Kaufen Sie diese Pflanzen nie wieder: Sie locken Wanzen an

von Katrin Schubert
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Ein frischer Blumenstrauß aus dem eigenen Garten ist eine wunderbare Sache. Er bringt Farbe, Leben und Natur in unsere vier Wände. Doch Vorsicht: Mit manchen Pflanzen holen Sie sich unwissentlich auch unliebsame Gäste ins Haus – nämlich Wanzen. Aber keine Sorge, es geht hier nicht um Bettwanzen, sondern um Gartenwanzen wie die Grüne Stinkwanze, die sich im Spätsommer und Herbst gerne in unseren Wohnungen verirren.

Das Problem sind also nicht die Pflanzen an sich, sondern dass sie als „Taxi“ für Insekten dienen. Mit ein paar einfachen Tricks können Sie Ihre selbstgepflückten Sträuße genießen, ohne Ihr Zuhause mit den kleinen Krabblern teilen zu müssen.

Blinde Passagiere: Welche Pflanzen Wanzen magisch anziehen

Gartenwanzen und andere Insekten lieben bestimmte Pflanzenfamilien, da sie dort Nahrung und Schutz finden. Besonders beliebt sind Korbblütler (Asteraceae), die mit ihren großen Blütenständen eine perfekte Lande- und Fressplattform bieten. Wenn Sie Sträuße aus diesen Blumen schneiden, sollten Sie besonders wachsam sein.

  • Sonnenblumen (Helianthus annuus): Der Klassiker im Spätsommer. Ihre großen Blütenköpfe sind ein wahres Paradies für Wanzen, die sich zwischen den Kernen und Blütenblättern verstecken.
  • Astern und Margeriten: Diese beliebten Herbstblumen bieten mit ihren vielen kleinen Blütenblättern unzählige Versteckmöglichkeiten.
  • Kamille und Schafgarbe: Auch diese Wiesenblumen, oft Teil von naturnahen Sträußen, sind bei Insekten sehr gefragt.
  • Goldrute (Solidago): Obwohl sie wunderschön leuchtet, ist sie ein bekannter Insektenmagnet und sollte vor dem Hereinholen gründlich geprüft werden.

Der Fehler liegt nicht darin, diese Pflanzen im Garten zu haben – dort sind sie eine wertvolle Nahrungsquelle für viele Nützlinge. Das Risiko entsteht erst, wenn Sie die abgeschnittenen Blumen direkt ins Haus tragen.

Der Sicherheitscheck: So kommen nur die Blumen ins Haus

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Sie müssen nicht auf Ihre Lieblingsblumen verzichten. Ein einfacher Kontrollprozess, der kaum eine Minute dauert, verhindert, dass Wanzen und andere Insekten zu Ihren neuen Mitbewohnern werden. Ich nenne es die „Draußen-bleiben-Methode“.

Schritt 1: Kräftig ausschütteln
Halten Sie den frisch geschnittenen Strauß noch im Garten kopfüber und schütteln Sie ihn sanft, aber bestimmt aus. Viele Insekten werden sich einfach fallen lassen. Klopfen Sie die Blütenstände leicht gegen Ihre Handfläche.

Schritt 2: Die Sichtprüfung
Gehen Sie den Strauß Blüte für Blüte durch. Achten Sie besonders auf die Blattunterseiten und die dichten Blütenmitten. Wanzen sind oft gut getarnt, aber bei genauem Hinsehen leicht zu entdecken.

Schritt 3: Die „Quarantäne-Zone“ (Optional)
Wenn Sie ganz sichergehen wollen, stellen Sie den Strauß für ein bis zwei Stunden in einem kühlen, geschützten Bereich wie einer Garage, einem Schuppen oder auf einem überdachten Balkon ab. Insekten, die die ersten beiden Schritte überlebt haben, werden oft von selbst das Weite suchen.

Natürliche Abwehr: Diese Pflanzen mögen Wanzen gar nicht

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Zusätzlich zur Kontrolle Ihrer Schnittblumen können Sie Pflanzen strategisch auf dem Balkon, der Terrasse oder an Fenstern platzieren, um Insekten von vornherein fernzuhalten. Ihr Geheimnis sind ihre intensiven ätherischen Öle.

  • Duftgeranien (Pelargonium): Besonders Sorten mit Zitronen- oder Minzduft sind hervorragend. Sie sind pflegeleicht, gedeihen perfekt im Topf und der Duft, der bei Berührung freigesetzt wird, ist für uns angenehm, für Wanzen jedoch abschreckend. Ein Topf kostet im Gartencenter etwa 4-7 €.
  • Lavendel (Lavandula angustifolia): Der intensive Duft von Sorten wie ‚Hidcote Blue‘ oder ‚Munstead‘ ist ein bewährtes Mittel gegen viele Insekten. Ein sonniger Platz ist hier entscheidend.
  • Kräuter wie Rosmarin und Minze: Ein Topf Rosmarin am Küchenfenster oder Pfefferminze auf dem Balkon sehen nicht nur gut aus und sind nützlich beim Kochen, sie wirken auch als natürliche Barriere. Achtung: Minze immer im Topf halten, da sie im Beet stark wuchert!

Am Ende geht es nicht darum, bestimmte Pflanzen zu verteufeln. Es geht darum, bewusst und mit ein wenig gärtnerischem Wissen zu handeln. Ein kurzer Check vor der Haustür sorgt dafür, dass Ihre wunderschönen Gartenblumen die einzigen bleiben, die bei Ihnen einziehen.

Katrin Schubert

Mit rund 80.000 Followern begeistert Katrin Schubert ihre Community mit ehrlichen, praxisnahen Tipps und einem humorvollen Blick aufs Gärtnern. Als Gewinnerin des Goldenen Spaten für Garten-Influencer ist sie eine authentische Stimme, die echtes Gartengefühl vermittelt. Ihr Herz schlägt besonders für die Vielfalt von Tomaten. In ihrem Garten in der Nähe von Potsdam kultiviert sie mit großer Hingabe über 40 verschiedene Sorten und probiert gerne neue und seltene Züchtungen aus. Ihr Wissen über Anbau, Pflege und die faszinierende Welt alter und seltener Gemüsesorten teilt sie begeistert mit anderen Gartenfreunden.