Werbemittel mit Köpfchen: So werden aus Give-aways echte Marken-Botschafter

Werden Sie zum kreativen Kopf Ihrer Branche! Entdecken Sie, wie originelle Werbegeschenke mit Logo Ihre Geschäftspartner verblüffen können.

von Verena Lange

In all den Jahren, in denen ich mich mit Werbeartikeln beschäftige, habe ich wirklich alles gesehen. Von den riesigen Kisten mit 10.000 Kugelschreibern, bei denen nach der Messe die Hälfte schon nicht mehr schreibt, bis hin zu der einen, perfekt ausgewählten Thermosflasche, die einem Vertriebler die Tür zu einem riesigen Deal geöffnet hat. Ganz ehrlich? Der Unterschied liegt selten nur am Preis, sondern viel mehr am Hirnschmalz, der in die Auswahl und Gestaltung fließt.

Viele sehen Werbegeschenke ja leider als so eine Art Pflichtübung. Muss man halt haben für die nächste Messe oder für Weihnachten. Und genau das ist der erste Denkfehler. Ein Werbemittel ist kein Kostenfaktor, es ist eine Investition. Stell dir vor: Es ist ein physischer Botschafter deiner Marke, der im Büro, im Auto oder in der Küche deines Kunden wohnt – und das lange, nachdem deine E-Mail im Spam-Ordner gelandet ist. Diesen Effekt, also das Gefühl von einem soliden Gegenstand in der Hand, kann digitale Werbung nur schwer nachmachen.

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Dieser Artikel hier soll kein Verkaufskatalog sein. Ich will dir lieber das Wissen an die Hand geben, das ich mir über Jahre in der Praxis angeeignet habe. Damit du lernst, zwischen einem billigen „Give-away“ und einem wirkungsvollen Markenbotschafter zu unterscheiden. Wir reden über Strategie, über Technik und über die kleinen Details, die am Ende den großen Unterschied machen.

Erst die Strategie, dann das Produkt: Was soll das Geschenk überhaupt?

Bevor du auch nur einen einzigen Katalog aufschlägst, stell dir die eine, entscheidende Frage: Was ist mein Ziel? Die Antwort darauf bestimmt absolut alles: das Produkt, die Qualität, dein Budget und wie dein Logo draufkommt. In der Praxis gibt es da grob drei Schubladen:

  • Streuartikel für die Masse: Das sind die Klassiker für Messen. Günstig, für die breite Masse gedacht, Ziel: maximale Reichweite. Denk an Kugelschreiber, Schlüsselbänder, Gummibärchen. Preislich bewegen wir uns hier oft zwischen 0,30 € und 1,50 € pro Stück. Die große Gefahr: Ist die Qualität unterirdisch, schadet der Artikel deinem Ruf mehr, als er nützt.
  • Prämien als Dankeschön: Die sind für einen besonderen Kreis. Treue Kunden, wichtige Partner, die Sprecher auf deiner Konferenz. Hier geht’s um Wertschätzung. Das Budget pro Stück ist höher, Qualität ist das A und O. Eine Powerbank mit ordentlich Saft, eine schicke Trinkflasche einer guten Marke oder ein edles Notizbuch-Set. Plane hier mal 15 € bis 50 € oder mehr ein. Ziel: Beziehungen vertiefen.
  • Geschenke für die eigene Crew: Die wirken nach innen, fürs Team. Zum Jubiläum, zu Weihnachten oder nach einem Hammer-Projekt. Oft sind das hochwertige Textilien wie Hoodies oder Jacken, aber auch praktische Alltagshelfer fürs Büro. Ziel: Teambuilding und Motivation.
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Kleiner, aber wichtiger Abstecher: Das Finanzamt nicht vergessen!

Ein Punkt, den gerade junge Unternehmen gerne mal übersehen. Es gibt da in Deutschland steuerliche Spielregeln für Sachzuwendungen. Vereinfacht gesagt: Damit du Geschenke an Geschäftspartner als Betriebsausgabe absetzen kannst, dürfen sie einen bestimmten Wert pro Empfänger und Jahr nicht überschreiten. Diese Grenze liegt in der Regel bei 35 Euro netto.

Achtung, Falle! Die 35 € beziehen sich meist auf die reinen Warenkosten. Kosten für den Druck, den Versand und eine eventuell anfallende Pauschalsteuer kommen oft noch obendrauf. Das ist kein Hexenwerk, aber man muss es auf dem Schirm haben. Ein kurzes Gespräch mit dem Steuerberater, bevor du großzügige Präsente planst, bewahrt dich vor bösen Überraschungen.

Material und Veredelung: Wo Qualität (und Kosten) wirklich stecken

Ein Kugelschreiber ist nicht gleich ein Kugelschreiber. Der Preisunterschied von 15 Cent zu 15 Euro kommt ja irgendwoher. Er liegt im Material, in der Verarbeitung und vor allem in der Art, wie dein Logo auf das Produkt kommt. Wer das versteht, trifft bessere Entscheidungen.

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Wie kommt das Logo aufs Produkt? Ein kleiner Überblick

Die Wahl der Technik ist super wichtig und hängt vom Material und deinem Motiv ab. Hier sind die gängigsten Methoden, ganz ohne Fachchinesisch:

  • Siebdruck: Der Allrounder, besonders für flache Dinge wie T-Shirts, Taschen oder Notizblöcke. Farbe wird durch ein Sieb gepresst. Für jede Farbe braucht man ein eigenes Sieb, was am Anfang einmalige Kosten verursacht. Dafür ist der Druck super haltbar und farbintensiv. Ideal für simple Logos mit wenigen Farben. Preislevel: Günstig bis mittel.
  • Tampondruck: Der Spezialist für alles, was rund oder unförmig ist – also Kugelschreiber, Golfbälle, Tassen. Ein elastischer Silikonstempel überträgt die Farbe. Auch hier fallen Vorkosten pro Farbe an, aber die Detailtreue ist erstaunlich. Preislevel: Günstig bis mittel.
  • Lasergravur: Die edelste und haltbarste Methode. Ein Laser brennt dein Logo quasi ins Material. Nichts wird aufgetragen, es kann also auch nichts abkratzen. Perfekt für Metall, Holz oder Glas. Das Ergebnis ist dezent und fühlt sich unglaublich wertig an. Preislevel: Premium.
  • Digitaldruck: Stell dir einen Tintenstrahldrucker für Gegenstände vor. Damit sind fotorealistische Motive mit unzähligen Farben und Verläufen kein Problem. Es gibt kaum Vorkosten, daher lohnt er sich auch für kleine Auflagen. Die Haltbarkeit ist okay, aber nicht ganz so robust wie bei den anderen Verfahren. Preislevel: Mittel, besonders bei kleinen Mengen.
  • Stickerei: Der King für Textilien wie Poloshirts, Caps oder Jacken. Eine Maschine stickt dein Logo direkt in den Stoff. Dafür muss einmalig eine digitale „Stickkarte“ programmiert werden. Das Ergebnis sieht extrem professionell aus und ist quasi unzerstörbar. Preislevel: Hochwertig bis Premium.
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Ein Tipp aus der Praxis: Fass die Dinge an!

Die Haptik, also wie sich etwas anfühlt, entscheidet oft unbewusst. Ein leichter Plastik-Kuli mit einer klappernden Mechanik schreit „billig“. Ein schwerer Metallkugelschreiber mit einer sanft gleitenden Mine vermittelt sofort Qualität. Dein Kunde merkt den Unterschied, glaub mir.

Worauf du noch achten solltest:

  • Elektronik (Powerbanks & Co.): Hier zu sparen, ist brandgefährlich. Ich hab schon Storys gehört, wo billige Powerbanks ohne Schutzschaltungen fast einen Brand ausgelöst hätten! Achte IMMER auf die CE-Kennzeichnung und RoHS-Konformität. Bei USB-Sticks ist die Lese- und Schreibgeschwindigkeit entscheidend. Ein langsamer Stick nervt nur und wirft ein schlechtes Licht auf dich.
  • Textilien: Die Qualität wird oft in Gramm pro Quadratmeter (g/m²) angegeben. Ein T-Shirt mit 140 g/m² ist ein dünnes Lappen, das sich nach zweimal Waschen verzieht. Ein Shirt mit 190 g/m² oder mehr ist eine ganz andere Liga. Frag auch nach „ringgesponnener Baumwolle“ (fühlt sich weicher an) und Siegeln wie „Oeko-Tex Standard 100“ für schadstoffgeprüfte Stoffe.
  • Nachhaltigkeit wird immer wichtiger: Das ist kein Nischenthema mehr! Ein Kuli aus recyceltem Karton statt aus Plastik, ein Notizbuch aus Graspapier oder ein fair produziertes Shirt (achte auf Siegel wie GOTS oder Fairtrade) senden eine starke, positive Botschaft.
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Der Ablauf für Profis: So klappt’s mit der pünktlichen Lieferung

Ein erfolgreiches Projekt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis eines klaren Prozesses. Wer hier Abkürzungen nimmt, zahlt am Ende drauf – mit Geld, Zeit und Nerven.

Schritt 1: Das Briefing & deine Druckdaten. Ein guter Lieferant wird dich immer fragen: Was ist das Ziel? Die Stückzahl? Der allerletzte Liefertermin (plane Puffer ein!)? Das Budget? Und ganz wichtig: In welchem Format liegt dein Logo vor? Hier mein wichtigster Rat: Schick deinem Drucker IMMER eine Vektorgrafik! Das sind Dateiformate wie .eps, .ai oder .svg. Die kann man ohne Qualitätsverlust unendlich vergrößern. Eine .jpg-Datei aus deiner E-Mail-Signatur wird auf einer Tasse immer pixelig und unscharf aussehen. Garantiert.

Kleiner Exkurs: Was tun, wenn du nur ein .jpg hast? Kein Stress! Es gibt Online-Dienste oder Grafiker auf Plattformen wie Fiverr, die dir für 20-50 € dein Logo professionell in eine Vektordatei umwandeln. Diese Investition lohnt sich für die Zukunft tausendmal!

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Schritt 2: Der Korrekturabzug & das Muster. Bevor 5.000 Teile bedruckt werden, bekommst du eine digitale Vorschau (ein PDF). Prüf das Ding, als hinge dein Leben davon ab! Position, Größe, Farbe, Rechtschreibung… alles! Bei teuren Aufträgen, bestell UNBEDINGT ein physisches Andruckmuster. Ja, das kostet vielleicht 50 € extra und dauert länger. Aber ich hatte mal einen Kunden, der am Bildschirm einen Magenta-Ton freigegeben hat. Geliefert wurden 2.000 Tassen in einem grellen Pink, weil sein Monitor falsch eingestellt war. Das Muster hätte Tausende von Euro gerettet.

Schritt 3: Produktion & Logistik. Gute Dinge brauchen Zeit. Ein einfacher Druck in Deutschland dauert oft ein bis zwei Wochen. Eine Sonderanfertigung aus Fernost kann gut und gerne 12-16 Wochen unterwegs sein. Kläre die Lieferzeiten verbindlich ab und denk auch an die Lagerung und den Transport zur Messe.

Typische Fehler (und wie du sie locker vermeidest)

Am besten lernt man ja aus den Fehlern anderer. Hier sind die Klassiker:

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  • Nur auf den Preis schielen. Ein Werbegeschenk ist deine Visitenkarte. Ein Kuli, der sofort schlappmacht, sendet eine katastrophale Botschaft über deine Firma. Qualität bleibt in Erinnerung. Wusstest du schon? Ein nützliches Werbegeschenk bleibt im Schnitt über 8 Monate beim Empfänger. Ein verdammt guter Grund, nicht den letzten Ramsch zu kaufen!
  • Das langweilige „Ich auch“-Produkt. Jeder schenkt Kugelschreiber. Sei relevanter! Ein Handwerker freut sich vielleicht mehr über einen hochwertigen Zimmermannsbleistift, ein Büro-Mensch über einen cleveren Handyhalter.
  • Die Verpackung vergessen. Ein tolles Geschenk in einer billigen Plastiktüte zu überreichen, killt die ganze Wirkung. Ein schlichter Karton oder eine Schleife reichen oft schon.
  • Die Logistik unterschätzen. 2.000 Tassen sind bestellt. Super! Aber wer schleppt die Kartons, wer packt sie aus und wer entsorgt den Verpackungsmüll? Denk den Prozess zu Ende.

Mein Fazit: Investiere in Freude, nicht in Müll

Am Ende ist es ganz einfach: Ein Werbegeschenk ist ein Stück deiner Unternehmenskultur in den Händen eines anderen Menschen. Es kann Gleichgültigkeit auslösen, wenn es billig und unüberlegt ist. Es kann Frust auslösen, wenn es nicht funktioniert. Oder – und das ist das Ziel – es kann ein kleines Lächeln, ein Gefühl der Wertschätzung und eine positive, bleibende Erinnerung an dich schaffen.

Deshalb mein Rat, der sich über Jahre bewährt hat: Investiere lieber in 100 Geschenke, die echte Freude machen, als in 1.000, die direkt im Mülleimer landen. Denk strategisch, achte auf Qualität und sieh jedes einzelne Stück als einen deiner wichtigsten Mitarbeiter im Außendienst. Denn genau das ist es: ein Botschafter, der Tag für Tag für dich arbeitet.

Deine Hausaufgabe für heute: Finde die Vektor-Datei deines Logos (.ai, .eps, .svg) und speichere sie in einem Ordner namens „Druckdaten“. Du hast keine? Schreib JETZT deinem Grafiker oder schau dich auf den genannten Plattformen um. Das ist der erste, wichtigste Schritt zum perfekten Werbemittel!

Verena Lange

Verena Lange, eine geschätzte Autorin bei Archzine Online Magazine, hat ihr Studium in Publizistik- und Kommunikationswissenschaften an der Freien Universität Berlin absolviert. Sie hat zahlreiche Artikel in renommierten Medien wie BILD, WELT.de und Berliner Zeitung veröffentlicht.