Basteln wie die Profis: So wird eure Weihnachtswerkstatt zum vollen Erfolg
Basteln mit Kindern wird zur kreativen Weihnachtsreise! Entdecke magische Ideen für die Adventszeit, die Erinnerungen schaffen.
Die Tanne im Wohnzimmer ist noch nackt, aber in der Luft liegt der Duft von frisch bemalter Pappe und fröhlichem Kinderlachen. Kaum eine Zeit im Jahr ist so inspirierend wie die Adventszeit. Es ist der perfekte Moment, um gemeinsam mit den Kleinen in die Welt des Bastelns einzutauchen. Lasst den Alltag hinter euch und entdeckt, wie viel Freude das kreative Schaffen bringt – von glitzernden Weihnachtskugeln bis hin zu festlichen Tischdekorationen!
Kennt ihr diesen Geruch? Eine Mischung aus Holz, Leim und einem Hauch frischer Farbe. Für mich riecht so die Vorweihnachtszeit, schon seit ich ein kleiner Junge war. Diese Begeisterung für das Selbermachen, für das Gefühl, am Ende etwas in den Händen zu halten, das man mit Geduld und ein bisschen Geschick erschaffen hat – die möchte ich mit euch teilen.
Inhaltsverzeichnis
Jedes Jahr im Advent wird bei uns ein Teil des Wohnzimmers zur Weihnachtswerkstatt. Und ich rede nicht von diesen fertigen Bastelsets aus dem Discounter, die oft mehr Frust als Freude bringen. Ihr wisst schon: billiges Material, unklare Anleitungen und am Ende sieht es nie so aus wie auf der Packung. Ehrlich gesagt, das ist rausgeschmissenes Geld.
Wir machen das anders. Mit solidem Handwerks-Wissen, aber ganz ohne teure Profi-Ausrüstung. Es geht darum, ein Gefühl für Materialien zu bekommen und am Ende wirklich stolz auf das Ergebnis zu sein. Lasst uns eine Werkstatt einrichten, die diesen Namen auch verdient!

Die perfekte Bastel-Ecke: Eure Werkstatt für zu Hause
Bevor der erste Papierschnipsel fliegt, schaffen wir eine Umgebung, in der man entspannt und sicher arbeiten kann. Das ist das A und O, glaubt mir.
Sucht euch einen festen Platz. Ein stabiler Küchen- oder Esstisch ist perfekt. Das Wichtigste: Schützt die Oberfläche! Eine alte Tischdecke oder ein Wachstuch sind gut, aber mein Geheimtipp ist eine selbstheilende Schneidematte. Die gibt’s im Bastelbedarf oder online, kostet im A3-Format so um die 10-15 Euro und ist eine Investition fürs Leben. Sie schont nicht nur den Tisch, sondern auch eure Messer und Scheren.
Gutes Licht ist auch so ein Thema. Wenn ihr nur die Deckenlampe anhabt, werfen eure Hände und Köpfe Schatten – das nervt und macht präzises Arbeiten unmöglich. Stellt einfach eine Schreibtischlampe dazu, die direkt auf eure Hände leuchtet. Und noch ein Tipp aus der Praxis: Ein altes T-Shirt vom Papa als Malkittel und Zeitungspapier als Unterlage sind eure besten Freunde gegen den Aufräum-Stress danach.

Die Grundausstattung: Was ihr wirklich braucht (und was es kostet)
Vergesst überfüllte Bastelkisten. Investiert lieber in wenige, aber gute Werkzeuge. Die machen nicht nur mehr Spaß, sondern halten auch ewig.
- Scheren: Ihr braucht eigentlich zwei. Eine gute Papierschere (die NUR für Papier benutzt wird!) und eine Haushaltsschere für alles andere wie Stoff, Bänder oder dünnen Draht. Für Kinderhände ist eine spezielle Kinderschere, zum Beispiel von Fiskars für 5-10 €, Gold wert. Die sind ergonomisch und schneiden sauber, ohne dass die kleinen Hände verkrampfen.
- Cutter/Bastelmesser: Achtung, das ist wirklich nur was für Erwachsene oder ältere, geübte Kinder unter strenger Aufsicht. Ein scharfes Messer ist paradoxerweise sicherer als ein stumpfes, weil man nicht so fest drücken muss und seltener abrutscht. Wichtigste Regel: Immer vom Körper weg schneiden!
- Lineal: Am besten ist ein Metalllineal. Wenn ihr eins mit gummierter Unterseite findet – perfekt! Das verrutscht nicht beim Schneiden mit dem Cutter.
- Pinsel: Ein kleines Set mit Borsten- und Haarpinseln in verschiedenen Größen reicht völlig aus. Gut zu wissen: Wenn ihr die Pinsel direkt nach dem Malen mit Wasser und Kernseife auswascht, bleiben sie jahrelang weich und geschmeidig.
- Ordnungshüter: Alte Marmeladengläser und leere Konservendosen sind super für Stifte und Pinsel. In einem Schuhkarton könnt ihr Kleinkram wie Perlen oder Knöpfe sammeln. Wenn alles seinen Platz hat, findet man es auch wieder.
Für eine wirklich gute Grundausstattung müsst ihr also mit etwa 30 bis 50 Euro rechnen. Aber diese Dinge kauft ihr nur einmal.

Kleine Materialkunde: Was wir nehmen und warum
Ein guter Handwerker kennt sein Material. Er weiß, wie es sich verhält und was man damit machen kann. Das ist kein Hexenwerk, sondern die Basis für jedes gelungene Projekt.
Papier ist nicht gleich Papier
Die wichtigste Info bei Papier ist die Grammatur (g/m²), also wie schwer und dick es ist.
– Normales Kopierpapier (80 g/m²): Super für Skizzen oder erste Faltübungen.
– Tonpapier (ca. 130 g/m²): Der Allrounder. Stabil genug für die meisten Basteleien, lässt sich super schneiden und kleben.
– Fotokarton (ca. 300 g/m²): Das ist schon fast dünne Pappe. Ideal für stabile Karten oder Anhänger.
– Transparentpapier (ab ca. 40 g/m²): Kennt jeder von Fenstersternen. Das Licht scheint wunderschön durch. Beim Kleben müsst ihr aber sparsam sein, man sieht den Kleber oft durchscheinen.
Übrigens, ein kleiner Trick aus der Buchbinderei: Papier hat eine Laufrichtung. Faltet mal ein Blatt längs und einmal quer. Eine Faltung wird glatter und sauberer. Das ist die Faltung mit der Laufrichtung. Fühlt sich an, als würde man mit dem Strich streichen, nicht dagegen. Für scharfe Kanten ist das super wichtig!

Holz – ein lebendiger Werkstoff
Für erste Sägeversuche mit Kindern ist Pappel-Sperrholz (4-6 mm dick) ideal. Es ist weich, leicht und lässt sich toll mit der Laubsäge bearbeiten. Mein Tipp: Kauft keine fertigen Holzausschnitte. Der Prozess ist doch das Spannende! Fragt mal in einer lokalen Tischlerei nach Reststücken. Oft bekommt man die für einen kleinen Beitrag in die Kaffeekasse.
Nach dem Sägen kommt das Wichtigste: Schleifen! Brecht immer die Kanten. Das heißt, ihr fahrt mit feinem Schleifpapier (120er Körnung) leicht über alle scharfen Kanten. Das Holz fühlt sich danach nicht nur viel hochwertiger an, es verhindert auch fiese Splitter.
Die Klebstoff-Lehre: Was klebt was am besten?
Der falsche Kleber kann alles ruinieren. Hier ein kleiner Spickzettel, ganz ohne Tabelle:
Der Allrounder: Weißer Bastelkleber. Das ist der Klassiker für Papier und Pappe. Er ist meist lösungsmittelfrei und trocknet transparent aus. Flecken auf dem Tisch? Solange er feucht ist, einfach mit einem Lappen wegwischen. Rechnet je nach Dicke mit 15-30 Minuten, bis er handfest ist.


Papier-Weihnachtsdeko, die wirklich hält: Dein Profi-Guide für Sterne & Co.
Fürs Grobe: Holzleim. Der sieht ähnlich aus wie Bastelkleber, hat aber deutlich mehr Power. Ideal für Holzverbindungen. Wichtig: Die Teile müssen fixiert werden, bis der Leim trocken ist. Kräftige Wäscheklammern oder kleine Zwingen tun hier gute Dienste. Hier ist Geduld gefragt, am besten lasst ihr es über Nacht trocknen.
Der schnelle Problemlöser: Heißkleber. Super praktisch, aber auch super gefährlich. Die Spitze und der flüssige Kleber werden über 150 °C heiß. Verbrennungen sind da schnell passiert. Heißkleber ist also absolut nur für Erwachsene! Stellt zur Sicherheit immer ein Glas mit kaltem Wasser daneben. Falls doch was passiert, die betroffene Stelle sofort für mindestens 10 Minuten unter fließendes, kühles Wasser halten. Perfekt ist er, um zum Beispiel Zapfen oder Äste zu verbinden, weil er in Sekunden aushärtet.
Schätze aus der Natur
Die besten Bastelmaterialien sind kostenlos! Geht an einem trockenen Tag raus und sammelt Zapfen, Eicheln, Äste, Moos oder bunte Blätter. Bevor ihr loslegt, kommt hier ein Profi-Hack, den kaum jemand kennt: Legt Zapfen und Äste für etwa eine Stunde bei 80-100 °C in den Backofen. Das tötet kleine Krabbeltiere ab und trocknet das Holz, wodurch sich die Zapfen wunderschön öffnen.

Profi-Techniken für kleine Hände
- Richtig schneiden: Nicht die Schere bewegt sich ums Papier, sondern die freie Hand dreht das Papier. So werden auch runde Linien sauber und ohne Knicke.
- Präzise falten: Eine Faltkante wird erst richtig scharf, wenn man sie mit einem Falzbein (oder dem Stiel eines Teelöffels) nachzieht.
- Kleben ohne Sauerei: Gebt einen Klecks Kleber auf ein Stück Pappe. Das Kind kann den Kleber dann mit einem Holzstäbchen dünn auftragen. Das ist viel sauberer als das Quetschen aus der Flasche. Bei Holzleim gilt: Überschüssigen Leim sofort mit einem feuchten Tuch abwischen, sonst nimmt das Holz an der Stelle später keine Farbe an!
- Grundieren ist alles: Holz und Pappe saugen Farbe auf. Wenn ihr direkt bunt malt, werden die Farben fleckig. Eine dünne Schicht weiße Acrylfarbe als Grundierung schließt die Poren und die Farben leuchten danach viel intensiver. Kleiner Tipp: Acrylfarbe kriegt man aus Kleidung nur raus, solange sie feucht ist. Also schnell sein, mit Seife und kaltem Wasser auswaschen!

Drei Projekte mit Geling-Garantie
Hier sind drei Klassiker, bei denen verschiedene Techniken zum Einsatz kommen. Die Altersangaben sind nur ein grober Anhaltspunkt.
Projekt 1 (ab 6 J.): Gesägte Anhänger aus Sperrholz
Ein tolles Projekt, um Konzentration und Feinmotorik zu schulen. Plant dafür ruhig 1,5 bis 2 Stunden reine Bastelzeit ein, plus Trockenzeit für die Farbe über Nacht.
Material: 4 mm Pappel-Sperrholz, Laubsäge-Set (Einsteiger-Sets gibt’s im Baumarkt für ca. 15-25 €), Schleifpapier, kleiner Handbohrer, Acrylfarben, Schnur.
So geht’s: Motiv aufmalen, das Sägeblatt mit den Zähnen nach unten einspannen (es muss beim Anzupfen klingen!) und loslegen. Die Säge bewegt sich nur auf und ab, die freie Hand führt das Holz. Geduld ist alles! Danach Kanten schleifen, ein Loch für die Aufhängung bohren (das macht ein Erwachsener) und bemalen. Fertig!
Für die Profis unter euch: Schon mal an Innenschnitte gedacht? Bohrt dafür ein Loch ins Holz, fädelt das Sägeblatt hindurch und spannt es dann erst in die Säge ein. So könnt ihr zum Beispiel die Fenster eines Hauses aussägen.

Projekt 2 (ab 8 J.): Leuchtende Fenstersterne aus Transparentpapier
Ein Klassiker, der auf Präzision und der Wirkung von Licht und Farbe beruht. Das Falten braucht etwas Übung, rechnet mit etwa einer Stunde für einen kompletten Stern.
Material: Transparentpapier (ca. 115 g/m²), Lineal, Schere, Klebestift.
So geht’s: Für einen achtzackigen Stern braucht ihr acht identische Rechtecke (z.B. 10×15 cm). Jedes Rechteck wird nach einer bestimmten Technik zu einer Zacke gefaltet (wie ein spitzer Drachen). Das erfordert Konzentration. Am Ende werden die acht Zacken ineinandergesteckt und mit einem Hauch Klebstoff fixiert. Haltet den fertigen Stern gegen das Licht – durch die Überlappungen entstehen magische Effekte!
Projekt 3 (ab 4 J.): Tannenwald aus Papptellern
Ein super schnelles Projekt mit Wow-Effekt. In 30-45 Minuten (plus Trocknen) habt ihr einen ganzen Wald. Wichtig: Nehmt unbedingt unbeschichtete Pappteller! Auf den glatten, beschichteten perlt die Farbe einfach ab und es gibt eine riesige Sauerei.
Material: Unbeschichtete Pappteller, grüne und braune Farbe, Schere, Tacker.

So geht’s: Teller grün (für die Bäume) und braun (für die Stämme) bemalen und trocknen lassen. Einen grünen Teller halbieren und eine Hälfte nochmal vierteln. Jedes Stück zu einem Kegel rollen und festtackern. Aus dem braunen Teller Streifen für die Stämme schneiden, kleine Schlitze reinmachen und die Baumkegel draufstecken. Jetzt kann nach Lust und Laune mit Glitzer oder Farbtupfern verziert werden!
Erste Hilfe für Bastel-Pannen
Im Handwerk passieren Fehler. Das ist nicht nur normal, sondern auch wichtig! Daraus lernt man am meisten.
- Das Sägeblatt bricht ständig? Das liegt meistens an zwei Dingen: Entweder ist es zu locker gespannt oder ihr drückt zu fest. Denkt dran: Die Säge tanzt, ihr führt nur das Holz!
- Holz gebrochen? Ein sauberer Bruch lässt sich oft mit Holzleim perfekt reparieren. Leim drauf, zusammenpressen, trocknen lassen, kurz drüberschleifen. Eine wertvolle Erfahrung!
- Falsch gefaltet? Transparentpapier verzeiht wenig. Manchmal hilft es, die Falte in die Gegenrichtung zu streichen. Ansonsten: tief durchatmen, das war eine Übung und ein neues Blatt nehmen.
Vermittelt euren Kindern, dass nicht das makellose Ergebnis zählt, sondern der Weg dorthin. Der Stolz, es selbst versucht und ein Problem gelöst zu haben, ist unbezahlbar.

Zum Schluss…
Eine kleine Werkstatt zu Hause ist so viel mehr als nur ein Ort zum Basteln. Es ist ein Lernort. Kinder lernen hier Geduld. Sie lernen, eine Idee zu haben und sie Schritt für Schritt umzusetzen. Sie spüren das glatte Holz, riechen die Farbe und erfahren, dass sie mit ihren eigenen Händen etwas Wunderschönes schaffen können.
Das stärkt das Selbstvertrauen mehr als jedes Lob. Und es geht nicht ums Geld, sondern um Einfallsreichtum und die Zeit, die ihr gemeinsam verbringt. Diese Tradition des Selbermachens weiterzugeben, ist eines der schönsten Geschenke. Nicht nur an Weihnachten.
Bildergalerie



Wussten Sie, dass Basteln nachweislich Stress reduziert? Studien zeigen, dass repetitive, kreative Handlungen wie Schneiden oder Malen die Herzfrequenz senken und einen meditativen Zustand fördern können.
Das ist mehr als nur Deko – es ist eine kleine Wellness-Einheit für die ganze Familie. Die Konzentration auf das Material in den Händen hilft, den digitalen Lärm des Alltags für einen Moment auszublenden und ganz im Hier und Jetzt anzukommen.


Der Kleber-Krimi: Welcher für was?
- Holzleim (z.B. Ponal Express): Unschlagbar für Holzstäbchen, Zapfen und alle porösen Naturmaterialien. Er trocknet transparent und schafft bombenfeste Verbindungen.
- Bastelkleber (flüssig): Der Allrounder für Papier, Pappe und Filz. Weniger ist hier mehr, um Wellen im Papier zu vermeiden.
- Heißklebepistole: Perfekt für schnelle, starke Verbindungen auf fast allen Materialien. Achtung: Nur für Erwachsene und ältere Kinder unter Aufsicht! Die Klebestellen sind sofort fest.



Glitzer, der nicht die ganze Wohnung übernimmt – geht das?
Ja, mit dem „Kisten-Trick“! Nehmen Sie einen alten Schuhkarton oder eine flache Kiste. Das zu beglitzernde Teil wird in die Kiste gelegt, mit Kleber bestrichen und dann großzügig mit Streuglitzer versehen. Der überschüssige Glitzer sammelt sich in der Kiste und kann ganz einfach über ein gefaltetes Blatt Papier wieder in sein Döschen zurückgeschüttet werden. Für eine umweltfreundlichere Variante gibt es mittlerweile tollen Bio-Glitzer auf Zellulosebasis.


Der Charme des Unperfekten: Bitte streben Sie nicht nach maschineller Perfektion! Ein leicht schiefer Tannenbaum, eine Schneeflocke mit einer Zacke zu viel – genau das macht den Reiz selbstgemachter Deko aus. Es sind die kleinen „Fehler“, die von den Händen erzählen, die sie geschaffen haben, und die später die schönsten Erinnerungen wecken.


- Satte, deckende Farben
- Schnelle Trocknungszeit
- Wasserfest nach dem Trocknen
Das Geheimnis? Acrylfarben! Während Wasserfarben auf Holz oder Pappe oft blass wirken, liefern Acrylfarben (z.B. von Marabu oder Liquitex Basics) brillante Ergebnisse. Ein kleines Set mit Grundfarben genügt, denn Mischen ist ausdrücklich erwünscht und Teil des kreativen Prozesses.



„Die einfachsten Dinge können die größte Freude bereiten.“ – ein Gedanke, der perfekt zur skandinavischen Hygge-Philosophie passt.
Lassen Sie sich davon inspirieren: Nutzen Sie schlichte Materialien wie Butterbrotpapier für transparente Sterne, Zweige aus dem Garten als Aufhänger oder schlichtes Packpapier, das mit weißen Stiften verziert wird. Es braucht nicht viel, um eine warme, gemütliche Atmosphäre zu schaffen.


Die Trockenstation einrichten: Nichts ist frustrierender als ein verschmiertes Kunstwerk. Richten Sie von Anfang an einen Trockenbereich ein. Das kann ein mit Zeitung ausgelegtes Backblech sein, eine Wäscheleine mit kleinen Klammern für leichte Papierarbeiten oder einfach ein freies Eck auf einer Kommode, das für die Dauer des Bastelns tabu ist.


Papier ist nicht gleich Papier. Für stabile Figuren, Anhänger oder Karten ist die Grammatur entscheidend. Normales Druckerpapier hat ca. 80 g/m². Für eure Weihnachtswerkstatt ist Tonkarton mit 160 g/m² bis 220 g/m² ideal. Er ist fest genug, um nicht zu knicken, lässt sich aber von Kinderhänden noch gut schneiden und falten.



Option A: Natur pur. Sammeln Sie bei einem Winterspaziergang Materialien: Kiefernzapfen, Eicheln, moosbewachsene Zweige oder Hagebutten. Sie bringen eine wunderbar erdige und authentische Textur in Ihre Deko.
Option B: Kreativ-Abteilung. Filz, Fimo-Modelliermasse oder bunte Pfeifenreiniger bieten unendliche Möglichkeiten in Form und Farbe und lassen sich toll mit Naturmaterialien kombinieren.
Unser Tipp: Die Mischung macht’s! Ein bemalter Kiefernzapfen mit einer kleinen Filzkappe wird im Nu zum süßen Wichtel.


- Kleine Schraubgläser (z.B. von Pesto oder Babybrei) für Knöpfe und Perlen.
- Leere Eierkartons zur Vorsortierung von Materialien für ein bestimmtes Projekt.
- Ein alter Werkzeugkasten für Scheren, Pinsel und Klebestifte.
Eine gute Organisation verhindert langes Suchen und hält den kreativen Fluss am Laufen.


Wie bewahre ich die gebastelten Schätze für nächstes Jahr auf?
Die Lösung ist eine „Erinnerungskiste“. Eine stabile Box pro Kind, vielleicht sogar selbst verziert. Wickeln Sie zerbrechliche Stücke vorsichtig in Seidenpapier oder Küchenrolle ein. Wichtig: Lagern Sie die Kiste an einem trockenen, kühlen Ort wie dem Keller oder Dachboden, um Verfärbungen oder Schimmel zu vermeiden. So wird das Auspacken im nächsten Advent zum emotionalen Ritual.



Der letzte Schliff: Oft sind es die Details, die ein einfaches Bastelobjekt in ein kleines Kunstwerk verwandeln. Ein hochwertiger Lackstift, zum Beispiel ein Edding in Gold oder Silber, kann Wunder wirken, um Akzente zu setzen, Namen zu schreiben oder feine Muster zu zeichnen. Eine kleine Investition, die sich sofort auszahlt.


Jedes Jahr landen in Deutschland rund 50.000 Tonnen Geschenkpapier nach einmaligem Gebrauch im Müll.
Eine tolle Alternative: Gestalten Sie doch Geschenkanhänger aus den schönsten Motiven alter Weihnachtskarten. Einfach ausschneiden, mit einem Locher versehen, ein schönes Band durchziehen – fertig ist das nachhaltige und persönliche Detail für Ihre Geschenke.



Verleihen Sie Ihren Kreationen einen besonderen Duft. Ein paar Tropfen Orangen- oder Zimtöl auf einen HolzanHänger oder einen Filzstern geträufelt, weckt sofort Weihnachtsstimmung. Auch getrocknete Orangenscheiben oder Zimtstangen lassen sich wunderbar in die Basteleien integrieren und duften herrlich.


Lust auf eine neue Herausforderung?
- Salzteig: Günstig und einfach herzustellen (2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz, 1 Tasse Wasser). Perfekt zum Ausstechen, an der Luft trocknen oder im Ofen backen und danach bemalen.
- FIMO air light: Diese Modelliermasse ist federleicht, trocknet an der Luft und ist ideal für filigrane Anhänger, die den Weihnachtsbaum nicht beschweren.


Häufiger Fehler: Zu viel Kleber verwenden. Gerade bei Papier führt das zu unschönen Wellen und langen Trockenzeiten. Der Profi-Tipp: Geben Sie einen Klecks Kleber auf ein Stück Pappe und tragen Sie ihn mit einem Zahnstocher oder einem dünnen Pinsel ganz fein auf die Klebefläche auf. Das sorgt für saubere Kanten und eine schnellere Trocknung.



Die richtige musikalische Untermalung kann die Kreativität beflügeln. Erstellen Sie eine „Werkstatt-Playlist“ – vielleicht mit klassischer Weihnachtsmusik, ruhigen Instrumentals oder sogar einem spannenden Hörspiel für die Kinder. Die richtige Atmosphäre macht das Erlebnis rund.


- Glatte, gleichmäßige Kanten
- Keine ausgefransten Fasern
- Sicheres Handling auch für Kinder
Das Geheimnis? Eine gute Schere! Investieren Sie in eine wirklich scharfe Papierschere nur für diesen Zweck und eine robuste Haushaltsschere für dickere Pappe oder Filz. Für Kinder eignen sich hochwertige Kinderscheren mit abgerundeter Spitze, die aber trotzdem gut schneiden. Eine stumpfe Schere ist der größte Kreativitätskiller.


Holzstäbchen vorbereiten: Die im Artikel gezeigten Eisstiele haben manchmal raue Kanten. Ein kleiner, aber wirkungsvoller Profi-Tipp: Gehen Sie vor dem Bemalen oder Kleben kurz mit einem Stück feinem Schleifpapier über die Kanten. Das fühlt sich nicht nur besser an, die Farbe haftet auch gleichmäßiger.



Wie erzeuge ich einen schönen, rustikalen Look?
Probieren Sie die „Trockenpinsel-Technik“ aus. Nehmen Sie etwas weiße oder hellgraue Acrylfarbe auf einen Pinsel, streifen Sie ihn aber fast vollständig auf einem Stück Papier ab. Mit dem fast trockenen Pinsel streichen Sie dann leicht über eine dunkler bemalte oder naturbelassene Oberfläche. Das hebt die Struktur hervor und erzeugt einen charmanten Vintage- oder Treibholz-Effekt.


Die Kraft der Wiederholung: Anstatt zehn völlig verschiedene Anhänger zu basteln, konzentrieren Sie sich auf zwei oder drei Grundformen (z.B. Sterne, Tannenbäume, Herzen) und variieren Sie diese in Farbe und Detail. Das schafft ein harmonisches und professionell wirkendes Gesamtbild am Baum oder Fenster.


Der deutsche Brauch der Strohsterne (Strosterne) geht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Stroh galt als Material, das dem Geburtsort Jesu nahekam und war für jeden erschwinglich.
Auch heute noch sind Strohsterne eine wunderschöne, nachhaltige Dekoration. Sets mit Legeformen und Baststroh gibt es im Bastelbedarf und sie sind eine tolle meditative Arbeit für geduldige Hände.



Glanzpunkt Lack: Um bemalte Kunstwerke zu schützen und ihnen ein edles Finish zu geben, lohnt sich eine Schicht Klarlack. Es gibt ihn als Spray oder zum Pinseln, in matt oder glänzend. Ein Sprühlack auf Wasserbasis (Acryllack) ist meist geruchsarm und trocknet schnell. So überstehen die Schätze auch neugierige Kinderhände und das Abstauben im nächsten Jahr.


Farbpalette festlegen: Bevor es losgeht, überlegen Sie sich gemeinsam eine Farbwelt. Soll es klassisch in Rot, Grün und Gold sein? Oder modern in Pastelltönen und Silber? Oder vielleicht ganz natürlich mit Braun-, Beige- und Weißtönen? Wenn alle Basteleien aus einer Farbfamilie stammen, ergibt sich am Ende wie von selbst eine stimmige Gesamtdekoration.

Der Aufräum-Zauber: Beziehen Sie die Kinder mit ein, indem Sie das Aufräumen zu einem Spiel machen. Wer sortiert die Stifte am schnellsten zurück? Wer kann alle Papierschnipsel aufkehren? Belohnen Sie die gemeinsame Anstrengung danach mit einem heißen Kakao. So wird auch das Ende der Bastel-Session zu einer schönen, gemeinsamen Erinnerung.



