Chrysanthemen im September: Der Trick für eine üppige Blüte

Der September ist ein zauberhafter Monat im Garten. Die große Sommerhitze lässt nach, das Licht wird weicher, und die Natur bereitet sich langsam auf den Herbst vor. Viele Sommerblumen geben noch einmal alles, aber der Blick richtet sich schon auf die kommenden Stars: die Herbstblüher. Genau jetzt legen wir den Grundstein dafür, dass unser Garten bis in den November hinein in den schönsten Farben leuchtet. Die beiden wichtigsten Aufgaben sind die Pflege unserer Herbst-Chrysanthemen und das Teilen von Stauden.
Der Star des Herbstes: Chrysanthemen für Beet & Topf
Chrysanthemen, oft liebevoll „Novemberli“ genannt, sind die unbestrittenen Königinnen des Spätherbstes. Damit sie ihre volle Pracht entfalten, brauchen sie im September unsere Aufmerksamkeit. Jetzt bilden sie ihre Blütenknospen und haben dementsprechend großen Durst. Regelmäßiges Gießen ist jetzt entscheidend, besonders an sonnigen Tagen, da trockener Boden zu Knospenabwurf führen kann.
Man muss jedoch zwischen zwei Typen unterscheiden:
- Winterharte Garten-Chrysanthemen: Das sind die wahren Schätze, die man einmal pflanzt und jahrelang Freude daran hat. Oft sind das alte Sorten, die man von Nachbarn oder aus spezialisierten Staudengärtnereien bekommt. Sie sind robust und blühen zuverlässig jedes Jahr. Sorten wie ‚Poesie‘ (weiß), ‚Herbstkuss‘ (rot) oder ‚Citronella‘ (gelb) sind fantastische, winterharte Optionen für deutsche Gärten.
- Getopfte Saison-Chrysanthemen: Die bunten, kugeligen Büsche, die ab September in Supermärkten und Baumärkten für 5-10 € angeboten werden, sind meist nicht winterhart. Sie wurden im Gewächshaus zur Blüte getrieben und sind als kurzfristige Dekoration für Kübel, Balkonkästen und Gräber gedacht. Sie überleben den ersten strengen Frost oft nicht.
Mein Tipp aus Erfahrung: Genießen Sie ruhig die sofortige Farbenpracht der getopften Chrysanthemen. Aber pflanzen Sie gleichzeitig ein oder zwei winterharte Stauden-Chrysanthemen ins Beet. So investieren Sie in die Zukunft und haben jedes Jahr wieder Freude, ohne neu kaufen zu müssen.
Nachhaltige Herbstkästen: Mehr als nur eine Saison

Die Wegwerf-Mentalität bei Saisonpflanzen ist schade. Ein Herbstkasten kann mit der richtigen Auswahl viele Monate oder sogar Jahre schön aussehen. Statt nur auf kurzlebige Chrysanthemen zu setzen, kombinieren Sie diese mit langlebigen Partnern. Das ist nachhaltiger und auf lange Sicht auch günstiger.
Tolle Partner für den Herbstkasten:
- Ziergräser: Kleinere Seggen (z.B. Carex ‚Ice Dance‘) oder Lampenputzergräser (Pennisetum) bringen Struktur und Bewegung, die auch im Winter toll aussieht.
- Purpurglöckchen (Heuchera): Mit ihrem farbigen Laub in Rot-, Orange- oder fast Schwarztönen sind sie das ganze Jahr über ein Hingucker.
- Fetthenne (Sedum): Niedrige Sorten wie ‚Herbstfreude‘ oder ‚Purple Emperor‘ sind robust, bienenfreundlich und haben auch nach der Blüte eine schöne Struktur.
- Besenheide (Calluna vulgaris): Die klassischen „Gardengirls“ blühen wochenlang und sind absolut winterhart.
Eine solche Bepflanzung kostet anfangs vielleicht 15-25 €, aber die meisten Pflanzen können im Frühjahr ins Beet umziehen oder bleiben einfach im Kasten und treiben neu aus.
Jetzt ist Pflanzzeit: Stauden teilen & verjüngen

Der September ist der ideale Zeitpunkt, um die meisten Stauden zu teilen, umzupflanzen oder neu zu setzen. Der Boden ist noch vom Sommer aufgewärmt, was das Wurzelwachstum anregt, und der herbstliche Regen erspart uns viel Gießarbeit. Die Pflanzen haben genug Zeit, um vor dem Winter gut anzuwachsen.
Wann ist eine Teilung nötig? Wenn eine Staude in der Mitte kahl wird, weniger blüht als früher oder einfach zu groß für ihren Platz geworden ist, ist es Zeit für eine Verjüngungskur.
So geht’s Schritt für Schritt:
- Graben Sie den gesamten Wurzelballen der Staude vorsichtig mit einer Grabegabel aus.
- Schütteln Sie die lockere Erde ab, um die Wurzelstruktur besser zu sehen.
- Bei den meisten Stauden (z.B. Phlox, Astern, Frauenmantel) können Sie den Ballen einfach mit den Händen auseinanderziehen oder mit einem scharfen Spaten in faustgroße Stücke teilen.
- Entsorgen Sie das alte, verholzte Herzstück in der Mitte. Die kräftigsten und vitalsten Teile sind immer die äußeren.
- Pflanzen Sie die neuen Teilstücke an ihrem neuen Platz ein, nicht tiefer als zuvor. Verbessern Sie das Pflanzloch mit einer Schaufel Kompost.
- Gründlich angießen, auch wenn es regnet, um die Erde an die Wurzeln zu spülen.
Mit diesen einfachen Arbeiten im September sorgen Sie nicht nur für einen farbenfrohen Ausklang der Gartensaison, sondern legen auch den Grundstein für ein gesundes und blütenreiches nächstes Jahr. Ihr Garten wird es Ihnen danken!