Deine ersten Gelnägel? So klappt’s zu Hause wirklich (Anleitung vom Profi)
Festliche Fingernägel, die die Weihnachtsstimmung aufleben lassen! Entdecken Sie kreative Gelnägel-Ideen, die begeistern.
„Die beste Weihnachtszeit? Die, in der Ihre Nägel die Hauptrolle spielen!“ Welches Geheimnis verbirgt sich hinter einer perfekten Weihnachtsmaniküre? In einer Welt, in der selbst die kleinsten Details zählen, verwandeln sich Ihre Nägel in lebendige Kunstwerke. Lassen Sie sich von unseren einzigartigen Gelnägel-Ideen inspirieren und bringen Sie Glanz in die Feiertage!
Mal ganz ehrlich: Ein Blick hinter die Kulissen des Nagel-Hypes
Jedes Jahr vor den Feiertagen oder wenn der Sommerurlaub ansteht, ist es das Gleiche: Alle wollen plötzlich perfekte Nägel. Kann ich total verstehen! Ein schönes Nageldesign ist einfach das i-Tüpfelchen für den gesamten Look und gibt einem ein fantastisches Gefühl von „alles ist an seinem Platz“.
Inhaltsverzeichnis
- Mal ganz ehrlich: Ein Blick hinter die Kulissen des Nagel-Hypes
- Das kleine Wunder im Geltiegel: Warum wird das Zeug überhaupt fest?
- Die Basis für alles: Die perfekte Nagelvorbereitung
- Der Aufbau: So entsteht ein stabiler Nagel
- Mal ehrlich: Wie lange dauert das eigentlich?
- Hilfe, was tun, wenn …? Die Top 3 Anfänger-Pannen
- Dein Einkaufszettel: Was du wirklich für den Start brauchst
- Sicherheit zuerst: Deine Gesundheit ist das Wichtigste
- Endlich fertig – und wie kriege ich das wieder ab?
- Inspiration für dein Design: Von elegant bis extravagant
- Ein ehrliches Schlusswort
- Bildergalerie
In letzter Zeit höre ich aber immer öfter, dass viele von euch das einfach mal selbst zu Hause ausprobieren wollen. Und klar, im Internet wimmelt es nur so von Videos und Starter-Sets, die dir professionelle Ergebnisse für 50 € versprechen. Ehrlich gesagt, muss ich da immer ein bisschen schmunzeln. Nicht, weil ich es euch nicht zutraue, sondern weil diese Versprechen oft die halbe Wahrheit auslassen. Gelnägel sind eben nicht nur „anmalen und fertig“, es ist ein richtiges Handwerk mit eigenen Regeln und, ja, auch ein paar Tücken.
Dieser Guide ist für alle, die es wirklich wissen wollen – ohne Märchen und falsche Versprechungen. Ich packe hier mein ganzes Praxiswissen aus. Wir schauen uns die Grundlagen an, die richtigen Techniken und vor allem die Fehler, die Anfänger immer wieder machen. Es geht nicht darum, das Nagelstudio komplett zu ersetzen, sondern dir eine ehrliche und sichere Anleitung an die Hand zu geben, wenn du dich selbst an deine erste Gelmodellage wagst.

Das kleine Wunder im Geltiegel: Warum wird das Zeug überhaupt fest?
Bevor wir loslegen, lass uns kurz klären, was da eigentlich passiert. Das ist keine Hexerei, sondern simple Chemie. Wenn du das Prinzip verstehst, vermeidest du schon die nervigsten Anfängerfehler.
Stell dir das Gel im Tiegel wie eine Kiste voller loser Legosteine vor. Damit daraus eine stabile Mauer wird, braucht es einen Startschuss. Diesen Job übernehmen winzige Teilchen im Gel, die man Photoinitiatoren nennt. Wenn UV- oder LED-Licht mit der richtigen Wellenlänge auf diese Teilchen trifft, starten sie eine Kettenreaktion. Die losen Bausteine verhaken sich blitzschnell zu einem festen Netz – das flüssige Gel wird hart. Simpel, oder?
Gut zu wissen: Achte darauf, dass deine Lampe zum Gel passt. Moderne Gele sind meist für LED-Lampen (um die 405 nm) gemacht, funktionieren aber auch unter klassischen UV-Röhren (um die 365 nm). Eine gute Kombi-Lampe ist daher immer eine sichere Bank und kostet heute auch kein Vermögen mehr.

Die gefürchtete Schwitzschicht und der „Feueralarm“ auf dem Nagel
Während das Gel aushärtet, bildet sich oben drauf eine klebrige Schicht, auch Dispersionsschicht genannt. Viele denken dann: „Oh nein, das ist nicht trocken!“ und wischen sie panisch weg. Riesenfehler! Diese klebrige Schicht ist superwichtig, denn sie wirkt wie ein Kleber für die nächste Gelschicht. Entfernt wird sie erst ganz am Ende, nach der Versiegelung.
Vielleicht hast du auch schon mal dieses brennende Gefühl beim Aushärten bemerkt. Das ist normal! Bei der blitzschnellen Verbindung der Teilchen wird Wärme freigesetzt. Zu heiß wird es aber nur, wenn du viel zu viel Gel auf einmal nimmst oder dein Naturnagel sehr dünn ist. Kleiner Tipp aus der Praxis: Wenn es brennt, Hand kurz aus der Lampe nehmen, kurz durchatmen und dann wieder rein. Viele moderne Lampen haben eine „Low Heat“-Funktion, die die Leistung langsam hochfährt und genau das verhindert.
Die Basis für alles: Die perfekte Nagelvorbereitung
Ich kann es nicht oft genug sagen: 90 % aller Probleme, vor allem das lästige Ablösen des Gels (Liftings), entstehen durch eine schlampige Vorbereitung. Hier musst du wirklich penibel sein. Nimm dir Zeit, es lohnt sich!

Schritt 1: Trockene Maniküre – Wasser ist dein Feind!
Vergiss das gemütliche Wasserbad. Vor einer Gelmodellage muss der Nagel knochentrocken sein. Schieb die Nagelhaut vorsichtig mit einem Metall-Pusher oder einem Rosenholzstäbchen zurück. Ganz wichtig: Du musst auch die unsichtbare Haut, die auf der Nagelplatte festgewachsen ist, sanft entfernen. Schneide die Nagelhaut bitte NIEMALS ab. Das, was du da entfernst, ist oft der Nagelfalz, eine wichtige Schutzbarriere gegen Keime und Bakterien.
Schritt 2: Sanftes Anrauen, nicht abschmirgeln
Der Naturnagel muss seine glänzende Fettschicht verlieren, damit das Gel Halt findet. Dafür mattierst du ihn mit einem sanften Buffer oder einer Feile mit 180er oder 240er Körnung. Arbeite komplett ohne Druck! Stell dir vor, du streichelst den Nagel nur mit der Feile, bis er nicht mehr glänzt. Zu starkes Feilen macht den Nagel kaputt und führt paradoxerweise dazu, dass das Gel schlechter hält.
Schritt 3: Entfetten und Grundieren
Jetzt muss der ganze Staub weg. Eine Nagelbürste ist hier dein bester Freund. Danach entfettest du die Nagelplatte mit einem „Nail Prep“ oder „Dehydrator“ auf einem fusselfreien Pad (Zellette). Im Anschluss kommt der Primer (Haftvermittler) drauf. Hier gibt es säurefreie Varianten, die wie ein doppelseitiges Klebeband wirken – das ist der moderne Standard und für die meisten Nägel perfekt. Säurehaltige Primer sind was für extreme Problemfälle und gehören meiner Meinung nach nicht in Anfängerhände, da sie die Haut reizen können. Trag den Primer hauchdünn auf. Ab jetzt gilt: Finger weg vom Nagel! Kein Anfassen, nicht durch die Haare fahren.

Der Aufbau: So entsteht ein stabiler Nagel
Die sicherste Methode für ein langlebiges Ergebnis ist das 3-Phasen-System: Haftgel, Aufbaugel und Versiegelungsgel. Jede Schicht hat eine eigene Aufgabe.
Kleiner Tipp vorab: Aufbaugele gibt es in verschiedenen Konsistenzen (Viskositäten). Für den Anfang ist ein „mittelviskoses, selbstglättendes“ Gel ideal. Es ist nicht zu flüssig, sodass es dir nicht sofort in die Ränder läuft, aber auch nicht so fest, dass du es mühsam formen musst. Es zieht sich von selbst schön glatt.
Phase 1: Das Haftgel (Grundiergel)
Das Haftgel ist die Brücke zwischen deinem Naturnagel und dem Aufbau. Es ist meist sehr dünnflüssig. Trage eine hauchdünne Schicht auf und massiere sie mit dem Pinsel richtiggehend in die Nagelplatte ein. Dann für ca. 60 Sekunden in der Lampe aushärten. Die klebrige Schwitzschicht, die jetzt entsteht, bleibt natürlich drauf!
Phase 2: Das Aufbaugel und der geheimnisvolle Apex
Jetzt kommt der kniffligste Teil. Das Aufbaugel gibt dem Nagel seine Stabilität. Ein flacher Nagel bricht sofort. Ein Profi-Nagel hat eine leichte Wölbung, die man C-Kurve nennt, und einen höchsten Punkt, den Apex. Dieser Apex liegt im hinteren Drittel des Nagels und fängt Stöße ab. Stell dir den Nagel von der Seite vor: Er darf nicht flach wie ein Brett sein, sondern braucht einen sanften, harmonischen Hügel.

Und so geht’s: Trage zuerst eine ganz dünne Schicht des Aufbaugels auf den ganzen Nagel auf (eine „Kontaktschicht“). Diese wird NICHT ausgehärtet. Nimm nun eine größere Perle Gel auf den Pinsel, setze sie in der Nagelmitte ab und lass den Pinsel über dem Gel „schweben“. Mit sanften, kreisenden Bewegungen verteilst du das Gel, ohne die Nagelplatte direkt zu berühren. Das meiste Material bleibt im Bereich des Apex. Das Gel glättet sich dank des Honigeffekts von selbst.
Profi-Trick: Dreh die Hand für ein paar Sekunden um, bevor du sie in die Lampe legst. Die Schwerkraft zieht das Gel in die Mitte und formt dir einen perfekten Apex. Magie! Dann gründlich aushärten (oft 60-120 Sekunden). Danach kannst du die Schwitzschicht mit Cleaner entfernen.
Phase 3: Der Feinschliff – In Form Feilen
Der Nagel ist jetzt hart, aber wahrscheinlich noch etwas holprig. Mit einer 100/180er Feile bringst du ihn jetzt in die perfekte Form. Feile zuerst die Seitenlinien gerade, dann die Nagelspitze und zum Schluss die Oberfläche und die Übergänge an den Rändern. Fahr immer wieder mit dem Finger drüber – es muss sich glatt und harmonisch anfühlen. Danach den Staub wieder gründlich entfernen.

Farbe und Versiegelung
Jetzt kommt der Spaß! Trage deine Wunschfarbe auf. Für ein sattes Ergebnis sind meist zwei dünne Schichten nötig, die du jeweils einzeln aushärtest. Zum Schluss kommt das Versiegelungsgel (Top Coat). Ummantle dabei unbedingt die Nagelspitze, indem du mit dem Pinsel auch über die vordere Kante streichst. Das verhindert, dass die Farbe vorne absplittert. Nach dem Aushärten des Versieglers wird zum letzten Mal die Schwitzschicht entfernt. Ein Tropfen Nagelöl auf die Nagelhaut, und fertig ist dein Meisterwerk!
Mal ehrlich: Wie lange dauert das eigentlich?
Bevor du voller Tatendrang loslegst, ein kleiner Realitätscheck. Die perfekten Nägel aus dem Internet-Tutorial entstehen nicht in 30 Minuten. Plane für deinen allerersten Versuch an beiden Händen ruhig mal 3 bis 4 Stunden ein. Ja, wirklich! Du wirst Zeit brauchen, um ein Gefühl für das Material zu bekommen und die Schritte sauber auszuführen. Lass dich nicht hetzen. Mach dir Musik an, einen Podcast an, und sieh es als deine persönliche kleine Auszeit.

Mein Tipp für den Start: Bevor du dir gleich das volle Programm an beiden Händen gibst, übe doch erstmal nur an einem einzigen Nagel, zum Beispiel am Zeigefinger. So siehst du, wie das Gel reagiert, wie lange du brauchst und ob du mit der Technik klarkommst. Das erspart dir eine Menge Frust.
Hilfe, was tun, wenn …? Die Top 3 Anfänger-Pannen
Keine Sorge, jedem passiert am Anfang das eine oder andere Malheur. Hier sind die häufigsten Probleme und wie du sie löst:
- Problem: Das Gel läuft mir in die Nagelränder! Das ist der Hauptgrund für Liftings. Die Lösung: Arbeite mit dünneren Schichten. Wenn doch mal was danebengeht, entferne es vor dem Aushärten SOFORT und gründlich mit einem Rosenholzstäbchen, das du in Cleaner getaucht hast. Jeder Hautkontakt mit unausgehärtetem Gel ist tabu!
- Problem: Nach zwei Tagen löst sich der Nagel schon ab (Lifting)! Das liegt zu 99 % an der Vorbereitung. War die unsichtbare Nagelhaut wirklich komplett entfernt? Hast du den Nagel gut mattiert und entfettet? Hast du den Primer benutzt und danach den Nagel nicht mehr berührt? Sei hier beim nächsten Mal noch penibler.
- Problem: Das Gel wirft in der Lampe Falten! Das passiert, wenn die Schicht zu dick war. Das Licht kann dann nur die Oberfläche aushärten, während das Material darunter flüssig bleibt und schrumpelt. Die einzige Lösung: Dünnere Schichten auftragen, auch wenn es bedeutet, dass du lieber drei dünne als zwei dicke Schichten machen musst.

Dein Einkaufszettel: Was du wirklich für den Start brauchst
Die 50-Euro-Komplettsets sind oft Lockangebote mit schwachen Lampen und billigen Gelen. Eine solide Grundausstattung ist eine Investition, die sich aber rechnet. Rechne mal durch: Ein Termin im Studio kostet schnell zwischen 60 € und 90 €.
- UV/LED-Lampe: Investiere in ein Gerät mit mindestens 48 Watt, Lichtschranke und Timer. Gute Lampen gibt es schon für ca. 30-60 €.
- Gele: Achte auf Produkte, die der deutschen Kosmetikverordnung entsprechen (deutsche Adresse und Inhaltsstoffe auf dem Etikett). Für den Start reicht ein 3-Phasen-Set. Marken wie Jolifin, Semilac oder Neonail bieten oft gute Starter-Sets an, die für Anfänger super geeignet sind.
- Werkzeuge: Du brauchst Feilen (100/180er Körnung und ein Buffer), einen Metall-Pro-Pusher, Zelletten, eine Staubbürste und gute Pinsel (ein flacher für den Aufbau, ein feiner für Farbe). Plane hierfür ca. 20-30 € ein.
- Flüssigkeiten: Cleaner, Dehydrator (Nail Prep) und ein säurefreier Primer sind unverzichtbar. Kostenpunkt: ca. 15-25 € für alle drei.
Insgesamt landest du also bei einer Erstausstattung von ca. 150 bis 200 Euro. Das klingt erstmal viel, aber die Ausrüstung reicht für unzählige Anwendungen. Die Investition hast du also schon nach zwei bis drei Mal Selbermachen wieder raus.

Sicherheit zuerst: Deine Gesundheit ist das Wichtigste
Dieser Teil liegt mir wirklich am Herzen. Bei falscher Anwendung kannst du eine Kontaktallergie auf Acrylate entwickeln. Das passiert, wenn unausgehärtetes Gel immer wieder auf deine Haut kommt. Die Folge: Juckreiz, Rötungen und im schlimmsten Fall löst sich der Nagel ab. Diese Allergie bleibt ein Leben lang und kann sogar bei Zahnarztbesuchen zum Problem werden, weil Acrylate auch in Füllungen stecken. Also: Arbeite extrem sauber! Gel hat auf der Haut nichts verloren.
Und noch was: Solltest du Anzeichen von Nagelpilz (gelbliche Verfärbungen, verdickte Nagelplatte) oder andere Erkrankungen feststellen, hat eine Modellage auf dem Nagel absolut nichts verloren. Damit geht man zum Hautarzt, nicht ins Nagelstudio und erst recht nicht an den heimischen Basteltisch.
Endlich fertig – und wie kriege ich das wieder ab?
Eine super wichtige Frage! Bitte, bitte, bitte: Reiß oder hebel die Modellage NIEMALS ab! Du reißt dabei die obersten Schichten deines Naturnagels mit herunter. Das Ergebnis sind hauchdünne, schmerzempfindliche Nägel, die monatelang brauchen, um sich zu erholen.

Die sichere Methode für zu Hause ist das Abfeilen. Ja, das dauert, aber es ist der einzig schonende Weg.
- Kürze die Nägel zuerst mit einer groben Feile (z.B. 100er Körnung).
- Feile dann vorsichtig die Gelschicht von oben ab. Du feilst erst die Farbe, dann das Aufbaugel runter. Mach das langsam und mit wenig Druck.
- Woher weißt du, wann du aufhören musst? Du wirst merken, dass das Material weicher wird. Meist lässt man eine hauchdünne Schicht des Grundiergels auf dem Nagel, um ihn zu schützen. Der Nagel fühlt sich dann nicht mehr steinhart an, sondern wieder flexibler.
- Wenn du fast durch bist, wechsle zu einer feineren Feile (180er) und zum Schluss zu einem Buffer, um die Oberfläche zu glätten. Danach eine gute Portion Nagelöl einmassieren.
Achtung! Finger weg von elektrischen Nagelfräsern, wenn du keine professionelle Schulung dafür hast. Man kann sich damit blitzschnell und böse verletzen.
Inspiration für dein Design: Von elegant bis extravagant
Trends sind eine tolle Sache, aber am Ende muss es dir gefallen. Nur als kleine Anregung: Im kühleren Norden mag man es oft klar und elegant. Ein tiefes Tannengrün, ein edles Bordeauxrot, vielleicht ein einzelner Nagel mit einem dezenten Chrom-Effekt. Im sonnigen Süden darf es oft opulenter sein, mit warmen Goldtönen, funkelndem Glitzer und verspielten Mustern. In den pulsierenden Metropolen sieht man oft auch mutigere Looks, wie ein Nachtblau mit holografischen Flakes oder asymmetrische Designs. Lass dich inspirieren, aber bleib dir treu!

Ein ehrliches Schlusswort
Gelnägel selber zu machen ist ein tolles, aber anspruchsvolles Hobby. Es braucht Geduld, Übung und Respekt vor dem Material. Sei nicht frustriert, wenn die ersten Versuche nicht wie bei Instagram aussehen. Das ist völlig normal! Jeder Profi hat mal angefangen, und die ersten Nägel sahen garantiert auch krumm und schief aus.
Wenn du die Schritte zur Vorbereitung und zum Aufbau beachtest, hast du die beste Grundlage für ein schönes Ergebnis. Fang klein an, vielleicht wirklich nur mit einem Nagel. Und wenn es mal nicht klappt, ist der Gang zum Profi keine Schande, sondern schlau. Wir sind ja da, um zu helfen und zu korrigieren.
Ich wünsche dir eine ruhige Hand und ganz viel Freude beim Kreativsein. Denn am Ende geht es genau darum: um die Freude am Schönen und die kleine Auszeit, die du dir damit gönnst.
Bildergalerie


Der absolut entscheidende Schritt: Die unsichtbare Nagelhaut. Viele Anfänger schieben nur die sichtbare Haut zurück. Aber auf der Nagelplatte liegt oft eine hauchdünne, unsichtbare Schicht (Pterygium). Wird diese nicht sanft mit einem Pro-Pusher oder einem feinen Fräser-Bit entfernt, haftet das Gel nicht und es kommt zu Liftings. Nimm dir hierfür die meiste Zeit!

- Eine gute LED/UV-Kombilampe: Mindestens 48 Watt sind ideal, um sicherzustellen, dass alle Gelschichten, auch die dunklen Weihnachtstöne, zuverlässig durchhärten.
- Ein hochwertiger Primer/Bonder: Das ist der „Haftvermittler“ zwischen Naturnagel und Gel. Ohne ihn sind Liftings vorprogrammiert.
- Pflegendes Nagelhaut-Öl: Das A und O nach der Modellage. Es pflegt die gestresste Haut und lässt das Ergebnis sofort professioneller aussehen.

Hilfe, mein Gel läuft vor dem Härten in die Nagelränder! Was tun?
Das passiert, wenn die Schicht zu dick ist. Der Trick: Trage hauchdünne Schichten auf! Besser zwei dünne als eine dicke. Ein feiner Pinsel (Fineliner) hilft, den Rand sauber zu halten. Und ein Profi-Tipp: Den Finger vor dem Härten kurz umdrehen. Die Schwerkraft zieht das Gel dann in die Mitte des Nagels und formt eine perfekte Wölbung.

Wussten Sie schon? Professionell aufgetragene Gelnägel können Stößen standhalten, die bis zu 500-mal stärker sind als die, die ein Naturnagel aushält. Das Geheimnis liegt in der flexiblen und dennoch robusten Struktur des ausgehärteten Gels.

Festliche Nägel müssen nicht immer klassisch Rot sein. Wagen Sie sich an opulente Juwelentöne wie tiefes Saphirblau, Smaragdgrün oder ein warmes Amethyst-Violett. Kombiniert mit einem Hauch von Gold- oder Silberfolie wirken diese Farben unglaublich edel und modern. Besonders angesagt für die Feiertage: Ein samtiges Finish mit einem matten Top Coat über einem dunklen Glitzerton.

No-Wipe Top Coat: Die schnelle Variante. Nach dem Aushärten glänzt der Nagel sofort, ohne klebrige Schicht. Perfekt für Anfänger und zum Einarbeiten von Chrom-Pigmenten.
Top Coat mit Schwitzschicht: Der Klassiker. Nach dem Aushärten bleibt eine klebrige „Schwitzschicht“, die mit Cleaner entfernt werden muss. Viele Profis schwören darauf, weil er als kratzfester gilt.

Für eine zarte Schneeflocke braucht es kein ruhiges Händchen! So geht’s:
- Trage deine Farbschicht auf und härte sie aus.
- Setze mit einem Dotting-Tool und weißem Farbgel fünf kleine Punkte im Kreis und einen in die Mitte.
- Ziehe nun mit einer feinen Nadel von jedem äußeren Punkt einen Strich in die Mitte. Fertig! Aushärten, versiegeln, bewundern.

Das richtige Gel für den Anfang: Greife zu einem sogenannten „Builder in a Bottle“ oder einem mittelviskosen 1-Phasen-Gel. Marken wie Semilac oder NEONAIL bieten hier tolle Produkte an, die sich durch den „Honigeffekt“ fast von selbst glattziehen. Das verzeiht kleine Fehler beim Auftragen und erspart dir aufwändige Feilarbeit.

- Deutlich schnellere und gleichmäßigere Aushärtung.
- Weniger Hitzeentwicklung unter der Lampe.
- Bessere Kontrolle, da das Material nicht verläuft.
Das Geheimnis? Immer in hauchdünnen Schichten arbeiten. Das gilt für Haftgel, Farbe und Versiegler. Geduld ist hier der Schlüssel zu einem professionellen Ergebnis.

Laut einer Studie von Grand View Research wird der globale Markt für Nagelpflegeprodukte bis 2027 voraussichtlich 11,6 Milliarden US-Dollar erreichen.
Ein riesiger Teil dieses Wachstums kommt von der „Do-it-yourself“-Bewegung. Marken wie Jolifin oder Juliana Nails haben diesen Trend erkannt und bieten mittlerweile komplette Starter-Sets an, die speziell auf die Bedürfnisse von Heimanwenderinnen zugeschnitten sind.

Auch unter der schönsten Gel-Panzerung lechzt dein Nagel nach Pflege. Gönne deiner Nagelhaut täglich einen Tropfen Nagelöl. Das hält sie geschmeidig, verhindert unschöne Risse und fördert ein gesundes Nagelwachstum an der Wurzel. So bleibt dein Naturnagel stark und flexibel.

Kann ich normalen Nagellack mit Gel kombinieren?
Klare Antwort: Lieber nicht. Normaler Nagellack trocknet an der Luft und bleibt leicht elastisch. Gel härtet unter UV/LED-Licht zu einer festen, starren Schicht. Kombiniert man beides, kommt es zu Spannungen, die zu Abplatzungen führen. Für Farbeffekte immer zu speziellen Farbgelen oder Gel-Lacken greifen – die sind auf das System abgestimmt.

„Ein gepflegtes Nageldesign ist mehr als nur Farbe. Es ist eine Form des Selbstausdrucks und das i-Tüpfelchen, das ein Outfit komplettiert und Selbstvertrauen schenkt.“ – Jin Soon Choi, Star-Nageldesignerin

Glitzergel auftragen: Die einfache Methode. Ein fertiges Glitzergel wird wie eine Farbe aufgetragen. Ideal für einen gleichmäßigen, dezenten Schimmer.
Loses Glitzer einarbeiten: Für den ultimativen „Wow-Effekt“. Loses Glitzerpuder wird in die feuchte Gelschicht getupft. Das Ergebnis ist viel intensiver und dreidimensionaler. Danach wird es glatt gefeilt und versiegelt.
Achtung, Feil-Falle! Der häufigste Fehler mit Langzeitfolgen ist das zu starke Befeilen des Naturnagels. Die Nagelplatte sollte nur sanft mit einem Buffer (Körnung 180 oder 240) mattiert werden, niemals mit einer groben Feile! Zu viel Druck dünnt den Nagel aus, macht ihn schmerzempfindlich und kann zu Nagelbettentzündungen führen.




