Blüht bis zum Frost: Diesen Gärtner-Liebling jetzt pflanzen
Der August fühlt sich oft wie das Ende des Gartenjahres an, aber das muss nicht so sein. Ganz im Gegenteil! Wenn Sie jetzt die richtige Pflanze wählen, können Sie sich noch wochenlang über eine üppige Blütenpracht freuen. Eine oft übersehene Heldin für den Spätsommer ist das Löwenmäulchen (Antirrhinum majus). Es blüht nicht nur unglaublich schnell, sondern hält auch tapfer bis zum ersten richtigen Frost durch. Erfahren Sie, warum jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, diesem Gartenklassiker eine Chance zu geben.
Warum gerade im August pflanzen?
Während viele Gärtner Löwenmäulchen bereits im Frühling aussäen, ist die Pflanzung von fertigen Setzlingen im August ein echter Geheimtipp. Junge Pflanzen, die Sie jetzt in Gartencentern oder auf dem Wochenmarkt finden – oft schon für 1 bis 2 Euro pro Topf – haben entscheidende Vorteile. Sie umgehen die größte Sommerhitze, die für junge Sämlinge Stress bedeutet, und sind weniger anfällig für typische Schädlinge und Krankheiten wie den gefürchteten Löwenmaulrost.
Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Geschwindigkeit: Unter guten Bedingungen zeigen sich die ersten farbenfrohen Blütenstände bereits zwei bis drei Wochen nach dem Einpflanzen. Da Löwenmäulchen leichte Fröste bis etwa -2 °C vertragen, werden sie Ihren Garten oder Balkon oft noch im November schmücken, wenn viele andere Sommerblumen längst aufgegeben haben. So können Sie mit minimalem Aufwand und kleinem Budget eine ausklingende Bepflanzung auffrischen oder Lücken im Beet füllen.
Die besten Sorten und der richtige Standort
Löwenmäulchen sind unglaublich vielseitig. Die richtige Sortenwahl ist entscheidend dafür, ob sie im Topf, im Beet oder als Schnittblume glänzen sollen. Hier sind einige bewährte Empfehlungen für deutsche Gärten:
- Für Balkonkästen & Töpfe (niedrig, 20-30 cm): Suchen Sie nach den Serien ‚Snapshot‘ oder ‚Twinny‘. Diese bilden kompakte, buschige Polster und sind ideal für den Vordergrund von Beeten oder für Kübel.
- Fürs klassische Blumenbeet (mittel, 40-60 cm): Die Serien ‚Sonnet‘ oder ‚Liberty‘ sind hier perfekt. Sie sind standfest und bringen tolle Farbakzente zwischen Stauden und Gräser.
- Für den Schnittblumengarten (hoch, 70-90 cm): Wenn Sie prächtige Sträuße schneiden möchten, sind die hochwachsenden Sorten der ‚Rocket‘– oder ‚Madame Butterfly‘-Serie die beste Wahl. Sie benötigen eventuell eine leichte Stütze.
Egal für welche Sorte Sie sich entscheiden, der Standort ist entscheidend. Löwenmäulchen lieben die Sonne. Je mehr Sonne, desto mehr Blüten. Der Boden sollte locker und durchlässig sein. Ein kleiner Profi-Tipp: Verbessern Sie schwere Gartenerde einfach mit einer Handvoll Sand oder reifem Kompost. In Töpfen ist eine gute Kübelpflanzenerde, die nicht zu stark vorgedüngt ist, ideal, um Wurzelfäule zu vermeiden.
Pflege-Tipps für eine extralange Blüte
Löwenmäulchen sind pflegeleicht, aber mit ein paar einfachen Handgriffen können Sie die Blütezeit deutlich verlängern und die Pflanze gesund halten.
Richtig gießen: Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht, besonders in den ersten Wochen nach dem Pflanzen. Vermeiden Sie aber unbedingt Staunässe. Die oberste Erdschicht darf zwischen dem Gießen ruhig leicht antrocknen.
Der wichtigste Trick – Ausputzen: Das regelmäßige Entfernen verblühter Blütenstände ist das A und O. Schneiden Sie nicht nur die einzelne Blüte, sondern den gesamten verblühten Stängel bis zum nächsten Blattpaar ab. Das regt die Pflanze an, neue Seitentriebe mit frischen Knospen zu bilden.
Für buschigen Wuchs – Pinzieren: Wenn Sie eine besonders buschige Pflanze mit vielen Blüten möchten, können Sie bei jungen Setzlingen die Haupttriebspitze kappen, sobald die Pflanze etwa 15 cm hoch ist. Das verzögert die erste Blüte um ein bis zwei Wochen, führt aber zu einer viel reicheren Gesamtblüte.
Richtig düngen: Eine leichte Düngung alle zwei bis drei Wochen unterstützt die Blütenbildung. Ein flüssiger Blühpflanzendünger oder sogar ein Tomatendünger mit einem höheren Kaliumanteil ist hierfür perfekt geeignet. Weniger ist hier oft mehr!
