Ihr Garten im September: 3 Aufgaben, die sich jetzt lohnen

Der September ist ein Geschenk für jeden Gärtner. Die große Hitze des Sommers ist vorüber, die Sonne wirft ein goldenes Licht über die Beete und die Luft ist frisch und klar. Es ist eine Zeit des Genießens, aber auch der cleveren Vorbereitung. Mit drei einfachen, aber wirkungsvollen Aufgaben stellen Sie jetzt die Weichen für einen prächtigen Herbst und ein blühendes nächstes Frühjahr.
1. Fetthenne – Der unerschütterliche Star im Herbstbeet
Wenn viele Sommerblumen langsam Abschied nehmen, läuft die Hohe Fetthenne (Sedum telephium) erst so richtig zur Hochform auf. Ihre fleischigen Blätter und die robusten, aufrechten Stängel geben dem Beet schon vor der Blüte Struktur. Doch im September öffnen sich ihre großen Blütendolden und werden zum Magneten für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge, die sich über diese späte Nektarquelle riesig freuen.
Die Fetthenne ist unglaublich pflegeleicht und verzeiht auch mal trockene Phasen. Am wohlsten fühlt sie sich in voller Sonne und in durchlässigem Boden. Zu nährstoffreiche, feuchte Erde führt oft dazu, dass die Stängel weich werden und umfallen. Falls Ihnen das passiert, können Sie im nächsten Jahr einen einfachen Trick anwenden: Kneifen Sie Ende Mai die Triebspitzen ab (der „Chelsea Chop“). Die Pflanze wird dadurch buschiger und standfester.
Mein Experten-Tipp: Lassen Sie die verblühten Dolden über den Winter stehen! Mit Raureif oder Schnee überzuckert, sind sie eine wunderschöne Gartendekoration und bieten Vögeln im Winter noch einige Samen zum Picken. Geschnitten wird erst im Frühjahr, kurz vor dem Neuaustrieb.
- Bewährte Sorten für deutsche Gärten: ‚Herbstfreude‘ ist der unschlagbare Klassiker mit rostroten Dolden. ‚Matrona‘ besticht durch dunkles Laub und zartrosa Blüten, während ‚Carl‘ mit leuchtend pinken Blüten kompakt und standfest bleibt.
- Kosten: Eine gute Staude im Topf kostet im Gartencenter etwa 5-8 €. Eine Investition, die sich über viele Jahre auszahlt.
2. Ein Zuhause für Nützlinge – Helfen Sie Ihren Helfern

Haben Sie sich auch über die Marienkäfer gefreut, die im Sommer unermüdlich Blattläuse vertilgt haben? Damit diese und andere nützliche Insekten wie Florfliegen und Schwebfliegen auch im nächsten Jahr wieder für Sie im Einsatz sind, brauchen sie jetzt unsere Hilfe. Ein übertrieben „aufgeräumter“ Garten bietet ihnen keine Überwinterungsmöglichkeiten.
Schaffen Sie mit einfachen Mitteln sichere Rückzugsorte. Das kostet nichts außer der Entscheidung, die Natur ein wenig walten zu lassen. Ihre Belohnung ist ein gesünderer Garten mit weniger Schädlingen im nächsten Jahr.
So schaffen Sie Winterquartiere für Nützlinge:
- Laubhaufen: Kehren Sie Laub nicht weg, sondern harken Sie es in einer ruhigen Ecke unter Sträuchern zusammen. Igel, Käfer und andere Tiere finden hier Schutz.
- Stauden stehen lassen: Schneiden Sie verblühte Stauden nicht bodennah ab. In den hohlen Stängeln überwintern viele Wildbienenarten und andere Insekten.
- Totholzhaufen: Ein kleiner Stapel aus alten Ästen und Zweigen ist ein wertvolles Biotop für unzählige Lebewesen.
- Insektenhotels: Wenn Sie eines aufhängen, achten Sie auf Qualität. Unbehandeltes Hartholz mit sauberen, splitterfreien Bohrlöchern (nicht durchbohren!) ist ideal. Platzieren Sie es sonnig und regengeschützt.
Der häufigste Fehler: Perfektionismus. Ein Garten, der im Herbst blitzblank geputzt ist, ist eine Wüste für die Tierwelt. Lassen Sie bewusst ein paar „unordentliche“ Ecken zu – Ihr Garten wird es Ihnen danken.
3. Jetzt schon ans Frühjahr denken – Zwiebeln und Bodenpflege

Was wir im September tun, hat direkten Einfluss darauf, wie farbenfroh unser Garten im nächsten März und April erwacht. Jetzt ist die perfekte Pflanzzeit für Frühlingsblüher wie Krokusse, Narzissen, Tulpen und Hyazinthen. Der Boden ist noch warm, sodass die Zwiebeln vor dem Winter gut einwurzeln können.
Die Faustregel für die Pflanztiefe lautet: Das Pflanzloch sollte zwei- bis dreimal so tief sein wie die Zwiebel hoch ist. Für einen natürlichen Look werfen Sie die Zwiebeln locker in die Rabatte und pflanzen sie dort ein, wo sie landen. Gegen Wühlmäuse, die manche Zwiebeln (besonders Tulpen) lieben, hilft das Pflanzen in speziellen Drahtkörben.
Gleichzeitig ist der September ideal, um leere Gemüsebeete oder Staudenrabatten aufzuwerten. Eine 2-3 cm dicke Schicht reifen Komposts, die Sie oberflächlich einarbeiten, ist die beste Nahrung für den Boden. Die Mikroorganismen und Regenwürmer erledigen den Rest und sorgen über den Winter für eine lockere, fruchtbare Krume – die perfekte Startbedingung für die nächste Saison.