Echte Handarbeit statt Plastik-Kitsch: Dein Oster-Guide aus der Werkstatt
Ostern steht vor der Tür! Entdecken Sie kreative DIY-Ideen, die Ihr Zuhause im Nu in ein festliches Farbenmeer verwandeln.
Ein geheimnisvoller Wind weht durch die Zimmer, während die ersten Sonnenstrahlen den Winter vertreiben. Plötzlich erwachen unzählige Farben und Formen zum Leben – bunte Ostereier, fröhliche Hasen und leuchtende Kränze. In dieser magischen Zeit des Jahres wird Ihre Kreativität zum Schlüssel, um das Osterfest in einem neuen Licht erstrahlen zu lassen. Tauchen Sie ein in die wunderbare Welt des Osterbastelns und verwandeln Sie einfache Materialien in unvergessliche Dekorationen!
Weg mit dem Billig-Kram: Warum echte Osterdeko aus deinen Händen kommt
Jedes Jahr um diese Zeit sehe ich es wieder, und ganz ehrlich? Es macht mich ein bisschen traurig. Die Läden quellen über mit Osterdeko, die oft schon beim Anschauen auseinanderfällt. Plastikeier in schreienden Farben, Kränze aus dünnen Ästchen, die nur von ein paar Fäden Heißkleber zusammengehalten werden. Das hat für mich nichts mit dem Gefühl von Ostern zu tun.
Inhaltsverzeichnis
- Weg mit dem Billig-Kram: Warum echte Osterdeko aus deinen Händen kommt
- Das A und O: Eine ehrliche Materialkunde für deine Werkstatt
- Projekt 1: Der Osterkranz – Stabil für viele Jahre
- Projekt 2: Ostereier – Techniken mit Wow-Effekt
- Werkzeug & Sicherheit: Die ungeschriebenen Gesetze
- Ein Wort zum Schluss
- Bildergalerie
In meiner Werkstatt, wo ich seit Jahrzehnten mit Holz arbeite, geht es um etwas anderes. Es geht um das Material, um die Technik und diesen unbezahlbaren Stolz, wenn man etwas mit den eigenen Händen schafft, das wirklich Bestand hat. Ich weiß noch genau, wie ich als junger Kerl meinen ersten Osterhasen aus einem Stück Lindenholz geschnitzt habe. Mein damaliger Lehrmeister zeigte mir, wie man die Maserung liest und das Messer sicher führt. Dieser Hase, der ist nicht perfekt, aber er ist echt. Er hat eine Geschichte. Und genau darum geht es heute.

Vergiss die schnellen Bastelanleitungen. Ich will dir heute das Wissen aus der Werkstatt mitgeben. Wir reden über ehrliche Materialien, bewährte Techniken und die kleinen Kniffe, die den Unterschied machen zwischen „gebastelt“ und „handwerklich gemacht“. Und keine Sorge, du musst dafür kein Vermögen ausgeben. Gutes Handwerk braucht kein teures Equipment, aber ein bisschen Verständnis und Geduld.
Das A und O: Eine ehrliche Materialkunde für deine Werkstatt
Bevor wir loslegen, müssen wir unser Material verstehen. Das ist die allererste Lektion. Ein Material falsch eingesetzt, und die ganze Mühe ist für die Katz. Also, fangen wir bei den Grundlagen an.
Holz: Die Seele deiner Deko
Holz ist nicht einfach nur Holz. Die richtige Wahl entscheidet über Freude oder Frust.
- Weiden- und Birkenzweige: Das sind die Klassiker für Kränze. Warum? Weil sie frisch geschnitten super biegsam sind. Wichtig ist, sie wirklich direkt nach dem Schneiden zu verarbeiten. Sind sie einmal trocken, brechen sie. Kleiner Trick: Wenn du nur trockene Zweige hast, leg sie einfach für einen Tag in die Badewanne oder eine große Wanne mit Wasser. Danach sind sie wieder geschmeidig.
- Lindenholz: Für kleine Schnitzereien wie Hasen oder Vögel gibt es kaum was Besseres. Das Holz ist weich und hat eine ganz feine, gleichmäßige Maserung. Dein Schnitzmesser wird es dir danken.
- Birkenscheiben: Dünne Scheiben von einem Birkenast sind geniale Anhänger. Die weiße Rinde bildet einen wunderschönen natürlichen Rahmen. Achte darauf, das Holz langsam zu trocknen, sonst reißt es. Am besten stapelst du die Scheiben mit kleinen Hölzchen dazwischen an einem kühlen, luftigen Ort.
Ein Tipp aus der Praxis: Statt alles im Baumarkt zu kaufen, frag doch mal bei einer Tischlerei nach Reststücken oder bei einer Gärtnerei nach frischem Baumschnitt. Oft bekommst du dort Top-Material für einen schmalen Taler oder sogar geschenkt.

Farben und Lacke: Mehr als nur bunter Anstrich
Farbe schützt und gestaltet. Aber gerade wenn Kinder mitmachen oder die Deko am Esstisch steht, ist die richtige Wahl entscheidend.
- Acrylfarben: Die Alleskönner. Sie trocknen schnell und sind auf Wasserbasis. Aber achte auf Qualität! Billige Farben haben kaum Pigmente, decken schlecht und sehen aus wie Wasser. Gute Acrylfarbe sollte eine Konsistenz wie cremiger Joghurt haben.
- Kreidefarben: Perfekt für den rustikalen Look. Sie ergeben eine matte, samtige Oberfläche und halten super auf unbehandeltem Holz.
- Naturfarben: Wenn du Eier färben willst, die später auch gegessen werden, sind Naturfarben die einzig sichere Wahl. Zwiebelschalen für Braun, Kurkuma für Gelb, Rote Bete für Rot – das sind die alten, bewährten Rezepte.
- Klarlack zur Versiegelung: Wenn du etwas für draußen machst, muss es geschützt werden. Ein Klarlack ist Pflicht. Achte hier unbedingt auf die Norm DIN EN 71-3. Das bedeutet „speichel- und schweißecht“ und ist ein Muss für alles, was Kinder in die Hände bekommen könnten. Steht meist kleingedruckt auf der Dose.

Kleber & Draht: Was deine Werke wirklich zusammenhält
Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Falscher Kleber, Projekt ruiniert. Fangen wir mit dem Besten an: Holzleim. Wenn Holz auf Holz soll, gibt es nichts Besseres. Ein Klassiker wie Ponal (bekommst du für 5-8 € pro Flasche) schafft eine Verbindung, die stärker ist als das Holz selbst. Für draußen brauchst du die wasserfeste Variante (Klasse D3 oder D4).
Und die Heißklebepistole? Ja, sie ist praktisch für schnelle Fixierungen von leichten Dingen wie Filz oder Bändern. Aber Vorsicht! Auf glatten Flächen hält der Kleber kaum. Und glaub mir, mein erster Versuch, einen Kranz nur mit Heißkleber zu basteln, ist mir in der ersten Frühlingssonne von der Tür geschmolzen. Eine peinliche, klebrige Angelegenheit. Seitdem bin ich ein Fan von…
…Bindedraht! Mein absoluter Favorit für Kränze. Dünner Blumendraht (ca. 0,6 mm stark) ist unauffällig, bombenfest und – riesiger Vorteil – man kann die Verbindung wieder lösen und korrigieren. Ein Profi-Werkzeug, das nur ein, zwei Euro kostet.

Dein 15-Minuten-Erfolg: Rustikale Anhänger aus Birkenholz
Bevor wir zum großen Kranz kommen, hier ein super einfaches Projekt für ein schnelles Erfolgserlebnis. Das motiviert ungemein!
Das brauchst du: Einen trockenen Birkenast (ca. 3-5 cm dick), eine kleine Säge, feines Schleifpapier (240er Körnung), einen kleinen Bohrer und etwas Schnur.
Säge einfach 1 cm dicke Scheiben vom Ast ab. Die Oberfläche kurz glatt schleifen, oben ein kleines Loch bohren, Schnur durch – fertig ist der Rohling! Den kannst du jetzt bemalen, mit einem Stempel verzieren oder einfach so lassen, wie er ist. Sieht super an einem Osterstrauch aus und kostet fast nichts.
Projekt 1: Der Osterkranz – Stabil für viele Jahre
Ein selbst gemachter Kranz an der Tür ist ein echtes Willkommenszeichen. Wir bauen einen, den du nächstes Jahr wieder vom Dachboden holen kannst. Plane dafür mal gute 1,5 bis 2 Stunden ein, ohne Hektik. Kostenpunkt: Rechne mit 5 bis 15 Euro, je nachdem, was du schon zu Hause hast.

Das brauchst du:
- Ca. 8-10 frische, biegsame Weiden- oder Birkenzweige (fingerdick)
- 1 Rolle dünner Blumendraht (0,6 mm ist ideal)
- Etwas Moos, Buchsbaum oder Koniferenzweige
- Deko-Elemente (z.B. Holzeier, Federn, Bänder)
- Eine Gartenschere
Schritt 1: Das Fundament – Der Rohling
Die Basis muss stabil sein. Nimm einen langen Zweig und biege ihn zu einem Kreis. Die Enden sollten sich gut 20 cm überlappen. Wickle nun das dünnere Ende fest um den dickeren Teil. Nimm den nächsten Zweig und wickle ihn versetzt um den ersten Ring. Verwebe die Zweige so miteinander, dass Spannung entsteht. Nach 5-6 Zweigen hält der Rohling von selbst, ganz ohne Draht. Das ist die traditionelle Art. Für den Anfang tut’s aber auch ein gekaufter Strohrömer aus dem Bastelladen.
Schritt 2: Das Grün – Fülle und Frische
Jetzt kommt der Draht ins Spiel. Befestige das Drahtende am Rohling. Lege kleine Büschel Moos oder Grünzeug auf und wickle sie fest mit dem Draht um den Kranz. Schön dicht arbeiten, damit keine Lücken entstehen. Den Draht erst am Ende abschneiden!

Schritt 3: Die Deko – Gezielte Akzente
Weniger ist mehr. Statt den Kranz zu überladen, setze lieber gezielte Akzente. Und wie? Natürlich mit Draht! Bohre ein winziges Loch in deine Holzeier, führe ein Stück Draht durch, verdrehe es zu einem Stiel und stecke es tief in den Kranz. Auf der Rückseite festzwirbeln. Das hält bombenfest. Vergiss den Heißkleber – der gibt bei Wärme oder Gewicht nach.
Ein kleiner Gestaltungs-Tipp: Arbeite in ungeraden Gruppen. Eine Gruppe aus drei Eiern hier, ein kleines Bündel Federn dort. Das wirkt viel ruhiger und professioneller als eine zufällige Verteilung. So ein Kranz hält, trocken und kühl gelagert, ewig.
Projekt 2: Ostereier – Techniken mit Wow-Effekt
Ein Osterei ist eine winzige Leinwand. Mit dem richtigen Know-how werden daraus kleine Kunstwerke.
Die Vorbereitung ist alles
Egal ob ausgeblasen oder aus Holz, die Oberfläche muss sauber, trocken und fettfrei sein. Bei echten Eiern hilft ein Bad in Essigwasser vor dem Ausblasen, damit die Farbe besser haftet. Holzeier solltest du mit feinem Schleifpapier (Körnung 240) leicht anrauen. Und mein Profi-Tipp: Grundiere deine Eier! Eine dünne Schicht weiße Acrylfarbe oder spezieller Haftgrund (Gesso) lässt die Farben später richtig leuchten.

Färben mit der Kraft der Natur
Das ist ein Erlebnis für alle Sinne. Es duftet in der Küche und jedes Ei wird ein Unikat.
Das Grundrezept: Nimm einen alten Topf. Gib dein Färbematerial hinein (als Faustregel: zwei große Hände voll Zwiebelschalen oder 2 EL Kurkuma auf 1 Liter Wasser) plus einen guten Schuss Essig. Lass den Sud mindestens 30 Minuten köcheln. Danach seihst du ihn ab und legst deine hartgekochten Eier hinein. Je länger sie ziehen, desto intensiver die Farbe.
Die traditionelle Wachs-Reserviertechnik
Für die Geduldigen unter euch gibt es eine kunstvolle Technik aus alten Handwerkstraditionen. Dabei wird mit heißem Bienenwachs ein Muster auf das Ei aufgetragen. Anschließend wird das Ei gefärbt. An den Stellen mit Wachs perlt die Farbe ab. Man kann das Wachs wieder entfernen oder den Vorgang mit anderen Farben wiederholen, um mehrschichtige, filigrane Muster zu erzeugen. Das ist eine wahre Kunstform, für die man etwas Übung braucht, aber die Ergebnisse sind atemberaubend.

Achtung, ganz wichtig! Eine goldene Regel: Eier, die mit Acrylfarben oder Lack bemalt wurden, sind NUR Deko. Sie dürfen auf keinen Fall gegessen werden. Bitte halte Deko-Eier und Ess-Eier immer streng getrennt.
Werkzeug & Sicherheit: Die ungeschriebenen Gesetze
Gutes Werkzeug ist die halbe Miete. Ein gutes Schnitzmesser bekommst du im Fachhandel für ca. 20-40 Euro und es hält bei guter Pflege ein Leben lang. Bei der Heißklebepistole achte auf das GS-Zeichen (Geprüfte Sicherheit), Billiggeräte sind eine echte Brandgefahr.
Und die drei wichtigsten Regeln in der Werkstatt:
- Immer vom Körper weg schnitzen. Immer!
- Für gute Belüftung sorgen, besonders bei Lacken und Sprühfarben.
- Kinder nie unbeaufsichtigt lassen, wenn scharfes oder heißes Werkzeug im Spiel ist.
Ein Wort zum Schluss
Handgemachte Osterdeko ist so viel mehr als nur Bastelei. Es ist eine Verbindung zum Material, ein Erleben von Tradition und das Schaffen von etwas, das bleibt. Der wahre Wert liegt im Prozess. Im Geruch von Holz, im Gefühl einer glatten Oberfläche und im Stolz auf das fertige Stück.

Fang klein an. Such dir ein Projekt aus und mach es in Ruhe und richtig gut. Sei nicht frustriert, wenn der erste Versuch nicht perfekt ist. Jede Kerbe und jeder Pinselstrich erzählt deine Geschichte. Und die kann man in keinem Laden der Welt kaufen.
Was ist eigentlich dein liebstes Material aus dem Garten für die Osterdeko? Ich bin immer neugierig auf neue Ideen!
Bildergalerie



Weihnachtssterne selber machen: Dein ehrlicher Guide vom Basteltisch – ganz ohne Frust

Das Geheimnis perfekt ausgeblasener Eier?
Vergessen Sie dicke Nadeln. Der Schlüssel ist ein kleiner Handbohrer, oft als „Kastanienbohrer“ oder im Modellbau-Set (z.B. von Dremel) zu finden. Mit minimalem Druck und einer leichten Drehbewegung bohren Sie ein sauberes Loch in die Schale, ohne dass sie splittert. Ein zweites, etwas größeres Loch auf der gegenüberliegenden Seite – und das Ausblasen wird zum Kinderspiel, ohne dass Ihnen schwindelig wird.



Die sorbische Wachsbatik-Technik für Ostereier gehört zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Dabei werden mit Gänsekielen und Nadelköpfen filigrane Muster aus heißem Bienenwachs auf das Ei aufgetragen, bevor es gefärbt wird.


Der richtige Leim ist entscheidend: Für das Verkleben von Naturmaterialien wie Holz, Moos oder trockenen Zweigen ist ein guter Holzleim (z.B. Ponal Express) oft die bessere Wahl als Heißkleber. Er trocknet transparent, bildet keine störenden Fäden und sorgt für eine dauerhafte, stabile Verbindung, die der Würde des Materials gerecht wird.



Wenn Sie Ihre Holzarbeiten, wie geschnitzte Hasen oder bemalte Birkenscheiben, draußen aufhängen möchten, ist eine Versiegelung unerlässlich. Ein matter, wetterfester Klarlack auf Wasserbasis (wie der „Aqua Clou“ Holzlack) schützt die Farbe und das Holz vor Feuchtigkeit, ohne den natürlichen Charakter mit einer dicken Glanzschicht zu überdecken. Ein dünner Anstrich genügt.


- Vermeidet unschöne Risse im Holz
- Sorgt für eine glatte Oberfläche
- Erhöht die Lebensdauer Ihrer Deko-Stücke
Der Trick? Geduld. Lassen Sie Holzscheiben oder Äste vor der Bearbeitung mindestens eine Woche bei Raumtemperatur akklimatisieren. Dies verhindert, dass das Holz beim späteren Trocknen springt und Ihre ganze Arbeit zunichtemacht.



Wollfilz: Besteht aus reiner Schafwolle, ist weicher, dicker und hat eine natürliche, leicht melierte Textur. Perfekt für hochwertige Figuren oder Applikationen, die sich gut anfühlen sollen.
Bastelfilz: Meist aus synthetischen Fasern (Polyester). Er ist günstiger, dünner und in kräftigeren, einheitlichen Farben erhältlich. Ideal für Kinderbasteleien oder Dekoelemente, bei denen es auf den Preis ankommt.
Für die Hasenohren aus den Einmachgläsern lohnt sich der Griff zum echten Wollfilz – der Unterschied ist spürbar.


Bevor Sie zum Farbtopf greifen, denken Sie an die Kraft der Natur. Aus einfachen Küchenresten lassen sich wunderschöne, sanfte Farbtöne für Ihre Ostereier zaubern.
- Goldgelb: Zwiebelschalen
- Zartrosa bis Rot: Rote-Bete-Saft
- Himmelblau: Rotkohl
- Grün: Spinat oder Petersilie
Einfach die Zutaten in Wasser aufkochen, einen Schuss Essig dazugeben und die Eier darin ziehen lassen. Das Ergebnis sind einzigartige, matte Farben mit Charakter.



Laut einer Umfrage des NABU landen jedes Jahr Unmengen an Plastik-Ostergras in den Nestern, das oft nicht recycelbar ist und eine Gefahr für Tiere darstellt.
Eine wunderbare und nachhaltige Alternative ist echtes Heu vom Bauern, feine Holzwolle (im Baumarkt erhältlich) oder selbst gezüchtetes Ostergras aus Weizen- oder Gerstenkörnern. Das sieht nicht nur schöner aus, sondern duftet auch herrlich nach Frühling.



Spüren Sie mal den Unterschied. Fahren Sie mit dem Finger über eine glatt geschliffene Lindenholzfigur und dann über ein Plastikei. Das eine ist warm, fast lebendig, das andere kalt und leblos. Echtes Handwerk spricht alle Sinne an: den Geruch von frischem Holz oder Bienenwachs, das Gewicht eines soliden Stücks in der Hand, die organische Textur. Das ist der Luxus, den uns die Natur schenkt.


Warum bekommen meine bemalten Einmachgläser Kratzer?
Acrylfarbe haftet auf glattem Glas nur schlecht. Für ein haltbares Ergebnis, wie bei den Osterhasen-Gläsern, gibt es zwei Profi-Tricks: Entweder das Glas vorher mit einem speziellen Haftgrund grundieren oder direkt zu Farben greifen, die für Glas und Porzellan gemacht sind. Produkte wie „Kreul Glass & Porcelain“ werden nach dem Trocknen im Ofen eingebrannt und sind danach sogar spülmaschinenfest.



- Zweige frisch schneiden: Weide und Birke sind ideal, wenn sie direkt vom Strauch kommen.
- Trockenes Material wässern: Legen Sie spröde Zweige für 24 Stunden in Wasser, um sie wieder biegsam zu machen.
- Stabil binden: Verwenden Sie einen robusten, aber unauffälligen Draht (z.B. grünen Blumendraht), um die Grundform zu fixieren, bevor Sie mit der Dekoration beginnen.


Wichtig beim Schnitzen: Die Faserrichtung des Holzes ist Ihr Kompass. Schnitzen Sie wann immer möglich mit der Faser, nicht dagegen. So gleitet das Messer sanft durch das Holz und hinterlässt eine saubere Oberfläche. Arbeiten Sie gegen die Faser, riskieren Sie, dass das Holz ausreißt und splittert. Nehmen Sie sich Zeit, das Stück Holz vorher genau zu betrachten.



Die japanische Ästhetik des Wabi-Sabi feiert die Schönheit im Unvollkommenen und Vergänglichen. Ein leicht krummer Ast im Osterkranz, eine ungleichmäßige Färbung im selbstgefärbten Ei, die sichtbare Maserung im Holz – das sind keine Fehler. Es sind Spuren von Authentizität und Leben, die Ihre Dekoration einzigartig und charaktervoll machen. Perfektion ist langweilig, Charakter ist echt.


Der Brauch, Eier zu Ostern zu schmücken, ist über 1000 Jahre alt. Im Christentum symbolisierte das Ei das Grab Christi, das leer war wie das ausgeblasene Ei, und gleichzeitig neues Leben.
Schon im Mittelalter wurden Eier gefärbt und verziert, oft in Rot, um an das Blut Christi zu erinnern. Die kunstvollen Verzierungen waren auch eine Möglichkeit, die lange Fastenzeit kreativ zu überbrücken.



Für den Glitzer-Effekt wie bei den „Eiskönigin“-Eiern: Damit der Glitzer nicht im ganzen Haus verteilt wird, braucht er einen guten Haftgrund. Tragen Sie mit einem Pinsel dünn Bastelkleber oder speziellen Glitzerkleber (z.B. von Rico Design) auf die gewünschten Stellen auf und streuen Sie den Glitzer sofort darüber. Nach dem Trocknen mit Haarspray oder einem matten Fixierspray versiegeln – so bleibt der Zauber, wo er hingehört.


- Für feine Linien & Schrift: Ein Pyrographie-Stift mit verschiedenen Aufsätzen (ähnlich einem Lötkolben) ist ideal. Marken wie Weller oder Pebro bieten gute Einsteigersets.
- Für rustikale Muster & Flächen: Hier kann ein einfacher Lötkolben aus dem Baumarkt ausreichen.
Das Geheimnis? Üben Sie zuerst auf einem Reststück Holz, um ein Gefühl für Temperatur und Druck zu bekommen. Ein gleichmäßiges, langsames Tempo liefert die besten Ergebnisse.



Ihre handgemachten Schätze verdienen eine sorgfältige Aufbewahrung, damit sie nächstes Jahr wieder strahlen. Wickeln Sie empfindliche Stücke wie geschnitzte Figuren oder verzierte Eier einzeln in Seidenpapier. Ein Schuhkarton, ausgelegt mit etwas Holzwolle oder zerknülltem Papier, schützt sie vor Stößen. Lagern Sie alles an einem trockenen, kühlen Ort, um Verfärbungen und Materialermüdung zu vermeiden.



Eine Studie von 2022 ergab, dass die Beschäftigung mit kreativen Hobbys wie Handarbeiten das Stresslevel um bis zu 45% senken kann.
Das langsame, konzentrierte Arbeiten mit den Händen hat eine meditative Wirkung. Es erdet uns, lässt den Lärm des Alltags verstummen und schafft am Ende nicht nur ein schönes Objekt, sondern auch ein Gefühl der inneren Ruhe und Zufriedenheit.


Welches Holz für Schnitz-Anfänger, wenn kein Lindenholz zur Hand ist?
Eine hervorragende und oft leicht verfügbare Alternative ist das Holz der Zirbelkiefer (Arve). Es ist ebenfalls sehr weich und lässt sich leicht bearbeiten. Zudem verströmt es beim Schnitzen einen wunderbaren, harzigen Duft, der die Arbeit zu einem echten Erlebnis für die Sinne macht. Auch Weidenholz eignet sich für einfache Projekte gut.



Temporäre Tattoos: Schnell, einfach und perfekt für komplexe Motive wie die im Bild. Sie lassen sich leicht mit Wasser auftragen und später wieder abrubbeln.
Wasser-Decals (Wasserschiebefolie): Hiermit können Sie eigene Motive vom PC ausdrucken. Der Auftrag ist etwas kniffliger, aber das Ergebnis ist dünner und wirkt wie aufgemalt.
Für eine schnelle, effektvolle Deko sind Tattoos unschlagbar. Für personalisierte Geschenke sind Decals die Profi-Wahl.


Verleihen Sie Ihren Oster-Arrangements einen modernen und zugleich natürlichen Touch mit Trockenblumen. Phalaris (Glanzgras), Lagurus (Hasenschwänzchen) oder filigrane Zweige von Schleierkraut lassen sich wunderbar in Kränze einarbeiten oder als minimalistischer Strauss in einer schlichten Vase präsentieren. Sie bringen Farbe und Textur ins Spiel und halten – anders als frische Blumen – ewig.



Nichts geht über den dezenten Glanz und den feinen Duft von Bienenwachs. Anstatt Holzarbeiten zu lackieren, können Sie sie auch mit einer Bienenwachspolitur (z.B. von „Leinos“) behandeln. Das Wachs dringt tief ins Holz ein, feuert die Maserung wunderschön an und schafft eine samtige, wasserabweisende Oberfläche, die sich herrlich anfühlt. Eine alte Technik für ein zeitloses Finish.


- Dichte, gleichmäßige Form
- Keine losen Fäden
Das Geheimnis? Eine einfache Gabel! Wickeln Sie das Garn fest um die Zinken der Gabel. Je mehr Wicklungen, desto dichter der Pompon. Binden Sie einen festen Faden in der Mitte durch die Zinken, ziehen Sie das Garn von der Gabel, schneiden Sie die Schlaufen an beiden Seiten auf und stutzen Sie den Pompon in Form. Perfekt für kleine Küken oder Hasenschwänze.



Ein häufiger Fehler: Birkenholzscheiben direkt nach dem Bemalen versiegeln. Oft tritt dabei Gerbsäure aus dem Holz aus und verursacht unschöne gelbliche oder bräunliche Flecken in der Farbe. Lassen Sie die bemalten Scheiben immer erst 24 Stunden vollständig durchtrocknen, bevor Sie einen Klarlack auftragen. Ein Isoliergrund kann zusätzlich helfen, Verfärbungen zu blockieren.

Die im Artikel erwähnten Einmachgläser lassen sich nicht nur zu Hasen umfunktionieren. Mit etwas transparenter Glasmalfarbe (z.B. „Marabu GlasArt“) und einem Teelicht werden sie zu stimmungsvollen Windlichtern. Ein um das Gewinde gewickelter Jute-Strick oder ein feiner Draht mit aufgefädelten Holzperlen rundet den rustikalen Werkstatt-Look perfekt ab.



