Einfache Dickmaulrüssler-Falle: In 5 Minuten gebaut

Der Dickmaulrüssler ist einer der hartnäckigsten Schädlinge im deutschen Garten. Tagsüber unsichtbar, hinterlässt er nachts seine verräterischen Spuren: den typischen buchtenförmigen Fraß an den Blättern von Rhododendron, Kirschlorbeer, Rosen oder Erdbeeren. Doch der wahre Schaden geschieht oft unsichtbar im Boden, wo seine Larven die Wurzeln anfressen und Pflanzen zum Absterben bringen können.
Statt zur Chemiekeule zu greifen, können Sie mit einer simplen, selbstgebauten Falle die erwachsenen Käfer effektiv dezimieren – ganz ohne handwerkliches Geschick und für praktisch null Euro. Diese Methode ist genial einfach und nutzt das natürliche Verhalten des Schädlings aus.
Was Sie für die 5-Minuten-Falle brauchen
Die Liste der Materialien ist kurz und Sie haben wahrscheinlich schon alles Nötige zu Hause oder im Gartenhaus. Das macht diese Falle zur perfekten Sofortmaßnahme.
- Ein Gefäß: Ein alter 1-Liter-Joghurteimer, ein ausgedienter Blumentopf ohne Abzugslöcher oder eine ähnliche Plastikschale (ca. 10-15 cm tief) ist ideal.
- Ein Lockmittel: Am besten wirken leicht welke Blätter der befallenen Pflanze selbst (z.B. Rhododendron). Alternativ sind Blätter von Rainfarn oder Beinwell ein echter Magnet für die Käfer.
- Wasser und Spülmittel: Ganz normales Leitungswasser und ein paar Tropfen handelsübliches Spülmittel.
- Eine kleine Schaufel: Eine Handschaufel reicht völlig aus.
Kostenpunkt: Nahezu null. Sie verwenden einfach, was vorhanden ist. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt.
Schritt für Schritt: Falle richtig bauen und platzieren

Der Erfolg der Falle hängt von der richtigen Platzierung und einem entscheidenden Detail beim Einbau ab. Folgen Sie einfach diesen Schritten:
1. Den perfekten Standort finden: Suchen Sie einen schattigen, feuchten Platz direkt unter den Pflanzen, die Fraßschäden aufweisen. Die nachtaktiven Käfer verstecken sich tagsüber im kühlen, dunklen Bodenbereich und klettern bei Dämmerung an den Stängeln hoch. Ihre Falle wird so zur idealen „Snackbar“ auf ihrem Weg.
2. Das Loch graben: Heben Sie mit der Handschaufel ein Loch aus, das so tief ist wie Ihr Gefäß. Das Wichtigste ist, dass der Rand des Gefäßes exakt bündig mit der Erdoberfläche abschließt. Steht der Rand auch nur einen Zentimeter über, werden die Käfer ihn umgehen, anstatt hineinzufallen.
3. Die Falle bestücken: Stellen Sie das Gefäß in das Loch und füllen Sie eventuelle Lücken an den Seiten mit Erde auf. Legen Sie nun das Köderblatt hinein und füllen Sie das Gefäß zu etwa zwei Dritteln mit Wasser. Geben Sie zum Schluss ein paar Tropfen Spülmittel dazu. Dies zerstört die Oberflächenspannung des Wassers und sorgt dafür, dass die Käfer sofort untergehen und nicht wieder herausklettern können.
Erfolg maximieren: Tägliche Routine und kluge Kombinationen

Eine einzelne Falle ist gut, aber mit ein paar zusätzlichen Tricks holen Sie das Maximum heraus und schützen Ihren Garten nachhaltig.
Kontrolle ist alles: Leeren Sie die Falle täglich, am besten morgens. Entfernen Sie die gefangenen Käfer und erneuern Sie Wasser und Köder alle 1-2 Tage, damit die Falle frisch und attraktiv bleibt. Die beste Zeit für den Einsatz der Fallen ist die Hauptaktivitätszeit der Käfer von Ende Mai bis August.
Mehrere Fallen aufstellen: Platzieren Sie an verschiedenen Stellen im Garten Fallen, besonders bei stark gefährdeten Pflanzen wie Hortensien, Eiben oder jungen Obstbäumen.
Ganzheitlich denken: Denken Sie daran, dass diese Falle die erwachsenen Käfer fängt. Um den Kreislauf zu durchbrechen, müssen Sie auch die Larven im Boden bekämpfen. Die effektivste und ökologischste Methode hierfür sind Nematoden (speziell „Heterorhabditis bacteriophora“, kurz HB-Nematoden). Diese winzigen Fadenwürmer werden mit der Gießkanne ausgebracht und parasitieren die Larven. Der beste Anwendungszeitpunkt in Deutschland ist im April/Mai und erneut im August/September, wenn die Bodentemperatur konstant über 12 °C liegt.
Bonus-Tipp – Die Tontopf-Falle: Wenn Sie nicht graben möchten, stellen Sie einen kleinen Tontopf kopfüber in die Nähe befallener Pflanzen. Füllen Sie ihn locker mit Holzwolle (gibt es für wenige Euro im Baumarkt) und legen Sie ein kleines Stöckchen unter den Rand, damit ein Spalt entsteht. Die Käfer verkriechen sich tagsüber in der trockenen Wolle. Morgens können Sie die Holzwolle einfach über einem Eimer Wasser ausschütteln und die Schädlinge einsammeln.