Herbst-Fülle für lau: Mit diesen Tricks sparen Sie bares Geld

Der Herbst ist die Zeit der Fülle. Die Natur verteilt ihre Geschenke jetzt so großzügig, dass man sich nur bücken muss – und dabei ordentlich Geld sparen kann. Die Bäume hängen voller Äpfel und Birnen, die Sträucher biegen sich unter der Last von Hagebutten und Nüssen. Man muss nur wissen, wo man suchen darf und wie man die Schätze richtig verarbeitet.
Wer jetzt mit offenen Augen durch die Gegend geht, kann nicht nur seinen Geldbeutel schonen, sondern auch seinen Körper mit wertvollen Vitaminen versorgen. Statt Obst im Supermarkt zu kaufen, ernten Sie es einfach selbst. Wir zeigen Ihnen, wie Sie das Beste aus der kostenlosen Herbsternte herausholen.
Wo Sie die kostenlosen Schätze finden
Der erste Blick sollte in den eigenen Garten oder den von Freunden und Nachbarn gehen. Oft wird dort mehr reif, als man selbst verbrauchen kann. Aber auch im öffentlichen Raum gibt es wahre Goldgruben. Viele Städte und Gemeinden haben öffentliche Obstwiesen, sogenannte Streuobstwiesen, deren Früchte für alle Bürger frei zugänglich sind.
Ein unschätzbarer Tipp für Deutschland ist die Webseite mundraub.org. Dort finden Sie eine interaktive Karte, auf der Tausende frei zugängliche Obstbäume, Nusssträucher und Kräuter verzeichnet sind. So sehen Sie auf einen Blick, wo in Ihrer Nähe legal geerntet werden darf.
- Fallobst: Früchte, die bereits am Boden liegen, dürfen in der Regel ohne Bedenken aufgesammelt werden.
- Bäume am Wegesrand: Achten Sie darauf, dass die Bäume wirklich auf öffentlichem Grund stehen und nicht zu einem privaten Grundstück gehören.
- Qualität prüfen: Ein kleiner Fleck oder eine Druckstelle sind kein Problem. Meiden Sie jedoch Obst mit fauligen Stellen oder deutlichem Schimmelbefall. Gerade bei Fallobst gilt: Was gut riecht und fest ist, kann meistens noch wunderbar verarbeitet werden.
Clever verarbeiten: Wegwerfen war gestern

Nicht jedes geerntete Stück Obst ist makellos – und das muss es auch nicht sein! Gerade Fallobst hat oft Druckstellen, aber das macht es nicht ungenießbar. Im Gegenteil: Solche Äpfel sind oft besonders aromatisch und eignen sich perfekt für die schnelle Verarbeitung.
Mein Experten-Tipp: Schneiden Sie braune Stellen oder Wurmlöcher einfach großzügig heraus. Der Rest des Apfels ist meist einwandfrei. Aus diesen „Schönheitsfehlern“ lässt sich im Handumdrehen leckeres Apfelmus kochen oder frischer Saft pressen. Ein einfacher Hand-Entsafter kostet oft unter 50 € und macht sich schon im ersten Herbst bezahlt.
Auch Beeren wie Hagebutten oder Sanddorn lassen sich leicht ernten. Warten Sie bei Hagebutten am besten bis nach dem ersten leichten Frost. Dadurch werden sie süßer und weicher, was die Verarbeitung zu Tee oder Marmelade erleichtert. Nüsse wie Wal- oder Haselnüsse müssen nach dem Sammeln gut getrocknet werden. Legen Sie sie dazu einlagig und luftig aus, zum Beispiel auf einem alten Gitterrost an einem trockenen Ort. Wenden Sie sie alle paar Tage, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Haltbar machen für den Winter

Die wahre Ersparnis liegt darin, die Ernte für die kalten Monate zu konservieren. So haben Sie auch im Winter noch etwas vom Herbst und sparen sich den Kauf teurer Importfrüchte.
Die besten Methoden zur Konservierung:
- Lagern: Feste, unbeschädigte Äpfel (z.B. alte Sorten wie ‚Boskoop‘ oder ‚Berlepsch‘) und Birnen halten sich an einem kühlen, dunklen und luftigen Ort (z.B. Keller bei 4-8 °C) oft monatelang. Wichtig: Legen Sie die Früchte so aus, dass sie sich nicht berühren.
- Einkochen: Marmeladen und Kompotte sind Klassiker. Sie benötigen nur Obst, Gelierzucker und saubere Gläser. Ein Kilo Äpfel ergibt schnell 3-4 Gläser köstliches Apfelmus.
- Trocknen (Dörren): Apfelringe, Pflaumen oder Birnenschnitze sind ein gesunder und haltbarer Snack. Das geht im Backofen bei niedriger Temperatur (ca. 50 °C bei leicht geöffneter Tür) oder in einem Dörrgerät.
- Einfrieren: Beeren lassen sich hervorragend einfrieren. Einfach waschen, trocknen lassen und in Gefrierbeuteln oder Dosen ins Eisfach geben.
Rezept-Tipp: Blitzschneller Apfelsirup aus Resten
Dieser Sirup ist perfekt, um auch schrumpelige Äpfel oder Abschnitte wie Schalen und Kerngehäuse zu verwerten. So wird wirklich nichts verschwendet!
Zutaten:
- ca. 1 kg Äpfel oder Apfelreste
- 500 ml Wasser
- 250 g Zucker
- Saft von 1 Zitrone
- Optional: 1 Zimtstange oder ein Stück Ingwer
Zubereitung: Äpfel waschen, grob zerkleinern und mit Wasser und den optionalen Gewürzen in einen Topf geben. Aufkochen und etwa 20-30 Minuten köcheln lassen, bis die Äpfel weich sind. Die Masse durch ein feines Sieb oder ein Tuch abgießen und den Saft auffangen. Den Saft mit Zucker und Zitronensaft erneut aufkochen, bis der Zucker sich vollständig gelöst hat. Den heißen Sirup sofort in saubere, mit kochendem Wasser ausgespülte Flaschen füllen und verschließen. Kühl gelagert hält er sich mehrere Monate und schmeckt herrlich in Tee, Wasser oder über Joghurt.