuell ein spezieller Reiniger.

Dein Schlachtplan für die Vorbereitung:

  1. Reinigen: Die Wände müssen staub- und fettfrei sein. In der Küche oder in einem ehemaligen Raucherhaushalt ist das Pflicht. Oft reicht ein Allzweckreiniger, bei hartnäckigem Schmutz oder Nikotin brauchst du aber einen speziellen Anlauger oder Nikotin-Reiniger.
  2. Spachteln: Jedes Dübelloch, jeder Riss wird sorgfältig verspachtelt. Lieber zweimal dünn auftragen und zwischendurch trocknen lassen als einmal zu dick. Nach dem Trocknen glatt schleifen.
  3. Grundieren: Der wichtigste und am häufigsten übersprungene Schritt! Die Grundierung (Tiefengrund) sorgt dafür, dass die Wand nicht so stark saugt (spart teure Farbe!) und der Anstrich gleichmäßig wird. Bei Wasserflecken oder Nikotin brauchst du einen speziellen Sperrgrund**. Glaub mir, ich hab am Anfang meiner Karriere auch mal gedacht, ich könnte mir das bei einem kleinen Wasserfleck sparen. Zwei Wochen später durfte ich nochmal anrücken. Die Lektion lernt man nur einmal!

Gut zu wissen: Die Trocknungszeiten sind heilig! Lass den Tiefengrund am besten über Nacht trocknen, bevor du mit der Farbe startest. Das steht aber auch immer auf dem Eimer.

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Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Und was ist mit der alten Raufasertapete? Wenn sie überall fest klebt und keine Blasen wirft, kannst du sie in der Regel einfach überstreichen. Löst sie sich aber schon an den Ecken oder wirkt „müde“, dann führt leider kein Weg daran vorbei: Sie muss runter.

Farbe ist nicht gleich Farbe: So entschlüsselst du die Etiketten

So, der Untergrund ist perfekt. Bei der Farbe achtest du auf zwei Zahlen, die meist kleingedruckt im technischen Datenblatt auf der Rückseite des Eimers stehen. Lass dich davon nicht abschrecken, die Suche lohnt sich!

  • Nassabriebklasse (NAK): Das ist die Robustheit. Klasse 1 ist „scheuerbeständig“ (das willst du!), Klasse 2 ist „waschbeständig“. Alles darunter ist für Wohnräume ungeeignet. Mit Klasse 1 kannst du einen Fleck auch mal vorsichtig mit einem feuchten Tuch entfernen.
  • Deckkraftklasse: Wie gut die Farbe deckt. Klasse 1 ist das Maximum. Damit schaffst du die Wand oft mit einem Anstrich. Mit einer billigen Farbe der Klasse 3 oder 4 streichst du dreimal, bist genervt und hast am Ende mehr Geld ausgegeben.
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Die Technik: So streichst du garantiert ohne Streifen

Das Geheimnis heißt „Nass-in-Nass“. Das bedeutet, du streichst immer eine komplette Wand an einem Stück, ohne Kaffeepause. Trag die Farbe satt auf, verteile sie kreuz und quer und rolle zum Schluss alles nochmal leicht in eine Richtung (meist von oben nach unten) ab. So verbinden sich die Bahnen nahtlos.

Beginne immer an der Fensterseite und arbeite dich vom Licht weg. Im Streiflicht siehst du so am besten, wo du schon warst. Und ganz wichtig: Immer zuerst die Decke streichen!

Zwischen dem ersten und dem zweiten Anstrich solltest du mindestens 4-6 Stunden warten – oder was auch immer der Hersteller auf dem Eimer empfiehlt. Zu frühes Überstreichen kann die untere Schicht wieder anlösen und alles ruinieren.

Meister-Tipp bei Pannen: Doch Streifen bekommen? Keine Panik. Lass alles komplett durchtrocknen (24 Stunden!), schleife die unschönen Stellen ganz leicht an und streiche die gesamte Wand noch einmal dünn über. Kommt ein alter Fleck trotz Sperrgrund leicht durch, tupfe ihn gezielt nochmal mit dem Sperrgrund ab, lass es trocknen und streiche dann nur diese kleine Stelle mit der Wandfarbe nach.

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Mehr als nur Wände: Das große Ganze zählt

Ein weißer Raum lebt erst durch Kontraste. Kombiniere die glatten Wände mit anderen Texturen: ein grober Wollteppich, Vorhänge aus Leinen, ein Kissen aus Samt, eine freigelegte Ziegelwand. Auch die Beleuchtung ist entscheidend. Eine warmweiße LED (ca. 2700 Kelvin) macht warme Weißtöne noch gemütlicher. Indirekte Lichtquellen schaffen eine weiche, wohnliche Atmosphäre. Und ein paar kräftige Farbtupfer – ein Sessel, ein großes Bild, grüne Pflanzen – geben dem Auge Halt.

Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Einschätzung

Okay, Butter bei die Fische. Wenn du einen Profi holst, rechne je nach Region und Aufwand mit 15 € bis 30 € pro Quadratmeter Wandfläche. Für einen 20 m² Raum (ca. 45 m² Wandfläche) sind das schnell 700 € bis über 1.300 €. Dafür bekommst du aber ein perfektes Ergebnis, Gewährleistung und sparst dir eine Menge Nerven.

Im Eigenbau sparst du die Arbeitskosten. Für den gleichen Raum solltest du aber für wirklich gutes Material (Farbe, Grundierung, Werkzeug) mit 300 € bis 500 € rechnen. Wer hier am falschen Ende spart, zahlt durch mehr Arbeit und ein schlechteres Ergebnis am Ende drauf.

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Mein Fazit: Plane für einen 20 m² Raum als Heimwerker am besten ein ganzes Wochenende ein. Samstag für die komplette Vorbereitung (Abdecken, Spachteln, Schleifen, Grundieren) und Sonntag für die zwei Anstriche und das Aufräumen. Ein heller, gut gestalteter Raum ist eine Investition, die sich über 10-15 Jahre auszahlt. Und dieses Gefühl, es selbst geschafft zu haben – unbezahlbar!

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Der Unterton ist entscheidend: Bevor Sie sich für ein Weiß entscheiden, halten Sie die Farbkarte neben ein reinweißes Blatt Papier. Erst im direkten Vergleich offenbaren sich die subtilen Nuancen – ein Hauch von Gelb, ein Schimmer von Grau oder eine kühle, bläuliche Note. Dieser simple Trick bewahrt Sie vor unliebsamen Überraschungen an der Wand.

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  • Nordzimmer: Hier wirkt kühles, blaustichiges Weiß oft trist. Greifen Sie zu Weißtönen mit einem cremigen oder gelblichen Unterton, wie „Wimborne White“ von Farrow & Ball, um eine warme, einladende Atmosphäre zu schaffen.
  • Südzimmer: In diesen lichtdurchfluteten Räumen können Sie mutiger sein. Ein klares, neutrales Weiß oder sogar eines mit einem Hauch von Grau oder Blau wirkt erfrischend und modern, ohne kühl zu erscheinen.

Die Lichtrichtung ist Ihr wichtigster Ratgeber bei der Farbwahl.

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„Der häufigste Fehler? Die Farbe im Baumarkt bei künstlichem Licht aussuchen. Ein Weißton kann zu Hause völlig anders wirken.“ – Aussage eines professionellen Malermeisters

Nehmen Sie immer mehrere Farbmuster mit und testen Sie sie direkt an der Wand. Beobachten Sie die Farben zu verschiedenen Tageszeiten – morgens, mittags und bei künstlichem Licht am Abend. Nur so finden Sie den perfekten Ton für Ihren Raum.

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Matt, Seidenglanz oder Hochglanz – was ist das Richtige für mich?

Das Finish hat einen enormen Einfluss auf die Wirkung und die Praktikabilität. Ein mattes Finish (wie bei den meisten Dispersionsfarben) wirkt edel und kaschiert kleine Unebenheiten, ist aber empfindlicher. Seidenglanz oder Satin reflektiert etwas mehr Licht und ist robuster – ideal für Flure, Küchen oder Kinderzimmer. Marken wie Alpinaweiß bieten hier oft spezielle „strapazierfähige“ Varianten an. Hochglanz ist ein starkes Statement für Türen oder einzelne Möbelstücke, verzeiht aber keine Fehler im Untergrund.

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Weiß ist nicht gleich steril. Das Geheimnis, um dem „Krankenhaus-Flair“ zu entgehen, liegt in der Kombination mit natürlichen Texturen. Denken Sie an einen grob gewebten Wollteppich, Kissen aus Leinen, einen Holzboden mit sichtbarer Maserung oder einen Rattan-Sessel. Diese Elemente brechen die glatte weiße Fläche auf und bringen sofort Wärme und Leben in den Raum.

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RAL 9010 (Reinweiß): Ein sehr beliebter Klassiker mit einem minimalen gelblichen Anteil. Wirkt wärmer und wohnlicher als das harte Standardweiß.

RAL 9016 (Verkehrsweiß): Ein neutraleres, kühleres Weiß, das oft für Fensterrahmen und Türen verwendet wird. Es wirkt moderner und klarer.

Für Wohnräume ist RAL 9010 oft die harmonischere Wahl, während RAL 9016 in puristisch-modernen Konzepten brilliert.

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Die Qualität der Werkzeuge ist fast so wichtig wie die der Farbe. Investieren Sie in einen hochwertigen Farbroller mit Lammfell- oder Polyamid-Bezug. Billige Schaumstoffroller saugen sich ungleichmäßig voll und hinterlassen oft eine unschöne, „fleckige“ Struktur. Gute Pinsel, zum Beispiel von Mako oder Friess, verlieren keine Borsten und sorgen für saubere Kanten.

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Wussten Sie schon? Die wahrgenommene Helligkeit einer Farbe wird durch den Lichtreflexionswert (LRV) gemessen. Ein reines Weiß hat einen LRV von fast 100, während Schwarz nahe 0 liegt.

Schon ein leicht abgetöntes Weiß kann einen deutlich niedrigeren LRV haben. Das bedeutet, es reflektiert spürbar weniger Licht. Ein hoher LRV ist der Schlüssel, wenn Sie einen kleinen oder dunklen Raum optisch maximal vergrößern wollen.

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  • Sie sparen langfristig Farbe, da weniger Anstriche nötig sind.
  • Die Farbe haftet besser und blättert nicht ab.
  • Flecken oder farbige Untergründe scheinen nicht durch.

Das Geheimnis? Eine gute Grundierung! Besonders bei einem Wechsel von einer dunklen zu einer hellen Farbe oder auf frischem Putz ist ein Haft- oder Sperrgrund unerlässlich für ein perfektes Ergebnis.

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Um die Monotonie zu durchbrechen, ohne eine weitere Farbe einzuführen, spielen Sie mit verschiedenen Weißtönen in einem Raum. Streichen Sie die Wände in einem warmen Off-White, wie „Strong White“ von Farrow & Ball, und heben Sie Deckenleisten, Türen und Fensterrahmen mit einem reineren, helleren Weiß ab. Dieser „Ton-in-Ton“-Ansatz schafft eine subtile Tiefe und wirkt unglaublich elegant.

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Wie reinige ich weiße Wände, ohne Spuren zu hinterlassen?

Bei matten Farben ist Vorsicht geboten. Tupfen Sie frische Flecken sofort mit einem feuchten Tuch ab, ohne zu reiben. Bei hartnäckigeren Spuren kann ein sogenannter „Schmutzradierer“ Wunder wirken. Bei abwaschbaren Latexfarben (Seidenglanz) können Sie mutiger mit einem weichen Schwamm und einer milden Seifenlauge arbeiten. Testen Sie aber immer zuerst an einer unauffälligen Stelle.

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„Licht ist das wichtigste Element. Ohne Licht gibt es keine Farbe.“ – Le Corbusier, Architekt

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Eine weiße Wand ist die perfekte Bühne für Ihre Kunstwerke und Lieblingsfotos. Anders als bei farbigen Wänden konkurriert nichts mit dem Motiv. Die Kunst tritt in den Vordergrund, die Farben leuchten intensiver und das gesamte Arrangement wirkt wie in einer Galerie – fokussiert und wertig.

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Warmweiße LEDs (ca. 2.700 Kelvin): Geben ein gelbliches, gemütliches Licht ab. Ideal für Wohn- und Schlafzimmer, da sie cremige Weißtöne unterstreichen.

Neutralweiße LEDs (ca. 4.000 Kelvin): Ähneln dem Tageslicht. Perfekt für Arbeitsbereiche und Küchen, da sie Farben unverfälscht wiedergeben.

Die Wahl der Leuchtmittel ist entscheidend. Ein wunderschönes Off-White kann unter dem falschen Licht plötzlich fahl oder schmutzig wirken.

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Denken Sie über traditionelle Dispersionsfarbe hinaus. Kalkfarbe, wie sie von Marken wie Bauwerk Colour oder Graphenstone angeboten wird, erlebt eine Renaissance. Sie erzeugt eine einzigartige, pudrig-matte Oberfläche mit subtilen Farbschattierungen, die je nach Lichteinfall changieren. Zudem ist sie von Natur aus atmungsaktiv und schimmelhemmend – ideal für ein gesundes Raumklima und einen Hauch mediterranen Flairs.

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Vergessen Sie die „fünfte Wand“ nicht! Die Decke hat einen riesigen Einfluss auf die Raumwirkung. Ein strahlendes Weiß an der Decke hebt den Raum optisch an und lässt ihn höher wirken. Ein cremefarbener Ton kann eine gemütlichere, umhüllende Atmosphäre schaffen. Faustregel: Für maximale Höhe die Decke immer heller als die Wände streichen.

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  • Ein perfekter, streifenfreier Anstrich.
  • Eine gleichmäßige Farbaufnahme über die gesamte Fläche.
  • Deutlich weniger Kraftaufwand beim Rollen.

Das Werkzeug dafür? Eine hochwertige Farbwanne mit Abstreifgitter. Sie sorgt dafür, dass Ihr Roller optimal und nicht zu dick mit Farbe benetzt ist, was Tropfen und ungleichmäßige Ergebnisse verhindert.

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Inspiration aus dem Süden: Die ikonischen weißen Dörfer auf den griechischen Kykladen wie Santorin oder Mykonos sind nicht ohne Grund weiß getüncht. Der Kalk reflektiert die intensive Sonneneinstrahlung und hält die Häuser kühl. Dieses Prinzip können Sie sich zunutze machen, um eine helle, luftige und sommerliche Atmosphäre zu schaffen, die an Urlaub erinnert.

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Passt Weiß zum Japandi-Stil?

Absolut, es ist sogar ein Kernelement! Japandi, die Mischung aus skandinavischer Funktionalität und japanischer Ästhetik, lebt von ruhigen, natürlichen Farbpaletten. Hier kommen gebrochene Weißtöne, die an Naturmaterialien wie ungebleichte Baumwolle oder japanisches Reispapier erinnern, perfekt zur Geltung. Kombiniert mit hellem Holz und schwarzen Akzenten entsteht eine Atmosphäre von purer Gelassenheit.

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Laut einer Studie der University of Texas kann die Farbe eines Raumes die Stimmung und sogar die Produktivität beeinflussen. Helle, weiße Räume wurden mit Gefühlen von Klarheit, Offenheit und Ruhe assoziiert.

Ein weißer Anstrich ist also mehr als nur eine ästhetische Entscheidung; er kann aktiv zu Ihrem Wohlbefinden beitragen, indem er einen optisch ruhigen und aufgeräumten Hintergrund für Ihr tägliches Leben schafft.

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Wo sparen: Bei Abdeckfolie und Klebeband können Sie oft zu günstigeren Produkten greifen. Auch Pinsel für die Grundierung müssen nicht High-End sein.

Wo investieren: Sparen Sie niemals an der finalen Wandfarbe und am Farbroller für den Schlussanstrich. Hochwertige Farben (z.B. von Brillux oder Sto) haben eine bessere Deckkraft und Pigmentierung, was bedeutet, dass Sie oft einen Anstrich sparen und ein viel schöneres, langlebigeres Ergebnis erzielen.

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Wichtiger Tipp für ein makelloses Finish: Streichen Sie immer „nass in nass“. Das bedeutet, dass Sie eine Bahn von oben nach unten rollen und die nächste Bahn sofort daneben ansetzen, solange die Kante der ersten noch feucht ist. So vermeiden Sie sichtbare Ansätze und Streifen und erhalten eine wunderschöne, homogene Oberfläche.

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  • Schleifen Sie die Oberfläche leicht an, um dem Lack Halt zu geben.
  • Reinigen Sie gründlich, um Staub und Fett zu entfernen.
  • Tragen Sie eine Grundierung (Haftgrund) auf, besonders bei dunklem Holz.
  • Lackieren Sie mit einem speziellen Möbel- oder Acryllack in 2-3 dünnen Schichten.

So wird aus einer alten Kommode ein modernes Designerstück. Ein seidenmatter Weißlack wirkt hier oft besonders edel.

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Der aktuelle Trend geht weg von klinischem Reinweiß hin zu komplexeren, gebrochenen Weißtönen. Farben, die einen Hauch von Greige (Grau-Beige), Salbei oder Rosé enthalten, liegen hoch im Kurs. Diese „Dirty Whites“ oder „Chalky Whites“ wirken sofort wohnlicher und charaktervoller und lassen sich wunderbar mit Ton-in-Ton-Einrichtungen kombinieren. Ein Beispiel ist „Skimming Stone“ von Farrow & Ball.

Wie viele Anstriche brauche ich wirklich?

Das hängt stark von der Deckkraft der Farbe und dem Untergrund ab. Bei hochwertigen Farben der Deckkraftklasse 1 (nach DIN EN 13300) reicht oft ein einziger Anstrich auf einem hellen, grundierten Untergrund. Streichen Sie von einer kräftigen Farbe auf Weiß, sind fast immer zwei Anstriche plus Grundierung nötig. Sparen Sie hier nicht an der falschen Stelle – ein zweiter dünner Anstrich führt zu einem viel satteren und gleichmäßigeren Ergebnis.

Anna Müller

Anna Mueller ist das jüngste Multitalent unter den Autoren des Archzine Online Magazins. Das Journal ist dafür bekannt, mit der Mode Schritt zu halten, damit die Leser immer über die tollsten Trends informiert sind. Anna absolvierte ihren Bachelor in Journalistik an der Freien Universität Berlin.