Mehr als nur ’ne Kiste: So baust du eine Weinkiste aus Holz, die wirklich was hermacht
Kreativität ist das beste Geschenk! Entdecken Sie, wie Sie Flaschen originell verpacken und damit jedem Anlass eine persönliche Note verleihen.
Ein Flaschengeist in der Hand, und doch bleibt nur die leere Hülle zurück? könnte ein schüchterner Weinflaschengeist fragen. Doch statt die Flasche einfach zu verschenken, verwandeln wir sie in ein Kunstwerk! Lassen Sie sich von kreativen Ideen inspirieren, die Ihre Geschenke zum Strahlen bringen und die Herzen Ihrer Freunde im Sturm erobern.
Kennst du das? Du hast ein richtig gutes Geschenk, vielleicht eine besondere Flasche Wein, und dann steckst du sie in so eine lieblose Papiertüte. Fühlt sich irgendwie falsch an, oder? In meiner Werkstatt, wo es eigentlich immer nach frischem Holz riecht, hatte ich mal ein Erlebnis, das meine Sicht auf Verpackungen für immer verändert hat.
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Ein Kunde kam mit einer Flasche Eiswein vorbei – ein seltener Tropfen. Er sagte: „Dafür brauche ich keine Schachtel. Ich brauche etwas, das der Flasche gerecht wird.“ Kein Massenprodukt, sondern echtes Handwerk. In dem Moment hat es bei mir Klick gemacht: Eine gute Verpackung ist nicht nur Schutz. Sie ist der Anfang der Geschichte, eine Geste der Wertschätzung. Sie flüstert dem Beschenkten schon zu: „Du bist mir wichtig.“
Genau darum geht’s hier. Wir schauen uns an, wie so eine Kiste entsteht – vom richtigen Holz bis zu den kleinen Details, die den Unterschied machen. Das ist kein schneller 5-Minuten-Basteltipp, sondern ein ehrlicher Einblick ins Handwerk. Aber keine Sorge, das kriegst du auch als Anfänger hin!

Warum eine gute Kiste mehr als nur hübsch ist
Eine Weinkiste muss zwei Dinge können: schützen und beeindrucken. Klingt einfach, aber dahinter steckt ein bisschen Physik und Materialkunde. Eine billige Kiste aus dem Laden bricht oft schon beim bösen Anschauen.
Statik für den Ernstfall: Was, wenn die Kiste fällt?
Stell dir vor, das gute Stück rutscht dir vom Tisch. Eine billig getackerte Sperrholzkiste gibt an den Ecken nach, und die Flasche bekommt die volle Wucht ab. Das war’s dann mit dem edlen Tropfen. Eine stabile Kiste aus massivem Holz hingegen nimmt die Energie des Aufpralls in ihrer Struktur auf. Besonders die Eckverbindungen sind hier entscheidend.
Aber selbst die beste Verbindung nützt nichts, wenn die Flasche im Inneren hin und her fliegt. Polsterung ist das A und O. Der Klassiker ist Holzwolle – sieht nicht nur super aus, sondern ist auch ein fantastischer Stoßdämpfer. Du findest sie oft online, in Bastelläden oder manchmal sogar direkt im Weinhandel für ein paar Euro. Als Faustregel gilt: Mindestens ein Zentimeter Platz zwischen Flasche und Kistenwand, gefüllt mit Polstermaterial. Das ist die Knautschzone für deinen Wein.

Das Holz: Die Seele deiner Kiste
Holz ist nicht gleich Holz. Es lebt, atmet und reagiert auf seine Umgebung, selbst wenn es schon längst ein Brett ist. Das muss man beim Bauen einfach im Hinterkopf behalten. Lass uns mal die gängigsten Optionen durchgehen:
- Fichte oder Kiefer: Das sind die Einsteiger-Hölzer. Sie sind weich, relativ günstig (ein passendes Brett im Baumarkt kostet oft nur zwischen 5 und 15 €) und lassen sich super einfach bearbeiten. Perfekt für eine rustikale Kiste und dein erstes Projekt. Der kleine Nachteil: Sie bekommen schneller mal eine Delle.
- Eiche oder Buche: Das ist schon die nächste Liga. Diese Harthölzer sind dichter, schwerer und fühlen sich einfach wertiger an. Eine Eichenkiste hat eine spürbare Präsenz. Sie sind aber auch teurer und in der Bearbeitung etwas anspruchsvoller.
- Nussbaum oder Zirbe: Das ist die Luxusklasse. Nussbaum besticht durch seine dunkle, edle Maserung. Und Zirbe? Die duftet einfach herrlich und langanhaltend. Eine Kiste aus Zirbenholz ist quasi ein Geschenk im Geschenk.
Achtung, kleiner Profi-Tipp: Die Holzfeuchte ist entscheidend. Holz aus dem Baumarkt ist oft noch recht „frisch“. Wenn du daraus eine passgenaue Kiste baust und sie dann im trockenen Wohnzimmer steht, schwindet das Holz. Plötzlich klemmt der Deckel oder die Verbindungen werden locker. Ganz ehrlich, das ist mir am Anfang auch passiert. Ich hab mal eine wunderschöne Kiste gebaut, und nach zwei Wochen im Haus ging der Schiebedeckel keinen Millimeter mehr. Lektion gelernt! Wenn du die Möglichkeit hast, frag bei einem lokalen Schreiner oder im Holzfachhandel nach kammergetrocknetem Holz mit etwa 8-12 % Restfeuchte. Das ist die unsichtbare Zutat für ein langlebiges Ergebnis.

Die Grundlagen: So entsteht eine saubere Kiste
„Messen ist Wissen“, hat mein alter Lehrmeister immer gesagt. Ein Millimeter Ungenauigkeit am Anfang rächt sich am Ende bitterlich. Sorgfalt ist hier der Schlüssel. Bevor du aber überhaupt Holz kaufst, hier ein wenig bekannter Trick: Schnapp dir einen alten Pappkarton und bau ein schnelles Modell in den geplanten Maßen. Das gibt dir ein super Gefühl für die Proportionen!
Welche Verbindung für welchen Zweck?
Die Art, wie du die Ecken verbindest, entscheidet über Stabilität und Optik.
- Stumpf verleimen & nageln: Das ist die einfachste Methode und perfekt für Anfänger. Leim drauf, zusammendrücken, mit ein paar kleinen Nägeln sichern. Bei Hartholz immer vorbohren, sonst reißt es! Reicht für den Anfang völlig aus.
- Fingerzinken: Sieht super handwerklich aus und ist bombenstabil. Die ineinandergreifenden „Finger“ schaffen eine riesige Leimfläche. Dafür braucht man aber schon eine Oberfräse oder eine spezielle Vorrichtung für die Säge. Aufwand mittel, Optik top.
- Schwalbenschwanzzinken: Das ist die absolute Königsdisziplin. Hält theoretisch sogar ohne Leim und ist ein klares Zeichen für meisterhaftes Können. Für eine Weinkiste vielleicht etwas übertrieben, aber wunderschön.

Der Deckel: Schieben oder Klappen?
Ein Schiebedeckel wirkt oft eleganter. Dafür fräst man in die oberen Kanten der Seitenteile eine Nut. Kleiner Tipp: Mach die Nut immer einen halben Millimeter breiter als der Deckel dick ist. So hat er etwas „Luft“ und klemmt nicht bei Feuchtigkeitsschwankungen. Ein Klappdeckel mit eingelassenen Scharnieren ist die Alternative. Aufgeschraubte Scharniere sehen schnell billig aus, also lieber mit einem scharfen Stechbeitel eine kleine Vertiefung für das Scharnier ausstemmen.
Anleitung: Deine erste Weinkiste aus Kiefernholz
So, jetzt wird’s praktisch! Wir bauen eine einfache, aber schöne Kiste für eine Standard-Weinflasche (ca. 30 cm hoch, 7,5 cm Durchmesser). Mit der Leim-und-Nagel-Technik. Das schaffst du in etwa 2-3 Stunden reiner Arbeitszeit, plus Trocknungszeit für den Leim.
Was du brauchst (die Einkaufsliste):
- Fichten- oder Kiefernleimholz: Ein Brett mit 18 mm Dicke, ca. 100 cm x 20 cm. (Kosten: ca. 5-10 € im Baumarkt)
- Wasserfester Holzleim: Eine kleine Flasche D3-Leim. (Kosten: ca. 5 €)
- Stahlnägel (Stifte): ca. 30 mm lang, eine kleine Packung. (Kosten: ca. 2-3 €)
- Schleifpapier: Jeweils ein Bogen in Körnung 80, 120 und 180. (Kosten: ca. 3 €)
- Holzöl oder Hartwachsöl: Eine kleine Dose zur Oberflächenbehandlung. (Kosten: ca. 10-15 €)
- Holzwolle: Für die Polsterung. (Kosten: ca. 5 €)
Rechne also mit Materialkosten von insgesamt etwa 30-40 Euro. Gar nicht so wild, oder?

Das Werkzeug:
Profis nehmen die Tischkreissäge, aber keine Sorge: Mit einer guten Handsäge (eine japanische Zugsäge ist hier Gold wert!) und etwas Geduld bekommst du das auch perfekt hin. Dazu brauchst du einen Zollstock, Bleistift, Winkel, Hammer, ein paar Schraubzwingen und einen kleinen Bohrer (ca. 2 mm) zum Vorbohren.
Schritt für Schritt zur Kiste:
- Maße festlegen: Die Flasche braucht Platz. Eine gute Faustregel ist: Innenmaß = Flaschenmaß + ca. 1,5-2 cm Puffer rundherum. Für unsere Standardflasche nehmen wir also Innenmaße von 32 cm Höhe und 9 cm Breite/Tiefe. Bei 18 mm Wandstärke sägst du folgende Teile zu:
- 2x Seitenteile (lang): 32 cm x 12,6 cm
- 2x Stirnseiten (kurz): 32 cm x 9 cm
- 1x Boden: 9 cm x 9 cm
- 1x Deckel: 9 cm x 9 cm (liegt lose auf)
- Zuschnitt: Zeichne alles exakt an. Für einen geraden Schnitt mit der Handsäge kannst du ein gerades Brett als Führung an dein Werkstück zwingen. Säge langsam und präzise.
- Vor dem Leimen schleifen: Schleife alle Innenflächen und die Schnittkanten jetzt schon mal glatt (mit 120er Papier). Wenn die Kiste erst mal zusammengebaut ist, kommst du da kaum noch dran.
- Zusammenbau: Jetzt kommt der entscheidende Teil. Die beiden kurzen Stirnseiten (9 cm breit) werden zwischen die beiden langen Seitenteile geleimt. Trage dünn Leim auf die Kanten der Stirnseiten auf, setze alles zum Rahmen zusammen und fixiere es mit Zwingen. Bohre jetzt vorsichtig die Nagellöcher vor und schlage die Nägel ein.
- Boden montieren: Leim auf die untere Kante des Rahmens geben, Bodenteil auflegen, mit Zwingen festpressen und eventuell von unten noch mit ein paar Nägeln sichern.
- Leimflecken vermeiden! Das ist der häufigste Anfängerfehler. Überschüssigen Leim, der aus den Fugen quillt, sofort mit einem feuchten Tuch abwischen. Aber Achtung: nicht verschmieren! Besser ist, den Leim kurz antrocknen zu lassen (ca. 20-30 Min.) und ihn dann mit einem scharfen Stechbeitel sauber abzuheben. Das verhindert hässliche Flecken, die du erst beim Ölen sehen würdest.
- Trocknen und Finish: Lass die Kiste über Nacht in den Zwingen trocknen. Dann kommt der Feinschliff: Schleife die gesamte Außenseite (80er, dann 120er, dann 180er Körnung), bis sie sich wunderbar glatt anfühlt. Brich alle Kanten leicht mit dem Schleifpapier, das macht die Haptik viel angenehmer. Zum Schluss das Öl mit einem Lappen dünn auftragen, 15 Minuten einziehen lassen und den Überschuss abreiben.
- Befüllen: Holzwolle rein, Flasche rein, Lücken auffüllen, Deckel drauf. Fertig!

Sicherheit geht vor – Ein ernstes Wort
Ich kann es nicht oft genug betonen: Respekt vor den Werkzeugen ist das oberste Gebot. Eine Säge unterscheidet nicht zwischen Holz und Fingern. Arbeite immer konzentriert und ohne Hektik. Trage eine Schutzbrille und bei viel Staub auch eine Maske (eine FFP2 tut’s). Und noch ein Tipp, den viele nicht kennen: Ölgetränkte Lappen können sich selbst entzünden! Leg sie nach Gebrauch immer flach zum Trocknen aus oder pack sie in einen luftdichten Metallbehälter mit Wasser. Das hat schon ganze Werkstätten abgefackelt.
Am Ende hältst du nicht nur eine simple Holzkiste in den Händen. Du hältst ein Stück Handwerk, Geduld und Sorgfalt. Und genau diese Botschaft kommt an. Die Mühe, die du in die Kiste steckst, zeigt den Wert, den du dem Inhalt beimisst – und viel wichtiger, dem Menschen, der sie bekommt.
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Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust


Die Wahl des Holzes ist der erste Schritt zur Charakterbildung Ihrer Kiste. Kiefernholz ist leicht zu bearbeiten und verströmt einen harzigen Duft – ideal für einen rustikalen Look. Eichenholz wirkt massiv, edel und zeitlos; seine markante Maserung erzählt eine eigene Geschichte. Für ein besonders exklusives Geschenk ist Nussbaum mit seiner tiefen, dunklen Farbe und feinen Textur unschlagbar. Jedes Holz fühlt sich anders an und verändert sich über die Jahre auf einzigartige Weise.



Dein Adventskranz wird mega: Profi-Tipps für Anfänger (und was es wirklich kostet)
- Eine seidenmatte Oberfläche, die die Haptik des Holzes bewahrt.
- Schutz vor Fingerabdrücken und leichten Kratzern.
- Eine Betonung der natürlichen Maserung, die die Farben „anfeuert“.
Das Geheimnis? Ein hochwertiges Hartwachs-Öl. Produkte wie das „TopOil“ von Osmo sind lebensmittelecht, einfach aufzutragen und lassen das Holz atmen – perfekt für eine Kiste, die man gerne berührt.


Schiebedeckel oder Klappdeckel – was ist die bessere Wahl?
Ein Schiebedeckel sorgt für einen spannenden Moment des Enthüllens und wirkt sehr puristisch. Er benötigt präzise gefräste Nuten, was eine kleine Herausforderung sein kann, aber ohne Scharniere auskommt. Ein Klappdeckel mit eleganten, kleinen Messingscharnieren ist klassischer und oft einfacher umzusetzen. Er erlaubt zudem das Anbringen eines dekorativen Verschlusses. Die Entscheidung hängt letztlich vom gewünschten Stil und Ihrem Werkzeug ab.


„Der Unterschied zwischen etwas Gutem und etwas Großartigem ist die Liebe zum Detail.“ – Charles R. Swindoll


Holzwolle: Der Klassiker. Sie ist rustikal, 100 % natürlich und bietet eine hervorragende Polsterung. Ihr Duft nach Heu und Wald ergänzt das Holzaroma perfekt.
SizzlePak: Die moderne Alternative. Besteht aus Zickzack-gefaltetem Papier, ist in vielen Farben erhältlich und staubfrei. Ideal, um farbliche Akzente zu setzen, die zum Weinetikett passen.
Die Wahl hängt vom Gesamtkonzept ab: Natur pur oder farbiger Hingucker?


Der letzte Schliff entsteht oft durch Details, die man nicht sofort sieht. Eine dünne Einlage aus Filz oder Veloursleder am Boden der Kiste verhindert nicht nur das Klappern, sondern vermittelt auch eine ungeheure Wertigkeit, wenn die Flasche entnommen wird. Farblich passend zum Wein oder als starker Kontrast – dieses kleine Extra kostet wenig, hat aber eine enorme Wirkung auf die Gesamtanmutung.


Für saubere und präzise Verbindungen brauchen Sie kein Profi-Studio. Eine gute Grundausstattung macht aber den Unterschied:
- Japanische Zugsäge (Dozuki oder Ryoba): Ermöglicht hauchdünne, extrem saubere Schnitte mit wenig Kraftaufwand.
- Kleine Winkel: Unverzichtbar, um die Rechtwinkligkeit bei jedem Schritt zu prüfen.
- Hochwertiger Holzleim: Ein wasserfester D3-Leim wie Ponal Express oder Titebond II sorgt für dauerhaften Halt.
- Schleifklotz und Schleifpapier (Körnung 120 und 240): Für ein Finish, das sich gut anfühlt.


Laut einer Studie von Ipsos gaben 72 % der amerikanischen Verbraucher an, dass das Design der Verpackung ihre Kaufentscheidung beeinflusst.
Was für den Kauf im Laden gilt, gilt erst recht für ein persönliches Geschenk. Die selbst gebaute Kiste ist nicht nur Verpackung, sie ist Teil des Geschenks und steigert die Vorfreude und die wahrgenommene Qualität des Inhalts, bevor die Flasche überhaupt entkorkt wurde.


Wichtiger Punkt: Messen Sie die Weinflasche exakt aus, bevor Sie das erste Stück Holz sägen! Bordeaux-, Burgunder- oder Schlegelflaschen haben unterschiedliche Durchmesser und Höhen. Planen Sie mindestens 1,5 cm Luft um die Flasche herum für das Polstermaterial ein – sowohl an den Seiten als auch oben und unten. Nichts ist ärgerlicher als eine fertige Kiste, in die die vorgesehene Flasche nicht passt.


Eine persönliche Note verwandelt eine schöne Kiste in ein unvergessliches Erinnerungsstück. Statt eines simplen Namens könnten Sie die Koordinaten eines besonderen Ortes eingravieren lassen – der Ort des Kennenlernens, des Heiratsantrags oder des zukünftigen Zuhauses. Ein kleiner Kompass daneben rundet die Symbolik ab. Viele Online-Dienstleister oder lokale „FabLabs“ bieten präzise Lasergravuren schon für kleines Geld an.


- Für den Puristen: Eine einfache Fase von 1-2 mm an allen Kanten, von Hand mit Schleifpapier gezogen. Das bricht die Härte und sorgt für eine angenehme Haptik.
- Für den Klassiker: Eine dezente Rundung oder ein Hohlkehlprofil, mit einer Oberfräse und dem passenden Fräser erstellt. Das verleiht der Kiste sofort eine professionelle Anmutung.


Kann ich für meine Weinkiste auch Altholz verwenden?
Absolut! Eine Kiste aus dem Holz einer alten Palette oder einer abgenutzten Bodendiele hat einen unvergleichlichen Charme. Achten Sie darauf, das Holz gründlich mit einer Drahtbürste zu reinigen und auf versteckte Nägel oder Schrauben zu prüfen. Die unperfekte Oberfläche, die Wurmlöcher und die gelebte Geschichte des Materials machen jede Kiste zu einem echten Unikat mit Seele.



Gestoßene Verbindung (Butt Joint): Die einfachste Methode, bei der die Kanten stumpf aufeinandertreffen und verleimt werden. Für mehr Stabilität sollten Sie sie mit Holzdübeln verstärken.
Gehrungsverbindung (Miter Joint): Die Kanten werden auf 45 Grad geschnitten. Das Ergebnis ist eine saubere, kantenlose Optik, die sehr elegant wirkt, aber höchste Präzision beim Sägen erfordert.
Für Einsteiger ist eine gedübelte Stoßverbindung oft fehlertoleranter und dennoch sehr stabil.


Ein Brandzeichen ist die ursprünglichste Form des Monogramms.
Ein personalisierter Brennstempel mit den Initialen des Beschenkten oder einem kleinen Symbol verleiht der Kiste eine archaische, wertige Note. Man erhitzt den Stempel aus Messing mit einer Lötlampe oder einer Herdplatte und drückt ihn für wenige Sekunden fest auf das Holz. Der Geruch von schwelendem Holz und das bleibende, dunkle Zeichen sind ein sinnliches Erlebnis und ein Statement des Handgemachten.


Ihre Weinkiste muss nicht im Regal verstauben. Denken Sie an ein zweites Leben:
- Als stilvolle Aufbewahrungsbox für Rezepte in der Küche.
- Als kleiner Kräuterkasten auf der Fensterbank (mit Folie auslegen!).
- Als „Erinnerungskiste“ für die Korken besonderer Weine.
Die Idee? Gestalten Sie die Kiste so, dass sie auch ohne Flasche ein schönes Objekt ist.


Wichtiger Punkt: Der richtige Leimdruck. Zu viel Druck presst den gesamten Leim aus der Fuge und führt zu einer schlechten Verbindung. Zu wenig Druck sorgt dafür, dass die Holzteile keinen optimalen Kontakt haben. Die Regel lautet: Ziehen Sie die Schraubzwingen so fest an, dass kleine Leimperlen gleichmäßig entlang der gesamten Fuge austreten. Diese lassen Sie antrocknen und entfernen sie dann mit einem scharfen Stechbeitel.


- Eine samtweiche Oberfläche, die zum Streicheln einlädt.
- Eine gleichmäßige Aufnahme von Öl oder Beize ohne Flecken.
- Keine sichtbaren Kratzer oder Bearbeitungsspuren.
Das Geheimnis? Schrittweises Schleifen. Beginnen Sie mit einer 120er Körnung, um Unebenheiten zu beseitigen. Arbeiten Sie sich dann zu einer 180er und schließlich zu einer 240er Körnung hoch. Wichtig: Immer in Richtung der Holzmaserung schleifen!


Wie erzeuge ich einen überzeugenden Vintage-Look?
Eine simple, aber effektive Methode ist die Behandlung mit einer selbstgemachten Beize aus Stahlwolle und Essig. Lösen Sie ein Stück Stahlwolle (ohne Seife!) in einem Glas mit gewöhnlichem Haushaltsessig auf und lassen Sie es 24 Stunden ziehen. Der Sud reagiert mit den Tanninen im Holz und erzeugt eine wunderschöne, natürliche Vergrauung, die altem Treibholz ähnelt. Je länger Sie die Lösung einwirken lassen, desto intensiver wird der Effekt.


Denken Sie über die Kiste hinaus. Ein kleiner, an einer Kordel befestigter Anhänger aus dem gleichen Holz wie die Kiste kann als Geschenkanhänger dienen. Darauf können Sie den Namen, das Jahr oder eine kurze Botschaft schreiben oder brennen. Später kann der Beschenkte ihn als Schlüsselanhänger oder Weihnachtsbaumschmuck weiterverwenden – eine kleine, bleibende Erinnerung an Ihr Geschenk.


FSC-zertifiziertes Holz stammt aus Wäldern, die verantwortungsvoll bewirtschaftet werden.
Indem Sie für Ihre Kiste Holz mit dem FSC-Siegel wählen, unterstützen Sie nicht nur nachhaltige Forstwirtschaft, sondern fügen Ihrem Geschenk auch eine unsichtbare, aber wichtige Ebene der Wertschätzung hinzu: den Respekt vor der Natur, aus der Ihr Material stammt. Fragen Sie im Baumarkt oder beim Holzhändler gezielt danach.


Ein einfacher, aber wirkungsvoller Verschlussmechanismus lässt sich mit einem kleinen Lederriemen und einem Knopf oder einer Buchschraube realisieren. Schneiden Sie einen schmalen Streifen aus robustem Leder, befestigen Sie ein Ende am Deckel und schneiden Sie ein Loch oder einen Schlitz für den Verschlussknopf an der Vorderseite der Kiste. Das verleiht der Box einen Hauch von Abenteuer und Handwerkskunst.


Baumarkt-Zuschnitt: Praktisch und schnell verfügbar. Meist handelt es sich um standardisierte Leimholzplatten aus Kiefer oder Buche. Die Qualität ist gut, aber die Maserung oft weniger charakterstark.
Schreiner-Restholz: Der Geheimtipp. Fragen Sie bei einer lokalen Schreinerei nach Reststücken. Oft bekommen Sie dort für kleines Geld wunderschöne Abschnitte von Edelhölzern wie Kirsche, Esche oder Ahorn mit einzigartiger Maserung.
Der Besuch beim Schreiner ist inspirierender und das Ergebnis individueller.


„Holz ist ein ungemein gefälliges Material. Man muss ihm nur zuhören.“ – Alvar Aalto, Architekt & Designer
Nehmen Sie sich Zeit, die Maserung des Holzes zu betrachten. Wie verläuft sie? Wo sind die Äste? Richten Sie die Holzteile so aus, dass die Maserung an den Ecken „weiterläuft“. Diese kleinen Entscheidungen machen den Unterschied zwischen einer Holzkiste und einem durchdachten Designobjekt aus.


Die Proportionen sind entscheidend für eine elegante Optik. Eine Kiste, die zu breit oder zu hoch für die Flasche ist, wirkt schnell plump. Eine gute Faustregel: Die innere Höhe sollte die Flaschenhöhe plus ca. 2-3 cm für Polsterung betragen. Die innere Breite und Tiefe sollten dem Flaschendurchmesser plus ebenfalls 2-3 cm entsprechen. So wirkt die Kiste wie ein maßgeschneiderter Anzug für den Wein.

Inspiration für das Design Ihrer Kiste finden Sie an unerwarteten Orten:
- Japanische Teedosen: Meisterwerke des Minimalismus mit perfekten Verbindungen und edlen Hölzern.
- Alte Zigarrenkisten: Achten Sie auf die kleinen Scharniere, die Verschlüsse und die Fingerzinkung an den Ecken.
- Apotheker-Schränkchen: Die Ästhetik von Beschriftungen, Griffen und Proportionen lässt sich wunderbar auf eine einzelne Kiste übertragen.


