Dein erstes DIY-Meisterstück: Bau eine Holzkiste, die mehr ist als nur ein Geschenk
Der beste Weg, Dankbarkeit zu zeigen? Mit einem DIY-Geschenk zum Vatertag, das Herzen höher schlagen lässt!
"Väter sind wie unentdeckte Sterne am Himmel – oft übersehen, doch stets da, um Licht zu spenden." Der Vatertag naht und mit ihm die Gelegenheit, diesen unsichtbaren Helden der Familie ein besonderes Dankeschön zu schenken. In diesem Artikel präsentieren wir kreative DIY-Ideen, die nicht nur Freude bereiten, sondern auch die persönliche Note verleihen, die jedes Geschenk zu etwas Außergewöhnlichem macht.
Mal ganz ehrlich, jedes Jahr dieselbe Leier: Was schenkt man jemandem, der schon alles hat? Man rennt los, kauft teure Uhren, Hemden oder den neuesten Technik-Kram. Nett gemeint, keine Frage. Aber was davon hat wirklich Seele? In all den Jahren, in denen ich mit Holz arbeite, habe ich eins gelernt: Der wahre Wert eines Stücks steht nicht auf dem Preisschild. Er steckt in der Zeit, der Mühe und den Gedanken, die du reinsteckst.
Inhaltsverzeichnis
Vergiss die Idee, dass du ein Vermögen ausgeben musst, um Eindruck zu machen. Ein ehrliches, handgemachtes Stück ist unbezahlbar. Es zeigt nicht nur, dass du an jemanden gedacht hast – es zeigt, dass du dir Zeit für ihn genommen hast. Stell dir das mal vor: eine kleine, massive Holzkiste. Sie riecht nach Holz und Öl, fühlt sich warm und glatt an und bewahrt vielleicht kleine Schätze oder Erinnerungen auf. Und das Beste: Du hast sie selbst gebaut.

Keine Sorge, du brauchst keine Profi-Werkstatt. Diese Anleitung ist für absolute Anfänger gedacht. Wir bauen eine einfache, aber super stabile und nützliche Kiste. Das ist kein Fünf-Minuten-Bastelprojekt, sondern eine kleine Übung in Geduld. Aber das Ergebnis ist ein Andenken, das Jahrzehnte überdauert.
Kleiner Realitätscheck vorab:
- Zeitaufwand: Plane realistisch! Rechne mal mit 5-6 Stunden reiner Arbeitszeit, verteilt auf vielleicht zwei Nachmittage. Dazu kommen noch die Trocknungszeiten für Leim und Öl.
- Kosten: Das Ganze ist auch budgetfreundlich. Je nach Holz und Werkzeug, das du vielleicht schon hast, landest du am Ende bei etwa 60 bis 80 Euro für das gesamte Projekt. Und das meiste Werkzeug kannst du für unzählige weitere Projekte wiederverwenden!
Die Vorbereitung: Das A und O für dein Projekt
Jedes gute Projekt beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Wer hier schludert, ärgert sich später nur. Nimm dir also einen Moment Zeit, das richtige Holz und gutes Werkzeug auszusuchen. Das ist wirklich schon die halbe Miete.

Die richtige Holzwahl: Mehr als nur Optik
Im Baumarkt kann die Holzauswahl einen echt erschlagen. Aber keine Panik, wir brauchen kein exotisches Edelholz. Hier sind drei super Optionen für den Einstieg:
- Kiefer (Leimholz): Der perfekte Start. Kiefer ist ein Weichholz, lässt sich also leicht bearbeiten und ist günstig. Achte auf „Leimholzplatten“, da sind die Bretter schon so verleimt, dass sie sich kaum noch verziehen. Eine Platte (ca. 80×20 cm, 18 mm stark) bekommst du oft schon für unter 10 Euro bei Hornbach oder Bauhaus. Such dir eine mit schöner Maserung und wenig Ästen aus.
- Buche (Leimholz): Die robustere Alternative. Buche ist ein Hartholz, also etwas schwerer und anstrengender zu bearbeiten, aber die Kanten werden gestochen scharf und die Oberfläche superglatt. Ideal, wenn die Kiste auch mal was aushalten soll.
- Eiche (Massivholz): Der absolute Klassiker. Eiche ist hart, extrem langlebig und hat eine wunderschöne, markante Maserung. Ein Tipp: Frag mal in einer lokalen Schreinerei nach einem Reststück. Oft kriegst du da für kleines Geld viel bessere Qualität als im Baumarkt.
Ganz wichtig beim Kauf: Leg die Platte im Laden mal kurz auf den Boden und schau, ob sie plan aufliegt. Eine krumme Platte ist ein Albtraum und macht nur Ärger.

Werkzeug: Weniger ist mehr, wenn es gut ist
Du musst deinen Keller nicht in eine Schreinerei verwandeln. Aber ein paar gute Basics machen den Unterschied zwischen Frust und Freude. Hier eine kleine Orientierung:
Was du unbedingt brauchst (Must-Haves):
- Eine gute Säge: Vergiss Opas alten Fuchsschwanz. Die beste Investition, die du tätigen kannst, ist eine japanische Zugsäge (z.B. eine „Ryoba“). Die schneiden beim Ziehen, brauchen weniger Kraft und die Schnitte werden unglaublich sauber. Kostet zwischen 20 und 30 Euro und ist jeden Cent wert.
- Ein Winkel: Ein einfacher Anschlagwinkel aus Metall ist unverzichtbar für exakte 90-Grad-Winkel. Kauf bloß keinen aus Plastik, die sind oft ungenau.
- Schraubzwingen: Deine dritten und vierten Hände. Du brauchst mindestens zwei, besser vier stabile Zwingen (ca. 15-20 cm Spannweite), um die Kiste beim Leimen zusammenzupressen.
- Die Basics: Natürlich brauchst du noch Holzleim (z.B. Ponal Express oder, noch besser, der wasserfeste Ponal Wasserfest D3), ein paar 8-mm-Holzdübel, Schleifpapier (Körnung 80, 120, 180) und einen Schleifklotz (ein Stück Restholz tut’s auch).

Was praktisch ist, aber nicht zwingend (Nice-to-Haves):
- Ein Streichmaß: Damit ritzt du eine haarscharfe Linie ins Holz, an der du perfekt sägen kannst. Viel genauer als ein dicker Bleistiftstrich.
- Ein Brandmalkolben: Um der Kiste später eine persönliche Note zu geben, z.B. mit Initialen. Gibt’s schon ab 20 Euro.
Achtung! Auch bei Handarbeit ist Sicherheit wichtig. Eine Schutzbrille ist Pflicht, ein Splitter im Auge ist kein Spaß. Und wenn du sägst: volle Konzentration und Finger weg vom Sägeblatt.
Jetzt geht’s los: Deine Kiste Schritt für Schritt
So, genug geplant, ran ans Holz! Wir bauen eine Kiste mit den Außenmaßen 25 cm Länge, 15 cm Breite und 10 cm Höhe. Die Teile werden stumpf verleimt und mit Dübeln gesichert – eine ehrliche, stabile Verbindung, die jeder hinkriegt.
Schritt 1: Der Zuschnitt – Messen, anzeichnen, sägen
Mach dir eine simple Skizze, das hilft enorm. Wir brauchen folgende Teile aus unserer 18 mm starken Platte:

- Boden: 1x (250 x 150 mm)
- Lange Seiten: 2x (250 x 100 mm)
- Kurze Seiten: 2x (114 x 100 mm)
Moment, warum 114 mm? Das ist der Klassiker unter den Anfängerfehlern! Du musst von der Gesamtbreite (150 mm) die Stärke der beiden langen Seitenteile abziehen (also 150 – 18 – 18 = 114 mm). Immer die Materialstärke mitdenken!
Zeichne alles mit dem Winkel und einem spitzen Bleistift exakt an. Dann spann das Brett mit einer Zwinge fest und säge ruhig und kontrolliert mit der Japansäge. Lass die Säge die Arbeit machen, nicht deine Muskeln. Und falls ein Schnitt mal nicht 100% gerade wird: Kein Drama! Das passiert jedem. Kleinere Abweichungen kannst du später mit dem Schleifklotz einfach begradigen.
Schritt 2: Das Herzstück – Verbinden mit Leim und Dübeln
Eine reine Leimverbindung wäre hier etwas wackelig. Deshalb sichern wir die Ecken mit Holzdübeln. Das sieht gut aus und macht die Kiste bombenfest.

Dübelpositionen festlegen: Stell die Teile trocken (ohne Leim) zusammen. Markiere die Positionen für die 8-mm-Dübel. Bei den langen Seiten nimmst du am besten drei Dübel: einen ca. 2-3 cm vom Rand und einen genau in der Mitte. Bei den kurzen Seiten reichen zwei. Übertrage die Markierungen exakt auf die Kante des Gegenstücks.
Bohren für Anfänger: Das ist der kniffligste Teil. Damit du nicht zu tief bohrst, wickle ein Stück Klebeband als Tiefen-Stopper um den Bohrer. Und jetzt der wichtigste Tipp: Bevor du in deine schönen Holzteile bohrst, schnapp dir ein Reststück und übe ein paar Mal, möglichst gerade zu bohren. Das nimmt den ganzen Druck raus!
Der magische Moment – das Verleimen: Jetzt muss es zügig gehen. Gib dünn Leim auf alle Kanten, einen Tropfen in jedes Dübelloch, steck die Dübel ein und füge alles zusammen. Klopfe die Teile notfalls mit einem Hammer und einem Stück Zulageholz (niemals direkt mit dem Metallhammer!) sanft zusammen. Sobald alles sitzt, spann die Kiste mit den Schraubzwingen fest. Lege auch hier kleine Holzreste unter, um Druckstellen zu vermeiden. Es sollten kleine Leimperlen aus den Fugen quellen – die wischst du sofort mit einem feuchten Lappen weg. Getrockneter Leim ist ein Alptraum zu entfernen.

Lass die Kiste jetzt mindestens 2-3 Stunden, besser über Nacht, in den Zwingen trocknen.
Der Feinschliff: So wird aus Holz ein Handschmeichler
Eine gute Oberfläche macht den entscheidenden Unterschied. Sie schützt das Holz und lässt die Maserung richtig leuchten. Nimm dir dafür Zeit, es lohnt sich!
Schritt 1: Der perfekte Schliff
Schleifen ist fast schon meditativ. Beginne mit 120er Körnung und schleife IMMER in Richtung der Maserung. Fühl immer wieder mit den Fingerspitzen über die Fläche. Wenn alles glatt ist, kommt ein Profitrick: Mach die Oberfläche mit einem Lappen ganz leicht nass. Dadurch stellen sich winzige Holzfasern auf. Nach dem Trocknen schleifst du diese Fasern mit feinem 180er Papier weg. Das Ergebnis ist eine spiegelglatte Oberfläche, die sich fantastisch anfühlt.
Bei meiner allerersten Kiste habe ich die Ecken aus Versehen rund geschliffen, weil ich so wild war. Sah furchtbar aus. Seitdem weiß ich: Scharfe, saubere Kanten haben ihren eigenen Stolz!

Schritt 2: Ölen – Schutz, der unter die Haut geht
Ich bin ein riesiger Fan von natürlichen Ölen. Sie ziehen tief ins Holz ein und lassen es atmen, anstatt es mit einer Plastikschicht zu versiegeln. Leinölfirnis ist der Klassiker, es „feuert“ die Maserung richtig an und macht die Farben tief und warm. Hartwachsöl ist eine tolle Alternative, die etwas besser vor Flecken schützt.
Trag das Öl dünn mit einem sauberen Baumwolltuch auf. Nach 15-20 Minuten polierst du das überschüssige Öl mit einem frischen Tuch restlos ab. Das ist super wichtig, sonst wird die Oberfläche klebrig. Wiederhole das nach 24 Stunden noch ein- oder zweimal für ein perfektes Finish.
WICHTIGE SICHERHEITSWARNUNG: Und jetzt ein Hinweis, den ich todernst meine, weil ich es selbst schon fast schiefgehen sah: In Leinöl getränkte Lappen können sich von selbst entzünden! Wirf sie niemals zerknüllt in den Müll. Breite sie zum Trocknen flach im Freien aus oder ertränke sie in einem Glas Wasser, bevor du sie entsorgst.


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Die persönliche Note: Gib deiner Kiste eine Seele
Die Kiste ist fertig, sauber gearbeitet und fühlt sich toll an. Jetzt kommt der schönste Teil.
- Brandmalerei: Mit einem günstigen Brandmalkolben kannst du Initialen oder ein kleines Symbol einbrennen. Das riecht herrlich nach Werkstatt!
- Edles Innenleben: Leg den Boden mit einem passgenauen Stück Filz oder dünnem Leder aus. Das fühlt sich unglaublich wertig an.
- Ein Brief: Vielleicht die einfachste und stärkste Idee. Schreib auf ein schönes Stück Papier, warum du diese Kiste gebaut hast, und leg den Brief hinein. In 20 Jahren ist dieser Brief das Kostbarste an dem ganzen Geschenk.
Und zum Schluss: Perfektion ist nicht das Ziel
Sei ehrlich zu dir selbst. Wenn du dir den exakten Zuschnitt nicht zutraust, ist das keine Schande. Im Gegenteil, es ist klug! Frag im Baumarkt oder in einer Schreinerei, oft sägen sie dir die Teile für ein paar Euro in die Kaffeekasse millimetergenau zu. Ein Profi ist nicht der, der alles kann, sondern der, der weiß, wann er Hilfe braucht.

Am Ende hältst du deine Kiste in den Händen. Vielleicht ist ein Schnitt nicht 100% perfekt oder eine Leimfuge winzig klein zu sehen. Das macht überhaupt nichts. Diese kleinen „Fehler“ sind deine Handschrift. Sie erzählen die Geschichte der Entstehung. Dein Vater, deine Mutter, dein Freund – wer auch immer das Geschenk bekommt – wird nicht die Fehler sehen. Er oder sie wird die Stunden sehen, die du investiert hast. Die Sorgfalt spüren. Und dieses Gefühl kann man für kein Geld der Welt kaufen.
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Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
- Ein guter Holzleim (z.B. Ponal Express) ist dein bester Freund.
- Mindestens zwei Schraubzwingen, um die Teile beim Trocknen fest zusammenzupressen.
- Schleifpapier in verschiedenen Körnungen (80, 120, 240) für ein perfektes Finish.


Der letzte Schliff entscheidet alles: Ein gutes Holzöl (wie das von Osmo oder Livos) feuert die natürliche Maserung an und verleiht dem Holz eine warme, tiefe Farbe. Es schützt, ohne die Poren zu versiegeln, sodass sich das Holz weiterhin lebendig und echt anfühlt. Lack hingegen bildet eine kühle, glatte Kunststoffschicht – eine ganz andere Ästhetik.


Kiefer: Weich, leicht zu bearbeiten und budgetfreundlich. Ideal für die ersten Versuche, verzeiht kleine Fehler. Nachteil: anfälliger für Dellen.
Eiche: Hart, robust und mit einer markanten, edlen Maserung. Deutlich widerstandsfähiger, aber auch anspruchsvoller in der Bearbeitung und teurer.
Für den Einstieg ist ein Leimholzbrett aus Kiefer aus dem Baumarkt die perfekte Wahl.


„Die Befriedigung, die aus der Herstellung eines nützlichen oder schönen Objekts mit den eigenen Händen entsteht, ist eine der tiefsten Erfahrungen des Menschen.“ – Soetsu Yanagi, Philosoph


Mach die Kiste unverwechselbar! Mit einem einfachen Lötkolben aus dem Baumarkt kannst du Initialen, ein Datum oder ein kleines Symbol einbrennen. Diese Technik, Pyrographie genannt, ist leichter als man denkt. Übe zuerst auf einem Reststück, um ein Gefühl für die Hitze und den Druck zu bekommen. Das Ergebnis ist eine rustikale und extrem persönliche Note.


Und was kommt in die fertige Kiste?
Sie ist mehr als nur Aufbewahrung; sie ist eine Bühne. Fülle sie mit einer Auswahl lokaler Craft-Biere, einer Sammlung alter Familienfotos, einem hochwertigen Rasierset oder den Lieblingssüßigkeiten des Beschenkten. Die Kiste selbst ist das Hauptgeschenk, der Inhalt ist die persönliche Zugabe, die zeigt, wie gut du die Person kennst.


Einmal geölt, ist deine Holzkiste erstaunlich pflegeleicht. Staub einfach mit einem trockenen, weichen Tuch abwischen. Sollte die Oberfläche nach ein paar Jahren etwas stumpf wirken, kannst du sie ganz einfach mit einem in Öl getränkten Lappen auffrischen. Einreiben, kurz einwirken lassen, Überschuss abnehmen – fertig. So bleibt das Holz über Jahrzehnte schön.


Wusstest du schon? Mehr als 60 % der Heimwerker in Deutschland geben an, dass sie Projekte vor allem zur Entspannung und zum Stressabbau durchführen.
Das Hantieren mit Holz ist fast meditativ. Das Konzentrieren auf präzise Schnitte, das sanfte Gleiten des Schleifpapiers und der Geruch von frischem Holz erden und lenken vom Alltagsstress ab. Dein DIY-Projekt ist also nicht nur ein Geschenk für jemand anderen, sondern auch für dich selbst.



Der häufigste Fehler bei Anfängern: Ungeduld beim Leimen. Holzleim braucht Druck und Zeit, um seine volle Stärke zu entfalten. Wer die Schraubzwingen zu früh entfernt, riskiert schwache Verbindungen, die später unter Belastung nachgeben. Halte dich strikt an die Trocknungszeit, die auf der Flasche angegeben ist – meist sind das mindestens 20-30 Minuten Presszeit und mehrere Stunden bis zur vollen Aushärtung.


- Eine tiefe, samtige Oberfläche, die sich fantastisch anfühlt.
- Schutz vor Feuchtigkeit und Schmutz.
- Ein professionelles Finish, das die Holzmaserung betont.
Das Geheimnis? Nach dem Ölen und Trocknen eine hauchdünne Schicht Bienenwachsbalsam (z.B. von Briwax) auftragen und mit einem weichen Tuch aufpolieren. Der Unterschied ist enorm!


Muss es wirklich eine teure Japansäge sein?
Absolut nicht! Während eine Japansäge für ihre feinen, sauberen Schnitte auf Zug bekannt ist, leistet eine klassische Feinsäge oder eine kleine Gestellsäge aus dem Baumarkt für dieses Projekt ebenfalls hervorragende Dienste. Wichtiger als die Marke ist ein scharfes, gerades Sägeblatt. Investiere lieber 20 Euro in eine gute neue Säge als dich mit einer alten, stumpfen abzumühen.


- Trage immer eine Schutzbrille. Ein Holzsplitter im Auge ist kein Spaß.
- Beim Schleifen von Hand oder mit der Maschine entsteht feiner Staub. Eine einfache Staubmaske (FFP2) schützt deine Lunge.
- Achte auf gute Belüftung, besonders wenn du mit Ölen oder Lasuren arbeitest.


Für eine unwiderstehlich glatte Oberfläche ist die richtige Schleif-Reihenfolge entscheidend. Beginne nicht zu fein, sonst dauert es ewig.
- Schritt 1 (Grob): Körnung 80, um Sägespuren und Unebenheiten zu entfernen.
- Schritt 2 (Mittel): Körnung 120, um die Kratzer der 80er-Körnung zu glätten.
- Schritt 3 (Fein): Körnung 240 für den finalen, seidenmatten Schliff vor dem Ölen.


Die Wahl des Holzes ist nur die halbe Miete, der Charakter entsteht durch die Details. Eine kleine Fase – also eine leicht gebrochene Kante – macht die Kiste nicht nur angenehmer im Griff, sondern lässt sie auch hochwertiger aussehen. Du brauchst dafür kein Spezialwerkzeug. Ziehe einfach ein Stück Schleifpapier (Körnung 120) ein paar Mal im 45-Grad-Winkel über alle Kanten, bevor du zum Feinschliff übergehst.


- Einzigartig und absolut persönlich.
- Fühlt sich warm und handgemacht an.
- Kann eine Geschichte erzählen, ohne ein Wort zu sagen.
Die Technik dahinter? Die japanische Kunst des Shou Sugi Ban in Miniatur. Beflamme die Holzoberfläche vorsichtig mit einem kleinen Bunsenbrenner, bis sie leicht verkohlt ist. Bürste die lose Kohle ab und versiegle das Holz dann mit Öl. Das Ergebnis ist eine dramatische, fast schwarze Optik mit einer faszinierenden Textur.


„Das Zuhause sollte die Autobiografie der Menschen sein, die darin leben.“ – Dorothy Draper
Ein handgefertigtes Stück wie diese Kiste ist genau das: ein kleines Kapitel deiner eigenen Geschichte. Es erzählt von Geduld, von Sorgfalt und von der Zeit, die du investiert hast. Das ist etwas, das kein Massenprodukt je vermitteln kann.



Der nächste Schritt für Mutige: Wenn du die einfache Kiste gemeistert hast, versuche dich an Fingerzinken. Das sind ineinandergreifende Verbindungen, die extrem stabil sind und fantastisch aussehen. Sie erfordern Präzision mit Säge und Stechbeitel, aber das Ergebnis hebt dein Projekt sofort auf ein neues Level. Es gibt tolle Online-Anleitungen und günstige Vorrichtungen (Jigs), die dir dabei helfen.


Eine Studie des „International Journal of Environmental Research and Public Health“ zeigte, dass der visuelle Kontakt mit Holz im Innenraum Stress reduziert und das Wohlbefinden steigert.
Dieser Effekt wird als Biophilie bezeichnet – unsere angeborene Verbindung zur Natur. Ein Objekt aus echtem Holz auf dem Schreibtisch oder im Regal ist also nicht nur schön, sondern kann auch eine subtil beruhigende Wirkung haben. Ein weiterer guter Grund, selbst zur Säge zu greifen!


Vergiss Schrauben für dieses Projekt. Eine saubere Leimverbindung ist bei einer kleinen Kiste nicht nur ästhetischer, sondern oft auch stabiler, da sich der Druck auf die gesamte Fläche verteilt. Der Trick ist, den Leim dünn und gleichmäßig aufzutragen und die Teile dann mit Schraubzwingen fest zusammenzupressen. Das presst den Leim in die Holzfasern und schafft eine Verbindung, die stärker ist als das Holz selbst.


Mit den gleichen Grundfertigkeiten kannst du viele weitere kleine Geschenke bauen:
- Ein stilvoller Stifthalter für den Schreibtisch.
- Zwei massive Buchstützen aus einem schönen Hartholzrest.
- Ein minimalistischer Tablet- oder Handy-Ständer.
- Kleine Untersetzer mit eingebranntem Monogramm.


Mein Schnitt ist nicht 100% perfekt geworden. Muss ich von vorne anfangen?
Nein! Kleine Lücken oder ein leichter Versatz sind der Charme des Handgemachten. Du kannst eine Mischung aus Schleifstaub (vom letzten Schleifgang) und Holzleim anrühren, um eine Art Spachtelmasse in der exakten Holzfarbe zu erhalten. Fülle damit die kleine Lücke, lass es trocknen und schleife es glatt. Niemand wird es je bemerken.


Option A: Scharniere. Klassisch und funktional. Kleine Messingscharniere aus dem Baumarkt sind einfach zu montieren und ermöglichen ein Aufklappen des Deckels.
Option B: loser Stülpdeckel. Minimalistisch und modern. Der Deckel liegt einfach passgenau auf der Kiste auf. Erfordert präziseres Arbeiten, damit er nicht klemmt oder wackelt, sieht aber sehr edel aus.
Für Anfänger sind einfache Aufsatzscharniere die unkomplizierteste Lösung.


Deine Werkstatt muss kein professioneller Raum sein. Ein stabiler Tisch auf dem Balkon, in der Garage oder sogar in der Küche (mit einer guten Unterlage) reicht völlig aus. Das Wichtigste ist gutes Licht, damit du deine Markierungen siehst, und eine aufgeräumte Fläche, damit du dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst: das Holz in deinen Händen.


Ein Detail für Kenner: Lege den Boden der Kiste mit einem Stück Filz oder dünnem Leder aus. Das schützt nicht nur den Inhalt, sondern verleiht dem Ganzen auch eine unerwartet luxuriöse Note beim Öffnen. Du kannst den Filz einfach mit Sprühkleber (z.B. von UHU) auf einem passend zugeschnittenen Stück Pappe befestigen und dieses dann lose einlegen.

Laut einer Umfrage von Houzz Deutschland renovieren oder gestalten 32% der Befragten, um ihren persönlichen Stil auszudrücken.
Ein DIY-Projekt ist die reinste Form dieses Wunsches. Jede Holzauswahl, jede Kante und jede Oberflächenbehandlung ist eine persönliche Entscheidung. Deine selbstgebaute Kiste ist nicht nur ein Objekt, sie ist ein Statement.


