Decke streichen wie die Profis: Deine Anleitung für ein Ergebnis ohne Streifen und Frust

Ganz ehrlich, wer freut sich schon aufs Decke streichen? Das ist doch meistens die unbeliebteste Aufgabe bei jeder Renovierung. Es ist anstrengend für den Nacken, es tropft, und am Ende hat man oft diese fiesen Streifen und Ansätze. Ich verstehe den Frust total.

Aber hier ist die gute Nachricht: Eine perfekt weiße Decke ist kein Hexenwerk. Es ist das Ergebnis von guter Vorbereitung und ein paar Tricks, die den Unterschied machen. Vergiss schnelle Versprechen und angebliche Wundermittel. In diesem Guide zeige ich dir den Weg, den auch Profis gehen – aber ohne Fachchinesisch und so erklärt, dass du es sofort umsetzen kannst. Am Ende wirst du nach oben schauen und verdammt stolz auf deine Arbeit sein.

Erstmal durchatmen: Der Quick-Check für den Normalfall

Bevor wir in die Tiefe gehen, mal eine schnelle Frage: Ist deine Decke eigentlich in einem ganz guten Zustand? Also keine Flecken, Risse oder abblätternde Farbe, sondern einfach nur nicht mehr strahlend weiß?

Wenn ja, super! Dann kannst du den ganzen Analyse-Teil überspringen. Für dich gilt der „Normalfall-Plan“:

• Spring direkt zum Kapitel „Plan deine Mission“, um Material und Kosten zu checken.
• Danach geht’s weiter mit „Die Vorbereitung“ – also sauberes Abkleben.
• Und dann kannst du schon loslegen mit dem Streichen!

Für alle anderen, die es mit Flecken, alten Farbschichten oder bröseligem Putz zu tun haben: Lest bitte weiter. Die paar Minuten für die richtige Diagnose ersparen euch Stunden an Ärger.

Der Decken-Flüsterer: Was dein Untergrund dir sagen will

Bevor auch nur ein Tropfen Farbe an die Decke kommt, müssen wir Detektiv spielen. Etwa 80 % aller späteren Probleme – Flecken, die wieder durchkommen, oder Farbe, die abblättert – entstehen, weil der Untergrund falsch eingeschätzt wurde. Also, schnapp dir eine kleine Leiter und schau dir das Ganze mal aus der Nähe an. Diese Tests dauern nur wenige Minuten, verraten dir aber alles.

• Der Handflächen-Test: Wisch mal kräftig mit deiner trockenen, dunklen Hand über die Decke. Bleibt ein weißer, staubiger Film zurück? Das nennt man „Kreiden“. Die alte Farbe ist lose und würde unter dem Neuanstrich keinen Halt finden.
• Der Kratz-Test: Nimm einen kleinen Spachtel (oder den Haustürschlüssel) und kratze vorsichtig an einer unauffälligen Ecke. Löst sich Farbe in ganzen Schichten? Dann ist der Altanstrich nicht mehr tragfähig und muss runter.
• Der Klebeband-Test: Drück einen Streifen starkes Malerkrepp fest an die Decke und reiß ihn mit einem Ruck ab. Bleiben Farbstücke kleben? Das bestätigt den Kratz-Test: Der alte Anstrich ist nicht fest genug.
• Der Wasser-Test: Nimm einen nassen Schwamm und tupf die Decke an. Was passiert? Saugt sie das Wasser auf wie ein Verdurstender und wird sofort dunkel, ist sie stark saugend. Perlt das Wasser fast ab, hast du es wahrscheinlich mit einer alten Latexfarbe zu tun. Und wenn die Farbe schmierig wird und sich leicht anlösen lässt… Achtung, das könnte alte Leimfarbe sein!

Und, was hat deine Decke dir verraten? Je nach Ergebnis ist jetzt ein anderer Schritt nötig. Keine Sorge, das ist alles machbar.

Wenn die Decke kreidet oder stark saugt: Dein Held heißt Tiefengrund. Das ist eine milchige Flüssigkeit, die die Oberfläche verfestigt und dafür sorgt, dass die Farbe später gleichmäßig trocknet. Einfach mit einem großen Pinsel (Quast) satt auftragen. Wichtig: Es darf kein glänzender Film entstehen, sonst hält die Farbe später nicht!

Wenn du Wasser-, Nikotin- oder Rußflecken hast: Normale Wandfarbe schafft das nicht, die Flecken kommen immer wieder durch. Du brauchst eine spezielle Isolier- oder Absperrfarbe. Die bildet eine Sperrschicht. Bei hartnäckigen Nikotinflecken sind Produkte mit Lösungsmitteln oft unschlagbar, aber hier gilt: Fenster auf und gut lüften! Für Wasserflecken gibt es auch sehr gute wasserbasierte Alternativen.

Wenn du Leimfarbe entdeckt hast (oft im Altbau): Das ist der einzige Fall, der richtig Arbeit macht. Leimfarbe muss komplett runter. Mit warmem Wasser und einer Bürste einweichen und dann mit einem Spachtel abschaben. Eine riesige Sauerei, aber es hilft nichts. Auf Leimfarbe hält keine moderne Farbe.

Wenn du Risse siehst: Feine Haarrisse sind meistens harmlos. Größere Risse, besonders da, wo Decke und Wand aufeinandertreffen, füllst du am besten mit Maleracryl aus der Kartusche. Und bitte, nimm kein Silikon! Das kann man nicht überstreichen.

Plan deine Mission: Was du wirklich brauchst (Zeit, Geld, Material)

Gute Planung ist die halbe Miete. Bevor du zum Baumarkt rennst, lass uns kurz durchgehen, was auf dich zukommt.

Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Rechnung für ein 20 m² Zimmer:
Das sind natürlich nur grobe Schätzungen, aber sie geben dir eine gute Orientierung.

• Gute Deckenfarbe (Klasse 1): ca. 50 – 70 € für 10 Liter
• Malervlies (1m x 10m): ca. 15 – 25 € (lohnt sich, kannst du immer wieder benutzen!)
• Qualitäts-Klebeband (z.B. Tesa Gold oder Frogtape): ca. 5 – 10 € pro Rolle
• Gutes Werkzeug-Set (Walze, kleiner Pinsel, Abstreifgitter): ca. 15 – 25 €
• Teleskopstange: ca. 15 – 30 € (ein Muss, um vom Boden aus zu arbeiten!)

Rechne also für ein mittelgroßes Zimmer mit Materialkosten von etwa 100 bis 160 Euro, wenn du Wert auf Qualität legst – und das solltest du!

Wie viel Farbe brauche ich eigentlich?
Ganz einfache Formel: Teile die Deckenfläche in m² durch die Reichweite der Farbe pro Liter (steht auf dem Eimer). Ein Beispiel: Dein Raum ist 4m x 5m = 20 m². Die Farbe schafft 7 m² pro Liter. Du rechnest: 20 / 7 ≈ 2,85 Liter. Kauf also lieber den 5-Liter-Eimer. Ein kleiner Rest ist immer gut für spätere Ausbesserungen.

Wie lange dauert das wirklich? (Realistischer Zeitplan)

• Tag 1: Vorbereitung (2 – 3 Stunden). Möbel rücken, Boden mit Vlies auslegen, Lampen demontieren und Kanten sorgfältig abkleben. Nimm dir hierfür Zeit, das zahlt sich aus!
• Tag 2: Action! (2 – 4 Stunden). Grundieren (falls nötig), Ecken vorstreichen und dann die Decke rollen. Danach Aufräumen und Werkzeug reinigen.

Die Vorbereitung: Abkleben wie ein Chirurg

Ein Profi erkennt man an seinen sauberen Kanten. Räum erst alles aus dem Raum, was geht. Schwere Möbel schiebst du in die Mitte und deckst sie mit einer Folie ab. Den Boden schützt du am besten mit Malervlies. Das ist saugfähig und rutschfest. Vergiss alte Zeitungen, die weichen nur durch.

What's Hot

Wohnideen

Dunkle Holzdecke, adé! So wird dein Raum hell und modern – ohne böse Überraschungen

Achtung, Strom!
Bevor du die Deckenlampe abmontierst, gilt die eiserne Regel: Strom aus! Geh zum Sicherungskasten und schalte die Sicherung für den Raum aus. Kleb am besten einen Zettel drüber, damit niemand sie aus Versehen wieder einschaltet. Prüfe mit einem zweipoligen Spannungsprüfer (ein „Duspol“), ob wirklich kein Saft mehr drauf ist. Wenn du unsicher bist: Hol dir einen Elektriker. Das ist keine Schande, sondern schlau.

Der Trick für gestochen scharfe Kanten
Für eine perfekte Kante zwischen Wand und Decke nimmst du hochwertiges Malerkrepp (das gelbe Frogtape oder Tesa Gold sind super, die reißen dir nicht die Tapete kaputt). Kleb es exakt an die Kante. Und jetzt kommt der Profi-Trick: Nimm eine Fingerspitze weißes Acryl und zieh eine hauchdünne Schicht über die Kante des Klebebands, die zur Decke zeigt. Das versiegelt die Kante perfekt. Lass es kurz trocknen und streich dann einfach drüber. Wenn du das Band später abziehst, ist die Kante absolut makellos!

Dein Werkzeug: Warum du nicht am falschen Ende sparen solltest

Der Unterschied zwischen Frust und Freude liegt oft im Werkzeug. Wer hier geizt, kauft zweimal.

• Die Farbwalze: Für glatte Decken nimm eine kurzflorige Walze, für Raufaser eine mit längerem Flor, damit die Farbe auch in die Vertiefungen kommt. Polyamid-Walzen sind super Allrounder.
• Der Pinsel: Ein guter Flachpinsel für die Ecken ist Gold wert. Er verliert keine Borsten und sorgt für saubere Übergänge.
• Zubehör: Eine Teleskopstange ist nicht verhandelbar! Sie schont deinen Rücken und ist sicherer als auf der Leiter zu balancieren. Und bitte, benutze ein Abstreifgitter, das du in den Farbeimer hängst. Diese Plastikwannen sind unpraktisch und sorgen für ungleichmäßigen Farbauftrag.

Welche Farbe ist die richtige?
Lass dich im Baumarkt nicht von den bunten Eimern erschlagen. Schau auf die Rückseite und suche nach der DIN EN 13300. Zwei Werte sind entscheidend:

• Deckvermögen: Klasse 1 ist das, was du willst. Es bedeutet höchste Deckkraft. Ja, der Eimer für 60 € ist teurer als der für 30 €. Aber mit der billigen Farbe der Klasse 3 streichst du zweimal, bist genervt und das Ergebnis wird vielleicht trotzdem fleckig. Mit der guten Farbe: Ein Anstrich, fertig. Du sparst Zeit, Nerven und unterm Strich oft sogar Geld.
• Nassabriebbeständigkeit: Klasse 3 reicht für eine normale Wohnzimmerdecke völlig aus. In Küche oder Bad, wo man auch mal was abwischen muss, ist Klasse 2 besser.

Kleiner Tipp: Frag mal im Malerfachhandel nach Marken wie Caparol oder Brillux. Die verkaufen oft auch an Privatleute und die Qualität ist einfach eine andere Liga.

What's Hot

Zimmerdecke

Deine Decke kann mehr! Der ehrliche Werkstatt-Guide für eine perfekte Renovierung

Der große Moment: So rollst du zum Erfolg

Alles ist vorbereitet, die Farbe ist aufgerührt. Jetzt geht’s los. Das wichtigste Prinzip überhaupt lautet: Nass in Nass arbeiten. Das bedeutet, du musst die komplette Decke in einem Rutsch streichen, ohne längere Pausen. Sonst trocknen die Ränder an und du bekommst unschöne Ansätze.

Die richtige Reihenfolge:

1. Vom Licht weg arbeiten: Beginne immer an der Seite des Hauptfensters und arbeite dich von dort in den Raum hinein. So fällt das Licht später entlang deiner Rollspuren und nicht quer dazu – das kaschiert kleinste Unebenheiten.
2. Erst die Ecken: Streich mit dem Pinsel einen ca. 5-10 cm breiten Streifen entlang aller Kanten. Aber immer nur für den Bereich, den du als Nächstes mit der Walze bearbeitest.
3. Die Fläche rollen: Tauch die Walze in die Farbe und roll sie am Gitter gut ab, bis sie satt getränkt ist, aber nicht tropft. Trag die Farbe dann systematisch in sich überlappenden Bahnen auf. Erst längs, dann quer darüber verteilen und zum Schluss nochmal ganz leicht in der ersten Richtung abrollen. So wird der Farbauftrag perfekt gleichmäßig.

Ach ja, und der ultimative Pausen-Hack: Musst du doch mal kurz unterbrechen (Telefon, Kind, Kaffeedurst)? Wickel deine Farbrolle und den Pinsel einfach fest in eine Plastiktüte. So bleiben sie stundenlang feucht und du sparst dir das nervige Auswaschen!

Aufräumen und kleine Fehler ausbügeln

Die Decke strahlt, aber die Arbeit ist noch nicht ganz vorbei. Zieh das Klebeband ab, solange die Farbe noch leicht feucht ist – nicht nass und nicht komplett trocken! Zieh es langsam und in einem flachen Winkel ab.

Siehst du nach dem Trocknen doch einen kleinen Fehler? Farbnasen kannst du vorsichtig mit einer Rasierklinge abschaben. Kleinere Fehlstellen lassen sich mit einem fast trockenen Pinsel betupfen. Aber sei ehrlich zu dir: Bei großen Streifen oder Ansätzen hilft nur eines: Nochmal die ganze Decke streichen. Lokale Ausbesserungen sieht man fast immer.

Reinige dein gutes Werkzeug sofort mit Wasser und etwas Kernseife. So hast du viele Jahre Freude daran.

Top 3 Fehler – und wie du sie locker vermeidest

Wenn du nur drei Dinge aus diesem Artikel mitnimmst, dann diese:

1. Fehler
   

   1: Den Untergrund ignorieren. Nimm dir die 10 Minuten für die Tests. Es lohnt sich!

2. Fehler

   2: An der Farbe sparen. Kauf Deckkraft-Klasse 1. Du ersparst dir einen zweiten Anstrich und eine Menge Frust.

3. Fehler #3: Zu langsam arbeiten. Arbeite immer „nass in nass“ und streiche die Decke in einem Durchgang, um Ansätze zu vermeiden.

Und das war’s auch schon! Eine Decke zu streichen ist eine Herausforderung, aber eine, die man mit dem richtigen Wissen und etwas Sorgfalt absolut meistern kann. Viel Erfolg dabei – du schaffst das!

What's Hot

Trends

Diamanten: Was macht den Edelstein so besonders?

Bildergalerie

What's Hot

Trends

Architekturprojekte dokumentieren: Tipps für professionelle Studienarbeiten

Eine frisch gestrichene Decke verändert nicht nur die Optik, sondern auch die Akustik eines Raumes. Die poröse Struktur der Farbe absorbiert Schallwellen minimal, was harte Echos leicht dämpfen kann. Es ist ein subtiler Effekt, der aber in leeren, hallenden Räumen zur wahrgenommenen „Wärme“ und Gemütlichkeit beiträgt, noch bevor die Möbel wieder an ihrem Platz stehen.

Hilfe, meine Decke ist viel zu hoch! Was tun?

Bei Decken über 2,80 m wird das Arbeiten mit einer normalen Rolle schnell zur Qual. Die Lösung ist eine Teleskopstange. Investieren Sie in ein stabiles Modell, z.B. von Storch oder Festool, das nicht bei jedem Druck nachgibt. Der Trick für eine gleichmäßige Führung: Stellen Sie sich vor, Sie bewegen ein sehr langsames Pendel aus den Schultern heraus, nicht nur aus den Handgelenken. Das sorgt für gleichmäßigen Druck und vermeidet unschöne Ansätze.

What's Hot

Trends

Wie könnte der Look der iPhone 17 Hüllen aussehen? Erste Trends in Farbe und Form.

• Glatter Untergrund: Ein Kurzflor-Roller (ca. 12-13 mm) aus Mikrofaser nimmt viel Farbe auf und gibt sie sehr gleichmäßig ab. Ideal für Gipskarton- oder glatt verputzte Decken.
• Rauhfaser & Strukturputz: Hier brauchen Sie einen Langflor-Roller (ca. 18-22 mm), am besten aus gepolstertem Lammfell. Nur so gelangt die Farbe zuverlässig in alle Vertiefungen der Struktur, ohne dass Sie unzählige Male darüberrollen müssen.

Wussten Sie schon? Eine perfekt weiße Decke kann die Lichtausbeute in einem Raum um bis zu 20 % erhöhen. Sie wirkt wie ein riesiger, diffuser Reflektor für Tages- und Kunstlicht.

Der größte Anfängerfehler: An der Farbe sparen. Billigfarben haben oft eine geringere Deckkraft (Klasse 3 oder 4) und weniger Pigmente. Das bedeutet, Sie müssen zwei-, oft sogar dreimal streichen, um das gleiche Ergebnis wie mit einer hochwertigen Farbe (Deckkraftklasse 1) zu erzielen. Am Ende zahlen Sie durch den Mehraufwand und den höheren Verbrauch drauf. Marken wie Caparol (Indeko-plus) oder Sto (Color Rapid Ultramatt) sind bei Profis nicht ohne Grund beliebt.

Bevor Sie die große Rolle schwingen, kommt die Detailarbeit: die Ränder. Dieser Schritt wird „Beschneiden“ genannt.

• Nutzen Sie einen hochwertigen, abgeschrägten Pinsel (ca. 5 cm breit).
• Tragen Sie die Farbe satt in einem ca. 5-7 cm breiten Streifen entlang der Kanten auf.
• Wichtig: Streichen Sie direkt im Anschluss mit der großen Rolle über den noch nassen Rand des Pinselstrichs. Dieses „Nass-in-Nass“-Arbeiten ist das Geheimnis für einen übergangslosen Anstrich.

Matt-Finish: Die beliebteste Wahl für Decken. Eine matte Farbe schluckt das Licht und kaschiert kleine Unebenheiten und Spachtelarbeiten hervorragend. Sie wirkt ruhig und edel.

Seidenmatt/Satinglanz: Reflektiert mehr Licht und ist strapazierfähiger und leichter zu reinigen. Eine Option für Küchen- oder Badezimmerdecken, aber Vorsicht: Jede noch so kleine Unebenheit im Untergrund wird durch den leichten Glanz gnadenlos betont.

Für ein makelloses Ergebnis im Wohn- oder Schlafzimmer ist eine stumpfmatte Farbe fast immer die bessere Wahl.

„Die häufigste Ursache für Streifen ist nicht die falsche Technik, sondern eine zu schnelle Trocknung der Farbe.“ – Erkenntnis aus einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung.

Das bedeutet konkret: Vermeiden Sie Zugluft, schalten Sie die Heizung auf eine moderate Temperatur (ca. 18-20 °C) und arbeiten Sie zügig, um immer eine nasse Kante zu haben, an die Sie die nächste Bahn ansetzen können. Streichen Sie niemals einen Raum bei praller Sonneneinstrahlung.

• Vermeidet lästige Tropfen auf Kopf und Schultern.
• Sorgt für einen absolut gleichmäßigen, fast spritzähnlichen Farbauftrag.
• Erreicht mühelos strukturierte Untergründe wie Rauputz.

Das Geheimnis? Ein Farbroller mit integriertem Farbtank, wie der TurboRoll von Wagner. Kein ständiges Eintauchen in den Eimer mehr – perfekt für große Flächen.

Ein mutiger Trend erobert die Innenarchitektur: dunkle Decken. Ein tiefes Marineblau, ein sattes Waldgrün oder sogar Anthrazit können eine Decke optisch absenken und einem hohen Raum eine unglaublich gemütliche, intime Atmosphäre verleihen. Es ist ein Trugschluss, dass dunkle Decken einen Raum immer kleiner wirken lassen. In Kombination mit hellen Wänden können sie ihm Tiefe und Charakter verleihen – wie ein schützendes Zeltdach.

Muss ich die Decke wirklich grundieren?

Ja, wenn Sie es mit einem stark saugenden (Gipskarton, neuer Putz) oder einem nicht-saugenden, fleckigen Untergrund (Nikotin, Wasserflecken) zu tun haben. Eine Grundierung hat zwei Superkräfte: Sie egalisiert die Saugfähigkeit, sodass die teure Endfarbe gleichmäßig trocknet. Und sie sperrt Flecken ab. Bei Nikotin oder Ruß ist ein spezieller Sperrgrund wie Zinsser B-I-N auf Schellackbasis die einzige Rettung, sonst schlagen die Flecken garantiert wieder durch.

Der sogenannte „Lichtstreiftest“ ist ein einfacher Profi-Trick: Stellen Sie nach dem Streichen einen Baustrahler flach an eine Wand, sodass sein Licht über die frisch gestrichene Decke streift. Dieses Streiflicht offenbart sofort jede noch so kleine Ungleichmäßigkeit oder jeden Ansatz. So können Sie korrigieren, bevor die Farbe vollständig durchgetrocknet ist.

Hochwertiges Malerkrepp: Investieren Sie in ein gutes Klebeband wie das FrogTape oder tesa Malerband GOLD. Deren Kanten sind oft mit einer speziellen Technologie versiegelt, die das Unterlaufen von Farbe aktiv verhindert. Das Ergebnis ist eine rasiermesserscharfe Farbkante, die den Aufpreis absolut wert ist.

Die Farbe Weiß ist nicht gleich Weiß. Baumärkte bieten Dutzende Nuancen an, die die Raumatmosphäre stark beeinflussen.

• RAL 9010 (Reinweiß): Ein leicht warmer, cremiger Weißton. Wirkt wohnlich und weniger steril als reines Weiß. Eine sehr beliebte Wahl für Wohnräume.
• RAL 9016 (Verkehrsweiß): Ein neutraler, sehr heller Weißton ohne Gelb- oder Blaustich. Ideal für einen modernen, klaren und minimalistischen Look.
• Kalkweiß/Altweiß: Enthält leichte Grau- oder Beige-Pigmente. Perfekt für einen sanften, natürlichen Stil und harmoniert gut mit Holztönen.

Der Kardinalfehler beim Abkleben: Das Band zu lange kleben lassen. Entfernen Sie das Malerkrepp, wenn die Farbe noch leicht feucht, aber schon angetrocknet ist (meist nach 1-2 Stunden). Warten Sie zu lange, kann die trocknende Farbe das Band verkleben und beim Abziehen unschöne Kanten abreißen. Ziehen Sie das Band langsam in einem 45-Grad-Winkel ab, um eine saubere Linie zu gewährleisten.

• Sie müssen nicht mühsam alles abdecken.
• Es geht deutlich schneller als mit der Rolle.
• Das Ergebnis ist bei richtiger Anwendung extrem gleichmäßig.

Die Rede ist von Farbsprühsystemen. Moderne Geräte wie die von Graco oder Wagner sind auch für Heimwerker erschwinglich geworden und eine echte Alternative bei großen, leeren Räumen mit glatten Decken.

Ihre Decke ist gestrichen, aber es wirkt noch unfertig? Betrachten Sie die Deckenleuchte als das „Schmuckstück“ des Raumes. Der Austausch einer einfachen Standardleuchte gegen einen besonderen Blickfang – sei es ein moderner Kronleuchter, eine filigrane Pendelleuchte oder eine flache Designleuchte – kann die Wirkung des gesamten Raumes und Ihrer frisch gestrichenen Decke dramatisch aufwerten.

Wie viel Farbe brauche ich wirklich?

Die Faustregel lautet: Raumfläche in m² mal 1,5 ergibt den groben Farbbedarf für einen Anstrich. Aber Achtung: Das gilt für glatte Untergründe. Bei Rauhfaser oder Strukturputz müssen Sie mit einem Zuschlag von bis zu 20 % rechnen. Fast alle Farbhersteller, wie z.B. Alpina auf ihrer Website, bieten Verbrauchsrechner an. Lieber einen Liter mehr kaufen als am Sonntagnachmittag mit einer halbfertigen Decke dazustehen.

„Farbe ist das mächtigste Instrument, um die Seele eines Raumes zu verändern, und die Decke ist dabei die oft vergessene fünfte Wand.“ – Zitat, zugeschrieben der berühmten Innenarchitektin Kelly Wearstler.

Denken Sie darüber nach: Eine farbige Decke kann einen Raum optisch zusammenhalten, eine bestimmte Zone definieren oder einfach nur ein unerwartetes, freudiges Design-Statement setzen.

Die richtige Reihenfolge: Immer zuerst die Decke, dann die Wände. Warum? Weil es beim Deckenstreichen fast unvermeidlich zu kleinen Spritzern kommt. Wenn Sie zuerst die Decke fertigstellen, können Sie diese Spritzer an den Wänden einfach überstreichen. Andersherum müssten Sie anfangen, mühsam an Ihrer frisch gestrichenen Wand herumzutupfen – ein Garant für Frust und sichtbare Reparaturstellen.

VOCs (flüchtige organische Verbindungen) sind Chemikalien, die aus Farben ausdünsten und die Raumluft belasten können. Achten Sie auf Produkte mit dem Blauen Engel oder dem EU-Ecolabel. Marken wie Farrow & Ball, Little Greene oder Auro sind für ihre besonders emissionsarmen, oft wasserbasierten Formulierungen bekannt – eine Wohltat für Ihr Raumklima und Ihre Gesundheit, besonders in Schlaf- und Kinderzimmern.

• Die Walze nicht komplett in die Farbe eintauchen. Nur abrollen!
• Immer am Abstreifgitter arbeiten, bis die Rolle gleichmäßig gesättigt ist und nicht mehr tropft.
• Nicht wild kreuz und quer, sondern in überlappenden, parallelen Bahnen arbeiten.

Ein subtiler Trick für Räume mit Stuck oder Zierleisten: Streichen Sie die Decke in einem strahlenden Weiß und die Wände in einer gebrochenen Weiß- oder Pastellnuance. Den Stuck selbst streichen Sie dann im gleichen Ton wie die Decke. Dieser Kontrast lässt den Stuck viel plastischer und edler hervortreten und betont die Architektur des Raumes auf elegante Weise.

Teleskopstange: Aluminium ist leicht, aber weniger stabil. Eine Stange aus Fiberglas oder einem Materialmix ist oft die bessere Wahl, da sie sich unter Druck weniger durchbiegt.

Farbwanne: Eine größere, stabile Wanne mit einem soliden Abstreifgitter ist Gold wert. Billige, wackelige Modelle führen zu ungleichmäßiger Farbaufnahme und Frust.

Hier gilt: Wer billig kauft, kauft zweimal und ärgert sich dreimal.

Nach getaner Arbeit ist vor der Reinigung. Um hochwertige Lammfellrollen für den nächsten Einsatz zu retten, kratzen Sie überschüssige Farbe mit einem Spachtel oder einem speziellen Roller-Kamm aus. Anschließend gründlich mit lauwarmem Wasser und Kernseife auswaschen, bis das Wasser klar bleibt. Zum Trocknen aufhängen, nicht hinlegen – so vermeiden Sie eine platte Seite und der Roller bleibt für das nächste Projekt in Topform.