Der Wasserfall-Brautstrauß: Insider-Tipps vom Profi zu Kosten, Technik & Pannen
Ein Brautstrauß kann mehr als nur Blumen sein – er erzählt Geschichten, weckt Erinnerungen und verleiht dem großen Tag einen Hauch von Magie. Lassen Sie sich inspirieren!
Wenn Blumen sprechen könnten, würden sie von Liebe, Glück und dem süßen Duft der Vorfreude erzählen. Ein Brautstrauß, besonders in der Form eines Wasserfalls, ist nicht nur ein Accessoire, sondern ein Kunstwerk, das den schönsten Tag im Leben einer Frau krönt. Mit jeder Blüte wird eine Geschichte erzählt – von der Wahl des Bräutigams bis hin zu den geheimen Wünschen der Braut. In diesem Artikel entdecken Sie die bezaubernde Welt der Wasserfall-Brautsträuße und finden den perfekten Begleiter für Ihren großen Auftritt.
Ich stehe schon gefühlt ewig in meiner kleinen, nach frischem Grün duftenden Werkstatt und habe in dieser Zeit unzählige Brautsträuße gebunden. Ehrlich gesagt, jeder einzelne ist eine Herzenssache. Aber es gibt einen Strauß, der selbst bei erfahrenen Profis für Respekt sorgt: der Wasserfall-Brautstrauß. Manche nennen ihn auch Kaskadenstrauß. Für uns ist er die absolute Königsdisziplin.
Inhaltsverzeichnis
- Die unsichtbare Magie: Statik, Balance und die richtigen Blumen
- Die Vorbereitung: Das A und O für einen langen Tag
- Die Königsdisziplin: Drahten, Tapen und der Aufbau
- Dein Weg zum Traumstrauß: Timing und das Gespräch mit dem Profi
- Von der Küste bis zu den Alpen: Persönliche Akzente
- Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Kalkulation
- Typische Pannen – und wie du sie vermeidest
- Dein großer Tag: Der richtige Umgang mit dem Kunstwerk
- Bildergalerie
Viele sehen nur diese unglaublich elegante, fließende Form. Ich sehe dahinter aber die versteckte Technik, die Physik und die Stunden an filigraner Vorbereitung. Ein solcher Strauß ist kein simples Blumenbündel – er ist eine lebendige Skulptur, die sich mit der Braut bewegt. Wenn er perfekt gemacht ist. Wenn nicht, wird er schnell zu einer schweren, schiefen Last, die im schlimmsten Fall sogar auseinanderfällt. Deswegen nehme ich dich heute mal mit hinter die Kulissen und zeige dir, worauf es wirklich ankommt.
Die unsichtbare Magie: Statik, Balance und die richtigen Blumen
Bevor auch nur eine einzige Blüte den Tisch berührt, beginnt die eigentliche Arbeit im Kopf. Ein Wasserfall-Brautstrauß ist ein ständiges Spiel mit der Schwerkraft. Unsere Aufgabe ist es, sie auszutricksen, damit am Ende alles perfekt in Form bleibt. Und nein, das ist keine Hexerei, sondern solides Handwerk.

Das Fundament: Mehr als nur ein Griff
Früher war das eine ganz andere Nummer. Da haben wir solche Sträuße komplett auf Draht aufgebaut, eine unfassbar zeitaufwendige Technik. Heute greifen die meisten von uns zu einem speziellen Brautstraußhalter. Das ist im Grunde ein Griff mit einem Kopf aus grünem Steckschaum von Markenherstellern, der sich mit Wasser vollsaugt und die Blumen versorgt.
Für einen Wasserfallstrauß braucht man aber ein besonderes Modell. Der Kopf ist meist leicht nach vorne geneigt, was uns hilft, die typische fallende Linie zu erzeugen. Der Griff muss dabei super in der Hand liegen, denn die Braut trägt das gute Stück ja oft stundenlang. Komfort ist hier absolut kein Luxus.
Kleiner Tipp mit großer Wirkung: Der Steckschaum muss richtig gewässert werden. Man legt ihn einfach auf die Wasseroberfläche und wartet, bis er von selbst untergeht. Niemals untertauchen! Drückt man ihn unter Wasser, bleiben innen trockene Lufteinschlüsse. Jede Blume, die da reingesteckt wird, hat Pech gehabt – sie bekommt kein Wasser und welkt blitzschnell. Ein klassischer Anfängerfehler.

Die Qual der Wahl: Welche Blumen können das?
Ganz ehrlich? Nicht jede Blume hat das Zeug für die Hauptrolle in einer Kaskade. Die Auswahl ist entscheidend. Wir brauchen Blumen, die vor allem drei Dinge können:
- Durchhaltevermögen: Sie müssen stundenlang ohne direkte Wasserquelle überleben, besonders die Blüten an den langen, hängenden Spitzen.
- Flexibilität: Wir brauchen Blumen mit langen, biegsamen Stielen oder solche, die von Natur aus schon elegant nach unten wachsen.
- Leichtigkeit: Eine schwere Blüte am Ende eines langen „Wasserfalls“ entwickelt eine enorme Hebelwirkung und belastet die ganze Konstruktion.
Meine absoluten Favoriten für den Wasserfall-Look:
- Orchideen (z.B. Phalaenopsis): Sie sind federleicht, extrem haltbar und ihre Rispen haben schon eine natürliche Biegung. Perfekt!
- Gloriosa: Eine exotische Schönheit. Ihre Blüten sind leicht und sie lässt sich super auf Draht verarbeiten.
- Efeu: Der Klassiker. Lange, flexible Ranken sind das ideale Grundgerüst für die fallende Linie. Ich nehme am liebsten Sorten mit kleinen Blättern.
- Bestimmte Eukalyptus-Sorten: Die bringen nicht nur Fülle und einen herrlichen Duft, sondern auch wunderschön überhängende Zweige.
- Amaranthus (Fuchsschwanz): Der Inbegriff einer Kaskade! Aber Achtung, er ist etwas schwerer und muss bombenfest verankert werden.
Blumen, bei denen ich vorsichtig bin: Hortensien. Sie sind ein Traum, aber sie trinken wie verrückt. An einem warmen Hochzeitstag können sie im Steckschaum schnell die Köpfe hängen lassen. Das ist eher was für Profis, die mit kleinen Wasser-Röhrchen tricksen. Auch große, geöffnete Pfingstrosen sind durch ihr Gewicht eher für den oberen, kompakten Teil des Straußes geeignet.

Die Vorbereitung: Das A und O für einen langen Tag
Ein Brautstrauß muss einen ganzen Tag durchhalten – oft bei Wärme und ohne frisches Wasser. Die Haltbarkeit entscheidet sich aber nicht erst beim Binden, sondern schon Stunden vorher in der Vorbereitung. Wir nennen das Konditionieren.
Wenn die Blumen vom Großmarkt kommen, haben sie eine lange Reise hinter sich. Der erste Schritt ist immer ein sauberer, schräger Anschnitt mit einem rasiermesserscharfen Floristenmesser. Bitte keine Schere, die quetscht nur die Leitungsbahnen! Danach kommen die Blumen sofort in saubere Eimer mit lauwarmem Wasser und einem professionellen Frischhaltemittel. Das ist quasi ein Energy-Drink für die Blüten. So dürfen sie sich dann für mehrere Stunden, am besten über Nacht, an einem kühlen, dunklen Ort (ideal sind 4-8 Grad) vollsaugen und erholen. Übrigens: Niemals Blumen neben Obst lagern! Das von Früchten ausgeströmte Reifegas lässt viele Sorten schneller altern.
Die Königsdisziplin: Drahten, Tapen und der Aufbau
So, jetzt geht’s ans Eingemachte. Hier zeigt sich die ganze Erfahrung. Ein Wasserfallstrauß wird nicht einfach nur gesteckt, er wird Stück für Stück konstruiert.

Das unsichtbare Skelett aus Draht und Tape
Fast jede Blüte, die in der Kaskade hängt, wird von uns „gedrahtet“. Das heißt, wir ersetzen den empfindlichen Stiel durch einen flexiblen Draht. Warum? Ein Draht lässt sich in jede Richtung biegen, spart Platz im Steckschaum und ist viel stabiler. Nach dem Drahten umwickeln wir alles mit einem dehnbaren, selbstklebenden Kreppband (Floratape). Das kaschiert den Draht, versiegelt die Schnittstellen gegen Verdunstung und verbindet alles stabil. Der leicht wachsartige Geruch von frischem Tape ist für mich der Duft von echter Handwerkskunst.
Der Aufbau Schritt für Schritt
Ich fange nie mit den teuersten Blüten an. Zuerst wird das Gerüst aus Grün, wie Efeuranken oder Eukalyptus, gesteckt. Damit lege ich die Grundform und die Länge fest. Danach fülle ich mit kleineren Blüten und Beiwerk auf, um Volumen zu schaffen. Erst dann kommen die Hauptblumen an die wichtigsten Stellen. Die gedrahteten Blüten für die Kaskade setze ich ganz behutsam ein und biege sie so in Form, dass eine fließende Bewegung entsteht. Es ist wie Malen, nur eben in 3D.

Ein Trick aus der Werkstatt: Ich hänge den Strauß während der Arbeit immer wieder mal an einen Türgriff. Nur so sehe ich, wie er unter dem Einfluss der Schwerkraft wirklich fällt und ob die Balance stimmt. Was auf dem Tisch gut aussieht, kann in der Hand plötzlich total schief hängen.
Dein Weg zum Traumstrauß: Timing und das Gespräch mit dem Profi
Du bist verliebt in den Look? Perfekt! Aber so ein aufwendiger Strauß braucht Planung. Hier ein paar Insider-Tipps, damit am Ende alles passt.
Wann muss ich den Strauß bestellen?
Ganz wichtig: Nicht auf den letzten Drücker! Für einen komplexen Wasserfall-Strauß solltest du mindestens 3 bis 6 Monate vor der Hochzeit bei deinem Floristen anklopfen. Das gibt uns genug Zeit, um spezielle Blumen zu organisieren und alles in Ruhe mit dir zu besprechen. Zwei Wochen vorher? Das wird sportlich bis unmöglich, ehrlich gesagt.
Die Checkliste für dein Floristen-Gespräch
Damit der Florist deine Vision versteht, sei gut vorbereitet. Nimm am besten Folgendes mit:

- Ein Bild von deinem Kleid (Stil und Schnitt sind wichtig!)
- Eine Stoff- oder Farbprobe vom Kleid, wenn du hast.
- Farbmuster von Deko, Anzug oder Brautjungfernkleidern.
- Dein Pinterest-Board oder 2-3 Inspirationsbilder, die dir gefallen.
Der Profi-Check-Trick: Wenn du testen willst, ob dein Florist wirklich Ahnung hat, frag ihn ganz direkt: „Wie gestalten Sie eigentlich die Rückseite des Halters, damit man die Technik nicht sieht?“ Wenn er dann souverän von „abmanschetten“ mit Blättern spricht, damit alles sauber und schön verdeckt ist – BINGO! Dann bist du in guten Händen.
Von der Küste bis zu den Alpen: Persönliche Akzente
Auch wenn es heute fast alle Blumen überall gibt, liebe ich es, einem Strauß eine persönliche Note zu geben, die zur Heimat des Paares passt. In Norddeutschland könnten das feine Gräser sein, die an Dünen erinnern. Im Süden vielleicht Elemente von der Almwiese. Und in einer Weinregion habe ich schon oft zarte Weinranken eingearbeitet.

Trau dich und sprich das aktiv an! Frag deinen Floristen, ob er eine Idee hat, wie man eure Geschichte oder eure Heimat blumig erzählen kann. Das macht den Strauß noch viel besonderer.
Was kostet der Spaß? Eine ehrliche Kalkulation
Kommen wir zum Geld. Ein Wasserfall-Brautstrauß ist eine der teuersten Straußformen, da müssen wir ehrlich sein. Du solltest realistisch mit einem Preis zwischen 250 € und 600 € rechnen. Je nach Blumenauswahl (seltene Orchideen vs. Rosen) ist nach oben hin natürlich alles möglich.
Dieser Preis setzt sich nicht nur aus den Blumen zusammen. Der größte Faktor ist die Arbeitszeit. Für einen solchen Strauß brauche ich inklusive Vorbereitung, Drahten jeder einzelnen Blüte und dem Aufbau gut und gerne 4-6 Stunden. Dazu kommen die Beratung, die Beschaffung der Ware auf dem Großmarkt und die allgemeinen Betriebskosten. Ein Billigangebot für 100 € bedeutet fast immer Abstriche bei der Qualität oder Haltbarkeit.
Der Look gefällt dir, aber nicht der Preis? Es gibt Alternativen! Man kann einen klassisch rund gebundenen Strauß (der deutlich günstiger ist) mit sehr langen, hochwertigen Seidenbändern oder ein paar langen Efeuranken optisch in die Länge ziehen. Das erzeugt einen ähnlichen fließenden Effekt, schont aber das Budget.

Typische Pannen – und wie du sie vermeidest
In den vielen Jahren habe ich einiges gesehen. Hier sind die häufigsten Fehler, sowohl aus der Werkstatt als auch bei der Planung durch die Braut.
Fehler, die Bräute bei der Bestellung machen:
- Die eigene Größe ignorieren: Eine sehr zierliche Braut kann von einem riesigen Wasserfall-Strauß regelrecht „erdrückt“ werden. Die Proportionen müssen stimmen! Ein guter Florist berät dich hierzu.
- Unrealistische Blumenwünsche: Maiglöckchen im Herbst? Schwierig und extrem teuer. Vertraue auf die Expertise deines Floristen, welche Blumen zur Saison passen und haltbar sind.
Fehler, die in der Werkstatt passieren können:
- Der Strauß ist nicht ausbalanciert: Das ist ein typischer Anfängerfehler. Der Strauß kippt in der Hand nach vorne. Ich verteile das Gewicht sorgfältig um den Mittelpunkt, schwere Blüten nach innen, leichte nach außen.
- Die Kaskade ist zu starr: Wenn der Draht zu dick ist, wirkt der Wasserfall unnatürlich. Er muss mit dir tanzen, nicht steif am Kleid hängen.
Und die große Frage: DIY oder Profi? Ich bewundere jeden, der Dinge selbst macht. Aber bei diesem Strauß rate ich 99 % aller Laien: Bitte nicht! Das Risiko, am großen Tag mit einem welken, schiefen oder kaputten Strauß dazustehen, ist einfach zu hoch. Gönn dir hier einen Profi.


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Dein großer Tag: Der richtige Umgang mit dem Kunstwerk
Ein paar letzte Tipps, damit du und dein Strauß den Tag unbeschadet übersteht.
So hältst du dein Schmuckstück richtig (auch für die Fotos!)
Das ist so wichtig! Halte den Strauß locker in einer Hand, etwa auf Hüfthöhe. Wichtig ist, ihn leicht vom Körper abzuwinkeln, damit die Kaskade frei fallen kann und auf den Fotos voll zur Geltung kommt. Bitte nicht verkrampft vor die Brust pressen.
Gut zu wissen: Sei dir über das Gewicht im Klaren. So ein Kunstwerk kann schnell mal 1,5 bis 2,5 Kilo wiegen. Du wirst es ein paar Stunden tragen! Während des Essens freut sich der Strauß über eine Pause in einer Vase mit etwas Wasser.
Sicherheit geht vor
Ich frage immer nach Allergien – stark duftende Lilien sind nicht für jeden eine Freude. Außerdem achte ich penibel darauf, dass keine spitzen Drahtenden aus dem Strauß ragen, die dein Kleid beschädigen könnten. Und falls giftige Pflanzen wie Maiglöckchen verwendet werden, weise ich immer darauf hin, besonders wenn Kinder auf der Hochzeit sind.

Ein Wasserfall-Brautstrauß ist so viel mehr als nur ein Accessoire. Er ist ein Statement, ein Zeichen für Eleganz und die Liebe zum Detail. Und wenn ich in die leuchtenden Augen einer Braut blicke, wenn ich ihr dieses kleine Kunstwerk überreiche, dann weiß ich wieder ganz genau, warum ich meinen Beruf so sehr liebe.
Bildergalerie


Wie hält man den Strauß eigentlich richtig?
Die Pose macht den Unterschied! Halten Sie den Wasserfall-Brautstrauß leicht seitlich und etwas unterhalb der Taille. So kommt seine fließende Form perfekt zur Geltung, ohne die Silhouette Ihres Kleides zu verdecken. Für Fotos drehen Sie ihn sanft, um seine verschiedenen Facetten zu zeigen. Vermeiden Sie es, ihn frontal vor den Bauch zu pressen – das staucht die Optik und verbirgt die aufwendige Kaskade.


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Der Brautstrauß von Prinzessin Diana im Jahr 1981 war über einen Meter lang und etablierte den Kaskadenstrauß für eine ganze Generation als Inbegriff royaler Romantik.
Dieses ikonische Gesteck enthielt Gardenien, Stephanotis, Freesien und Odontoglossum-Orchideen. Es hat nicht nur die Hochzeitsfloristik der 80er-Jahre geprägt, sondern inspiriert auch heute noch Bräute, die sich einen opulenten, unvergesslichen Auftritt wünschen.


Die Länge der Kaskade sollte immer im Verhältnis zur Braut und ihrem Kleid stehen. Eine sehr große, dramatische Kaskade passt wunderbar zu einem schlichten, figurbetonten Kleid, bei dem sie der unbestrittene Star ist. Bei einem opulenten Ballkleid mit viel Tüll oder Spitze kann eine etwas kürzere, zartere Kaskade – ein sogenannter Tropfenstrauß – eleganter wirken, um nicht mit dem Kleid zu konkurrieren.

- Stellen Sie sicher, dass er einen kühlen Platz hat.
- Legen Sie ihn während der Feier nie direkt in die Sonne.
- Bitten Sie die Location um eine Vase mit etwas Wasser für die Tischplatzierung.
Das Geheimnis für Frische bis zum Abend? Ihr Florist kann die Stiele vor dem Einsetzen in den Steckschaum speziell behandeln, um die Wasseraufnahme zu maximieren.


Achtung, Gewicht: Ein üppiger Wasserfallstrauß kann überraschend schwer werden. Besprechen Sie dies unbedingt mit Ihrem Floristen! Erfahrene Profis wählen gezielt leichtere Blüten und Grünsorten und achten auf eine perfekte Balance, damit der Strauß auch nach einer Stunde noch angenehm zu tragen ist. Blumen wie schwere Proteen oder riesige Dahlienköpfe sind hier oft fehl am Platz.


Warum ist ein Wasserfall-Brautstrauß oft teurer?
Der Preis spiegelt nicht nur die höhere Anzahl an Blumen und Grün wider, sondern vor allem den enormen handwerklichen Aufwand. Die Komposition erfordert stundenlange Feinarbeit, technisches Know-how in Statik und Balance sowie einen speziellen Brautstraußhalter wie den Oasis® Lady oder Grande. Es ist die Arbeitszeit des Meisterfloristen, die Sie hier bezahlen – und die Sicherheit, dass Ihr Strauß den ganzen Tag perfekt hält.

Eukalyptus ‚Cinerea‘: Beliebt für seinen Duft und die silbrigen Blätter, kann aber etwas steif wirken.
Asparagus ‚Plumosus‘ oder ‚Meyeri‘: Extrem leicht, fedrig und luftig, schafft er eine weiche, fast schwebende Kaskade.
Die Wahl des Grüns definiert den Charakter des Straußes maßgeblich: Eukalyptus für einen modernen Boho-Look, Asparagus für klassische, weiche Eleganz.


Ein Kaskadenstrauß kann leicht aus über 70 bis 100 einzelnen präparierten Stielen bestehen.
Jede einzelne Blüte und jedes Grün wird vom Floristen individuell angeschnitten, oft angedrahtet und präzise platziert, um die fließende Linie und die nötige Stabilität zu gewährleisten. Das erklärt die intensive Vorbereitungszeit, die in solch einem Kunstwerk steckt.


Der Griff ist Ihre Verbindung zum Strauß. Machen Sie ihn zu etwas Besonderem!
- Ein breites Seidenband in der Farbe Ihrer Akzentblüten.
- Ein Medaillon mit einem Foto eines geliebten Menschen, dezent befestigt.
- Ein Stück Spitze vom Brautkleid Ihrer Mutter für den „etwas Altes“-Touch.

Nachhaltigkeit im Blick: Fragen Sie Ihren Floristen nach saisonalen und regionalen Blumen für Ihre Kaskade. Im Frühling könnten das Akeleien und hängender Flieder sein, im Sommer Clematis oder Fuchsie. Die Verwendung von Blumen der Saison reduziert nicht nur den ökologischen Fußabdruck, sondern garantiert auch robustere und frischere Blüten für Ihr Gesteck.


Die fließenden, organischen Linien des Wasserfallstraußes sind kein Zufall. Sie erinnern stark an die Ästhetik des Jugendstils (Art Nouveau) um 1900. Damals waren geschwungene, von der Natur inspirierte Formen in Kunst und Architektur en vogue – ein Geist, den der Kaskadenstrauß perfekt in die Hochzeitsfloristik übersetzt.


- Leichte, elegante Blüten wie Phalaenopsis-Orchideen.
- Zarte, rankende Elemente wie Efeu oder Jasmin.
- Füllblumen mit Textur wie Astilbe oder Veronica.
Der Trick ist die Mischung. Die Kombination aus großen „Fokusblumen“ und zarten, beweglichen Elementen erzeugt die Illusion von Schwerelosigkeit und Bewegung.

Ist der asymmetrische Look ein Trend?
Absolut! Moderne Wasserfallsträuße brechen oft mit der perfekten Symmetrie. Eine Seite kann länger und wilder auslaufen, während die andere kürzer und kompakter bleibt. Dieser „dekonstruierte“ Stil wirkt besonders natürlich, künstlerisch und passt hervorragend zu modernen, unkonventionellen Hochzeiten. Er erlaubt es dem Floristen, mit Formen und Leerräumen zu spielen.


Das kleine Notfallset für den Strauß:
- Einige Sicherheitsnadeln oder Korsagen-Nadeln, falls sich ein Band lockert.
- Eine kleine Sprühflasche mit Wasser für einen Frischekick zwischendurch (nur ein feiner Nebel!).
- Draht oder Floristen-Tape, falls ein Stiel unglücklich knickt. Bitten Sie Ihre Trauzeugin, dieses Mini-Set in ihrer Handtasche zu verstauen.


„Ein Wasserfallstrauß ist nicht nur ein Accessoire, er ist eine Haltung. Man trägt ihn mit Stolz, er vollendet die Silhouette und verleiht der Braut eine fast majestätische Aura.“ – Aussage eines Pariser Meisterfloristen

Wasserfallstrauß: Lang, dramatisch und oft opulent. Die Kaskade ist deutlich ausgeprägt und fließt weit nach unten. Ideal für formelle Hochzeiten und Bräute, die ein Statement setzen wollen.
Tropfenstrauß (Teardrop): Eine sanftere, kürzere Version. Er hat eine abgerundete Oberseite, die sich zu einer weichen Spitze verjüngt, aber nicht lang herabfällt. Perfekt für einen Hauch von Eleganz ohne die dramatische Länge.


Der häufigste Fehler: Die Kaskade ist zu breit und wuchtig. Ein gut gestalteter Wasserfallstrauß sollte die Form des Körpers umschmeicheln, nicht von ihm abstehen. Ist er zu breit, wirkt er wie ein Schild und kann die Taille und die Details des Kleides komplett verdecken, anstatt sie zu betonen.


Trockenblumen erobern die Kaskade! Ein moderner Twist ist die Integration von getrockneten Elementen.
- Feine Gräser wie getrockneter Hafer oder Zittergras für Bewegung.
- Strukturgeber wie gebleichter Ruscus oder sogar kleine Pampasgraswedel.
- Zarte Akzente durch Lunaria (Silberblatt).
Das Ergebnis ist ein haltbarer Strauß mit einer faszinierenden Mischung aus frischen und getrockneten Texturen – perfekt für Boho- oder Herbsthochzeiten.

Denken Sie über die Hochzeit hinaus! Ein Wasserfallstrauß ist zu schade zum Wegwerfen. Professionelle Dienstleister können die schönsten Blüten durch Gefriertrocknung oder in Gießharz (Resin) für die Ewigkeit konservieren. So wird aus Ihrem Brautstrauß ein einzigartiges Kunstwerk und eine bleibende Erinnerung an Ihren großen Tag.


Der Transport ist ein heikler Moment. Idealerweise wird der Strauß in einer hohen, stabilen Box geliefert, in der der Griff in einer Halterung steckt, sodass die Kaskade frei schweben kann. Legen Sie den Strauß beim Transport im Auto niemals einfach auf den Sitz – die Blüten könnten gequetscht werden. Am besten wird er von einer Person im Fußraum gehalten, aufrecht und sicher.


Kann ich einen Wasserfallstrauß selbst machen?
Davon raten selbst erfahrene DIY-Fans ab. Die Technik, die Statik und die Materialkenntnis, die für einen haltbaren und schönen Kaskadenstrauß nötig sind, erfordern professionelle Ausbildung. Ein Fehler, und der Strauß fällt während der Zeremonie auseinander. Konzentrieren Sie Ihre DIY-Energie lieber auf die Tischdeko oder die Anstecker für die Gäste – und überlassen Sie die Königsdisziplin dem Profi.

Monochrom oder Kunterbunt? Ein rein weißer oder cremefarbener Wasserfallstrauß aus Rosen, Orchideen und Callas wirkt zeitlos und unglaublich edel. Eine mehrfarbige Variante mit kontrastierenden Tönen – etwa kräftiges Pink, tiefes Violett und sonniges Gelb – versprüht Lebensfreude und passt wunderbar zu einer Sommerhochzeit im Freien. Die Farbe setzt den emotionalen Ton.


- Seidige Calla-Lilien für glatte, fließende Linien.
- Federige Astilbe für eine weiche, wolkenartige Textur.
- Samtige Rosen für klassische Opulenz.
- Glänzende Efeublätter für Kontrast und Tiefe.
Der Reiz liegt im Zusammenspiel! Ein guter Florist kombiniert verschiedene Oberflächen, um dem Strauß visuelles Interesse und eine fast greifbare Lebendigkeit zu verleihen.


Wussten Sie schon? Der spezielle, abgewinkelte Brautstraußhalter aus Steckschaum wurde entwickelt, um die natürliche Haltung des Handgelenks zu unterstützen und dem Floristen die Gestaltung der Kaskade physikalisch zu erleichtern.
Marken wie Oasis® haben diese Halter über Jahrzehnte perfektioniert. Der geneigte Kopf ist das unsichtbare Geheimnis, das dem Strauß seine charakteristische, nach vorne fallende Bewegung verleiht, ohne dass die Blumen abknicken.
Letzter Schliff: Ein Hauch von Glanz kann die Magie verstärken. Zarter Bouillondraht in Gold oder Silber, der um einzelne Blüten gewickelt wird, oder winzige Perlen, die auf feinem Draht aufgefädelt und in die Kaskade eingearbeitet werden, fangen das Licht ein. Diese Details sind aus der Ferne kaum sichtbar, verleihen dem Strauß aber aus der Nähe eine exquisite, schmuckähnliche Qualität.


